AFW- aktuell - Astronomiefreunde Waghäusel

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AFW -
aktuell
Ausgabe 1/2001
Totale Mondfinsternis am 9.Januar 2001
Am 9. Januar 2001 findet in den Abendstunden die erste totale
Mondfinsternis des neuen Jahrtausends statt. Wie allerdings
entsteht eine Mondfinsternis und welche Voraussetzungen
müssen dafür erfüllt sein? Nun, der Mond bewegt sich auf einer Umlaufbahn um die Erde. Dabei steht der Mond bei jedem
Umlauf einmal auf der sonnenzugewandten Seite und er kann
seinen Schatten auf die Erdoberfläche werfen, dann findet
eine Sonnenfinsternis statt, und einmal während seines Umlaufes befindet sich der Mond auf der sonnenabgewandten
Seite und kann durch den Schattenkegel der Erde verfinstert
werden. Eine Mondfinsternis ist die Folge. Läge die Mondbahn
in der selben Ebene, wie die Bahn der Erde um die Sonne, dann fände bei jedem Umlauf des Mondes um die Erde eine Sonnen- und eine Mondfinsternis statt. Die Mondbahn ist jedoch um ca. 5 °
gegenüber der Erdbahn geneigt, so dass bei Neumond der Schatten des Mondes meistens unter
oder über der Erde vorbeistreicht und bei Vollmond der Mond ober- oder unterhalb des Erdschattenkegels seine Bahn zieht. Nur wenn der Mond auf seiner geneigten Bahn die Erdbahnebene
durchstößt und dieses Ereignis mit Neumond (Sonnenfinsternis) oder Vollmond (Mondfinsternis)
zusammenfällt, entsteht eine Finsternis. Nach einer Zeitspanne von 18 Jahren und 11 1/3 Tagen
wiederholen sich die Konstellationen, so dass sich auch die Finsternisse in diesem Zyklus wiederholen, jedoch an anderen Orten auf der Erde. Dieser sogenannte Saros-Zyklus oder Saros-Periode war bereits im Altertum den Chaldäern bekannt. Sie waren schon damals in der Lage
Finsternisse vorherzusagen, wenngleich sie nichts über die dazugehörigen himmelsmechanischen Zusammenhänge wussten.
Ausgabedatum 11.12.00
Die Abbildung zeigt die Verhältnisse für das Zustandekommen von Mondfinsternissen. Die Darstellung ist nicht maßstäblich.
Wie Sie die Mondfinsternis am 9. Januar 2001 beobachten können, wann das Schattenspiel beginnt und wann es endet und was wir, die Astronomiefreunde 2000 Ihnen aus diesem Anlass bieten, ist für Sie auf Seite 7 ausführlich beschrieben. Auch wenn die Dramatik einer Mondfinsternis
nicht im entferntesten mit der einer Sonnenfinsternis vergleichbar ist, so hoffen Sie trotzdem mit
uns auf gutes Wetter und einen klaren Himmel, damit die Mondfinsternis für uns Sternfreunde zu
einem schönen Erlebnis wird.
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Lieber Sternfreund, Liebe Sternfreundin,
Sie erhalten heute die erste Ausgabe unserer Vereinszeitschrift AFW - aktuell, die fortan
quartalsweise erscheinen soll und Sie über das aktuelle Geschehen am gestirnten Himmel,
aber auch innerhalb unseres Vereins informieren möchte. Diese erste Ausgabe ist grob in
3 Teile gegliedert - aktuelle Informationen aus der Forschung, - der Sternenhimmel und erwähnenswerte Vorgänge am Himmel, - Vereinsmitteilungen. Mit diesem Mix hoffen wir Ihren Geschmack getroffen zu haben. Aber diese Zeitschrift soll nicht nur unsere, sonder
auch Ihre sein und deshalb die Einladung an Sie uns mitzuteilen, wenn Ihnen etwas daran
nicht so sehr gefällt, aber auch für Zuspruch haben wir ein offenes und dankbares Ohr.
