Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Die Kugelsternhaufen der Galaxis — Jan Wilhelm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 Vorschau Mai / Juni 2005 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Die Sonnenfinsternis am 29.03.2006 — Paul Engels . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 Tag der offenen Tür — Bernd Scharbert . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Zum Titelbild Der Kugelsternhaufen Messier 13 im Sternbild Herkules, aufgenommen von Jan Wilhelm am 13.02.2003; C8 mit Lumicon Easy Guider (Blende ca. 1:6) und Mintron MTV-12V1-EX (sense-up 128 ×), IRSperrfilter; Aufnahmezeit 16 Minuten, ab 3:44 MEZ; Bildbearbeitung: mit Giotto 80 % der Rohbilder unter Berücksichtigung eines Dunkelstrombildes gemittelt, logarithmische Kontrastanpassung, Schärfung und Rauschfilterung; mit Micrografx Picture Publisher 8 abschließende Kontrast- und Bildoptimierung. -ad Impressum Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“ ” erscheinen alle zwei Monate im Eigenverlag des Vereins Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Verkaufspreis ist durch den Mitgliedsbeitrag abgegolten. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren. Geschäftsstelle / Redaktion: Flotowstr. 19, 64287 Darmstadt, Tel.: 06151-130900, Fax.: 06151130901. Vertrieb: Peter Lutz. Redaktionsltg.: Andreas Domenico. Layout, Satz: Andreas Domenico. 2 Druck: Digital Druck GmbH & Co KG, Landwehrstr. 58, 64293 Darmstadt. Auflage: 200. Volkssternwarte Darmstadt e.V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Bernd Scharbert (2. Vorsitzender), Paul Engels (Kassenwart), Ulrich Metzner (2. Kassenwart), Heinz Johann (Sternwartenleiter), Peter Lutz (Vetrieb Mitteilungen). Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588 040, Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet: http://www.vsda.de, email: [email protected] Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News Neues aus Astronomie und Raumfahrt von Wolfgang Beike Raumsonden holen sich durch nahe Passagen bei erdnahen Planeten erstmal richtig Schwung bevor sie in die Tiefen des Sonnensystems aufbrechen. Etwas ganz ähnliches vermuten Astronomen aus den USA bei einem etwa 80 Millionen Jahre alten Stern Namens SDSS J090745.0 +24507, der kurz nach seiner Geburt mit einem großen schwarzen Loch auf Tuchfühlung gegangen sein muß. Zwar hat der Stern dieses Rendezvous heil überstanden, doch wurde er wie mit einer gigantischen Steinschleuder aus unserer Milchstraße katapultiert. Mit einer Geschwindigkeit von zwei Millionen km/h übertrifft er die Fluchtgeschwindigkeit unserer Heimatgalaxie bei weitem und wird wohl für immer einsam durch das All reisen. Die beiden amerikanischen Raumsonden Pioneer 10 und 11, in den siebziger Jahren gestartet und seit langem im Ruhestand könnten noch einmal ins Visier der Astronomen geraten. Am Rande des Sonnensystems angekommen, scheint irgendeine unbekannte Kraft ihren weiteren Flug bremsen zu wollen. Eine gründliche Analyse dieses Phänomens führte die Forscher zu der Einsicht, daß unser äußerer Asteroidengürtel, der sogenannte KuiperGürtel, Ursache für diese Verzögerung ist. Wäre dem so, würde seine Gesamtmasse etwa zehnmal so groß wie bisher angenommen sein. Außerdem müßte der Kuiper-Gürtel bereits hinter dem Planeten Uranus und nicht erst bei Neptun beginnen. Etwa fünf Millionen privater PC-Benutzer haben sich via Internet bei dem Projekt Seti@home an der Suche nach außerirdischem Leben beteiligt. Wer davon noch nicht genug hat, kann demnächst in gleicher Weise nach Gravitationswellen fahnden. Von Einstein vorhergesagt, haben sich diese Störungen in der Raumzeit, die von sich schnell bewegenden Massen abgestrahlt werden, bisher einem direktem Nachweis entzogen. Die Detektoranlagen liefern Unmengen von Daten, das meiste davon ist jedoch nur Rauschen. Genau wie bei Seti werden diese Datenmengen in kleine Pakete zerteilt, von PC-Bildschirmschonern bearbeitet und sofort wieder an die Wissenschaftler zurückgeschickt. Apropos direkter Nachweis. In den letzten zehn Jahren haben die Astronomen über 150 Planeten Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 bei anderen Sternen entdeckt. Wirklich gesehen hat diese Planeten bisher allerdings niemand, sie werden vom millionenfach helleren Licht ihres Heimatsterns komplett überstrahlt. Alle Planeten wurden indirekt nachgewiesen. Ein Team deutscher Astronomen meint nun erstmals mit den Teleskopen des VLT einen Planeten bei einem anderen Stern fotografiert zu haben. Der Exoplanet umkreist den 400 Lichtjahre entfernten Stern GQ Lupi im Sternbild Wolf. GQ Lupi Dabei benutzen die Beobachter folgenden Trick: Sie spezialisieren sich auf sehr junge und heiße Sterne, die nicht weiter als 500 Lichtjahre von uns entfernt sind. Solche Sterne sind ihrerseits von heißen Planeten umgeben, die sich mit Infrarotsensoren vergleichsweise gut abbilden lassen. Der gefundene Planet, genannt GQ Lupi B, bringt es auf eine Oberflächentemperatur von 1700 ◦ C. Sollte der Neue allerdings mehr als 13 Jupitermassen auf die Waage bringen, verliert er seinen Planetenstatus und wird als Brauner Zwerg“ als Mini-Stern ohne ” Kernfusion geführt. Für eine konventionelle Massenbestimmung ist seine Umlaufszeit von 1200 Erdenjahren viel zu lang. Modellrechnungen lassen die doppelte Jupitermasse plausibel erscheinen. Wie dem auch sei, die Wissenschaftler suchen bereits intensiv nach Brüdern von GQ Lupi B. 3 Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Welche Eigenschaften brauchen Menschen, die einen zweijährigen Flug zum Mars absolvieren wollen? Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos plant, sechs Freiwillige 500 Tage lang auf engsten Raum in ein Raumschiffmodell zu sperren, um so einen Flug zum Mars zu simulieren. Mit diesem Experiment sollen Auswirkungen auf das Knochengerüst, Veränderungen des Immunsystems und vor allem die psychischen Belastungen erforscht werden. Die Auswahl geeigneter Testpersonen beginnt im Sommer dieses Jahres, Anfang 2006 soll das Projekt Mars-500 dann starten. Am 27. Dezember letzten Jahres wurde der gewaltigste jemals beobachtete Gammastrahlenausbruch (GRB) registriert. Wie inzwischen am MaxPlank-Institut in Garching herausgefunden wurde, haben wir dieses spektakuläre Ereignis einem Magnetar mit dem Namen SGR 1806-20 in 50.000 Lichtjahren Entfernung auf der anderen Seite der Milchstraße zu verdanken. Magnetare sind eine bestimmte Klasse von Neutronensternen, die aus elektrodynamischen Gründen ein schier unvorstellbar starkes Magnetfeld besitzen. Dieser Neutronenstern hat einen Durchmesser wie eine mittlere Großstadt und eine Masse vergleichbar mit der Sonne. Er erlitt eine gewaltige magnetische Instabilität, wobei sich sein Magnetfeld seiner langsam abnehmenden Umdrehungsgeschwindigkeit anpaßte. In den ersten 0,2 Sekunden wurde von dem Objekt eine Energiemenge emittiert wie von der Sonne in etwa 250 Millionen Jahren. Der Ausbruch war etwa 100-mal stärker als der bisher stärkste bekannte Ausbruch. Dreizehn Röntgen- und Gammastrahldetektoren im Weltall registrierten diesen Ausbruch ganz gleich wohin sie auch gerichtet waren. Die Wellenfront durchdrang einfach die Wände der Raumsonden und gelang bis zu den Detektoren. Der russische Coronas-F -Satellit sah diesen Burst, obwohl er sich hinter der Erdkugel befand. Die Strahlung wurde von der Mondoberfläche auf den Satelliten reflektiert. Einige Wissenschaftler halten es für möglich, daß die Meßgenauigkeit der Detektoren durch die Überdosis an Strahlung beeinträchtigt sein könnte. Auf der Erde dürfte dieser Ausbruch keinen Schaden angerichtet haben. Unser 4 starkes, irdisches Magnetfeld schützt uns nicht nur vor gefährlichen Partikeln und Strahlen der Sonne, sondern auch vor GRBs. Aber zum ersten mal wurde eine kurzzeitige Deformation unseres magnetischen Schutzschilds beobachtet, dessen Ursache nicht von der Sonne stammt. Nur gut, daß dieser Magnetar 50.000 Lichtjahre von uns weg ist. Die am 12.Januar gestarte Raumsonde Deep Impact könnte bei ihrem Reiseziel dem Kometen Tempel 1 fürwahr bleibende Eindrücke hinterlassen. Um den inneren Aufbau des Kometen besser verstehen zu können, wurde die Sonde mit einem 370 kg schweren, kupferverstärkten Projektil ausgerüstet, dem sogenannten Impaktor“. Nach ei” ner ersten mehrtägigen Erkundungsphase wird das Mutterschiff dieses Geschoß auf Kollisionskurs mit dem Kometen bringen. Bei einer Relativgeschwindigkeit von 37.000 km/h rechnen die Wissenschaftler mit einem Einschlagskrater in der Größe eines Sportstadions. Dieser dramatische Vorgang wird von mehreren hochauflösenden Kameras des Orbiters festgehalten. Tieferliegendes Material, welches durch den Aufprall abgesprengt wird, ist für die Forscher von besonderem Interesse, da es sich hierbei um die Grundbausteine unseres Sonnensystems handelt. Der Impakt ist für den 4. Juli 2005 geplant, den amerikanischen Nationalfeiertag. Sollte der Helligkeitsanstieg des Kometen durch die ausgeschleuderten Eis- und Staubpartikel so groß sein, daß Tempel 1 in Amateuerteleskopen vorübergehend sichtbar wird, könnten wir Zeuge eines ungewöhnlichen Schauspiels am Abendhimmel werden. Sonnenbeobachter können Strahlungsausbrüche auf der erdabgewandten Seite unseres Zentralgestirns quasi im Spiegel beobachten: Die Atmosphäre des Gasriesen Jupiter reflektiert einen Teil der von der Sonne kommenden Röntgenstrahlung. Das zeigen neue Beobachtungen britischer Forscher mit dem europäischen Röntgensatelliten XMMNewton. Jupiter ist freilich kein perfekter Spiegel, seine Atmosphäre reflektiert nur eins von mehreren tausend Röntgenphotonen. Entscheidend ist jedoch, daß umso mehr Photonen reflektiert werden, je größer die Energie der Strahlung ist. ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky Die Kugelsternhaufen der Galaxis Ein Himmelsspaziergang zu einigen Objekten des Messier-Katalogs von Jan Wilhelm Abb. 1: Messier 3 Kugelsternhaufen sind dankbare Beobachtungsobjekte für den Amateurastronomen. Der MessierKatalog enthält insgesamt 29 Kugelsternhaufen. Sechs davon, die während des Frühlings und Sommers beobachtbar sind, werden in diesem Artikel vorgestellt. Doch zu Beginn soll ein Überblick über Kugelsternhaufen im Allgemeinen gegeben werden. hohe Konzentration der Sterne zum Zentrum hin nur die Randbereiche in einzelne Sterne auflösen. Eine Möglichkeit zur Klassifikation dieser Objekte besteht im Grad der Sternkonzentration gegen das Haufenzentrum: Die Klasse I weist die höchste, die Klasse XII die niedrigste Konzentration auf. In unserer Galaxis sind etwa 140 Kugelsternhaufen bekannt, die das Milchstraßensystem in Form eines Halos umgeben [1]. Was ist ein Kugelsternhaufen? Die Entdeckung der Kugelsternhaufen Bei einem Kugelsternhaufen handelt es sich, wie der Name schon sagt, um eine kugelige Ansammlung von einigen 10.000 bis einigen 10.000.000 Sternen. Mit Amateurfernrohren lassen sich durch die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 Einige Kugelsternhaufen, wie M 13, M 22, ω Centauri oder 47 Tuc, sind unter guten Bedingungen auch mit bloßem Auge als kleine, nebulöse Punkte 5 Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . zu erahnen. Die erste dokumentierte Beobachtung eines Kugelsternhaufens erfolgte durch Steven Hynes, der M 22 am 26.8.1665 mit unbewaffnetem Auge von Sri Lanka aus beobachtet hat. Häufig wird die Entdeckung aber auch John Abraham Ihle zugeschrieben. Edmund Halley entdeckte 1677 während seines Aufenthalts auf St. Helena den non-stellaren Charakter von ω Centauri. Auch M 13 wird 1714 erstmals von ihm aufgefunden. Er schreibt über dieses Objekt: This is but a little ” patch, but it shows itself to the naked eye, when the sky is serene and the moon absent.“ [2]. Der deutsche Astronom Gottfried Kirch entdeckte 1702 zwischenzeitlich M 5. Ende des 18. Jahrhunderts war dann schon die Hälfte der heute bekannten Kugelsternhaufen aufgespürt, wobei die meisten Entdeckungen Lacaille, Messier, Méchain und Wilhelm Herschel für sich verbuchen können. Wilhelm Herschel teilte die von ihm entdeckten über 2300 neuen Sternhaufen und Nebel in acht Kategorien ein: So findet sich eine Reihe von Kugelsternhaufen in Kategorie VI ( very compressed, ” rich clusters of stars“). Andere, bei denen er keine einzelnen Sterne erkennen konnte, hat er der Kategorie I ( bright ne” bulae“) und II ( faint nebulae“) zugeordnet. Eine ” eigene Kategorie für Kugelsternhaufen findet sich somit bei Herschel noch nicht. Trotzdem hat er sich aber schon vielfältige Gedanken über die Natur der von ihm beobachteten Kugelsternhaufen gemacht. Antworten auf die Fragen nach Distanz, Größe und Verteilung der Kugelsternhaufen brachte aber erst das 20. Jahrhundert. So konnte Harlow Shapley nach 1914 durch die Entdeckung von zahlreichen Cepheiden und RR-Lyrae-Sternen in Kugelsternhaufen mittels der Perioden-Leuchtkraft-Beziehung von Leavitt erstmals brauchbare Aussagen über die Entfernung von 25 dieser Objekte machen. Aus Position und Entfernung dieser Kugelsternhaufen konnte er unter der Annahme einer gleichmäßigen Verteilung auch die Richtung des galaktischen Zentrums bestimmen. 