Das Magazin Nr. 20 - Badisches Staatstheater Karlsruhe

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CHRISTINA NIESSEN Wahnfried
20
1
Pierre Narcisse Guerin Morpheus und Iris
SEMELE
THEODORA
Musikdrama
von Georg Friedrich Händel HWV 58
mit Jennifer France, Ed Lyon,
Terry Wey, Katharine Tier,
Dilara Baştar u. a.
NEUINSZENIERUNG
17., 19., 23., 25., 28.2. GROSSES HAUS
Oratorium
von Georg Friedrich Händel HWV 68
mit Sine Bundgaard, David Hansen,
Tuva Semmingsen, Samuel Boden,
Morgan Pearse
Peter Neumann Dirigent
KÖLNER KAMMERCHOR
BADISCHE STAATSKAPELLE
18.2. GROSSES HAUS
ARMINIO
Dramma per musica von
Georg Friedrich Händel HWV 36
mit Max Emanuel Cencic,
Lauren Snouffer, Vince Yi,
Gaia Petrone, Juan Sancho u. a.
WIEDERAUFNAHME
24.2., 26.2., 1.3. GROSSES HAUS
FESTKONZERT
DEUTSCHE HÄNDEL-SOLISTEN
Anna Fusek Flautino
Christian Curnyn Dirigent
22.2. GROSSES HAUS
PRIMADONNEN!
Abschlusskonzert
Sandrine Piau Sopran
Vivica Genaux Mezzosopran
George Petrou Dirigent
ARMONEA ATENEA
2.3. GROSSES HAUS
KONZERTE, DISKUSSIONEN
& VIELES MEHR!
SICHERN SIE SICH IHRE KARTEN – VORVERKAUF LÄUFT! T 0721 933 333 WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE
WILLKOMMEN
LIEBES PUBLIKUM,
INHALT
Karlsruhe hat einen weltweit einmaligen Grundriss. 32 Strahlen
gehen vom Schlossturm aus, und wenn man sie wie Meridiane
um den Globus verlängert, berühren sie fast jedes Land der Erde.
Schon von der Anlage her ist die Stadt also international. Industrie
und Wissenschaft vernetzen sich immer mehr in alle Himmelsrichtungen, aber auch die Kultur spannt Fäden um den Globus. Fast
jede Ausstellung im ZKM entsteht im Austausch mit erstklassigen
Museen der Welt, die Kunsthalle hat höchstrangige internationale
Leihgeber und im Tollhaus ist Weltmusik zu hören. Karlsruhe ist
weltoffene Kulturstadt, gute Gastgeberin für Künstler aus allen
Himmelsrichtungen. Sichtbarstes Zeichen dafür sind die EUROPÄISCHEN KULTURTAGE. Kulturell ist Karlsruhe regelmäßig in
den Partnerstädten präsent. Künstler aus Krasnodar, Nancy,
Nottingham und Temeswar treten hier immer wieder auf.
WAHNFRIED
FAMILIENDÄMMERUNG2
Im STAATSTHEATER ist schon jetzt die Welt zu Hause: Unsere
Mitarbeiter kommen aus rund 40 Ländern. Auf den Spielplänen
stehen Werke aus allen Zeiten und Himmelsrichtungen. Deutsche und englische Übertitel in der OPER sorgen dafür, dass wir
fremdsprachige Werke leichter genießen und Mitbürger und
Gäste anderer Muttersprachen die Aufführungen verstehen
können. Das VOLKSTHEATER bringt Menschen mit Fluchterfahrung auf die Bühne – und lässt Karlsruher Stadtteilbewohner
ihre Geschichten von Heimat erzähen.
Verstärkt arbeiten alle Sparten seit fünf Jahren als Botschafter
Karlsruhes und Baden-Württembergs in der Welt: In den kommenden Spielzeiten wird die OPER mit führenden Opernhäusern wie der San Francisco Opera und der Monnaie in Brüssel
zusammenarbeiten. Das BALLETT wurde wieder in Bangkok
gefeiert. Das JUNGE STAATSTHEATER ist zum Internationalen
Kindertheaterfestival in den Iran eingeladen. Das SCHAUSPIEL
bereitet nach Koproduktionen mit Theatern in Israel, Rumänien
und Thailand gemeinsame Arbeiten mit Theatern in Georgien
vor – und das eigentlich stadtspezifische Dokumentartheater
Stolpersteine Staatstheater ist in Danzig, Prag, Tallinn, Peking,
Shanghai und Tiflis gefragt.
ADRIANA LECOUVREUR
MEIN HERZ FÜR EUROPA
12
MAXIMAL REGIONAL, MAXIMAL INTERNATIONAL
THEATER: WELTOFFEN
16
RUSALKA
GEMEINSAM UNSCHLAGBAR
30
DAS PROGRAMM DEZEMBER – APRIL
34
WIE WIRD THEATER DIGITAL?
43
WER WANN WO
45
DAS THEATER
EIN DORF ALS THEATER
49
DER KRÜPPEL VON INISHMAAN
KLEINE WELT – GROSSE WELT 50
ANGRIFF AUF DIE FREIHEIT
DAS RECHT AUF GEHEIMNIS
52
4 KONZERTE MIT DEM HORNROH
MODERN ALPHORN QUARTET
58
ROMEO UND JULIA
GIBT ES DIE EINZIG WAHRE LIEBE? 62
WIE DER SOLDAT DAS GRAMMOFON REPARIERT
DER DUFT VON PFLAUMEN
64
IMPRESSUM
GENERALINTENDANT Peter Spuhler KAUFMÄNNISCHER DIREKTOR Johannes
Graf-Hauber VERWALTUNGSDIREKTOR Michael Obermeier REDAKTION Nadine
Hering-Eßig, Jan Linders KONZEPTION DOUBLE STANDARDS GESTALTUNG Danica
Schlosser DRUCK medialogik GmbH TITEL Christina Niessen Wahnfried
Künstlerische Zusammenarbeit ist von enormer Bedeutung in einer
Zeit, in der gefordert wird, alte und neue Grenzen wieder hochzuziehen, Türen zu schließen, Kunst wieder rein national, wieder
„völkisch“ zu machen. Die Kraft der Kultur ist es, Türen zu öffnen
– und Augen. Jeden Abend neu. Kommen Sie mit auf die Reise!
FOTOS Malin Arnesson (16, 22 oben), Patrik Borecký (23), Felix Broede (36 oben), Paul
Englert (38 unten), David Finck (52/53), Ariel Oscar Greith (13, 62/63), Felix Grünschloß
(16, 17, 18, 21, 24 unten, 36 unten, 55, 56/57, 60/61, 64, 65), Jochen Klenk (16, 17, 24
oben, 32/33), Admill Kuyler (25), René Liebert (49), Jan Linders (43, 45), Florian Merdes
(17, 20, 34), Julia Müer (2–8), Napat Raveewat (28/29), Benedikt Renc (31), Rainer
Sellmaier (22 unten), Muriel Steiner (38 oben), Jonathan Stutz Fotolia (41), Chanok
Ihr
Jan Linders
Chefdramaturg
Thammarakkit (26/27, 28 oben), Falk von Traubenberg (9, 10/11, 14/15, 16/17), Martin
Wacht (58/59), ©2016 Google – ©Benoit Wojtenka (50/51)
Programmänderungen vorbehalten, Stand 11.12.16
1
WAHNFRIED
FAMILIENDÄMMERUNG
EIN INTERNATIONALES TEAM BRINGT UNSEREN „FÜNFTEN“ TEIL DES RINGS ZUR URAUFFÜHRUNG
2
Das Auftragswerk des STAATSTHEATERS erzählt die
Geschichte des Wagner-Clans, der nach dem Tod des
Meisters die Geschicke der Bayreuther Festspiele
lenkte. Das Libretto der Politischen Oper, mit der
wir den neuen Karlsruher „Ring des Nibelungen“
ergänzen, stammt von Lutz Hübner und Sarah Nemitz,
den derzeit meistgespielten deutschen Theaterautoren. Dem Karlsruher Publikum sind sie durch die
Erfolge von „Wallenberg“ und „Richtfest“ bekannt.
Die Musik komponierte der israelisch-amerikanische
Avner Dorman, dessen Instrumentalwerke wie das
hochvirtuose Percussion-Konzert „Frozen in time“
oder „Concerto Grosso“ in den Sinfoniekonzerten
der BADISCHEN STAATSKAPELLE gefeiert wurden.
Die Musikalische Leitung der Uraufführung liegt
in den Händen des in Großbritannien geborenen
Generalmusikdirektors Justin Brown. Regie führt
sein Landsmann Keith Warner, der am STAATSTHEATER mit seiner profunden Sicht auf „Parsifal“
beeindruckte und über reiche – auch Bayreuther –
Wagner-Erfahrung verfügt.
Interview Raphael Rösler, Kostümentwürfe Julia Müer
Wahnfried ist der klangvolle Name des Bayreuther Familiensitzes von Richard Wagner, wo das Wähnen des Komponisten
Frieden finden sollte, so raunt es zumindest die auf Wagner
zurückgehende Inschrift an der Fassade. Ist die Oper „Wahnfried“ eine musikdramatische Komponisten-Biografie?
Sarah Nemitz Die Handlung der Oper setzt um 1880 ein, also
ungefähr drei Jahre vor Wagners Tod, und erstreckt sich bis
in die 1920er Jahre, genauer gesagt bis kurz nach Adolf Hitlers
erstem Besuch in Bayreuth. Es geht also nur indirekt um die
Person Richard Wagner, sondern vielmehr um sein geistiges Erbe
und um die Geschichte seiner Familie, d. h. die seiner Witwe,
seiner Kinder und deren Partnern. Wagner tritt zwar in späteren
Szenen weiter in Erscheinung, dann jedoch als Dämon, der aus
dem Reich der Geister zurückkehrt, seine Nachfahren heimsucht
und auf diese Weise die Geschehnisse kommentiert.
„Wahnfried“ erzählt also eine Familiengeschichte.
Lutz Hübner Ja, wobei Wahnfried keine gesungene Yellow
Press ist, was sich bei dieser Familie und ihren schillernden
Mitgliedern durchaus anbietet. Doch damit würde man die
Personen und die historischen Fakten verharmlosen. Wir erzählen das Leben der Wagners in dieser besonderen Zeit, weil
sich in ihr die Geschichte des wilhelminischen Deutschlands
bzw. der Weimarer Republik bis zum Ausbruch des Nationalsozialismus spiegelt.
ULIANA ALEXYUK, KATHARINE TIER, STEFANIE SCHAEFER
OPER
3
WAHNFRIED
Sarah Nemitz Um den Stoff weiter einzugrenzen, haben wir eine
Person in den Mittelpunkt gestellt: Houston Stewart Chamberlain. Der britische Insektenforscher, Rassentheoretiker,
Germanenfreund und Wagner-Fan hat nicht nur in die Familie
eingeheiratet und als Vertrauter der „Hohen Frau“, d. h. der
Komponistenwitwe Cosima, die Bayreuther Festspiele nachhaltig geprägt, sondern mit seiner zweibändigen Hauptschrift
Grundlagen des neunzehnten Jahrhunderts dem aufstrebenden
Nationalsozialismus in der Weimarer Republik den Weg bereitet.
Er war ein einflussreicher und viel diskutierter Modephilosoph
seiner Zeit, dessen Schriften in viele Sprachen übersetzt wurden
und zahllose Auflagen erfuhren. Kaiser Wilhelm II., der in einer
Szene der Oper auftritt, korrespondierte mit Chamberlain und
war – ähnlich wie Hitler – von dessen antisemitischen Rassentheorie so sehr beeindruckt, dass er seinen Gästen Sonderdrucke
seiner Schrift als Geschenk überreichte.
Justin Brown Chamberlain war lange Zeit der Arbeitstitel für
unser Projekt, schließlich war er auch derjenige, der – gemeinsam mit Cosima – den Mythos Wagner als deutsch-völkischen
Künstler begründet und Wagners Werk und die Bayreuther Festspiele politisiert hat. Doch letztlich haben wir uns für den Titel
Wahnfried entschieden. Zum einen, um eine Verwechslung mit
Neville Chamberlain zu vermeiden, dem britischen Premierminister von 1937 bis 1940, zum anderen, um den Blick zu weiten
und den Fokus auf das geistige Milieu zu richten, welches in den
internationalen Kreisen der Wagnerianer in dieser Zeit herrschte. Außerdem sind Name und Person Chamberlain heute den
wenigsten ein Begriff.
Warum endet die Handlung in den 20er Jahren und zeigt nicht
die weiteren Verstrickungen zwischen Bayreuth und den Nationalsozialisten in den 30er Jahren?
Lutz Hübner Davon abgesehen, dass wir keine Oper von Wagner’schem Format schaffen wollten, war es uns ein Anliegen
zu zeigen, was vor dem großen Knall passiert und wie es dazu
kam. Das Danach, die enge, freundschaftliche Beziehung zwischen Adolf Hitler und Winifred, der Witwe von Wagners Sohn
Siegfried, sowie der Einmarsch der Nationalsozialisten bei den
von Hitler regelmäßig besuchten Festspielen sind hinreichend
bekannt.
4
OPER
Sarah Nemitz Letztlich geht es auch nicht um die Villa als konkreten Ort. Mit „Wahnfried“ meinen wir den symbolischen Ort,
der für die geistige und politische Entwicklung unseres Landes
in dieser Zeit ein fruchtbarer Nährboden war und wo sich die
kulturideologische Überhöhung des Deutschen Reichs und des
deutschen Volks ereignete.
Was wusstet Ihr über Chamberlain, bevor Ihr euch im Rahmen
des Auftragswerkes mit dem Stoff befasst habt?
Lutz Hübner Als Rassentheoretiker war uns sein Name ein
Begriff. Der verheerende Einfluss dieser Person und seines
Denkens wurden uns im vollen Ausmaß jedoch erst während
der eineinhalbjährigen Recherche und der Ausarbeitung des
Librettos deutlich.
Keith Warner Chamberlain ist einer dieser Geister vom scheinbaren Rand der Geschichte, der einem als Fußnote bekannt ist
und den man leicht übersieht. Auch mir war der Name schon
länger bekannt, doch erst durch die Texte des britischen Musikkritikers und Wagner-Kenners Barry Millington, der sich mit
dem Verhältnis des Antisemitismus Wagners mit seinem Werk
befasst, wurde ich auf seinen verheerenden Einfluss, den er im
Dritten Reich und in Bayreuth ausübte, aufmerksam.
Keith, Du hast in Bayreuth gearbeitet, bei den Festspielen
Wagners „Lohengrin“ inszeniert und kennst den Ort, aber
auch die Familie Wagner sehr gut. Wie präsent war die Vergangenheit?
Keith Warner Meine Beziehung zur Familie Wagner reicht ins
Jahr 1976 zurück, als ich ein Stipendium erhielt, um mit Friedelind
Wagner zu arbeiten, der 1939 aus Nazi-Deutschland in die USA
ausgewanderten Tochter von Siegfried Wagner. An diese Begegnung schloss sich mein erster Bayreuth-Besuch an, bei dem ich
auch Winifred kennenlernte. Und später, während meiner Arbeit
an Lohengrin hatte ich natürlich engen Kontakt zu Wolfgang und
Gudrun. Da habe ich viel zu erzählen, und vielleicht schreibe ich
darüber mal ein Buch. Aber wie es bei solchen Begegnungen
ist: Man unterhält sich eher über Berufliches oder politische
Ereignisse, und die brisanten Themen der Vergangenheit bleiben
außen vor.
OPER
5
WAHNFRIED
Avner, welchen Bezug hast Du zu dem Stoff und insbesondere
zu Chamberlain?
Avner Dorman Jeder, der in Israel groß wird, wächst mit der
Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem
Holocaust auf. Selbstverständlich sind Richard Wagner, sein
Antisemitismus, sein Werk und die Geschichte der Bayreuther
Festspiele in meinem Heimatland ein wichtiges Thema, wo die
Musik Wagners bis auf wenige und sehr kontrovers diskutierte
Ausnahmen nicht aufgeführt wird – bis heute. Doch ich muss
gestehen, dass ich Chamberlain nicht kannte und erst recht
nichts über seine Bedeutung wusste.
Wie war es für Dich, auf eine fremde und so belastete Sprache
zu komponieren?
Avner Dorman Das war in vielfacher Hinsicht eine besondere Aufgabe, allein deswegen, weil mir der Rhythmus und die
Melodie der Sprache nicht vertraut sind. In diesem Punkt hat
mir Lutz Hübner insofern sehr geholfen, als er das Libretto für
mich aufgenommen hat. Darüber hinaus sind die Sprache und
das Thema nicht nur belastet, sondern auch belastend, und
die Arbeit war eine besondere emotionale Herausforderung.
Als Opernkomponist kommt man den Figuren sehr nahe, lebt
in gewisser Weise mit ihnen, denkt und fühlt sich in sie hin6
OPER
ein, um sie dann mit Musik zum Leben zu erwecken. Das fällt
einem nicht gerade leicht, wenn es sich um deutschtümelnde
Rassisten handelt, die mit ihrem antisemitischen Denken mich,
meine Familie und Freunde meinen und die mit ihrem Handeln
für eine der größten menschlichen Katastrophen aller Zeiten
verantwortlich sind.
Wie bist Du mit dem Text, der krasse antisemitische Parolen
enthält, und problematischen Figuren umgegangen?
Avner Dorman Das war ein längerer Prozess, weil ich zunächst
meine eigene Betroffenheit überwinden und hintenanstellen
musste. Manchmal trug die Arbeit fast surreale Züge und es
wirkte wie ein schlechter Scherz, diese abstoßenden Gedanken
zu vertonen. Doch dann wurde mir immer klarer, dass es sich
nicht um eine rein deutsch-jüdische Tragödie und auch nicht um
einen rein historischen Stoff handelt. Das Gedankengut, das uns
in dem Libretto begegnet, ist leider immer noch Gegenwart. Rassistische, antisemitische oder auch anti-islamische Strömungen
beschäftigen uns in unterschiedlichen Kontexten und Variationen heute noch und treten weltweit zutage: beispielsweise in
meiner jetzigen Heimat, den USA, in der Türkei und wieder in
vielen europäischen Ländern. Deswegen hat diese Geschichte,
die wir erzählen, so eine Aktualität und Brisanz, und deswegen
ist es auch so wichtig, dass wir sie erzählen.
Nun haben wir es zum einen mit Figuren, die nicht gerade Sympathieträger sind, zum anderen mit historischen Figuren zu tun.
Wie geht man damit kreativ um?
Justin Brown Zunächst möchte ich anmerken, dass es auch
einige sympathische Figuren gibt: Da ist zum einen Hermann
Levi, der als Karlsruher Hofkapellmeister nicht nur einer meiner
Vorgänger ist, sondern der als jüdischer Uraufführungsdirigent
des Parsifal eine besondere und nicht gerade einfache Beziehung zu Wagner, dessen Werk und vor allem dessen Nachfahren
hatte, was in der Oper thematisiert wird. Zum anderen gibt
es ein sympathisches Porträt des jungen Siegfried Wagner,
der im Gegensatz zu dem einschüchternden und mythomanischen Chamberlain nachdenklich und introvertiert ist. Und
schließlich empfinde ich auch den Wagnerdämon als positive
Figur, die im Text und in der Musik witzig und schelmenhaft
charakterisiert ist.
Sarah Nemitz Nicht zu vergessen Anna, Chamberlains erste
Frau, die ihn unterstützte, während er an seiner Karriere arbeitete, und die er verließ, um Teil des Wagner-Clans zu werden.
Ihre Memoiren über die gemeinsame Zeit mit dem jungen, noch
unbekannten Chamberlain waren eine wichtige Quelle für das
Libretto.
OPER
7
Lutz Hübner Darüber hinaus haben wir versucht, alle – auch die
moralisch fragwürdigen – Figuren in ihren einsamen, schwachen
und menschlichen Momenten zu zeigen, um anschließend mit
einer gewissen Fallhöhe ihre negativen, bösen Seiten zu beleuchten.
Keith Warner Wir haben es in der Tat mit einer wenig einnehmenden Familie zu tun, angefangen beim Antisemiten Richard
Wagner, die mit Ereignissen in Verbindung steht, die die Welt
in einen Abgrund gestürzt haben. Letztlich ist Wahnfried eine
Art Ring-Erzählung, über den Aufstieg und Fall von Göttern, die
jedoch nicht Fiktion, sondern fatale Wirklichkeit war. Auf der
Theaterbühne setzen wir uns mit dieser Wirklichkeit künstlerisch
auseinander, indem wir diese Personen durch einen lebendigen
Text und eine starke Musik wieder auferstehen lassen. Hierin
müssen wir uns auch ein Stückweit von der Realität lösen, die wir
nicht abbilden können. Durch dieses neue Werk vergegenwärtigen wir das, was auf dem Grünen Hügel in dieser Zeit geschah,
beleuchten bestimmte historische Zusammenhänge und stellen
sie zur Diskussion.
8
OPER
WAHNFRIED
Oper von Avner Dorman
URAUFFÜHRUNG / AUFTRAGSWERK
Libretto von Lutz Hübner & Sarah Nemitz
In deutscher & englischer Sprache mit deutschen &
englischen Übertiteln / With German and English surtitles
ML Justin Brown R Keith Warner B Tilo Steffens K Julia Müer
V Manuel Kolip C Ulrich Wagner D Raphael Rösler
TP Sarah Modeß MIT Niessen, Ks. Dobrzanska, Ks. Schlingensiepen, Tomaszewska, Simmes a. G. – Wohlbrecht, Jurenas
a. G. / Watts a. G., Ks. Kolarczyk, Rodriguez, Meszar, Venter,
Ks. Gorny u. a.