Die langen Nächte im Winter ermöglichen es uns Hobbyastronomen, trotz der teilweise
recht ungemütlichen Temperaturen unserem Hobby bereits in den frühen Abendstunden
nachzukommen und so unseren Nachtschlaf zu sichern. Aber auch am Tag gibt es Beobachtungsmöglichkeiten. So hat unsere Sonne gerade ihr Aktivitätsmaximum hinter sich gebracht und wartet mit einer von Sonnenflecken übersäten Oberfläche auf. Aber Vorsicht,
beobachten Sie die Sonne nie ohne geeigneten Schutz und schon gar nicht mit Ferngläsern oder Fernrohren. Sie könnten durch ungeeignete Beobachtungsweise Ihr Augenlicht
verlieren. Wie eine gefahrlose Beobachtung möglich ist, erfahren Sie von unseren Aktiven,
die Ihnen auf Wunsch auch die Möglichkeit der Himmelsbeobachtung am Teleskop bieten
werden. Eine erste Gelegenheit der gemeinsamen Beobachtung eines Himmelsschauspiels bietet sich bei guter Witterung bereits am 9.Januar 2001. Die in den Abendstunden
stattfindende totale Mondfinsternis veranlasst die Astronomiefreunde Waghäusel ihre Teleskope aufzustellen. Ort und Zeit entnehmen Sie dem Bericht auf Seite 7 oder dem Mitteilungsblatt der Stadt Waghäusel.
Wenn Ihnen dieses kleine Heftchen gefällt, oder Sie von Astronomie-Interessierten in Ihrem
Bekannten- und Verwandtenkreis wissen, dann empfehlen Sie uns weiter.
Ihr
Wolfgang Stegmüller
Glossar
Lichtjahr: Die Strecke die das Licht mit einer Ausbreitungsgeschwindigkeit von
300.000 km innerhalb eines Jahres zurücklegt (ca. 10 Billionen km)
Abkürzung von Magnitudo (lat. für Größe). Astronomen bezeichnen damit die
Helligkeit von z. B. Sternen. Dabei ist ein Objekt um so heller, je kleiner der
mag.-Wert ist. Die hellen Sterne haben somit eine Helligkeit von ca. 1 mag. und
Sterne, die gerade noch mit freiem Auge in einer dunklen Nacht sichtbar sind
haben etwa 6 mag. Zwischen einzelnen Stufen liegt jeweils ein Faktor von ca.
2,5, so dass ein Stern mit einer Helligkeit von 1 mag. 100-mal heller ist als einer
mit 6 mag. Besonders helle Objekte, wie z. B. helle Planeten, Kometen, Sternschnuppen können negative mag.-Werte erreichen.
extrasolarer Planet: Planet, der einen fernen Stern umkreist.
Stern:
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Himmelskörper wie unsere Sonne, jedoch so weit entfernt, dass nur noch ein
Lichtpunkt zu sehen ist.
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mag.:
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Astronomie heute
Sonnentransit eines extrasolaren Planeten beobachtet
Zum ersten mal haben am 08.11.1999 Astronomen vom Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics und dem National Center for
Atmospheric Research den Durchgang eines extrasolaren Planeten vor der Scheibe seines Heimatsternes beobachtet. Dabei konnten die
Astronomen David Carbonneau und Timothy M.
Brown exakt die Größe des Planeten, seine
Masse und seine Dichte bestimmen. Viele der
heute bekannten extrasolaren Planeten umkreisen ihr Zentralgestirn in einem sehr engen Orbit.
