Männerchor Harmonie, Kreuzlingen Lena Sutor-Wernich Alt Iria Sorge-Röder, Orgel Leitung: Claus Gunter Biegert Sonntag, 16. Oktober 2016, 17.00 Uhr Kirche St. Ulrich, Kreuzlingen Eintritt frei, Kollekte beim Ausgang www.harmonie-chor.ch Komponisten und Programm Dmitri S. Bortnjanski, (1751-1825) Ische cheruvimy Tebe poem Bortnjanskis große Beliebtheit im Deutschland des 19. Jahrhunderts beruht vor allem auf der Wirkung, die seine Musik auf den preußischen König Friedrich Wilhelm III. hatte. Dieser setzte sich dafür ein, dass liturgische Stücke der preussischen Agende von 1829 nach Modellen Bortnjanskis vertont wurden. Weitere Werke Bortnjanskis, seine Große Doxologie und Du Hirte Israels, höre (August Neithardts Bearbeitung des Ische Cheruwimy mit deutscher Textunterlegung) erhielten bald einen festen Platz im Repertoire des 1843 nach St. Petersburger Vorbild reorganisierten Staatsund Domchores zu Berlin sowie der bürgerlichen Kirchenchöre und Gesangvereine. Hans Georg Nägeli (1773-1836) Motette Hans Georg Nägeli war ein Schweizer Musikpädagoge, Verleger und Komponist. Er schuf vorwiegend Vokalmusik und war in seiner Heimat einer der Wegbereiter des Chorgesangs. In den Niederlanden wird sein «Freut euch das Lebens» als Sinterklaaslied «Oh, kom er eens kijken» gesungen. Gemeinsam mit Georg Geßner, dem Schwiegersohn und Biographen des Pietisten Johann Caspar Lavater, schuf er das Lied «Lobt froh den Herrn ihr jugendlichen Chöre».[1] Neben etlichen einflussreichen Lehrwerken verfasste er zahlreiche Liedsammlungen für Solostimme und Chor. In seiner Tätigkeit als Verleger ist besonders erwähnenswert, dass er 1801 erstmals Johann Sebastian Bachs «Das Wohltemperierte Klavier» verlegte. Jean Langlais (1907-1991) Missa in simplicitate Jean Langlais war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der experimentierfreudigsten Komponisten und Organisten Frankreichs. Der durch ein Glaukom im zweiten Lebensjahr erblindete Langlais studierte am Institut National de Jeunes Aveugles in Paris. Dort lernte er bei Albert Mahaut, einem Schüler von César Franck und bei dem blinden Organisten André Marchal. Erste Erfolge waren Meisterklassenpreise am Pariser Konservatorium bei Marcel Dupré und Paul Dukas. Schließlich unterrichtete er selbst 40 Jahre lang am Nationalen Institut für junge Blinde. Zwischen 1961 und 1976 kam eine Professur für Orgel an der Schola Cantorum hinzu. Über die Mauern der Musikhochschulen hinaus bekannt wurde Langlais aber vor allem als Titularorganist an der Pariser Kirche Ste-Clotilde von 1945 bis 1988. Bernhard Klein (1793-1832) Der Herr ist mein Hirt, Psalm 23 Bernhard Klein ging 1812 nach Paris und studierte am dortigen Conservatoire. Anschliessend wurde er Musikdirektor am Kölner Dom. 1819 kam er auf Betreiben Carl Friedrich Zelters nach Berlin, wo er im selben Jahr in die Sing-Akademie zu Berlin eintrat, der er bis zu seinem Tod 1832 angehörte und 1820 Kompositionslehrer am Königlichen Institut für Kirchenmusik und Musikdirektor an der Universität Berlin wurde. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Musikschriftsteller und -kritiker Ludwig Rellstab, gehörte der Zelter-Schüler zu den Gründern der Zweiten Berliner Liedertafel. Klein komponierte Oratorien, eine Messe, ein Magnificat, eine Kantate, Psalmen, Hymnen und Motetten sowie drei Opern, Lieder und Klaviermusik. 3 Spirituals Burden down Lord Heaven ist a wonderful place Good news Heinrich Kaminski (1886-1946) Triptychon – Alle Wege führen zu Gott - Das Wessobrunner Gebet Heinrich Kaminski wurde im Schloss Tiengen geboren. Er war der Sohn des altkatholischen Pfarrers Paul Kaminski. Seine Mutter war die Opernsängerin Mathilde Barro aus Heidelberg. Er erhielt ersten Klavierunterricht bei Johanna Elspermann und studierte ab 1907 Musiktheorie und evangelische Kirchenmusik bei Philipp Wolfrum. 1909 ging er nach Berlin und begann ein Musikstudium am dortigen Sternschen Konservatorium. 