BADISCHE STAATSKAPELLE & STAATSOPERNCHOR
PREMIERE 28.1.17 GROSSES HAUS
Weitere Vorstellungen 2., 16.2., 19.3.,
12., 28.4. & 12.5.17 ZUM LETZTEN MAL
EIN PLATZ FÜR
HERMANN LEVI
Acht Jahre war der jüdische Dirigent Hermann Levi
als gefeierter Hofkapellmeister in Karlsruhe tätig.
Der Höhepunkt seiner Laufbahn war das Dirigat der
Uraufführung von Richard Wagners Parsifal 1882 in
Bayreuth – gegen den Widerstand des Komponisten,
der der Überzeugung war, dass ein Jude diese christliche Oper nicht dirigieren könne. Im Gedenken an den
heute fast vergessenen Künstler wird der Vorplatz des
STAATSTHEATERS offiziell in Hermann-Levi-Platz
benannt. Darüber hinaus erinnern wir in einer Ausstellung im FOYER an den Musiker und Komponisten.
Außerdem wird Levi in unserer Opern-Uraufführung
Wahnfried auch auf der Bühne zu erleben sein.
Sie sind herzlich eingeladen, gemeinsam mit Vertretern aus Stadt und Land den Platz vor dem Theater
zu Ehren des jüdischen Musikers und Komponisten
offiziell einzuweihen.
OFFIZIELLE EINWEIHUNG HERMANN-LEVI-PLATZ
im Beisein von Ministerin Theresia Bauer und des
Ersten Bürgermeisters Wolfram Jäger
28.1. 18.00 THEATERVORPLATZ
VERLEGUNG STOLPERSTEINE
Der Künstler Gunter Demnig verlegt weitere Stolpersteine zum
Gedenken an verfolgte Künstler aus dem STAATSTHEATER.
28.1. 18.30 THEATERVORPLATZ
AUSSTELLUNG: EIN SOLITÄR NAMENS HERMANN LEVI
ab 28.1. FOYER GROSSES HAUS zwischen Eingang C & D
Ab Februar wird sich die Adresse des STAATSTHEATERS
von Baumeisterstraße 11 in Hermann-Levi-Platz 1 ändern
Das STAATSTHEATER unterstützt den Richard-Wagner-Verband Karlsruhe e. V. bei der Wiedererrichtung von Levis Mausoleum in Garmisch-Partenkirchen,
das von den Nationalsozialisten zerstört wurde. Wir freuen uns über Spenden auf das Konto IBAN DE55 6605 0101 0009 1264 91. Bitte geben Sie als Kennwort
„Spende Grabmal Levi“ und eine Kontaktadresse für die Spendenbescheinigung an.
DIE
WALKÜRE
10
ERSTER TAG DES BÜHNENFESTSPIELS
DER RING DES NIBELUNGEN
VON RICHARD WAGNER
18.12., 6.1.,
11.2. OPERNGALA MIT PETRA LANG ALS BRÜNNHILDE
& VITALIJ KOWALJOW ALS WOTAN,
4.3., 15.4. ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT
WALKÜREN-ENSEMBLE
11
ADRIANA LECOUVREUR
MEIN HERZ FÜR EUROPA
Ks. EWA WOLAK – MIT SEELE UND STIMME
Eine Kontraltistin mit Tiefe, dramatischer Kraft und Koloratur ist
selten. Noch seltener eine, die auch noch spielen kann. Giacomo
Meyerbeer legte seine Oper Der Prophet acht Jahre auf Eis, bis er
eine solche Interpretin für die Partie der Prophetenmutter Fidès
gefunden hatte: Pauline Viardot war die Sensation der Pariser
Uraufführung 1849. Nicht weniger begeisterte Ewa Wolak das
internationale Publikum, das 2015/16 nach Karlsruhe strömte, um
Meyerbeers Meisterwerk in Tobias Kratzers Neuinterpretation
zu entdecken. Von den fünf Akten der viereinhalbstündigen Oper
stand die Sängerin in vieren auf der Bühne. Im fünften musste
sie in einem halbstündigen koloraturengespickten Showdown
noch einmal alle Kraftreserven aufbieten. „Ich habe immer darauf
gewartet, dass ich müde werde“, erzählt die polnische Altistin,
die dem STAATSTHEATER seit 1998 verbunden ist. „Aber ich
habe mich so in jede Gefühlsregung dieser Mutter, ihren Stolz,
ihre unglaubliche Liebe hineinversetzen können, dass es nicht
eintrat. Ich habe vollkommen vergessen, wie lang das Stück
dauert. In dieser Partie vereinigen sich mein Herz, meine Seele
und meine Stimme.“ Dafür wurde sie 2016 für den FAUST, die
bedeutendste Auszeichnung der deutschsprachigen Theaterlandschaft, nominiert.
Ihre einzigartige Verbindung von dramatischer Wucht und
leichtgängiger Stimmführung hat die Krakauer Altistin eigener
Einschätzung nach nicht zuletzt dem Umstand zu verdanken,
dass sie sich Zeit ließ, sich zu entwickeln und zu lernen, auch
leichter zu singen. Am Konservatorium ihrer Heimatstadt fand die
preisgekrönte Absolventin eine Ausschreibung zum Meisterkurs
der Karlsruher Händel-Festspiele, auf die sie sich bewarb. So
kam sie 1995 mit einem Stipendium nach Baden, wo sie bei der
großen Bach- und Wagnersängerin Marga Schiml studierte, 1998
ins Opernstudio und 2000 ins Karlsruher Ensemble aufgenommen
wurde. „Hier konnte ich viele meiner Partien ausprobieren und
sie anschließend auch anderswo singen. Ich liebe dieses Haus.“
so geschmeidig, wie es Meyerbeers Fidès verlangt. Parallel
dazu baute die Sängerin ihr dramatisches Potenzial in Verdiund Wagner-Rollen aus, was ihr Instrument stark machte und
trotzdem geschmeidig hielt, die Höhe ausbildete, ohne die Tiefe
zu verlieren. Ein drittes Standbein ist französisches Repertoire,
das Leichtigkeit, raffinierte Farbschattierungen und Ausdrucksnuancen schult. Carmen und Samson und Dalila wurden eigens
für sie in den Spielplan aufgenommen.
Jetzt kommt nach der Walküren-Fricka mit der Fürstin von
Bouillon in Adriana Lecouvreur eine neue Paradepartie auf Ewa
Wolak zu. Die leidenschaftliche Aristokratin aus der Familie der
auch vor Mord nicht zurück schreckenden „liebenden Weiber“
gehört zu jenen Rollen, die sich keine Altistin entgehen lässt.
„Ich liebe Herausforderungen“, lacht die charmante Kollegin
unternehmungslustig. „Ich liebe es, neue Rollen, Figuren, Stile
zu entdecken. Nach Fidès dachte ich, dass es nicht mehr weiter
geht. Aber mit der Fürstin tun sich wieder neue Horizonte auf.“
Dabei ist die zwischen Karlsruhe, Berlin, wo sie neuerdings eine
Professur hat, und Krakau pendelnde Mutter eines fünfjährigen
Sohnes überzeugte Europäerin. Warum hat sie sich nicht für eine
der drei Städte entschieden? „Weil Polen meine Heimat ist. Aber
als ich vor 21 Jahren in meinen ersten Tagen als Studentin am
STAATSTHEATER KARLSRUHE vorbeikam, habe ich eine Hälfte
meines Herzens an Deutschland mit seiner Musikkultur verloren.“
von Boris Kehrmann
ADRIANA LECOUVREUR
Musikdrama in vier Akten von Francesco Cilea
Libretto nach dem gleichnamigen Schauspiel von Eugène Scribe und Ernest Legouvé von Arturo Colautti
In italienischer Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln
Händel gehörte nicht nur am STAATSTHEATER, sondern auch
bei den Händel-Festspielen in Halle und Göttingen, in Paris, Wien,
Beaune, Frankfurt am Main, Montpellier sowie an der Komischen
Oper Berlin lange Zeit zu Wolaks Hauptkomponisten. „Ich habe
zuhause als Oratoriensängerin mit Barockmusik angefangen“,
erzählt sie. „Die ist für ungewöhnlich tiefe Stimmen wie meine
geschrieben. In Deutschland habe ich dann Oper für mich entdeckt.“ Händel, aber auch der Belcanto Rossinis und Donizettis
in eigens für sie angesetzten Produktionen hielten ihre Stimme
12
OPER
ML Johannes Willig R Katharina Thoma B Dirk Becker K Irina
Bartels C Ulrich Wagner D Boris Kehrmann MIT Broderick /
Ks. Dobrzanska, Ks. Wolak, Ks. Peters / Tomaszewska, Stanek –
Porras Garulo a. G. / Knight, Ks. Gorny / Kaspeli, Jung / Venter,
Ks. Schneider, Becker / Zickgraf a. G., Çiftçioğlu / Xu u. a.
BADISCHE STAATSKAPELLE & STAATSOPERNCHOR
PREMIERE 1.4.17 GROSSES HAUS
Weitere Vorstellungen 7., 16., 23.4., 2., 20.5., 22.6., 5., 14.7.17
Operngala mit Barbara Frittoli & Massimo Giordano 6.5.17
Ks. EWA WOLAK
OPER
13
DER
LIEBESTRAN
(L’ELISIR D’AMORE)
14
NK
KOMISCHE OPER IN ZWEI AKTEN
VON GAETANO DONIZETTI
29.12., 3., 21.1., 12.2., 5., 17.3.,
21., 26.4., 11., 21.5., 14.6.,
12.7. ZUM LETZTEN MAL
IN DIESER SPIELZEIT
GUNNAR SCHMIDT, REBECCA RAFFELL X
ENSEMBLE
15
THEATER:
WELTOFFEN
Nancy
Aufstand
Benefiz – Jeder rettet einen Afrikaner
Der Mann der die Welt ass
Ich bereue nichts
Klassenfahrt
Muttermale Fenster blau
Verrücktes Blut
Malmö
Pelléas et Mélisande
Temeswar & Krasnodar
Klassenfahrt
Temeswar
Die Uhr tickt – Timpul Trece
Bern
Happy Hunting Ground –
แฮปป ฮี น
ั ติงกราวด์
Priština
Odyssee
Antwerpen, Gent,
Luxemburg & Montpellier
Simon Boccanegra
Brüssel, St. Gallen
Lucio Silla
Prag &
San Francisco
Elektra
Prag
Stolpersteine
Staatstheater
Brünn
Aufstand
Straßburg
FESTIVAL PREMIÈRES
Fragen fragen
Graz
Ich bereue nichts
Winterthur
Dornröschen – Die letzte Zarentochter
16
Basel
Der Nussknacker –
Eine Weihnachtsgeschichte
Schaan
(Liechtenstein)
Terror
Baden / Zürich
Der einsame Weg
Ein Sommernachtstraum
Immer noch Sturm
Tiflis
Das achte Leben
Stolpersteine Staatstheater
Tiger und Löwe
Temeswar, Iași
FrierSchlotterSchwitz
Danzig
Stolpersteine
Staatstheater
Hamadan
Farbenfroh &
schwarzgeärgert
Tallinn
Stolpersteine
Staatstheater
Peking
Stolpersteine
Staatstheater
Shanghai
Stolpersteine
Staatstheater
Eriwan
Ich bereue nichts
Daegu
Der fliegende Holländer
Die Zauberflöte
Tannhäuser
Bangkok
Der Nussknacker –
Eine Weihnachtsgeschichte
Giselle
Happy Hunting Ground –
แฮปป ฮี น
ั ติงกราวด์
Sevilla
Doctor Atomic
Jerusalem
Love Hurts –
Chonburi
Happy Hunting Ground –
แฮปป ฮี น
ั ติงกราวด์
Tel Aviv
das kleine schwarze / the riot of spring
Die Syrische Braut
Love Hurts –
17
HAPPY HUNTING GROUND – แฮปป ฮี น
ั ติงกราวด์
SCHAUSPIEL
Eingeladen an die Chulalongkorn University, Bangkok, an das Konzert Theater Bern,
die Burapha University, Chonburi, und die Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen.
18
MAXIMAL REGIONAL,
MAXIMAL INTERNATIONAL
BOTSCHAFTER FÜR KARLSRUHE & BADEN-WÜRTTEMBERG
Wie geht das zusammen: Ein STAATSTHEATER für die Stadt
und die Region – und Gastspiele und Koproduktionen auf drei
Kontinenten? Theater ist zunächst immer lokal, maximal regional,
findet im Hier und Jetzt statt. Zugleich ist es maximal international, sind Künstler seit der Erfindung des Theaters gereist,
haben Geschichten von A nach B getragen, fremde Mythen
eingemeindet, Stücke übersetzt, sich Darstellungsformen aus
anderen Kulturen angeeignet. Das ist im wortlosen Tanz leichter
als im sprachgebundenen Schauspiel, und die Oper war seit ihrer
Geburt eine europäische Kunst.
Seit geraumer Zeit schaut die Welt auf die Vielfalt und Qualität
der Theater in Deutschland: Die einmalige Theaterdichte verdankt sich der Kleinstaaterei: Jede Residenz wollte ihr Hoftheater, und die Bürger gründeten ihre eigenen Bühnen. 2014 ernannte die UNESCO die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft
zum Weltkulturerbe. Mehr und mehr vernetzen sich deutsche
Theater mit Bühnen in Europa und darüber hinaus. Sie tauschen
Inszenierungen und Mitarbeiter aus, gehen auf Gastspielreise
und entwickeln Koproduktionen. So auch das STAATSTHEATER
KARLSRUHE, das mittlerweile eines der international aktivsten
und gefragtesten Theater aus dem deutschsprachigen Raum ist,
und das in allen seinen Sparten.
Die OPER arbeitet als Mitglied des Netzwerks Opera Europa mit
den renommiertesten Opernhäusern und koproduziert in den
nächsten Spielzeiten z. B. Elektra mit San Francisco und Prag,
Lucio Silla mit Brüssel und St. Gallen, Pelléas et Mélisande mit
Malmö und Simon Boccanegra mit Antwerpen/Gent, Luxemburg
und Montpellier. So können erstklassige Künstlerteams engagiert
und aufwendige Ausstattungen realisiert werden, die sich ein
Theater allein nicht leisten könnte – europäische Nachhaltigkeit!
Das STAATSBALLETT ist mit seinen opulenten Handlungsballetten immer wieder in Asien zu Gastspielen eingeladen, zuletzt mit
dem Der Nußknacker – Eine Weihnachtsgeschichte in Bangkok.
Demnächst reist das kleine schwarze / the riot of spring nach
Tel Aviv. Das JUNGE STAATSTHEATER brachte im Dezembermit
Farbenfroh & Schwarzgeärgert Theater für die Allerkleinsten
in den Iran. Das SCHAUSPIEL eröffnet regelmäßig das Festival
„Neue Stücke“ des Théâtre de la Manufacture der Partnerstadt
Nancy. Sein zum Berliner Theatertreffen eingeladenes Dokumentarstück Stolpersteine Staatstheater über die Gleichschaltung
des Theaters durch die Nazis wird besonders gern in Ländern
gesehen, in denen die Politik versucht, in die Freiheit der Kunst
einzugreifen.
Das ist nur ein Ausschnitt aus den Gastspielaktivitäten seit 2001,
die auf der Weltkarte verzeichnet sind. Einen noch intensiveren
Austausch von Künstlern und Publikum erlauben Koproduktionen und transnationale Stückentwicklungen. Schauspieler und
Regieteams arbeiten einige Wochen im Ausland, proben mit
Kollegen eines Partnertheaters, die dann ihrerseits für Proben
und Aufführungen nach Karlsruhe kommen. Die Erfahrung, in
verschiedenen Sprachen und Spielweisen an einer gemeinsamen
Geschichte zu arbeiten, prägt für ein ganzes Theaterleben – und
wird auch für die Zuschauer spürbar, die das Stück mit Übertiteln
sehen. Das SCHAUSPIEL hat durch die Mitgliedschaft im Netzwerk European Theatre Convention (ETC) mittlerweile große
Erfahrung in der gemeinsamen Entwicklung von mehrsprachigen
Stücken wie Die Uhr tickt mit der Partnerstadt Temeswar in
Rumänien, Love hurts –
mit Israel und Happy
Hunting Ground – แฮปป ฮี น
ั ติงกราวด์ zu Beginn dieser Spielzeit mit
der freien Performance-Gruppe Democrazy Theatre in Thailand.
Koproduktionen mit zwei Theatern aus Georgien, dem Gastland
der Buchmesse 2018, sind in Vorbereitung; mit Tiflis und Nancy
arbeitet Karlsruhe erstmals im Dreieck – siehe S. 43.
Alle Koproduktionen sind nur möglich durch Drittmittel, z. B.
der Kulturstiftung des Bundes, des Goethe Instituts, der Gesellschaft der Freunde des BADISCHEN STAATSTHEATERS,
dem Sonderetat der EUROPÄISCHEN KULTURTAGE und dem
Programm Creative Europe der EU. Wenn ein in mehrmonatiger
Arbeit recherchierter und formulierter Antrag Erfolg hat, wenn
fremde Kollegen allmählich zu Freunden werden, wenn hunderte
neugieriger Augen die Künstler auf der Bühne zu Botschaftern
ernennen, dann ist das gelebte Völkerverständigung. Es gibt im
Theater nichts Anstrengenderes, aber auch: nichts Schöneres –
und zur Zeit: nichts Wichtigeres.
von Jan Linders
19
STOLPERSTEINE STAATSTHEATER
SCHAUSPIEL
Eingeladen zum Berliner Theatertreffen, an das Schauspielhaus Düsseldorf, zur Deutschen Woche
des Gdański Teatr Szekspirowski, Polen, an die Pfalzbau Bühnen Ludwigshafen, an das Divadlo Archa,
Prag, an die Münchner Kammerspiele und nach Beijing und Shanghai, nach Tallinn und Tiflis.
20
MÜDIGKEITSGESELLSCHAFT / VERSUCH ÜBER DIE MÜDIGKEIT
SCHAUSPIEL
Eingeladen zum Internationalen Ibsen-Festival, Oslo.
ICH BEREUE NICHTS
SCHAUSPIEL
Eingeladen zur „Woche junger Schauspieler“ in Bensheim, zum „Highfest“ Eriwan, zur Tagung „Dramaturgien der
Überwachung“ in Frankfurt, zum „Dramatiker*innenfestival“ Graz, an das Theater Gütersloh, zum „Kaltstart Festival“
Hamburg, zum Festival „Neue Stücke“ am Théâtre de la Manufacture, Nancy.
21
PELLÉAS ET MÉLISANDE
OPER
Koproduktion mit der Malmö Opera.
Zu erleben seit Mai 2016 in Malmö und ab der Spielzeit 2018/19 in Karlsruhe.
LUCIO SILLA
OPER
Koproduktion mit dem Théâtre Royal de la Monnaie & dem Theater St. Gallen.
Zu erleben ab Sommer 2017 in Brüssel, 7.7.18 in Karlsruhe und 2019 in St. Gallen.
22
ELEKTRA
OPER
Koproduktion mit der San Francisco Opera und dem Nationaltheater Prag.
Zu erleben seit dem 10.6.16 in Prag, dem 16.11.16 in San Francisco und ab der Spielzeit 2018/19 in Karlsruhe.
23
FARBENFROH & SCHWARZGEÄRGERT
2+
JUNGES STAATSTHEATER
Eingeladen zum „International Children & Youth Theatre Festival“ Hamadan, Iran.
KLASSENFAHRT
9+
JUNGES STAATSTHEATER
Zur Recherche eingeladen nach Krasnodar, Nancy und Temeswar.
24
DAS KLEINE SCHWARZE / THE RIOT OF SPRING
BALLETT
Eingeladen an The Israeli Opera, Tel Aviv.
25
DER NUSSKNACKER AUF REISEN
DIE ERFOLGSPRODUKTION DES STAATSBALLETTS KOMMT ZURÜCK NACH KARLSRUHE
Das STAATSBALLETT war Anfang Oktober nach 2013 mit Giselle
und einer Ballett Gala bereits zum zweiten Mal zum Internationalen
Tanz- und Musikfestival in Bangkok eingeladen. Besonders berührend
war dabei die Generalprobe: 1.666 körperlich benachteiligte Kinder,
die teilweise bis zu 100 km von Bangkok entfernt leben, konnten sie
in Anwesenheit des deutschen Botschafters, Peter Prügel – der alle
drei Vorstellungen mit seiner Frau besuchte – erleben. Als Medienereignis wurde diese Probe von dutzenden Kamerateams und vielen
Journalisten begleitet. Die Premiere fand in Anwesenheit der Prin26
zessin Maha Shakri Sirindhorn statt. Ihre Kommen war, wie schon
2013, eine große Auszeichnung für das STAATSBALLETT. Für nur drei
Vorstellungen im Dezember kehrt Der Nussknacker in dieser Spielzeit
auf die Karlsruher Bühne zurück. Zwei neue Ensemblemitglieder, die
Deutsche Lisa Pavlov und der Italiener Timoteo Mock, werden in den
Hauptpartien als Clara und der Nussknackergeist debütieren. Vom 5.
bis 8. Januar tanzt das STAATSBALLETT in der Schweiz, im Musical
Theater Basel, vier Vorstellungen von Youri Vámos‘ bezauberndem
Weihnachtsklassiker.
Das Ensemble des STAATSBALLETTS KARLSRUHE zusammen mit den thailändischen
und deutschen Mitarbeitern, die das Gastspiel möglich gemacht haben.
2015 wurde bei der damaligen Wiederaufnahme des Nussknackers zum ersten Mal der Young Star Ballet Award verliehen –
an unseren jungen Solisten Pablo Octávio. Mit diesem Preis, der
auf die private Initiative des ballettbegeisterten Ehepaars Prof.
Dr. med. Christian und Dr. med. Karin Raulin zurückgeht und mit
5.000 € Preisgeld dotiert ist, wird jährlich ein vielversprechendes
Nachwuchstalent des STAATSBALLETTS ausgezeichnet. In dieser
Spielzeit findet die Preisverleihung im Januar im Anschluss an eine
Vorstellung von La Sylphide im GROSSEN HAUS statt.