6 Betrachtet man die Kataloge, in denen sich Kugelsternhaufen unserer Galaxis finden, so fällt auf, dass die Mehrzahl dieser Sternsysteme NGCNummern trägt und damit im 19. Jahrhundert oder früher entdeckt worden ist. Dies ist nicht verwunderlich, da es sich um relativ große und helle Objekte handelt. Erst 1955 veröffentlichte George Abell eine Liste mit 13 neuen Kugelsternhaufen (Pal 1 bis 13), die auf dem National Geographic-Palomar Obervatory Sky Survey (POSS) basiert. Diese Objekte sind alle recht klein und lichtschwach. Ungefähr ein weiteres Duzend moderner“ Ent” deckungen von Kugelsternhaufen geht auf Terzan zurück (1966–1971). Diese stehen in Richtung des galaktischen Zentrums. So befindet sich zum Beispiel Terzan 1 nur 2,7◦ neben dem galaktischen Zentrum und sein Licht wird sehr stark durch interstellaren Staub geschwächt. Mittlerweile sind zahlreiche Kugelsternhaufen in anderen Galaxien bekannt. So tragen einige helle Kugelsternhaufen der Magellanschen Wolken sogar NGC-Nummern. Die größten erreichen dabei scheinbare Helligkeiten von 10m bis 12m , so dass sie auch Amateurbeobachtungen zugänglich sind. Auch einige Kugelsternhaufen der Lokalen Gruppe sind für Hobbyastronomen mittels CCD durchaus im Bereich des Möglichen. So ist Mayhall II mit 13,m7 der hellste Kugelsternhaufen des Andromedanebels. Crampton, et al., [1985] listet für M 31 insgesamt 509 wahrscheinliche Kugelsternhaufen auf. Die hellsten Kugelsternhaufen von M 81 erreichen dagegen nur noch 18m und erscheinen mit erdgebundenen Teleskopen stellar. Letzteres erschwert die sichere Identifikation bei Suchprogrammen erheblich. Einige große elliptische Galaxien wie M 49 und M 87 könnten von einigen tausend Kugelsternhaufen umgeben sein. Alle Informationen dieses Abschnitts sind [2] entnommen. Dort finden sich auch noch weitergehende Informationen. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky Tab. 1: Daten zu den im Artikel vorgestellten Kugelsternhaufen (Quelle: [2]). Abb. 2: Messier 5 Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 7 Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Messier 3 Das Sternbild Jagdhunde ist für seine vielen Galaxien bekannt, doch auch der sehenswerter Kugelsternhaufen M 3 ist hier zu finden. Entdeckt wurde der Haufen 1764 von Charles Messier. Er steht etwa in der Mitte der Verbindungslinie Arktur im Bootes zu α CVn, – etwas näher zu Arktur. Im Sucher oder einem Fernglas ist er als kleines Nebelbällchen sichtbar, während ein Vierzöller schon erste Sterne zeigt. Die Zahl an veränderlichen Sternen ist in M 3 höher als in anderen Haufen [4] und die scheinbare Helligkeit dieser RR-LyraeSterne bewegt sich etwa bei 15,m5, während die Periode häufig bei einem halben Tag liegt. Von daher wäre es für einen mit CCD-Kamera ausgestatteten Amateur ein interessantes Projekt, solche Sterne aufzuspüren und deren Periode zu bestimmen. Auf diese Weise wäre es dann mit der PeriodenLeuchtkraft-Beziehung möglich, die Entfernungsbestimmung dieses Haufens nachzuvollziehen. Messier 5 1702 entdeckte Gottfried Kirch in Berlin diesen Kugelsternhaufen im Sternbild Schlange, der zusammen mit M 13 das hellste Objekt dieser Art der nördlichen Hemispähre darstellt. Zum Auffinden schwenkt man das Fernrohr von β Lib aus 11,5◦ nach Norden. Dort steht er dicht neben dem 5m hellen Stern 5 Ser. Schon ein winziges Opernglas zeigt einen unscharfen Stern, während ein Zweizöller geeignet ist, die Beobachtungsbeschreibung von Messier (1764) nachzuvollziehn: A fine nebula which I am sure ” contains no star. Round.“ [4]. Wie bei fast allen Kugelsternhaufen, wurde der Nebel erstmals von Wilhelm Herschel (1791) in einzelne Sterne aufgelöst [4]. Mit einem modernen 60-mm-Refraktor können geübte Beobachter unter guten Bedingungen sogar schon erste Sterne am Rand erkennen. In größeren 8 Teleskopen zeigen sich in den Außenbereichen einige Sternketten, während das dichte Haufenzentrum kaum auflösbar ist. M 5 gehört somit zu den eindruckvollsten Kugelsternhaufen an unserem Himmel. Messier 13 (Siehe Titelbild der Mitteilungen). Der Kugelsternhaufen M 13 gilt als der beeindruckenste Kugelsternhaufen der nördlichen Hemisphäre und ist für uns mitteleuropäische Beobachter ein Glücksfall. Die meisten helleren Objekte dieser Art finden sich nämlich am südlichen Himmel. M13 kann unter einem dunklen Himmel mit bloßem Auge aufgefunden werden. Er findet sich im zentralen Teil des Sternbildes Herkules, etwa auf einem Drittel der Strecke von η nach ζ Her. Wie schon geschrieben, wurde er von Edmund Halley 1714 entdeckt und 1764 von Charles Messier beobachtet. Letzterer schreibt dazu: Nebula ” without stars . . . ; it is round and bright, the center brighter than the edges. It is between two stars of the 8th magnitude.“ [2]. Den Eindruck eines hellen runden Lichtballs zwischen den beiden von Messier erwähnten Sternen kann man schon mit einem guten Fernglas oder einem Zweizöller nachvollziehen. Bei drei Zoll Öffnung und entsprechender Vergrößerung erscheint der Nebel körnig oder granuliert und im Vierzöller werden dann einzelne Sterne sichtbar. Die hellsten Einzelsterne liegen bei 12m und mit einem Fernrohr, das 15m erreicht (ab 16 Zoll Öffnung), kommen auch die ersten Sterne des Horizontalastes in Reichweite. Dies bedeutet, es wird eine große Anzahl Sterne wahrnehmbar und M 13 bietet dann einen atemberaubenden Anblick. Wie auch bei anderen hellen Kugelsternhaufen (z.B. M 3 und M 5) zeigen sich deutliche, nach außen verlaufende Sternketten, die dem Haufen ein asymmetrisches Aussehen verleihen. Diese Sternketten wurden zuerst von John Herschel und Lord Rosse erwähnt. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky Abb. 3: Messier 53 Messier 53 Johann Elert Bode entdeckte 1775 den Kugelsternhaufen M 53 im Haar der Berenike, 1◦ nordöstlich von α Com. Unabhängig davon wurde er 1777 von Messier aufgefunden. Von den hier vorgestellten Objekten ist der Haufen mit 60.000 Lichtjahren am weitesten entfernt. Die Auflösung ist dem entsprechend schwieriger: Im Sechszöller sind die Außenbereiche partiell aufgelöst, während der Haufen insgesamt aber noch nebelig erscheint. Wilhelm Herschel schreibt nach der Beobachtung mit seinem großen Reflektor: [M 53] is one of the most beautiful sights I re” member to have seen in the heavens. The cluster Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 appears under the form of a solid ball consisting of small stars quite compressed into a blaze of light with a great number of loose ones surrounding it and distinctly visible in the general mass. Similar in appearance to M 10.“ [4]. Wer also einmal die Gelegenheit hat, M 53 durch ein wirklich großes Teleskop zu beobachten, sollte diese nutzen. Ein Grad südöstlich findet sich der ungewöhnliche Haufen NGC 5053: Von seinem Aussehen könnte es sich um einen sehr lockeren Kugelsternhaufen oder um einen sehr reichen Offenen Sternhaufen handeln. Aufgrund des Farben-Helligkeitsdiagramms und dem Auftreten von RR-Lyrae Sternen wird er aber als Kugelsternhaufen klassifiziert [4,1]. In einem Fernrohr mit acht Zoll Öffnung erscheint das 1784 von Wilhelm Herschel entdeckte Objekt als schwacher, verschwommener Nebelfleck [4]. 9 Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Abb. 4: Messier 56 Messier 56 Am 19. Januar 1779 entdeckte Charles Messier einem Kometen sowie den Kugelsternhaufen, den er als Objekt Nr. 56 in seinen Katalog aufgenommen hat. Der Haufen steht auf einer Linie zwischen den beiden Sternen γ und β Lyr einerseits und Albireo andererseits, etwas näher an Albireo. Von seiner Helligkeit her, kann er nicht mit den anderen beschriebenen prominenten Kugelsternhaufen mithalten. Messier notierte: Nebula without ” stars and having little light.“ [4]. So zeigt er sich im Vierzöller auch nur körnig und erst mit sechs Zoll Öffnung werden einige Sterne sichtbar. Dafür steht der Sternhaufen aber in einem dichten Sternfeld der Sommermilchstraße und er zeigt ein wesentlich schwächer konzentriertes, wenig dominierendes Zentrum (Typ X), – Grund genug, diesem Objekt trotzdem einen Besuch abzustatten. ¦ Aufnahmedaten: Abb.1: M 3 am 13.02.2003; C8 mit Lumicon Easy Guider (Blende ca. 1:6) und Mintron MTV12V1-EX (sense-up 128 ×), IR-Sperrfilter; Aufnahmezeit 9 Minuten, ab 3:10 MEZ; Bildbearbeitung: 10 mit Giotto 80 % der Rohbilder unter Berücksichtigung eines Dunkelstrombildes gemittelt, logarithmische Kontrastanpassung, Schärfung und Rauschfilterung; mit Micrografx Picture Publisher 8 abschließende Kontrast- und Bildoptimierung. Abb. 2: M 5; Aufnahmezeit 16 Minuten, ab 4:30 MEZ; sonst wie Abb.1. Abb. 3: M 53; 22.02.2003; Aufnahmezeit 15 Minuten, ab 0:24 MEZ; 75 % der Rohbilder gemittelt; sonst wie Abb. 1. Abb. 5: M 56; 23.07.2003; C8 (Blende 1:10); Aufnahmezeit 27 Minuten, ab 1:39 MEZ; sonst wie Abb. 1. Literatur: [1] Zimmermann, Weigert: Lexikon der Astronomie; 8. Aufl.; 1999; Spektrum Akademischer Verlag; Heidelberg, Berlin [2] Archinal, Hynes: Star Clusters; 1. Aufl.; 2003; William-Bell, Inc.; Richmond. [3] Stoyan: Deep Sky Reiseführer, 2. unveränderte Aufl.; 2001; Oculum Verlag Ronald Stoyan, Erlangen [4] Burnham: Burnham’s Celestial Handbook; 1978; Dover Publications, Inc.; New York. [5] Oberndorfer: Schau mal in die Sterne; 3. Aufl.;1987; Franckh’sche Verlagsbuchhandlung; Stuttgart. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Vorschau Mai / Juni 2005 von Alexander Schulze M34 Mirach Per Mirfak Capella M31 Aur Menkalinan And Cas Cam Gem Castor Pollux Lac Peg NCP Polaris Cep M39 Saturn Lyn UMi Deneb M44 Dubhe Cnc UMa Dra Cyg LMi Alioth Equ Del Lyr Vul Sge Vega Benetnasch Altair Regulus Leo CVn NGP Boo Her Aql Sex Com CrB HD 143454 Arcturus Hya AEq Sct Se1 Se2 Crt Oph M25 M24 M23 SgrM22 WS M8 6 5 4 3 2 1 Spica Crv Lib M6 Antares M4 Sco Lup Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CEST/MESZ). Sonne Die Sonne beginnt ihre Bahn im Sternbild Widder, in das sie Mitte April eingetreten war, bei einer Deklination von 14◦ 59’38”. Ihre zunächst nach Norden gerichtete Bahn führt sie am 14. Mai gegen 06:27 in den Stier; hier erreicht sie am 21. Juni gegen 10:27 ihre nördlichste Deklination von 23◦ 26’18,”4. Kurz darauf tritt sie auf ihrer nun wieDatum 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufgang 06:04 05:42 05:24 05:19 05:23 Vir Jupiter Untergang 20:42 21:02 21:23 21:33 21:35 Tag 14:38 15:20 15:59 16:14 16:12 Nacht 09:22 08:40 08:01 07:46 07:48 Cen der in Richtung Süden zeigenden Bahn noch am gleichen Tag gegen 14:02 in das Sternbild Zwillinge ein. Bis zum ersten Juli nimmt die Deklination wieder geringfügig auf 23◦ 07’31” ab. Der Erdabstand steigt von 1,0075 AU am ersten Mai auf 1,0140 AU am ersten Juni und schließlich auf 1,0167 AU am ersten Juli. Anfang Juli wird die Erde ihr Aphel erreichen. Am 18. Mai beginnt gegen 15:27 die Sonnenrotation Nr. 2030, am 14. Juni gegen 20:22 die Sonnenrotation Nr. 2031. Dämm. Beginn 23:03 23:47 01:03 –:– –:– Dämm. Ende 03:44 02:59 01:43 –:– –:– Astron. Nachtl. 04:41 03:12 00:40 00:00 00:00 Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 11 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe, P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse. Datum 01.05. 08.05. 15.05. 22.05. 29.05. R 15’52,”3 15’50,”7 15’49,”2 15’47,”9 15’46,”8 P −24,◦06 −22,◦61 −20,◦84 −18,◦75 −16,◦36 B −4,◦12 −3,◦38 −2,◦61 −1,◦80 −0,◦97 L 226,◦68 134,◦15 41,◦58 308,◦99 216,◦37 B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche. Datum 05.06. 12.06. 19.06. 26.06. R 15’45,”8 15’45,”0 15’44,”4 15’44,”1 P −13,◦72 −10,◦86 − 7,◦86 − 4,◦73 B −0,◦13 +0,◦72 +1,◦55 +2,◦37 L 123,◦73 31,◦08 298,◦42 205,◦76 Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne Mond In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die Monddaten für Mai und Juni zusammengestellt. Datum 01.05. 08.05. 14.05. 16.05. 23.05. 26.05. 30.05. 06.06. 