1 Please take notice of: (c)Beneke. Don't quote without permission. Ulrich Hofmann (22.01.1903 München - 05.07.1986 Heidelberg), Mitbegründer der modernen Tonmineralogie, Tonmineralforschung und -anwendung Sein Leben und Werk. September 2005, geändert 17. Oktober 2005 Klaus O. T. Beneke Institut für Anorganische Chemie der Christian-Albrechts-Universität D-24098 Kiel [email protected] 2 Ulrich Hofmann (22.01.1903 München - 05.07.1986 Heidelberg), Mitbegründer der modernen Tonmineralogie, Tonmineralforschung und -anwendung Sein Leben und Werk. Seite Inhaltsverzeichnis 2-4 Einführung 5-9 Kurzlebenslauf von Justus von Liebig (1803 - 1873) 5-6 Kurzlebenslauf von Egon Wiberg (1901 - 1976) 6 Kurzlebenslauf von Armin Weiss (Weiß) (geb. 05.11.1927 Stefling) 6 Der Vater und Forscher Karl Andreas Hofmann (1870 - 1941) 10-26 Kurzlebenslauf von Julius Adolf Stöckhardt (1809 - 1886) 10 Kurzlebenslauf von Adolf von Baeyer (1835 - 1917) 12 Kurzlebenslauf von Gerhard Krüss (1859 - 1895) 12 Auswahl von Schülern, die unter Adolf von Baeyer an der Ludwig-Maximilians-Universität in München promoviert haben 17 Schüler von Adolf von Baeyer, die sich als Privatdozenten für Chemie in München habilitiert haben 18 3 Kurzlebenslauf von Hugo Erdmann (1862 - 1910) Der Sohn Ulrich Hofmann (1903 - 1986) 23-24 27-83 Kurzlebenslauf von Sir Benjamin Collins Brodie jr (1817 - 1880) 29-30 Kurzlebenslauf von Kurd Endell (1887 - 1945) 34 Kurzlebenslauf von Franz B. Hofmann (geb. 21.05.1942 Wien) 35 Kurzlebenslauf von László Mattyasovszky (1912 - 1992) 42-43 Kurzlebenslauf von Vilmos Zsolnay (1828 - 1900) 42-43 Kurzlebenslauf von Rudolf Schenck (1870 - 1965) 49-50 Kurzlebenslauf von Max Trautz (1880 - 1960) 50 Kurzlebenslauf von Julius Paul Kunze (geb. 02.11.1897 Chemnitz) 52-53 Kurzlebenslauf von Ernst August Friedrich Ruska (1906 - 1988) 57 Kurzlebenslauf von Bodo von Borries (1905 - 1956) 57 Kurzlebenslauf von Manfred Baron von Ardenne (1907 - 1997) 57 Kurzlebenslauf von Max Knoll (1897 - 1969) 57 Kurzlebenslauf von Arne Wilhelm Kaurin Tiselius (1902 - 1971) 58 Kurzlebenslauf von Wolfgang Graßmann (1898 - 1978) 62 Kurzlebenslauf von Hanns-Peter 4 Boehm (geb. 09.01.1928 Paris) 63 Kurzlebenslauf von Karl Hugo Strunz (geb. 24.02.1910 (Weiden) 63-64 Kurzlebenslauf von Hans Wolfgang Kohlschütter (1902 - 1986) 68-69 Kurzlebenslauf von Wilhelm Friedrich Jost (1903 - 1988) 69 Kurzlebenslauf von Karl Johann Freudenberg (1886 - 1983) 70-71 Kurzlebenslauf von Georg Wittig (1897 - 1987) 71 Kurzlebenslauf von August Hermann Seger (1839 - 1893) 78 Danksagung 84 Literaturverzeichnis 85-89 Gesamtverzeichnis der Publikationen und Werke von Ulrich Hofmann 90-110 5 Einführung Karl Andreas Hofmann Justus von Liebig Ulrich Hofmann wurde am 22. Januar 1903 in München geboren. Sein Vater, Dr. phil. Karl Andreas Hofmann, war Extraordinarius an der Universität München und Leiter der anorganischen Abteilung des Chemischen Staatsinstitutes in München. Der Direktor des Instituts war der spätere Nobelpreisträger der Chemie von 1905 Johann Friedrich Wilhelm Adolf von Baeyer, der als Nachfolger von Justus von Liebig1 im Jahre 1875 die Leitung des Instituts übernahm. Karl Andreas Hofmann 1 Justus Freiherr von Liebig (12.05.1803 Darmstadt - 18.04.1873 München). Wurde als Sohn eines Drogisten geboren und lernte 1817/18 bei einem Apotheker in Heppenheim an der Bergstraße. Er begann 1820 mit dem Studium der Chemie in Bonn bei Karl Wilhelm Gottlob Kastner (1783 - 1857), dem er nach Erlangen folgte. Im März 1822 erfolgte der Abbruch des Studiums wegen verbotener Mitgliedschaft in einer Burschenschaft und Studentenunruhen. In Paris hörte er Vorlesungen bei Dulong, Thénard, Gay-Lussac Desormes u. a. Wurde Mitarbeiter im Labor von Gay-Lussac, untersuchte Knallsäure und promovierte in absentia in Erlangen. Liebig wurde 1824 auf Empfehlung von Alexander von Humboldt nach Gießen berufen, wo er sein später weltberühmetes Labor im Wachraum einer ehemaligen Kaserne einrichtete. Hier führte er das chemische Praktikum als Ergänzung zur Experimentalvorlesung in die Ausbildung ein. Liebig untersuchte u. a. Harnsäure, Hippursäure, Campher und Camphersäure und erkannte die Unzulänglichkeiten der analytischen Apparaturen und entwickelte neue. Es folgten weitere Untersuchungen über die Zusammensetzung des Salicin, Coniin und Coffein, Umsetzung von Alkoholen mit Chlor u. a. Chloral und Chloroform. Liebig schrieb 1840 das Werk „Die organische Chemie und ihre Anwendung auf die Agricultur und Physiologie“ und begründete die Agrikulturchemie. 1852 erhielt Liebig einen Ruf nach München. Liebig war ein sehr vielseitiger Chemiker und 6 hatte in diesem Institut, als Leiter der anorganischen Abteilung, eine Dienstwohnung in der Ulrich Hofmann geboren wurde. Diese hatte einen Zugang zu den Laboratorien. Die Dienstwohnung wurde 1910/11 in ein physikalisch-chemisches Laboratorium umgewandelt. An der Stelle des Instituts mit der Dienstwohnung wurde nach der Zerstörung im 2. Weltkrieg das Institut für Anorganische Chemie der Universität München aufgebaut (seit 1997 in München-Großhadern). Als Ulrich Hofmann 1968 den Ehrendoktor der naturwissenschaftlichen-mathematischen Fakultät der Universität München erhielt sagte er zu seinen Kollegen Egon Wiberg2 und Armin Weiss3, dass er topographisch gesehen wohl auf dem Schreibtisch von Egon Wiberg geboren sei. Vergleicht man Baupläne und Fotografien des alten und des neuen Instituts so hatte Ulrich Hofmann wohl mit dieser Aussage recht. Ulrich Hofmann wurde damit im wörtlichen Sinne gesehen in die Chemie hineingeboren (BOEHM, 1987). Seit 1997 sind die Chemischen Institute der Ludwig-MaximiliansNaturforscher, dessen Forschungergebnisse und -erkenntnisse weit über eine Kurzbiografie herausgehen (PÖTSCH, 1989a). 2 Egon Wiberg (03.06.1901 Güstrow - 24.11.1976 Karlsruhe). Studierte ab 1921 Chemie an der TH Karlsruhe, wo er 1927 promovierte. Er wurde in Karlsruhe Assistent unter Alfred Stock (16.07.1876 Danzig- 12.08.1946 Aken bei Dessau) und habilitierte sich im Jahre 1931. 1932 wurde er Abteilungsvorstand und erhielt 1936 den Professorentitel. E. Wiberg kam 1938 als außerordentlicher Professor nach München wo er 1951 den Lehrstuhl für Anorganische Chemie erhielt. Dort hatte er großen Anteil am Wiederaufbau und der Erweiterung des Chemischen Instituts der Universität in München. In Karlsruhe entwickelte E. Wiberg eine Systematik der Bor-Wasserstoff-Verbindungen. Er fand ein Modell zur Beschreibung von Substitutionsreaktionen in der Borchemie mit Hilfe der Elektronentheorie, das er experimentell bestätigen konnte. So klärte er 1936 die Struktur von B2H6 sowie 1940 von B6H6 und begann die systematische Erforschung des Borazols, für das er den Namen „anorganisches Benzol“ prägte. E. Wiberg entdeckte 1939 das Aluminiumhydrid. Er arbeitete ab 1949 auf dem Gebiet der verschiedenen Wasserstoffverbindungen und synthetisierte eine Reihe neuer Hydride und Doppelhydride. Bei seinen Arbeiten an organischen Siliciumverbindungen entwickelte E. Wiberg ein Verfahren zur Gewinnung von reinem Silicium für die Halbleitertechnik (FISCHER, 1989b). 3 Armin Weiss (Weiß) (geb. 05.11.1927 in Stefling bei Regensburg). Nach dem Notabitur wurde A. Weiss von 1943 bis 1945 Luftwaffenhelfer im Zweiten Weltkrieg. Dort wurde er verletzt und konnte aus der russischen Gefangenschaft fliehen. Er machte 1945 sein Vorexamen in der Pharmazie, begann dann aber 1947 mit dem Studium der Chemie in Regensburg, Würzburg und München. Nach dem Diplom (1951) ging er mit seinem Doktorvater Ulrich Hofmann an die TH Darmstadt, wo er 1953 promovierte und sich 1955 habilitierte. Von 1961 bis 1965 wirkte A. Weiss als Extraordinarius für Anorganische Chemie an der Universität Heidelberg und wurde 1965 als Ordinarius und Institutsdirektor für Anorganische Chemie an die Universität München, als Nachfolger von Ernst Otto Fischer (geb. 19.11.1918 in Solln (heute München), berufen, wo er sich 1996 emeritierte. Die Arbeitsgebiete von Armin Weiss waren sehr vielfältig; Synthese von anorganischen Verbindungen, Strukturchemie, Intercalationsverbindungen an anorganischen Materialien (Uranylphospate, Titanate, Zirkonphosphat u. a.), und die vielen Untersuchungen der Tonminerale sollen hier besonders hervorgehoben werden. Erstmals gelang es ihm 1961 eine Kaolinit-Einlagerungsverbindung (Harnstoff) nachzuweisen, welcher 1963 eine Hydrazin-Kaolinit-Einlagerungsverbindung folgte. Armin Weiss begründetete 1969 auch das große Gebiet der Intercalationsverbindungen der Disulfide, mit dem Titandisulfid (BENEKE, LAGALY, 2002a). 7 Universität aus der Innenstadt nach München-Großhadern (D-81377 München, Butenandt-Str. 5 - 13) angesiedelt. Egon Wiberg (um 1975) Armin Weiß (1974) Egon Wiberg (vorn) und Klaus Beneke (hinten) (1970) Armin Weiß (Fasching 1964) 8 Der Hörsaalbau mit Wohnung von Justus von Liebig in München Liebigs Hörsaal (innen) in München 9 Nordfront von Justus von Liebigs Labor in München Liebigs Wohnhaus in der Arcisstraße 1 in München (links hinten, das Laboratorium) (kurz vorm Abriss) 10 Der Vater und Forscher Karl Andreas Hofmann (1870 - 1941) Ansbach (Stich um 1650) Der Vater von Ulrich Hofmann, Karl Andreas Hofmann wurde am 2. April 1870 in Ansbach in Mittelfranken als Sohn eines Richters am dortigen Landgericht geboren und wuchs mit fünf Geschwistern auf. Der Haushalt der Eltern mußte sparsam eingerichtet werden, was dem Familienstand und dem damals niedrigen Beamtengehalt des Vaters entsprach. In Ansbach wurde für den jungen Karl Andreas die Liebe zur Natur geweckt. In der Schule gab es noch keinen Chemieunterricht, aber ein später in Amerika verschollener Onkel hatte das erstmals 1855 von Julius Adolf Stöckhardt4 erschienene Buch „Schule der Chemie“ zurückgelassen, welches K. A. Hofmann in seinen Bann zog. Seinen letzten Vortrag vor der Preußischen Akadamie der Wissenschaften in Berlin im Jahre 1940 widmete K. A. Hofmann J. A. Stöckhardt und dessen Buch „Entwicklung des chemischen Unterrichts von Stöckhardts Schule der Chemie (1855) bis zur „Anorganischen Chemie“. 4 Julius Adolf Stöckhardt (04.01.1809 Röhrsdorf (bei Meißen) - 01.06.1886 Tharandt (bei Dresden). Stöckhardt machte eine Apothekerlehre in Liebenwerda und studierte danach Pharmazie und Chemie an der Universität Berlin. Er war 6 Monate in Koblenz tätig und machte danach eine ausgedehnte Auslandsreise in der er chemische Fabrikationen und Institute in Belgien, England und der Schweiz aufsuchte. Danach arbeitete Stöckhardt zwei Jahre in einer Mineralwasserfabrik in Dresden und promovierte an der Universität Leipzig. Im Jahre 1838 wurde er Professor an der Staatsgewerbeschule Chemnitz, wo er bis zu seiner Berufung als Professor der Agrikulturchemie und landwirtschaftliche Technik an der Akademie zu Tharand tätig war. Stöckhardt war ein Verfechter der Liebig´schen Lehre der Agrikulturchemie und veröffentlichte dazu wichtige Ergebisse seiner Labortätigkeit. Diese wiederum führten zur Gründung von landwirtschaftlichen Versuchstationen in vielen Ländern, um die landwirtschaftlichen Erträge zu steigern (MÜLLER, 1989a). 11 Julius Adolf Stöckhardt Geoät und General Johann Jacob Baeyer, Vater von Adolf von Baeyer Adolf von Bayer 12 Als Karl Andreas Hofmann siebzehn Jahre alt war wurde der Vater an das Oberlandesgericht in München versetzt. Damit vollzog sich für ihn auch ein Wechsel der Schule kurz vor dem Abitur, was ihn zunächst einige Schwierigkeiten bereitete. Das Abitur jedoch bestand er mit Auszeichnung „Primus omnium“. K. A. Hofmann begann an der Münchner Universität ein Studium mit dem Ziel des höheren Lehramts, mit den Fächern Chemie, Physik, Botanik und Zoologie, wohl eine Konzession an die Beamtentradition in der Famile Hofmann. Beeindruckt vom Institut Adolf von Bayers5 während der Studienzeit und dem Einfluß des Leiters der Anorganischen Abteilung des Instituts Gerhard Krüss6 wurde K. A. Hofmann klar, dass er Chemiker werden wollte. Auf Anregung von Gerhard Krüss führte er eine Untersuchung über die Seltenen Erden der Euxenitgruppe durch mit der er am 15. 5 (Johann Friedrich) Adolf von Baeyer (31.10.1835 Berlin - 20.08.1917 Starnberg). Sohn des Geoäten General Johann Jacob Baeyer (05.11.1794 Müggelheim bei Köpenick - 11.09.1885 Berlin). Studierte in Berlin Mathematik und Physik, wandte sich jedoch nach dem Militärdienst dem Studium der Chemie zu, studierte in Heidelberg unter Bunsen und Kekulé, und promovierte 1858 in Berlin. Er folgte Kekulé nach Gent, habilitierte sich 1860 in Berlin und erhielt die Lehrstelle für Organische Chemie am Berliner Gewerbeinstitut (Vorläufer der TH Berlin). Im Jahre 1872 wurde Baeyer als Professor für Chemie an die Universität Straßburg berufen. Nach Liebigs Tod (1873) wurde er 1875 an die Universität München berufen und weihte 1877 das neue Institut ein, welches die Bedingung für die Annahme der Berufung war. Baeyer arbeitete über Phtaleine, Hydrobenzene, Acetylene (Alkine), Terpene, Oxoniumsalze. Als sein Hauptwerk zählt die 1860 begonnene Konstitutionsaufklärung und die Synthese des Indigos, sowie dessen oxidative Spaltung zu Isatin und Reduktion zu Indol (PÖTSCH, 1989b). 6 Gerhard Krüss (14.12.1859 Hamburg - 03.02.1895 München). Er studierte in München und Heidelberg Chemie und promovierte am 6. Dezember 1883 in München. Am 28. November 1886 wurde Krüss als Privatdozent in die Philosophische Fakultät der Universität München aufgenommen. Er ging im Wintersemester 1886/87 zu Lars Frederik Nilson (27.05.1840 Ostgötland - 14.05.1899 Stockholm) nach Stockholm, der 1879 das Element Scandium entdeckt hatte. Hier wurde Krüss in die Chemie der Seltenen Erden eingeführt. In München wurde Krüss als Privatdozent von Adolf von Baeyer mit der Leitung der neu gebildeten anorganischen Abteilung betraut. Nach der Ablehnung eines Rufes an die John-HopkinsUniversity in Baltimore, wurde er am 16. Mai 1890 zum etatsmäßigen außerordentlichen Professor ernannt. Als Lehraufgabe wurde ihm die analytische und anorganische Chemie übertragen. Er arbeitete fast ausschließlich auf dem Gebiet der anorganischen und physikalischen Chemie. Frühere Arbeiten behandelten (innere Molekülbewegung, Konstitution von Lösungen, spektralanalytische Beobachtungen und Messungen, quantitative Spektralanalyse). Bei Untersuchungen des Goldes und des Nickels bestimmte Krüss deren Atomgewichte neu. Seine Arbeiten über seltene Erden (Gadoliterden, Terbin-, Holium- und Erbinerde) sowie seine spektralanalytischen Forschungen sind besonders hervorzuheben. Dazu erschien 1891 das Buch Kolorimetrie und quantitative Spektralanalyse gemeinsam mit seinem Bruder Hugo Krüss, dem Inhaber der optischen Firma in Hamburg. Das große Verdienst von Gerhard Krüss war die Gründung der Zeitschrift für Anorganische und Allgemeine Chemie im Jahre 1892, dessen Herausgeber er bis zu seinem Tode war. Er starb erst 35 Jahre alt, am 3. Februar 1895 an perniziöser Anämie, oder wie sein Kollege Wilhelm Koenigs (22.04.1851 Dülken bei Düsseldorf - 15.12.1906 München) meinte, an den Folgen einer Schwefelwasserstoffvergiftung durch die Laboratoriumsluft mit schlechten Abzügen (PRANDTL, 1952). 13 Dezember 1892 promovierte. Sein Staatsexamen für das höhere Lehramt legte K. A. Hofmann ebenfalls 1892 ab. Gerne kam er dem Ratschlag Baeyers nach als Assistent am Institut zu bleiben. Bereits im Juli 1895 habilitierte er sich über die Herstellung und und Charakterisierung des Nitroprussidnatriums. Die unter dem Einfluß von Alfred Werners Koordinationslehre durchgeführte Arbeit konnte später durch K. A. Hofmanns geleisteten Vorarbeit in die Prusso- und Prussisalze, [FeCy5X]Nan bzw. [FeCy5X]Nan-1 eingeordnet werden (HOFMANN K A, 1895 a, b, c; 1896). Es folgten weitere Arbeiten über die Hydroxylaminverbindungen der Uran-, Wolfram-, Vanadin- und Niobsäure (SCHLEEDE, 1941). Gerhard Krüss Alfred Einhorn Das Münchner Laboratorium von Adolf von Baeyer zog, wie schon in Berlin und Straßburg, eine noch größere Anzahl von jungen Männer an. Diese führte er in seine Arbeitsweise ein und erzog sie zum eigenen Forschen. Das Münchner Institut war wohl zu Baeyers Zeit das mit den meisten Chemiestudenten. Hunderte von Schülern haben im Münchner Staatslaboratorium unter Baeyers Direktion ihre Doktorarbeit ausgeführt. Die große Zahl der Schüler konnte Baeyer nicht persönlich unterrichten, dazu war er auf die Hilfe von Dozenten und Assistenten angewiesen. Sein Laboratarium war anfangs in eine, dann zwei anorganische und in eine organische Abteilung aufgeteilt. Dazu kamen noch anderswärtig ausgebildete Chemiker nach München die sich in Baeyers Schule noch weiterbildeten. Unter diesen befanden sich Alfred Einhorn (27.02.1856 Hamburg - 24.03.1917 München), Carl Duisberg 14 (29.09.1861 Barmen - 19.03.1935 Leverkusen), Arnold Fredrik Hollemann (1859 1953), Theodor Curtius (27.05.1857 Duisberg - 08.02.1828 Heidelberg), William A. Noyes (06.11.1857 bei Independence, Iowa - 24.10.1941), Ferdinand Henrich, Lajos Ilosvay de Nagylovska (31.10.1851 Dés (Ungarn) - 30.09.1936 Budapest), Wladimir Ipatev (21.11.1867 Moskau - 29.11.1952 Chicago), Moses Gomberg (08.02.1855 Elizavetgrad (Ukraine) - 12.02.1947 Ann Arbor (Michigan, USA) und andere. Carl Duisberg William A. Noyes Moses Gomberg 15 Laboratorium von Adolf von Baeyer in München: oben: Sophienstraße; unten: Arcisstraße Baeyers Laboratorium in München, von der Luisenstraße aus gesehen 16 Baeyers Laboratorium in München (bis 1906) Willstätters Hörsaal und Laboratoriums-Neubau in München (1916-1918). In Hintergrund das Pharmazeutische Institut. 