DER NUSSKNACKER – EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE
von Youri Vámos nach E.T.A. Hoffmann & Charles Dickens
M Peter I. Tschaikowski ML Steven Moore CH Youri Vámos E Joyce
Cuoco B & K Michael Scott L Klaus Gärditz
MIT Solisten, Ballettensemble, Ballettstudio des STAATSBALLETTS
KARLSRUHE & weiteren Studierenden der Akademie des Tanzes
Mannheim sowie Schülerinnen der Ballettschule Lagunilla & Reijerink
Karlsruhe, BADISCHE STAATSKAPELLE
16., 20., 25.12.16 GROSSES HAUS 2 ¼ Stunden, eine Pause
27
28
Zur öffentlichen Generalprobe waren 1.666 behinderte und benachteiligte Kinder und der Deutsche Botschafter Peter Prügel eingeladen.
29
RUSALKA
GEMEINSAM UNSCHLAGBAR
EIN PORTRÄT DER TSCHECHISCHEN BALLETTZWILLINGE JIŘÍ UND OTTO BUBENÍČEK
Es fällt schwer, die beiden auseinanderzuhalten, denn sie sehen
sich zum Verwechseln ähnlich. Kein Wunder, sind Jiří und Otto
Bubeníček doch eineiige Zwillinge. „Der mit dem Bart ist der
Choreograf“, lacht mich einer der beiden bei unserer ersten
Begegnung an. Und dieses Unterscheidungsmerkmal ist Gold
wert. So weiß man, wen von den beiden man gerade vor sich
hat. Denn die Brüder sind seit geraumer Zeit sehr erfolgreich
rund um den Globus unterwegs – Jiří als Choreograf, Otto als
sein Bühnen- und Kostümbildner, Komponist und Dramaturg.
Doch bevor sie begannen, im Team zu arbeiten, hatten die beiden
Tschechen bereits Traumkarrieren als Tänzer absolviert, beide
hoch dekoriert mit vielen Preisen und Auszeichnungen.
Die Brüder wurden 1974 im polnischen Lubin in eine Zirkusfamilie hineingeboren – Otto ganze zehn Minuten früher als
Jiří. Sie absolvierten ihre Tanzausbildung am Prager Konservatorium für Musik und Tanz. Ihr erstes Engagement
führte sie 1993 an das Hamburg Ballett zu John Neumeier.
Schnell stiegen sie dort zu Ersten Solisten auf und wurden
in der Tanzwelt als die „Ballettzwillinge“ berühmt. Legendär
ihr Doppelauftritt als König und dessen Alter Ego „Mann im
Schatten“ in John Neumeiers Illusionen – wie Schwanensee.
Ein einziges Mal gab sich ein Zwilling für den anderen aus –
inmitten einer Vorstellung, als Jiří krankheitsbedingt nicht
weitertanzen konnte. Hätte John Neumeier das staunende
Publikum nicht über die überraschende Umbesetzung aufgeklärt, die Zuschauer hätten den Tausch wohl nicht bemerkt.
2006 wechselte Jiří als Erster Solist für weitere zehn Spielzeiten an das Semperoper Ballett Dresden; Otto blieb bis zum
Ende seiner Tanzkarriere im vergangenen Jahr dem Hamburg
Ballett treu. Noch während ihrer Zeit als aktive Tänzer entstanden Choreografien wie Prelude & Fugue für das Bunkamura
Theater Tokio und Toccata für das New York City Ballet. Es
folgten Auftragsarbeiten u. a. für das Mariinsky Ballett Sankt
Petersburg, das Ballett Zürich und das National Ballet of China.
2015 entstand das abendfüllende Ballett Doktor Schiwago für
das Slowenische Nationaltheater für Oper und Ballett Ljubljana.
Die eigene Compagnie der Brüder, „Les Ballets Bubeníček“,
zeigt gemeinsam entstandene internationale Erfolgswerke wie
Le Souffle de l’esprit und Faun. Rusalka ist die erste Arbeit von
Jiří und Otto Bubeníček für das STAATSBALLETT KARLSRUHE.
Mit dieser Uraufführung setzt Ballettdirektorin Birgit Keil den
„Karlsruher Weg“ fort, der neben der Pflege der Klassiker auch
die Kreation neuer Werke in den Mittelpunkt rückt.
30
BALLETT
Silke Meier: Ihr seid Zwillingsbrüder, habt Eure Ausbildung
an derselben Schule absolviert und lange Zeit in derselben
Compagnie getanzt. Jetzt arbeitet Ihr als Tanzmacher-Team und
kreiert gemeinsam Werke. Ihr scheint nahezu unzertrennlich.
Jiří Bubeníček Ich glaube, wir beide haben unsere Bühnenkarrieren
als individuelle Tänzer absolviert. Wir sind zwei unterschiedliche,
einzigartige Künstler, auch wenn wir schon zahlreiche Werke gemeinsam kreiert haben. Sogar Zwillinge sind zwei verschiedene
Personen. Es gibt auf diesem Planeten keine zwei Menschen, die
das Gleiche denken, auch wenn sie gleich aussehen. Als Tänzer
sehen sich unsere Körper zwar sehr ähnlich, aber wir tanzen sehr
unterschiedlich. Ich würde sagen, ich bin scharfkantiger als mein
Bruder. Und Otto ist vielleicht der lyrischere in seinen Tanzinterpretationen. Das könnte man so auch für unsere jetzigen Kreationen als
Tanzschaffende sagen. Glücklicherweise haben wir bisher immer
erfolgreich zusammengearbeitet. Und wenn wir zwei unterschiedliche Ideen haben, dann haben wir uns bisher immer auf die Lösung
geeinigt, die für die Aufführung auf der Bühne am besten war.
Wie ist es, mit so einem engen Familienmitglied zusammenzuarbeiten? Wie funktioniert Eure Symbiose? Und wie sieht Euer
Kreationsprozess aus?
Jedes Projekt beginnt sehr unterschiedlich. Manchmal steht am
Anfang eine musikalische Idee, manchmal auch nur ein einfaches
Gefühl, aus dem heraus ich dann mit Otto ein Konzept entwickle. Dieses Mal hat mich Ballettdirektorin Birgit Keil gebeten, für
Karlsruhe ein Märchen zu kreieren. Da ich Tscheche bin, habe ich
nach einer Geschichte aus meinem Kulturkreis gesucht, die mich
interessieren könnte. Und so stieß ich auf Rusalka. Sobald ich ein
Thema habe, beginne ich sofort mit der Recherche und versuche
alles dazu zu lesen: zur Erzählung, zur Musik, zum historischen
und kulturellen Hintergrund. Danach beginne ich in der Regel nach
Vertonungen zu suchen, die zum Libretto und zu jeder einzelnen
Tanzsequenz passen. Otto hilft mir als Dramaturg mit Ideen vorab
und im Ballettsaal mit den Tänzern. Bei Rusalka ist er verantwortlich für den visuellen Teil der Kreation, das Bühnen- und Kostümbild.
„Rusalka“ ist ein tragisches Märchen, in dem ein eigentlich
ideales Paar an der Unmöglichkeit der Liebe scheitert. Die Nixe
wird auf ewig verdammt und der Prinz stirbt am einzigen Kuss
der beiden. In welcher Welt werdet Ihr diese herzzerreissende
Geschichte zum Leben erwecken?
ZWEI ORIGINELLE INDIVIDUALISTEN AUCH IM TEAM ERFOLGREICH:
DIE ZWILLINGSBRÜDER JIŘÍ UND OTTO BUBENÍČEK KREIEREN GEMEINSAM BALLETTE
Da Rusalka ein Märchen ist, möchten wir eine Welt der Magie auf
die Bühne zaubern. Eine Fantasie, in der die bewegende Geschichte aufleuchten und auf die beste Art und Weise erzählt werden
kann. Kürzlich kehrte ich für einige Wochen in meine Heimatstadt
zurück. Jeder Besuch dieser einzigartigen und schönen Umgebung
bestätigt mir, was für eine unglaublich bezaubernde und inspirierende Stadt Prag ist. Deshalb wird unser Ballettmärchen deutlich
von unserer tschechischen Kultur geprägt sein.
RUSALKA
6+
Ein Ballettmärchen von Jiří Bubeníček
M Antonín Dvořák, Leoš Janáček u. a. CH & IN Jiří Bubeníček
B & K Otto Bubeníček D Silke Meier TP Sarah Modeß
MIT Solisten & Ballettensemble des STAATSBALLETTS KARLSRUHE
PREMIERE 29.4.17
GROSSES HAUS
Vorstellungen 10., 18., 25.5., 2., 11., 15., 30.6. & 9.7.17
BALLETT
31
DER
WIDER-
SPENSTIGEN
ZÄHMUNG
BLYTHE NEWMAN, FILIP BARANKIEWICZ
32
EIN BALLETT VON JOHN CRANKO
NACH DER KOMÖDIE VON WILLIAM SHAKESPEARE
WIEDERAUFNAHME
3.2. ZUM 25. MAL, 10., 31.3., 17.4.,
26.5. ZUM LETZTEN MAL
IN DIESER SPIELZEIT
33
DAS PROGRAMM DEZEMBER – APRIL
OPER
ADRIANA LECOUVREUR
Musikdrama in vier Akten von
Francesco Cilea
Libretto nach dem gleichnamigen Schauspiel von Eugène
Scribe und Ernest Legouvé von
Arturo Colautti
With German and English surtitles / In italienischer Sprache
mit deutschen & englischen
Übertiteln
Um 1900 vertonte Francesco
Cilea, einer der sensibelsten italienischen Komponisten der Generation Puccinis, die bittersüße
Liebesgeschichte einer Schauspielerin des 18. Jahrhunderts, die
von ihrer Rivalin mit einem Veilchenstrauß vergiftet wurde. Das
Objekt des Liebeskampfes sang
Enrico Caruso. Katharina Thoma
inszeniert die Herz zerreißende
Tragödie und stellt sich damit dem
Karlsruher Publikum vor.
ML Johannes Willig R Katharina
Thoma B Dirk Becker K Irina
Bartels C Ulrich Wagner D Boris
Kehrmann MIT Broderick /
Ks. Dobrzanska, Ks. Wolak,
Ks. Peters / Tomaszewska,
Stanek – Porras Garulo a. G. /
Knight, Ks. Gorny / Kaspeli,
Jung / Venter, Ks. Schneider,
Becker / Zickgraf a. G.,
Çiftçioğlu / Xu u. a.
BADISCHE STAATSKAPELLE &
STAATSOPERNCHOR
PREMIERE 1.4., 7., 16., 23.4.
GROSSES HAUS
3 Stunden, eine Pause
ARMINIO
Dramma per musica
in drei Akten
von Georg Friedrich Händel
With German and English surtitles / In italienischer Sprache
mit deutschen & englischen
Übertiteln
40. INTERNATIONALE
HÄNDEL-FESTSPIELE 2017
„Ein triumphaler Abend – stürmisch gefeiert vom Publikum.“
Badische Zeitung
ML George Petrou R Max
Emanuel Cencic B, K & L Helmut
Stürmer K Corine Gramosteanu
D Michael Fichtenholz
Ks. ARMIN
KOLARCZYK
GEHEIMNIS
MIT Petrone a. G., Snouffer a. G. –
Cencic a. G., Yi a. G., Sancho a. G.,
Willets a. G., Kudinov a. G. DAS
ARMONIA ATENEA
im 3. Liederabend am 25.2.
24., 26.2., 1.3. ZUM LETZTEN
MAL
DES
GROSSES HAUS
Die vier Regisseure für Karlsruhe
3 ½ Stunden, 2 Pausen
Zweite Folge des neuen Karlsruher Rings der Vielfalt. Ein
DAS RHEINGOLD in früher Jugend getrenntes
Vorabend des
2.2.
Zwillingspaar
findet zu einander.
Bühnenfestspiels
Einem Gott entgleiten die Fäden.
Der Ring des Nibelungen
Eine Tochter emanzipiert sich.
von Richard Wagner
Nach dem „Vorabend“ Das
With German and English
Rheingold unter David Hermann
surtitles / In deutscher Sprache
inszeniert Yuval Sharon den
mit deutschen & englischen
„Ersten Tag“ Die Walküre als
Übertiteln
surrealistischen Krimi. Welche
„Im Gedächtnis bleiben wird
Traumata sind real, welche
dieses Rheingold als eines der
Gespenster nur eingebildet? Der
anspielungsreichsten, differenKalifornier ist in Karlsruhe durch
ziertesten und überdies auch
seine preisgekrönte Inszenienoch unterhaltsamsten in der
rung Doctor Atomic bekannt.
Aufführungsgeschichte der
ML Justin Brown R Yuval Sharon
vergangenen Jahrzehnte.“
B Sebastian Hannak K Sarah
Badische Zeitung
Rolke D Boris Kehrmann
ML Justin Brown / Johannes
MIT Broderick, Melton a. G. /
Willig R David Hermann B Jo
Nicholls a. G., Ks. Wolak /
Schramm K Bettina Walter
Tier, Ks. Dobrzanska, Niessen,
RINGS
Ks. INA
SCHLINGENSIEPEN
im 2. Liederabend am 4.2.
D Boris Kehrmann
Ks. Schlingensiepen, Tier,
Baştar, Ks. Peters, Stanek, A.
MIT Tier / Ks. Wolak, Alexyuk /
Lucas a. G. – Wedd a. G., Meszar,
Ks. Schlingensiepen, Stanek,
Kaspeli
Baştar / Tier, A. Lucas a. G. –
BADISCHE STAATSKAPELLE
Meszar, Wohlbrecht /
Ks. Schneider, Hofmann a. G.,
PREMIERE 11., 18.12., 6.1.,
Venter, Xu, Kaspeli, Becker /
OPERNGALA 11.2., 4.3.,
Knight, Jung / Ks. KolarczykDAS
15.4. ZUM LETZTEN MAL
BADISCHE STAATSKAPELLE
IN DIESER SPIELZEIT
GROSSES HAUS
28.12., 28.3., 14.4.
DES
5 Stunden, zwei Pausen
GROSSES HAUS Die vier Regisseure für Karlsruhe
2 ½ Stunden, keine Pause
GEHEIMNIS
RINGS
DIE WALKÜRE HÄNSEL UND GRETEL
Erster Tag des
Bühnenfestspiels
Der Ring des Nibelungen
von Richard Wagner
With German and English
surtitles / In deutscher Sprache
mit deutschen & englischen
Übertiteln
Märchenoper in drei Akten
von Engelbert Humperdinck
2.2. von Adelheid Witte
Libretto
In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
„ … eine Vielzahl verspielter
Einfälle und Anspielungen sowie
genaue Personenführung.“
Die Rheinpfalz
DER LIEBESTRANK (L’ELISIR D’AMORE)
„Ungemein witzig ... Eine mustergültige Leistung.“
34
Badisches Tagblatt
ML Ulrich Wagner / Johannes
Willig R Achim Thorwald
B Christian Floeren K Ute Frühling CH Andrei Golescú
C Hans-Jörg Kalmbach D Margit
Poremba, Achim Sieben
MIT Niessen, Schaefer a. G. /
Stanek, Ks. Schlingensiepen,
Baştar, Alpay – Ks. Gauntt /
Venter, Wohlbrecht
BADISCHE STAATSKAPELLE,
CANTUS JUVENUM KARLSRUHE e. V. & Kinderballett der
Ballettschule Corpus
15., 26.12., 8.1. ZUM LETZEN
MAL IN DIESER SPIELZEIT
GROSSES HAUS
2 ¼ Stunden, eine Pause
I CAPULETI E
I MONTECCHI
Lyrische Tragödie in zwei Akten
von Vincenzo Bellini
Libretto von Felice Romani
With German and English surtitles / In italienischer Sprache
mit deutschen & englischen
Übertiteln
„Bringt Butter zum Schmelzen –
Belcanto-Glück mit Bellinis
I Capuleti e i Montecchi in
Karlsruhe.“ BNN
ML Daniele Squeo R Tilman
Hecker B Raimund Orfeo Voigt
K Julia von Leliwa
CH Ulrich Wagner D Raphael Rösler MIT Alexyuk /
Ks. Schlingensiepen, Baştar /
Stanek – Ks. Gorny / Lucas a. G.,
Garcia / Rodriguez, Kaspeli / Xu
BADISCHE STAATSKAPELLE &
STAATSOPERNCHOR
5., 27.1.,
10.2. ZUM LETZTEN MAL
GROSSES HAUS
2 ½ Stunden, eine Pause
DER LIEBESTRANK
(L’ELISIR D’AMORE)
Komische Oper in zwei Akten
von Gaetano Donizetti
Libretto von Felice Romani
With German and English
surtitles / In italienischer Sprache mit deutschen & englischen
Übertiteln
„Bis ins Detail hat diese Inszenierung Geschmack und Effekt ...
eine tolle Show.“ Die Rheinpfalz
ML Daniele Squeo R Jacopo
Spirei B Nikolaus Webern
K Sarah Rolke C Ulrich Wagner
D Raphael Rösler TP Sarah
Modeß MIT Alexyuk / Ks. Schlingensiepen / Tomaszewska,
Alpay / Tsartsidze a. G. – Garcia /
Nekluydov a. G. / Rodriguez,
Ks. Kolarczyk / Jung, Ks. Gauntt /
Sevenich a. G.
BADISCHE STAATSKAPELLE &
STAATSOPERNCHOR
29.12., 3., 21.1., 12.2., 5., 17.3.
GROSSES HAUS
2 ¾ Stunden, eine Pause
DIE HOCHZEIT
DES FIGARO
Oper von Wolfgang Amadeus
Mozart
Libretto von Lorenzo da Ponte
In italienischer Sprache mit
deutschen Übertiteln
„Die Regie der Mozart-Oper
überzeugt durch eine ausgefeilte Personenführung und den
morbiden Charme ihrer Ausstattung.“ BNN
ML Steven Moore, Johannes
Willig R Pavel Fieber B Christian
Floeren K Götz-Lanzelot Fischer
C Ulrich Wagner D Tim-Christian
Schwittek MIT Tomaszewska /
Ks. Schlingensiepen, Alexyuk /
Teuscher a. G., Baştar / Stanek,
Niessen / Ks. Peters, Alpay –
Pierse a. G., Finden a. G. /
Ks. Kolarczyk, Xu, Ks. Schneider,
Becker, Krohn / Molz u. a.
BADISCHE STAATSKAPELLE &
STAATSOPERNCHOR
9., 26.3. GROSSES HAUS
3 ½ Stunden, eine Pause
MACBETH
In vier Akten von Giuseppe Verdi
Libretto von Francesco Maria
Piave und Andrea Maffei
With German and English surtitles / In italienischer Sprache
mit deutschen & englischen
Übertiteln
„Rhythmisch geschliffene,
farbenreich funkelnde Interpretation der Badischen Staatskapelle … viel Premierenbeifall für
das Ensemble, den Chor und das
Orchester.“ Badisches Tagblatt
ML Johannes Willig R Holger
Müller-Brandes B & K Philipp
Fürhofer C Ulrich Wagner
D Boris Kehrmann TP Sarah
Modeß MIT Nicholls a. G.,
Tomaszewska – Jung, Kaspeli,
Garcia, Ks. Schneider, Xu u. a.
BADISCHE STAATSKAPELLE,
STAATSOPERNCHOR &
EXTRACHOR
11.1. ZUM LETZTEN MAL
GROSSES HAUS 3 Stunden, eine Pause
MY FAIR LADY
Musical in zwei Akten
von Frederick Loewe &
Alan J. Lerner
With German and English
surtitles / In deutscher Sprache
mit deutschen & englischen
Übertiteln
„My Fair Lady macht rundum
Freude.” Badisches Tagblatt
ML Steven Moore R Sam Brown
B Annemarie Woods K Ilona
Karas CH Lucy Burge C Ulrich
Wagner D Raphael Rösler, Achim
Sieben MIT Schaefer a. G. /
Stanek, Ks. Peters, Sts. Derleder
a. G. – Hauer a. G. / Ks. Kolarczyk,
Fieber a. G. / Pichler a. G.,
Ks. Gauntt / Ks. Weinschenk a. G.,
Becker / Knight, Pastewski a. G.,
Zickgraf u. a.
BADISCHE STAATSKAPELLE &
BADISCHER STAATSOPERNCHOR
7.1., 4.2., 11., 24.3., 5.4.
GROSSES HAUS
3 ¼ Stunden, eine Pause
SEMELE
Musikalisches Drama
in drei Akten
von Georg Friedrich Händel
Libretto vermutlich von
Newburgh Hamilton
nach William Congreve
40. INTERNATIONALE
HÄNDEL-FESTSPIELE 2017
In englischer Sprache mit deutschen & englischen Übertiteln
In Semele experimentierte
Händel mit Formen des Musiktheaters als er aufgehört
hatte, Opern zu schreiben. Das
Musikdrama „nach Art eines
Oratoriums“ durchbricht das
Barock-Modell der Arien-Kette.
Es ist reich an Chor- und
Ensembleszenen, voll komischer und zu Herzen gehender
Momente und vor allem in der
Landessprache komponiert. Der
brillante Niederländer Floris
Visser inszeniert die berührende Geschichte einer jungen
Frau, die an ihrem Traum vom
Aufstieg zur First Lady scheitert, im opulenten Bühnenbild
von Gideon Davey.
ML Christopher Moulds R Floris
Visser B & K Gideon Davey
L Alex Brok C Carsten Wiebusch
D Klaus Bertisch, Raphael Rösler
MIT France a. G., Baştar, Tier,
EXKLUSIVER
PROBENBESUCH
WAHNFRIED
Bühnenorchesterprobe
Mo 23.1. 18.30 GROSSES HAUS
DER KRÜPPEL VON INISHMAAN
Hauptprobe
Di 7.2. 19.00 KLEINES HAUS
SEMELE
Bühnenorchesterprobe
Mo 13.2. 19.00 GROSSES HAUS
Treffpunkt: jeweils 15 min vor Beginn in der Kassenhalle
Bitte Mitgliedsausweis mitbringen!