Dies veranlasste die astronomische Gemeinde
zu der Hoffnung früher oder später ein Planetensystem zu entdecken, bei dem wir von der
Erde aus genau auf die "Kante" der Planetenbahn sehen. In einem solchen System läuft
der Planet bei jedem Sonnenumlauf genau vor der Scheibe seines Heimatsternes vorbei,
wobei er das Licht des Sternes geringfügig abschwächt. Diese Hoffnung hat sich nun ausgezahlt. Der "Gewinner" ist der Stern HD209458, ein sonnenähnlicher Stern im Sternbild
Pegasus 174 Lichtjahre von uns entfernt. Umkreist wird dieser Stern von einem Riesenplaneten der Kategorie "Hot Jupiter" in einer mittleren Distanz von nur 0,05 Astronomischen
Einheiten. Dies entspricht ca. 7,5 Mio. km oder einem achtel der mittleren Sonnenentfernung des Merkur. Ein Planetenumlauf erfolgt in einem Zeitraum von nur 3 Tagen. Während
seines Durchganges vor der Sternscheibe wird das Licht des fernen Sternes für die Dauer
von 2,5 Stunden um 1,6 % geschwächt. Daraus lässt sich ableiten, dass der Durchmesser
um 27 % über dem des Planeten Jupiter aber seine Masse um 37 % darunter liegt. Die Entdeckung dieses Planetensystems gelang den Astronomen mit einem Teleskop mit nur
10 cm Durchmesser und einer CCD-Kamera. Damit ausgerüstete Amateurastronomen
sollten daher ebenso in der Lage sein solche Planetensysteme zu entdecken.
24. Saturnmond entdeckt
Ausgabedatum 11.12.00
An diesem 2,2 m-Teleskop wurden viele der Entseckungen
und Anschlussbeobachtungen der 6 "neuesten" Saturnmonde
durchgeführt. Es wird von der Europäischen Südsternwarte
(ESO) bei La Silla in Chile betrieben.
Ein acht-köpfiges multinationales Team entdeckte die neuen
Monde am 2. August und am 23. September. Diese sind jedoch so lichtschwach, dass sie lediglich eine Helligkeit von
23 mag. erreichen. Dies entspricht in etwa einem 10 Millionstel
der Helligkeit eines Sterns, der gerade noch mit freiem Auge
gesehen werden kann. Daraus kann man ableiten, dass die
Durchmesser der neu entdeckten Monde lediglich etwa 10 km
betragen. Hiermit verlängert sich die Liste der Saturnmonde
auf 24 (Jupiter 17 Monde und Uranus, der langjährige Rekordhalter 21 Monde).
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Der Leonidenschauer im November 2000
Der diesjährige Leonidenschauer ist nun
Geschichte und es kann eine erste Bestandsaufnahme erfolgen. Erste Beobachtungsberichte darüber lassen darauf
schließen, dass von einem MeteoritenSturm nicht die Rede sein kann, den einige Astronomen vorausgesehen hatten.
Aber viele Enthusiasten, die in den frühen
Morgenstunden des 18. November mit
klarem Himmel gesegnet waren, sind alles andere als enttäuscht von dem was sie
gesehen haben. Der Himmel in unserer
Region war jedoch völlig bedeckt, so dass
von unseren Aktiven keine Berichte vorliegen.
Der jährliche Leonidenschauer entsteht, wenn
die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne den Pfad
des Kometen 55P/Tempel-Tuttle kreuzt. Dies ist
in jedem Jahr dann der Fall, wenn sich die Erde
auf ihrer Bahn gerade auf das Sternbild Löwe zubewegt. Sie kommt dann in die Nähe der Flugbahn des Kometen, auf der dieser Staubpartikel
"verloren" hat (siehe nebenstehende Abbildung).