1914 nahm er seine Tätigkeit als Klavierlehrer in Benediktbeuern auf. Zur Zeit des Ersten Weltkrieges war Kaminski unter anderem als Chorleiter und Kompositionslehrer tätig. Die Machtübernahme der Nationalsozialisten erschütterte Kaminski und veranlasste ihn zur Komposition einer „Messe deutsch“ nach eigenem Text, welcher die „Wirre Welt“ beklagt. Sein Vertrag in Berlin lief mit dem Jahre 1933 aufgrund seiner „politischen Gesinnung“ ohne Verlängerung aus und er ging zurück nach Benediktbeuern. Franz Schubert (geb. 1797-1828) Deutsche Messe Franz Schubert war ein österreichischer Komponist. Obwohl er schon im Alter von 31 Jahren starb, hinterließ er ein reiches und vielfältiges Werk. Er komponierte rund 600 Lieder, weltliche und geistliche Chormusik, sieben vollständige und fünf unvollendete Sinfonien, Ouvertüren, Bühnenwerke, Klaviermusik und Kammermusik. Die Deutsche Messe wurde vom Professor Johann Philipp Neumann in Auftrag gegeben, der auch die Texte verfasste. Von Schubert selbst gibt es zwei Fassungen, eine für vierstimmigen gemischten Chor mit Orgel sowie eine weitere, die zusätzlich je zwei Oboen, Klarinetten, Fagotte, Hörner und Trompeten, sowie drei Posaunen, Pauken und einen Kontrabass vorsieht. Kedrov Nikolai (1871-1940) Otsche nasch (Vater unser) war ein russischer Komponist der liturgischen Musik. Von 1894 bis 1897 studierte er Gesang am Konservatorium von St. Petersburg mit Aufführung als Opernsänger (Bariton) an verschiedenen Theatern wie Bolschoi-Theater und Mariinsky Theater. Im Jahre 1897 gründete er ein Männer Vokalquartett (russisches Vokalquartett Sankt Petersburg). Ihr erstes Konzert fand im Jahre 1898 am St. Petersburger Konservatorium statt. Das «Otsche nasch» ist eine seiner bekanntesten Vertonungen. Nach der Oktoberrevolution (1922) emigrierte die Familie nach Berlin und im Jahr 1928 nach Frankreich. Kedrov lehrte am Conservatoire Rachmaninoff in Paris. Die Ausführenden Lena Sutor-Wernich (Alt) geboren in Heidelberg, studierte von 2007 bis 2011 Konzert- und Operngesang sowie Gesangspädagogik an der Musik-Hochschule Freiburg bei Prof. Angela Nick. Meisterkurse u.a. bei René Jacobs, Helmut Deutsch, Angelika Luz, Anne Rosing-Schow sowie private Studien bei Elisabeth Glauser, Kurt Widmer und Susana Eken gaben ihr weitere wichtige Impulse auf ihrem Weg als Sängerin und Musikerin. Nach einem einjährigen Studium der Bewegungskunst Eurythmie war sie von 2012-2014 Mitglied im Staatsopernchor Stuttgart. Seit 2014 ist sie hauptberuflich als freischaffende Konzertsängerin und Gesangspädagogin im In- und Ausland tätig. Iria Sorge-Röder (Orgel) wurde in Solingen geboren und bekam dort ihren ersten Geigen- und Klavierunterricht. Am Landeswettbewerb "Jugend musiziert" nahm sie mehrmals teil, unter anderem in den Kategorien "Alte Musik" und "Neue Musik". Nach dem Abitur studierte sie Kulturwissenschaft in Bremen, wo sie Konzertmeisterin des Universitätsorchesters war und in der Musikwerkstatt der Bremer Philharmoniker arbeitete. Während ihres Geschichtsstudiums in Konstanz entdeckte sie die Orgel für sich und schloss ihre C-Ausbildung (Orgel bei KMD Claus Gunter Biegert) im September 2015 ab. Seit Oktober 2015 arbeitet sie als nebenberufliche Organistin in der reformierten Kirchengemeinde Langrickenbach-Birwinken. Dirigent Claus Gunter Biegert studierte nach dem Abitur Schulmusik (Hauptfach Orgel) in Stuttgart und Karlsruhe sowie Musikwissenschaft in Tübingen und Karlsruhe. Eine Orchesterausbildung absolvierte er bei Hans Grischkat (Stuttgart) und GMD Grüber (Karlsruhe). Seit 1.4.1986 ist er Kantor an der Lutherkirche Konstanz, gleichzeitig Bezirkskantor für den evangelischen Kirchenbezirk Konstanz. 1997 Ernennung zum Kirchenmusikdirektor. Seit 2002 dirigiert er die Harmonie. Männerchor Harmonie Kreuzlingen: Wie die meisten Männerchöre blickt der Harmonie-Chor auf eine lange Tradition zurück, denn unser Chor wurde 1863 gegründet. Für uns wichtig sind jedoch die letzten vergangenen Jahre. Als bedeutender Verein in Kreuzlingen, hat der Männerchor Harmonie immer eine kulturelle und gesellschaftliche Rolle gespielt. Seine regelmässigen Auftritte in der Öffentlichkeit und seine Konzerte bilden einen Teil des hiesigen aktiven Vereins- und Kulturlebens. Vorkonzerte: Sonntag, 11. September 2016, 19.30 Uhr Evang. Johanneskirche, Bad Dürrheim Samstag, 15. Oktober 2016, 17.00 Uhr Lutherkirche, Konstanz