35
www.theaterfreundekarlsruhe.de
Tsartsidze a. G., Alpay – Lyon a. G.,
Wey a. G., Ks. Gauntt, Xu
DEUTSCHE HÄNDEL-SOLISTEN
& HÄNDEL-FESTSPIELCHOR
PREMIERE 17.2., 19., 23., 25.,
28.2. ZUM LETZTEN MAL IN
DIESER SPIELZEIT
GROSSES HAUS
3 ¼ Stunden, eine Pause
TOSCA
Musikdrama
von Giacomo Puccini
In italienischer Sprache
mit deutschen Übertiteln
„Ein wirklich geglückter Opernabend.“ delta-news
ML Daniele Squeo R John Dew
B Heinz Balthes K José-Manuel
Vazquez C Ulrich Wagner
D Frank Gersthofer, Michael
Fichtenholz MIT Ks. Dobrzanska –
Porras Garulo a. G., Venter,
Ks. Weinschenk a. G., Huck, Xu,
Molz, Krohn
BADISCHE STAATSKAPELLE,
STAATSOPERNCHOR,
EXTRACHOR & CANTUS
JUVENUM KARLSRUHE e. V.
17.12., 13.1., 25.3.,
GROSSES HAUS
2 ½ Stunden, eine Pause
der am STAATSTHEATER mit
seiner profunden Sicht auf
Wagners Parsifal beeindruckte.
ML Justin Brown R Keith Warner
B Tilo Steffens K Julia Müer
C Ulrich Wagner D Raphael
Rösler TP Sarah Modeß
MIT Niessen, Ks. Dobrzanska,
Ks. Schlingensiepen,
Tomaszewska, Simmes a. G. –
Wohlbrecht, Jurenas a. G. /
Watts a. G., Ks. Kolarczyk,
Rodriguez, Meszar, Venter,
Ks. Gorny
BADISCHE STAATSKAPELLE &
STAATSOPERNCHOR
PREMIERE 28.1., 2., 16.2., 19.3.,
12.4. GROSSES HAUS
ca. 2 ¾ Stunden, eine Pause
KONZERT
KAMMERKONZERT
WEIHNACHT –
SANKT NIKOLAUS
IN NOT
6+
Erzählungen rund um Winter,
Advent und Weihnachten von
Selma Lagerlöff bis Hans Christian Andersen mit Musik von
Vivaldi, Corelli, Händel, Mozart
u. a. für Kinder zwischen 6 und
66 Jahren
DAS
JUSTIN BROWN
GEHEIMNIS
Dirigent im 3. Sinfoniekonzert
DES
am 5. & 6.2.
Die vier Regisseure für Karlsruhe
RINGS
WAHNFRIED von Avner Dorman
URAUFFÜHRUNG /
AUFTRAGSWERK
Libretto von Lutz Hübner &
Sarah Nemitz
In deutscher & englischer
Sprache mit deutschen &
englischen Übertiteln
Wahnfried erzählt die Geschichte des schillernden Wagner-Clans, der nach dem Tod
des Meisters die Geschicke der
Bayreuther Festspiele leitete.
Darüber hinaus zeigt die Politische Oper, wie Bayreuth ein
kulturelles Zentrum des Nationalsozialismus werden konnte.
Das Libretto stammt von Lutz
Hübner und Sarah Nemitz, den
meistgespielten deutschen
Theaterautoren unserer Zeit.
Die Musik komponierte der israelisch-stämmige Avner Dorman,
der in Karlsruhe aus den Sinfonie-Konzerten bestens bekannt
ist. Es inszeniert Regisseur und
Wagner-Experten Keith Warner,
36
Weihnachten ist die Zeit der
Geschichten und der Musik –
2.2. verbinden die BADISCHE
beides
STAATSKAPELLE und Schauspieler Gunnar Schmidt in diesem Erzählkonzert. Neben aller
Harmonie und Besinnlichkeit
wird der Spaß natürlich nicht zu
kurz kommen. Ob der Nikolaus
es schafft, alle Kinder mit Süßigkeiten zu beschenken?
Annelie Groth Violine
Martin Nitschmann Klarinette
Jeannette La-Deur Klavier
Gunnar Schmidt Lesung
17.12. KLEINES HAUS
ca. 1 ¼ Stunden
NEUJAHRSKONZERT
Humor und Parodie in der Musik
Werke von Anderson, Offenbach, Rossini, Schostakowitsch,
Strauss u. a.
Klassische Musik ist eine allzeit
ernste Angelegenheit? Mitnichten! Auch in der sogenannten
E-Musik gibt es viele Beispiele
ANNA FUSEK
Flötistin im 3. Sonderkonzert
am 22.2.
für offenen oder versteckten
Humor. Im Neujahrskonzert
ist Lächeln und Lachen im
Konzertsaal nicht nur erlaubt,
sondern erwünscht – gemeinsam beginnen wir das neue
Jahr mit einem musikalischen
Augenzwinkern!
Oksana Lyniv Dirigentin
BADISCHE STAATSKAPELLE
1.1. GROSSES HAUS
ca. 2 Stunden, eine Pause
2. KAMMERKONZERT
Johann Martin Friedrich Nisle
Trio Es-Dur op. 14
Emil Hartmann
Serenade A-Dur op. 24
Johannes Brahms
Trio a-Moll op. 114
Der dunkle, warme Ton der
Viola verleiht der eher selten zu
hörenden Klaviertrio-Formation
ihre attraktive Färbung. Das
mag auch Brahms überzeugt
haben, sein zartes, sehnsüchtigmelancholisches Klarinettentrio op. 114 in der Fassung
mit Bratsche zu autorisieren.
Auf die gleiche Weise entsteht
bei der A-Dur-Serenade des
Dänen Emil Hartmann so eine
zweite Fassung. Doch auch
unter den raren Originalkompositionen kann man wahre
Preziosen finden, so im Trio op.
14 des schwäbischen Hornisten,
Bratschisten und Komponisten
Nisle im klassischen frühromantischen Stil.
Sibylle Langmaack Viola
Km. Norbert Ginthör Violoncello
Peter Sommer Klavier
22.1. KLEINES HAUS
ca. 2 Stunden, eine Pause
anschließend Sonntagsbrunch
und Künstlertreff im
MITTLEREN FOYER
3. SINFONIEKONZERT
Carl Nielsen Flötenkonzert
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 7
Erst kürzlich spielte er es in
Paavo Järvis Nielsen-Zyklus
mit dem Londoner Philharmonia
Orchestra, nun kommt Samuel
Coles mit dem gleichen Werk
nach Karlsruhe. Nielsens
humorvolles Flötenkonzert
überträgt die Spiellust des
Soloinstruments in kammermusikalischen Dialogen auf das
ganze Orchester. Teilweise grotesk klingende Abschnitte geben dabei einen Vorgeschmack
auf das gespenstische Scherzo
aus Mahlers 7. Sinfonie.
Samuel Coles Flöte
Justin Brown Dirigent
BADISCHE STAATSKAPELLE
5. (11 Uhr) & 6.2.
GROSSES HAUS
ca. 2 ¼ Stunden, eine Pause
KAMMERKONZERT
DER DEUTSCHEN
HÄNDEL-SOLISTEN
Das Konzert der DEUTSCHEN
HÄNDEL-SOLISTEN wird jedes
Jahr mit Spannung erwartet.
Hier spielen Mitglieder des Festspielorchesters Kammermusik
des Meisters und seiner Zeitgenossen. 2017 stellt Susanne
Regel, 1. Oboistin des Ensembles,
das Programm zusammen.
Susanne Regel Oboe
Mitglieder der DEUTSCHEN
HÄNDEL-SOLISTEN
20.2. KLEINES HAUS
ca. 2 Stunden, eine Pause
3. SONDERKONZERT FESTKONZERT
DER DEUTSCHEN
HÄNDEL-SOLISTEN
Georg Friedrich Händel
Concerto grosso op. 6, Nr. 2
Johann Sebastian Bach
Italienisches Konzert BW V
971 (Fassung für Flautino und
Orchester)
Franz Xaver Richter
Grave und Fuga in g moll
Matthias Georg Monn
Sinfonia in B-Dur
Antonio Vivaldi Konzert für
Flautino und Orchester RW V 443
Georg Friedrich Händel
Feuerwerksmusik HW V 351
2017 unternimmt das Festkonzert der INTERNATIONALEN
HÄNDEL-FESTSPIELE KARLSRUHE unter dem britischen
Barockspezialisten Christian
Curnyn eine Reise durch das
musikalische Europa des
18. Jahrhunderts. Das Programm
reicht von den virtuosen Feuerwerken Vivaldis und Bachs in
Venedig und Leipzig zu Händels
Londoner Feuerwerksmusik,
von der Wiener und Mannheimer
Unterhaltungsmusik eines Monn
AKTUELLE TERMINE FÜR STUDIO & INSEL UNTER WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE
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und Richter zu Händels internationalen Concerti grossi. Anna
Fusek stellt als Meisterin der
Blockflöte ihre eigene, wahnwitzig-virtuose Übertragung
des Italienischen Konzerts von
J. S. Bach vor. Das Konzert ist
dem Gründer der INTERNATIONALEN HÄNDEL-FESTSPIELE
KARLSRUHE Günter Könemann
gewidmet.
Anna Fusek Flautino
Christian Curnyn Dirigent
DEUTSCHE HÄNDEL-SOLISTEN
22.2. GROSSES HAUS
ca. 2 ½ Stunden, eine Pause
ABENDSTERNE 1:
IL POMO D’ORO –
PATRIZIA CIOFI
HÄNDELLOGO
HÄNDEL – FRAUENLIEBE
UND –LEBEN
Das Spezialensemble Il pomo
d’oro debütierte 2015 bei den
INTERNATIONALEN HÄNDEL-FESTSPIELEN
KARLSRUHE. Gemeinsam mit
der Primadonna assoluta Patrizia Ciofi loten die Dynamiker aus
Italien alle Facetten der weiblichen Seele aus, wie Händel sie
in seinen großen Frauenpartien
aus Julius Cäsar, Alcina, Radamisto und anderen Meisterwerken nach allen Richtungen
hin erkundet und vermessen hat.
Als eine der vielseitigsten Vertreterinnen aktuellen Belcanto-Gesangs von Monteverdi
bis zur Romantik besitzt Ciofi
atemberaubende stilistische
Raffinesse und umwerfende
Bühnenpräsenz. Donna Leon
moderiert das Konzert gewohnt
kenntnisreich und gewitzt.
Patrizia Ciofi Sopran
Donna Leon Moderation
Maxim Emelyanychev Dirigent
IL POMO D’ORO
25.2. CHRISTUSKIRCHE
am Mühlburger Tor
ca. 1 ½ Stunden
HORNROH MODERN
ALPHORN QUARTET
Balthasar Streiff, Michael Büttler,
Jennifer Tauder & Lukas Briggen
Alphorn im 4. Sinfoniekonzert am 12. & 13.3.
PREISTRÄGERKONZERT
DES HÄNDELJUGENDPREISES der HÄNDELGESELLSCHAFT KARLSRUHE e. V.
Die HÄNDEL-GESELLSCHAFT
KARLSRUHE e. V. fördert
satzungsgemäß junge Musikerinnen und Musiker aus
Baden-Württemberg, die sich
mit den Werken Georg Friedrich
Händels auseinandersetzen.
Sie sind immer wieder für
Überraschungen und spektakuläre Entdeckungen gut, wie die
Preisträgerkonzerte der letzten
Jahre bewiesen. Hören Sie die
Stars von morgen!
26.2. KLEINES HAUS
ABENDSTERNE 2: MUSIK FÜR
DIE ENGEL
Georg Friedrich Händel
Ouvertüre g-Moll HWV 233
Antonio Vivaldi
Nisi Dominus RWV 608
Arcangelo Corelli
Concerto grosso op. 6, Nr. 4
Georg Friedrich Händel
Dixit Dominus HWV 232
Zwei Schlüsselwerke des frühen
18. Jahrhunderts entführen in
die Klangwelt, in die der junge
Händel auf seiner Italienreise
eintauchte. Mit dem jungen Polen Jakub Józef Orlinski lernen
Sie einen angehenden Star unter
den Countertenören kennen.
LOTHAR KOENIGS
Dirigent im 4. Sinfoniekonzert
am 9. & 10.4.
Jakub Józef Orlinski Countertenor
Carsten Wiebusch Dirigent
Kammerchor der Christuskirche
DEUTSCHE HÄNDEL-SOLISTEN
26.2. CHRISTUSKIRCHE am
Mühlburger Tor
ca. 1 ½ Stunden
ABENDSTERNE 3:
ANNA BONITATIBUS –
HEROINEN
DER ANTIKE Eröffnungskonzert der
32. INTERNATIONALEN
HÄNDEL-AKADEMIE
KARLSRUHE
Der sinnliche Mezzo, die Bühnenpräsenz und das Charisma Anna
Bonitatibus‘ lassen die virtuosen Primadonnenpartien vom
17. bis zum 19. Jahrhundert neu
erblühen. Ihr Programm widmet
sich in Miniaturopern den überlebensgroßen Frauengestalten
der Antike Semiramis, Lucretia
und Ariadne.
Anna Bonitatibus Mezzosopran
Anne-Katharina Schreiber
Violine
Guido Larisch Violoncello
27.2. CHRISTUSKIRCHE am
Mühlburger Tor
ca. 1 ½ Stunden
PRIMADONNEN! Abschlusskonzert der
INTERNATIONALEN
HÄNDEL-FESTSPIELE
KARLSRUHE
In Arien und Szenen der Liebe,
Eifersucht, Verzweiflung und
Ekstase kreuzen zwei führende
Barock-Primadonnen unserer
Zeit ihre Klingen. Sandrine
Piau stand in der ersten Reihe,
als in den 1980er Jahren die
Kunst des Barockgesangs neu
entdeckt wurde. Ihr heller, zarter
Sopran kontrastiert mit dem
draufgängerisch-satten Mezzo
der Amerikanerin Vivica Genaux,
die eine gefragte Vertreterin der
Heldenrollen ist.
Sandrine Piau Sopran
Vivica Genaux Mezzosopran
George Petrou Dirigent
ARMONIA ATENEA
2.3. GROSSES HAUS
ca. 2 ½ Stunden, eine Pause
JAZZ NIGHT 13 –
THE ART OF DUO VOL. 2
Johannes Mössinger &
Jochen Schorer | Peter Lehel &
Kálmán Oláh – Lyrical Album
Die 13. Jazz Night bringt musikalisches Glück im Doppelpack.
Johannes Mössinger & Jochen
Schorer präsentieren mit ihrem
großen Background aus Klassik
und Jazz Musik für Schlagwerk
und Klavier. Eigene Kompositionen, Klassiker von Chick Corea,
Klaviersolos, Originalstücke für
Schlagwerk und gemeinsame
Improvisationen versprechen
ein abwechslungsreiches
Programm. Das zweite Duo mit
dem ungarischen Ausnahmepianisten Kálmán Oláh und
dem deutschen Saxophonisten
Peter Lehel setzt sich mit der
archaischen Musik Ungarns
bzw. Siebenbürgens auseinander, dabei steht die Melancholie
und Kraft wunderschöner
archaischer Melodien im Dialog
mit ausgefeilter Harmonik,
intensiver Improvisation und
blindem Verständnis zwischen
den beiden.
Johannes Mössinger Piano
Jochen Schorer Marimbaphon &
Vibraphon
Peter Lehel Saxophon
Kálmán Oláh Klavier
4.3. KLEINES HAUS
ca. 2 Stunden, eine Pause
LA SYLPHIDE
„Das Staatsballett tanzt den Ballettklassiker derart herzerfrischend und kurzweilig:
dass die Sinnesverwirrung des untreuen James glaubhaft vor Augen tritt.“
Badisches Tagblatt
38
4. SINFONIEKONZERT
Hector Berlioz Ouvertüre zu
Béatrice et Bénédict
Georg Friedrich Haas concerto
grosso Nr. 1 für vier Alphörner
und Orchester
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Ein Alphorn im klassischen Konzert ist schon selten genug, hier
kommen gleich vier der riesigen
Instrumente auf die Bühne. In
Georg Friedrich Haas’ faszinierendem concerto grosso Nr. 1
werden die Alphörner „nicht als
Symbole einer folkloristischen
Kultur verstanden, sondern
als Tongeber einer anderen
Intonationswelt (Obertonakkorde), die als Kontrast und als
Erweiterung der traditionellen
zwölftönigen Stimmung des
Symphonieorchesters eingesetzt werden“. Kurz nach den in
Karlsruhe uraufgeführten Trojanern schrieb Hector Berlioz
die Oper Béatrice et Bénédict,
mit der die BADISCHE STAATSKAPELLE das neue Theater in
Baden-Baden 1862 eröffnete.
Das Orchester wählte sich nun
gemeinsam mit dem Gastdirigenten Johannes Debus einen
Klassiker der Romantik als
Hauptwerk aus. Schumanns 2.
Sinfonie entstand nach einer
persönlich schwierigen Zeit,
deren Überwindung hört man
aber spätestens im mächtig
strahlenden C-Dur des Finales.
Das Alphorn-Konzert von Haas
erleben Sie mit Erläuterungen
auch im 2. Jugendkonzert.
HORNROH MODERN ALPHORN
QUARTET Balthasar Streiff,
Michael Büttler, Jennifer
Tauder & Lukas Briggen Alphorn
Johannes Debus Dirigent
BADISCHE STAATSKAPELLE
12. (11 Uhr) & 13. 3. (20 Uhr)
GROSSES HAUS
ca. 2 Stunden, eine Pause
3. KAMMERKONZERT
Maurice Ravel Introduction et
Allegro für Harfe, Flöte, Klarinette und Streichquartett Paul
Hindemith Kleine Kammermusik
op. 24 Nr. 2 für Bläserquintett
Kurt Weill Streichquartett
h-Moll Nino Rota Nonett für
Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott,
Horn, Violine, Viola, Violoncello
und Kontrabass
Ein wahrer Klangrausch in beinahe orchestraler Fülle gelang
Maurice Ravel mit Introduction
et Allegro – obwohl er auf diese
Auftragskomposition zunächst
gar keine Lust hatte. In starkem
Kontrast dazu steht die ironisch-antiromantische Kleine
Kammermusik Hindemiths, die
mit barocken Formen und Themen spielt. Kurt Weills frühes
Streichquartett h-Moll schert
sich nicht um Formalitäten und
besticht gerade deswegen mit
überraschender Originalität. Alles andere als ein Avantgardist
war der vor allem für seine Filmmusiken bekannte Nino Rota.
Sein Nonett will wie vieles andere aus seiner Feder einfach
nur eines sein: Gut gemachte
unterhaltsame Musik.
Tamar Romach Flöte Daniel
Bollinger Klarinette Stephan
Rutz Oboe Lydia Pantzier
Fagott Dominik Zinsstag Horn
Maria Stange Harfe Claudia von
Kopp-Ostrowski Violine Diana
Drechsler Violine Nicholas
Clifford Viola Thomas Gieron
Violoncello Xiaoyin Feng
Kontrabass
26.3. KLEINES HAUS
ca. 2 Stunden, eine Pause
anschließend Sonntagsbrunch
und Künstlertreff im
MITTLEREN FOYER
Ob vor Vorstellungsbeginn oder während der Pausen –
Wir versorgen Sie gerne mit kulinarischen Köstlichkeiten.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Manuela Peter & Alexander Göring
Inhaber
5. SINFONIEKONZERT
Gabriel Fauré
Orchestersuite aus Pelléas
et Mélisande op. 80
Antonín Dvořák
Violinkonzert a-Moll op. 53
Arnold Schönberg
Pelleas und Melisande op. 5
Dvořáks gleichermaßen
melodisches wie rhythmisch
prägnantes Violinkonzert ist
ein Paradestück für Janos
Ecseghy, Konzertmeister der
BADISCHEN STAATSKAPELLE
und bereits mehrfach gefeierter
Solist nicht nur vor dem eigenen Orchester. Das – obwohl
ungemein wirkungsvoll – viel zu
selten gespielte Stück wird von
zwei Interpretationen des gleichen Stoffs umrahmt. Maurice
Maeterlincks Drama Pelléas
et Mélisande ist das bedeutendste Werk des Symbolismus.
Sein verrätselter und bildreicher Inhalt regte zahlreiche
Komponisten zur musikalischen
Umsetzung an, darunter die
berühmte Oper Debussys. Für
Gabriel Fauré bedeutete seine
luftig-noble, nie auftrumpfende
Begleitmusik zum Schauspiel
den Durchbruch, gleich ließ
er für den Konzertgebrauch
eine Orchestersuite folgen.
Ganz anders behandelt
Arnold Schönberg den Stoff
in seiner emotionalen, brodelnden und alle Grenzen vom
Schönklang bis an den Rand
der Tonalität auskostenden
sinfonischen Dichtung. Es war
sein erstes Orchesterwerk
BADEN-BADENER
Reservierungen unter Tel 0721 379715 oder
E-Mail [email protected]
W I N Z E R G E N O S S E N S C H A F T
Baden-Badener Winzergenossenschaft eG
Mauerbergstr.32, D-76534 Baden-Baden
Tel. 0 72 23-96 87-0, Fax. 0 72 23-96 87 87
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AKTUELLE TERMINE FÜR STUDIO & INSEL UNTER WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE
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überhaupt – und wurde gleich
ein überwältigendes.