17 Schon zu Beginn der (18)80er Jahre kamen Japaner zum Studium nach München. Baeyer verstand es aus der großen Zahl seiner Schüler die besten Helfer herauszufinden. Über fünfzig seiner Schüler haben die akademische Laufbahn ergriffen, davon haben sich 27 an der Münchner Universität habilitiert. Adolf von Baeyer hat wohl die größte wissenschaftliche Nachkommenschaft der Chemie hervorgebracht, darunter die späteren Nobelpreisträger Emil Fischer, Eduard Buchner, Richard Willstätter und Heinrich Wieland (PRANDL, 1952). Tabelle 1: Auswahl von Schülern, die unter Adolf von Baeyer an der LudwigMaximilians-Universität in München promoviert haben (PRANDTL, 1952): Tag der Promotion 31.07.1878 30.06.1879 06.02.1880 12.03.1881 08.03.1882 25.05.1882 24.07.1882 23.06.1883 06.12.1883 21.01.1885 31.07.1886 24.11.1886 19.07.1887 19.07.1887 14.11.1888 11.11.1889 27.05.1892 15.12.1892 15.12.1892 14.03.1893 22.06.1893 17.03.1894 17.05.1894 22.06.1894 Name Paul Friedländer Clemens Zimmermann Heinrich Kiliani Adolf Spiegel Josef Brandl Karl Lintner Arthur Weinberg Otto Frh. v. d. Pfordten Gerhard Krüss Rudolf Geigy Wilhelm Muthmann Johann Ulrich Nef Bernhard Heymann Oskar Lohmann Eduard Buchner Johannes Rupe Johannes Dieckmann Karl Andreas Hofmann Friedrich Koneck, Edler von Norwall Friedrich D. Chattaway Victor Villiger Edmund Thiele Richard Willstätter Victor Rothmund Tag der Promotion Name 16.03.1895 03.07.1895 26.07.1895 26.07.1895 11.05.1896 29.04.1897 19.12.1898 19.12.1898 19.05.1899 31.05.1900 08.07.1901 18.07.1901 29.07.1901 19.11.1901 23.07.1902 07.07.1905 27.07.1905 28.11.1905 21.07.1908 Wilhelm Manchot Ludwig Staudenmaier Otto Dimroth Edgar Widekind Emil Uhlfelder Emil Baur Hans Frh. v. Liebig Jacob Meisenheimer Volkmar Kohlschütter Julius Sand Heinrich Wieland Wilhelm Prandtl Fritz Straus Robert Marc Johannes Hoppe Wilhelm Schlenk Ludwig Kalb Rudolf Pummerer Günther Bugge 19.12.1911 21.02.1912 20.12.1912 24.02.1913 03.03.1913 Amadeus Hahn Stephan Goldschmidt Siegfried Thannhauser Hans Lecher Curt Reisenegger 18 Tabelle 2: Schüler von Adolf von Baeyer, die sich als Privatdozenten für Chemie in München habilitiert haben (PRANDTL, 1952) Tag der Habilitation 19.03.1878 14.12.1878 27.03.1879 22.01.1881 12.03.1882 31.03.1883 01.07.1883 26.03.1884 24.03.1885 07.07.1886 09.07.1886 26.11.1886 28.03.1887 18.05.1891 Name Emil Fischer Otto Fischer Berthold Aronheim Wilhelm Koenigs Clemens Zimmermann Paul Friedländer Hans Frh. v. Pechmann William H. Perkin jun. Eugen Bamberger Otto Frh. v. d. Pfordten Richard Meyer Gerhard Krüss Ludwig Rainer Claisen Eduard Buchner Tag der Habilitation 24.03.1894 08.08.1895 17.12.1896 02.01.1898 17.03.1898 20.07.1898 25.01.1905 18.07.1906 13.09.1910 30.03.1911 20.08.1911 16.08.1912 04.04.1914 Name Wilhelm Muthmann Karl Andreas Hofmann Richard Willstätter Lassar Cohn Walter Dieckmann Victor Rothmund Heinrich Wieland Wilhelm Prandtl Wilhelm Schlenk Rudolf Pummer Kurt H. Meyer Ludwig Kalb Jean Piccard Karl Andreas Hofmann wurde am 26. Januar 1898 als Nachfolger des 1895 mit 35 Jahren verstorbene Gerhard Krüss zum etatsmärigen außerordentlichen Professor und Leiter der Anorganischen Abteilung des Münchner Universitätsinstituts ernannt, nachdem er bereits seit dem Wintersemester 1895/96 die Vorlesung über spezielle anorganische Chemie und das Praktikum für Gasanalyse abhielt. Gerhard Krüss hatte sich schon als junger Dozent zum führenden Anorganiker hervorgetan und 1892 die Zeitschrift für Anorganische und Allgemeine Chemie begründet. K. A. Hofmann sah es als hohe Ehre und Anerkennung an, Nachfolger von Krüss zu werden. Die Analytische Abteilung, hielt Wilhelm Muthmann (08.02.1861 Elberfeld, heute Wuppertal - 03.08.1913 München) bis zum Wintersemester 1899/1900, er wurde danach an die TH München berufen. Muthmann las die Vorlesung über analytische Chemie und hielt das von Krüss eingeführte Praktikum für physikalische Methoden (Spektralanalyse, Molekulargewichtsbestimmungen) an SamstagVormittagen ab. Danach übernahm diese Analytische Abteilung der Schwiegersohn von Adolf von Baeyer, Oskar Piloty (30.04.1866 München - 06.10.1915 Champagne; Sohn des bekannten Historienmalers Karl von Piloty), bis zu seinem Tod im Jahre 1915, als er als Leutnant der Infanterie in der Schlacht in der Champagne starb. 19 Sommer-Semester 1887 in München: vorne v. links: O. v. d. Pfordten, L. R. Claisen, W. Koenigs, A. Baeyer, H. v. Pechmann, G. Krüss, (stehend): Stylos, Grabfield 2. Reihe v. links: Manasse, A. F. Holleman, L. Fischer, R. Meyer, Philip, Nieme, Stolz, Beyer, Cornelius, Comstock, J. U. Nef, (stehend) Lowman; hintere Reihe v. links (stehend): Karl (Schlosser), E. Buchner, P. Friedländer, Hobein Winter-Semester 1896/97 in München: 1. Tischbein, 2. Lindenberg, 3. Pfeiffer, 4. >Karl<, 5. Samuel, 6. Husmann, 7. Gräter, 8. Kolroyd, 9. Frank, 10. Pickard, 11. Holzinger, 12. Gomberg, 13. Birsdorf, 14. Pfyl, 15. Wolff, 16. Prandtl, 17. Villinger, 18. Corti, 19. Hesse, 20. Manasse, 21. Uhlfelder, 22. Schleussner, 23. Höppner, 24. Willstätter, 25. Müller, 26. Einhorn, 27. Besthorn, 28. Thiele, 29. Baeyer, 30. Koenigs, 31. Ipatew 20 Anorganische Abteilung, Sommer-Semester 1898 in München vorne sitzend v. links: W. Muthmann, A. von Bayer, K. A. Hofmann, Stützel hinten stehend v. links: Nagel, V. Kohlschütter, L. Vanino, Roelig, Marburg, Schröder Wilhelm Muthmann Oskar Piloty 21 Hans Freiherr von Pechmann Eugen Bamberger Otto Dimroth Walter Dieckmann 22 Wilhelm Schlenk (um 1905) Johannes Thiele Richard Willstätter Rudolf Pummerer 23 Eduard Buchner Ludwig Claisen Im Jahre 1900 heiratete Karl Andreas Hofmann Emma Burger (1875 - 1947), die Mutter von Ulrich Hofmann und vier weiterern Kindern. In der Münchner Zeit bis 1910 arbeitete und forschte K. A. Hofmann an vielen Projekten, in diese Zeit entfallen etwa 90 Publikationen. K. A. Hofmann lehnte 1902 einen Ruf nach Basel ab. Im Jahre 1910 erhielt er einen Ruf, als Nachfolger des bei einem Bootsunfall auf dem Müritzsee verstorbenen Hugo Erdmann7, auf den Lehrstuhl für Anorganische Chemie an die Technische Hochschule Charlottenburg (später Berlin), den er annahm. 7 Hugo Erdmann (08.05.1862 Preußisch-Holland (Ostpreußen) - 25.06.1910 Müritzsee). Studierte ab 1879 Chemie an den Universitäten Halle, München und Straßburg, und promovierte 1883 in Straßburg mit einer Arbeit über „Condensationen und Metamorphosen der Phenolcrotonsäure“. Er ging als Erster Assistent für Chemie an die Universität Halle, wo er sich 1885 habilitierte und Privatdozent wurde. Gemeinsam mit seinem Bruder Ernst Erdmann (12.02.1857 Altfelde, Kreis Marienburg - 17.08. 1925 in Schweden) gründete er ein privates Laboratorium, durchaus nicht freiwillig, da der Preußische Staat die von Erdmanns Mentor Jacob Volhard (04.06.1834 Darmstadt - 14.01.1910 Halle) erbetene Aufbesserung des geringen Gehaltes durch ein Stipendium zunächst nicht bewilligen wollte. 1894 wurde Hugo Erdmann Professor für angewandte Chemie in Halle und 1901 Professor der Chemie an der TH Charlottenburg. Er arbeitete auf allen Gebieten der Chemie, hervorzuheben ist die Synthese des 1-Naphtols (1882) und die Thiophensynthese (1885) aus Bernsteinsäure und Phosphorsulfid. Er hatte mehrere Patente u. a. ein Füllgas für Luftfahrzeuge (1908): „Die Erfindung bezieht sich auf ein Füllgas für Luftfahrzeuge und besteht darin, dass überhitzter Wasserdampf bei einer Temperatur von über 100 Grad darin benutzt wird. Das Füllgas lässt 24 Sehr schnell lebte sich die Familie in Berlin ein, seinen fränkischen Dialekt legte K. A. Hofmann nie ab. Die Arbeitslast an der Technischen Hochschule in Charlottenburg war für K. A. Hofmann außergewöhnlich hoch, da er den Hauptteil der Anfängerausbildung der Chemiestudierenden sowie die Physiker in den Grundlagen der Chemie unterrichtete. Anfangs kamen noch die Hüttenleute dazu. Dies bedeutete bei einer Gesamtzahl von über 200 ganztätig im Laboratorium arbeitenden Studenten eine große Belastung durch Unterricht, Prüfungen und Verwaltungsarbeit. Dazu kamen noch zahlreiche Gutachten, die an der Technischen Hochschule bedeutend höher lagen als an den Universitäten. Ein Prüfungsstatistik zeigt auf, dass K. A. Hofmann in der Zeit von 1920 bis 1935 über 2 500 Prüfungen abhielt. Im Jahre 1935 wurde er von seinen amtlichen Verpflichtungen entbunden, arbeite aber weiterhin im Institut bis zu seinem Tode am 15. Oktober 1940 (SCHLEEDE, 1941). Der Verlag Vieweg in Braunschweig trat an K. A. Hofmann heran, das Lehrbuch der Anorganischen Chemie seines Vorgängers Hugo Erdman nach dessen Tod (5. Auflage) fortzuführen. K. A. Hofmann schrieb ein völlig neues in seiner Eigenwilligkeit charakteristisches Lehrbuch der Anorganischen Chemie. Die erste Auflage erschien 1918 und sollte noch viele Auflagen erreichen. Sein Sohn Ulrich Hofmann führte dieses Lehrbuch später erfolgreich mit Walter Rüdorff (1909 - 1989) bis zur 21. sich namentlich bei Luftschiffen mit Vorteil benutzen“. Hugo Erdmann wusste, dass Wasserdampf leichter als Luft ist und nach oben steigt. Deshalb eignet er sich, um Zeppeline und Ballone zum Fliegen zu bringen. So wie Helium, Wasserstoff oder Heißluft auch. „Das Problem beim Wasserdampf ist nur, dass er nicht kondensieren darf. Wenn man ne leichte Isolation hätte, dann könnte man das verhindern und dann könnte man die doppelte Tragkraft vom Wasserdampf auch ausnutzen gegenüber Luft“. An der leichten Isolierung (Eiderdaunen) scheiterte es aber. Diese isolierten nicht gut, der Ballon war schnell nass und blieb am Boden (PÖTSCH, 1989d). 25 Auflage (1973) weiter. Schade, dass es dieses Buch nicht mehr gibt. Es war immer ein guter Gegenpart zum Hollemann-Wiberg, die sich gut ergänzten. A. Schleede schrieb in seinem Nachruf auf K. A. Hofmann u. a. (SCHLEEDE, 1941): „Viele seiner Schüler, besonders aus seine fruchtbarsten und wohl auch glücklichsten Münchner Zeit, werden sich beim Lesen dieser Zeilen an den anregenden, manchmal wohl gefürchteten, aber doch überwiegend geschätzten Lehrer erinnern, wie er sie in der Vorlesung für die Chemie zu begeistern wußte und wie er Tag für Tag durch das Laboratorium ging, um mit jedem Studenten zu sprechen, ihn zu fragen, anzuregen und gegebenenfalls in seiner urwüchsigen Art sacksiedegrob zu werden, wenn ihm Unverständnis oder Faulheit begegneten. Wie er mir einmal erzählte, schmerzte es ihn sehr, daß er diese enge Verbindung mit seinen Schülern in dem weitaus größeren Praktikantenkreis des Berliner Instituts mit über 200 Studenten nicht aufrechterhalten konnte. Hier mußte das geschriebene und gedruckte Wort helfen, und so entstand die „Anorganische Chemie“ K . A . H o f m a n n s . Sie half aber nicht nur den Schülern seines Instituts, sondern machte alle deutschen Chemiestudenten der letzten 25 Jahre zu seinen Schülern; denn es gibt wohl kaum einen der heutigen Chemiker, der nicht den „ K . A . H o f m a n n “ kennt, in ihm studiert hat und immer wieder auf ihn zurückgreift. Und das war auch die Absicht H o f m a n n s . Er wollte nicht nur den jungen Chemiebeflissenen in das spröde Wissensgebiet der Chemie einführen, sondern darüber hinaus dem Chemiker schlechthin ein Buch in die Hand geben, das diesem alles Wissenswerte aus der anorganischen Chemie vermittelt bis zu den neuesten Ergebnissen. Bei jeder Neuauflage hat er gefeilt und ergänzt, so daß bis zu der jetzt vorliegenden neunten Auflage immer wieder der Anschluß an den jeweiligen Stand der Wissenschaft erreicht wurde. Aus diesem Grunde nannte H o f m a n n die letzten Auflagen seines Buches auch nicht mehr „Lehrbuch der Anorganischen Chemie“, sondern einfach „Anorganische Chemie“. So hat H o f m a n n das Zeitgebundene, das einem jeden Buch über ein in steter Entwicklung begriffenes Wissensgebiet anhaftet, soweit das überhaupt möglich ist, überwunden - auch auf die Zukunft gesehen -, indem er die beiden letzten Auflagen auf seinen Sohn U l r i c h H o f m a n n als Mitautor überleitete. Und doch wird der Autor eines Buches über seine Wissenschaft immer zeitgebunden bleiben. Was einen Wissenschaftler über seine Zeit heraushebt, ist das, was er als Kämpfer im Vorland, mit anderen Worten was er als Forscher leistete“. K. A. Hofmans Arbeitsgebiete waren vielseitig, etwa 200 Publikationen zeugen davon. Es entstanden Arbeiten über Metallammoniakverbindungen, organische Quecksilberverbindungen (Mercarbide), Komplexverbindungen des Eisens, Kobalts, Nickels und Platins, Perchromate und Perchlorate (Nitrosylperchlorat, 1909). 26 Weiterhin arbeitete er auf dem Gebiet der Radioaktivität (Radioaktive Stoffe, 1902). Dazu erschien 1903 das Buch „Die radioaktiven Stoffe nach dem gegenwärtigen Stand der Erkentnisse“. Weiterhin arbeite er über die Reindarstellung des Erbiums (1910), Aktivierung von Chloratlösungen durch Osmiumtetraoxid, Untersuchungen über die Knallgasanalyse, Oxidierbarkeit von Kohlenoxyd, Katalytische Oxidationsreaktionen (Ammoniakoxydation), die Natur des Glanzkohlenstoffs mit seinem Sohn und Schüler Ulrich Hofmann, Nitrierung der Cellulose um nur einige Arbeitsgebiete zu nennen. Ein Gesamtverzeichnis der Veröffentlichungen von Karl Andreas Hofmann findet man in dem Nachruf von A. Schleede aus dem Jahre 1941 (SCHLEEDE, 1941). Alfred Stock Karl Andreas Hofmann wurde 1916 zum Geheimen Regierungsrat ernannt; die Bayrische und Preußische Akademie der Wissenschaften sowie die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina zu Halle beriefen ihn zu ihrem Mitglied. Nicht verschwiegen werden soll der Antisemitismus von K. A. Hofmann. In seinem Institut wurde kein Jude Assistent. So wie er das Jüdische ablehnte, bejahte er alles Deutsche, was man auch immer darunter versteht. In dieser inneren Einstellung, wohl aber auch der wissenschaftlichen Leistungen, K. A. Hofmanns ist es zu sehen, dass er im Jahr des Umbruchs in Deutschland, 1933 zum Präsidenten der Deutschen Chemischen Gesellschaft benannt wurde. Das Amt hatte er bis 1936 inne, sein Nachfolger wurde 1936 Alfred Eduard Stock (SCHLEEDE, 1941). 27 Der Sohn Ulrich Hofmann (1903 - 1986) Ulrich Hofmann verbrachte die ersten sieben Jahre in München. Seine Einschulung erfolgte dort in die Volksschule in der Luisenstraße. Nach der Berufung seines Vaters nach Berlin besuchte Ulrich Hofmann dort weiter die Volksschule und ging später auf das humanistische Gymnasium, was ihn entscheidend kulturell prägte. Ulrich Hofmann blieb immer ein Befürworter der altsprachlichen, humanistischen Ausbildung der Schüler. Auch später besuchten seine fünf Kinder diesen Schultyp. München: Ludwigstraße nach Norden (um 1900) Nach dem Abitur begann er 1921 das Studium der Chemie an der Technischen Hochschule Berlin. Zwar hätte er es lieber vorgezogen nicht an der Hochschule zu studieren an der sein Vater K. A. Hofmann lehrte, doch erschien dies in der Nachkriegs- und Inflationszeit als zweckmäßig, um der Familie Geld zu sparen. Ulrich Hofmann war sich dessen bewußt, dass dies für seine eigene Forscherpersönlichkeit von Nachteil sein konnte. Im Sommer 1925 legte er die Diplomprüfung ab und wurde Diplomingenieur. Anschließend erhielt er eine planmäßige Assistentenstelle und promovierte im Herbst 1926 mit Auszeichnung. Die Dissertation über den Glanzkohlenstoff und die Reihe des schwarzen kristallinen Kohlenstoffs wies Ulrich Hofmann den späteren Weg für die wissenschaftliche Arbeit [2]. 