Ausgabe 2/2010 Sonde entdeckt frische Vulkanasubrüche auf der Venus Heimat gefunden — das europäische extrem große Teleskop Die neue Beobachtungsplattform ist eingeweiht! Wo ISSe denn? Thilo–Bild auf NASA–Seite Porträt Caroline Herschel (Teil 2) Die nächsten Veranstaltungen des AAP: Vereinsinternes Sommerfest am 11. September Kulinarische Wanderung in Bieselsberg am 12. September 2 Vorwort des Vorstands Vorwort des Vorstands Liebe Vereinskollegen, das erste halbe Jahr ist nun vorüber. Die Einweihung der Beobachtungsplattform zog sich ja leider nun wesentlich länger hin als wir das ursprünglich mal gedacht hatten und die Einweihung fand leider dann auch nur in einem sehr kleinen Rahmen statt. Persönlich hätte ich mir mehr Zuspruch gewünscht, aber der Termin konnte ja nur sehr kurzfristig angekündigt werden und lag auch noch zu Beginn der Ferien. Ich hoffe aber, dass diese Plattform die Attraktivität unserer Sternwarte für die Vereinsmitglieder steigert und das Vereinsleben weiter beleben wird. Ich möchte besonders die Vereinsmitglieder ohne eigenes Teleskop ermutigen, doch mal vorbeizuschauen, wenn es mal wieder heißen sollte, dass sich Beobachter auf der neuen Plattform treffen. Das ist immer eine gute Gelegenheit, vom reichhaltigen Schatz der Beobachtungserfahrung zu profitieren und manch Objekt zu entdecken, das man vorher vielleicht noch nie gesehen hat. Wenn sie diese Ausagbe in Händen halten wird auch unser zweiter Gastvortrag in diesem Jahr vorüber sein. Ich hoffe, sie haben die Gelegenheit genutzt und einen der beiden besucht, denn so oft hatten wir in der Vergangenheit keine externen Referenten gewinnen können. Ich freue mich jedenfalls schon auf die „Physik von Star Trek“ diese Woche! Vielleicht hat der ein oder andere von Euch ja Kontakte? Wenn ja, dann lasst es mich wissen und können auch in Zukunft interessante Themen von aussen beleuchten lassen. Die Planungen für unser Sommerfest und die kulinarische Wanderung laufen demnächst wieder an. Ich wünsche mir, dass die Anzahl der Feirer (Samstag) und Helfer (Sonntag) wieder so hoch sein wird wie im Vorjahr, dann wird es wieder ein voller Erfolg. Bei Christian Witzemann kann man sich auch jetzt schon direkt als Helfer vormerken lassen, ansonsten werden wir das an den Vereinsabenden besprechen. Leider hatten wir in diesem Jahr zum ersten Mal einen etwas größeren Vandalismus–Schaden an der Sternwarte (siehe Bericht). Hoffen wir mal, dass es ein Einzelfall bleiben wird und unsere Finanzen nicht durch so etwas zusätzlich belastet werden. Ich wünsche Euch allen einen schönen Sommer, bis zur nächsten Ausgabe Euer Martin Tischhäuser Editorial Liebe Leser, diese Ausgabe ist vollgepackter denn je! Aber es gibt auch sehr viel zu berichten. Für mich war das interessanteste natürlich der Artikel zur Fotografie der ISS vor der Sonne. Thilo und ich konnten unabhängig voneinander in ein neues Gebiet vorstoßen und schöne Aufnahmen erzielen. Aber auch hier gibt es noch „Luft nach oben“, wir können gespannt sein, was noch kommen wird. Es gäbe ja auch noch X37B, ein Militärshuttle, von dem mittlerweile erste Amateurbilder kursieren. Wenn von wissenschaftlichen Entdeckungen in unserem Sonnensystem geredet wird war in den vergangenen Jahren meistens Mars gemeint. Aber auch auf der Venus sind mittlerweile erstaunliche Dinge entdeckt worden. Von Vulkanausbrüchen, die noch nicht allzu lange her sind, wird in dieser Ausgabe berichtet. Auch bei den Astronomen gilt immer mehr: größer, weiter (teurer). Das neue Teleskop der ESO hat nun schon einen Standplatz und geht in die nächste Planungsstufe. Martin Stuhlinger hat zusammengefasst, was dort so vor sich geht, wir könenn alle gespannt sein, was dieses Teleskop uns dann an neuen Einblicken ins Universum bieten wird. Allerdings werden wir da schon noch ein bisschen warten müssen... Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe Martin Tischhäuser Titelbild: Internationale Raumstation ISS zieht vor der Sonne vorbei (9.4.2010) (Foto: T. Kranz) Aus Wissenschaft und Forschung 3 Aus Wissenschaft und Forschung Sonde entdeckt frische Vulkanausbrüche auf der Venus Infrared Thermal Imaging Spectrometer, misst die abgegebene Wärmestrahlung von Objekten, die sogenannte Emissivität. Die Analyse der Bilder ergab, dass erstarrte Lavaströme an den Seiten von vulkanähnlichen Erhebungen im Vergleich zur Umgebung erhebliche Wärme abstrahlten. In drei Regionen zeigte Lavagestein außergewöhnlich hohe Temperaturen. Die Ablagerungen dieser Vulkane verrieten ihr Alter: In der Hitze, die auf der Venus herrscht, verwittert das Gestein schnell. Das nun entdeckte Vulkangestein war noch nicht stark verwittert, es muss also vor relativ kurzer Zeit abgelagert worden sein. In der höllischen Atmosphäre der Venus Die Venus gilt als toter Planet. Doch nun hat eine Sonde Vulkane entdeckt, die noch vor 250.000 Jahren Lava spien — der Erdnachbar könnte demnach noch immer geologisch aktiv sein. Die Vulkane auf der Venus sind nach geologischen Maßstäben erst kürzlich zur Ruhe gekommen. Noch vor 250.000 Jahren, als bereits nahe Verwandte des Menschen die Erde bevölkerten, floss Lava auf dem Nachbarplaneten, berichten Wissenschaftler. Die Studie belege, dass die Venus lange ein geologisch aktiver Planet gewesen sei, schreiben die Wissenschaftler um Suzanne Smrekar vom Jet Propulsion Laboratory in Pasadena im Wissenschaftsmagazin Science. Die Erde und die Venus haben eine vergleichbare Größe und eine ähnliche Hitzeproduktion in ihrem Kern. Dennoch sind die tektonischen Vorgänge auf ihren Oberflächen sehr unterschiedlich: über die Erde bewegen sich mächtige Gesteinsplatten, während auf der Venus Stillstand herrscht. Allerdings finden sich auf der Venus einzelne Vulkankrater als Zeichen früherer geologischer Aktivität. Wie lange die Aktivität zurücklag, war jedoch bisher unklar. Die Forscher haben nun Wärmestrahlung analysiert, die von der Raumsonde auf dem PlaneMaat Mons: Die dreidimensionale Perspektive der ten gemessen worden war. Dazu verwendeten Magellan–Sonde zeigt höchsten Vulkan auf der Venus. sie Wärmebilder, die das Spektrometer Virtis auf der Raumsonde Venus Express der europäi- mit Temperaturen um 460 Grad und einem Luftschen Weltraumorganisation ESA geschossen hat- druck von 90 Bar, also dem 90–fachen Luftdruck te. Virtis, die Abkürzung steht für Visible and auf der Erde, verwittern manche Minerale wie etwa Pyrit rasch. Die übrig bleibenden Minerale strahlen deutlich weniger Wärme ab als das Ausgangsmaterial. In Laborexperimenten simulierten die Forscher die Verwitterung der vulkanischen Gesteine in einer venusähnlichen Atmosphäre. Aus den Resultaten konnten sie ein maximales Alter der Lavaströme von 2,5 Millionen Jahren abschätzen. Als wahrscheinlicher gilt aber ein Alter von rund 250.000 Jahren. Damit bestehe die Möglichkeit, dass der Nachbarplanet örtlich noch immer geologisch aktiv ist, resüErloschener Vulkan auf der Venus (Falschfarben): Rot mieren die Wissenschaftler. und gelb zeigen diejenigen Bereiche mit einer höheren (ms) Emissivität, also einer verstärkten Wärmestrahlung. 4 Aus Wissenschaft und Forschung Galaktischer Staubbläser — Galaxie–Fusionen, Quasare und Schwarze Löcher Die großen Schwarzen Löcher in den Zentren der Galaxien wachsen hauptsächlich aufgrund intergalaktischer Kollisionen, wie eine Forschergruppe um den Astronomen Ezequiel Treister an der University of Hawaii in einem jüngst erschienen Science–Artikel darlegt. Wenn Gaswolken in Galaxien in deren zentrale Schwarze Löcher gezogen werden, emittieren letztere große Mengen Strahlung (auf diese Weise entstehen Quasare). Diese ständig wachsenden Schwarzen Löcher seien ursprünglich von großen Mengen Staub verdeckt, so Treister, nach etwa 10100 Millionen Jahren sei dieser Staub aber durch die starke Strahlung meistens fortgeweht und gebe den Blick auf einen Quasar frei, der bei einer sichtbaren Wellenlänge für bis zu 100 Millionen Jahre strahle. Für ihre Studie hat die Gruppe um Treister Daten von den Weltraum–Observatorien Hubble, Chandra und Spitzer gesammelt und miteinander kombiniert, um eine große Anzahl solcher hinter Staub verborgener Quasare in Entfernungen von bis zu 11 Milliarden Lichtjahren zu identifizieren. Jahrelang hätten Astronomen angenommen, derartige Quellen seien sehr selten, jetzt fänden sie überall welche, fügt Treister hinzu. Weil ein Großteil der Strahlen dieser verdeckten Quasare unsichtbar ist, haben die Astronomen im Infrarot- und Röntgen–Bereich nach Anzeichen für den heißen Staub Ein Beispiel für interagierende bzw. fusionierende Galaxien mit stark verdeckten Schwarzen