Janos Ecseghy Violine
Lothar Koenigs Dirigent
BADISCHE STAATSKAPELLE
9. (11 Uhr) & 10.4. (20 Uhr)
GROSSES HAUS
ca. 2 Stunden, eine Pause
BALLETT
ANNE FRANK
14+
von Reginaldo Oliveira
URAUFFÜHRUNG
„Eine herausragende Produktion.“
BNN
M Dmitri Schostakowitsch,
Alfred Schnittke, Lera Auerbach, Max Richter CH & IN
Reginaldo Oliveira B Sebastian
Hannak K Judith Adam D Silke
Meier TP Sarah Modeß
MIT Solisten & Ballettensemble des STAATSBALLETTS
KARLSRUHE
14., 29.1., 13.4. GROSSES HAUS
2 ½ Stunden, eine Pause
Wir danken
DAS KLEINE SCHWARZE /
THE RIOT OF SPRING
von Terence Kohler
URAUFFÜHRUNG
„Chapeau, in Karlsruhe ist ein
Meisterwerk entstanden!“
die-deutsche-buehne.de
M Igor Strawinsky, Alfred
Schnittke, John Stepan Zamecnik, Tolchard Evans & Harry
Tilsley ML Daniele Squeo
CH & IN Terence Kohler
B & K Jordi Roig L David Bofarull
D Silke Meier
MIT Solisten, Ballettensemble,
Ballettstudio des STAATSBALLETTS KARLSRUHE &
weiteren Studierenden der Akademie des Tanzes Mannheim
BADISCHE STAATSKAPELLE
3., 18.3 GROSSES HAUS
2 Stunden, eine Pause
Wir danken
DER NUSSKNACKER –
EINE WEIHNACHTS8+
GESCHICHTE
von Youri Vámos nach E.T.A.
Hoffmann & Charles Dickens
WIEDERAUFNAHME
Youri Vámos verbindet das
Libretto des Nussknackers mit
der Weihnachtsgeschichte von
Charles Dickens.
„Ein glanzvoller Höhepunkt
der Karlsruher Ballett-Ära
Birgit Keil.“
Fränkische Nachrichten
M Peter I. Tschaikowski
ML Steven Moore CH Youri
Vámos E Joyce Cuoco
B & K Michael Scott
L Klaus Gärditz
MIT Solisten, Ballettensemble,
Ballettstudio des STAATSBALLETTS KARLSRUHE &
weiteren Studierenden der
Akademie des Tanzes Mannheim sowie Schülerinnen
der Ballettschule Lagunilla &
Reijerink Karlsruhe BADISCHE
STAATSKAPELLE
16., 20., 25.12. GROSSES HAUS
2 ¼ Stunden, eine Pause
DER WIDERSPENSTIGEN
ZÄHMUNG
von John Cranko
nach der Komödie von
William Shakespeare
WIEDERAUFNAHME
„Ein umwerfendes Vergnügen.“
Badisches Tagblatt
M Kurt-Heinz Stolze nach
Domenico Scarlatti ML Steven
Moore CH & IN John Cranko
E Jane Bourne B & K Elisabeth
Dalton L Steen Bjarke TP Sarah
Modeß
MIT Solisten, Ballettensemble,
Ballettstudio des STAATSBALLETTS KARLSRUHE &
weiteren Studierenden der Akademie des Tanzes Mannheim
BADISCHE STAATSKAPELLE
3.2., 10., 31.3. GROSSES HAUS
2 ½ Stunden, eine Pause
Wir danken
LA SYLPHIDE
Preisgekröntes Ballett
von Peter Schaufuss
nach August Bournonville
Am Tag seiner Hochzeit mit
Effie erliegt der Bauernjunge
James dem trügerischen Zauber
der Sylphide, eines anmutigen
Luftwesens. Sein Versuch, sie
in der irdischen Wirklichkeit zu
besitzen, wird ihr zum tödlichen
Verhängnis und zerstört seine
Zukunft. Mit dem ältesten noch
erhaltenen Ballett in Peter
Schaufuss‘ preisgekrönter
Inszenierung nach August
Bournonville vervollständigt
Ballettdirektorin Birgit Keil die
von ihr initiierte Klassikerreihe
am STAATSBALLETT.
„Die Karlsruher Compagnie von
Birgit Keil brilliert im bunten
Handlungsakt und im zweiten
weißen Akt gleichermaßen
tänzerisch wie darstellerisch.“
Badisches Tagblatt
M Herman S. Løvenskjold,
bearbeitet von Ole Nørlyng
ML Steven Moore / Dominic Limburg CH & IN Peter Schaufuss
nach August Bournonville
E Peter Schaufuss, Luke
Schaufuss B & K David Walker
L Steen Bjarke MIT Solisten,
Ballettensemble, Ballettstudio
des STAATSBALLETTS KARLSRUHE & weiteren Studierenden
der Akademie des Tanzes
Mannheim sowie Schülerinnen
der Ballettschule Lagunilla &
Reijerink Karlsruhe
BADISCHE STAATSKAPELLE
30.12., 15., 20., 24.1., 16., 23.3.,
2.4. GROSSES HAUS
ca. 2 Stunden, eine Pause
Wir danken
„Pointen und Gags wie am Fließband kreiert.“
40
6+
Ein Ballettmärchen
von Jiří Bubeníček
Die Nixe Rusalka liebt den
schönen Prinzen. Um ihm
nahe sein zu können, tauscht
sie ihre Stimme ein gegen die
Menschengestalt. Ein riskanter
Tausch. Sollte der Prinz ihr nämlich untreu werden, droht ihm
der Tod und Rusalka die ewige
Verdammnis.
Mit Rusalka, der ersten Kreation
der berühmten „Ballettzwillinge“
Jiří und Otto Bubeníček für
das STAATSBALLETT, setzt
Ballettdirektorin Birgit Keil den
„Karlsruher Weg“ fort, der neben
der Pflege der Klassiker auch
die Kreation neuer Werke in den
Mittelpunkt rückt.
M Antonín Dvořák, Leoš
Janáček u. a. CH & IN Jiří Bubeníček B & K Otto Bubeníček
DIE GOLDBERG-VARIATIONEN
Die Deutsche Bühne
Wir danken
SCHAUSPIEL
AGNES
nach dem Roman von Peter
Stamm | für die Bühne bearbeitet
von Christian Papke
DEUTSCHSPRACHIGE
ERSTAUFFÜHRUNG
Eine Liebesbeziehung auf dem
Prüfstand. „Großer Beifall für
eine ausgezeichnete, rundum
empfehlenswerte Produktion.“
BNN
R Christian Papke B & K Alois
Gallé, Viktoria Strikić M Georg
Luksch D Michael Nijs, Marlies
Kink MIT Fuchs / Rode, Gröschel /
Weingarten – Wagner
19., 20.12., 17., 18., 31.1., 1., 20.,
21.2. & weitere Termine
STUDIO
1 ½ Stunden, keine Pause
ANGRIFF AUF
DIE FREIHEIT
RUSALKA
D Silke Meier TP Sarah Modeß
MIT Solisten & Ballettensemble des STAATSBALLETTS
KARLSRUHE
PREMIERE 29.4., 10., 18., 25.5.,
2., 11., 15., 30.6. & 9.7.
GROSSES HAUS
nach Juli Zeh & Ilija Trojanow.
URAUFFÜHRUNG
Flächendeckende Kameraüberwachung im öffentlichen
Raum, biometrische Ausweise,
Internetdatenbanken: Die
Zukunftsvision des gläsernen
Menschen scheint Wirklichkeit
zu werden. Mit ihrem eindringlichen Plädoyer wenden sich Juli
Zeh und Ilija Trojanow gegen
den Ausverkauf der Freiheit und
für die Verteidigung unserer
Bürgerrechte. Nach Sloterdijks
Du musst dein Leben ändern
und Theweleits Männerfantasien inszeniert Regisseur Patrick
Wengenroth zum dritten Mal ein
gewichtiges Buch als philosophisches Theater.
R Patrick Wengenroth
B & K Mascha Mazur M Matze
Kloppe D Jakob Schumann
PREMIERE 6.4. &
weitere Termine STUDIO
1 ½ Stunden, keine Pause
ANTIGONE
Tragödie von Sophokles
Weil er seine eigene Heimat angegriffen hat, soll der Leichnam
des Polyneikes unbegraben bleiben. Seine Schwester Antigone
ist nicht bereit, das durch ihren
Onkel Kreon erlassene Beerdigungsverbot zu akzeptieren. Bis
zum Letzten leistet sie Widerstand. In der Konsequenz lässt
dabei nicht nur Antigone ihr
Leben – ebenso verliert Kreon,
der mit seiner Entscheidung den
Staat retten wollte, Sohn und
Frau. Nach La Bohème und Drei
Schwestern inszeniert Anna
Bergmann nun Sophokles‘ starken Frauenstoff.
R Anna Bergmann B Katharina
Faltner K Claudia González
Espíndola SOUNDDESIGN Heiko
Schnurpel D Judith Heese
TP Verena Lany
PREMIERE 8.4., 12.4.
KLEINES HAUS
DANTONS TOD
Drama von Georg Büchner
„Dieser Danton wäre auch
Schülern als sinnlich erfahrbare
Lektürehilfe zu empfehlen – wie
allen, die einen der stärksten
Texte der deutschen Literatur
nahegebracht bekommen wollen.“ BNN
R Simone Blattner B Alain
Rappaport K Claudia González
Espíndola M Christopher Brandt
D Kerstin Grübmeyer, Judith
Heese MIT Deutschmann –
Grünewald, Brandt, Bruckmeier, Quintana, Schmidt, Reiß,
Wiegard
20.12., 17.1., 13., 14., 21.2., 7., 13.,
14., 16.3. KLEINES HAUS
1 ½ Stunden, keine Pause
DAS ABSCHIEDSDINNER
Komödie
von Matthieu Delaporte &
Alexandre de la Patellière
Deutsch von Georg Holzer
„Geschickt achtet die Inszenierung von Marlene Anna Schäfer
darauf, nicht zu überdrehen
– irrwitzig genug wird´s dann
schon beim Auftritt von Antoine,
den Jens Koch mit großartiger
Körperpräsenz gibt.“ BNN
R Marlene Anna Schäfer
B & K Christin Treunert
D Marlies Kink
MIT Schlegel – Koch, Reiß
25.12. (STUDIO), 5.,12., 24., 29.1.,
21.2., 3., 23.3., 19.4. ZUM LETZTEN MAL
KLEINES HAUS
1 ½ Stunden, keine Pause
DER KRÜPPEL
VON INISHMAAN
Komödie von Martin McDonagh
Auf einer kargen irischen Insel
sind die Bewohner in hellster
Aufregung. Hollywood kommt,
und alle wollen bei dem Film
mitmachen. Auch Billy, der
aufgrund einer Behinderung
von allen nur Krüppel-Billy
genannt wird, wittert seine
große Chance, der harten Wirklichkeit zu entfliehen. Martin
McDonagh, bekannt durch
seinen Film Brügge sehen …
und sterben?, besticht in dieser
Komödie durch schwarzen Humor und liebenswerte skurrile
Charaktere.
R Nicolai Sykosch B Stephan
Prattes K Britta Leonhardt D Roland Marzinowski
MIT Sts. Derleder, Deutschmann, Mohr, Schlegel – Bruckmeier, Reiß, Schmidt, Tuxhorn,
van Severen
PREMIERE 9.2., 15., 22.2., 1., 11.,
17., 31.3., 7.4. KLEINES HAUS
ca. 2 ½ Stunden, eine Pause
DIE GOLDBERGVARIATIONEN
Musical von Stanley Walden
nach dem Stück von George
Tabori
URAUFFÜHRUNG
„Witz und Klamauk, Blödelei und
Tiefsinn liegen in dieser Produktion … dicht beieinander. Inhalt
des geprobten Spektakels ist
eine bissige Parodie auf die biblische Schöpfungsgeschichte
und die Christus-Passion.“
Die Deutsche Bühne
R Christian Brey ML Clemens
Rynkowski B & K Anette Hachmann CH Doris Marlis
MIT Krafft – Bühler, Koch, Petri,
van Severen, Tuxhorn
ENSEMBLE Bischoff, Claßen,
Sinnemann, Weiblen, Weichel –
Brüssau, Decker, Miebach
BAND Dinkelacker, König, Pudil,
C. Rynkowski, F. Rynkowski,
D. Rynkowski
27.12., 4., 21., 28.1., 3.,12., 28.2.,
9., 18.3., 5., 11.4. KLEINES HAUS
ca 2 ½ Stunden, eine Pause
R Gernot Grünewald B & K
Michael Köpke M Tobias von
Tann V Jonas Plümke D Tobias
Schuster, Jakob Schumann
MIT Deutschmann – Andreesen,
Brandt
19.1., 16.2. & weitere Termine
STUDIO
1 ½ Stunden, keine Pause
DIE RÄUBER
von Friedrich Schiller
Die deutsch-iranische Regisseurin und FAUST-Preisträgerin
Mina Salehpour inszeniert
Schillers erstes Sturm und
Drang-Stück. „Ein tosender und
endlos anmutender Applaus im
bis auf den letzten Platz des
Kleinen Hauses besetzten Stuhl
bestätigen den Erfolg.“
titel-kulturmagazin.net
R Mina Salehpour B Jorge Enrique Caro K Maria Anderski
D Annalena Schott, Michael
Gmaj, Judith Heese MIT Krafft –
Brandt, Bruckmeier, Bühler,
Quintana, Schumacher, Wegner
13., 27.1., 23.2., 7., 30.3.
KLEINES HAUS
2 Stunden, keine Pause
DIE TROERINNEN
Tragödie von Euripides
neu übertragen von
Konstantin Küspert
„Regisseur Jan Philipp Gloger
stellt Psychogramme einzelner
Frauen in den Mittelpunkt und
zeigt das Ausmaß grausamer
Kriege in dichten 90 Minuten,
die unter die Haut gehen.“
BNN
R Jan Philipp Gloger B & K Marie
Roth M Kostia Rapoport V Sami
Bill D Brigitte A. Ostermann,
Marlies Kink MIT Belohradsky,
Büschelberger, Krafft, Mies –
Mislin, Tuxhorn, Wagner
11., 25.1., 5., 24.2., 5., 24.3.
KLEINES HAUS
1 ½ Stunden, keine Pause
DINNER FOR ONE
MIT SONGS
Liederabend
„Die aufgekratzte Spielfreude
der beiden Darsteller, denen
Regisseur Michael Letmathe
in kluger Zurückhaltung lange
Leine gönnte, machte aus dem
Abend eine sehr unterhaltsame
WIE WOLLEN WIR LEBEN?
– VISIONEN FÜR EINE WELTOFFENE GESELLSCHAFT
Die Veranstaltung widmet sich dem Entwurf eines künftigen
Zusammenlebens und eines wünschenswerten Zusammenwirkens
von verschiedenen Kulturen, Identitäten und Interessen.
Das Bündnis aus 25 Veranstaltern lässt Gesprächspartner zu
Wort kommen, die für ein lebenswertes Zukunftsmodell eintreten.
MIT Prof. Dr. Dr. h.c. Susanne Baer (LL.M. Bundesverfassungsrichterin), Hadija Haruna (Journalistin HR) – Selçuk Cara (Opernsänger &
Regisseur), Martin Schulz (Präsident des EU-Parlaments)
Moderation Claus Heinrich (SWR2)
14.1. 18.30 KLEINES HAUS & FOYER
DIE LEIDEN DES
JUNGEN WERTHER
nach dem Roman von Johann
Wolfgang von Goethe
„Hier kann eine Theaterfassung
für frisches Leben sorgen – und
das tut die Aufführung … auf
packende Weise.“
BNN
41
Veranstaltung – und zwar nicht
nur zu Silvester.“ BNN
R Michael Letmathe B & K
Manuel Kolip MIT Sts. Derleder –
Besta KLAVIER Mittl
31.12., 1.1. ZUM LETZTEN MAL
IN DIESER SPIELZEIT
KLEINES HAUS
1 ¼ Stunden, keine Pause
HAMLET
Tragödie von William
Shakespeare
„Auf dem schmalen Grat zwischen Wahnsinn und Wahrheit
balanciert Sascha Tuxhorn
virtuos. Sich und das Publikum
reißt er in ein Wechselbad der
Gefühle.“
die-deutsche-buehne.de
R Csaba Polgár B & K Lili Iszák
M Tamás Matkó KÜNSTLERISCHE MITARBEIT Ildikó Gáspár
D Michael Gmaj
MIT Büschelberger, Deutschmann – Abbas, Brandt, Bruckmeier, Funke, Quintana, Tuxhorn,
van Severen, Wagner
29.12., 20.1., 11., 19., 26.2., 8.,
19.3., 2.4.
KLEINES HAUS
3 Stunden, eine Pause
HAPPY HUNTING
GROUND /
แฮปป ฮี น
ั ติงกราวด์
Ein thailändisch-deutscher
Abend über Liebe, Geld & Verlangen von Thanapol Virulhakul
& Jürgen Berger URAUFFÜHRUNG | Koproduktion mit dem
Democrazy Theatre Studio,
Bangkok, Thailand
In thailändischer, englischer &
deutscher Sprache mit
Übertiteln
„Was es bedeutet, wenn Körper
unterschiedlichsten und einander widerstrebenden Ansprüchen ausgeliefert sind, lässt
sich an dem Projekt Happy Hunting Ground beobachten. Man
hört die Wünsche nach Familie,
Behaglichkeit, einem sicheren
Auskommen oder schlichtweg
Berichte über sexuelle Vorlieben und Abneigungen, geprägt
von tiefster, bisweilen erschütternder Ehrlichkeit. Diese
O-Töne sind der wahre Schatz
der Aufführung.“
die-deutsche-buehne.de
IDEE, RECHERCHE & TEXT
Jürgen Berger R & CH Thanapol
Virulhakul V Peerapol
Kijreunpiromsuk D Sarah Israel
KÜNSTLERISCHE LEITUNG
Jan Linders PROJEKTLEITUNG
Elena Krüskemper, Eric Nikodym,
Ola Stankiewicz MIT Amranand,
Ittianunkul, Phantachat,
Vadhanapakorn – Koch,
Quintana
11., 12.3. STUDIO
ca. 1 ¼ Stunden, keine Pause
ICH BEREUE NICHTS
Ein NSA-Projekt
von Jan-Christoph Gockel,
Thomas Halle & Konstantin
Küspert
URAUFFÜHRUNG
„In eineinhalb Stunden sensationellen Monologs verkörpert
Thomas Halle den als Held
gefeierten und gleichzeitig als
Vaterlandsverräter von den
USA verfolgten Whistleblower
Edward Snowden.“ dpa
R Jan-Christoph Gockel
B & K Julia Kurzweg
M Matthias Grübel D Konstantin
Küspert, Marlies Kink MIT Halle
28.12., 27.1., 11.2.
& weitere Termine STUDIO
1 ½ Stunden, keine Pause
ICH RUFE
MEINE BRÜDER
von Jonas Hassen Khemiri
„Starkes Stück, toll gespielt ...
Spannende Geschichte“ BNN
R Marie Bues B & K Indra Nauck
M Martin Donner D Marlies
Kink MIT Deutschmann, Krafft –
Bruckmeier, Bühler
23., 30.12., 3., 15.1., 25.2.
& weitere Termine STUDIO
1 ¼ Stunden, keine Pause
KINDER DES OLYMP
nach dem Film von Jacques
Prévert & Marcel Carné
„Benjamin Lazar setzt mit seinem
Gesamtkunstwerk faszinierende
ästhetische Akzente. Virtuos
komponiert er ein stimmiges
Ganzes aus Bildern, Musik und
Schauspielkunst.“ nachtkritik.de
R Benjamin Lazar B Adeline
Caron K Alain Blanchot
M & ML Clemens Rynkowski
MA Mathilde Benmoussa
L Christophe Naillet D Jens
Peters, Roland Marzinowski
MIT Kitzl, Krafft, Schlegel –
Abbas, Bruckmeier, Cofalka-Adami / Sts. Viering, Koch,
Petri, Reiß, Schmidt, Schumacher, Tuxhorn, Wagner
42
AKTUELLE TERMINE FÜR STUDIO & INSEL UNTER WWW.STAATSTHEATER.KARLSRUHE.DE
BAND C. Rynkowski,
F. Rynkowski, D. Rynkowski
22., 26.12., 22.1., 14.2., 26.3.
KLEINES HAUS
3 Stunden, eine Pause
MONTY PYTHON’S
SPAMALOT
Ein neues Musical, liebevoll
zusammengeklaut aus dem
Monty-Python-Film Die Ritter
der Kokosnuss
Musik von John du Prez &
Eric Idle
Buch & Liedtexte von Eric Idle
„Da tollen sieben Herren und eine
Dame über die Bühne, als wären
sie im Urlaub, fröhlich und ein
bisschen verrückt. Spaß steht
im Vordergrund, Spaß an getroffenen Tönen und nostalgischen
Pointen, vor allem Spaß, die
vielen parodistischen Ebenen zu
öffnen und zu bespielen, die in
Text und Musik angelegt sind ...
Wenn Unterhaltungstheater an
der Staatsbühne – dann gerne
so!“ die-deutsche-buehne.de
R Ingmar Otto ML Clemens
Rynkowski B Manuel Kolip
K Andy Besuch CH Danny Costello D Brigitte A. Ostermann,
Roland Marzinowski
MIT Raffell / Tier – Bühler,
Cofalka-Adami, Koch, Petri,
Peutz, Schmidt, Schumacher
ENSEMBLE Barth, Erk, Giuditta,
Kirn, Korbl, Liedtke, Winter
BAND Dinkelacker, Günther,
König, Pudil, C. Rynkowski,
D. Rynkowski, F. Rynkowski,
Welsch, Zieba
31.12., 19.1., 15.3.