28 Berlin (um 1900) Bereits 1923 hatte der Vater Karl Andreas Hofmann eine Untersuchung über den Glanzkohlenstoff publiziert (HOFMANN K A, RÖCHLING, 1923). Dieser Glanzkohlenstoff schlug sich durch Pyrolyse von Kohlenwasserstoffen bei niedrigen Drücken an glatten Oberflächen wie Porzellan oder Quarzglas als glänzend schwarze Filme 29 nieder. Heute bezeichnet man diesen als Pyrokohlenstoff. In seiner Dissertation versuchte Ulrich Hofmann den Glanzkohlenstoff besser zu charakterisieren. Bis dahin unterschied man nur Graphit und sogenannten amorphen Kohlenstoff. Ulrich Hofmann lernte die neue und bis dahin wenig verbreitete Methode der Röntgenbeugung bei dem Extraordinarius für Physikalische Chemie Karl Herrmann kennen. Diese Methode wandte Ulrich Hofmann bei den Glanzkohlenstoffen an und erkannte aus den Beugungsbildern, dass diese nicht amorph, sondern eine Zwischenstellung zwischen dem amorphen Zustand und dem kristallinen Graphit einnahmen. Dieser Glanzkohlenstoff besteht aus winzigen Kristalliten, die aus annährend parallel gestapelten Sechseckschichten des Graphitgitters bestehen. Die Schichten haben anders als beim Graphitgitter keine dreidimensional geordnete Stapelfolge, sondern sind regellos gegeneinander verschoben und um die Schichtnormale (c-Achse) gedreht. Hierbei handelte es sich um den ersten Nachweis derartig fehlgeordneter Strukturen. Für die nur in zwei Dimensionen regelmäßig geordnete Struktur benutzen U. Hofmann und K. Herrmann den Ausdruck „Kreuzgitter“. Heute spricht man von der von B. E. Warren eingeführten Bezeichnung „turbostratische Ordnung“ [2, 4]. Diese Struktur wies U. Hofmann auch für andere Kohlenstoffe nach [6, 14]. Er bestimmte die Abmessungen der kohärent streuenden Bereiche aus der Verbreiterung der Röntgenreflexe. Als ihm ein Kollege vorhielt, dass Kohlenstoffe doch schöne und scharfe Interferenzlinien zeigen, konnte Ulrich Hofmann nachweisen, dass diese scharfen Interferenzen vom Bariumsulfat aus dem Zigarettenpapier stammten, das der Kollege zum Herstellen der dünnen zylindrischen Röntgenpräparate benutzte. Röntgenkapillaren aus Lindemann-Glas8 wurden erst später entwickelt (BOEHM, 1987). Man unterschied früher Graphit und sogenannten amorphen Kohlenstoff durch die Fähigkeit des Graphits mit Kaliumchlorat und konzentrierter Salpeter- und Schwefelsäure eine Graphitsäure, heute Graphitoxid zu bilden. Der Chemiker Sir Benjamin Collins Brodie jr9. hatte sich bereits 1859 mit der Atommassenbestimmung von Graphit und mit Graphitsäure (Graphitoxid) beschäftigt (BRODIE, 1860). 8 Lindemann-Glas ist ein Lithium-Berylliumborat-Glas, das für weiche Röntgenstrahlung durchlässig ist und für die Röntgentechnik eingesetzt wird. Auch die Kapillaren (Markröhrchen) in dem das Präparat für röntgenographische Aufnahmen eingefüllt wurde, wurde aus Lindemann-Glas hergestellt. 9 Sir Benjamin Collins Brodie jr9. (05.02.1817 London - 24.11.1880 Oxford). Sohn des bekannten britischen Chirugen und Präsidenten der Royal Society Sir Benjamin Collins Brodie sen. (08.06.1783 Winterslow (Wiltshire) - 21.10.1862 Torquay). Brodie jr. studierte am Harrow- und Balliol-College in Oxford und 1845/46 in Gießen bei Justus von Liebig, wo er sich mit der Analyse von Bienenwachs beschäftigte. Er kehrte 1847 nach England zurück und arbeitete in einem Privatlaboratorium in London. Brodie jr. wirkte von 1855 bis 1872 als Professor der Chemie an der Universität Oxford. Er isolierte 1848 die Palmitinsäure und 1849 Cerin und Myricin. Brodie jr. beschrieb 1851 Alkoholradikale und die Bildung von Ethyl, 1853 die Reaktion von Iod und Phosphor und 1855 die Reaktion von Metalloxiden mit Bariumperoxid. Er befaßte sich 1859 mit der Wirkung der Peroxide auf organische Säuren 30 Ulrich Hofmann nahm sich dem Problem des Graphitoxids an, denn bis dahin waren weder die Struktur noch die Konstitution bekannt. Graphitoxid ist eine Substanz mit unterschiedlicher Zusammensetzung, wobei besonders der Wassergehalt, je nach Wasserdampfpartialdruck der Umgebung, variabel ist. Ulrich Hofmann konnte über Röntgenuntersuchungen zeigten, dass es sich bei Graphitoxid um eine turbostratische Schichtverbindung handelt, wobei der Schichtabstand größer als im Graphit oder in mikrokristallinen Kohlenstoffen war. Gleichzeitig konnte er zeigen, dass sich der Schichtabstand mit zunehmenden Wassergehalt vergrößerte. Das Wasser wurde zwischen die Schichten Sir Benjamin Collins Brodie sen. eingelagert (intercaliert) und trieb diese auseinander. Damit hatte Ulrich Hofmann 1932 erstmals die eindimensionale innerkristalline Quellung entdeckt [22]. Er habilitierte sich im Januar 1931 mit der Habilitationsschrift „Die Bildung und Konstitution der Graphitsäure“. Er sollte ein Pionier bei der Untersuchung des elementaren Kohlenstoffs werden. Ulrich Hofmann konnte feststellen, dass verschiedene Kohlenstoffarten bei der Zersetzung von Graphitoxid, bei der Disproportionierung von Kohlenmonoxid an Eisenkatalysatoren oder durch Zersetzung von Kohlenwasserstoffen an Eisen entstanden. Dabei stellte er fest, dass diese Materialien ein hohes Adsorptionsvermögen für Phenol besaßen, also eine große spezische Oberfläche besaßen. Dies weckte sein Interesse an Grenzflächenphänomenen [6, 7, 8, 11,14, 27, 31]. Die Untersuchungen an den Kohlenstoffen setzte Ulrich Hofmann in den dreißiger Jahren in Berlin fort, wobei ihn das Wachstum der Kristallite bei der thermischen Behandlung und sehr hohen Temperaturen interessierte. Manche Kohlenstoffe gehen bei ca. 3 000 °C in sehr gut kristallisierten Graphit über bei anderen blieben die Kristallite relativ klein und ungeordnet. Dies hing je nach dem und 1862 mit alkalischen Peroxiden. Brodie jr. entdeckte 1863 erstmals die Säureperoxide und beschäftigte sich mit der Synthese von Arsenwasserstoff und Ameisensäure (MÜLLER, 1989b). 31 davon ab ob die Kristallite bereits annähernd paralell vorgeordnet waren oder diese kreuz und quer verfilzt waren [18, 20, 23]. Dies war für die praktische Herstellung von Kunstgraphit von großer Bedeutung. Über diese Untersuchungen entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis zu Alfred Ragoß von den Siemens-Plania-Werken in Berlin-Lichtenberg, das auch nach dem 2. Weltkrieg weitergeführt wurde als Alfred Ragoß Forschungsleiter bei der Sigri Elektrographit GmbH in Meitingen bei Augsburg war. Ulrich Hofmann sah es immer als Vorteil an, dass viele seiner Untersuchungen für die industrielle Anwendung relevant waren. Industriekontakte und Finanzierungen durch die Industrie sind heute an den Hochschulen sehr wichtige Bestandteile, da die Finanzen für Forschung und Lehre an den Hochschulen begrenzt sind, und durch Fremdmitteleinwerbung Mitarbeiter bezahlt und die Forschungen relativiert werden. Der Aufbau der Ruße aus kleinen, miteinander zu kettenartigen Aggregaten verbundenen kugelförmigen Teilchen konnte von Ulrich Hofmann mit Manfred von Ardenne mittels des Elektronenmikroskops erkannt werden [75]. Mit Alfred Ragoß wurden Graphitierungsversuche unternommen. Dabei konnten sie zeigen, dass die kleinen Kugeln eine polyedrische Gestalt annahmen, wobei das Wachstum der Graphitkriställchen sich auf die einzelnen Polyeder beschränkte. Die Adsorption und die katalytischen Eigenschaften bei der Reaktion von Brom mit Wasserstoff wurde bei verschiedenen Kohlenstoffarten als Funktion der Erhitzungstemperatur gemessen. In Regensburg untersuchte Ulrich Hofmann die rhomboedrische Modifikation des Graphits. Diese Modifikation mit der Stapelfolge ABCABC... konnte er durch Scherbeanspruchung beim Mahlen (Tribochemie) aus gewöhnlichen hexagonalen Graphit herstellen. Manfred von Ardenne Den lange schon bekannten „blauen Graphit“ hatte Ulrich Hofmann bei den Arbeiten mit Graphitoxid beobachtet. Dieser entsteht bei der Einwirkung von Salpeter- und Schwefelsäure auf Graphit [13]. Bei der Röntgenuntersuchung wurde aufgezeigt, dass der Abstand der Kohlenstoffschichten von 335 pm auf ca. 800 pm anwächst, dass also auch hier eine eindimendionale Quellung erfolgt. Die Beschreibung der chemischen Natur als Graphitsalz mit positiv geladenen 32 Kohlenstoffschichten mit intercalierten Schichten von Hydrogensulfat-Anionen und Schwefelsäure-Molekülen erfogte im Jahre 1934 [33, 34]. Ulrich Hofmann und Walter Rüdorff veröffentlichten 1938 eine detailierte Untersuchung der Graphitsalze mit verschiedenen Säuren. Darin wurde das Auftreten verschiedener Stufen, in denen je nach Oxidationsgrad - Intercalatschichten regelmäßig auf eine, zwei, drei usw. Kohlenstoffschichten folgen, erstmals genau beschrieben [60]. Walter Rüdorff bearbeitete in der Folgezeit das Gebiet der Graphit-Intercalations-Verbindungen in Tübingen erfolgreich weiter. Walther Nernst (1924) Fritz Haber In der Zeit als Privatdozent, bis 1935 in Berlin, hielt Ulrich Hofmann eine einstündige Spezialvorlesung, die bei den Studenten sehr beliebt war. Auch begründete er ein chemische Kolloquium an der Technischen Hochschule, das auch Zuhörer von anderen Instituten hatte. Berlin war zu dieser Zeit eine Hochburg der Physik. Er besuchte auch andere Kolloquien und Vortragsveranstaltungen in denen sich dann so bekannte Leute wie, Walther Hermann Nernst10, Fritz Haber11, Max Karl 10 Walther Hermann Nernst (25.06.1864 Briesen (Westpreußen) - 18.11.1941 Gut OberZibelle (bei Bad Muskau). Nobelpreisträger der Chemie 1920 für seine Arbeiten über Thermochemie. 11 Fritz Haber (09.12.1868 Breslau - 29.01.1934 Basel). Nobelpreis der Chemie 1918 für die synthese des Ammoniaks aus Stickstoff und Wasserstoff. 33 Ernst Ludwig Planck12, Albert Einstein13, Max Felix Theodor von Laue14 oder Otto Hahn15 zu Wort meldeten. Max Planck Max von Laue 12 Albert Einstein Otto Hahn Max Karl Ernst Ludwig Planck (23.04.1858 Kiel - 04.10.1947 Göttingen). Nobelpreis der Physik 1918 für die Entdeckung das Wirkunsquantums. 13 Albert Einstein (14.03.1879 Ulm - 18.04.1955 Princeton (N. J., USA)). Nobelpreisträger der Physik 1921 für die Entdeckung des Gesetzes des photoelektrischen Effektes Llichtquantenhyoothese). 14 Max Felix Theodor von Laue (09.10.1879 Pfaffendorf (heute zu Koblenz) - 24.04.1960 Berlin). Nobelpreis der Physik 1914 für die Entdeckung der Rönrgenstrahl-Interferenzen. 15 Otto Hahn (08.03.1879 Frankfurt a. M. - 28.07.1968 Göttingen). Nobelpreis der Chemie 1944 für die Entdeckung der Kernspaltung schwerer Atome 34 Bereits im Jahre 1926 begann Ulrich Hofmann mit einigen Freunden mit dem alpinen Klettern und wurde Mitglied des Akademischen Alpenvereins zu Berlin. Im Jahre 1928 führte er eine Seilschaft innerhalb von sieben Stunden vom Einstieg bis zum Gipfel bei der Durchsteigung der Totenkirch-Westwand im Wilden Kaiser. Im selben Jahr folgte die 24. Begehung der Schleier-Kante in der Pala-Gruppe. Auch bestieg Ulrich Hofmann die Marmolada-Südwand. Neben dem Klettern war er auch ein sehr guter Skifahrer. Später ging er mit seiner Familie im Sommer zum Klettern, und im Winter zum Skifahren (BOEHM, 1987). Kurd Endell In diesem Akademischen Alpenverein zu Berlin machte Ulrich Hofmann zwei für sein Leben wichtige Bekanntschaften, den Mineralogen und Bauwissenschaftler Kurd (Eduard Karl) Endell16 (1887 - 1945) und seine spätere Frau, die Medizinstudentin Renate Schiebeler (27.11.1909 Berlin - 04.02.1998 Heidelberg). Diese heiratete Ulrich Hofmann im Jahre 1935. Der erste Sohn Peter Hofmann (09.10.1935) wurde in Berlin geboren, es folgten eine Tochter Gisela Hofmann, verh. Russow 16 Kurd (Eduard Karl) Endell leitete ein Labor für bauwissenschaftliche Technologie in Berlin. Er wurde am 1. Februar 1887 in Hannover geboren, wuchs aber in Düsseldorf auf. Er begann 1905 mit dem Studium der Chemie und Mineralogie, das ihn von Lausanne über Grenoble und Breslau nach Berlin führte. Hier promovierte er 1910 in Mineralogie, wurde 1913 Privatdozent und 1919 Professor an der TH Berlin-Charlottenburg, war aber nur in loser Fühlung mit dieser, da er ein eigenes Labor leitete. Kurt Endell war mit Meta Endell, geb. Stein verheiratet. Er bearbeitete das gesamte Gebiet der Technologie der Silicate, wobei er eine enge Zusammenarbeit mit der Industrie betrieb. Kurd Endell arbeitete mit feuerfesten Baustoffen, Zementen, untersuchte aber auch Gläser, Schlacken und Glasuren. Ganz besonders beschäftigte er sich aber mit den Tonmineralen. Er liebte Musik, spielte Tennis und war wie Ulrich Hofmann sehr dem Bergsteigen zugetan. Im Alter von 42 Jahren bestieg er noch den Mont Blanc über den Péteretgrad. Bis in seine letzten Lebensjahre besuchte Kurd Endell mit Skiern die Dreitausender des Ötztals. Sein Sohn Jochen Endell (geb. 08.09.1913 Berlin) promovierte 1939 bei Ulrich Hofmann in Rostock mit der Arbeit „Die Abhängigkeit des Kationenaustauschs und der Quellung bei Montmorillonit von der Vorerhitzung“, und wurde 1952 Privatdozent an der Bergakademie Clausthal-Zellerfeld. Kurd Endell schied am 22. März 1945 in seinem Haus am Wannsee bei Berlin aus dem Leben [110] (SCHWIETE, HECHLER, 1966). 35 (11.01.1937 Berlin) und drei Söhne Fritz Hofmann (28.06.1938 Rostock), Franz B. Hofmann17 (21.05.1942 Wien) und Klaus Hofmann (29.12.1953 Darmstadt). Debye-Scherrer-Röntgenkamera nach „Ulrich Hofmann“. Die hintere Austrittsbende wurde durch ein Bleischirmchen ersetzt (aus dem Arbeitskreis von Gerhard Lagaly; 1970/80er Jahre) 17 Franz B. Hofmann (geb. 21.05.1942 Wien). Studium Humanmedizin und Medizinalassistent an den Universitäten Heidelberg, München und Berlin (1962-1970); Promotion "Über die Wirkung einiger Colchizinderivate auf den Mäuse-Ascites-Tumor" (1968); Approbation zum Arzt (1970); Facharzt für Pharmakologie und Habilitation für Pharmakologie und Toxikologie (1977); Assistent am Pharmakologischen Institut der Universität Heidelberg (1970- 1972 und 1975-1980), am Department of Biological Chemistry, Medical School University of California (1973-1975). Berufungen: C2-Professor Pharmakologie (1981), C4-Professor Physiologische Chemie, Med. Fakultät, Universität des Saarlandes, Homburg-Saar (1985), C4-Professor Pharmakologie und Toxikologie, Med. Fakultät, Technische Universität München (1990). Ehrungen: Professor Honoris causa, Tongji Medical University Wuhan, China (1998); Ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (2001); Max-Planck- Forschungspreis (2002); Mitglied im Editorial Board namhafter internationaler Zeitschriften; Mitglied der Deutschen Akademie der Leopoldina in Halle, Sektion Physiologie und Pharmakologie/Toxikologie (seit 2001); Bundesverdienstkreuz 2004 (NN, 2004). 36 Kurd Endell bat Ulrich Hofmann einige Tonminerale röntgenographisch zu untersuchen. Über diese war zu jener Zeit nicht viel bekannt. Darunter befand sich auch das Tonmineral des Bentonits, der Montmorillonit. Ulrich Hofmann hatte bei seiner Debye-Scherrer-Röntgenkammer die hintere Austrittsblende entfernt und diese durch ein schmales Bleischirmchen ersetzt welches den Röntgenprimärstrahl einfing. Dabei wurde der Film hinter dem Bleischirmchen durchgeführt. Durch diese einfache Anordnung konnte Ulrich Hofmann schon bei gequollenem Graphitoxid die innersten Reflexe relativ gut vermessen. Durch diese veränderte Anordnung in der Debye-ScherrerKammer konnten bei Kupferstrahlung Röntgenreflexe bis ca. 38 Å gemessen werden. Normalerweise wurde für die hintere Austrittsblende ein relativ großes Franz B. Hofmann (um 2002), Loch in den Film gestanzt, dabei konnten Sohn von Ulrich Hofmann die kleinen Röntgenreflexe nicht auf dem Film beobachtet werden, sie befanden sich dort wo das Loch für die Austrittsblende in den Film gestanzt wurde. Diese Anordnung in den Debye-ScherrerRöntgenkammern wurden auch später noch in den Arbeitskreisen von Ulrich Hofmann, Armin Weiss (Darmstadt, Heidelberg, München) und Gerhard Lagaly (München, Kiel) verwendet. Inzwischen hat sich die Röntgentechnik soweit verändert, dass Debye-Scherrer-Röntgenkammern kaum noch zu finden sind (BOEHM, 1987; BENEKE, 1995a). Mit dieser einfachen Veränderung untersuchte Ulrich Hofmann auch die Tonminerale röntgenographisch. Dabei fand er beim Montmorillonit aus Wyoming (USA) für den innersten Röntgenreflex, der je nach Wassergehalt, zwischen 10 und 20 Å lag. Der Abstand der Silicatschichten war also vom Wassergehalt abhängig, es trat auch hier eine eindimensionale innerkristalline Quellung auf. Dies war den amerikanischen Forschen entgangen, da sie die klassische Anordnung, mit dem Loch im Film, in den Debye-Scherrer-Kammern anwandten [263]. 