Diese Staubpartikel prallen dann auf die Erdatmosphäre und verglühen darin, wobei sie ihre
charakteristischen Leuchtspuren aufblitzen lassen. Der Vorgang ist grob vergleichbar mit der Windschutzscheibe ihres Autos, nachdem
Sie mit hoher Geschwindigkeit durch einen Mückenschwarm gefahren sind. Durch die charakteristische Besonderheit dieser Kometenbahn kann es alle ca. 33 Jahre zu einem regelrechten Meteoritensturm kommen. Es sind Berichte bekannt, wonach im Jahre 1866 mehr
als 100.000 Sternschnuppen pro Stunde gefallen sein sollen. Die beobachtete Fallrate im
Jahr 1999 lag bei ca. 4.000 Meteoren pro Stunde und 1998 erlebten Beobachter einen wahren Hagel von sog. Feuerkugeln, Meteoren sehr großer Helligkeit.
Das Himmelsgeschehen im 1. Quartal 2001
Sonnenlauf
Die Sonne steht am Jahreswechsel noch im Sternbild Schütze, von dem sie am 19. Januar
in das Sterbild Steinbock wechselt. Am 16. 2. 2001 verlässt sie dieses um in das Sternbild
Wassermann einzuteten. Am 12. 3. erfolgt ein weiterer Wechsel in das Sternbild Fische. Da
sich die Sonne in diesen Sternbildern bewegt, stehen diese selbstverständlich am Taghimmel und sind dadurch nicht beobachtbar.
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Ausgabedatum 11.12.00
Die Erde läuft in ihrer elliptischen Bahn um die Sonne am 4. Januar um 10 Uhr MEZ durch
ihr Perihel. Das heißt, sie steht der Sonne zu diesem Zeitpunkt am nächsten. Der Abstand
zur Sonne beträgt dann 147,105 Millionen Kilometer.
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Die Tage werden anfangs fast unmerklich, dann jedoch immer rascher länger.
Datum
01.01.2001
31.01.2001
28.02.2001
31.03.2001
Sonnenaufgang
8:19 Uhr
7:55 Uhr
7:05 Uhr
5:59 Uhr MEZ, (6:59 MESZ)
Sonnenuntergang
16:29 Uhr
17:13 Uhr
18:00 Uhr
18:50 Uhr MEZ, (19:50 MESZ)
Tabelle 1: Auf- und Untergangszeiten der Sonne im 1. Quartal 2001
Die Astronomische Dämmerung, also der Zeitpunkt, zu dem der Nachthimmel seine endgültige Dunkelheit erreicht hat verspätet sich von 17:48 Uhr am 1. Januar auf 21:02 Uhr
MESZ am 31. März.
Mondphasen
Das Mond-Ereignis des ersten Quartals ist sicherlich die totale Mondfinsternis in den
Abendstunden des 9. Januars. Aber auch sonst zeigt der Mond durch seine Phasen ein abwechslungsreiches Licht- und Schattenspiel. Für Mondbeobachter ist die Zeit um das erste
Viertel besonders reizvoll, da in dieser Zeit das Licht der Sonne quasi von der Seite einfällt
und dadurch Unebenheiten auf der Mondoberfläche besonders im Bereich des Terminators, also der Tag-Nacht-Grenze des Mondes sehr lange Schatten werfen. Dadurch treten
Reliefs plastisch hervor und Einzelheiten sind kontrastreich erkennbar. Diese Detailvielfalt
wiederholt sich in der Zeit um das letzte Viertel, jedoch muss man um dies zu beobachten
ein echter Frühaufsteher sein, da der abnehmende Mond vorzugsweise in den frühen Morgenstunden zu beobachten ist. Die Mondphasen des ersten Quartals sind in Tabelle 2 dargestellt.
Januar
Februar
März
erstes Viertel
02.01.2001
01.02.2001
03.03.2001
Vollmond
09.01.2001
08.02.2001
09.03.2001
letztes Viertel
16.01.2001
15.02.2001
16.03.2001
Neumond
24.01.2001
23.02.2001
25.03.2001
Tabelle 2: Mondphasen im 1. Quartal 2001
Durch seine elliptische Umlaufbahn um die Erde ändert sich der Abstand zwischen Erde
und Mond ständig. dabei kann der Mond sich der Erde auf bis zu 356.000 km nähern und
sich andererseits bis zu 407.000 km von ihr entfernen. Aufmerksame Beobachter sind dabei durchaus in der Lage, insbesondere durch Fotografie mit langen Brennweiten wie etwa
einem langen Teleobjektiv oder dem Zoom einer Videokamera die scheinbare Veränderung des Monddurchmessers zu verfolgen und zu dokumentieren.