11.06. 15.06. 22.06. 23.06. 28.06. 06.07. 08.07. Zeit 08:41 10:22 15:41 10:37 21:52 12:42 14:04 23:27 08:11 03:03 06:00 13:47 20:40 13:59 19:39 Ereignis letzt. Viert. Neumond Apogäum erst. Viert. Vollmond Perigäum letzt. Viert. Neumond Apogäum erst. Viert. Vollmond Perigäum letzt. Viert. Neumond Apogäum (404,600 km) (364,241 km) (405,506 km) (359,672 km) (406,363 km) Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond (Mondbahn und Phasen) Datum 06.05. 13.05. 21.05. 27.05. Zeit 12:55 15:55 00:02 06:52 Ereignis Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦201) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5,◦139) Datum 06.05. 07.05. 13.05. 13.05. 20.05. 20.05. 27.05. 27.05. 02.06. 02.06. 09.06. 10.06. 17.06. 17.06. 23.06. 23.06. 29.06. 29.06. 06.07. 08.07. Zeit 12:21 05:51 15:24 23:48 22:35 23:40 00:32 06:24 12:05 16:27 20:00 11:03 05:47 21:48 12:18 17:59 18:03 20:47 22:10 06:17 Ereignis Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+4,◦695) Min. Lib. in Breite (−6,◦761) Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Länge (−6,◦337) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6,◦676) Max. Lib. in Länge (+5,◦551) Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Breite (−6,◦627) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−7,◦275) Max. Lib. in Breite (+6,◦563) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+6,◦817) Min. Lib. in Breite (−6,◦550) Nulldurchgang Lib. in Länge Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond (Librationsdaten) Datum 02.06. 09.06. 17.06. 23.06. 29.06. 06.07. Zeit 17:14 20:30 06:01 12:31 18:28 22:12 Ereignis Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5,◦066) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5,◦025) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+4,◦989) Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond (ekliptikale Breite) 12 Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Merkur Merkur durchstreift in den kommenden zwei Monaten die Sternbilder Fische, Walfisch (Eintritt am 14. Mai gegen 08:57, Aufenthalt nur für zehn Stunden), Widder (Eintritt am 14. Mai gegen 18:53), Stier (Eintritt am 25. Mai gegen 06:32), Zwillinge (Eintritt am 11. Juni gegen 11:42) und Krebs (Eintritt am 26. Juni gegen 17:34). Seine Bahn führt ihn dabei zunächst in Richtung Norden; seine Deklination steigt von 02◦ 49’42” am ersten Mai auf ein Maximum von 25◦ 13’16,”3, das am 13. Juni gegen 08:40 in den Zwillingen angenommen wird. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes fällt die Deklination dann wieder auf 20◦ 23’05”. Die Elongation beträgt zu Anfang Mai −26,◦7, hat einen Nulldurchgang am 03. Juni gegen 11:12 (Sonnenabstand 0,◦679, obere Konjunktion Merkurs) und erreicht am 09. Juli gegen 05:20 ein Maximum von 26,◦256. Die ekliptikale Breite durchläuft zunächst am 03. Mai gegen 21:35 ein Minimum von −2◦ 57’32”, hat am 30. Mai gegen 12:23 einen Null- Venus Auch Venus erreicht in den kommenden zwei Monaten ihr Deklinationsmaximum, und auch bei diesem Planeten wird dieses im Sternbild Zwillinge angenommen. Zunächst steigt ihre Deklination von 16◦ 56’11” auf ihrer Bahn durch den Widder, den Stier (Eintritt am 04. Mai gegen 21:48) und einen Teil der Zwillinge (Eintritt am 03. Juni gegen 21:37) noch an, bis am 06. Juni gegen 17:46 ein Maximum von 24◦ 24’23,”1 erreicht wird. Danach geht es durch den Rest der Zwillinge und den Krebs (Eintritt am 26. Juni gegen 11:45) wieder nach Süden; gegen Ende des Vorschauzeitraums beträgt die Deklination 20◦ 59’51”. Die Elongation steigt weiter von 8,◦0 auf 24,◦1 an; die ekliptikale Breite beträgt zu Beginn des Datum 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufgang 06:26 06:15 06:20 06:41 07:21 Untergang 21:26 22:08 22:48 23:05 23:05 durchgang und erreicht am 18. Juni gegen 08:08 ein Maximum von 1◦ 59’49”. Der Erdabstand steigt von 0,9090 AU am ersten Mai auf ein Maximum von 1,3218 AU am 03. Juni gegen 03:28 und fällt bis zum ersten Juni wieder auf 0,9715 AU; der Sonnenabstand fällt von 0,4534 AU auf ein Minimum von 0,3075 AU am 04. Juni gegen 03:58 und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 0,4269 AU. Merkur wird Ende Juni ein mögliches Beobachtungsobjekt zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges (denn eine echte Dämmerung findet in der Beobachtungsperiode leider nicht statt): Ab dem 03. Juni befindet sich der Planet zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont, ab dem 09. Juni hat er zu diesem Zeitpunkt eine Höhe von 5◦ erreicht. Vom 18. Juni bis zum 09. Juli steht er in einer Höhe von über 10◦ ; ein Maximum wird am 28. Juni mit 12◦ 02’ erreicht. Vorschauzeitraumes −0◦ 25’14”, hat am 11. Mai gegen 13:37 einen Nulldurchgang und steigt bis zum 10. Juli gegen 15:47 auf ein Maximum von +1◦ 39’03”. Der Erdabstand fällt von 1,71 AU auf 1,51 AU; der Sonnenabstand fällt anfangs ebenfalls von 0,7218 AU auf ein Minimum von 0,7184 AU, das am 14. Juni gegen 13:42 angenommen wird, um dann bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 0,7189 AU anzusteigen. Der Transit verschiebt sich von 13:55 auf 15:14; Venus zeigt sich langsam am Abendhimmel zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges. Am ersten Mai beträgt ihre Höhe zu diesem Zeitpunkt 5◦ 45’; bis zum ersten Juni steigt sie auf 10◦ 39’ und erreicht am 02. Juli ein Maximum von 12◦ 07’. Helligkeit −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 −3,m8 Phase 99 98 96 94 91 Größe 9,”9 10,”1 10,”3 10,”7 11,”2 Elong. +8,◦0 +11,◦6 +16,◦2 +19,◦9 +24,◦1 Erdabst. 