37 Debye-Scherrer-Kammer, Altes Modell Röntgenfilme mit der Debye-Scherrer-Röntgenkamera nach „Ulrich Hofmann“. aufgenommen (Klaus Beneke) Montmorillonit verliert beim Erhitzen auf 700 bis 800 °C sein Quellungsvermögen. Ulrich Hofmann stellte fest, dass das nahezu unveränderte 38 Röntgendiagramm weitgehend dem von Pyrophillit entsprach für den Linus Carl Pauling18 kurz vorher (1930) einen Strukturvorschlag gemacht hatte (PAULING, 1930). Die zweidimensionalen (hk)-Reflexe entsprachen auch denen des Kaolinits, dessen Kristallstruktur kurz danach bestimmt wurde (GRUNER, 1932). Ulrich Hofmann und Kurd Endell schlossen, dass die Silicatschichten im Montmorillonit wie im Pyrophyllit aus einer inneren, mit Aluminium- oder Magnesium-Ionen besetzten Oktaederschicht bestehen, an die oben und unten Si2O5-Tetraederschichten ankondensiert sind, während das Quellwasser in die Silicatschichten aufgenommen wird. Die Lage der austauschfähigen Kationen zwischen den Silicatschichten wurde später präzisiert. Da die Teilchen des Montmorillonits sehr klein sind konnte daher keine Kristallstruktur durchgeführt werden. Dieses als Hofmann-Endell-Struktur in die Literatur eingegangene Strukturmodell setzte sich vollständig durch. William Laurence Bragg19 bemängelte daran anfangs, dass Paulings elektrostatische Valenzregel verletzt sei. Dabei hatte Bragg übersehen, dass Hydroxid-Ionen Bestandteil der Oktaederschichten sind. In einem späteren Strukturvorschlag von den Niederländern C. H. Edelman (EDELMAN, 1936) und J. Ch. L. Favejee (EDELMAN, FAVEJEE, 1940) in dem in den Tetraederschichten die Spitzen abwechselnd nach unten und oben zeigten, wurde versucht das Kationenaustauschvermögen auf acide Si-OH-Gruppen zurückzuführen. Ulrich Hofmann konnte aufzeigen, dass dieses Modell nicht mit den Gehalten an gebundenem Wasser und den Schichtabständen übereinstimmte. In Übereinstimmung mit späteren Untersuchungen von C. E. Marshall (MARSHALL, 1935) und Walter Noll (09.03.1907 Jena - 26.11.1987) (NOLL, 1936) nahm Ulrich Hofmann an, dass das Ionenaustauschvermögen auf den diadochen Ersatz von Silicium durch Aluminium in den Teraederschichten und auf Leerstellen in den Oktaederschichten beruht. Die Publikation mit den Ergebnissen erschien 1933 in der Zeitschrift für Kristallographie und Mineralogie „Kristallstruktur und Quellung von Montmorillonit (das Tonmineral der Bentonittone)“ mit den Autoren Ulrich Hofmann, Kurd Endell und Dietrich Wilm. Diese Arbeit wurde zu einer der meistzitiersten Arbeit (citation classic) auf dem Gebiete der Tonmineralogie. Die Erkenntnis dieser bahnbrechenden Arbeit wurde für das gesamte Gebiet der Ton und Tonminerale richtungsweisend [29]. 18 Linus Carl Pauling (28.02.1901 Portland (Oregon) - 19.08.1994 Palo Alto (California)), Nobelpreisträger der Chemie 1954 für seine Forschungen über quantenmechanische Arbeiten auf dem Gebiet der chemischen Bindung und Klärung der Struktur komplexer Substanzen. Pauling erhielt auch 1962 den Friedensnobelpreis 19 William Laurence Bragg (31.03.1890 Adelaide (Australien) - 01.07.1971 Ipswich (Suffolk). Erhielt zusammen mit seinem Vater William Henry Bragg (02.07 1862 Westward (Cumberland) - 12.03.1942 London) den Nobelpreis der Physik 1915 für die Erforschung der Kristallstrukturen mit Hilfe der Röntgenstrahlen. Er ist mit 25 Jahren bis heute der jüngste Nobelpreisträger. 39 William Laurence Bragg Linus Pauling U. Hofmann (1942) Neues aus der Chemie des Tons. Die Chemie (Angewandte Chemie, neue Folge) 55 (1942): 283-289 40 Zeitschrift für Kristallographie, Mineralogie und Petrographie Abt. A, 86 (1933): 340-348 41 Angewandte Chemie 48 (1935): 187-191 Bentonit wurde schon damals den für Gußformen verwendeten Gießereisanden zum Binden zugesetzt. Nur der Bentonit aus Wyoming war hochquellfähig und zum Binden geeignet, während deutsche Bentonite dazu ungeeignet waren. Ulrich Hofmann und Kurd Endell untersuchten die verschiedenen Bentonite und stellten fest, dass der Unterschied an der unterschiedlichen Art der austauschfähigen Kationen lag. Während die deutschen Bentonite aus dem Bodenwasser Calciumund Magnesium-Ionen aufgenommen hatten, enthielten die Wyoming-Bentonite austauschfähige Natrium-Ionen, die bedeutend stärker quellen. Sie stellten fest, dass die deutschen Ca/Mg-Bentonite maximal nur vier Wasserschichten aufnehmen konnten, während die amerikanischen Na-Bentonite unendlich quellen konnten. Ulrich Hofmann und Kurd Endell gelang es durch Zusatz von Soda, einen Ionenaustausch zu erreichen, mit denen die deutschen Bentonite dem amerikanischen gleichwertig waren [45]. Sie nahmen ein Patent, das von der Firma Erbslöh und Co. ausgewertet wurde (Deutsches Patent 16. Juni 1934; Britisches Patent Nr. 447 710; 12. Juni 1935) (BOEHM, 1987, BENEKE, 1995a; BENEKE, LAGALY, 2002b). Dabei wurde der Ca-Bentonit mit 2 bis 2.5 Prozent Natriumcarbonat (Na2CO3) und Wasser zu einer Aufschlämmung versetzt, gut gemischt und einige Zeit stehen gelassen. Danach wurde das Produkt ausgewaschen und getrocknet. Das getrocknete Produkt (Na-Montmorillonit und Calciumcarbonat) gab mit 15 bis 20 Prozent Wasser ein thixotropes Gel. Der teure Prozess des Trocknens konnte dadurch gespart werden indem Ulrich Hofmann und Kurd Endell 1936 fanden, dass durch Zugabe von trockenem Natriumcarbonat zu dem Ca-Bentonit mit 20 bis 30 42 Prozent Feuchtigkeit und intensiven genauen Mischens (Reibens) das Produkt erzielt werden konnte. Dazu erhielten sie 1936 ein deutsches und britisches Zusatzpatent (458 240) zu dem Patent 447 710 (ROBERTSON, 1986). Ulrich Hofmann beschrieb im November 1937 mit Edmund Maegdefrau ein glimmeratiges Mineral, das wegen seiner geringen Teilchengröße viel Wasser annimmt und im feuchten Zustand plastisch ist. Man liest in der Arbeit [56]: „Ein besonders reines Material erhielten wir in dem sogenannten Kaolin von Sárospak (Ungarn), auf den uns Herr Mathyasovszky [Chemieingenieur László Mattyasovszky (10.02.1912 - 17.02.1992)] aufmerksam machte. Dieses Mineral, das eine rein weiße Brennfarbe besitzt, wird in Ungarn wegen seiner hohen Plastizität und Trockenfestigkeit zur Verbesserung der Formbarkeit der Porzellanmasse verwendet und ersetzt zugleich durch seinen Kaligehalt Feldspat. Da die hier beschriebene Untersuchung zeigt, daß das Mineral glimmerartige Struktur besitzt, nennen wir es im folgenden „Glimmer von Sárospatak“. Weiter unten steht im Artikel: „1. Glimmer von Sárospatak: Dieses Mineral kommt in etwa waggongroßen Nestern im Liparit im Hegyalgebirge [=Tokaj Gebirge], im Nordosten von Ungarn vor. Es ist rein weiß und derbstückig. Die feinsten Teilchen lassen bei 200facher Vergrößerung noch keine Kristallform erkennen. Durch Aufschlämmen und Sedimentieren des fein gepulverten Materials in destilliertem Wasser konnte die im Röntgenbild glimmerartige Substanz vollständig von ihren geringfügigen Verunreinigungen Kalzit und Quarz befreit werden. Weder röntgenographisch noch mikroskopisch waren nach der Reinigung fremde Bestandteile erkennbar“. Der erwähnte Ingenieur László Mattyasovszky (Mathyasovszky) war polnischer Herkunft. Der erste Mattyasovszky kam in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Ungarn. Dieser, der Geologe Jakab Mattyasovszki (17.10.1846 - 05.01.1925) heiratete die Tochter von Miklós Zsolnay, Therese Zsolnay. Diese hatten fünf Kinder, Tibor, Teréz, Zsolt, Margit und László Mattyasovszky (1885 - 1935), der Maler und Designer war und in der weltberühmten Porzellanfabrik Zsolnay in Pécs arbeitete. Zsolt Mattyasovszky hatte einen Sohn László Mattyasovszky (10.02.1912 17.02.1992) der Chemieingeneur und Kossuthpreisträger war und später in die USA auswanderte. Dieser hatte Ulrich Hofmann den sogenannten Kaolin von Sárospak (Ungarn) zur Verfügung gestellt. 43 Miklós Zsolnay, der Sohn von Vilmos Zsolnay (1828 - 1900), der eine weltberühmte Porzellanfabrik in Pécs hatte wurde 1922 deren Direktor. Die Geschichte der Porzellanfabrik geht auf das Jahr 1852 zurück, als Miklós Zsolnay in Pécs eine Manufaktur für seinen Sohn Ignác gründete aus der 1862 die heutige Porzellanfabrik hervorging. Im selben Jahr übernahm der jüngere Bruder von Ignác Zsolnay, Vilmos Zsolnay (1828 - 1900) die Fabrik und brachte sie zu Weltruhm. Die Firma erhielt viele Auszeichnungen auf verschieden Weltausstellungen, Vilmos Zsolnay wurde vom Kaiser mit dem Franz-Josef-Orden ausgezeichnet und erhielt die Ehrenbürgerschaft von Pécs. Nach seinem Tod übernahm sein Sohn Miklós den Betrieb, in dem später Vilmos Zsolnay László Mattyasovszky (1885 - 1935) als Maler und Designer eintrat. Vilmos Zsolnay hatte zahlreiche technologische Erfindungen in der Keramikherstellung und neue Glasuren erfunden. Die Firma Zsolnay beherrschte in der österreich-ungarischen Monarchie den Porzellan-markt mit seinen Ziergegenständen und seiner frostbeständigen Zsolnay-Keramik. Die Gebäude-Keramiken der Firma kann man noch heute am Postamt in Pécs aber vor allen Dingen in Budapest z. B. an der Matthiaskirche, Markthalle, Gebäude des Ungarischen Geologi-schen Instituts u. a. bewundern. Zwei Weltkriege, Probleme bei der Beschaf-fung von Rohmaterialien, Zusammenbruch des Marktes, politische Einflüsse, die Fabrik wurde 1949 verstaatlicht, gefährdeten zeitweise die Zsolnay Porzellanfabrik. Heute ist die Zsolnay Porcelángyár RT (Porzellanfabrik AG) eine Firma die sich im Herbst 1999 in drei selbständige Firmen aufgeteilt hat. Weiterhin werden die klassischen Produkte von Zsolnay hergestellt, dazu kommen noch Porzellanisolatoren (VICZIAN, 2002; HARASZTI, 2002). Auch konnten Hofmann und Maegdefrau feststellen, dass dieser Glimmer von Sárospatak ein großes Austauschvermögen für Kationen besitzt, die an der Oberfläche der Kriställchen gebunden sind. Die in diesem Mineral gebundenen Kaliumionen dienen in der Keramik als Flußmittel. Der russische Autor I. D. Sedletzky schlug 1940 den Namen „Sarospatakit“ vor, Maegdefrau (1941) und Hofmann, Endell und Maegdefrau (1943) sprachen von „Sarospatit“. Die von Hofmann und Maegdefrau vorgeschlagene Bezeichnung Sárospatit für die Fundstelle in Sárospatak in Ungarn konnte sich nicht durchsetzen. Der Name Illite, nach dem 44 Staat Illionois benannt, setzte sich durch. Heute spricht man vom „Illite aus Füzérradvány“ (GRIM, BRAY, BRADLEY, 1937; SEDLETZKY, 1940; MAEGDEFRAU, 1941; HOFMANN, ENDELL J., MAEGDEFRAU [85], 1943; VICZIÁN, 2000). Matthiaskirche in Budapest mit Zsolnay-Keramik aus Pécs Markthalle in Budapest mit Zsolnay-Keramik aus Pécs 45 Zeitschrift für Kristallographie Mineralalogie und Petrographie, Abt A, 98 Heft 1 (November 1937): 31-59 46 Eine wichtige Anwendung finden Bentonite als Zusatz von Bohrspülflüssigkeiten, wie sie z. B. bei der Erdölbohrung eingesetzt werden. Dabei wird die Thixotropie, ein spezielles Phänomen der Strukturviskosität ausgenutzt, das auf einer reversiblen Sol-Gel-Umwandlung beruht. Ein thixotrop erstarrtes Gel wird bei Scherbeanspruchung flüssig und geliert in der Ruhe wieder schnell. Dadurch wird bei Bohrspülungen das Absinken des Gesteinsabriebs verhindert, wenn der Bohrer angehalten wird um das Gestänge zu verlängern. Auch bei der Schlitzwandtechnik setzt man Tonmineralsuspensionen ein. Diese Schlitzwandtechnik wurde international von Hans Lorenz der von 1947 bis 1972 Professor und Ordinarius für Grundbau und Bodenmechanik an der TU Berlin war, begründet. Der Wissenschaftler und Forscher Hans Lorenz, dessen 100. Geburtstag sich am 25. November 2005 jährt hat mit seinen Arbeiten über Bentonitsuspensionen die Schlitzwandtechnik und den Spezialtiefbau maßgeblich beeinflusst. Beispiel beim Bau einer Baugrubenwand mit Schlitzwandtechnik: Als Baugrubenwand für ein etwa 80 Meter hohe Gebäude haben Statiker eine Fundamenttiefe von bis zu 38 Metern vorgegeben, die in Schlitzwandtechnik herzustellen ist. Dabei wird in einer betonierten 0,80 m breiten Leitwand abschnittsweise mit einem Greifer-Bagger unter permanenter Beigabe von Bentonitsuspension ein Schlitz für die Baugrubenwände auf die vorgegebene Tiefe ausgebaggert. Die Bentonitsuspension (in vorgegebener Dichte) dient als Stützflüssigkeit und verhindert das Einstürzen der Erdwände im Aushubschlitz. Die im Kreislauf über eine Entsandungsanlage geführte Suspension wird in den Aushub eingebracht und ist für die Qualität der nachfolgenden Betonierung maßgeblich. Danach werden im jeweiligen Aushubabschnitt Bewehrungsarmierungen abgesenkt, die mit Fertigbeton verfüllt werden. Gleichzeitig wird die aufsteigende Bentonitsuspension abgepumpt. Dazu verwendet man Bentonit in der Na+-Form, denn Na+-Montmorillonit ist stark intrakristallin gequollen und hochdispers. Diese Bentonitsuspension hat für die Schlitzwandtechnik zwei wichtige Eigenschaften; sie ist thixotrop, d. h. sie erstarrt gelartig bei Ruhe und verflüssigt sich beim Rühren und sie bildet auf der Schlitzwand einen nahezu undurchlässigen Film, d. h. es kann kein Wasser aus dem Schlitz in den umgebenden Boden fließen. Wird die Bentonitsuspension jedoch in Kontakt mit carbonathaltigen Boden in die Ca2+-Form überführt wird sie unbrauchbar, weil die Montmorillonitteilchen koagulieren und die intrakristalline Quellung abnimmt. Eines der ersten größten Bauobjekte mit Schlitzwandtechnik in Deutschland war der Stachusumbau in München Ende der (19)60er Jahre (MÜLLER-VONMOOS, 1994, NN, 2005). 47 Ulrich Hofmann entwickelte auch das Modell der Kartenhausstruktur. An den Basisflächen tragen die Plättchen der Tonminerale eine negative Schichtladung an den Prismaflächen positive Ladungen infolge des Abbruchs der Oktaeder-schichten. Teilchen die sich zufällig berühren haften dadurch aneinander und bilden ein lockeres Gerüst, was den Kartenspieler Ulrich Hofmann an ein Kartenhaus erinnerte. Durch relativ leichte mechanische Einwirkung kann das Gerüst zerstört werden. Durch Gefriertrocknung eines thixotropen Gels konnte U. Hofmann 1952 nachweisen, dass das resultierende Feststoffgerüst ein unveränderdes Volumen aufwies [116]. Das Quellverhalten des Montmorillonits und Modell der Kartenhaus-Struktur der maximale Gehalt an Quellwasser was dieser zwischen die Schichten aufnehmen kann hängt von der Art der Kationen ab. U. Hofmann stellte fest, dass in Na+- oder Li+-Montmorillinit-Suspensionen die Silicatschichten bei kleiner Ionenstärke der Elektrolyten ihren Zusammenhalt verlieren und als isolierte Makroanionen dispergiert werden. Diese Messungen waren von genereller Bedeutung für die Theorie der Koagulation von kolloidalen Dispersionen. Ulrich Hofmann und sein Mitarbeiter Richard Klemen stellten 1950 auch fest, dass Li+-Montmorillonit nach dem Trocknen und Tempern bei 105 - 125 °C sein Ionenaustausch und Quellvermögen verlieren, da die kleinen Li+-Ionen in die Silicatschichten eindiffundieren. Diese Erkenntnis ist auch als Hofmann-Klemen-Effekt in die Literatur eingegangen[107]. Beim Kaolinit sind an den Basisflächen ebenfalls austauschfähige Kationen gebunden. Zweifach geladene Erdalkaliionen können die Kaolinit-plättchen vernetzen, somit erhält man bei hoher Feststoffkonzentration plastische Massen. Durch Zusatz von Natriumcarbonat oder -oxalat werden die Ca2+- und Mg2+-Salze ausgefällt und im Kaolinit mit Na+-Gegen-Ionen die Haftung der Teilchen stark herabgesetzt. Jetzt entstehen bei gleich bleibender Feststoffkonzentration flüssige Schlicker, die zur Herstellung von Porzellanformkörpern in Gußformen aus porösen Gips dienen [178, 187, 192]. 