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Januar
Februar
März
Erdnähe
10.01. (357.371 km)
07.02. (356.862 km)
08.03. (359.957 km)
Erdferne
24.01. (406.556 km)
20.02. (406.264 km)
20.03. (405.474 km)
Tabelle 3: Erdnähe und Erdferne des Mondes im 1. Quartal 2001
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Planetensichtbarkeiten
Merkur:
Merkur wird in den Kreisen der Sternfreunde häufig der "flinke Planet" genannt. Er ist der
innerste Planet unseres Sonnensystems. Daher entfernt er sich nur wenig von der Sonne,
d.h. er ist immer in Sonnennähe und somit nur kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach
Sonnenuntergang beobachtbar. Da er in nur 87 Tagen die Sonne umrundet, bewegt er sich
sehr schnell und hat seinen größten Sonnenabstand immer nur für wenige Tage ehe er sich
wieder von der Perspektive der Erde aus gesehen der Sonne nähert und unsichtbar wird.
Im Januar kommt es zu einer Abendsichtbarkeit. Die günstigste Zeit liegt um den 26. Januar. In diesen Tagen sollte man versuchen den Planeten in der Abenddämmerung am südwestlichen Horizont zu erspähen. Im Februar und März ist der Planet unbeobachtbar.
Venus:
Sie beginnt den Jahresreigen als strahlend heller Abendstern. Am 17. Januar erreicht sie
mit 47 ° ihren größten östlichen Winkelabstand von der Sonne. Sie zeigt Lichtphasen wie
der Mond und ist am 19. Januar im Teleskop als Halbvenus zu sehen. Mit einer Helligkeit
von -4,5 mag. überstrahlt sie alle anderen sichtbaren Gestirne bei weitem. Im Verlauf der
darauffolgenden Wochen bleibt die Helligkeit nahezu konstant und die Gestalt wird zu einer
Sichel, wobei der scheinbare Durchmesser des Planeten immer mehr zunimmt, da sich der
Abstand zur Erde immer mehr verringert. Am 22. Februar strahlt sie mit -4,6 mag. in ihrem
größten Glanz und am 24. ist die Venussichel nur noch zu 25 % beleuchtet. Nun verringert
Venus ihren Abstand zur Sonne immer schneller und zieht sich in der zweiten Märzhälfte
vom Abendhimmel zurück.
Mars:
Der "Rote Planet" kann zu Jahresbeginn am Morgenhimmel aufgefunden werden. Er läuft
vom Sternbild Jungfrau in die Waage. Er steigert bis Ende März seine Helligkeit zwar bedeutend und ist dann heller als alle Fixsterne am Morgenhimmel aber aufgrund seines noch
sehr großen Erdabstandes ist Mars selbst im Teleskop eher uninteressant.
Saturn:
Da Saturn nur ein wenig westlich von Jupiter zu finden ist, gilt prinzipiell
für ihn das selbe was die Beobachtbarkeit angeht. Lediglich seine Helligkeit kommt bei weitem nicht an die des Jupiter heran. Dies liegt vor allem
an seiner Entfernung zur Erde, die mit ca. 1,4 Milliarden km fast doppelt
so groß ist wie die des Jupiter. Saturn ist von einem auffälligen Ringsystem umgeben, welches durch ein Teleskop bereits ab ca. 30-facher Vergrößerung gesehen werden kann.