GROSSES HAUS
2 ½ Stunden, eine Pause
MÖGLICHERWEISE
GAB ES EINEN
ZWISCHENFALL
von Chris Thorpe
Wie handle ich in Situationen,
die eine Entscheidung von mir
verlangen? Will ich ein Held sein
oder Kompromisse schließen?
Vier Figuren berichten jeweils von
einem Moment in ihrem Leben, in
dem Sie sich entschlossen haben
etwas Bestimmtes zu tun und
damit Verantwortung für sich, für
andere, ja, sogar für den Verlauf
des Weltgeschehens zu übernehmen. Wer bestimmt, wer zum Held
wird und wer zum Verbrecher?
R Anna Sina Fries B & K Moïra
Gilliéron D Marlies Kink
MIT Binder – Petri, Wagner
PREMIERE 4.2., 8., 22.2.
& weitere Termine
STUDIO ca. 1 ½ Stunden
IN DER MEDIATHÈQUE, NANCY ENTWICKELN KÜNSTLER
AUS NANCY, TIFLIS UND KARLSRUHE DAS PROJEKT.
MEDIENPHILOSOPH UND -KÜNSTLER BRUNO COHEN
SKIZZIERT DIE DRAMATURGIE DES PROJEKTS.
MAPTORY, DAS AUGMENTED REALITY-SPIEL
DES ZKM ZUM STADTGEBURTSTAG, WIRD GETESTET.
CHEFDRAMATURG JAN LINDERS TESTET
EINE VIRTUAL REALITY-ANWENDUNG.
WIE WIRD THEATER DIGITAL?
Wir leben im digitalen Zeitalter: Vor 150 Jahren wurde alles
elektrisch, heute lassen wir Arbeit und Leben von Computern
steuern. Was bedeutet diese Revolution für das Theater, das
sich seit der Antike jede neue Technik nutzbar gemacht hat,
von der Bühnenmaschinerie über das elektrische Licht bis zum
Video? Hinter den Kulissen läuft natürlich schon einiges digital,
von der Ticketbuchung über die Tonsteuerung bis zur Konstruktionszeichnung für Bühnenbilder, und auch dieser Artikel ist am
Computer geschrieben und gestaltet worden. Theater bleibt immer ein analoges Live-Erlebnis, aber wie kann die künstlerische
Arbeit digitalisiert werden: wie der Autor? Das Bühnenbild? Der
Schauspieler? Das Publikum?
experimentieren. Die Theater von Liège in Belgien und Craiova in
Rumänien arbeiten an automatischen Übertiteln, Oslo und Zagreb
an Geschichten, die man in einem Mix aus mehreren Medien
erzählt – cross media storytelling –, und das STAATSTHEATER
hat sich mit dem ZKM, dem Théâtre de la Manufacture in Nancy
und dem Marjanishvili Theater in Tiflis zusammengetan, um mit
digital erweiterter Realität – augmented reality – zu spielen. Ein
erstes open lab brachte uns in Karlsruhes Partnerstadt Nancy
zusammen – auf den Fotos sieht man, wie wir mit Experten Geräte
und Konzepte testen. Vom 6. bis 8.April veranstalten wir eine
internationale, öffentliche Konferenz über digitales Theater im
ZKM. Weitere Informationen und Programm ab Anfang März
unter: www.etc-cte.org
Unter dem Titel Drama Goes Digital haben sich innerhalb des europäischen Theaternetzwerks ETC sieben Theater zusammengetan, um in einem European Theatre Lab mit diesen Leitfragen zu
43
PLANET WALDEN
KARLSRUHE
Klassische Moderne
und Gegenwartskunst
16. – 19. Februar 2017
nach Henry David Thoreau
von Anatol Vitouch
URAUFFÜHRUNG
In der Wildnis sucht ein junger
Mann ein neues Leben fernab
der Zivilisation. „Bunt ist das,
humorvoll zugespitzt … Sehenswert!“ die.deutsche.buehne.de
R Felicitas Braun B & K Timo von
Kriegstein D Brigitte A. Ostermann, Judith Heese
MIT Grünewald
17.12., 20.1., 7.2.
& weitere Termine STUDIO
1 ¾ Stunden, keine Pause
SMALL TOWN BOY
von Falk Richter
„Die Einsamkeit und Verzweiflung, die einen packen kann,
wird herzzerreißend von Meik
van Severen verkörpert … Er ist
es auch, der die musikalischen
Einlagen singt – Somewhere aus
der West Side Story etwa und
Nat King Coles Nature Boy …
Das begeisterte Karlsruher Publikum hat minutenlang stehend
applaudiert.“
www.m-maenner.de
R Atif Mohammed Nor Hussein
B & K Petra Korink D Michael
Gmaj, Roland Marzinowski
TP Verena Lany MIT Menck –
Quintana, Reiß, Schmidt, van
Severen
18.12. (STUDIO), 6.1., 10.,
24.2. (STUDIO)
KLEINES HAUS
1 ¾ Stunden, keine Pause
STERBEN HELFEN
von Konstantin Küspert
URAUFFÜHRUNG /
AUFTRAGSWERK
Wie definieren wir lebenswert?
Ist man der Gesellschaft gegenüber verpflichtet, rechtzeitig
Platz zu machen für nachwachsende makellose Vitalität?
Konstantin Küspert zeichnet mit
sterben helfen ein packendes
Gedankenexperiment, bei dem
der Wunsch der erkrankten Lucy,
ihr persönliches Sterben (er)
leben zu wollen, sie bereits zur
Revolutionärin macht.
R Marlene Anna Schäfer B & K
Marina Stefan D Judith Heese
MIT Baggeröhr, Büschelberger,
Menck – Cofalka-Adami /
Sts. Viering, Küsters, Pichler,
Quintana
21., 27.12., 14., 28.1., 12.2., 4.3.
& weitere Termine STUDIO
1 ½ Stunden, keine Pause
44
Messe Karlsruhe | www.art-karlsruhe.de
STOLPERSTEINE
STAATSTHEATER Dokumentartheater von
Hans-Werner Kroesinger
URAUFFÜHRUNG
„Dokumente kursieren, Akten
werden durchflogen, Aktenvermerke zitiert, dialogisch
aufgelöst, nachgespielt, vorgeführt, dahingesagt: eine sehr
seltene virtuose Überblendung
von Beiläufigkeit und Zynismus.“
Deutschlandfunk
R Hans-Werner Kroesinger
B & K & V Rob Moonen
M Daniel Dorsch
RECHERCHE & DRAMATURGIE
Regine Dura, Annalena Schott,
Jan Linders
MIT Bachfischer, Mohr –
Bruckmeier, Schmidt
11.1., 18.2. & weitere Termine
STUDIO
2 Stunden, keine Pause
TERROR
von Ferdinand von Schirach
„Wie sehr Terror für Diskussionen sorgen wird mit der
zentralen Frage, in wieweit die
zunehmende Terror-Bedrohung
rechtsstaatliche Maßstäbe
verändert oder außer Kraft
setzen darf, das war nicht nur
in der Theaterpause in den
kontrovers geführten Diskussionen zu erleben.“
Badisches Tagblatt
R Martin Schulze B & K Pia
Maria Mackert D Axel Preuß
MIT Menck, Mohr – Abbas,
Cofalka-Adami / Wagner, Reiß ,
Schmidt
23., 30.12., 7., 15., 18., 26.1., 2.,
16.2., 10., 12., 25.3.
KLEINES HAUS
2 ½ Stunden, eine Pause
VOLKSTHEATER DAS THEATER Auftakt zum Projekt
Das Repertoire
GASTSPIEL
Eine Produktion von
Herbordt / Mohren mit dem
Theater Rampe, Stuttgart
12.2., 5.3., 9.4.
TREFFPUNKT KASSENHALLE
ca. 8 Stunden
inklusive Busfahrt,
Mittagessen & Kuchen
Gefördert im Fonds Doppelpass der
Kulturstiftung des Bundes
Weitere Informationen:
www.die-institution.org
FOR THE FIRST TIME
Ein Tanz-Theater-Projekt des
STAATSTHEATERS KARLSRUHE und des Rotary Clubs
Karlsruhe in Kooperation mit
dem Kulturzentrum Tempel
30 Jugendliche unterschiedlichen kulturellen Hintergrunds
nehmen ihr Leben unter die
Lupe. „Ein Stück, das man nicht
so schnell vergessen wird.“
BNN
R Beata Anna Schmutz
CH Sarah Kiesecker, Hans Traut
B & K Nicolas Rauch DJ Susan
Funk, Isabel Mehl
MIT Jugendlichen aus Karlsruhe
& Umgebung
2., 15.3. ZUM LETZTEN MAL
KLEINES HAUS
1 ¼ Stunden, keine Pause
NEUES AUS DEM ENSEMBLE
WER WANN WO
Club Karlsruhe
GEWALT
Philosophisches Volkstheater
von Steven Pinker
URAUFFÜHRUNG
„Die Darsteller ... werden ihren
nicht leichten Aufgaben bemerkenswert gerecht.“ BNN
R Beata Anna Schmutz
B Sophie Lichtenberg K Susann
Bosslau V Jos Diegel
D Jens Peters MIT Dascha
Ivanova, Julia Klose, Ursula
Leuchte-Wetterling, Karin Rothschink – Roland Brunner, David
Hahn, Attila Kovacs, Harald
Martin & Sebastian Reiß
8.1. ZUM LETZTEN MAL
STUDIO
1 ¼ Stunden, keine Pause
In Kooperation mit
INSCHRIFT HEIMAT –
EPISODE 2
Ein Forschungsprojekt
zu Heimaten im Stadtraum
URAUFFÜHRUNG
Erforschen Sie mit uns den
Begriff Heimat in fünf mobilen
Forschungsstationen, die im
Laufe der Spielzeit in der Stadt
aufgestellt werden. Nach der
fünften Reise kommen alle
Ergebnisse gebündelt am 24.6. &
13.7.17 im GROSSEN HAUS auf
die Bühne.
R Beata Anna Schmutz
B & K Susanne Hiller, Nicolas
Rauch MIT Karlsruher
Bürgerinnen & Bürgern
5.12. bis zur Präsentation der
neuen Zwischenergebnisse am
17.12. KARLSRUHER STADTRAUM | JULIUS-LEBER-PLATZ,
OBERREUT
MINISTERPRÄSIDENT WINFRIED KRETSCHMANN,
SASCHA TUXHORN, FLORENTINE KRAFFT & JANNEK PETRI
Reformation seit 500 Jahren: Zum Auftakt des Kirchen- und
Jubiläumsjahres luden die evangelischen Landeskirchen und die
Bischöfe Cornelius Bundschuh und Frank Otfried July Landtag
und Landesregierung zum Empfang. Zunächst gab es im Weissen
Saal des Stuttgarter Schlosses Reden und jazzige Kirchenmusik
vom Christoph Georgii Trio. Schauspieler aus dem Ensemble
des STAATSTHEATERS portraitierten Christen aus Baden, von
Luthers wichtigstem Mitstreiter Philipp Melanchthon aus Bretten bis zu der jungen katholischen Soziologin Christina Merz aus
Karlsruhe. Im Marmorsaal kam es dann zu guten Gesprächen wie
dem von Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit Sascha
Tuxhorn, Florentine Krafft und Jannek Petri.
Die beiden Ersten Solisten Bruna Andrade und Kt. Flavio Salamanka des STAATSBALLETTS waren am 12.11. bei der Internationalen Ballettgala am Salzburger Landestheater zu Gast. Diese
feierte in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen, zum einen den 70.
Geburtstag von Ballettdirektor Peter Breuer und zum anderen
25 Jahre seiner Ballettdirektion in Salzburg. Die Tänzer brachten
Eiskalt und die eigens für diesen Anlass entstandene Kreation
Com prazer von Reginaldo Oliveira zur Aufführung. Der Erlös
der Ballettgala kam der Arbeit der Aidshilfe Salzburg zu Gute.
Im Rahmen der Gala 2016 der Tanzstiftung Birgit Keil traten am
11., 12. und 13.11. die Ersten Solisten des STAATSBALLETTS
Rafaelle Queiroz, Admill Kuyler und Zhi Le Xu im Forum am
Schlosspark in Ludwigsburg auf. Queiroz und Kuyler zeigten
Sonate von Uwe Scholz, Queiroz und Xu präsentierten Frederick
Ashtons Frühlingsstimmenwalzer.
45
INSCHRIFT HEIMAT –
EPISODE 3
Schlachthofgelände in Kooperation mit der LEA/Durlacher
Allee 100
13.2. bis zur Präsentation der
neuen Zwischenergebnisse am
24.2. Schlachthofgelände
WIE DER SOLDAT
DAS GRAMMOFON
REPARIERT
von Saša Stanišić
„Noch haben sie nicht gewonnen –
weil Drilon Azemi und Damir
Hadzimehmedovic, Aynur
Mammadova und Hasan
Halilovic, Alaa Hudaifa, Ibadete
Kadrijaj und Maximilian
Zschiesche dagegenhalten.
Weil sie den Beweis liefern, dass
echte Geschichten lebendiger
Experten des Alltags ein Volkstheater liefern können.“ BNN
R Beata Anna Schmutz
B & K Barbara Lenartz TP Julia
Waibel MIT Ibadete Kadrijaj,
Aynur Mammadova – Drilon
Azemi, Damir Hadžimehmedović, Alaa Hodaifa, Maximilian
Zschiesche, Hasan Halilovi
11.12., 13., 21.1., 19., 26.2.
& weitere Termine
STUDIO 1 ½ Stunden
JUNGES
STAATSTHEATER
FAIR PLAY
7+
Tanztheater von Gary Joplin
URAUFFÜHRUNG
WIEDERAUFNAHME
„Die Viererbesetzung ... begeistert mit ausdrucksvoller
Bewegungskraft und großer
Fitness.“ BNN
CH Gary Joplin B & K Nina Hofmann, Birgit Holzwarth D Annalena Schott, Agnes Gerstenberg
MIT Breier, Rode – Petry, Reich
17., 18.1. & weitere Termine
INSEL 1 Stunde, keine Pause
Mit freundlicher Unterstützung
FARBENFROH &
SCHWARZGEÄRGERT
2+
Theater für die Allerkleinsten
URAUFFÜHRUNG
„Farbe als Stimmung sucht sich
ihren Weg. Haare, Füße, Po,
Beine – alles wird (voll mit)
Farbe, mit Ausdruck, mit Leidenschaft. Was soll man mehr
wollen als diese Lust an der
Laune des expressiven Augenblicks?“ BNN
46
R, B & K Manuel Moser D Ulrike
Stöck MIT Breier, Rode – Petry
11.2. & weitere Termine
INSEL
35 Minuten, keine Pause
FRERK,
DU ZWERG!
5+
von Finn-Ole Heinrich
„Ein flirrendes Wechselspiel
zwischen Puppentheater und
Schauspiel, zwischen Realität
und Fantasie, zwischen Wortwitz und Slapstick.“ BNN
R Mathias Becker B & K Gildas
Coustier D Annalena Schott,
Agnes Gerstenberg
MIT Breier – Brandt, Hohnloser
12., 15.1., 9.2. & weitere Termine
INSEL
1 ¼ Stunden, keine Pause
FRIERSCHLOTTERSCHWITZ
3+
Tanztheater für die
Allerkleinsten
URAUFFÜHRUNG
„In einer intelligenten Mischung
aus Quatsch und Tanz vermittelt
das Stück den jungen Zuhörern
auf ganz subtile Weise, wie man
sich in Bewegung ausdrücken
kann.“ BNN
R, B & K Barbara Fuchs M Jörg
Ritzenhoff MIT Reich, Wegner
30.12., 29.1. & weitere Termine
INSEL
35 Minuten, keine Pause
Wir danken IM WESTEN
NICHTS NEUES
13+
Klassenzimmerstück
nach dem Roman
von Erich Maria Remarque
„Hat ein solcher Roman als
knapp einstündiger Monolog
Sinn? Aber ja: Ulrike Stöck hat
für die jüngste Premiere des
JUNGEN STAATSTHEATERS
prägnante Passagen ... zu einer
packenden und letztlich erschütternden Erzählung gefügt.”
BNN
Die Produktion kann von Schulen unter T 0721 20 10 10 20 oder
E-MAIL schulen@staatstheater.
karlsruhe.de gebucht werden.
R Ulrike Stöck D Annalena
Schott, Agnes Gestenberg
TP Verena Lany
MIT Breier
KLASSENZIMMER IN & UM
KARLSRUHE
INS NORDLICHT
BLICKEN
15+
JUGENDKAMMERKONZERT –
BRAHMS
KLAVIERQUINTETT
16+
2. JUGENDKONZERT –
ALPHORNKLÄNGE
12+
von Cornelia Franz
URAUFFÜHRUNG
WIEDERAUFNAHME
„Die Inszenierung hält die
schwierige Balance zwischen
... der Identifikation mit einem
jungen Menschen auf der Suche
nach seiner Identität und der
Distanz zu einem extremen
Schicksal.“ BNN
R Manuel Braun B & K Viktoria
Strikić D Annalena Schott,
Agnes Gerstenberg MIT Breier,
Zander – Hohnloser, Reich
7.2. & weitere Termine
INSEL 1 ¾ Stunden, keine Pause
Johannes Brahms
Klavierquintett f-Moll op. 34
Ein absolutes Meisterwerk der
Kammermusik ist Schwerpunktthema im Abitur: Mitglieder der
BADISCHEN STAATSKAPELLE
stellen das Werk und seine Entstehungsgeschichte vor, fachkundig unterstützt durch Prof.
Michael Moriz von der Hochschule für Musik Karlsruhe.
Prof. Michael Moriz Konzeption
& Moderation
Mitglieder der BADISCHEN
STAATSKAPELLE
14., 15.2. STUDIO
2 ¼ Stunden, eine Pause
Georg Friedrich Haas concerto
grosso Nr. 1 für vier Alphörner
und Orchester
Gleich vier der riesigen Alphörner bringen die jungen Schweizer vom Hornroh Modern
Alphorn Quartet mit und zeigen,
dass Alphörner viel mehr sind
als nur Folklore. Sie entlocken
ihnen die faszinierenden Klänge,
die Georg Friedrich Haas zur
Komposition seines concerto
grosso Nr. 1 für vier Alphörner
und Orchester anregten. Was
es mit Naturtönen und Obertonakkorden auf sich hat und
wie ein traditionell gestimmtes
Orchester dazu klingt, wird mit
vielen Beispielen im 2. Jugendkonzert erklärt.
Johannes Debus Dirigent
Rahel Zinsstag Konzertpädagogik & Moderation
BADISCHE STAATSKAPELLE
14.3. KLEINES HAUS
1 ¼ Stunden, keine Pause
KARLSSON
VOM DACH
8+
von Astrid Lindgren
„Die 75-minütige Inszenierung …
besticht nicht nur durch ein
witziges Bühnenbild (von
Regisseur Jakob Weiss) und
originelle Kostüme (Elena Gaus),
auch die Verwandlungskünste
der Darsteller bei laufendem
Spielbetrieb sind klasse.“ BNN
R & B Jakob Weiss K Elena
Gaus D Annalena Schott, Agnes
Gerstenberg MIT Breier, Rode –
Petry, Reich
26.12., 20., 22., 23.1., 3., 4., 14.,
15.2. & weitere Termine
INSEL
ca. 1 ½ Stunden, keine Pause
1. KINDERKAMMERKONZERT –
AUF 16 SAITEN
DURCH DIE WELT
6+
Werke für Streicher von Komponisten aus aller Welt – von
Russland über die Alpen bis
nach Südamerika
Deutschland, England, Irland,
Spanien, Tschechien, die USA,
Argentinien, Japan, Russland,
Kenia, Italien und Griechenland
sind die Stationen der musikalischen Weltreise von vier
viersaitigen und vielseitigen
Musikern der BADISCHEN
STAATSKAPELLE. In diesen
Ländern treffen sie nicht nur auf
schöne Musik, sondern auch
auf den einen oder anderen typischen Einheimischen – von der
leibhaftigen Queen beim Five
o’Clock Tea bis zum feurigen
Stier in der Arena. Doch damit
die Musiker auf ihrem Weg über
Meere und Kontinente rechtzeitig und heil ankommen, müssen
auch die kleinen und großen
Zuschauer mithelfen.
Gunnar Schmidt &
Lisa Schlegel Special Guests
Rahel Zinsstag Konzertpädagogik
Mitglieder der BADISCHEN
STAATSKAPELLE
14.1. KLEINES HAUS
1 Stunde, keine Pause
2. KINDERKAMMER- 6+
KONZERT –
KARNEVAL DER TIERE
Camille Saint-Saëns Der Karneval der Tiere
Löwen brüllen, Hühner gackern
und Schildkröten tanzen – und
das ist noch längst nicht alles!
Die Musiker der BADISCHEN
STAATSKAPELLE, zwei Tänzer
des BADISCHEN STAATSBALLETS und Schauspieler Gunnar
Schmidt erwecken die Tiere
zum Leben und überraschen mit
vielen lustigen Einfällen.
Gunnar Schmidt Erzähler
Patricia Namba & Pablo Octávio
Tänzer Rahel Zinsstag Konzertpädagogik
Mitglieder der BADISCHEN
STAATSKAPELLE
17.3., 1., 2.4. KLEINES HAUS
1 Stunde, keine Pause
2. KINDERKONZERT –
DER LIEBESTRANK
6+
Gaetano Donizetti
Der Liebestrank (L’Elisir d’Amore)
Ein Zaubertrank, der keiner ist
und schließlich trotzdem wirkt,
ist der perfekte Stoff für eine
komische Oper. Die Geschichte
um den scheuen Bauernburschen Nemorino, der unsterblich in die reiche Bäuerin Adina
verliebt ist, vertont Donizetti
mit mitreißender Musik und
wunderschönen Melodien. Die
Sängerinnen und Sänger spielen in Kostüm und Maske im
originalen Bühnenbild.