48 Zeitschrift für Anorganische und Allgemeine Chemie 262 (1950): 95-99 U. Hofmann und A. Hausdorf beschrieben 1942 qualitativ richtig die Auswirkung unterschiedlicher Schichten in den Schichtstapeln auf die (00l)-Interferenzen bei der Röntgenbeugung. Diese sogenannten „Mixed-layer“-Strukturen treten dadurch auf, 49 wenn z. B. unterschiedlich dicke Wasserschichten statistisch in die Tonminerale eingelagert sind [78]. Ulrich Hofmann Max Trautz In weiteren zahlreichen Arbeiten untersuchte Ulrich Hofmann die Ursache der Plastizität der Tone und Tonminerale. Er erklärte in einem vereinfachten Modell, dass in einem feuchten Gemenge aus Sand und Ton die in den Wasserfilm eindringenden austauschfähigen Kationen des Tons vernetzend wirken, da auch Feldspat und Quarz an der Oberfläche negative Ladungen tragen. Dadurch wird die Festigkeit gegenüber feuchten Sand erheblich erhöht. Weiterhin wird die Haftung dadurch begünstigt, da sich die dünnen Tonmineralplättchen eng an die Sandkörnchen anschmiegen können. Dabei wurde in vielen Versuchen der Einfluß verschiedener Kationen auf die Trockenbiege- und Zugfestigkeit untersucht [102, 168, 169, 172, 194, 196, 197]. Ulrich Hofmann wurde im Herbst 1935 mit der Vertretung von Rudolf Schenck20, der emeritiert wurde, beauftragt die Vorlesungen der anorganische Chemie an der 20 Rudolf Schenck (11.03.1870 Halle a. d. S. - 28.03.1965 Münster). Begann 1889 ein naturwissenschaftliches Studium an der Universität Halle und wandte sich später der Chemie 50 Universität Münster zu halten. Ende 1936 wurde er als Extraordinarius an die Universität Rostock berufen. Im Jahr 1937 lehnte er eine Berufung an die Universität Marburg ab. Als Nachfolger des Physikochemikers Max Theodor Trautz21 wurde Ulrich Hofmann im selben Jahr zum ordentlichen Professor und Direktor des chemischen Instituts der Universität Rostock ernannt. Hier vertrat er die Anorganische und Physikalische Chemie, was für seine künftigen Forschungsaufgaben von großem Vorteil war. Zu der politischen Vergangenheit von Ulrich Hofmann wurden verschiedene Universitätsarchive angeschrieben. Es ist festzustellen, dass Ulrich Hofmann am 1. November 1933 Mitglied der SA wurde und 1937 in die NSDAP eintrat. Um jeden einen Einblick und eine eigene Bewertung in dieser Angelegenheit zu geben wird der Briefwechsel aus den verschiedenen Universitätsarchiven hier niedergelegt. Dr. Hans Ewald Keßler vom Universitätsarchiv Heidelberg schrieb auf meine Anfrage zur politischen Vergangenheit von Ulrich Hofmann folgendes Email (KEßLER, 2004): „Tgb 1563/04 Sehr geehrter Herr Beneke, zu. Er promovierte 1894 und war von 1893 bis 1897 Assistent bei Jacob Volhard (04.06.1834 Darmstadt - 14.01.1910 Halle). Schenck habilitierte sich 1897 und wurde Assistent von Theodor Zincke (19.05.1843 Uelzen (bei Hannover) - 17.03.1928 Marburg (Lahn)) an der Universität Marburg. Er wurde dort 1899 Abteilungsleiter und 1906 als Ordinarius für Physikalische Chemie an die TH Aachen berufen. Bereits 1910 wechselte Schenck als ordentlicher Professor für Physikalische Chemie an die Universität Breslau und wirkte von 1916 bis zu seiner Emeritierung 1935 als ordentlicher Professor der Chemie an der Universität Münster. Schenk arbeitete danach bis 1950 als Direktor am Staatlichen Forschungsinstitut für Metallchemie in Marburg. Er begann seine Forschungen mit Flüssigkristallen und entdeckte bei seinen Forschungen über Phosphormodifikationen 1902 den hellroten Phosphor (Schenckscher Phosphor). Er untersuchte Polyphosphide und Polysulfide und wandte sich ab 1925 den heterogenen Gleichgewichten bei Erzaufbereitungsprozessen zu. Schenck entdeckte die chemische Aktivierung fester Stoffe durch Beimischungen, welches für die Herstellung von Katalysatoren von großer Wichtigkeit wurde (FISCHER, 1989a). 21 Max Theodor Trautz (19.03.1880 Karlsruhe - 19.08.1960 Karlsruhe). Promovierte 1904 bei Wilhelm Ostwald in Leipzig mit einer Arbeit über den Bleikammerprozess und habilitierte sich 1905 in Freiburg mit einer Arbeit über die Chemolumineszenz und sprach in seinem Habiltitationsvortrag über chemische Kinetik. Trautz war ab 1927 Professor der Physikalischen Chemie in Heidelberg, ab 1934 in Rostock und ab 1936 in München, wo er 1945 emeritiert wurde. Trautz arbeitete über Katalyse und gaskinetische Probleme und beobachtete die Chemolumineszenz bei der Oxidation von Pyrogallol und Formaldehyd mit Wasserstoffperoxid. Trautz prägte den Begriff Aktivierungswärme in der Katalyseforschung. 51 den folgenden Text zur politischen Vergangenheit Hofmanns habe ich vor einigen Tagen an Herrn Professor Franz Otten in Wien gesandt. Er enthält das Wesentliche, was Sie ebenfalls interessiert. Welche Themen aus der Kriegswirtschaft Ulrich Hofmann im Zweiten Weltkrieg behandelte ist aus den Akten im Universitätsarchiv Heidelberg nicht zu ersehen. Eine Liste der Veröffentlichungen, die der Personalakt PA 4270 enthält und die bis 1946 reicht, führt ab 1940 jedenfalls nur die üblichen Zeitschriftenaufsätze zu den auch bisher bearbeiteten Themen auf und dazu Neuauflagen des bekannten Lehrbuchs, das Hofmann von seinem Vater übernommen hatte. An Prof. Otten schrieb ich: zur politischen Vergangenheit von Prof. Ulrich Hofmann kann ich Ihnen aus den Personalakten im Universitätsarchiv Heidelberg (Signatur: PA 2755, PA 4270 und PA 4271) mitteilen: Hofmann war seit 1. Nov.1933 SA-Mitglied, er wurde dort 1943 O-Truppführer ehrenhalber, hat aber nie ein politisches Amt ausgeübt. Am 1. Mai 1937 wurde er automatisch als SA-Mitglied auch NSDAP-Mitglied. Er gehörte weiter seit 1933 dem RDB, seit 1935 der NSV und seit 1937 dem NS.Bund Deutscher Technik/ V.D. Chemiker und dem NSDoB an. In seinem Lebenslauf vom 11.Okt.1949 schreibt er: "Am 1.4.1942 wurde ich auf Grund der Berufung durch die Fakultät für Chemie zum ordentlichen Professor und Direktor des Instituts für anorganische und analytische Technologie der Technischen Hochschule Wien ernannt. Im Herbst 1945 wurde ich von der Republik Österreich auf Grund der Liquidierung der Reichsdeutschen von meinem Dienst an der Technischen Hochschule enthoben." Der Text des entsprechenden Erlasses des Liquidators der Einrichtungen des Deutschen Reiches in der Republik Österreich vom 31.Okt.1945 lautet: "Im Zusammenhang mit der Liquidierung der Technischen Hochschule Wien enthebe ich Sie auf Grund des § 8, Abs.(3) des Beamtenüberleitungsgesetzes St.G.Bl.Nr.134 unbeschadet Ihrer allfälligen Rechtsansprüche aus dem Dienstverhältnis gegenüber dem Deutschen Reich von Ihrer Dienstleistung." Nach 1945 war er Landarbeiter in St. Salvator/Niederbayern, dann ab 1947 Leiter der Düngestation der Süd-Chemie in Oberaudorf/Oberbayern, 1948 bekam er einen 52 Lehrauftrag an der Hochschule in Regensburg. Im Bescheid der Spruchkammer Griesbach Nr. 2296/8/47 vom 15.09.1947 wird Hofmann als "Mitläufer" eingestuft, als Sühnemaßnahme wurde ihm ein "einmaliger Beitrag zu einem Wiedergutmachungsfond von RM 500.-" auferlegt, ersatzweise eine Arbeitsleistung von 1 Tag für je RM 25.-. Die Begründung des Spruchkammerbescheids lautet: "Der Betroffene war Mitglied der NSDAP von 1937-1945, der SA von 1933-1945, der NSV von 1935-1945, des NS-Altherrenbundes von 1939-1945, des NSBDT von 1937-1945, bei der SA war der Betroffene von 1943-1945 Obertruppführer. Vorgelassen als Aktivist als Klasse II sind für den Betroffenen lediglich seine Dienstränge als Scharführer von 1937-1943, als Truppführer von 1942-1943 und als Obertruppführer von 1943-1945; diese Dienstränge schliessen aber eine solche Vorbelastung aus, wenn der Betroffene in diesen Stellungen keinen Dienst geleistet hat. Der Betroffene macht nun glaubhaft geltend, dass er ehrenhalber Scharführer anlässlich seiner Ernennung zum ordentl. Prof. der Universität Rostock, Truppführer bei seiner Berufung nach Wien und Obertruppführer infolge seiner langjährigen Mitgliedschaft in der SA und seiner überragenden Stellung als ordentlicher Professor der Chemie an der Technischen Hochschule sowie als anerkannte Autorität auf dem Gebiete der anorganischen Chemie wurde und dass er während seiner ganzen Mitgliedschaft in der SA nur Dienst tat in Reih und Glied. Dieses Verteidigungsvorbringen des Betroffenen ist gestützt durch die Erklärungen von Professor Dr. Kunze, Dr. Ing. Rüdorff, Dr. Joachim Endell22. Die reinen 22 Anmerkung von Klaus Beneke. Auf eine erneute Anfrage bei Frau Angele Hartwig beim Universitätsarchiv der Universität Rostock über die hier genannten Prof. Dr. Kunze, Dr. Ing. Rüdorff, Dr. Joachim Endell wurde mir in einem Brief vom 5. Oktober mitgeteilt: „Akten von Walter Rüdorff sind in diesem Archiv nicht überliefert. Die Promotionsakte von Joachim Endell ist vorhanden, sagt aber nichts über seine politische Vergangenheit aus. Aus der sehr umfangreichen Akte von Prof. Dr. Kunze geht zu seiner politischen Vergangenheit nur wenig hervor. Ich habe Ihnen von einigen Stücken Kopien angefertigt, so dass Sie sich selber ein Bild machen können. gez. Angela Hartwig“. Aus dem Lebenslauf vom 3. Juli 1935 von Julius Paul Kunze, geb. 02.11.1897 in Chemnitz (Aktenzeichen UAR, PA Paul Kunze, Universitätsarchiv Rostock) geht hervor, dass er 1916 das Kriegsabitur gemacht hat und im Oktober 1916 zur Feldartillerie eingezogen wurde und die Schlacht an der Somme und an der Aisna mitmachte. Er erhielt als Gefreiter das EK II und wurde 1917 durch einen Granatsplitter verwundet, wobei er sieben Monate im Lazarett verbrachte. Er begann 1918 mit dem Studium der Medizin in München, danach studierte Kunze Maschinenbau an der TH München und ab 1920 Physik. Er promovierte 1925 unter Wilhelm Wien, der 1911 den Nobelpreis der Physik erhalten hatte. Kunze habilitierte sich 1928 in Rostock für das Fach Physik und erhielt 1929 einen Lehrauftrag für allgemeine und technische Physik und erhielt im September 1933 den Titel eines a. o. Professors. „Seit Sommer 1934 gehöre ich als Vertreter der nichtplanmäßigen Docenten der Fakultät an. Am 1.4.35 wurde ich Leiter des Amtes für Wissenschaft in der hiesigen Docentenschaft. Seit Mai 53 Mitgliedschaften in der NSDAP, SA und im NSDoB belasten den Betrofffenen gemäss Art. 12 des Säuberungsgesetzes gegebenenfalls als Mitläufer, da er eine aktivistische oder propagandistische Tätigkeit nicht entfaltet hat. Durch die vielen Bestätigungen ist erwiesen, dass der Betroffene Nichtparteigenossen zur Vollendung des Studiums zur Promotion und zur ukStellung verholfen und die Verdienste nichtarischer Gelehrter in seinen Vorträgen entsprechend gewürdigt sowie sich jeder parteipolitischen Tätigkeit, sowohl im Amte als auch im Privatleben enthalten hat. In gerechter Abwägung der individuellen Verantwortlichkeit und der tatsächlichen Gesamthaltung des Betroffenen erachtet daher die Kammer als erwiesen, dass der Betroffene sich nicht mehr als unwesentlich am Nationalsozialismus beteiligt hat." Zur Rechtfertigung der Berufung Hofmanns nach Darmstadt schreibt der Dekan der Fakutät für Chemie am 1. August 1950: "In dem Berufungsvorschlag vom 8.11.1949 ist auf die politische Belastung Prof. Hofmanns hingewiesen worden. Es darf hierzu bemerkt werden, dass sich Prof. Hofmann zu einem Zeitpunkt einem Spruchkammerverfahren unterzog und als Mitläufer eingestuft wurde, in dem die Spruchkammerbehörden einen wesentlich strengeren Maßstab als in späteren Jahren anlegten. Trotzdem enthält der Spruchkammerbescheid aus dem Jahr 1947 bereits den Hinweis 'dass sich der Betroffene nicht mehr als unwesentlich am Nationalsozialismus beteiligt hat.'" Ergänzend darf ich noch darauf hinweisen, dass Hofmann 1957 einen Ruf an die Technische Hochschule in Wien erhalten hat, den er allerdings nicht annahm. Es ist anzunehmen, dass auch in den zugehörigen Berufungsakten noch für Sie interessante Einzelheiten von damaligen Zeitgenossen und wohl auch persönlich Bekannten zu finden sind. In den Akten aus der Heidelberger Zeit ist, so weit ich sehe, nirgends von Hofmanns politischer Vergangenheit die Rede. Zu seinem 65. Geburtstag im Januar 1968 wurde er mit einem studentischen Fackelzug geehrt, ein noch völlig unpolitischer Auftakt zu den in diesem Jahr sich häufenden politischen Studentendemonstrationen. 33 gehöre ich dem Opferring Ortsgruppe Rostock Mitte, Zelle E Block 4 an. Seit November 33 bin ich in der SA, gegenwärtig Nachrichtensturm R.90, Trupp III. Ich besitze das SASportabzeichen, das EK II, das Frontkämpferkreuz und das Verwundeten-Abzeichen“. 54 Ich hoffe damit Ihre Fragen beantwortet zu haben und würde mich freuen, wenn Sie dem Universitätsarchiv Heidelberg eventuelle Veröffentlichungen dazu mitteilen könnten. Mit freundlichen Grüßen i. A. Dr. Hans Ewald Keßler (wiss. Angestellter)“ Eine Anfrage bei Frau Angela Hartwig beim Universitätsarchiv Rostock zum politschen Verhalten von Ulrich Hofmann im Dritten Reich ergab (HARTWIG, 2004): „Sehr geehrter Herr Beneke, im Rostocker Universitätsarchiv ist eine Personalakte von Prof. Ulrich Hofmann überliefert., die aber sehr dünn ist. Aus der Akte geht hervor, dass er ab 01.11.1933 Scharführer der SA und Mitglied der NSDAP war. Das Datum der Mitgliedschaft in der NSDAP geht nicht hervor. Sonstige belastende Fakten zu seiner politischen Tätigkeit in Rostock sind aus der Akte nicht zu erschließen. Mit freundlichen Grüßen Angela Hartwig Leiterin“ Eine Anfrage an Frau Irmgard Rebel vom Universtätsarchiv der TU Darmstadt zum politischen Verhalten von Ulrich Hofmann im Dritten Reich, ergab bei einem Telefonat von Frau Rebel bei Klaus Beneke in Kiel folgendes (REBEL, 2004): „Aus dem Gedächtnis niedergeschrieben von Klaus Beneke. Frau Rebel sagte mir am Telefon, dass es keine Unterlagen über Ulrich Hofmann im Archiv der TU Darmstadt gibt, da diese alle bei der Berufung von Ulrich Hofmann an die Universität Heidelberg weitergeben wurden. Ich sagte Frau Rebel zu, ihr die von mir gesammelten Unterlagen zu Ulrich Hofmann der verschiedenen Universitäts-Archive zu überlassen, die ich ihr dann auch geschickt habe“. 55 Soweit die Antworten der angeschriebenen Archive zu Ulrich Hofmanns politischer Vergangenheit im Dritten Reich. Man soll sehr vorsichtig bei Bewertungen aus dem Dritten Reich sein, auch wenn sich vielleicht der Einduck aufdrängt, dass Ulrich Hofmann ein Nazi war. Gut vorstellbar ist, dass er über seinen geliebten Sport zur SA ging, oder aus Opportunismus, oder Idealismus, den Aufstiegschancen als junger Dozent war es sicherlich nicht schädlich. Ein Schüler von Ulrich Hofmann, Prof. Hanns-Peter Boehm aus München, der diesen seit Anfang 1948 in Regensburg kannte schrieb mir, dass „er immer sehr ironisch von den braunen Herrschaften gesprochen“ hat (BOEHM, 2004). Mit Beginn des 2. Weltkrieges im Jahre 1939 wurde Ulrich Hofmann eingezogen und zu einer Bäcker-kompamie kommandiert. Bereits Ende 1939 wurde er freigestellt und bearbeitete Themen der Kriegswirtschaft für die chemischen Industrie. Er konnte dazu auch Walter Rüdorff freistellen lassen, dessen Thema der Doktor-arbeit der Bestimmung der Kristallstruktur von Chrom-, Molybdän- und Wolfram-Hexa-carbonyl Ulrich Hofmann nach dem Weggang von Aristide von Grosse aus Deutschland betreut hatte und 1935 publiziert wurde [46]. Ulrich Hofmann und Walter Rüdorff bearbeiteten Probleme der Anodenreaktion bei der elek-trolytischen Fluordarstellung [96], was W. Rüdorff direkt zum Fluorgraphit führte. Weiterhin bearbeitete Ulrich Hofmann das Adsorptionsvermögen von Aktivkohlen, was zu Erkenntnissen über die Konstitution der Oberflächenoxide führte, aber erst 1950 publiziert wurde [106]. Weiterhin beschäftigte sich Ulrich Hofmann in den Kriegsjahren mit der Beschleunigung der Verbrennung und der Vergasung von Kohlenstoff durch zugegebene Katalysatoren (WEISS, 1968; BOEHM, 1987). Im Frühjahr 1942 wurde Ulrich Hofmann zum Direktor des Instituts für Anorganische und Analytische Chemie der Technischen Hochschule Wien (seit 1975 Technische Universität Wien) berufen. Er erhielt bei seiner Berufung nach Wien ein damals noch seltenes Elektronenmikroskop für seine Forschung zur Verfügung gestellt. Dieses war 1938/39 soweit entwickelt, dass es für die praktische Forschung eingesetzt werden konnte. Ulrich Hofmann erkannte sofort, dass sich durch das Elektronenmikroskop eine neue, erfolgversprechende Untersuchungsmöglichkeit bot, um feindisperse Systeme wie Ruße und Tonminerale zu untersuchen. In Zusammenarbeit mit Manfred von Ardenne konnte er als einer der ersten 1940 Fraktionen von Bentoniten [68] und 1941 Ruße [75] sichtbar machen. 56 Gesamtansicht des Chemischen Instituts der Universität Rostock (1934) Chemisches Institut der Universität Rostock, Ecke Buchbinderstraße - Rostocker Heide (1934) Chemisches Institut der Universität Rostock (seit 1888), Buchbinderstraße (1934) 57 Die wichtigsten Vertreter bei der Entwicklung des Elektronenmikroskops waren Ernst August Friedrich Ruska23, Bodo von Borries24 und Manfred von Ardenne25. Ruska, Borries und Max Knoll26 entwickelten ab 1930 zusammen ein Elektronenmikrokop mit magnetischen Linsen. Durch positive Gutachten von Medizinern, mit dem Hinweis auf die Fortschritte auf dem Gebiete der Erregerforschung, und der hohen Auflösung der Elektronenmikroskope waren die Firmen Siemens in Berlin und Carl Zeiss in Jena ab 1936 bereit, die Entwicklung von serienmäßigen Elektronenmikroskopen mit entsprechenden Mitteln zu finanzieren. 