Löchern im Zentrum, aufgenommen von Hubble–Teleskop. Die oberen drei Bilder zeigen nahe gelegene Galaxien (ca. 500 Millionen Lichtjahre entfernt), die unteren drei Bilder die am weitesten entfernten Galaxien (ca. 6,5 Milliarden Lichtjahre). Während der ersten 10–100 Millionen Jahre nach der Fusion bleibt das zentrale Schwarze Loch verdeckt; danach beginnt der Quasar zusehends deutlicher sichtbar zu leuchten, bevor er weitere 10–100 Millionen Jahre später sein Maximum erreicht hat. gesucht — solche Strahlen werden von der Verschleierung weniger stark beeinflusst. Auf diese Weise fanden Treister und seine Leute heraus, dass die Zahl verdeckter Quasare im Vergleich zu denen, die nicht verdeckt sind, im frühen Universum bedeutend größer war als jetzt. Theoretisch wüssten sie, dass die Fusion massiver, gasreicher Galaxien in der Vergangenheit häufiger stattgefunden hätte; ihre Beobachtungen passten Quasar–Stadien während einer Galaxien–Fusion (Illustration). Das stärkste Wachstum Schwarzer Löcher findet während dieser Quasar–Stadien statt: Während das Schwarze Loch zuvor „nur“ die millionenfache Masse unserer Sonnen besitzt, kann sie zuletzt bis zu 10.000 mal größer sein. Aus Wissenschaft und Forschung 5 also sehr gut in dieses Szenario, so Priyamvada Natarajan von der Yale University, die in Treisters Team mit forscht. Sie wussten auch, dass dies für nahe gelegene Galaxien auf jeden Fall zutreffe, ergänzt David Sanders von der University of Hawaii, aber diese Ergebnisse zeigten, dass das überall im Universum passiere. Darüber hinaus haben die Forscher Bilder dieser weit entfernten Galaxien analysiert, die vom Hubble Space Telescope (mit der im vorigen Jahr installierten Wide Field Camera 3) aufgenommen wurden. Auf diesen Bildern zeigten sich auffällige Zeichen von galaktischen Interaktionen und Fusionen, die die Forschungshypothese der Gruppe bestä- tigten. Auf Grundlage theoretischer Überlegungen schätzten die Forscher, dass es ungefähr 100 Millionen Jahre dauert, bis die Strahlung eines wachsenden Schwarzen Loches den umgebenden Staub fortgeweht und den nackten Quasar freigelegt haben würde. Ihre Arbeit bestätige, dass Galaxie–Fusionen bedeutsam für das Wachstum großer Schwarzer Löcher seien, so Natarajan. Die Fusionen seien grundlegend für die Evolution einer Galaxie und vergrößern die Masse ihres zentralen Schwarzen Loches sowohl während seiner verdeckten wie auch seiner unverdeckten Phase. (ms) Supernovae — Astronomen entdecken neue Arten von Sternenexplosionen gerechnet hätten: Die chemische Zusammensetzung sowie das Verhalten der Supernovae SN2005E und SN2005cz entspreche weder den typischen Eigenschaften eines explodierenden weißen Zwergs noch denen eines kollabierenden massereichen Sterns. Nachzulesen sind die Ergebnisse im Fachmagazin Nature. In gleich zwei Publikationen des Journals rätseln die Forscher, welche Bedingungen zu den beiden sich ähnelnden Sternenexplosionen geführt haben könnten. Zwei Veröffentlichungen, zwei Thesen. Eine internationale Forschergruppe um Hagai Perets vom Harvard–Smithsonian Center for Astrophysics vertritt die Meinung, dem Phänomen liege ein Doppelsternsystem aus einem Weißen Zwerg und einem heliumreichen Begleiter zugrunde. Wissenschaftler um Koji Kawabata von der Hiroshima University hingegen glauben, der Ausgangspunkt der Explosion liege in einer dünnen, heliumreichen Oberflächenschicht eines massereichen Sterns. Seltsame Zusammensetzung, merkwürdiges Verhalten: Zwei Supernovae lassen sich mit bisherigen Modellen nicht erklären. Handelt es sich um stellare Leichtgewichte oder um kosmische Riesen? Ein Stern könnte fast die gesamte Milchstraße mit Kalzium versorgt haben. Sie heißen SN2005E und SN2005cz. Entdeckt hatten Astronomen die Sternenexplosionen bereits 2005. Der Zeitpunkt der Entdeckung war ein glücklicher, denn die Explosionen hatten gerade erst begonnen. So konnten die Forscher mit Hilfe diverser Teleskope auf der ganzen Welt umfangreiches Datenmaterial zusammentragen und ihre Entwicklung live mitverfolgen. Nun streiten sich die Forscher über ihre Beobachtungen und ihre ersten Ergebnisse. Denn zutagegetreten ist etwas, mit dem die Wissenschaftler nicht SN2005E und ihre Umgebung: Das linke Bild zeigt die Galaxie NGC 1032 vor der Explosion der Supernova. Das rechte Bild zeigt die entdeckte Supernova SN2005E, die sehr weit von ihrer Wirtsgalaxie entfernt ist — etwa 750.000 Jahre vom Kern. SN2005E könnte eine ganz neue Art von Supernova sein. 6 Unter anderem hatten die Wissenschaftlergruppen anhand der Explosionsstärke und der Menge herausgeschleuderter Materie die chemischen Besonderheiten offengelegt. Dabei unterschieden sich die beiden Supernovae schon auf den ersten Blick deutlich von den beiden bisher bekannten Entstehungsmechanismen. Bisher ging man davon aus, dass eine solch gewaltige Explosion entweder dann entsteht, wenn der Kern eines jüngeren und besonders massereichen Sterns unter seinem eigenen Gewicht zusammenbricht. Oder aber wenn ein Weißer Zwerg — ein alter, hauptsächlich aus Kohlenstoff und Sauerstoff bestehender Sternrest mit geringer Masse — solange Material von einem anderen Stern abzieht, bis ein Schwellenwert überschritten ist und es zu einer thermonuklearen Explosion kommt. Bei SN2005E war der ermittelte Materialausstoß jedoch zu gering, als dass ein massereicher Stern als Ursache in Frage gekommen wäre — zumal er sich weit abseits der Regionen befand, in denen neue Sterne geboren werden. Ein Weißer Zwerg schied jedoch angesichts der chemischen Zusammensetzung ebenfalls aus: Den hohen Ausstoß an Kalzium und Titan führten die Forscher auf eine nu- Aus Wissenschaft und Forschung kleare Reaktion zurück, bei der anstelle von Kohlenstoff erhebliche Mengen Helium eine elementare Rolle gespielt haben müssen — also ein für Weiße Zwerge untypisches Element. Darin ähnelte SN2005E auffällig der parallel von anderen Forschern beobachteten SN2005cz. Die Gruppe um Hagai Perets ist nun davon überzeugt, es handle sich bei den beobachteten Vorgängen um einen neuen Typus von Supernova, dem ein massearmer Stern beziehungsweise dessen Vorläufer zugrunde liegt, während Koji Kawabata und seine Kollegen das genaue Gegenteil vermuten, nämlich einen massereichen Stern mit acht bis zwölf Sonnenmassen. übereinstimmung herrscht jedoch bei beiden Forschergruppen darüber, dass die Sternexplosionen extrem viel Kalzium enthielten. Einige wenige Supernovae könnten demnach möglicherweise die Quelle für das Element in der Milchstraße und auf der Erde sein. Erst vergangenes Jahr hatten Astronomen die älteste Supernova entdeckt. In dieser Frühzeit des Universums könnten die Explosionen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung von Sternen und Galaxien geleistet haben. (ms) Jetzt absolut — überall ist es relativ Astrophysiker der Universität Princeton haben nach zwei Jahren Auswertung astronomischer Daten Einsteins Annahmen aus der Allgemeinen Relativitätstheorie für Bereiche außerhalb des Sonnensystems bestätigt. Zuerst waren die Vorhersagen der Theorie 1919 von Arthur S. Eddington bei Merkur–Beobachtungen während einer Sonnenfinsternis verifiziert worden. Zusammen mit sechs Kollegen der Princeton University, der Universität Zürich und der Berkely–University hat die Astrophysikerin Reinabelle Reyes ihre Forschungsergebnisse zum Thema in der Nature veröffentlicht. James Gunn, der Eugene–Higgins–Professor für Astronomie in Princeton, bei dem Reyes promoviert, betont die Wichtigkeit dieser Bestätigung für seine Disziplin: Alle überlegungen in der Astronomie basierten auf der Extrapolation der Allgemeinen Relativitätstheorie. Daher sollte alles getan werden um herauszufinden, ob sie auch für größere Bereiche des Weltraums Gültigkeit besitze oder nicht. Dass dies nun gelungen sei, füge dem Fundament astronomi- Gravitationslinse scher Forschung einen weiteren Stein hinzu, so Gunn. In den vergangenen Jahren sind der Allgemeinen Relativitätstheorie verschiedene Alternativerklärungen gegenüber gestellt worden, die insbesondere in größeren kosmischen Maßstäben von Einsteins überlegungen abweichen um der Notwendigkeit der Existenz dunkler Energie zu entgehen. Diese schwer belegbare Energieform ist vor etwa 10 Jahren in die Diskussion eingeführt worden, um das Expansionsverhalten des Universums, das Einsteins Gravitationstheorie widerspricht, zu erklären. Dunkle Energie macht demnach bis zu 70% der Materie im Universum aus, vermehrt sich Aus Wissenschaft und Forschung 7 mit dessen Expansion und müsse als vorhanden angenommen werden, damit die Berechnungen aus der Allgemeinen Relativitätstheorie