1,71 1,68 1,63 1,58 1,51 Tabelle 3: Astronomische Daten Venus Mars Auch der rote Planet wandert in Richtung Norden: seine Deklination beträgt zu Beginn des Vorschauzeitraumes im Sternbild Wassermann Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 noch −13◦ 03’27”; am 20. Juni überschreitet der Planet dann gegen 08:06 in den Fischen (Eintritt am 07. Juni gegen 18:08) den Himmelsäquator und 13 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . erreicht nach einer kurzen Exkursion in den Walfisch (21. Juni, 04:58, bis 30. Juni, 21:40) gegen Ende des Vorschauzeitraumes schließlich +02◦ 42’19”. nimum des Sonnenabstandes von 1,3813 AU wird sich am 17. Juli gegen 17:37 ereignen. Die Elongation sinkt weiter; Mars erhöht seinen Abstand zur Sonne und verbessert allmählich seine Sichtbarkeitsbedingungen. Die ekliptikale Breite des roten Planeten nimmt von −1◦ 36’40” am ersten Mai auf −2◦ 07’30” am ersten Juni und −2◦ 32’00” am ersten Juli ab. Erd- und Sonnenabstand fallen, der erstgenannte von 1,39 AU auf 1,00 AU, der zweite von 1,4221 AU auf 1,3833 AU. Ein Mi- Der Transit verschiebt sich von 08:59 auf 07:40; die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges steigt von 16◦ 11’ am ersten Mai auf 22◦ 51’ am ersten Juni und 34◦ 31’ am ersten Juli. Verbunden mit der Annäherung an die Erde kommt es zu einer Erhöhung von Helligkeit und Größe – ein Vorgeschmack auf das, was uns gegen Ende des Jahres bei der Opposition des Planeten erwarten wird. Datum 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufgang 03:59 03:25 02:42 02:06 01:24 Untergang 14:00 14:01 14:01 14:00 13:57 Helligkeit +0,m6 +0,m5 +0,m3 +0,m1 −0,m1 Phase 87 86 85 84 84 Größe 6,”7 7,”2 7,”9 8,”5 9,”3 Elong. −70,◦8 −74,◦2 −78,◦4 −82,◦0 −86,◦4 Erdabst. 1,39 1,29 1,19 1,10 1,00 Tabelle 4: Astronomische Daten Mars Jupiter Jupiter befindet sich zu Anfang des Vorschauzeitraumes in Rückläufigkeit im Sternbild Jungfrau. Hier kann er auf seiner zunächst nach Norden ausgerichteten Bahn seine Deklination von anfangs −02◦ 47’42” auf ein Maximum von −02◦ 11’55,”8, das am 02. Juni gegen 01:40 angenommen wird, erhöhen, bevor er wieder in Richtung Südhimmel umkehrt; gegen Ende des Vorschauzeitraumes beträgt die Deklination wieder −02◦ 41’01”. Die Rückläufigkeit endet kurz nach dem Deklinationsmaximum am 05. Juni gegen 23:50 bei einer Rektaszension von 12h 34m 46,s 24. Nach der Opposition von Anfang April geht die Elongation nun wieder zurück. Auch die ekliptikale Breite Jupiters sinkt von 1◦ 33’10” zu Beginn des Vorschauzeitraumes auf 1◦ 18’34” gegen Ende. Der Erdabstand steigt von 4,56 AU auf 5,35 AU, Datum 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufgang 17:38 16:37 15:27 14:33 13:35 Untergang 05:21 04:23 03:15 02:20 01:18 während der Sonnenabstand von 5,4565 AU auf 5,4551 AU zurückgeht. Der Transit Jupiters fällt zu Anfang des Vorschauzeitraumes auf 23:27, verschiebt sich zum ersten Juni auf 21:19 und zum ersten Juli schließlich auf 19:25; die Transithöhe liegt dabei zwischen 37◦ und 38◦ . Ab dem 31. Mai erfolgt dabei der Transit vor Sonnenuntergang; zu diesem Zeitpunkt beträgt die Höhe noch 37◦ 57’. Bis zum ersten Juli geht die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs auf 30◦ 09’ zurück. Hinzuweisen bliebe noch auf eine Bedeckung Jupiters durch den Mond, die sich am 16. Juni gegen 09 Uhr (CEST) ereignet; diese ist allerdings nur von Indonesien, den Philippinen, Nordaustralien und Neuseeland aus zu beobachten. Helligkeit −2,m2 −2,m2 −2,m1 −2,m0 −1,m9 Größe 43,”1 41,”9 40,”2 38,”6 36,”8 Elong. +150,◦1 +135,◦4 +118,◦4 +105,◦1 +90,◦7 Erdabst. 4,56 4,69 4,90 5,10 5,35 Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter Saturn Den größten Teil des aktuellen Vorschauzeitraums über findet man Saturn im Sternbild Zwillinge; am 30. Juni jedoch wechselt der 14 Ringplanet gegen 22:57 in den Krebs weiter. Er reduziert dabei auf seiner Bahn der kommenden zwei Monate seine Deklination von 21◦ 51’27” auf Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender 20◦ 49’05”. Seine Elongation geht weiter zurück, während die ekliptikale Breite von 0◦ 10’27” auf 0◦ 15’02” steigt. Auch Sonnen- und Erdabstand nehmen zu: Der Abstand zur Erde steigt von 9,35 AU auf 10,04 AU, der Abstand zur Sonne von 9,0715 AU auf 9,0794 AU. Die Öffnung der Ringe geht von −23,◦61 auf −21,◦86 zurück. Datum 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufgang 10:25 09:35 08:37 07:50 06:58 Untergang 02:21 01:30 00:28 23:35 22:38 Helligkeit +0,m2 +0,m2 +0,m2 +0,m2 +0,m2 Der Transit verschiebt sich von 18:21 auf 14:48; entsprechend verschlechtert sich die Beobachtbarkeit, und von der Transithöhe von über 60◦ bleibt zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs am ersten Mai noch 50◦ 21’, am ersten Juni 26◦ 33’ und am ersten Juli lediglich 08◦ 05’ übrig. Größe 17,”7 17,”3 16,”9 16,”7 16,”5 Ringng. −23,◦61 −23,◦33 −22,◦88 −22,◦43 −21,◦86 Elong. +71,◦2 +58,◦7 +44,◦0 +32,◦2 +18,◦8 Erdabst. 9,35 9,56 9,78 9,92 10,04 Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn Uranus Uranus befindet sich im Sternbild Wassermann. Seine Bahn zeigt zunächst in Richtung Norden, und der Planet steigert seine Deklination von anfangs −08◦ 33’14” auf ein Maximum von −08◦ 16’39,”8, das am 12. Juni gegen 21:30 erreicht wird, bevor der Planet wieder in Richtung Süden umkehrt; bis zum ersten Juli fällt die Deklination wieder auf 08◦ 19’37”. Kurz nach dem Deklinationsmaximum wird der Planet am 15. Juni gegen 05:16 bei einer Rektaszension von 22h 49m 54,s 0 rückläufig und kündigt damit seine Opposition zu Anfang September an. Die Elongation sinkt von −60,◦7 auf −118,◦5, die ekliptikale Breite von −0◦ 44’57” auf −0◦ 47’16”. Während der Erdabstand rückläufig ist, steigt der Abstand zur Sonne von 20,064 AU auf 20,067 AU geringfügig an. Der Transit des grünen Gasplaneten verschiebt sich von 09:35 zu Beginn auf 07:36 gegen Mitte Neptun Neptuns Bahn im Sternbild Steinbock weist große Ähnlichkeit mit der von Uranus auf; der Planet vollzieht die Ereignisse aber einige Zeit früher. Die Deklination zu Beginn des Vorschauzeitraumes beträgt −15◦ 43’10”; das Deklinationsmaximum von −15◦ 41’38,”4 fällt auf den 18. Mai gegen 09:46, die Umkehr der Bewegungsrichtung bei einer Rektaszension von 21h 20m 03,s 08 auf den 20. Mai gegen 00:23. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes nimmt die Deklination wieder auf −15◦ 50’25” ab. auf 05:38 zum Ende des Vorschauzeitraumes; die Transithöhe liegt knapp unterhalb 32◦ . Noch bis zum 04. Juli kann man diese Höhe nicht wirklich ausschöpfen, da erst ab diesem Tag der Transit vor Sonnenaufgang fällt; die Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges beträgt am ersten Mai erst 15◦ 31’, steigt bis zum ersten Juni auf 24◦ 56’ und erreicht am bereits erwähnten vierten Juli die Transithöhe von 31◦ 52’. Die visuelle Helligkeit steigt von 5,m9 auf 5,m8, die Größe steigt von 3,”2 auf 3,”4. Datum 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufg. 04:13 03:19 02:13 01:18 00:15 Unterg. 