23 Ernst August Friedrich Ruska (25.12.1906 Heidelberg - 27.05.1988 Berlin). War ab 1933 in der Industrie tätig und wurde 1949 Professor in Berlin und ab 1955 Direktor des FritzHaber-Instituts der Max-Planck-Gesellschaft. Mit Max Knoll und Bodo von Borries entwickelte Ruska 1931 das erste Elektronenmikroskop mit magnetischen Linsen, später Weiterentwicklung der Elektronenmikroskop-Technik. Ruska erhielt 1986 den Nobelpreis der Physik. 24 Bodo von Borries (22.05.1905 Herford - 17.07.1956 Köln). Entwickelte mit Ernst A. F. Ruska und Max Knoll ab 1930 das Elektronenmikroskop mit magnetischen Linsen, welches seit 1938 serienmäßig produziert wurde. Er wurde 1934 Laboratoriumsleiter im Schaltwerk der Siemens-Schuckertwerke in Berlin. Später zeichnete er für den Aufbau und die Leitung des Laboratoriums für Elektronenoptik von Siemens & Halske verantwortlich. Hier entwickelten Bodo von Borries und Ernst Ruska das Elektronenmikroskop zur Serienreife, das der Forschung bis 1945 in etwa 35 Geräten zur Verfügung gestellt werden konnte. 25 Manfred Baron von Ardenne (20.01.1907 Hamburg - 26.05.1997 Dresden). Autodidakt. Begann zwar 1925 ein Studium der Physik, Chemie und Matthematik brach dieses aber nach vier Semestern ab. Von Ardenne war auf technisch-experimentellem Gebiet sehr schöpferisch und leistete Pionierarbeit in der elektronenoptischen und hochfrequenztechnischen Forschung und war bereits als 16jähriger Radiopionier und gründete 1928 ein Institut für Elektronenphysik in Berlin-Lichterfelde. Er erfand 1926 die Dreifach-Radioröhre und entwickelte 1930 einen Leuchtfleckabtaster und führte 1931 die Elektronenstrahlröhre zur Bildzerlegung und -zusammensetzung in die Fernsehtechnik ein. Von Ardenne erfand 1934 den elektronenoptischen Bildwandler, 1937 das Raster-Elektronenmikroskop und 1939 ein Elektronen-Stereo-Mikroskop. Er ging nach Kriegsende mit seiner Familie freiwillig in die UdSSR und kehrte 1955 nach Dresden zurück. In den (19)50er Jahren entwickelte er einen Präzisions-Elektronenstrahloszillographen und Massenspektrographen sowie eine magnetische Isotropentrennanlage, dazu entwickelte er für die Medizintechnik eine Endoradiosonde. Weiterhin entwickelte er 1959 einen Elektronenstrahlofen und widmete sich mehr und mehr der Medizin zu, wobei er an der Weiterentwicklung einer Krebs-MehrschrittTherapie (Überwärmungstherapie) arbeitete. Sein Privatinstitut in Dresden hatte bis zur Wende (1989) ca. 480 Angestellte. 26 Max Knoll (17.07.1897 Schlangenbad bei Wiesbaden - 06.11.1969 München). Studierte in München und promovierte am Institut für Hochspannungstechnik an der TH Berlin. Nach zwei Jahren Industrietätigkeit übernahm Knoll 1927 die Arbeitsgruppe für Elektronenforschung im Hochspannungslaboratorium an der TH Berlin. Hier haben er und seine Mitarbeiter Bodo von Borries und Ernst Ruska den Schritt vom KathodenstrahlOszillographen zum magnetischen Elektronenmikroskop getan. Von 1932 bis Ende des Zweiten Weltkrieges leitete Knoll die Entwicklung der Fernsehröhre bei Telefunken. Er ging 1948 in die USA und wurde Professor für Elektrotechnik und Elektronenoptik an der Universíty of Princeton. Knoll kehrte 1956 nach München zurück und wurde Orinarius des neu gegründeten Instituts für Technische Elektronik an der Technischen Hochschule und trat 1966 in den Ruhestand. 58 Die IG-Farbenfabriken bestellten 1938 bei Siemens für ihre Werke in Hoechst, Bitterfeld und Wolfen je ein Gerät, der damals erst geplanten, aber weder konstruierten noch erprobten Seriengeräte. Das erste Gerät wurde Ende 1939 an die Firma Hoechst geliefert. Insgesamt wurden bei der Firma Siemens bis Februar 1945 dreißig Elektronenmikroskope gefertigt und ausgeliefert. Interessant ist, dass das Elektronenmikroskop Nr. 26 noch im Herbst 1943 von Siemens an den späteren Nobelpreisträger der Chemie (1948) Arne Wilhelm Kaurin Tiselius27 nach Uppsala in Schweden geliefert wurde. Ernst Ruska 27 Bodo von Borries (1939) Arne Wilhelm Kaurin Tiselius (10.08.1902 Stockholm - 29.10.1971 Uppsala). Studierte ab 1921 Chemie an der Universität Uppsala wo er 1924 graduierte und Forschungsmitarbeiter unter The(odor) Svedberg (30.08.1884 Fleräng (bei Gävle, Schweden) - 26.02.1971 Kopaberg (bei Örebro) wurde. Svedberg erhielt 1926 den Nobelpreis der Chemie für die Entwicklung der Ultrazentrifuge und Arbeiten über disperse Systeme. Arne Tiselius promovierte 1930 mit einer Arbeit über die Elektrophorese von Proteinen. Nach einem Aufenthalt in Princeton (USA) wurde für Tiselius eine spezielle Forschungs-Professur im Physikalischen Institut in Uppsala geschaffen, welches 1946 das Institut für Biochemie wurde. Tiselius verbesserte die Elektrophorese mit der Entwicklung eigener Apparaturen und konnte so die Trennung von chemisch nur wenig unterschiedlichen Substanzen durchführen. Dabei kombinierte er die elektrophoretischen Verfahren mit der Chromatographie, Gelfiltration und anderen physikalischen Methoden und untersuchte Aminiosäuren, Kohlenhydrate, Fettsäuren und deren kolloidalen Komplexe. Tiselius erhielt 1948 den Nobelpreis der Chemie für seine Forschungen über Elektrophorese und Adsorptionsanalyse, insbesondere der Entdeckungen über die komplexe Natur von Serumproteinen (BENEKE, 1999a,b). 59 Max Knoll Arne Tiselius Manfred von Ardenne The Svedberg 60 Wegen der schwierigen Umstände nach dem Krieg wurden Ende 1949 die ersten wieder neu entwickelten Elektronenmikroskope ausgeliefert (RUSKA, 1987). Manfred von Ardenne entwickelte ab 1937 ein Raster-Elektronenmikroskop Typ I für Oberflächenabbildung; Typ II für Durchstrahlungsabbildung. Ab 1940 wurde das von ihm entwickelte Universal-Elektronenmikroskop auf vielen wissenschaftlichen Gebieten eingesetzt. Ernst Ruska erhielt für die wichtige Entwicklung des Elektronenmikroskops erst im Jahre 1986, gemeinsam mit Gerd Binnig (geb. 1947 Frankfurt a. M.) und Heinrich Rohrer (geb. 06.06.1933 Buchs/Schweiz) für das um 1981 entwickelte Raster-Tunnelelektronenmikroskop, den Nobelpreis der Physik. Warum Manfred von Ardenne den Nobelpreis nicht erhielt ist nicht bekannt? Vielleicht wegen seiner politischen Einstellung, da er nach dem Krieg einer der ersten war, der freiwillig in die Sowjetunion ging? Im Herbst 1944 wurde die Lage in den Städten, so auch in Wien, immer trostloser und die Versorgung immer schwieriger. Ulrich Hofmann entschloß sich seine Familie auf das Land nach Niederbayern zu evakuieren, während er in Wien blieb. Im Frühjahr 1945 erreichte die sowjetische Armee Floridsdorf bei Wien. Ulrich Hofmann und seine Mitarbeiter setzten sich unter Mitnahme des Elektronenmikroskops nach der anderen Seite der Stadt ab und verbrachten den Sommer 1945 in relativ angenehmer Umgebung im Grandhotel von Strobl am Wolfgangsee. Als Reichsdeutscher durfte Ulrich Hofmann seinen Lehrstuhl in Wien nicht behalten und mußte Österreich im Herbst 1945 verlassen. Das mit ihm aus Deutschland gekommene Elektronenmikroskop, durfte er nicht mitnehmen, es wurde nach Wien zurückgebracht. Ulrich Hofmann kehrte zu seiner Familie nach St. Salvator über Vilshofen in Niederbayern zurück, wo sie im Austragshäusl des Reitbauernhofes untergekommen waren, und verdingte sich als Landarbeiter. Der Chemie kam er 1947 etwas näher als ihn die Südchemie A G als Gärtner einstellte. In dieser Eigenschaft wurde Ulrich Hofmann beauftragt Düngeversuche in Niederaudorf bei Kiefersfelden durchzuführen. Dort im Austragshäusl der Reitbauernhofes bearbeitete er auch die Neuauflage der Anorganischen Chemie, wie man aus einer Karte an Wilhelm Klemm in Kiel vom 7. Mai 1948 erfährt, die schließlich als 13. Auflage 1949 erschien (HOFMANN, 1948). Im Frühjahr 1948 ergab sich die Gelegenheit zur Rückkehr in die akademische Lehre. Ulrich Hofmann erhielt einen Lehrauftrag an der erweiterten PhilosophischTheologischen Hochschule in Regensburg (BOEHM, 1987) 61 Karte von Ulrich Hofmann vom 7. Mai 1948 an Wilhelm Klemm in Kiel 62 Diese PhilosophischTheologischen Hochschule wurden deshalb für andere Fächer vorübergehend erweitert, weil die Universitäten und Technischen Hochschulen in Bayern größtenteils zerstört waren und den Ansturm der Kriegsheimkehrer nicht bewältigen konnten. Professoren der verschiedensten Fachrichtungen aus den verloHanns-Peter Boehm mit Frau (2004) renen Ostgebieten oder von der Karls-Universität in Prag fanden durch diese Lehraufträge wieder Zugang zu den Hochschulen. Ulrich Hofmann erhielt einen Lehrauftrag für anorganische und physikalische Chemie. Wolfgang Graßmann28, der bis Kriegsende Leiter des KaiserWilhelm-Instituts für Lederforschung in Dresden war, wurde schon früher gewonnen. Ulrich Hofmann und er blieben auch später freundschaftlich verbunden und hatten auch einige gemeinsame Arbeiten und Publikationen. Da man für ein Chemiestudium Labore brauchte, mußten diese in Regensburg erst geschaffen werden. Schon bevor Ulrich Hofmann nach dort kam hatten tatkräftige Studenten unter ihnen auch Armin Weiss (geb. 1927) und Hanns-Peter 28 Wolfgang Graßmann (20.02.1898 München - 06.08.1978 München). Studierte von 1919 bis 1924 Chemie an der Universität München wo er 1924 unter Richard Willstätter promovierte. Danach wurde er Assistent an der Universität München und habilitierte sich 1928, wurde 1929 Privatdozent und 1934 außerordentlicher Professor. Er wurde 1934 Nachfolger von Max Bergmann (12.02.1886 Fürth - 07.11.1944 New York), der das KWI für Lederforschung in Dresden von 1921 leitete und 1933 in die USA emigrierte. Graßmann war von 1935 bis 1945 auch Honorar-Professor an der TH Dresden. Von 1945 bis 1946 war er Referent des Bayrischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesstelle Leder. Von 1947 bis 1956 wurde er Lehrbeauftragter der erweiterten Philosophisch-Theologischen Hochschule in Regensburg. Graßmann war von 1948 bis 1954 Leiter der Forschungsstelle für Eiweiß und Leder (seit 1949 in der Max-Planck-Gesellschaft) in Regensburg und von 1954 bis 1966 Direktor und Wissenschaftliches Mitglied des aus ihr hervorgegangenen MaxPlanck-Instituts für Eiweiß- und Lederforschung Regensburg bzw. München. Er wurde 1956 Honorarprofessor an der Universität München. Er wirkte von 1963 bis 1966 als Vorsitzender der Biologisch-Medizinischen Sektion des Wissenschaftlichen Rats und war Senator der Max-Planck-Gesellschaft. Wolfgang Graßmann war von 1964 bis 1966 Vorsitzender des Wissenschaftlichen Rats der Max-Planck-Gesellschaft (KAZEMI, 2005). 63 Boehm29, spätere Schüler von Ulrich Hofmann, aber auch Theobald Nemetschek (später an der medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg) die Initative ergriffen und mit Unterstützung der Hochschulleitung mit dem Bau eines Unterrichtslabors im einstigen Refektorium des früheren Dominikatorklosters begonnen. Von den Studenten wurden Mauerdurchbrüche geschaffen, Kanäle, Abwasserleitungen und elektrische Installationen verlegt. Es war in dieser Nachkriegszeit außerordentlich schwierig die notwendigen Materialien wie Holz für die Labortische, Bleiblech für ihren Belag, Rohrleitungen usw. zu beschaffen. Ein Kommilitone schaffte es Glasgeräte aus Thüringen im Tausch gegen Speck und andere Lebensmittel zu erwerben. Ohne den Einsatz dieser idealistischen Studenten, die äußerst anspruchlos lebten und unbedingt studieren wollten, wäre der Ausbau der Hochschule in Regensburg, aber auch an anderen zerstörten Unviersitäten, nicht möglich gewesen. Ulrich Hofmann und Wolfgang Graßmann organisierten den chemischen Unterricht und weiteren Ausbau. Da die Lage an den Landesuniversitäten unverändert blieb wurden einem vorübergehend angelegtem Studium in Regensburg weitere Semester zugestanden, was schließlich bis zur Diplom verlängert wurde. Die Diplomprüfung mußte allerdings in München abgelegt werden. Weitere Laboratorien für organische und physikalische Chemie folgten, Wolfgang Graßmann richtete auch eine Forschungsstelle für Eiweiß und Leder der Max-Planck-Gesellschaft ein (später als Max-Planck-Institut in München übersiedelt). Den Lehrauftrag für Mineralogie hielt Karl Hugo Strunz30 inne. 29 Hanns-Peter Boehm (geb. 09.01.1928 Paris). Schulbesuch in Berlin (1934-1938); Deutsche Schulen in Rom, Triest und Dorf Tirol (Meran) (1939-1945). Studierte Chemie vom November 1946 bis Oktober 1951 an der erweiterten Philosophisch-Theologischen Hochschule in Regensburg, wo er sein Diplom ablegte. Er folgte im November 1951 Ulrich Hofmann an die TH Darmstadt an das Eduard-Zintl-Institut, wo er im Juli 1953 mit der Arbeit Die rhomboedrische Modifikation des Graphits promovierte und sich im Dezember 1959 mit der Arbeit Oberflächenchemie und Adsorption an Kohlenstoff und SiO2 habilitierte. HannsPeter Boehm wurde 1960 Diätendozent, 1963 Wissenschaftlicher Rat und 1966 außerplanmäßiger Professor in Institut für Anorganische Chemie der Universität in Heidelberg. Er wurde 1970 an das Institut für Anorganische Chemie als ordentlicher Professor und Vorstand des Instituts für anorganische Chemie nach München, als Nachfolger von Egon Wiberg, berufen. Von 1987 bis 1989 war er Dekan der Chemischen und Pharmazeutischen Fakultät der Ludwig-Maximilans-Universität in München. HannsPeter Boehm wurde 1994 emeritiert. Das Arbeitgebiet von Hanns-Peter Boehm waren u. a. Ruße und Kohlen, Graphit-Einlagerungsverbindungen, Oberflächen an Festkörpern. 30 Karl Hugo Strunz (geb. 24.02.1910 Weiden/Oberpfalz). Er besuchte die Volksschule in Weiden und danach die Oberrealschule in Regensburg, wo er auch dem Naturwissenschaftlichen Verein Regensburg beitrat. Strunz begann 1929 mit dem Studium der Naturwissenschaft, Schwerpunkt Mineralogie an der Universität München und promovierte 1933 zum Doktor der Philosophie. 1935 promovierte Hugo Strunz an der TH München den Dr. sc. techn., zwischenzeitlich hatte er auch noch das Referendar- und Assesorexamen für Naturwissenschaften abgelegt, trat aber nicht in den Schuldienst ein. 64 Es war außerst schwierig alles zu finanzieren, das Geld reichte vorne und hinten nicht. So deckte Ulrich Hofmann ca. 40 % der Kosten von seinem eigenen Geld. Ältere Studenten die als Hilfsassistenten tätig waren erhielten von ihm 50 DM pro Semester. Ulrich Hofmann mußte wie in Rostock Vorlesungen der anorganischen und physikalischen Chemie halten, später kam noch eine für technische Chemie dazu. Als Dienstzimmer hatte er eine fensterlose kleine Kammer in dem er seine Pfeife mit dem in St. Salvator selbst angebauten fermentierten Tabak rauchte. Nur robuste Naturen konnten sich längere Zeit in dem Zimmer aufhalten. Noch in den sechziger Jahren in Heidelberg konnten besonders liebe Freunde und Gäste, aus der letzten aufbewahrten Dose dieses Tabaks, eine Kostprobe genießen (BOEHM, 1987). Strunz ging als Forschungstipendiat an das Institut von William Lawrence Bragg (31.03.1890 Adelaide (Australien) - 01.07.1971 Ipswich (Suffolk)) nach Manchester und wirkte danach als Volontärsassistent bei Paul Niggli (26.05.1888 Zofingen (Schweiz) - 13.01.1953 Zürich) an der ETH Zürich. Im Jahre 1937 wurde er Assistent von Paul Ramdohr (01.01.1890 Überlingen am Bodensee - 08.03.1985 Heidelberg) am Mineralogischen Museum in Berlin und habilitierte sich 1938. Strunz wurde 1939 an der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin zum Dozenten für Mineralogie und Petrographie ernannt. Er ging nach dem Krieg nach Bayern zurück und erhielt einen Lehrauftrag für Mineralogie an der PhilosophischTheologischen Hochschule in Regensburg. Dort errichtete er ein MineralogischGeologisches Institut, das später zum Staatlichen Forschungsinstitut für Angewandte Mineralogie ausgebaut wurde. Strunz erhielt 1951 einen Ruf auf ein Ordinariat für Mineralogie und Petrographie an die TU Berlin. Dort baute er unter den erschwerten Bedingungen der Nachkriegszeit ein funktionsfähiges großes Institut auf und wirkte dort 27 Jahre. Nach seiner Emeritierung ging er wieder in seine bayrische Heimat zurück, wo er weiterhin mineralogische und geologische Studien betrieb. Am Mineralogischen Museum in Berlin wurde Strunz mit der Neugliederung betraut, die mit der Klassifikation aller Mineralien auf kristallchemischer Grundlage mündete. Diese „Mineralogischen Tabellen“, ein Standardwerk, erschienen erstmals 1941, wurden mehrmals neu aufgelegt (Hugo Strunz und Ernest Nickel, Mineralogical Tables, 9. Ausgabe, 2001, 870 Seiten) und in verschiedene Sprachen übersetzt. So wurde am Strunzschen Institut folgerichtig auch die Zentralstelle für Mineraldatensammlung eingerichtet und er war von 1958 bis 1970 Vorsitzender der Mineral Data Commission in der International Mineralogical Association (IMA). Er war Mitverfasser von Klockmanns „Lehrbuch der Mineralogie“. Insgesamt verfaßte Strunz 220 Veröffentlichungen u. a. auch über die Geschichte seines Faches, wie z. B. „Von der Bergakademie zur Technischen Universität Berlin (1770 -1970)“. Bei seinen Zahlreichen Forschungsreisen entdeckte er viele neue Materialien. In seiner oberpfälzischen Heimat widmete er sich den mineralogisch-geologischen Besonderheiten. Ein von dort stammendes 1957 beschriebenes Mangan-Eisen-Phosphat (MnFe23*[OH|PO4]2 · 6 H2O) wurde ihm zu Ehren Strunzit genannt, dazu gesellte sich später noch ein Ferrostrunzit. Strunz erhielt viele Auszeichnugen und wurde Mitglied mehrer Akademien und erhielt 1985 das Bundesverdienstkreuiz erster Klasse (LIEBER, 2000). 