aufgehen. Sie wussten, dass sie auf größere Bereiche des Weltalls und das Wachstum kleinerer Strukturen, aus denen es sich zusammensetze, schauen müssten, um zum Ergebnis zu gelangen, so Reyes, deren Team Mess–Daten des Sloan Digital Sky Survey Projektes verwandte. Dabei handelt es sich um ein von mehreren Institutionen verwendetes Teleskop für Langzeit–Beobachtungen, mit dem der Himmel nach Standort und Helligkeit mehrerer hundert Millionen Stellarobjekte kartografiert wird. Die Berechnung der Häufung weiter entfernter Galaxien, ihrer Beschleunigung und der Verzerrung da- Einsteins Theorie der Raumkrümmung durch Gravitation. zwischenliegender Materie konnte durch die For- langt, dass die Raumkrümmung auch einer Krümscher um Reyes mit Einsteins Theorie besser mung der Zeit entspricht, konnten die Forscher beschrieben werden als mit anderen Gravitations- berechnen, ob das Licht von beiden beeinflusst wird, wie es nach der Allgemeine Relativitätstheotheorien. Die Forschergruppe beobachtete die Gravitationsef- rie vorhergesagt wird. fekte von Galaxien und Clustern über einen länge- Es sei das erste Mal, so Rachel Mandelbaum, ein ren Zeitraum und untersuchten dabei einen Effekt, Mitglied der Forschungsgruppe, dass solch ein der als schwacher Gravitationslinsen–Effekt be- Test durchgeführt wurde. Für die nächsten Jahre kannt ist. Hierbei beugt Materie (in diesem Fall Ga- seien weitere astronomische Beobachtungen hierlaxien), die dem Beobachter näher ist, das Licht zu geplant. Jetzt, wo sie wüssten, dass der Test weiter entfernter Objekte. Der Effekt ist kaum funktioniere, könnten sie ihn mit besseren Daten merklich und erinnert an einen Blick durch altes durchführen, die ihnen in Kürze zur Verfügung Fensterglas, bei dem Objekte verzerrt dargestellt stünden. Die empirische Stützung der Vorhersagewerden. Die Beobachtungsdaten sehr alter Regio- kraft von Einsteins Theorie kann Astronomen danen des Universums haben es den Astronomen er- bei helfen herauszufinden, ob ihre derzeitigen möglicht, nach Gemeinsamkeiten bei solchen Modelle des Universums eine Sinn ergeben. (ms) Verzerrungen zu suchen. Und da die Relativität ver- Meteoritendatierung — Mars entwickelte sich anders als gedacht Wie lange waren die Vulkane auf dem Mars aktiv? Mit Hilfe eines Meteoriten aus der Antarktis haben Forscher auf diese Frage jetzt eine neue Antwort gefunden. Ihr Fazit: Flüssiges Magma schwappte weit länger als gedacht auf unserem Nachbarplaneten. Wenn es so etwas gibt, dann ist ALH84001 der Star unter den Marsmeteoriten. Vor 16 Jahren war der Brocken aus vulkanischem Gestein auf dem Allan–Hills–Eisfeld in der Antarktis entdeckt wor- den. Mit seiner Hilfe konnten Forscher entscheidende Informationen über die Frühzeit des Mars sammeln. Außerdem wies der knapp zwei Kilogramm schwere Flugkörper charakteristische Strukturen auf, die manche Wissenschaftler als Bakterienüberreste deuten, also als Nachweis für Leben auf dem Mars. Allerdings ist diese These höchst umstritten. Nun gibt es neue Erkenntnisse, die die Frage zwar weiterhin nicht beantworten, der Forschung aber wichtige Informationen über den Meteoriten liefern. Die Analysen lassen nämlich vermuten, dass ALH84001, er liegt seit rund 13.000 Jahren auf 8 der Erde, etwa eine halbe Milliarde Jahre jünger ist als angenommen. Forscher um Thomas Lapen von der University of Houston haben mit einer sogenannten Isotopenanalyse der Metalle Lutetium und Hafnium das Alter des vulkanischen Steins auf rund 4,1 Milliarden Jahre bestimmt. Isotope nennt man Atome des gleichen Elements, aber mit unterschiedlicher Neutronenzahl. Wenn der Gesteinsbrocken nun tatsächlich ungefähr 4,1 Milliarden Jahre alt ist, wie die aktuelle Datierung im Fachjournal Science nahelegt, dann kann er nicht aus der ursprünglichen Kruste des Mars stammen, da diese sich deutlich früher gebildet hat. Andererseits heißt das aber auch, dass wäh- Aus Wissenschaft und Forschung rend der Bildung des Meteoriten auf dem Mars noch flüssiges Magma vorhanden war. Das bedeutet, dass die Mars–Vulkane wahrscheinlich in den vergangenen rund vier Milliarden Jahren aktiv waren — eine längere Zeit als bisher angenommen. Der Mars beherberge damit möglicherweise nicht nur die größten Vulkane unseres Sonnensystems, sondern auch einige der ältesten, sagt Lapen. Die Bildung des Meteoriten fällt außerdem in die Zeit, in der auf dem Mars feuchte Bedingungen herrschten und der Planet noch ein Magnetfeld besaß. In einer ähnlichen Umgebung könnte auch das erste Leben auf der Erde entstanden sein. Deshalb könnten die aus der Gesteinsanalyse erhaltenen Daten nach Ansicht der Wissenschaftler auch dazu dienen, frühe geologische Prozesse auf der Erde zu verstehen. Erst vor wenigen Tagen hatten Forscher um Suzanne Smrekar vom Jet Propulsion Laboratory der NASA in Pasadena Belege dafür präsentiert, dass auch die Venus vulkanisch weit länger aktiv war als bisher angenommen. Noch vor 250.000 Jahren sei dort Lava geflossen, folgerten die Wissenschaftler nach der Analyse von Wärmebildern der europäische Sonde Venus Express. Es bestehe sogar die Möglichkeit, dass die Venus örtlich noch immer geologisch aktiv ist, resümieren die Wissenschaftler. (ms) Heimat gefunden — Das europäische extrem große Teleskop Am 26. April 2010 entschied sich das ESO Council für den Cerro Armanzones als Heimstätte des geplanten 42-Meter European Extremely Large Telescope (E-ELT). Der Cerro Armanzones ist ein 3060 Meter hoher Berg im Inneren der chilenischen Atacama–Wüste, etwa 130 Kilometer südlich der Stadt Antofagasta und nur rund 20 Kilometer vom Cerro Paranal, der Heimat des Very Large Telescope (VLT) der ESO, entfernt. Dies sei ein wichtiger Meilenstein, der die Fertigstellung des Basisentwurfs für dieses sehr ambitionierte Projekt erlaube, sagte Tim de Zeeuw, der Generaldirektor der ESO. Er danke allen an der Ortsauswahl Mitwirkenden für ihre ausgezeichnete Arbeit in den vergangenen Jahren. Das ESO Council ist die leitende Stelle der Organisation, die aus Repräsentanten der 14 Mitgliedsstaa- Cerro Armazones ten zusammengesetzt ist. Die Entscheidung wurde nach intensiven Vergleichen der meteorologischen Bedingungen über die letzten Jahre getroffen. Der überwiegende Teil der Daten, die während der Ortsauswahl gesammelt wurden, werden noch im Laufe dieses Jahres veröffentlicht. Viele verschiedene Faktoren mussten berücksich- 9 Aus Wissenschaft und Forschung Vorne rechts: Cerro Paranal mit dem VLT Mitte links: Cerro Armazones im Hintergrund: Andenvulkan Llullaillaco. tig werden. Offensichtlich spielten die astronomische Qualität der Atmosphäre, die Anzahl klarer Nächte, die Menge des Wasserdampfs in sowie die Stabiliät der Atmosphäre eine entscheidende Rolle. Aber auch andere Faktoren wurden eingebunden, wie Bau- und Unterhaltskosten, aber auch die wissenschaftlichen Synergien zu anderen wichtigen Einrichtungen wie VLT/VLTI, VISTA, VST, ALMA und SKA usw. In der näheren Auswahl standen Orte in Armazo- nes, Ventarrones, Tolonchar und Vizcachas in Chile sowie La Palma in Spanien. Alle haben ähnlich gute Bedingungen mit individuellen Stärken. Letztlich jedoch entschied man sich mit dem Cerro Armazones für die Nähe zum Paranal, da hier, außer der ausgeglichensten Himmelsqualität mit mehr als 320 klaren Nächten pro Jahr, der organisatorische Betrieb mit der Paranal–Sternwarte verbunden werden kann. Die chilenische Regierung hat bereits ihre Unterstützung erklärt, der ESO ein beträchtliches, an den Paranal angrenzendes Gebiet zugesprochen sowie den kontinuierlichen Schutz gegen nachteilige Einflüsse wie Lichtverschmutzung oder Bergbau zugesichert. Der nächste Schritt der ESO wird sein, das europäische extrem große Teleskop mit seinem Hauptspiegel von 42 Metern Durchmesser zu bauen. Das E-ELT wird ein weltweit einzigartiges Teleskop sein, das „weltgrößte auf den Himmel gerichtete Auge“. Aktuell entwirft ESO zusammen mit der weltweiten astronomischen Gemeinschaft die detaillierten Konstruktionspläne. Das E-ELT soll sich vielen der dringlichsten ungelösten Fragen der Astronomie widmen und könnte möglicherweise unser Verständnis vom Universum revolutionie- Nachtaufnahme des ESO Astronomical Site Monitor auf dem Cerro Armazones. 