Rahel Zinsstag Konzertpädagogik
Ulrich Wagner Dirigent &
Moderator
Mitglieder der BADISCHEN
STAATSKAPELLE
22.1. GROSSES HAUS
1 Stunde, keine Pause
JOSEF HADER
KULTURZENTRUM TOLLHAUS • KARLSRUHE • ALTER SCHLACHTHOF 35
So 18.12.
Mi 21.12.
Do 22.12.
Mit unserem Schlitten sausen
wir durch das glitzernde
Winterwunderland. Auf und
ab, schnell und langsam, so
aufregend und spannend, wie
die Töne und Klänge, welchen
wir dabei begegnen.
Rahel Zinsstag Konzertpädagogik & Moderation
Km. Silke Wiesner,
Claudia Karsch Harfe
7., 8.1. INSEL 40 Minuten
3. KLEINKINDERKONZERT –
AUF GROSSER REISE:
FAHRRADTOUR
3+
Wir treten kräftig in die Pedale
und unternehmen eine musikalische Fahrradtour. Es erwartet
uns eine spannende Fahrt voller
Überraschungen, dabei gibt es
wie immer viel schöne Musik
zum Entdecken.
Bühnenmärchen mit Miroslav Nemec und Udo Wachtveitl
Do 29.-Sa 31.12. CIRK
Sa 07.01.
Sa 07.01.
Do 12.01.
Fr 13.01.
Fr 13.01.
Sa 14.01.
Sa 14.01.
LA PUTYKA „Slapstick Sonata“ Neuer Zirkus
HG.BUTZKO Kabarett
DORAN / STUCKY / STUDER / JORDI
JOSEF HADER „Hader spielt Hader“ Kabarett
ARNULF RATING „Rating akut“ Kabarett
MAX MUTZKE Zugabe 2017
DAS GLASBLASSING QUINTETT Liedgut auf Leergut
TAO - Die Kunst des Trommelns
Percussion-Show im Konzerthaus Karlsruhe
So 15.01.
MASTERS OF FRAME DRUMS
Mi 18.01.
AXEL HACKE „Die Tage, die ich mit Gott verbrachte“ Lesung
CHRISTIAN EHRING „Keine weiteren Fragen“ Kabarett
BEADY BELLE
CRISTINA BRANCO „Menina“
KLÜPFEL & KOBR „Achtung Lesensgefahr“
BABA ZULA 20 Jahre BaBa ZuLa
LARS REICHOW „Freiheit“
„DER VARRECKTE HOF“ Stubenoper von Georg Ringsgwandl
ANDREAS M.HOFMEIR MIT ANDRÉ SCHWAGER
Fr 18.01.
Do 26.01.
So 29.01.
Fr 03.02.
Fr. 10.02.
Fr 10.02.
Mi 15.02.
3+
2. KLEINKINDERKONZERT –
AUF GROSSER REISE:
EINE SCHLITTENFAHRT
FAMILIE FLÖZ „Infinita“ Maskentheater
KLANGWELTEN FESTIVAL 2016
„EINE WEIHNACHTSGESCHICHTE“
Do 16.02.
Fr 17.02.
Sa 18.02.
Sa 18.02.
Sa 25.02.
Do 02.03.
Fr 03.03.
Do 09.03.
Fr 10.03.
Sa 11.03.
Fr 17.03.
Sa 18.03.
So 19.03.
So 19.03.
Mo 20.03.
Sa 25.03.
So 26.03.
Do 30.03.
Fr 31.03.
Sa 01.04.
So 02.04.
Mi 05.04.
Do 06.04.
Fr 07.04.
feat. Glen Velez, Zohar Fresco, Andrea Piccioni und Murat Coskun
„Kein Aufwand! Teil 2 - Die letzten Jahre“
TINA TEUBNER & BEN SÜVERKRÜP
PAWEL POPOLSKI „Der wissen der Wenigste“
HINDI ZAHRA „Homeland“ Tour 2017
SUCHTPOTENZIAL „Eskalatiooon!“
TORSTEN STRÄTER „Es ist nie zu spät unpünktlich zu sein“
ISOLATION BERLIN
PIPPO POLLINA & PALERMO ACOUSTIC QUINTET
JAN WEILER „Im Reich der Pubertiere“
THE KLEZMATICS 30 Jahre Jubiläumstournee
RICK KAVANIAN „Offroad“
ROBERTO FONSECA „Abuc“
ERWIN PELZIG „Weg von hier“ Kabarett
DELTA Q „Wann, wenn nicht wir!“ a cappella
GOMRINGER & SCHOLZ „Peng Peng Peng!“
GERNOT HASSKNECHT Comedy
TEDESCHI TRUCKS BAND „Let Me Get By“
KEBU „Perplexagon Tour 2017“
HORST SCHROTH „Wenn Frauen immer weiter fragen“
ALFONS „Das Geheimnis meiner Schönheit“
MARI BOINE „See the Woman“
WOLFGANG AMBROS „Ambros pur – Volume 5“
ANNA DEPENBUSCH mit BAND
DAS VOLLPLAYBACKTHEATER
... und vieles mehr
Karteninfo: Tel. 0721 / 96 40 50 www.tollhaus.de
Vorverkauf: Mo - Fr 10 - 18.30 Uhr
47
Rahel Zinsstag Konzertpädagogik & Moderation
Mitglieder der BADISCHEN
STAATSKAPELLE
19., 20.3. INSEL 40 Minuten
KLASSENFAHRT
9+
Klassenzimmerstück
URAUFFÜHRUNG
Die Partnerstädte Karlsruhe,
Nancy, Krasnodar und Temeswar
liegen weit auseinander. Will
man sich besuchen, durchquert
man ganz Europa. Aber wie groß
ist die Entfernung zwischen den
Menschen? Regisseurin Aysha
Tetzner besucht Bewohner*innen unserer Partnerstädte,
spricht mit ihnen, lässt sich die
Städte zeigen. Aus dem Material
entsteht ein Klassenzimmerstück für die Grundschule.
Die Produktion kann von Schulen
unter T 0721 20 10 10 20 oder
E-MAIL schulen@staatstheater.
karlsruhe.de gebucht werden.
R Aysha Tetzner D Ulrike Stöck
TP Virginie Bousquet
MIT Rode – Reich
KLASSENZIMMER IN & UM
KARLSRUHE
ODYSSEE
10+
Rechercheprojekt
zu Homers Epos
„Und da gelingt der Regisseurin
Ulrike Stöck, die auch das Bühnenbild beisteuert, ein Meisterstück ... Eine mutige, grandios
gespielte Produktion!“
BNN
R Ulrike Stöck V Carsten
Gebhardt D Annalena Schott,
Agnes Gerstenberg
MIT Breier, Rode – Petry, Reich
31.1., 1.2. & weitere Termine
INSEL 1 ¼ Stunden, keine Pause
ROMEO UND JULIA
14+
von William Shakespeare
Gibt es die einzig wahre Liebe?
Romeo und Julia verlieben sich
sofort und sind sogar bereit für
einander zu sterben. Denn nur
im Tod entkommen sie ihren
verfeindeten Familien und dürfen zusammen sein. Das JUNGE
STAATSTHEATER beschäftigt
sich in der Inszenierung von
Shakespeares Romeo und Julia
mit der Liebe und all ihren Unwägbarkeiten – eine moderne
Fassung für junge Erwachsene
ab 14 Jahren.
R Ulrike Stöck B & K Fred
Pommerehn D Agnes Gerstenberg TP Virginie Bousquet
MIT Breier, Rode – Reich,
Petry, Wegner
PREMIERE 4.3. &
weitere Termine INSEL
SCHNEEWEISSCHEN
UND ROSENROT
6+
Märchen nach Jakob
und Wilhelm Grimm
„In der Bühnenadaption von
Braun wirkt die ganze Geschichte schön frisch, locker
und superlustig.“
Badisches Tagblatt
R Manuel Braun B & K Viktoria
Strikić D Agnes Gerstenberg
TP Virginie Bousquet
MIT Ferrari, Weingarten –
Ehrenteit, Dräger, Rott
15.12. & viele weitere
Termine bis zum 24.1.
KLEINES HAUS
1 ¼ Stunden, keine Pause
TSCHICK
BERATUNG & VERKAUF
FÜR SCHULEN & KINDERGÄRTEN
Mariam Ilbertz
T 0721 20 10 10 20
E-MAIL schulen@
staatstheater.karlsruhe.de
a. G.
B
C
CH D
E
ER
K
KL L
LI
M
ML PL R
TP
V
als Gast
Bühne
Chor
Choreografie
Dramaturgie
Einstudierung
Einrichtung
Kostüme
Künstlerische Leitung
Licht
Libretto
Musik
Musikalische Leitung
Produktionsleitung
Regie
Theaterpädagogik
Video
07.01.2017, 19 Uhr
BIS BALD BEI UNS
IM STAATSTHEATER!
21.01.2017, 19 Uhr
14+
Verdi NABUCCO
Gounod
ROMÉO ET JULIETTE
25.02.2017, 19 Uhr
Dvořák RUSALKA
11.03.2017, 19 Uhr
Verdi LA TRAVIATA
25.03.2017, 18 Uhr
Mozart IDOMENEO
22.04.2017, 19 Uhr
Tschaikowsky
EUGEN ONEGIN
13.05.2017, 18:30 Uhr
AKTUELLE TERMINE FÜR
STUDIO UND INSEL UNTER
WWW.STAATSTHEATER.
KARLSRUHE.DE
Strauss
DER ROSENKAVALIER
THEATERKASSE
Mo – Fr 10 – 18.30 Uhr
Sa 10 – 13 Uhr
T 0721 93 33 33
F 0721 0721 35 57 34 6
E-MAIL kartenverkauf@
staatstheater.karlsruhe.de
Marienstraße 16
76137 Karlsruhe
T. 0721 3500018
www.schauburg.de
8+
„Mit dieser Inszenierung ist dem JUNGEN STAATSTHEATER
ein glänzender Einstieg in die neue Spielzeit gelungen.“
48
Saariaho
L’AMOUR DE LOIN
ÄNDERUNGEN VORBEHALTEN
nach dem Roman
von Wolfgang Herrndorf
Fassung von Robert Koall
„Frisch, mitreißend und mit
großartigen Darstellern.“
BNN
R Ulrike Stöck B & K Brigit
Kofmel V Carsten Gebhardt
MIT Breier – Brandt, Wegner
20., 21., 22.12., 25., 26., 27.1.,
17.2. & weitere Termine
INSEL 1 ¾ Stunden, keine Pause
KARLSSON VOM DACH
10.12.2016, 19 Uhr
Die Rheinpfalz
Karten in der SCHAUBURG, im Musikhaus
Schlaile, im TicketForum in der Postgalerie
& im Ticket Office 24 im Hbf.
Online unter www.opernkino.de
THEATER
DAS THEATER
LANDPARTIE NACH MICHELBACH AN DER LÜCKE
VON HERBORDT/MOHREN
EIN DORF ALS THEATER
Armin Wieser, Michelbach an der Lücke © René Liebert
EINE LANDPARTIE NACH MICHELBACH
Was wäre, wenn ein ganzes Dorf inszeniert würde? Noch bis
Mai 2017 lädt das Künstler-Duo Herbordt / Mohren zu sonntäglichen, performativen Landpartien nach Michelbach an der Lücke.
Einem kleinen, nur auf den ersten Blick unscheinbaren Dorf im
Hohenloher Land, unweit der bayerischen Grenze. Dort erwartet
das Publikum ein Parcours aus Theater-Installationen. Bespielt
werden leerstehende Räume um den zentralen Dorfplatz – als
Archiv, Gästehaus, Kino, Museum und Theater. Zwischen Bürgerinitiative und Kunst, Bühne und Alltag. Ein rustikales Mittagessen und Kuchen sind inbegriffen.
Wie viel Theater steckt in der alltäglichen Organisation des Lebens? Und der von Institutionen? Was wird inszeniert, gerahmt,
vorbereitet, geprobt, geprüft und kritisiert? Das Theater beschäftigt sich mit diesen Fragen an einem Ort, an dem infrastrukturell
nur wenig vorhanden ist, inszeniert im dörflichen (Teil-)Leerstand
momentane Andersmöglichkeiten und fragt immer wieder aufs
Neue: Was kann eine Institution, eine Aufführung, ein Publikum,
ein Theater eigentlich noch sein?
Das Theater ist der Auftakt einer zweijährigen Liaison des
STAATSTHEATERS KARLSRUHE und von Die Institution, gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes. Es
folgen drei Episoden: Im Frühjahr 2017 der Nachbau des Stuttgarter Büros von Die Institution als Archiv, Ausstellungsraum
und Bühne im FOYER – Das Büro, im Herbst 2017 ein Bühnenstück
mit Karlsruher Vereinen im STUDIO – Das Publikum und im Frühjahr 2018 eine
Theater-produktion im ganzen Haus – Das Dorf.
Das Gastspiel von Das Theater, als Auftakt der zweijährigen Kooperation Das Repertoire, w
Weitere Informationen: www.die-institution.org
1
Das Theater
ist eine Produktion von Herbordt/Mohren in Kooperation mit dem Theater Ram
DAS THEATER
– LANDPARTIE
Wallhausen, gefördert aus Mitteln des Innovationsfonds Kunst des Ministeriums für Wisse
GASTSPIEL / Württemberg
Auftakt zum
Das
Repertoire
Herbordt/Mohren
undProjekt
durch den
Fonds
Darstellendevon
Künste
e.V. – Dreijährige Konzeptionsförd
Koproduktion des Theaters Rampe, Stuttgart
12.2, 5.3., 9.4., 28.5. jeweils 10.30
Treffpunkt Kassenhalle
Gefördert im Fonds Doppelpass der Kulturstiftung des Bundes
ARMIN WIESER
49
DER KRÜPPEL VON INISHMAAN
KLEINE WELT –
GROSSE WELT
Internationalität kann auch heißen von einer ganz
kleinen Welt in die große weite Welt zu blicken. Aus
der Provinz auf die Metropole und umgekehrt. Die
irische Erfolgskomödie „Der Krüppel von Inishmaan“
erzählt, wie ein amerikanisches Filmteam die skurrilen Verhältnisse auf einer Insel durcheinanderbringt.
Das Stück bietet großartige Rollen für das Ensemble.
Dramaturg Roland Marzinowski sprach mit dem Komödienspezialisten Nikolai Sykosch über die irische
Insel als Weltmodell.
Roland Marzinowski: Deine erste Regiearbeit am STAATSTHEATER ist ein Stück mit einer irischen Insel im Titel: Inishmaan.
Was ist an ihr so besonders?
Nikolai Sykosch Die Aran-Islands, zu denen auch Inishmaan
gehört, sind der Inbegriff von irischer Ursprünglichkeit und
Brauchtum. Noch heute kommen Schüler dorthin, um Gälisch
zu lernen. Sie liegen meerumtost in Richtung Amerika im
Nordatlantik, bekamen erst 1975 Elektrizität. Auf ihnen wohnen vor allem Fischer und auf dem Feld arbeitende Frauen.
Die karge Landschaft ist aber auch geschichtlich interessant.
Zahlreiche Zeugnisse aus der Zeit der frühen Christianisierung
sind dort zu finden. Für viele Schriftsteller des jungen 20. Jahrhunderts sind die Aran-Inseln ein Rückbesinnungsort auf allgemein irische Werte und Kultur. Sie erscheinen als Hort des
Wahrhaftigen in moderner Zeit, Muster ursprünglichen Lebens
in der Einheit mit der rauen Natur und werden dadurch zu einem
utopischen Ort idealisiert. Aber auch in der Gegenwart hat das
Authentische wieder Konjunktur. Der Theaterautor Martin McDonagh räumt mit diesem Klischee gründlich auf, in dem er das
vermeintlich Ursprüngliche unter eine bitterböse Lupe nimmt.
McDonagh ist selber Ire, aber in England aufgewachsen. Welches Bild zeichnet er von den Menschen in seiner Heimat?
Die Menschen in Irland sind das Zentralthema in seinem Werk. Der
Krüppel von Inishmaan gehört zu einer Trilogie, die anderen Teile
spielen auf den beiden Nachbarinseln. Auch dort stehen typisch
irische Themen wie z.B. die IRA im Zentrum des Geschehens.
Aber trotz der Heimatfixierung wirft der Autor einen distanzierten Blick auf sein Land. Im Stück spielt ein Dokumentarfilm eine
ganz besondere Rolle. Alle Bewohner der Aran-Inseln möchten
mitwirken, wenn es darum geht, das harte, aber ehrliche Leben
einzufangen. Die Ethno-Fiktion Man of Aran von Robert J. Flaherty
wurde tatsächlich in den 30ern auf den Inseln gedreht.
DIE GÄRTEN VON INISHMAAN –DURCH STEINMAUERN VOR EROSION GESCHÜTZT.
50
SCHAUSPIEL
McDonagh entlarvt die scheinbare Objektivität als Idealisierung
seiner Heimat und lässt die Insel-Bewohner bei der Filmvorführung die Leinwand mit Eiern bewerfen: Für ihn besteht Irland
aus Erzählern und ihren Geschichten. Der literarische Reichtum dieser Insel ist groß, man denke nur an Oscar Wilde, John
Millington Synge, Seán O’Casey, James Joyce, Samuel Beckett
oder Brendan Behan. McDonagh orientiert sich an Autoren, die
am irischen Mythos kratzen und sich dabei an die mündliche
Erzähltradition halten. Und er setzt sich kreativ mit dem dortigen
Motto auseinander: Never let the truth get in the way of a good
story! Was so viel heißt wie: Verdirb eine gute Geschichte nicht
durch die Wahrheit. Eine von seinen Figuren, Johnnypateenmike,
personifiziert diesen Brauch.
Irische Ursprünglichkeit, Heimatverbundenheit, Tradition – aber
auch deren Kritik. Wie verhandelt man diese Dinge im Theater
vor einem deutschen Publikum?
begegnen, ist universell. Er geht offensiv mit den Schwächen,
vor allem der Anderen, um. Der Kluft zwischen Wunsch und
Realität wird das Lachen entgegengesetzt, allerdings macht es
sich keine Illusionen, ist bitterböse, zutiefst schwarz und zeugt
zugleich von einer großen Menschenliebe. Und die ist in ihrer
speziellen Ausformung dann sehr wohl klassisch irisch.
Nicolai Sykosch arbeitet seit 1992 als freier Regisseur und
war seitdem u. a in Hamburg, Kassel, Mannheim, Zürich,
Graz, Bremen und Düsseldorf tätig. Am Staatstheater Braunschweig inszenierte er u. a. die Komödien Verrücktes Blut
und Lutz Hübners Frau Müller muss weg. 2006 wurde seine
Inszenierung von Moritz Rinkes Cafè Umberto zu den Mühlheimer Theatertagen eingeladen. Der Krüppel von Inishmaan ist seine erste Arbeit am STAATSTHEATER.
DER KRÜPPEL VON INISHMAAN
Komödie von Martin McDonagh
R Nicolai Sykosch B Stephan Prattes K Britta Leonhardt D Roland
Marzinowski MIT Sts. Eva Derleder, Marthe Lola Deutschmann,
Antonia Mohr, Lisa Schlegel – Jonathan Bruckmeier, Sebastian Reiß,
Gunnar Schmidt, Sascha Tuxhorn, Meik van Severen
PREMIERE 9.2., 15., 22.2., 1., 11., 17., 31.3., 7.4. KLEINES HAUS
©2016 Google – ©Benoit Wojtenka
Erst einmal haben wir versucht, eine Übersetzung für das karge, bitterarme Inselleben zu finden. Und zwar auf eine Weise,
die deutlich macht, dass Inishmaan eher eine Einstellung, eine
europäische Lebensform bedeutet, als eine spezifische irische
Lokaleigenheit. Der Humor, mit dem die Bewohner ihrem Alltag
SCHAUSPIEL
51
ANGRIFF AUF DIE FREIHEIT
DAS RECHT
AUF GEHEIMNIS
JULI ZEH ÜBER FREIHEIT ALS BERUF
Die Schriftstellerin und Völkerrechtlerin Juli Zeh zählt
zu den wichtigsten literarischen und politischen Stimmen der Gegenwart. Ihre Bücher wurden in mehr als
30 Sprachen übersetzt. 2015 erhielt sie für ihr Engagement den Hildegard-von-Bingen-Preis für Publizistik.
Lesen Sie hier die Preisrede in stark gekürzter Form.
Im April inszeniert der Regisseur Patrick Wengenroth die von Juli Zeh und Ilja Trojanow gemeinsam
verfasste Streitschrift „Angriff auf die Freiheit“ als
philosophisches Theater im STUDIO des STAATSTHEATERS. Darin beschreiben die beiden Autoren,
wie uns und allen Bürgern unter dem Vorwand des
Krieges gegen Terrorismus in dieser Zeit elementare
Rechte und Freiheiten genommen werden.
Mein erstes Tagebuch ist aus Kunstleder und blau und es hatte
ein kleines Schloss. Ich war acht Jahre alt, als ich es geschenkt
bekam, ich weiß nicht mehr von wem. Ich begann, jeden Tag etwas hineinzuschreiben, und wenn ich fertig war, schloss ich ab …
Der Schlüssel ging irgendwann verloren; verschlossen stand es
mehr als drei Jahrzehnte lang in wechselnden Regalen.
Eines Tages nahm ich eine Schere und schnitt den Riemen durch,
an dem sich das Schloss befand. Ich fühlte mich schlecht dabei,
wie ein Eindringling, obwohl es doch mein eigenes Tagebuch war.
Aber das Kind, dem es gehört hatte, schien mich quer über die
Jahre hinweg vorwurfsvoll anzusehen. Spitzel! Verräterin! …
Aber ich wollte sehen, was sich in diesem blauen Büchlein befand. Das erste Geheimnis meines Lebens lüften. Wie sah er aus,
der Gründungsakt meiner Persönlichkeit?