65 Das chemisch-physikalische Praktikum wurde von Armin Weiß aufgebaut und betreut. Einige Geräte, die der damaligen „Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft“ gehörten, hatte Ulrich Hofmann aus Wien nach Regenburg mitnehmen dürfen. Die Firma Erbslöh und Co. in Geisenheim, mit der Ulrich Hofmann schon vor den Krieg zusammengearbeitet hatte und mit dessen Besitzer er freundschaftlich verbunden war, finanzierte einen Röntgengenerator und Debye-ScherrerKammern, womit die Forschungsarbeit wieder begonnen werden konnte. Die ersten Mitarbeiter begannen nach bestandener Diplomprüfung ihre Diplomarbeit. Der Röntgengenerator lief 24 Stunden am Tag, die Diplomanten und Doktoranden kamen auch nachts Karl Hugo Strunz um Präparate und Filme zu wechseln. Auch später in Darmstadt und Heidelberg wurde dies von den Mitarbeitern beibehalten. Wilhelm Klemm Am 17. Mai 1949 schickte Karl Freudenberg vom Chemischen Institut der Universität Heidelberg im Auftrag des Deutschen Forschungsrates einen Brief an verschiedene Hochschullehrer an Universitäten in den Westzonen Deutschlands. In diesem wurden mit einem Fragebogen Erhebungen über den Dozenten-Nachwuchs in der Anorganischen Chemie, Organischen Chemie und Physikalischen Chemie erhoben. Einer dieser Briefe ging auch an Wilhelm Klemm im Chemischen Institut der Universität Kiel. Auf dem Originalbrief von Karl Freudenberg hat Wilhelm Klemm einige Dozenten vermerkt. Bei den Anorganikern steht Ulrich Hofmann ganz vorn (FREUDENBERG, 1949). In 66 dem Antwortschreiben von Wilhelm Klemm an Karl Freudenberg vom 25. Mai 1949 führt dieser Ulrich Hofmann an erster Stelle bei den Anorganikern auf (KLEMM, 1949). Es sollte noch eine Weile dauern bis Ulrich Hofmann schließlich an die TH Darmstadt berufen wurde. Brief von Karl Freudenberg an Wilhelm Klemm vom 17. Mai 1949 67 Durchschrift eines Briefes von Wilhelm Klemm an Karl Freudenberg vom 25. Mai 1949 68 Ulrich Hofmann und Wolfgang Graßmann bemühten sich auch über die Deutsche Forschungsgemeinschaft um ein neues Elektronenmikroskop. Dieses Gerät wurde geliefert, als Ulrich Hofmann zum Wintersemester 1951/1952 an das Eduard-Zintl-Institut für Anorganische und Physikalische Chemie an die Technische Hochschule Darmstadt berufen wurde. Die Zusammenarbeit mit Wolfgang Graßmann war über viele Jahre sehr intensiv und fruchtbar. Sie untersuchten das Kollagen, dessen Fibrillen auf den elektronenmikroskopischen Aufnahmen eine interessante Querstreifung zeigte. Die ersten Aufnahmen wurden dabei in Düsseldorf bei Bodo von Borries gemacht. Als Ulrich Hofmann und Wolfgang Graßmann eines Tages die erste noch nasse Fotoplatte gegen das Fenster hielten bewunderten sie ein eigenartiges, grobes Streifenmuster. Sie bemerkten zu ihrer aller Erheiterung, dass das Muster von der Ziegelmauer des gegenüberliegenden Gebäudes stammte. Die Untersuchungen führte in Darmstadt Theo Nemetschek weiter. Nach dessen Weggang nach Heidelberg, wurden sie von Klaus Kühn (später am Max-PlanckInstitut für Biochemie) weitergeführt. Das Elektronenmikroskop wurde auch später von Ulrich Hofmann im Heidelberger Institut eingesetzt. Wie wichtig ihm dieses Gerät für seine Untersuchungen war und wie kompetent er damit umgehen konnte zeigt, dass er 1952 zum ersten Vorsitzenden der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie gewählt wurde. Alle Diplomanten, die ihre Diplomarbeit angefertigt hatten, gingen von Regensburg mit nach Darmstadt, andere folgten nach der Diplomprüfung. Es war wieder ein normaler Forschungsbetrieb mit einem regelmäßigen Etat möglich. Die Kollegen am Eduard-Zintl-Institut waren in der Anorganischen Chemie, der Kolloidchemiker Hans Wolfgang Kohlschütter31, und in der Physikalischen Chemie 31 Hans Wolfgang Kohlschütter (15.07.1902 Straßburg - 08.01.1986 Darmstadt). Sohn des Professors für Anorganische und Physikalische Chemie in Bern (1909 - 1938) Volkmar Kohlschütter (29.08.1874 Forchheim (Bayern) - 10.09.1938 Bern). Hans Wolfgang Kohlschütter studierte Chemie in Bern, Dresden und München und promovierte 1926 an der Universität Bern. Danach arbeitete er im Institut von Hermann Staudinger in Freiburg/Breisgau über die Morphologie synthetischer makromolekularer Stoffe (Polyoximethylene, Polyacrylsäuren), wo er sich 1930 auch habilitierte. Danach wandte er sich kolloidchemischen Fragestellungen zu und begann mit der Untersuchung topochemischer Reaktionen (chemische Vorgänge, bei denen die Eigenschaften der festen Reaktionsprodukte wesentlich dadurch bestimmt werden, dass die Umsetzungen an oder in einem Festkörper, d. h. ohne Inanspruchnahme der Diffusion stattfinden). Den Begriff Topochemie (griech.: topos = Ort, Platz, Stelle) hatte sein Vater 1919 geprägt. Nach einem Forschungsaufenthalt an der University in Princeton (New Jersey, USA) beschäftigte sich H. W. Kohlschütter mit Problemen der heterogenen Katalyse. 1934 wurde er Privatdozent an der TH Darmstadt und wurde hier 1936 zum außerordentlichen Professor ernannt. Mit Eduard Zintl (21.01.1898 Weiden (Oberpfalz) - 17.01.1941 Darmstadt) plante er das neue Institut für Anorganische und Physikalische Chemie welches später Eduard-Zintl-Institut benannt wurde. 1942 wurde H. W. Kohlschütter zum ordentlichen Professor für Anorganische und Analytische Chemie berufen und war viele Jahre Direktor der Eduard- 69 Helmut Witte und Wilhelm F. Jost32, dem später Ulrich Franck folgte. Die Experimentalvorlesung für Chemiestudenten, zu der Ulrich Hofmann ein ausgesprochenes Talent hatte, konnte er in Darmstadt nicht halten, was er sehr bedauerte. Vielmehr hielt er die Vorlesung für Nebenfachstudenten. Hans Wolfgang Kohlschütter Wilhelm F. Jost Zintl-Instituts in Darmstadt. Die Untersuchungen feindisperser Stoffe und poröser Festkörper, die Entwicklung von Trennverfahren (u. a. Kiesesäuregel in Trennsäulen für gelöste Ionen, die auf der hydrolytischen Adsorption von Hydroxokomplexen oder auf der Bildung von Oberflächenverbindungen beruhte), sowie topochemische Reaktionen sind bei seinen wissenschaftlichen Arbeiten besonders hervorzuheben (GOUBEAU, 1967). 32 Wilhelm Friedrich Jost (15.06.1903 Friedberg (Hessen) - 25.09.1988 Göttingen). Sohn des Architekten und Stadtbaurats in Halle Wilhelm Jost (1874 - 1944). Studierte von 1921 bis 1926 Chemie an der Universität Halle, davon ein Semester in München, und promovierte 1926 in Halle. Jost war von 1926 bis 1929 Privatassistent von Max Bodenstein an der Universität Berlin, habilitierte sich 1929 an der TH Hannover und wurde dort Privatdozent. Er arbeitete 1932/33 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in Cambridge (USA). 1935 wurde er als außerordentlicher Professor an die TH Hannover berufen und ging 1937 als außerordentlicher Professor für Angewandte Physikalische Chemie an die Universität Leipzig. Jost wurde 1943 als ordentlicher Professor für Physikalische Chemie an die Universität Marburg berufen. Er wurde 1951 als ordentlicher Professor für Physikalische Chemie an die TH Darmstadt berufen und erhielt 1953 die gleiche Stellung an der Universität Göttingen. Dort wurde er 1968 emeritiert. Jost arbeitete an der Diffusion in festen Verbindungen und auf dem Gebiet der Transportprozesse in Festkörpern. Dazu untersuchte er Explosions- und Verbrennungsvorgänge und deren Kinetik. Später folgten noch thermodynamische Grundlagen und die Technik der Flüssigkeitstrennung. Hier konnte er erstmals durch Zugabe einer dritten Substanz binäre flüssige Systeme (z. B. CyclohexanBenzen) durch Destillation trennen. Er setzte das Studium schneller Reaktionen fort. Dabei wurden neben Oxidations- auch Zerfallsreaktionen untersucht (WAGNER, 1988, FISCHER, 1989c) 70 Das Projekt, Regensburg als vierte Landesuniversität in Bayern zu etablieren, wurde im Herbst 1952, als Ulrich Hofmann schon in Darmstadt war vom Bayrischen Landtag abgelehnt. Im Jahre 1962 erfolgte dann doch die Gründung der Universität in Regensburg, deren Vorlesungen im Herbst 1967 aufgenommen wurden. Karl Freudenberg Georg Wittig Einen Ruf im Sommer 1956 an die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule in Aachen lehnte Ulrich Hofmann ebenso ab wie die Berufung auf seine alte Wirkungsstätte der Lehrkanzel an der Technischen Hochschule in Wien. Im Sommersemester 1960 folgte er schließlich dem Ruf als Direktor des AnorganischChemischen Instituts der Universität in Heidelberg. Dort wurde das Chemische Institut erst nach der Emeritierung von Karl Johann Freudenberg33 in die Institute für Anorganische und Organische Chemie (unter Georg Wittig34) geteilt (BOEHM, 1987). 33 Karl Johann Freudenberg (29.01.1886 Weinheim/Baden - 03.04.1983 Heidelberg). Freudenberg studierte ab 1904 Chemie an der Universität Bonn und wechselte 1910 zur Universität Berlin wo er promovierte. Er wurde Assistent von Emil Fischer und 1914 Privatdozent an der Universität Kiel. Nach Kriegsdienst und kurzer Forschung in Kiel wechselte Freudenberg 1920 als Privatdozent an die Universität München und wurde 1921 außerordentlicher Professor für Organische Chemie an der Universität Freiburg. 1922 wurde Freudenberg als ordentlicher Professor und Direktor des Chemischen Laboratoriums an die TH Karlsruhe berufen.und wechselte 1926 in gleicher Funktion an die Universität Heidelberg, 71 In Heidelberg beschäftigte sich Ulrich Hofmann fast ausschließlich mit den Tonen und Tonmineralen. Dazu untersuchte er in Zusammenarbeit mit dem Heidelberger Archäologen Roland Hampe die antike griechische Vasenmalerei [199, 215, 216, 217, 225, Darmstadt (1956): rechts: Ulrich Hofmann, links: Kurt Hartl 226]. Auch untersuchten sie römische Terra Sigillata die in der Nähe der neuen Chemischen Institute im Neuenheimer Feld gefunden worden waren [206, 226, 242]. Diese Untersuchungen begeisterten Ulrich Hofmann, galt sein Interesse doch besonders dem klassischen Altertum. Bahnbrechende Arbeiten der experimentellen Archäolgie, leisteten Ulrich Hofmann, Roland Hampe und der Bildhauer Adam Winter im deutschspachischem Raum. Ulrich Hofmann konnte zeigen, dass die unterschiedliche Färbung (rot/schwarz) in der attischen Vasenmalerei durch Bemalen mit verschiedenen Tonschlickern und geziete Führung des Brandes erzielt wurde. Der schöne Glanz auf den Gefäßen ergibt sich durch die Blättchen (Plättchen) der Tonminerale die sich deren Direktor er 1949 wurde. Dazu leitete Freudenberg ab 1936 das „Forschungs-Institut für die Chemie des Holzes und der Polysaccharide“ an der Universität Heidelberg. Er wurde 1956 emeritiert, die Leitung des Forschungs-Institutes legte er 1969 nieder. Freudenbergs Arbeitsgebiete liegen auf dem Gebiet der Gerbstoffe, Polysaccharid-Chemie und der des Lignins. Er konnte u. a. nachweisen, dass Cellulose einen Polyglucose ist und klärte den ähnlichen Aufbau der Stärke. Bei Lignin erforschte er dessen Struktur und Biogenese (PÖTSCH, 1989c). 34 Georg Wittig (16.06.1897 Berlin - 26.08.1987 Heidelberg). Wittig studierte ab 1916 Chemie mit Unterbrechung vom Kriegsdienst in Tübingen und von 1920 bis 1923 an der Universität Marburg, wo er promovierte und bis 1932 als Assistent wirkte. Wittig habilitierte sich 1926 und wurde Privatdozent in Marburg. Ab 1932 wirkte er als außerordentlicher Professor und Abteilungsleiter an der TH Braunschweig und wurde 1937 ordentlicher Professor für Chemie an der Universität Tübingen. Georg Wittig wurde 1956 Direktor des Chemischen Instituts an der Universität Heidelberg, wo er sich 1967 emeritierte. Wittig untersuchte Stabilität und Reaktionen organischer Radikale sowie den Reaktionsverlauf an ungesättigten Systemen. Ab 1935 begann er mit der Untersuchung von Lithiumorganischen Verbindungen und fand dabei 1947 die zu den Yliden führende Wittig-Reaktion (Einwirkung von Phenyllithium auf quaternäre Ammoniakverbindungen). Mit der Wittig-Definierung fand er eine elegante Alkandarstellung über Phosphor-Ylide und entdeckte im Natriumtetraphenylborat (sog. Kalignost) eine Substanz zum Nachweis von Kalium, Rubidium, Cäsium, Ammonium und Alkaloiden. Wittig erhielt 1979 den Nobelpreis der Chemie (FISCHER, 1989d). 72 flach auf der Oberfläche ausrichten. Werden eisenhaltige Tone in Gegenwart von Sauerstoff gebrannt ergeben sie eine rote Färbung. In reduzierender Atmosphäre bei Drosseltung der Luftzufuhr entsteht ein schwarzer Magnetit (Fe3O4) oder Hercynit (FeAl2O4). Für die Flächen welche schwarz bleiben sollten wurden kaliumhaltige, illitreiche Tone verwendet. Durch Steigerung der Temperatur bei der Reduktion entstand durch das Alkali als Flußmittel eine dicht gesinterte Oberfläche, die bei erneutem Luftzutritt nicht mehr reoxidiert werden konnte. Hingegen bleiben kaolinreiche Malschichten porös und werden unter Bildung von Hämatit (Fe2O3) reoxidiert [214, 215, 216, 217, 218, 219, 222, 223, 260, 261] (LAGALY, 1984; BENEKE, 1995b). Aber auch auf dem Gebiet der Tribochemie hat Ulrich Hofmann in fachübergreifender Arbeit mit Max Fink gearbeit. Dabei wurde schon in den Jahren 1933 und 1934 über die Reiboxydation von Metalllen und die daraus erfolgte Abnutzung von Zahnrädern und Werkstücken berichtet [26,30,32,38] (BENEKE, 2000). Die Zugabe von Salzen in die Bodenstruktur von Naturstraßen, um eine gewisse Feuchtigkeit in den Böden zu erhalten (weniger Staub, besserere Haltbarkeit) und Vermeidung von Unkräutern, geht auf Ulrich Hofmann zurück. U. a. wurde dieses Verfahren in Finnland angewendet [204, 230]. Den Einsatz von Tonmineralen auf die Emulsionsbildung von Bitumen hat Ulrich Hofmann Ulrich Hofmann ebenso bearbeitet [240, 241], wie die vergleichende Untersuchung von anorganischen Füllstoffen für Kautschuk und Polymere, wobei die wichtige Rolle der großen spezifischen Oberfläche der Tonminerale herausgestellt wurde [138]. Die Untersuchungen über das färbende Prinzip des Ultramarins nahm Ulrich Hofmann in Heidelberg wieder auf, nachdem er in Rostock bereits damit begonnen hatte. Die jeweilige Färbung des Ultramarins (blau, grün, rot, violett,) beruht auf unterschiedliche PolysulfidRadikalanionen die in die Käfigstruktur des Aluminosilicat-Gitters eingebaut sind [211, 236, 247, 250]. 73 In Heidelberg Mitte der 1960er Jahre: v. r. Ulrich Hofmann, Angela Weiß, Armin Weiß Der Vater von Ulrich Hofmann Karl Andreas Hofmann hatte sich sehr stark mit der präparativen Chemie beschäftigt und neue Verbindungen präpariert. Es ist aussergewöhnlich, dass sein Sohn in seiner ganzen wissenschaftlichen Laufbahn keine einzige neue Verbindung synthetisierte. Er untersuchte bekannte Stoffe und Systeme und versuchte ihr Verhalten aus den chemischen Grundlagen zu erklären, wobei ihm seine praktische Begabung sehr unterstützte. Es gelang Ulrich Hofmann aus komplizierten Zusammenhängen das wesentliche anschaulich zu machen und er konnte viele Gesichtspunkte und Arbeitsweisen äußerst geschickt vereinigen. Dabei kombinierte er Methoden der anorganischen Chemie, der physikalischen Chemie und der Kolloid- und Grenzflächenchemie um zum Ergebnis zu kommen. Der Optimismus von Ulrich Hofmann, sein Durchsetzungsvermögen und die Qualität seiner Arbeit machten ihn zum Wegbereiter der Materialwissenschaften, wie man heute so sagt. Viele Phämomene die Ulrich Hofmann entdeckte und erklärte sind heute für den Wissenschaftler so selbstverständlich, dass die ursprünglichen Arbeiten nicht mehr zitiert werden. Da er beinahe alle Publikationen, wie damals üblich in Deutsch abfaßte, sind diese vielen Ausländern nicht bekannt. Zu Unrecht wird der Pionier der modernen Tonmineralforschung Ulrich Hofmann gerne vergessen. Die Anwendung seiner Erkenntnisse brachten große Fortschritte für ganze Forschungzweige (Nanotechnologie) und die Industrie (BOEHM, 1987; BENEKE, 1995a). 