10 Aus Wissenschaft und Forschung ren, so wie Galileos Teleskop vor 400 Jahren. Die entgültige Baugenehmigung wird für Ende 2010 erwartet, die Beobachtungen sollen planmäßig 2018 beginnen. Das Hinzufügen der einzigartigen wissenschaftlichen Möglichkeiten des E-ELT zu dem ohnehin schon ungemein leistungsfähigen VLT garantiere die langfristige Zukunft des Paranal als das hochentwickelste Observatorium der Welt für optische/infrarote Beobachtungen und stärke ferne die weltweit führende Rolle der ESO für erdgebundene Astronomie, betonte de Zeeuw. (ms) Geisterfahrer — Turnaround in der Exoplaneten–Forschung der falschen Richtung. Seit vor 15 Jahren die ersten Exoplaneten der Klasse Heißer Jupiter entdeckt wurden, wird um ihren Ursprung gerätselt. Bei diesen Planeten ist die Masse mindestens so groß wie die unseres Jupiters, sie umkreisen ihren Stern jedoch in viel größerer Nähe und werden deshalb von ihm auf mehrere hundert bis 2000 Grad aufgeheizt. Der Kern solcher Planeten besteht wahrscheinlich aus Gestein und Eispartikeln — die jedoch nur nur in kälteren Regionen von Sonnensystemen gefunden werden. Daher nimmt man an, dass sich diese Planeten in weiterer Entfernung zu ihrem Stern gebildet haben und anschließend auf ihn zuwanderten. Viele Astronomen glauben, dies geschehe aufgrund von Gravitationsinteraktionen des Planeten mit der Staub–Gas–Scheibe des Sterns, aus der er sich gebildet hat. Dieser Prozess, der einige Millionen Jahre dauerte, führte dann zu einem Umlaufverhalten, das der Sternenrotation ähnlich ist — das jetzt entdeckte Verhalten kann diese Theorie also nicht erklären. Eine alternative Theorie schlägt vor, die Nähe der Heißen Jupiter zu ihren Zentralgestirnen nicht aus den Gravitations–Interaktionen mit der Staub–Gas–Scheibe zu erklären, sondern als Ergebnis eines viel langsameren Prozesses, bei dem eine Art Tauziehen zwischen dem Stern und einem anderen seiner Trabanten stattfindet. Im Verlauf dessen wird der Exoplanet auf eine größere und schiefe Umlaufbahn gezwungen. So reibt er sich sprichwörtlich auf, verliert Energie bei jeder Annäherung an den Stern und bleibt schließlich in dessen Nähe. Ein dramatischer Nebeneffekt dieses Prozesses könnte sein, dass kleinere, erdähnliche Planeten dadurch aus diesem System regelrecht fortgewischt würden. Zwei der neu entdeckten retrograden Planteten besitzen weiter entfernte massive Begleiter, die als derartige Gravitations– Sparringspartner infrage kommen könnten. Um die neue Annahme zu bestätigen, soll jetzt nach anderen solcher massereichen Objekte in anderen Sonnensystemen gesucht werden. (ms) Kürzlich haben Wissenschaftler die Entdeckung neun neuer Exoplaneten mithilfe der Transit–Methode bekannt gegeben. Beim Vergleich dieser Forschungsergebnisse mit den Daten früherer Beobachtungen haben sich allerdings interessante Auffälligkeiten gezeigt: Sechs Planeten umkreisen ihr Zentralgestirn in entgegen gesetzter Richtung zu dessen Rotation und ist somit das genaue Gegenteil der Planetenbewegung in unserem Sonnensystem. Diese Ergebnisse wurden beim National Astronomy Meeting in Glasgow vorgestellt. Die Entdeckung ermöglicht und erfordert neue Theorien über die Planetenentstehung. Darüber hinaus zeigte sich bei den Beobachtungen, dass Sonnensysteme mit Planeten, die der Klasse Heißer Jupiter angehören, gewöhnlich keine erdähnlichen Planeten besitzen. Sie hätten damit eine Bombe auf das Schlachtfeld der Planetenforschung abgeworfen, scherzt Triaud, Doktorand, der zusammen mit Cameron und Queloz einen Hauptteil der Beobachtungen angestellt hat. Ihre neuen Entdeckungen stellten das konventionelle Wissen über Planeten, also dass sie ihren Stern immer in derselben Richtung umkreisten, in der dieser Stern rotiere, infrage. Planeten entstehen aus der Staub- und Gas–Scheibe, die einen noch jungen Stern umkreist. Diese Proto–Planeten rotieren daher in der selben Richtung wie der Stern und bis jetzt erwartete man auch, dass solche Planeten den Stern mehr oder weniger auf der selben Ebene umkreisen und zwar in derselben Richtung, in der der Stern selbst rotiert. Nach der erstmaligen Entdeckung dieser Transit–Objekte im Rahmen des Wide Angle Search for Planets (WASP) haben die Astronomen nun deren planetarische Eigenschaften ermittelt. Als die Astronomen diese Daten mit denen früherer Beobachtungen verglichen, stellten sie den Unterschied in der Rotationsrichtung bei mehr als der Hälfte der untersuchten Heißen Jupiter fest. Sechs der Exoplaneten rotieren sogar retrograd — das heißt, in 11 Vorträge, Astronomietag Vorträge 2.Juli: Milchtraße und ihre Nachbarn Thilo Kranz wird uns eine kleine Übersicht über die Umgebung unserer eigenen Galaxie geben. Sie 3.September: Unser Kosmos – das neue Bild vom Universum Bernd Weisheit nimmt uns mit auf eine Reise vom ist ja nicht alleine unterwegs sondern Teil einer größeren Gruppe von Galaxien über die es in diesem Vortrag gehen wird. Sonnensytem bis hinaus in die Weiten des Weltraums. Die Show mit vielen aktuellen Grafiken und Weltraumbildern zeigt uns unsere heutige Vorstellung vom Weltraum. 8. Deutscher Astronomietag am 24. April Astronomietag Der Astronomietag stand für unsere beiden Sternwarten unter ganz unterschiedlichen Voraussetzungen. Nachdem leider keine Mitteilung in der Pforzheimer Zeitung erschienen war, stellten sich die Führenden der Sternwarte auf dem Kepler–Gymnasium auf wenig Besucher ein. Und so kam es dann leider auch. Nur ein einziges Ehepaar fand den Weg nach oben und wurde dort von der zahlenmäßig überlegenen Mannschaft des AAP unterhalten. Es entwickelte sich dennoch ein unterhaltsamer Abend mit den beiden Besuchern. Insgesamt war das aber nicht zufrieden stellend für die AAP'ler Wolfgang Schatz, Werner Löffler, Bernd Vogt und Beate Freudenberger. In Bieselsberg hatten wir es da schon wesentlich besser. Auf Grund der Ankündigung in mehreren Presseorganen, u.a. in Calw, ging es schon gleich um 16 Uhr pünktlich los. Die Sonne zeigte sich zwar wieder mal von ihrer fleckenlosen Seite, aber wenigstens konnte man im PST ein paar kleine Protuberanzen beobachten. Bis etwa 18 Uhr konnten Karl Günther, ich und später noch Christian Witzemann immerhin ca. 30 Besuchern wissenswertes über unsere Sonne vermitteln. Auch die Presse war vertreten und machte schon erste Notizen. Danach wandten wir uns dem inzwischen schon sehr gut sichtbaren Mond zu. Zwei Jugendliche, die in der Schule gerade Astronomie im Rahmen eines Schulfachs hatten waren sehr interessiert und wollten unbedingt ein Foto des Monds mit ihren mitgebrachten Digitalkameras schießen. Diesem Wunsch konnte natürlich entsprochen werden und das Ergebnis konnte sich sehen lassen obwohl der Kontrast natürlich noch unter dem hellen Himmel litt. Zwischen 19 Uhr und 20 Uhr war es etwas ruhiger und wir konnten uns einem kleinen Imbiss vom Grill erfreuen, den Christiane und Christian schon mal angeworfen hatten. Dann ging es aber schon wieder weiter, denn nun füllte sich die Kuppel immer mehr mit neugierigen Gästen und weiteren AAP–Mitgliedern. Gerade angekommen konnte Kay Niemzig auch sogleich bei der Führung der Gäste voll einsteigen, denn deren Zahl war mittlerweile auf deutlich über 20 angewachsen. So konnten wir mehrere kleinere Grüppchen gleichzeitig fachkundig an verschiedenen Instrumenten unterhalten. Zunächst war die Venus unser auserwähltes Ziel. Sie war zwar noch fast voll, aber mit den neuen Farbfiltern konnte man gut sehen, dass sie nicht mehr ganz rund erscheint. Danach war in der Kuppel Saturn dran, während draussen bei den mitgebrachten Teleskopen schon wieder der Mond eingestellt wurde. Dieser wurde dann später auch wieder von den noch einmal erschienenen Jugendlichen aufs Bild gebannt, dieses Mal mit deutlich besserem Kontrast und damit noch besserem Ergebnis. Verschiedene weitere Objekte wurden dann noch eingestellt und den Abschluss bildete dann das Galaxienpaar M81/M82 im Sternbild großer Bär während immer mal wieder Besucher kamen und gingen. Gegen 23 Uhr waren dann alle Gäste wieder verschwunden und wir konnten ans Einpacken gehen. Über den Tag verteilt waren ca. 70–80 Besucher gekommen, was für uns eine recht ordentliche Zahl ist. In Bieselsberg konnten wir also sehr zufrieden sein. (mt) 12 Sternwarten Sternwarte Bieselsberg Einweihung der Beobachtungsplattform Nach zahllosen Fehlversuchen wegen schlechten Wetters rückt unwiderbringlich der Sommer immer näher und damit die Zeit der weißen Nächte. Um die Einweihung der Beobachtungsplattform noch mit halbwegs guten Beobachtungsbedingungen abschließen zu können wurde kurzfristig die Einweihung auf den Samstag vor Pfingsten „einberufen“. Auf Grund der beginnenden Pfingstferien, der Kurzfristigkeit und einigen Absagen im Vorfeld konnten wir nicht auf viele Besucher hoffen, aber das Ereignis selbst wollten wir uns nicht nehmen lassen. So kombinierten Werner und ich den Abend noch mit dem dringend erforderlichen Rasen mähen um den Urwald an der Sternwarte wieder begehbar zu gestalten. Danach sollte es dann