14:57 14:04 12:59 12:04 11:01 Elong. −60,◦7 −73,◦8 −89,◦8 −103,◦2 −118,◦5 Erdabst. 20,54 20,32 20,04 19,81 19,56 Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus liptikale Breite sinkt von −0◦ 06’55” auf −0◦ 07’49”. Erd- und Sonnenabstand nehmen beide ab, der erstgenannte von 30,17 AU auf 29,25 AU, der zweite von 30,063 AU auf 30,062 AU. Der Transit Neptuns verschiebt sich von 08:08 am ersten Mai auf 06:07 am ersten Juni und 04:07 am ersten Juli; die Transithöhe liegt um 24,◦5. Ab dem 13. Juni ereignet sich der Transit vor Sonnenaufgang; die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges beträgt am ersten Mai 18◦ 49’ und erreicht am 13. Juni die Transithöhe von 24◦ 28’. Die Elongation fällt von −83,◦1 auf −142,◦0; die ek- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 15 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Datum 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Die Helligkeit Neptuns steigt von 7,m9 auf 7,m8, die Größe liegt bei 2,”1. Aufg. 03:23 02:28 01:21 00:26 23:18 Unterg. 12:54 11:59 10:52 09:56 08:52 Elong. −83,◦1 −96,◦6 −113,◦0 −126,◦5 −142,◦0 Erdabst. 30,17 29,93 29,65 29,45 29,25 Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun Pluto Pluto bewegt sich weiterhin im Sternbild Schwanz der Schlange in Rückläufigkeit. Er steigert seine Deklination von −15◦ 01’26” auf ein flaches Maximum von −14◦ 58’29,”7, das am 09. Juni gegen 03:01 angenommen wird, bevor sie wieder auf −14◦ 59’36” am Ende des Vorschauzeitraumes zurückgeht. In den aktuellen Vorschauzeitraum fällt mit der Mitte der Rückläufigkeit die Opposition Plutos am 14. Juni gegen 04:57 (der Planet besitzt zu diesem Zeitpunkt eine Auslenkung von 8,◦2934 aus der Ekliptik; die ekliptikale Breite durchläuft am 24. Mai gegen 02:30 ein Maximum von 8◦ 18’42”). Verbunden mit der Opposition ist ein Minimum der Erdentfernung von 29,9579 AU, das auf den 13. Juni gegen 00:26 fällt. Die Entfernung zur Sonne steigt durchgehend von anfangs 30,944 AU auf 30,971 AU Veränderliche Sterne Die Tabelle 10 enthält Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit veränderlicher Sterne in den Monaten Mai und Juni. an. Der Transit verlagert sich von 04:25 zu Beginn des Vorschauzeitraumes auf 02:20 am ersten Juni und 00:19 am ersten Juli und fällt damit in einen für astronomische Beobachtungen (unter der Einschränkung eines nicht wirklich dunkel werdenden Sommerhimmels) geeigneten Bereich. Die visuelle Helligkeit steigt von 13,m9 auf 13,m8, die Größe der Planetenscheibe liegt bei 0,”3. Datum 01.05. 15.05. 01.06. 15.06. 01.07. Aufg. 23:32 22:36 21:27 20:31 19:26 Unterg. 09:14 08:18 07:09 06:13 05:08 Elong. −135,◦8 −149,◦2 −164,◦6 +171,◦7 +161,◦6 Erdabst. 30,21 30,08 29,98 29,96 30,00 Tabelle 9: Astronomische Daten Pluto Datum 01.05. 22:35 11.05. 22:35 19.05. 03:00 29.05. 02:00 11.06. 00:30 16.06. 19:45 23.06. 23:00 24.06. 00:00 26.06. 20:00 Ereignis Min Max Max Min Min Max Min Max Max Stern AI Dra (Bedeckungsver.) η Aql (δ Cep-Stern) η Aql (δ Cep-Stern) β Lyr (Bedeckungsver.) β Lyr (Bedeckungsver.) η Aql (δ Cep-Stern) β Lyr (Bedeckungsver.) η Aql (δ Cep-Stern) δ Cep Tabelle 10: Veränderliche Sterne Sternbedeckungen durch den Mond In Tabelle 11 finden sich alle in den Monaten Mai und Juni von Darmstadt aus beobachtbaren Sternbedeckungen durch den Mond. Es handelt sich dabei diesmal um lediglich drei Ereignisse; die größte Helligkeit hat 42 Lib mit 4,m96, allerdings findet diese Bedeckung auch bei einer Mondphase von 93 Prozent statt. Die Magnitu- 16 den der beiden anderen Bedeckungen liegen jenseits 6m , die minimale Mondphase beträgt 19 Prozent. Der aktuelle Vorschauzeitraum ist somit für Spezialisten für Sternbedeckungen recht unergiebig. (E Eintritt, A Austritt) Die Bedeckung von Antares am 20. Juni gegen 22:30 (CEST) ist nur von Südosteuropa, Arabien und Asien aus zu beobachten. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Zeitpunkt 12.05. 22:57:19E 28.05. 03:45:06A 20.03. 00:38:01E bed. Stern BD+27◦ 1296 CD−25◦ 14854 42 Lib Helligk. 7,m09 6,m36 4,m96 Phase 0, 19+ 0, 77− 0, 93+ Meteorströme Tabelle 12 enthält Angaben zu den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren Meteorströmen. Tabelle 11: Sternbedeckungen durch den Mond Meteorstrom η Aquariden Sagittariden Juni-Bootiden Beg. 19.04. 15.04. 26.06. Ende 28.05. 15.07. 02.07. Max. 05.05. 19.05. 27.06. ZHR 60 5 var Tabelle 12: Meteorströme Der Sternenhimmel Die Graphik am Anfang dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den ersten Juni um Mitternacht. In Zenitnähe steht das Sternbild Drache, umgeben vom großen und kleinen Bären, dem Cepheus, dem Schwan, dem Herkules und dem Bärenhüter. Seine tiefste Stellung am Nordhorizont nimmt unter den zirkumpolaren Sternbildern der der Andromeda nachfolgende Perseus ein, der wiederum vom Fuhrmann verfolgt wird. Im Westen sind die Zwillinge und der Krebs kurz davor, sich von uns zu verabschieden, während im Osten der Pegasus über den Horizont nach oben wandert. Mit der Leier, dem Schwan und dem Adler ist das Sommerdreieck, bestehend aus Vega, Deneb und Altair, nun komplett. Am Südhimmel findet man die Waage inmitten Schlangenträger und Jungfrau; tief am Südhorizont erkennt man die nördlichsten Teile der Stern- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 bilder Skorpion und Schütze. Über ihnen stehen die bereits erwähnten Sternbilder Herkules und Bärenhüter, zwischen ihnen die nördliche Krone. Gegen Mitternacht stehen nur Jupiter, Saturn und Pluto am Himmel; während Saturn bereits eine halbe Stunde später untergeht, kann man Jupiter noch bis 03:15 geniessen; zu diesem Zeitpunkt macht sich auch schon der kommende Morgen durch Aufhellung des ohnehin nicht wirklich dunkel werdenden Nachthimmels bemerkbar. Pluto ist gegen 21:27 aufgegangen und steht noch bis weit in den Morgen hinein am Himmel. Während Venus ein mögliches Beobachtungsobjekt zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs war, geht Mars gegen 02:42 auf und ist demnach am langsam heller werdenden Morgenhimmel aufzusuchen; etwas früher erscheinen Neptun und Uranus, der erste gegen 01:21, der zweite gegen 02:13. ¦ 17 Astro-Reisen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Sonnenfinsternis