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Ausgabedatum 11.12.00
Jupiter:
Jupiter ist nach Venus, die schon bald nach der Abenddämmerung unter dem Horizont versinkt der Star des Abendhimmels. Mit seiner großen Helligkeit ist er nicht zu übersehen und
bereits mit dem Fernglas kann man nach seinen 4 größten Monden Ausschau halten. Man
nennt diese 4 Monde auch die gallileischen Monde, da bereits Gallielo Gallilei mit seinem
einfachen Fernrohr diese Monde gesehen und ihre wechselnden Positionen untereinander
richtig als Umläufe um den Planeten Jupiter gedeutet hat. Im Teleskop zeigt Jupiter mit seinen auffälligen Wolkenbändern und dem großen roten Fleck viele Details. Zu Beginn des
Jahres kann Jupiter die ganze Nacht hindurch gesehen werden. Bis Ende März verschiebt
sich sein Untergang auf 1:03 MESZ. Jupiter ist dann nur noch in der ersten Nachthälfte beobachtbar.
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Der Fixsternhimmel
Anfang Januar stehen alle hellen Wintersternbilder am Abend im Südosten versammelt.
Auffälligstes Sternbild ist das Orionrechteck mit den 3 markanten Gürtelsternen in der Mitte.
Weitere typische Wintersternbilder sind der Stier, der Fuhrmann, der fast senkrecht über
uns steht, die Zwillinge, der kleine und der große Hund. Hauptstern des großen Hundes ist
Sirius, der mit einer Entfernung von 8,6 Lichtjahren einer unserer Nachbarsterne ist und
gleichzeitig von der Erde aus die größte scheinbare Helligkeit besitzt.
Bis zum März ziehen all diese Sternbilder in den Westen ab und machen Platz für die nachrückenden Frühlingssternbilder, die vom Löwen angeführt werden. Typische Frühlingssternbilder sind ferner die Jungfrau und der Bärenhüter. Blicken wir nach Nordosten, so
sehen wir den großen Wagen (oder eigentlich richtiger den großen Bären) senkrecht nach
oben fahren. In den Frühlingssternbildern finden Besitzer größerer Teleskope reiche Beute
an fernen Galaxien, die ihrerseits riesige Welteninseln mit einigen hundert Milliarden Sonnen in den Weiten des Universums darstellen.
Konstellationen und Ereignisse
Ausgabedatum 11.12.00
Das Ereignis des 1. Quartals ist sicherlich die totale Mondfinsternis in den Abendstunden
des 9. Januar. Unser Nachbar im Weltall, der Mond wird vom Schatten der Erde getroffen.
Mondfinsternisse treten zwar für eine bestimmte Region viel häufiger ein als Sonnenfinsternisse, aber dennoch können witterungsbedingt durchaus Jahre vergehen, bis man Zeuge der nächsten Mondfinsternis werden kann. In diesem Jahr macht uns der Mond die
Freude zu einer vernünftigen Zeit sein Schattenspiel zu zeigen. Sein Eintritt in den Halbschatten der Erde findet um 18:43 Uhr statt. Da sich die Helligkeit der Mondscheibe jedoch
nur minimal ändert ist dieser Vorgang unbeobachtbar. Interessant wird es dann, wenn der
Mond um 19:42 den Kernschatten der Erde berührt. Nun wird der Mond sichtbar und fortschreitend verfinstert, bis um 20:49 die Totalität erreicht ist. Das Aussehen des Mondes ist
dann stark abhängig von der Beschaffenheit der oberen Schichten der Erdatmosphäre.
Diese bestimmt nämlich, wieviel Licht der Sonne und welche Farbanteile des Lichtes in den
Kernschattenbereich gelenkt wird. So kann die Helligkeit und Farbe des verfinsterten Mondes stark variieren. Von kaum sichtbar bis recht hell, von dunkel rotbraun bis orange-gelb.