das wohlverdiente Abendessen vom Grill geben und dann die Plattform unsere Aufmerksamkeit bekommen. Um 20 Uhr kam dann der erste (und leider einzige) weitere Einweiher mit Bernd. Mehr sollten es leider nicht werden, denn auf Nachfrage sagte auch noch der letzte fast sichere Kandidat ab. So widmeten wir uns noch kurz den drei Büschen die Werner besorgt hatte und die ab sofort vor der Plattform Wache halten und mögliche Parksünder abschrecken sollen die Plattform zweckzuentfremden. Danach blieb uns fast nur noch den Grill auszugepacken. Wir hatten ja an fast alles gedacht, aber eine Kleinigkeit hatten wir dann doch übersehen — Raucher war keiner von uns. So begann erst einmal eine erfolglose Suche nach Flammenspendern, die auch nicht durch den Zigarettenanzünder beendet Na dann mal Prost auf die Plattform! werden konnte. Zum Glück gibt es ja Tankstellen... (Kleine Randbemerkung: Jetzt gibt es für alle Fälle zwei Feuerzeuge im Anbau). Bernd brachte das Feuer schnell in Gang und während sich die Kohlen der Rotglut näherten schritten wir zur Tat. Zunächst brachten wir schon mal unsere Teleskope in Stellung, damit die Plattform auch einen würdigen Rahmen bot. Danach stießen wir stilecht mit einem „Gläschen“ Sekt auf die Fertigstellung der Komet C/2009 K5 (McNaught) oben: Farbaufnahme, unten: Isophotendarstellung Sternwarten 13 Plattform an. Geschafft! Nach einer sehr gemütlichen Runde mit Fleisch vom Grill gingen wir dann an den zwei Teleskopen und dem Feldstecher in Stellung. Das Wetter war zwar nicht optimal, aber die einziehenden Wolken schreckten uns erst einmal nicht sonderlich ab. Da wir auf Kometenfang gehen wollten packte ich gleich noch meine Kamera aus und Bernd schlug als erste Testaufnahme den Schmetterlingsnebel vor, was auch auf Anhieb einen schönen Anblick bot. Unser erstes großes Ziel war dann der Komet C/2009 K5 (McNaught), der zu dieser Zeit im Norden, nur etwa 7° unter dem Polarstern gastierte. Visuell war er im 8– und 10–Zöller deutlich auszumachen und auch ein Schweifansatz war zu erkennen. Auf kurz belichteten Aufnahmen ohne Nachführkorrektur konnte man ihn sogar in der Kameravorschau schon sehen. Leider verdeckte dann eine größere Wolkenschicht diesen Himmelsbereich und wir widmeten uns mehr anderen Regionen. Nachdem Werner und Bernd in eine kleine Diskussion über Sichtbarkeit von Spiralarmen verfallen waren wurde M51 ins Visier genommen. Dort erklärte uns Bernd am 10–Zöller wo man überall hellere Teile der Spiralarme sehen kann was bei Werner und mir erst mal einige Zweifel an unseren Augen aufkommen ließ. Nach einiger Zeit konnten wir aber zumindest einige davon auch selbst sehen, wenn wir auch letztendlich nicht alles (gleich) sehen konnten. Danach war M82 dran und bot trotz hellen Mondlichts einen schönen Anblick. Bernd verabschiedete sich dann während Werner und ich noch ein bisschen weiter beobachteten. Weil Werner aber am nächsten Tag früh raus musste, packte er dann kurz vor 3 Uhr auch seine SaKomet C/2009 R1 (McNaught) chen zusammen. Ich wollte unbedingt noch den oben: Farbaufnahme, unten: Isophotendarstellung nächsten Kometen C/2009 R1 (McNaught) abwarten, der so langsam über den Horizont kam. Foto- en. Dann aber kam die nächste Wolkenfront und grafisch konnte man ihn schon erahnen, aber beendete meine Bemühungen und damit die Beobvisuell war die Dunstschicht noch viel zu dick. Ge- achtungsnacht. rade aber als Werner abfahren wollte wurde er Auch wenn es leider nur ein sehr kleiner Kreis auch im Okular sichtbar als schwacher diffuser war, der die Einweihung feiern konnte hat es denFleck. Diesen Eindruck nahm Werner noch mit be- noch viel Spaß gemacht und wird sicher nicht die vor er wegfuhr. Alleine gelassen wollte ich zumin- letzte Beobachtungsnacht auf der Plattform gewedest noch bis zur nautischen Dämmerung warten sen sein! (mt) um noch ein paar bessere Bilder zu schießen. In der nächten halben Stunde wurde er immer besser und so kam ich zu einigen gelungenen Fotografi- 14 Vandalismus am Schaukasten Leider gibt es von der Sternwarte in Bieselsberg eine schlechte Nachricht zu berichten. Am Nachmittag des 1. Mai wurde Familie Niemzig von einer Anwohnerin informiert, ein Geräusch von splitterndem Glas sei zu hören gewesen. Kay hatte sich sofort auf den Weg zur Sternwarte gemacht wo er den Schaden dann zu sofort zu Gesicht bekam: Die Glasscheibe des Schaukastens am Anbau der Sternwarte war durch Gewalteinwirkung komplett zerstört worden und die Splitter verteilt davor. Führungen Nach längerer Zwangspause wegen schlechten Wetters konnten endlich auch mal wieder Führungen stattfinden. Es wurde aber auch Zeit, denn im Moment haben wir erst einmal Sommerpause bei den Abendführungen. Der letzte Sonntag im Mai, Juni und Juli ist seit einigen Jahren nun ein traditioneller Nachmittag mit Sonnenbeobachtung geworden. Die Termine sind üblicherweise gut besucht, etabliert und meistens auch mit gutem Wetter gesegnet. Sonnenflecken gab es zwar selten zu zeigen, aber das sollte sich ja Sternwarten Die informierte Polizei traf auch alsbald vor Ort ein und leitete erste Ermittlungen ein, da sich eine Gruppe Verdächtiger noch in der Nähe aufhielt. Wir erstatteten Anzeige gegen Unbekannt und müssen nun abwarten, was herauskommt. Der Schaden ist sehr ärgerlich, aber zum Glück nicht allzu hoch, so dass er kein riesiges Loch in unsere Vereinskasse reissen wird. Die Scheibe werden wir demnächst ersetzen, so dass unsere Aushänge wieder gegen Wind und Wetter geschützt angebracht werden können. (mt) so langsam zum Besseren wenden, denn die Aktivität hat in der letzten Zeit doch deutlich zugenommen. Daneben gibt es auch immer die Rettung in Form des PST, bei dem man immer etwas zu zeigen hat, denn selbst im Minimum waren immer ein paar kleinere Protuberanzen und/oder Flares zu sehen. Die erste Sonnenführung in diesem Jahr musste zwar leider wegen der Bewölkung ausfallen, aber es haben sich schon Besucher für die nächste angekündigt. (mt) Sternwarte Keplergymnasium Führungen Auch auf der Sternwarte des Kepler–Gymnasiums machen wir Sommerpause. Aufgrund der dann folgenden Schulferien dauert diese aber wesentlich länger als in Bieselsberg. Erst im Oktober werden wir wieder eine regelmäßige Sternführung anbieten können. Eine Sonnenbeobachtung bieten wir aber in diesem Jahr auch wieder an. Am 13. Juni können Interessierte auch hier einen Blick auf unser Zentralgestirn werfen. Allerdings bitten wir, dass man sich vorher telefonisch bei Wolfgang Schatz anmeldet, damit wir besser planen können, mit wieviel Andrang wir rechnen müssen. (mt) Beobachtergruppe Wo ISSe denn? Seit etwa zwei Jahren beschäftigt mich der Wunsch, einmal eine winzige Momentaufnahme zu machen: ein Foto der ISS. Angetrieben durch einige schöne Fotografien der internationalen Raumstation, die man immer mal wieder im Internet finden konnte versuchte ich mich dem Thema zu nähern. Es gibt zwei sehr populäre Seiten im Internet, auf denen man exakte Zeitangaben zu den Überflügen finden kann: www.heavens-above.com und www.calsky.de. Beide bieten dem Nutzer eine einfache Möglichkeit, die geografischen Daten (Länge, Breite) seines Beobachtungsortes zu finden und abzuspeichern. Bei heavens-above kann man dann gleich auf der Startseite die ISS–Vorhersagen für die nächsten Beobachtergruppe 15 zehn Tage bekommen (sowie auch Vorhersagen mal, aber immerhin ein erster Anfang war für die Sichtbarkeit der Iridium–Flares) mit Anga- gemacht. be der minimalen und maximalen Horizonthöhen. Leider war dann auch für dieses Jahr erst mal die Auf Abruf steht dann eine kleine Himmelskarte je- Sichtbarkeit vorbei und 2009 wollte ich dann nachdes Überflugs bereit, so dass man sehr schnell se- legen. Mehr und mehr kam ich aber zu dem hen kann, wie sie über den Himmel ziehen wird. Schluss, dass es mit meiner derzeitigen AusrüsBei calsky dauert es nur eine Kleinigkeit länger, tung nicht viel besser klappen wird. Durch die weil man zunächst mal wählen muss, was man recht hohe Geschwindigkeit bräuchte ich entweder überhaupt wissen möchte, denn dieses Portal bietet schnellere Nachführmotoren oder durchgehend jede Menge mehr Informationen und ist daher stär- viel kürzere Belichtungszeiten damit das Bild ker gegliedert. Aber auch hier hat man durch einfa- nicht so sehr verwackelt. che Auswahl schnell seine Vorhersagen in der Die Alternative wäre gleich die Fotografie vor Hand und kann sogar den Suchzeitraum selbst be- Sonne oder Mond. Dort muss man nicht mit der stimmen. Mehr als einen Monat macht allerdings Nachführung kämpfen, hat allerdings auch nur etkaum Sinn, da bei der ISS immer mal wieder wa