am 29.03.2006 von Paul Engels Am 29. März 2006 ereignet sich, wie die meisten Interessierten sicherlich wissen, wieder eine totale Sonnenfinsternis, die in einer für uns erreichbaren Gegend zu beobachten sein wird. Im Internet werden schon jetzt diverse Reisen angeboten.Es ist also keineswegs zu früh, wenn auch wir – falls Interesse besteht – schon jetzt eine VSD-interne Reise in die Totalitätszone planen. Die Beobachtung der Finsternis wird auf jeden Fall lohnender als 1999, denn die Totalität dauert an der türkischen Südküste satte 3 Minuten und 45 Sekunden (gegenüber 2 Minuten 20 Sekunden im Jahre 1999!). Die Wetterprognosen sind zwar nicht 100 % günstig — für optimale Verhältnisse müssten wir tief in die Libysche Wüste — aber immerhin wesentlich besser, als in Mitteleuropa im Jahre 1999. Der Kernschatten wird um 10:54 UTC = 12:54 Uhr Ortszeit die Küste bei Side / Manavgat erreichen. Die Sonnenhöhe beträgt zu dieser Zeit 55◦ . In diesem Gebiet der Türkischen Riviera“ gibt ” es genügend Hotels, eine angenehme Landschaft, 18 und ausserhalb der nicht grossen Orte auch dunkle Nächte. Bekanntlich fallen Sonnenfinsternisse und Neumond zusammen! Es stünden zwei Reisevarianten zur Wahl, deren Organisation ich bei entsprechender Teilnehmerzahl zusammen mit einem Reisebüro übernehmen würde: 1.: Eine Woche pauschal von Samstag/Sonntag bis Samstag/Sonntag in gutem Hotel mit Halbpension zu etwa 480 Euro pro Person im Doppelzimmer. 2.: Eine Kurzreise von Dienstag bis Donnerstag, welche aber mit etwa 300 Euro verhältnismässig teuer käme. Um einen Überblick über eine eventuelle Teilnehmerzahl (ab 15 Personen können noch Sonderrabatte gewährt werden) zu bekommen, bitte ich zunächst um unverbindliche Meldung per email oder Fax an unsere Geschäftsstelle. Die konkrete, verbindliche Planung findet Ende Juli nach Veröffentlichung der Winterflugpläne und Preise an die Reisebüros statt. ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Verein Tag der offenen Tür Im Herbst öffnet die VSD wieder ihre Pforten . . . von Bernd Scharbert Dieses Jahr wollen wir wieder einen Tag der of” fenen Tür“ durchführen. Dieser soll das Thema Mars“ haben. ” gestaltet werden. Führungen durch die Sternwarte wird es geben – mal sehen, was uns noch so einfällt, z.B. für die jungen Besucher. Dieses Thema bietet sich an, weil der Mars dieses Jahr – wie vor zwei Jahren – der Erde besonders nahe kommt. Zwar nicht ganz so nahe wie damals, aber immerhin deutlich näher als im Durchschnitt. Die Beobachtungsbedingungen sind also gut – wir hoffen, das Wetter auch. Nun ja – und letztlich muß so eine Veranstaltung geplant und organisiert werden. Das gilt für die Veranstaltung selbst, aber auch für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vor und während des Tags der offenen Tür. Außerdem ist das Thema Mars“ von großem In” teresse in der Bevölkerung, wie unsere Veranstaltungen vor zwei Jahren zeigte. Der Termin für den Tag der offenen Tür steht noch nicht genau fest, wird aber wahrscheinlich Ende Oktober liegen. Die Opposition findet zwar erst am 7.11. statt, im November ist das Wetter jedoch in der Regel nicht so gut. Warum erzähle ich das Ihnen schon jetzt? Damit wir genügend Zeit zur Verbereitung haben! Wir wollen Referenten vom ESOC einladen und versuchen, ein großes Modell der europäischen Raumsonde Mars Express“ für die Ausstellung zu ” erhalten. Weiterhin wollen wir mit unserem Beamer eine Interaktive Leinwand“ konstruieren, an ” der sich die Besucher über den Mars informieren können. Dazu ist noch etwas Entwicklungsarbeit nötig, bei der jeder gerne mittüfteln kann. Darüber hinaus soll eine Ausstellung zum Thema Mars und dessen Erforschung“ in der Sternwarte ” Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 3/2005 Das alles kostet Zeit und daher würde ich mich freuen, wenn Sie an der Verbereitung und Durchführung mitwirken würden. In den letzten Jahren hatten wir bei der Planung und Durchführung solcher Veranstaltungen immer viel Spaß und das Ergebnis war die hineingesteckte Arbeit wert. Es gibt viele Möglichkeiten mitzuwirken und sich einzubringen. Haben Sie also bitte keine Scheu! Die bisherigen Tage der offenen Tür“ wurden ” nicht von einem Haufen Experten professionell durchgeplant und durchgeführt. Sagen wir es mal so: Es war immer nett und etwas chaotisch – manchmal wurden die letzten Feinheiten kurz vor der Eröffnung besorgt – aber es hat letztlich immer alles funktioniert. Willkommen im Club! Der Termin des ersten Organisationstreffens ist der 19.05., 20:00 Uhr in der Sternwarte. Wenn Sie Interesse an der Mitwirkung haben, rufen Sie mich bitte an (06151-75363) oder mailen Sie mir ([email protected]) oder schauen zu dem Termin vorbei. Ich freue mich darauf, von Ihnen zu hören und Sie zu sehen. ¦ 19 Volkssternwarte Darmstadt e.V., Flotowstr. 19, 64287 Darmstadt POSTVERTRIEBSSTÜCK . . . . . . . . Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . Mai / Juni 2005 . . . . . . . . Donnerstags ab 19:30 Leseabend, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen, Fernrohrführerschein Sonntags ab 10:00 Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen Samstag, 14. 05. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Ulrich Griesheimer: Sichtbarkeit des Space Shuttle nach ” dem Start“ Donnerstag, 19. 05. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 4/2005 Donnerstag, 02. 06. 20:00 Öffentliche Vorstandssitzung Samstag, 04. 06. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Der Erdmond“ ” Donnerstag, 16. 06. 20:00 Redaktionssitzung Mitteilungen 4/2005 Samstag, 18. 06. Samstag, 25. 06. Redaktionsschluss Mitteilungen 4/2005 20:00 Öffentlicher Vortrag: Prof. Dr. Wolfgang J. Duschl, ITA Heidelberg: Von der ” Milchstraße zu den Quasaren — Neues aus der Welt der Schwarzen Löcher“ Die Astro-Fotografie-Gruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Interessenten mögen Freitags- oder Samstagsabend auf der Sternwarte anrufen oder ihre Telefonnummer hinterlassen Volkssternwarte Darmstadt e.V. Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle: Auf der Ludwigshöhe 196 Flotowstr. 19 Telefon: (06151) 51482 64287 Darmstadt email: [email protected] Telefon: (06151) 130900 http://www.vsda.de Telefax: (06151) 130901