Erst einmal bestand er aus einer Menge gepresster Pflanzen,
kommentarlos eingeklebt mit Tesafilm-Streifen …
Dann die ersten Einträge:
26.7.1982
Heute hat es geregnet. Nach dem Frühstück sind wir in einen
Laden gegangen und haben uns Hefte gekauft …
52
SCHAUSPIEL
27.7.1982
Heute hat es wieder geregnet. Nach dem Frühstück haben wir
gelesen …
So sieht es aus, mein erstes Geheimnis. Es war auch der Beginn
meiner Laufbahn als Schreibende. Ein paar gepresste Pflanzen
und Wetterbericht.
Die Anzahl der Tagebücher wuchs schnell, die Einträge wurden
länger, die Sätze auch …
Ich schrieb und schrieb, die Themen änderten sich, der Stil, die
Farbe der Notizbücher. Was immer gleich blieb, war die Heimlichkeit. Nach meinem ersten Tagebuch habe ich nie wieder eins mit
Schloss gekauft. Das erschien mir wohl schon damals als wenig
überzeugende Sicherung. Stattdessen ging ich in die Werkstatt,
holte einen Handbohrer sowie eine Stichsäge, rückte in meinem
Zimmer ein Regal ab und zersägte darunter den Dielenboden. An
den kurzen Enden des Loches klebte ich von unten Pappstreifen in
die Öffnung, die den ausgesägten Deckel trugen - ein etwa vierzig
Zentimeter langes Dielenstück, das mit den Daumennägeln heraus-
MARTHE LOLA DEUTSCHMANN
gehoben werden konnte. Das Loch war auch bei aufgelegtem Deckel
ohne Weiteres zu erkennen, so dass immer etwas darauf stehen
oder liegen musste. Dafür war unter den Dielen jede Menge Platz.
Und den brauchte ich auch, denn ich lernte schnell, dass Schreiben einen Zustand ununterbrochener Selbstverteidigung begründet. Setzen Sie sich einmal zu Hause an den Küchentisch,
nehmen Sie ein Blatt Papier und schreiben Sie etwas. Zählen
Sie die Sekunden, bis das erste Familienmitglied hinter Ihnen
steht und fragt: „Was schreibst du da?“
Meine Eltern wollten wissen, was ich schrieb. Mein Bruder
wollte wissen, was ich schrieb. Meine Freunde wollten wissen,
was ich schrieb. Aber ich wollte nicht gelesen werden.
Ist das nicht ein gewaltiges Paradoxon? … Hätte ich nicht eher
stolz damit herumlaufen sollen wie ein Kind, das ein Bild gemalt
hat: Seht her, was ich Tolles gemacht habe?
Seltsamerweise unterscheidet sich das Bildermalen in einem
ganz wesentlichen Punkt vom Schreiben: Auf Bilder ist man stolz,
das Ergebnis des Schreibens ist einem peinlich … Im Grunde
weiß das auch jeder. Zumindest jeder, der einmal gezwungen war,
im Deutschunterricht einen selbstverfassten Aufsatz vorzulesen.
So fühlen sich Autoren auf Lesungen, es sei denn, das Empfinden
für die eigene Herrlichkeit hat den Blick auf die Peinlichkeit ihres
Tuns bereits verschleiert.
Aber was ist so peinlich am Schreiben, besser gesagt, am Geschrieben-Haben? … Worin liegt der besondere Schmerz, die
besondere Pein des niedergeschriebenen Worts?
Er liegt im Festgehalten-Werden. Im Festgenagelt-Sein. In der
Unmöglichkeit eines Dementis. In der beliebig langen Zeit, die
jedem Leser zur Verfügung steht, um das Geschriebene zu analysieren, zu entblättern, zu interpretieren … Es dem Schreiber
in jeder Hinsicht vorzuhalten. Wer schreibt, der bleibt: So sehr
wir Menschen uns wünschen, der Flüchtigkeit zu entgehen, so
sehr wir verharren wollen im Jetzt, so sehr wir anstrampeln
gegen das Vergehen von Zeit, gegen die eigene Vergänglichkeit,
gegen diese Rutschbahn Leben mit dem Fluchtpunkt Tod; so
sehr manche von uns mit allergrößter Anstrengung versuchen,
SCHAUSPIEL
53
ANGRIFF AUF DIE FREIHEIT
die abwärts führende Rolltreppe wieder hinauf zu rennen: In
Wahrheit verursacht uns der Verlust von Flüchtigkeit allergrößte
Qualen. Das Bleiben ist dem Menschen unnatürlich. Es nimmt
ihm das Menschliche, welches im ewigen Wabern, im Entstehen
und Vergehen, technisch gesprochen: im Prozesshaften liegt.
Der Mensch als Festgehaltenes ist: kein Mensch mehr, sondern
ein Objekt. Etwas, das der Betrachtung freigegeben wird …
Im Peinlichen wohnt die Pein. Sie ist Ergebnis von Folter … Die
Folter will den Menschen der Würde entkleiden, ihn „bloß stellen“, also „peinlich machen“. Die Folter ist ein Kampf um das
Nicht-Gesagte. Sie ist ein Versuch der Zwangsveröffentlichung.
Ein Mensch, der der Folter widersteht, verteidigt ein Geheimnis,
verteidigt seine Würde und sein Mensch-Sein.
Denn das Geheimnis begründet die menschliche Persönlichkeit.
Das Recht auf ein Geheimnis ist das Recht, nicht angeschaut zu
werden, das Recht, stumm zu bleiben, das Recht, sich im Schutz
der Dunkelheit immer weiter zu verändern, das Recht, Subjekt
und nicht Objekt zu sein, das Recht, pathetisch gesprochen, auf
eine Seele. Das also bedeutet Freiheit: selbst entscheiden zu
können, was öffentlich wird und wie und wann.
Ein Schriftsteller macht sich diese Freiheit zum Beruf. Er ist
deshalb vielleicht in besonderem Maße berufen, die Grenze zwischen diesen beiden Bereichen zu verteidigen. Indem er schreibt,
errichtet er verschiedene Räume: Repräsentationsräume, gute
Stuben des Sprachlichen, die immer weiter möbliert werden,
damit sie eines Tages Gäste empfangen können, welche gut
unterhalten sein sollen oder neidisch oder beeindruckt oder gar
eingeschüchtert, je nachdem, je nach Gastgeber, je nach Stube,
je nach Geschmack.
Genauso errichtet der Schriftsteller aber Rumpelkammern der
Schreibarbeit, Bereiche, in die niemals das Licht eines fremden
Blicks fallen darf, Bereiche, die nur ihm gehören, in denen er
Dreck ablädt, obszöne Phantasien ausprobiert – oder einfach
nur richtig schlechte Gedichte schreibt.
Vielleicht wird mal ein Zimmer umgewidmet, vielleicht wird die
Rumpelkammer eines Tages zum Präsentier-Salon … Das Wichtige ist: Der freie Mensch kann es halten wie ein Dachdecker, er
hat selbst zu entscheiden, was öffentlich ist und was privat, und
wer sich für die allergrößte Transparenz entscheidet, ist nicht
weniger würdig, nicht weniger Mensch: Denn es geht nicht um
das Wieviel des Veröffentlichens, sondern um die Herrschaft
über die Entscheidung.
54
SCHAUSPIEL
Diese Entscheidung ist das Schloss auf dem Tagebuch, und es
ist ganz egal, ob sich dahinter eingekellerte Leichen oder nur
meteorologische Bagatellen verbergen – es ist nicht die Brisanz
des Inhalts, sondern die Existenz des Schlosses, die uns zu
würdigen Menschen macht.
So. So weit so gut. Bis hierhin alles klar. Das alles nicht nur
wissend, sondern erlebend, empfindend, gelegentlich auch
erleidend, stehe ich nun eines Tages vor einem ganzen Volk,
vor 83 Millionen Menschen, nein, vor einem ganzen Europa, ach
was, gewissermaßen vor einer ganzen Welt, jedenfalls vor einer
Epoche, einem Zeitalter, welches mir sagt:
Ist doch egal, wenn man uns abhört, anguckt, auswertet – wir
haben schließlich nichts zu verbergen.
An dieser Stelle denken Sie sich bitte eine Kunstpause von
etwa einer Viertelstunde Länge, die ich aus Zeitgründen etwa
zusammenkürze.
Wenig später fragt man mich in Interviews, warum ich mich politisch engagiere. Was es denn verdammt noch mal zu verteidigen
gebe. Es gibt etwas zu verteidigen, und es hat mit Sprache zu
tun … Denn was müsste man veröffentlichen, publizieren, wenn
alles schon immer öffentlich, also publik wäre? …
Angriffe auf die Trennlinie zwischen öffentlich und privat sind
ein Angriff auf die Möglichkeit, Schriftsteller zu sein, sie sind
ein Angriff auf die aller-aller-grundsätzlichst konstituierenden
Parameter des Menschlichen. Nicht nur „Ich denke, also bin ich“,
sondern „Ich entscheide, wer was davon mitkriegt – also bin ich“.
Wollen wir mal sehen, ob das blöde 21. Jahrhundert das wegargumentiert kriegt. Ob irgendwelche Post-Privacy-Affen
oder Digitale Oligarchen oder komplett mumifizierte Politiker
oder größenwahnsinnige Geheimdienstchefs oder paranoide
Ex-Großmächte es tatsächlich schaffen werden, diese Grenze
niederzureißen. Am Anfang war das Wort, und es war geheim.
La lutte continue*.
*Der Kampf geht weiter.
ANGRIFF AUF DIE FREIHEIT
nach Juli Zeh & Ilija Trojanow | URAUFFÜHRUNG
R Patrick Wengenroth B & K Mascha Mazur M Matze Kloppe
D Jakob Schumann
PREMIERE 6.4. & weitere Termine STUDIO
MÖGLICHERWEISE
GAB ES EINEN
ZWISCHENFALL
von Chris Thorpe
55
DIE GOLDBERG-
56
-
MUSICAL VON STANLEY WALDEN
NACH DEM STÜCK VON GEORGE TABORI
URAUFFÜHRUNG
27.12., 4., 21., 28.1., 3., 12., 28.2.,
9., 18.3., 5., 11., 21.4., 14., 25.5., 15., 25.6.,
13.7. ZUM LETZTEN MAL IN DIESER SPIELZEIT
FLORENTINE KRAFFT, JENS KOCH, MEIK VAN SEVEREN, SVEN DANIEL BÜHLER, ENSEMBLE
57
4 KONZERTE MIT DEM HORNROH
MODERN ALPHORN QUARTET
BALTHASAR STREIFF, MICHAEL BÜTTLER, JENNIFER TAUDER & LUKAS BRIGGEN
ALPHORN-KONZERT
Moderiertes Konzert mit Instrumentenvorstellung
Hornroh Modern Alphorn Quartet
6.3.17 20.00 KLEINES HAUS ca. 2 Stunden, eine Pause
4. SINFONIEKONZERT
Hector Berlioz Ouvertüre zu Béatrice et Bénédict
Georg Friedrich Haas concerto grosso Nr. 1
für vier Alphörner und Orchester
Robert Schumann Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Hornroh Modern Alphorn Quartet
Johannes Debus Dirigent
BADISCHE STAATSKAPELLE
12.3.17 11.00 & 13.3.17 20.00 GROSSES HAUS
ca. 2 Stunden, eine Pause
Konzerteinführung mit Künstlern 45 Minuten vor Beginn
im UNTEREN FOYER
2. JUGENDKONZERT – ALPHORNKLÄNGE
Georg Friedrich Haas concerto grosso Nr. 1
für vier Alphörner und Orchester
Hornroh Modern Alphorn Quartet
Johannes Debus Dirigent
Rahel Zinsstag Konzertpädagogik & Moderation
BADISCHE STAATSKAPELLE
14.3.17 19.00 KLEINES HAUS ca. 1 ¼ Stunden, keine Pause
58
KONZERT
KONZERT
59
KATHARINA BREIER, SWANA RODE
60
VON ASTRID LINDGREN
26.12., 20., 22., 23.1.,
3., 4., 14., 15.2.
& WEITERE TERMINE
8+
61
ROMEO UND JULIA
GIBT ES DIE EINZIG WAHRE LIEBE?
Liebe ist universal. Wir können Bücher, Musik, unsere Kinder und
Eltern, Freunde und unsere*n Partner*in lieben. Diese*r kann
sich in der Nähe oder am anderen Ende der Welt befinden. Oder
aber, er*sie ist aus einem anderen Grund fast unerreichbar: zum
Beispiel weil er*sie einer anderen Nation, Religion oder einer
Minderheit angehört. So wie bei Romeo und Julia von William
Shakespeare. Das Liebespaar darf nicht zusammen sein, weil
es verfeindeten Familien angehört. Erst der Tod macht die Liebe
möglich. Ist es also besser, sich gar nicht erst zu verlieben?
Abwehrkräfte. Aber gibt es das heute überhaupt noch? Über viele
Jahre mit ein und demselben Menschen glücklich liiert zu sein?
Suchen wir nicht immer jemand Neuen, wenn es kompliziert wird?
Was Karlsruher*innen von der einzig wahren Liebe halten, haben
wir sie beim Theaterfest am 17. September 2016 gefragt.
Das Stück Romeo und Julia in der Regie von Ulrike Stöck ist gedacht für junge Erwachsene ab 14 Jahren. Die Premiere findet am
4. März 2017 in der INSEL des JUNGEN STAATSTHEATERS statt.
Eines ist sicher: Herzen können brechen. Das haben Wissenschaftler jetzt herausgefunden, wie das Zeit-Magazin „DOCTOR“
in der Ausgabe vom September 2016 schreibt. Beim sogenannten
Broken-Heart-Syndrom erleiden Menschen einen emotionalen
Schock, bei dem alles nach einem Herzinfarkt aussieht. Obwohl
sich die Patienten für kurze Zeit in Lebensgefahr befinden können, erholen sich die meisten wieder vollständig. Aber Liebe hält
uns auch gesund. Paare, die viele Jahre in harmonischen Beziehungen leben, sind weniger anfällig für Krankheiten und werden
nachweisbar älter. Regelmäßiges Küssen stärkt schließlich die
14+
ROMEO UND JULIA
R Ulrike Stöck B & K Fred Pommerehn D Agnes Gerstenberg
TP Virginie Bousquet MIT Breier, Rode – Reich, Petry, Wegner
PREMIERE 4.3. & weitere Termine INSEL
„…gibt es nur im Märchen, bestenfalls
im Theater oder Kino. Aber im wahren
Leben – und das Leben ist länger als eine
Liebe – gibt es verschiedene Lieben.“
62
JUNGES STAATSTHEATER
„Das ist eine schwere Frage. Es hängt
ganz stark davon ab, ob man sich öffnen
kann und ob man, wenn man das gefunden
hat, bereit ist, Arbeit hineinzugeben, um
es zu bewahren.“
„Für mich gibt es nur Eine. Es wird warm
ums Herz und man merkt, dass es die
Richtige ist oder der Richtige. Es fühlt
sich einfach alles gut an. Und man ist
angekommen.“
„Ich glaube, es gibt die einzig wahre Liebe,
aber ich würde sie nicht an einzelnen Personen festmachen wollen. Es gibt die Liebe
zur Musik, die Liebe zum Leben oder die
Liebe zu sonst irgendetwas, was als ganz
grundsätzliche Sache existieren darf.“
„Ich glaube, als Mensch hat man nur einmal die Chance, seine einzig wahre Liebe
zu finden.“
„Ich glaube, dass der Mensch viel zu tiefschichtig ist, um nur einen anderen Menschen zu treffen, der all das erfüllen kann,
was eine Person braucht. Also dass es nur
eine Person auf der Welt gibt, die perfekt
zu dir passt, daran glaube ich nicht.“
JUNGES STAATSTHEATER
63
DRILON AZEMI, AYNUR MAMMADOVA, IBADETE KADRIJAJ
DER DUFT VON PFLAUMEN
IN DER NEUEN VOLKSTHEATER-PRODUKTION SPIELEN MENSCHEN MIT FLUCHTERFAHRUNG
Der aus Bosnien und Herzegowina stammende Romanautor Saša
Stanišić suchte 1992 mit seiner Familie Zuflucht in Heidelberg. In
seinem Debüt Wie der Soldat das Grammofon repariert thematisiert er teils auch sein damaliges Ankommen in Deutschland.
Im STUDIO lässt die inszenierte Rauminstallation von Beata
Anna Schmutz die Zuschauer ab sofort selbst in die episodenhaften Geschichten der literarischen Vorlage eintauchen. Das
Publikum bewegt sich frei durch eine Vielzahl von Miniszenen
und entscheidet, ob ihm gerade mehr nach Trockenpflaume
oder Fisch ist.
Die eigene Nase macht einen kurzzeitig glauben, wirklich der vom
Autor Saša Stanišić beschriebenen Pflaumenernte im Balkandorf
Veletovo beizuwohnen. Dass auf der Probe Supermarktobst und
Aachener Pflümli statt eimerweise Selbstgepflücktem für das
Geruchserlebnis sorgen, ist schnell vergessen, wenn Beata Anna
Schmutz, Leiterin des VOLKSTHEATERS und Regisseurin dieser
alle Sinne ansprechenden Produktion, zu erzählen beginnt: „Ich
habe meine Leute heute dazu ermutigt, eigene künstlerische
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VOLKSTHEATER
Videos zu drehen. Die einzige Vorgabe war, dass ihr Ergebnis mit
dem Pflaumenmotiv unseres literarischen Ausgangsmaterials zu
tun haben soll.“ Jeder der sechs Spieler, die ihren Obstfantasien
hier freien Lauf lassen, hat persönlichen Bezug zu Stanišićs
teils autobiografischer Fluchtgeschichte. Sie alle bringen ihre
eigene Erfahrung des Ankommens in Deutschland mit. Und nur
zu gut wissen sie, was es heißt, eine vertraute Lebenswelt für
eine neue hinter sich zu lassen.
Damir, der heute am KIT Architektur studiert, hat dies gleich
mehrfach erlebt. Seine Mutter flieht mit ihm als Baby aus dem
belagerten Sarajevo. Ziel war ursprünglich Skandinavien – letztlich
lebte der heute 25-Jährige lange in Krefeld, bevor seine Familie
der Abschiebebescheid erreicht und sie entscheiden, lieber gleich
freiwillig zu gehen. Sechs Jahre ist er alt, als Damir – zurück in
seinem Geburtsland – ein zweites Mal eingeschult wird. Fürs Studium zieht es ihn erneut nach Deutschland. „Ich bin Rückkehrer,
ich bin Flüchtender, ich bin unentschlossen“, lautet ein Teil seiner
für den Probenprozess verfassten Selbstbeschreibung.
MAXIMILIAN ZSCHIESCHE, ALAA HUDAIFA, DAMIR HADŽIMEHMEDOVIĆ
Aynur kommt 2012 aus Aserbaidschan nach Mitteleuropa. Heute setzt sie sich als Sozialarbeiterin in Karlsruhe für andere
Geflüchtete ein. Zweifelsohne ist ihr das Ankommen gelungen,
manch hiesige Gepflogenheit lässt sie dennoch von Zeit zu
Zeit schmunzelnd feststellen: „Ich hab’ einfach ein anderes
Betriebssystem!“ Beobachtungen wie diese lässt Schmutz –
mal assoziativ, mal konkret – in ihre Probenarbeit einfließen.
Treuer Begleiter ist dabei ein dickes deutsch-arabisches Wörterbuch geworden, denn Alaa, der ebenso an der Rauminstallation
mitwirkt, ist erst seit dem 17. September 2015 hier. Kaum zu glauben, wenn man ihn deutsche Texte sprechen hört. Zwei Jahre
studiert der gebürtige Syrer Schauspiel in Damaskus, bevor er
beschließt, sich alleine nach Europa aufzumachen. 12 Tage ist
er mit allen erdenklichen Fortbewegungsmitteln unterwegs.
„Es ist ein Geschenk hier zu sein“, versichert er. Jeden Tag lernt
Alaa Deutsch: tagsüber im Integrationskurs und abends auf den
Proben. Ergänzend verständigen sich die Beteiligten inzwischen
über schnell skizzierte Zeichnungen – „genau wie Aleksandar, der
zeichnet auch“, sagt Alaa und spricht von Stanišićs Romanfigur.
„Das ist keine Inszenierung, das ist ein kulturelles Abenteuer“,
bringt Schmutz das Empfinden der Gruppe auf den Punkt. 2016
übernahm die Spezialistin für partizipatorische Theaterformate
die Leitung des VOLKSTHEATERS und widmet sich seither aktuellsten Themen der Stadt: „Ich wünsche mir, die Menschen
aus Karlsruhe durch künstlerische Interaktion miteinander zu
verbinden.“ Auf dieser Probe ist es ihr geglückt.
von Judith Heese
WIE DER SOLDAT DAS GRAMMOFON REPARIERT
Eine inszenierte Rauminstallation nach Saša Stanišić
R Beata Anna Schmutz B & K Barbara Lenartz D Judith Heese
MIT Ibadete Kadrijaj, Aynur Mammadova – Drilon Azemi, Damir
Hadžimehmedović, Alaa Hodaifa, Maximilian Zschiesche, Hasan
Halilović
13. & 21.1., 19.2. & weitere Termine STUDIO 1 ½ Stunden
VOLKSTHEATER
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INSCHRIFT
HEIMAT
EIN FORSCHUNGSPROJEKT
ZU HEIMATEN IM STADTRAUM
EPISODE IV
EPISODE III
13. – 24.2.17
SCHLACHTHOFGELÄNDE
in Kooperation mit der LEA / Durlacher Allee 100
Präsentation 24.2.17
20. – 31.3.17
SCHLOSSPLATZ DURLACH
in Kooperation mit dem Stadtmuseum Karlsruhe
und Pfinzgaumuseum in Durlach
Präsentation 31.3.17
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