eine halbe Sekunde(!) Zeit, Bilder zu machen. durch Triebwerkszündung die Bahn angehoben Zudem ist der Schattenpfad (Breite des Beobachwird um das Absinken durch geringe Restreibung tungsfensters) auch nur knapp 5km breit, die Chanauszugleichen. Außerdem bietet calsky zusätzlich ce in Wohnortnähe einen Transit zu beobachten ist noch an, Vorbeiflüge der ISS vor Sonne oder also wesentlich kleiner als nachts. So ließ ich mir Mond vorhersagen zu lassen – die Krönung der immer mal wieder die möglichen Daten von calsISS–Fotografie wie ich finde! ky anzeigen, aber es war wie verhext – entweder Zunächst wollte ich aber mit dem einfachen begin- war es zu weit weg, die Wetterprognose schlecht nen, einem Bild in der Dämmerung. Dazu gibt es oder ich hatte schlichtweg andere Verpflichtungen über die Sommermonate immer wieder mal die Ge- (meistens die Arbeit)... So verging das Jahr ohne legenheit, denn durch ihre Bahn kommt sie doch Beobachtungserfolg. recht oft über die mittleren Breitengrade der Erde Im April waren einige Termine, aber das Wetter geflogen. So ergeben sich Perioden von meist et- war mir nicht wohl gesonnen. Umso überraschter was mehr als einer Woche Abendsichtbarkeit, Mor- war ich, als ich mit Thilo sprach, dass er mir prakgensichtbarkeit und eben keine Sichtbarkeit. tisch zuvorgekommen war. Am 9. April hatte er Allerdings taugt nicht jeder Überflug für Aufnah- (allerdings bei größerer Entfernung der ISS) eine men. Die Bahnhöhe der ISS schwankt um 350km, ganze Serie schießen können und ein tolles Mosad.h. wenn sie direkt im Zenit über uns ist, erhalten ik erstellt (siehe Titelbild)! Das spornte mich umwir genau diese Höhe und sie ist etwa 60" groß. Je so mehr an. weiter sie vom Zenit weg ist, desto kleiner wird An Pfingsten war es dann endlich soweit. Am sie und erreicht bei 45° Horizonthöhe gerade noch Samstag wäre am Bodensee eine Gelegenheit ge42". Von daher war mein Ziel, sie möglichst nahe am Zenit zu erwischen. Der erste Versuch erfolgte mit meinem 4,5–Zöller bei 900mm Brennweite und war dann aber doch recht ernüchternd. Da die Bahn der ISS nicht den Sternbahnen folgt war das manuelle Nachschwenken der Montierung ein mühsames Unterfangen. Beim Blick durch den Sucher die ISS so zu zentrieren, dass sie bei der Webcam im Bildfeld landet war fast unmöglich, denn nahe des Zenits bewegt sie sich mit 1° pro Sekunde! Mit diesem bisschen mehr Übung folgte einige Wochen später ein weiterer Versuch bei ähnlichen Bedingungen. Dieses Mal gelang es mir wenigstens, einige Bilder mit einer verschwommenen ISS zu erhalten. Nicht opti- ISS vor der Sonne am 24.5.2010 (M. Tischhäuser) 16 Kontrastverstärkte Aufnahme vom 24.5.2010 auf der alle acht Solarpanele jeder Seite zu sehen sind wesen, aber das Wetter war da noch nicht so gut. Ganz im Gegenteil zu anderen Gebieten in der Schweiz, von wo aus Thierry Legault eine Aufnahme mit angedocktem Space Shuttle machen konnte, die bei www.spaceweather.com Titelbild wurde. Am Sonntag war das Duo dann mehr in der Mitte Deutschlands zu sehen was mir einerseits zu weit und andererseits die Verärgerung meiner Eltern wegen einer kurzfristigen Absage einer Einladung nicht wert war (auch hier hat die Astronomiebegeisterung Grenzen). Aber der Montag war dann endlich mein Tag. Bei Trossingen sollte es um 12:28:24 MESZ endlich den Showdown geben und das Wetter war richtig prima. Zuhause wurde noch mal schnell die Armbanduhr mit der Funkuhr synchronisiert und auf calsky die neuesten Daten heruntergeladen ob sich am Zeitpunkt auch nichts geändert hatte. Den 8–Zöller mit 1950mm Brennweite und den halben Astro–Haushalt eingepackt, dann ging es auf die Autobahn. Auch wenn der halbe Zielort wegen einer Veranstaltung gesperrt zu sein schien, gelangte ich doch über Umwege frühzeitig an meinen anvisierten Beobachtungsplatz im Norden der Stadt wo die Zentrallinie verlief. Das Teleskop war recht fix aufgebaut und nach kurzer Zeit war auch die Bildschärfe zufrieden stellend eingestellt (die drei Staubfetzen ignorierte ich mal wegen der Kürze der Zeit) und eine kurze Trockenübung der Aufnah- Beobachtergruppe me absolviert. Nun hieß es warten und die Anspannung nahm mit jeder Minute zu. Hatte ich auch an alles gedacht? Knapp zwei Sekunden vor der berechneten Zeit drückte ich dann den Auslöser und hoffte, dass meine Kamera genug Bilder speichern konnte und die ISS auf ein oder zweien zu sehen sein würde. Laut Spezifikation sollte sie 3 Bilder/Sekunde und bis zu 10 RAW–Bilder am Stück machen können, was mir reichen sollte. Nach elf Bildern war Schluss und die Kamera nur noch mit dem Speichern der Bilder beschäftigt, also soweit im grünen Bereich. Mit leichtem Zittern öffnete ich die Bildvorschau und betrachtete die Bilder der Reihe nach. Und – da ISSe ja! Auf einem Bild war sie perfekt zu sehen, auf dem davor ragte gerade die Spitze in die Sonne. Erleichtert machte ich mich auf den Heimweg und ans Auswerten des Bildes. Weil ich nur einen optischen Sonnenfilter daheim hatte und somit 1/2000s belichten musste (1/4000s wäre die Grenze meiner Kamera) war zu erwarten, dass die ISS in Bewegungsrichtung etwa 3 Bildpunkte während der Belichtung zurücklegt, also nicht ganz scharf wird. Das sieht man auch auf dem Bild. In Querrichtung dagegen brachte eine leichte Schärfung des Bildes den erwünschten Erfolg: die 8 Solarpanele waren ganz deutlich getrennt zu sehen! Als ich Thilo am nächsten Tag von meinem Erfolg berichtete, konterte er gleich. Er hatte es am Sonn- ISS vor der Sonne am 23.5.2010 (T. Kranz) Mittig oben die angedockte Raumfähre. 17 Beobachtergruppe tag ja nicht so weit wie ich und die Gelegenheit genutzt selbst wieder aufzunehmen, dann ja sogar mit angedockter Atlantis! Weil er eine kleinere Brennweite benutzt hatte und seine Kamera noch kürzere Verschlusszeiten erlaubt ist sein Bild auch komplett scharf. Sein Erfolg machte die Runde im DLR und landete sogar in ihrem Blog. Das beste aber folgte dann danach: sein Bild schaffte es kurz danach sogar als „Bild des Tages“ auf die NASA–Startseite. Herzlichen Glückwunsch Thilo, das ist nicht vielen vergönnt! Was folgt nun als nächstes für mich? Nun, ein schärferes Bild mit kürzerer Belichtungszeit möchte ich auf jeden Fall noch machen. Bis August wird es ab und zu hoffentlich günstige Gelegenheiten geben. Und dann steht noch ein Video auf meinem Programm mit spezieller Software und meinen neuen Motoren, die es mir erlauben sollten, der ISS bei ihrer Bahn über den Abendhimmel zu folgen. (mt) Internetseiten mit Thilos Bild: NASA: http://www.nasa.gov/multimedia/imagegallery/image_feature_1677.html DLR: http://www.dlr.de/media/desktopdefault.aspx/tabid-4986/8423_read-14852/ NASA–Startseite am 27.5.2010 mit Thilos Bild des Tages links unten 18 Beobachtungsobjekte Beobachtungsobjekte 12. September Beobachtungsobjekte im Sommer Der Sommerhimmel bietet uns zwar nur kurze Nächte, aber in diesem Jahr gibt es dennoch einiges interessantes zu entdecken. Der Komet C/2009 R1 (McNaught) wird in der ersten Junihälfte vermutlich ein Objekt fürs bloße Auge (bis zu 4m könnten es werden), aber auf jeden Fall wird er schon mit kleinen Feldstechern zu sehen sein (im Moment ca. 7m). Leider ist seine Sichtbarkeit auf Grund seiner Bahn nicht so optimal, aber immerhin ist er vom 6. bis zum 30. zirkumpolar, wenn auch nur maximal bei 18° Horizonthöhe nachts. Er ist tief im Nordosten zu erspähen (siehe auch im Bericht über die Einweihung der Beobachtungsplattform). Anfang des Monats bewegt er sich zwischen Andromeda und Dreieck, am 21. Juni ist er bereits nahe Capella im Fuhrmann und erreicht am 5. Juli Castor in den Zwillingen. Ein weiterer Komet ist C/2009 K5 (McNaught). Er steht zur Zeit nicht weit vom Polarstern im Sternbild Eidechse und erreicht etwa 8m, wird also ebenfalls mit Feldstechern zu sehen sein, wenn auch nicht ganz so gut wie sein Kollege. Im Süden verwöhnt uns wie immer im Sommer die Milchstraße, vor allem mit den Sternbildern Skorpion, Schütze und Schild. Aber auch ein Blick in Schlange/Schlangenträger ist nicht uninteressant. Dort gibt es einige Kugelsternhaufen des Messierkatalogs, die man gerne mal übersieht weil die prachtvolleren Vertreter M3, M5, M13, M92, usw. auch zu sehen sind. Aber auch M9, M10, M12 und M14 sind lohnenswert vor allem bei hoher Vergößerung und größerer Öffnung. Für Fotografen wäre vielleicht mal NGC5850 eine Herausforderung. Sie zeigt eine schöne Spiralstruktur und hat gleich drei weitere Galaxien in ihrer Nähe. Wer macht das beste Bild? (mt) 19 Verschiedenes Aufsuchkarte für Komet C/2009 R1 (McNaught) im Juni 2010 Verschiedenes Caroline Herschel (1750 – 1848) Teil 