Lassen wir uns überraschen. Die Dauer der Totalität wird 1h, 02min betragen und so werden sich erste Teile des Mondrandes 21:51 wieder im Sonnenlicht zeigen. Um 22:59 Uhr
wird der Mond die Kernschattenzone wieder völlig verlassen haben und um 23:57 ist mit
dem Verlassen der Halbschattenzone die Finsternis beendet. Aber auch dies ist aufgrund
der geringen Helligkeitswechsel nicht beobachtbar.
Die Astronomiefreunde Waghäusel werden aus diesem Anlass ihren Mitgliedern und interessierten Mitbürgern die Möglichkeit der Verfolgung diese Finsternis am Teleskop geben
und für Fragen zur Verfügung stehen. Bei guter Witterung werden wir gegen 19:00 Uhr einige unserer Instrumente der Öffentlichkeit zugänglich aufbauen. Den genauen Ort entnehmen Sie bitte unseren Veröffentlichungen im Mitteilungsblatt der Stadt Waghäusel oder
dem Waghäuseler Mediendienst im Fernsehen. Es bleibt uns nur noch auf gutes Wetter zu
hoffen, denn bei bedecktem Himmel müssen wir die nächste totale Mondfinsternis abwarten, die am 16.05.2003 jedoch in den frühen Morgenstunden stattfindet. Bis zur nächsten
am Abend sichtbaren totalen Mondfinsternis dauert es sogar bis zum 04.Mai 2004.
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Vereinsmitteilungen
Am 10.11.2000 fand die
Gründungsversammlung
unseres Vereines statt.
Nach der Verabschiedung
der Vereinssatzung wurden die ersten Wahlen des
Vorstandes für die Amtszeit von 2 Jahren durchgeführt.
Der Vorstand setzt sich
demnach wie folgt zusammen:
1. Vorsitzender:
2. Vorsitzender:
Schriftführer:
Kassier:
Beisitzer:
Kassenprüfer:
Rudolf Woll, Kettelerstr. 19, 68753 Waghäusel (Wie)
Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel (Kir)
Wolfgang Stegmüller, Vogesenstr. 11, 68753 Waghäusel (Kir)
Otto Pravez, Bolandenstr. 62, 68753 Waghäusel (Wie)
Oswald Dörwang (Wiesental)
Andreas Roth (Hambrücken)
Wilhelm Martus (Wiesental)
Armin Reinmuth (Wiesental)
Gerhard Schätzle (Wiesental)
Der Verein wurde am 14.11.2000 unter der Nummer VR 327 in das Vereinsregister des
Amtsgerichts Philippsburg eingetragen. Am 17.11.2000 erging vom Finanzamt Bruchsal
der vorläufige Bescheid über die Anerkennung der Gemeinnützigkeit und die besondere
Förderungswürdigkeit unseres Vereins. Somit ist der Verein von der Körperschaftssteuer
befreit und in der Lage Spenden entgegenzunehmen, sowie Spendenbescheinigungen
auszustellen.
Durch die besondere Förderungswürdigkeit unseres Vereins ist auch für
Mitglieder der Jahresbeitrag von der Lohn- bzw. Einkommenssteuer
absetzungsfähig.
Der Jahresbeitrag wurde wie folgt festgesetzt:
Regulärer Beitrag
Ermäßigter Beitrag
30.- DM oder 15.- €
20.- DM oder 10.- €
(Schüler, Studenten, Auszubildende)
Familienbeitrag
50.- DM oder 25.- €
Ehegatten und Kinder in Ausbildung
Für seine besonderen Verdienste um die Astronomiefreunde Waghäusel wurde
Herr August Feuerstein aus Oberhausen einstimmig zum Ehrenmitglied ernannt.
Wir möchten Ihm an dieser Stelle für die vielfältigen Beobachtungsmöglichkeiten, insbesondere der Sonne im H=-Licht, an seiner großartig ausgestatteten Sternwarte danken.
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Ausgabedatum 11.12.00
Ehrungen
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