74 In seinen Vorlesungen konnte Ulrich Hofmann die Zuhörer fesseln und man merkte seine Begeisterung für die Chemie. In Regensburg konnte es vorkommen, dass er an heißen Sommertagen die Vorlesung in Krachledernen abhielt. Seine Vorlesungen waren lebhaft und anschaulich und mit zahlreichen humorvollen aber auch mit vielen kulturhistorischen Anmerkungen gespickt. In der Experimentalvorlesung ließ er es sich nicht nehmen, die meisten Versuche selbst durchzuführen. Besonders freuten sich die Studenten auf die Vorlesung über Kohlensäure, an dem die Studenten auch Freunde mitbrachten, der Hörsaal war restlos überfüllt. v. r. Ulrich Hofmann und Wolfgang Nachdem Ulrich Hofmann ein riesiges Graßmann (unbekannter Zeichner) Feuer mit einem CO2-Feuerlöscher gelöscht, mit einer dicken Zigarre getränkt mit flüssigem Sauerstoff geschweißt hatte, mit flüssiger Luft Speiseeis hergestellt und verköstigt worden war, holte er unter dem Tisch eine Flasche Mineralwasser hervor; die Studenten zischten und scharrten mit den Füßen und zeigten ihren Unmut. Als Ulrich Hofmann dann eine Flasche Sekt unter dem Tisch hervorholte, gab es große Zustimmung der Studenten, sie klopften auf die Tische. Danach wurde der Hörsaal abgedunkelt, Ulrich Hofmann streckte beide Arme zur Seite aus, und durch die Tür an jeder Seite des Hörsaals wurde ein auf einem Wagen montiertes Faß Bier hereingefahren. Da gab es für die Studenten kein Halten mehr, sie sprangen über die Hörsaaltische und strömten nach vorne. Hier wurde das Bier in Tonkrüge gezapft und Ulrich Hofmann ließ es sich nicht nehmen den damals noch wenigen Studentinnen ein Glas Sekt persönlich zu überreichen. Er genoß es, unter den vielen Studenten zu stehen und den Stummel der vom Schweißen übrig gebliebenen Zigarre fertig zu rauchen. Dazu genoß er das Bier, sein Gesicht wurde etwas rötlich und man hörte häufig sein Lachen, ein Lachen das der, der es kannte, nicht vergessen wird (BENEKE, 1995a). Sprach Ulrich Hofmann in der Vorlesung über das Glas und dessen Herstellung und Verwendung, so zeigte er die grüne und braune Einfärbung von Glas mit je einer gefüllten Flasche Mosel- und Rheingauer Wein, in Heidelberg kam noch der Bergsträßer Wein dazu. Nach der Vorlesung wiederum mußten die Assistenten blind kosten und feststellen um welchen Wein es sich handelte (BOEHM, 1987). 75 Der Student Baumeister, der sprachlich ein typischer Heidelberger war, hatte ein ausgeprochen gutes Gedächtnis. Als er im Mai/Juni 1964 seine Diplomprüfung bei Ulrich Hofmann machte passierte folgendes. Auf eine Frage von Ulrich Hofmann antwortete der Kandidat Baumeister. U. Hofmann: „Das was Sie da erzählt haben ist ja wohl nicht richtig“. Baumeister in seiner Heidelberger Goschen: „Abber Herr Professor in de neuiste Angewonden Chemie Nr. sowieso, Seite sowieso steiht des so“: U. Hofmann verließ das Zimmer, geht zu seiner Sekretärin Frau Leuschke und bittet Sie die von Baumeister angegebene Nummer der Angewandten Chemie zu holen. Die Prüfung geht weiter, Frau Leuschke bringt die Angewandte Chemie und holt U. Hofmann kurz aus der Prüfung und dieser schaut sich die von Baumeister angegebene Stelle an und muß feststellen, dass dieser Recht hatte. Die Prüfung wird weiter zum Ende geführt. Nachdem der Student Baumeister aus dem Prüfungszimmer ist seufzte Ulrich Hofmann: „Warum hat man mich nicht vor dem Kandidaten gewarnt“. Um 1963 vorn: Ulrich Hofmann mit seiner Frau Renate; hinten v. l. Gerhard Lagaly, Klaus-Jürgen Hilke, Roloff Ulrich Hofmann war ein lebenslustiger Zeitgenosse. Zahlreiche lustige und unbeschwerte Feste zeugen davon. Auf einem Faschingsball erschien er kostümiert als Cäsar. In Heidelberg wurden z. B. auf dem Parkplatz vor dem Anorganischen Instiutut Tische und Bänke aufgestellt, Fakeln erhellten die Nacht, riesige Spießbraten wurden über Holzkohle gegrillt und es gab frisch gezapftes Münchner Bier aus dem Faß. Dazu wurden die ganzen Mitarbeiter des Instuts eingeladen. Nach dem Essen wurden von Ulrich Hofmann feine Zigarren persönlich gereicht. Am anderen Tag gab es die Reste des Abends, auch Ulrich Hofmann ließ es sich nochmals schmecken. 76 Ein anderesmal gab es ein „Little Oktoberfest“, da wurden Zelte aufgebaut. Es wurde Bier vom Faß ausgeschenkt, dazu gab es Brezeln. Es gab auch einen Stand an dem mit Bällen auf Gesichter geworfen werden konnte. Traf man das Gesicht klappte es um und traf man mehrmals gewann man einen Preis. Eines der Gesichter stellte das von Ulrich Hofmann dar. Als er dies sah lachte er herzlich und begann gleich mit dem Ballwurf auf sein Gesicht und meinte dabei: „Wann hat man schon mal die Gelegenheit auf sein Gesicht zu werfen, und wenn man dabei trifft auch noch etwas zu gewinnen“. Institutsausflug um Heidelberg (1963): Ulrich Hofmann (vorn) Institutsausflug (1963): Ulrich Hofmann, dahinter links sein späterer Schwiegersohn Jürgen Russow Die Institutsausflüge waren auch immer sehr amüsant. Meistens ging es in die nähere Umgebung zu Fuß. Ulrich Hofmann war sehr gut zu Fuß (er war ja schließlich Bergsteiger) und lief immer voran. Viele konnten ihm nicht folgen. Deshalb wurde in der Regel ein Gasthaus angegeben wo man sich dann treffen konnte. Wenn der Rest der Truppe dann ankam, hatte er meist schon eine Brotzeit zu sich genommen, saß vor seinem Bier und rauchte seine Zigarre. Bei einem Ausflug gingen ein paar Mitarbeiter mit ihm querfeldein, wo sie auch durch ein Gebiet kamen in dem dichter Farn stand. Ulrich Hofmann, der relativ klein war befand: „Hier steht der Farn aber 77 mannshoch“. Die Mitarbeiter konnten dabei nur schmunzeln, denn sie hatten überhaupt keine Schwierigkeit über den Farn zu schauen. Als die Vorbesprechung zur Gründung der Deutschen Ton- und Tonmineralgruppe (DTTG) 1970 an der TU München tagte, beschwerte sich ein Tagungsteilnehmer in dem relativ kleinem Seminarraum über den dichten Qualm der durch den Raum zog. Ulrich Hofmann war der einzige der Zigarren qualmte, sagte auf eine Bemerkung des Vorsitzenden, dass doch das Rauchen eingestellt werden sollte: „Aber das trifft doch nicht auf mich und meine Zigarren zu“. Da ihm niemand widersprach blieb es in dem Raum weiterhin sehr dunstig. Die sportlichen Aktivitäten von Ulrich Hofmann wurden schon kurz angesprochen. Als Schüler turnte er schon sehr intensiv. In Heidelberg (1963). Ulrich Hofmann Später trat er außer in den Akademischen (hinten), Klaus-Jürgen Range (vorn) Alpenverein in Berlin auch in den Akademischen Turnverein zu Berlin bei. Auch zeichnete er sich dort mehrmals im Langstreckenlauf über 25 km aus. Auch in späteren Zeiten in Darmstadt und in Heidelberg ging er zweimal in der Woche abends zum Turnen und bestritt Wettkämpfe. Mit 55 Jahren nahm er in München am Deutschen Turnfest teil und errang einen Sieg im Gerätemehrkampf. Gleichzeitig erhielt er das Vorturnabzeichen des Deutschen Turnerbundes und wurde Riegenführer der 2. Turnerriege des TSG 1846 Darmstadt. In Heidelberg turnte Ulrich Hofmann für den Heidelberger Turnverein (HTV) von 1864, in dem er auch im Vorstand wirkte. Als Ulrich Hofmann im Jahre 1964 an einem Montag ins Institut kam sagte er zu seinen Mitarbeitern: „Haben Sie in der Zeitung gelesen, ich bin beim Turnwettkampf Dritter geworden“. Die Mitarbeiter gratulierten ihm. Als einer fragte: „Wieviel haben denn daran teilgenommen?“, antwortete Ulrich Hofmann, „das geht Sie überhaupt nichts an“. An dem Wettkampf, ich habe an diesem Wettkampf an anderen Disziplinen teilgenommen, waren drei Teilnehmer beteiligt. Ulrich Hofmann erhielt viele Ehrungen und Auszeichnungen. Im Jahre 1955 erhielt er den Alfred-Stock-Gedächtnispreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh). Die Heidelberger Akademie der Wissenschaften nahm ihn 1961 auf; 1962 78 erfolgte die Mitgliedschaft in der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina in Halle. Die Deutsche Keramische Gesellschaft (DKG) zeichnete Ulrich Hofmann 1964 mit der Hermann-Seger-Plakette35 aus, 1965 erhielt er in Anerkennung seiner Untersuchungen über die innerkristalline Quellung der Schichtsilicate vom Montmorillonittyp, der Polyphosphate sowie des Kollagens den Wolfgang-OstwaldPreis der Kolloid-Gesellschaft. Die naturwissenschaftlich-mathematische Fakultät der Universität München verlieh ihm 1968 den doctor honoris causa, Egon Wiberg hielt die Laudatio. Ulrich Hofmann war langjähriger Vorsitzender des Tonmineralausschusses der Deutschen Keramischen Gesellschaft. Hier bemühte er sich um eine organisierte Zusammenarbeit zwichen Mineralogen, Bodenkundlern und der keramischen 35 August Hermann Seger (29.12.1839 Posen - 30.10.1893 Berlin) hatte von 1859 Chemie an der Gewerbeschule in Berlin studiert. Danach war er von 1863 an technischer Dirigent im Alaun- und Vitriolwerk „Kreuzkirche“ bei Neuwied am Rhein und promovierte am 16. April 1869 in Rostock mit der Arbeit „Die technische Verwertung Schwefelkies führender Schiefer und Tone der Stein- und Braunkohlenformation - Kritik des heutigen Standes der Alaun- und Vitriolgewinnung und Mittel zu deren Hebung“. 1871 übernahm August H. Seger die Redaktion des Notizblattes des „Deutschen Vereins für die Fabrikation von Ziegeln, Tonwaren, Kalk und Zement“ und die Redaktion der „Deutschen Töpfer- und Zieglerzeitung“, welches er 1876 beendete und die „Tonindustrie-Zeitung“ begründete. Er wurde 1878 Leiter der Königlichen Porzellanmanufaktur (KPM) Berlin und entwickelte ein Porzellan (SegerPorzellan) das in Zusammensetzung und Eigenschaften weitgehend japanischem Porzellan entsprach und 1882 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Man verlieh im 1885 den Professorentitel. August Hermann Seger führte um 1884 eine Temperatur-Messung mit Kegeln in Brennöfen ein. Seger hatte die Zusammensetzung seiner Kegel (Spitzkegel mit dreieckiger Grundfläche) aus Mischungen von Kaolin, Sand, Feldspat und Marmormehl so unterschiedlich gewählt, dass sie je nach Zusammensetzung in einem bestimmten Temperaturintervall (750 °C bis 1550 °C) schmolzen. Dazu setzte er drei Kegel mit ansteigendem Schmelzpunkt in den Ofen. War der erste Kegel mit dem niedrigsten Schmelzpunkt geschmolzen und stand der Kegel mit dem nächst höheren Schmelzpunkt noch, so war die Temperatur des zweiten Kegels erreicht. Die Seger-Kegel wurden z. B. in der Zementindustrie bis in die fünfziger Jahre beim Brennprozeß des Zements in den Öfen eingesetzt, obwohl bereits 1891 Henry Louis Le Chatelier (08.10.1850 Paris - 17.09.1936 Miribelle-Echelles (Isère)) das Platin-Platin/Rhodium-Thermoelement entwickelt hatte. Durch Einführung riesiger Drehöfen mußten dabei andere Temperatur-Meßmethoden gewählt werden. Josiah Wedgwood (12.07.1730 Burslem (Staffordshire) - 03.01.1795 Etruria bei Burslem) hatte bereits um 1775 ein Pyrometer, mit dem er im Unterschied zum Quecksilberthermometer - welches auf den dänischen Astronomen Ole Rømer (25.09.1644 Århus - 19.09.1710 Kopenhagen) 1702/03 und den Physiker und Instrumentenbauer Daniel Gabriel Fahrenheit (24.05.1686 Danzig - 16.09.1736 Den Haag) 1714 zurückgeht - hohe Temperaturen messen und damit beim Brennprozeß von Pozellan die Temperatur bestimmen konnte. Die Messung der Temperatur glühender Schmelzen oder glühender fester Körper mit dem Pyrometer beruht auf der von diesen Körpern ausgesandten Strahlen. Außer den Pyrometern im engeren Sinne (optische oder Strahlungs-Pyrometer) wurden gelegentlich alle Instrumente zur Messung hoher Temperaturen als Pyrometer bezeichnet, so auch das von Josiah Wedgwood beschriebene Pyrometer (LANGE, 1989, BENEKE, 1998). 79 Industrie. Später war Ulrich Hofmann auch Gründungsmitglied (28. März 1972 in Kiel) der DTTG (Deutschen Ton- und Tonmineralgruppe), die die Zusammenarbeit der Forscher und der Industrie zwischen den einzelnen Fachgebieten auf dem Gebiet der Tonminerale vertritt. Die DTTG ist Mitglied in der ECGA (European Clay Group Association). Weiterhin war U. Hofmann von 1966 bis 1968 Mitglied des Vorstandes der Gesellschaft Deutscher Chemiker und wirkte in den Jahren von 1967 bis 1980 als Mitherausgeber der Chemischen Berichte (TH, 1968; BOEHM, 1987). Alfred-Stock-Gedächtnispreis der GDCh August Hermann Seger Henry Louis Le Chatelier 80 Josiah Wedgwood Ole Rømer Nach seiner Emeritierung 1971 ließ Ulrich Hofmann seine Forschungsarbeiten langsam ausklingen. Das Gebiet der Chemie der Tonminerale galt bis zum Tode seinem größten Interesse. Er kam häufig ins Heidelberger Chemische Institut und nahm regelmäßig an den Colloquien teil. Ab und an war er auch noch auf Tagungen, so auch 1977 in Kiel auf der 28. Hauptversammlung der KolloidGesellschaft gemeinsam mit der Deutschen Ton- und Tonmineralgruppe. Seger-Kegel Hier war Ulrich Hofmann sehr aufgeschlossen und an allem interessiert und nahm an allen Vorträgen und Veranstaltungen teil. Zu Armin Weiss, der einen Vortrag über Kaolinite angekündigt hatte, sagte er: „Ich bin gespannt was Sie Neues über Kaolinite zu berichten haben“. 81 Eine schwere Krankheit traf ihn kurz vor seinem 80. Geburtstag, die ihn ans Haus fesselte. Ulrich Hofmann starb am 5. Juli 1986 in Heidelberg und erlöste ihn (BOEHM, 1987). Wolfgang-Ostwald-Preis der Kolloid-Gesellschaft Ulrich-Hofmann-Preis der European Clay Group Association (ECGA) Die ECGA (European Clay Group Association) vergibt seit 2002 den UlrichHofmann-Award für besondere Verdienste in der Grundlagenforschung und Anwendung der Ton- und Tonmineralogie. Der Preis wurde bisher am Fernando Veniale, in Pavia und Jan Ścrodón vom Institut für wissenschaftliche Geologie der Polnischen Akademie der Wissenschaften in Krakau vergeben. 82 83 rechts: Grabstätte von Ulrich Hofmann und seiner Frau Renate in Heidelberg-Handschuhsheim (29.09.2005) Grabstätte von Ulrich Hofmann und seiner Frau Renate in Heidelberg-Handschuhsheim (29.09.2005) 84 Danksagung Mein besonderer Dank gilt Prof. Dr. Kurt Hartl, München für die Überlassung von Bildern von Ulrich Hofmann und Armin Weiß aus seinem Privatbesitz. Prof. Dr. Wolfgang Beck, Universität München danke ich für die spontane Bereitschaft der Überlassung von Bildern von Egon Wiberg. Herrn Jörn Kleinert, Universität Kiel danke ich für die Überlassung eines Bildes von Hanns-Peter Boehm. Franz P. Hofmann, Sohn von Ulrich Hofmann, Institut für Pharmakologie und Toxikologie der T U München, danke ich für die Daten der Kinder von Ulrich Hofmann. Bei Frau Maria Haraszti, Export Managerin der Zsolnay Keramikfabrik Pécs, bedanke ich mich für die Auskunft zu Jakab Mattyasovzky und dessen Familie. Außerdem bedanke ich mich vielmals bei Dr. Hans Ewald Keßler vom Universitätsarchiv Heidelberg, Frau Angela Hartwig vom Universitätsarchiv Rostock, Frau Irmgard Rebel vom Universitätsarchiv der TU Darmstadt für wertvolle Auskünfte zu Ulrich Hofmann. 85 Literaturverzeichnis BENEKE K (1995a) Ulrich Hofmann, seine Zeit und die Tonminerale. In: Zur Geschichte der Grenzflächenerscheinungen - mit ausgesuchten Beispielen. Beiträge zur Geschichte der Kolloidwissenschaften, IV. Mitteilungen der Kolloid-Gesellschaft, 1995. Verlag Reinhard Knof, Kiel S. 89-95 URL: http://www.uni-kiel.de/anorg/lagaly/group/klausSchiver/Buch+Grenzfl%E4chenerscheinungen.pdf BENEKE K (1995b) Techniken der Pigmentverwendung und-verarbeitung in der antiken Keramik. In: Zur Geschichte der Grenzflächenerscheinungen - mit ausgesuchten Beispielen. 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Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 59: 2574 1928 [6] Hofmann U (1928) Über Graphitsäure und die bei ihrer Zersetzung entstehenden Kohlenstoffarten. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 61: 435 [7] Hofmann U (1928) Die Kohlenstoff-Abscheidung aus Kohlenoxyd und Benzin an Eisen. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 61: 1180 [8] Hofmann U (1928) Die Kohlenstoff-Abscheidung aus Kohlenoxyd und Benzin an Eisen. II. Kristalliner Kohlenstoff mit hohem Adsorptionsvermögen. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 61: 2183 [9] Hofmann K A, Hofmann U (1928) Die Oxydation von Silber unter verdünnten Ammoniaklösungen. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 61: 2566 1930 [10] Hofmann U, Frenzel A (1930) Quellung von Graphit und die Bildung von Graphitsäure. Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft 63: 1248-1262 91 [11] Hofmann U, Groll E (1930) ) Die Kohlenstoff-Abscheidung aus Kohlenoxyd und Benzin an Eisen. III. 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