2 Das 40-füßige Teleskop: Eine wichtige Voraussetzung für Herschels Entdeckungen sind seine hervorragenden Teleskope, welche die der offiziellen Sternwarten bald übertreffen. Herschel mietet sich zunächst Teleskope, geht aber bald dazu über, sie selbst zu bauen, wobei ihm Caroline selbstverständlich tatkräftig zur Seite steht. Da die größeren Refraktoren schwer zu handhaben sind, wendet er sich bald der Arbeit an Spiegelteleskopen zu, nachdem er von einem Mitbürger in Bath die Grundlagen des erforderlichen Wissens und die nötigsten Materialien erworben hat. Die Experimente mit unterschiedlichen Legierungen (die Spiegel werden aus Metall gegossen und dann poliert) und die Herstellung immer größerer Spiegel entwickeln sich nahezu zur Besessenheit, über der Herschel alles andere zu vergessen scheint, zuweilen sogar das Essen und Trinken. Allerdings tragen die Aufträge über die Anfertigung von Teleskopen für wohlhabende Zeitgenossen bald auch zum Unterhalt der Familie bei, um den es nicht so gut bestellt ist, seit Wilhelm seine Arbeit als Musiker zugunsten der Astronomie immer weiter einschränkt. Die Krönung seiner Arbeit als Konstrukteur von Teleskopen ist wohl der Bau des sog. 40–Füßers (ca. 1787—1789) mit einem Tubus von 12m Länge und 1,5m im Durchmesser. Caroline gibt eine lebhafte Darstellung des Durcheinanders, das während des Baus das Leben der Herschels vollkommen bestimmt. Ein Besucher Herschels beschreibt die Arbeiten wie folgt: „In der Mitte seiner Werkstatt erhebt sich eine Art Altar, ein massives Gebilde, das in einer konvex geformten Oberfläche endet, auf der der zu polierende Spiegel liegt und durch Schleifen ge- 20 formt werden soll. Um dies zu erreichen, ist der Spiegel in eine Art zwölfseitigem Rahmen eingefasst, aus dem ebenso viele Griffe hervorstehen, die von zwölf Männern gehalten werden. Diese Seiten sind nummeriert und die Männer, die an ihnen postiert sind, tragen dieselben Nummern auf ihren festen Leinenoveralls, die ihre Kleidung vor den Spritzern der Flüssigkeit schützen, die von Zeit zu Zeit zwischen den Spiegel und die Form gebracht wird, um die Politur zu erreichen. Der Spiegel wird langsam auf der Form bewegt, mehrere Stunden lang hintereinander und in bestimmte Richtungen, in dem an bestimmten Stellen der Oberfläche mehr Druck ausgeübt wird als an anderen, das dazu führt, dass die parabolische Gestalt hervorgerufen wird. Dann wird er auf einem Karren weggebracht und zum Tubus transportiert, in den er durch eine Maschine hinabgesenkt wird, die ausdrücklich zu diesem Zweck konstruiert wurde. Diese Arbeit wird eine beachtliche Zeit lang täglich wiederholt, und anhand der Beobachtungen, die er des Nachts macht, urteilt Herschel darüber, wie weit sich der Spiegel dem Standard annähert, den er wünscht.“ Eine Besonderheit des 40–Füßers ist der Einblick von vorn („front view“), bei dem mit einem etwas außerhalb der optischen Achse angebrachten Okular ohne Umweg über einen Fangspiegel direkt auf den Hauptspiegel geblickt wird. Für die solchermaßen verbesserte Lichtausbeute nimmt Herschel gern eine leicht verzerrte Abbildung in Kauf. Für über 50 Jahre sollte das Riesengerüst vor dem Haus der Herschels in Slough das Landschaftsbild bestimmen und unzählige Touristen anlocken (das Teleskop wird mit dem Koloss von Rhodos verglichen), tatsächlich ist seine Bedeutung für die praktische astronomische Arbeit Herschels gering, da es Temperaturschwankungen gegenüber empfindlich ist, mindestens drei Personen für seinen Betrieb nötig sind und der Spiegel schnell beschlägt und ständig poliert werden muss. 1815 findet die letzte Beobachtung mit dem 40–Füßer statt, und 1839 wird es von John Herschel mit einer kleinen Zeremonie abgebaut. Die eigenen Entdeckungen: Seit dem Umzug der Herschels nach Datchet bei Windsor im Jahre 1782 steht Caroline ein eigener Refraktor zur Verfügung, der sie ermutigen soll, Verschiedenes auf eigene Faust nach Kometen zu suchen. Aber zunächst macht sie sich nur halbherzig daran, teils, weil sie sich die selbstständige astronomische Arbeit noch nicht zutraut, teils, weil sie sich nachts allein in freier Natur fürchtet. Im Juli 1783 schenkt ihr Wilhelm einen Newton-Spiegel mit 27 Zoll Brennweite und 30facher Vergrößerung. In Slough schließlich, wo die Familie seit 1786 wohnt, hat Caroline eine eigene kleine Beobachtungsstation auf dem flachen Dach, wo sie ihr Teleskop aufstellen kann. Eine Art Metronom, das Alexander eigens für sie angefertigt hat, ermöglicht es ihr, bei ihren Beobachtungen die Sekunden zu zählen (und, in Verbindung mit den Schlägen der Uhr ein Stockwerk tiefer, deren Zeitpunkt ziemlich genau zu bestimmen). Am 1. August 1786, als Wilhelm sich gerade auf dem Kontinent aufhält, um in Göttingen ein 10–Fuß–Teleskop zu übergeben, das der König als Geschenk an die Universität bei ihm in Auftrag gegeben hat, entdeckt Caroline ihren ersten Kometen. Am folgenden Tag schreibt sie an Dr. Blagden, den Sekretär der Royal Society: „Sir, aufgrund der Freundschaft, die, wie ich weiß, zwischen Ihnen und meinem Bruder besteht, wage ich es, Sie in seiner Abwesenheit mit dem folgenden unvollständigen Bericht über einen Kometen zu belästigen. Meine Aufgabe, die Beobachtungen niederzuschreiben, wenn mein Bruder den 20–Fuß–Reflektor benutzt, lassen mir nur selten Zeit, den Himmel zu beobachten; aber da er sich gerade zu Besuch in Deutschland aufhält, habe ich die Gelegenheit seiner Abwesenheit ergriffen, auf der Suche nach Kometen in der Nachbarschaft der Sonne zu „schwenken“; und letzte Nacht, den 1. August, gegen 10 Uhr, fand ich ein Objekt, das in Farbe und Helligkeit sehr stark dem 27. Nebel der Connaissance des Temps ähnelte, allerdings mit dem Unterschied, dass es rund war. Ich nahm an, dass es ein Komet sei; aber da Dunst heraufzog, war es mir bis heute Abend nicht möglich, mich hinsichtlich seiner Bewegung vollständig zu vergewissern. Ich machte mehrere Zeichnungen der Sterne, die mit ihm im Gesichtsfeld waren, und habe eine Kopie derselben beigefügt, verbunden mit meinen Beobachtungen, damit Sie, sie miteinander vergleichen können“. Am 21. Dezember 1788 entdeckt Caroline ihren zweiten, am 7. Januar 1790 ihren dritten Kometen, der nur an vier Nächten zwischen dem 9. und 21. Verschiedenes Januar beobachtet werden konnte. Der vierte folgt am 17. April 1790, der fünfte am 15. Dezember 1791. Der sechste Komet, den Caroline erstmals am 7. Oktober 1793 beobachtet, wurde von Messier bereits am 27. September entdeckt. Bei ihrem siebten Kometen vom 7. November 1795 handelt es sich um die zweite Erscheinung von Encke und ihr Achter vom 14. August 1797 wird gleichzeitig von Bouvard in Paris und Lee in Hackney entdeckt. Ferner wird Caroline Herschel die Entdeckung mehrerer Nebel zugeschrieben, welche Wilhelm Herschel in seinen Nebelkatalogen durch die Hinzufügung ihres Monogramms kenntlich macht. Es sind dies im Catalogue of One Thousand New Nebulae and Clusters of Stars, NGC 253, die Sculptor-Galaxie, NGC 205, der größere Begleiter der Andromeda-Galaxie und NGC 2360, ein offener Sternhaufen in Canis Major. Im Catalogue of a Second Thousand of New Nebulae and Clusters of Stars, kommen die offenen Sternhaufen NGC 659 in Cassiopeia, NGC 6633 in Ophiuchus, NGC 7380 in Cepheus und NGC 225 in Cassiopeia hinzu. Eine enorme Leistung ist außerdem Caroline Herschels Bearbeitung des Flamsteed–Katalogs bzw. die Erstellung eines Katalogs von Sternen, die zwar von Flamsteed beobachtet wurden, aber nicht im Britischen Katalog vorkommen, sowie die Erarbeitung eines dazugehörigen Index. Caroline beweist hier — wie bei allen ihren Arbeiten — größte Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit, insbesondere bei der Überprüfung der Positionen der Sterne. Für diese Arbeit wird ihr allerhöchste Anerkennung u.a. von Gauß und Encke gezollt. Trotzdem bleibt sie die bescheidene Frau, die sie immer gewesen ist. Die wichtigste Bestätigung ihrer Arbeit ist für sie allerdings wohl die Tatsache, dass ihr vom König, in ihrer Funktion als Assistentin ihres Bruders, im Jahre 1787 ein jährliches Gehalt in Höhe von 50 Pfund zugestanden wird. Die Jahre „danach“: Auf den beruflichen Erfolg folgt ein Jahr darauf der persönliche Tiefschlag. Ihr Bruder Wilhelm, der Mensch, auf den sie in den vergangenen 16 Jahren ihr ganzes Leben ausgerichtet hat, entschließt sich, mittlerweile fünfzigjährig, die Witwe Mary Pitt zu heiraten, die seinen Antrag (nach einigen Auseinandersetzungen über die Frage des Wohn– 21 bzw. Arbeitsortes und die Position Carolines) denn auch annimmt. Caroline verliert ihre Aufgabe als Haushälterin ihres Bruders und zieht in eine Mietwohnung; was die astronomische Arbeit betrifft, bleibt sie jedoch die wichtigste Bezugsperson ihres Bruders. Das Verhältnis zur Schwägerin scheint zunächst ziemlich gespannt zu sein (Tagebucheintragungen aus dieser Zeit existieren nicht), bessert sich im Laufe der Jahre aber zusehends. Eine besondere Freude ist für den Familienmenschen Caroline die Geburt ihres Neffen John Frederick William Herschel (7. März 1792), zu dem sie zeitlebens eine sehr herzliche Beziehung haben soll. Da Wilhelm Herschel nach seiner Heirat häufiger Reisen unternimmt und Caroline in dieser Zeit die Häuser der Familie hütet, hat sie oft die Aufgabe, als Hausherrin von Slough Besucher zu empfangen und die astronomischen Geräte vorzuführen. Unter den Gästen sind so illustre Persönlichkeiten wie Joseph Haydn, der, so sagt man, durch seine Eindrücke beim Beobachten mit dem 40–Fuß–Teleskop zu seiner „Schöpfung“ inspiriert wurde. Als Wilhelms Gesundheit nachlässt, ist seine Schwester sehr um ihn besorgt und stets zur Stelle, wenn es darum geht, seine Arbeitsaufträge entgegenzunehmen. Mit seinem Tod am 25. August 1822 verliert sie anscheinend jegliche Beziehung zu England und beginnt schon wenige Tage nach seinem Begräbnis, für die Rückkehr nach Hannover zu packen. Lebensabend in Hannover: Im Oktober 1822 kommt ihr jüngerer Bruder Dietrich nach England, um Caroline zu sich nach Hannover zu holen. Gut versorgt durch die königliche Pension und weitere 100 Pfund jährlich aus dem Nachlass ihres Bruders, lebt sie bis zu Dietrichs Tod 1827 (oder 1825) bei dessen Familie, danach mietet sie sich eine Wohnung und geht ein wenig auf Distanz zur Verwandtschaft (eine Ausnahme bildet ihre gute Beziehung zu ihrer Nichte Anna Knipping). 1823 beginnt sie, (zum Andenken an ihren Bruder), mit ihrer Arbeit am „Zonenkatalog“, einem Nebelkatalog, der sich auf Beobachtungen Wilhelm Herschels stützt, die sie nunmehr nach Himmelsabschnitten ordnet. Allerdings bleibt dieser Katalog unveröffentlicht. Auch wenn der Kontakt fast ausschließlich brieflich aufrechterhalten wird, pflegt sie eine innige 22 Beziehung zu ihrem Neffen John, und später auch zu dessen Ehefrau. Sie nimmt regen Anteil an seinen astronomischen Forschungen und als sie von seinen Plänen einer systematischen Durchmusterung des Südhimmels vom Kap der Guten Hoffnung aus erfährt, ruft sie aus: „Ja if I was but thirty or forty years younger, and could go too! In Gottes Namen!“ In Hannover besucht sie regelmäßig Konzerte, pflegt einige gesellschaftliche Kontakte, auch zur königlichen Familie, und trifft sich häufig mit ihrer Freundin Mme Beckedorff und deren Tochter. Noch an ihrem 97. Geburtstag empfängt sie den Besuch des Kronprinzenpaares, unterhält sich einige Stunden lebhaft mit ihnen und singt ihnen abschließend ein Lied vor, das ihr Bruder siebzig Jahre zuvor komponiert hatte. Sie erlebt noch die Veröffentlichung der vollständigen „Cape Observations“ ihres Neffen und erfährt von der Entdeckung des achten Planeten Neptun (1846). Am 9. Januar 1848 stirbt Caroline Herschel. Sie wird auf dem Gartenfriedhof in Hannover, ihrer Heimatstadt, beigesetzt. Verschiedenes Ehrungen und Auszeichnungen: 1828 Goldene Medaille der Royal Astronomical Society und zu deren Ehrenmitgliedschaft 1835, für den sogenannten Zonenkatalog. 1838 Die Königliche Irische Akademie der Wissenschaften ernennt Caroline Herschel, 88jährig, zu ihrem Mitglied. 1846 Im Alter von 96 Jahren erhält Caroline Herschel im Auftrag des Königs von Preußen die goldene Medaille der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Sie wird ihr durch Alexander von Humboldt übersandt. Der Komet 35P/Herschel-Rigollet wird nach ihr benannt, ebenso ein Mondkrater im Sinus Iridium (Regenbogenbucht). Auch der Planetoid (281) „Lucretia“ trägt zu Ehren von Caroline Lucretia Herschel deren Namen. Grabinschrift: „Hier ruhet die irdische Hülle von Caroline Herschel geb. zu Hannover den 16. März 1750 gestorben den 9. Januar 1848. Der Blick der Verklärten war hienieden dem gestirnten Himmel zugewandt, die eigenen Cometen Entdeckungen und die Theilnahme an den unsterblichen Arbeiten ihres Bruders, Wilhelm Herschel, zeugen davon bis in die späte Nachwelt. Die Königliche Irländische Akademie zu Dublin und die Königliche Astronomische Gesellschaft in London zählten sie zu ihren Mitgliedern. In dem Alter von 97 Jahren 9 Monaten 24 Tagen entschlief sie mit heiterer Ruhe und bei völliger Geisteskraft, ihrem zu einem bessern Leben vorangegangenen Vater, Isaac Herschel, folgend, der ein Lebensalter von 60 Jahren 2 Monaten und 17 Tagen erreichte und seit dem 25. März 1767 hieneben begraben liegt." (ws) 23 Termine Termine Astronomische Vorschau 7. Juni Mars nahe Regulus, Abstand weniger als 1° 21. Juni Sommersonnenwende (13.28 MESZ) 24. Juni Mond bedeckt V913 Sco (5,4m), Eintritt an dunkler Seite (0.57 MESZ) 25. Juni Pluto in Opposition 29. Juni Mond bedeckt Rho Cap (4,9m), Austritt an dunkler Seite (1.51 MESZ) 5. Juli Uranus stationär, wird rückläufig (Beginn der Oppositionsschleife) 11. Juli Totale Sonnenfinsternis (sichtbar im Atlantik, z.B. Tahiti, Osterinseln) 21. Juli Mond: Goldener Henkel sichtbar am frühen Abend (Juraberge beleuchtet) 23. Juli Jupiter stationär, wird rückläufig (Beginn der Oppositionsschleife) 30. Juli Mars nahe Saturn (Abstand abends ca. 2°) 7. August Abendsichtbarkeit Merkur 8. August Venus nahe Saturn (Abstand 2,7°) 19. August Venus nahe Mars (Abstand abends ca. 2°) 20. August Neptun in Opposition (Entfernung 29 AE, Helligkeit 7,8m) 27. August Mond bedeckt 19 Psc (5,0m) Austritt an dunkler Seite (1.40-2.20 MESZ) 15. September Pluto stationär, wird rechtläufig (Ende der Oppositionsschleife) 18. September Mond bedeckt Rho Cap (4,9m), Eintritt an dunkler Seite (19.35 MESZ) 18. September Mond: Goldener Henkel sichtbar am frühen Abend (Juraberge beleuchtet) 19. September Jupiter nahe Uranus (Abstand 48,5") 19. September Merkur: maximale Elongation, Morgensichtbarkeit 21. September Uranus in Opposition (Entfernung 19 AE, Helligkeit 5,7m) 21. September Jupiter in Opposition (Entfernung 4 AE, Helligkeit -2,9m) 23. September Mond bedeckt 19 Psc (5,0m) Austritt an dunkler Seite (2.23-3.30 MESZ) 23. September Tagundnachtgleiche (5.09 MESZ) 27. September Venus: größte Helligkeit (-4,6m) Impressum 24 Veranstaltungen und Treffen 4. Juni Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Vortrag "Die Physik von Star Trek" von Dr. H. Zitt (20 Uhr) 13. Juni Sonnenbeobachtung auf der Sternwarte Keplergymnasium (14-17 Uhr) 16. Juni Beobachterstammtisch (20 Uhr) 27. Juni Sonnenbeobachtung: ein Nachmittag auf der Sternwarte Nordschwarzwald (14-17 Uhr) 2. Juli Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Vortrag "Die Milchstraße und ihre Nachbarn" von T. Kranz (20 Uhr) 21. Juli Beobachterstammtisch im Gasthaus Erzkopf, Huchenfeld (20 Uhr) 25. Juli Sonnenbeobachtung: ein Nachmittag auf der Sternwarte Nordschwarzwald (14-17 Uhr) 6. August Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – kein Vortrag (20 Uhr) 11. August Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (ab 21 Uhr) 18. August Beobachterstammtisch im Gasthaus Erzkopf, Huchenfeld (20 Uhr) 25. August Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (ab 21 Uhr) 3. September Monatstreffen des AAP im Pforzheimer Kulturhaus Osterfeld – Vortrag "Unser Kosmos – das neue Bild vom Universum" von B.Weisheit (20 Uhr) 8. September Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (ab 21 Uhr) 12. September 4. Bieselsberger Spezialitätenwanderung (10 – 17 Uhr) 15. September Beobachterstammtisch im Gasthaus Erzkopf, Huchenfeld (20 Uhr) 22. September Öffentliche Führung der Sternwarte Nordschwarzwald in Bieselsberg (ab 21 Uhr) Impressum Die Astro–News erscheinen quartalsweise in einer Auflage von 150 Exemplaren und dienen zur Information von Mitgliedern, Freunden und Förderern des Astronomischen Arbeitskreises Pforzheim 1982 e. V. (AAP) Vereinsanschrift: Redaktion: Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V. Martin Tischhäuser z.Hd. Sylja Baalmann Silcherstraße 7 Rotestraße 22 72218 Wildberg 75334 Straubenhardt Bankverbindung: Konto 19 12 100, Sparkasse Pforzheim (BLZ 666 500 85) Redakteure: Martin Tischhäuser (mt), Martin Stuhlinger (ms), Wolfgang Schatz (ws), Bernd Vogt (bv) Fotos: Werner Löffler, Christian Sollner Auflage: 150 Exemplare Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 21. August 2010 Der AAP im Internet: http://www.aap-pforzheim.de http://www.sternwarte-bieselsberg.de http://www.sternwarte-nordschwarzwald.de © 2010 Astronomischer Arbeitskreis Pforzheim 1982 e. V.