Jahresrückblick 2016 - Volkssternwarte Gundremmingen

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Liebe Sternfreunde!
Selten ist ein Jahr so schleppend in Gang gekommen wie 2016. Bis in den Juni
hinein waren die Tage mit klarem Himmel dünn gesät und nur wenige
Besucher fanden den Weg in die Sternwarte. Das zweite Halbjahr mit der
langen Schönwetterperiode im Spätsommer machte jedoch vieles wieder
wett.
Erfreulichen Zuspruch fanden unsere Vorträge im Rahmen der Volkshochschule. Mit dem Vortrag „Was tut sich am Himmel?“ scheinen wir endlich das
richtige Thema für die breite Öffentlichkeit gefunden zu haben.
Wie viele Vereine, so ist auch die Volkssternwarte von Überalterung und
Nachwuchsproblemen betroffen. Das Durchschnittsalter unserer Mitglieder
liegt inzwischen bei 61 Jahren. Nur zwei Mitglieder sind jünger als 40 Jahre.
Wir müssen uns in den nächsten Jahren verstärkt der Frage widmen, wie wir
jüngere Leute für die Astronomie und unseren Verein begeistern können.
Herzlichen Dank allen, die ihre Freizeit opfern und sich für unseren Verein
einsetzen. Vieles geschieht ohne viel Aufhebens im Hintergrund: Pflege der
Außenanlagen und des Planetenwegs, Fahrer bei den Exkursionen, Mithilfe
beim Infostand, Wartung des Stromaggregats, Wartung der Teleskope und
der technischen Einrichtungen, Pflege von Internet- und Facebook-Seiten der
Sternwarte, Schriftverkehr mit dem Finanzamt, Kassenführung und -prüfung
und noch vieles mehr. Ein extra Dankeschön an Frau Gruber und Frau
Gensheimer, die bei unseren Monatstreffen regelmäßig für Verpflegung
sorgen.
Für das Jahr 2017 wünsche ich allen Mitgliedern Gesundheit sowie Zeit und
Muße für unser schönes Hobby - und, wie es mittlerweile auf Neudeutsch
heißt:
Clear skies!
Ihr/Euer Franz Keller
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Beobachtungsberichte
Auf der Jagd nach „Catalina“
Am 31. Oktober 2013 „entdeckte“ das automatische Teleskop Catalina Sky
Survey aus Arizona ein Objekt von 18,6 mag Helligkeit und stufte es zunächst
als Asteroiden ein. Weitere Aufnahmen ergaben allerdings schnell, dass es
sich um einen Kometen handelte. Er erhielt die Bezeichnung C/2013 US10
(Catalina). Sein Perihel erreichte der Komet am 15.11.2015 mit 0,823 AE. Ab
Ende November 2015 tauchte er als 5,5 mag helles Objekt am Morgenhimmel
auf. Seine scheinbare Bahn führte ihn schnell Richtung Norden und ab Mitte
Januar, just zum Zeitpunkt seiner größten Erdnähe, wurde er zirkumpolar und
somit optimal in den Sternbildern Großer Wagen, Drache und Giraffe
beobachtbar. Die scheinbare Helligkeit versprach ein mit Feldstecher gut und eventuell sogar mit bloßem Auge sichtbares Objekt.
Für den 26. Januar war ein kurzes Fenster mit klarem Himmel vorhergesagt,
und so verabredete ich mich mit Rolf Dudichum und Anton Bader zur
Kometenjagd.
Doch am Himmel war in der besagten Gegend mit bloßem Auge kein
Lichtfleck auszumachen. Auch mit meinem 7x42 Feldstecher fiel mir zunächst
kein nebeliges Objekt auf. Anton Bader, der mit einem größeren Feldstecher
ausgerüstet war, vermutete in einem schwachen Lichtfleck den Kometen.
Also wurde per Smartphone eine detaillierte Aufsuchskarte eingeblendet.
Tatsächlich war der vermutete Lichtfleck der gesuchte Komet. Anhand von
„Aufsuchsternen“ konnte ich dann den Kometen auch in meinem Feldstecher
zumindest indirekt erkennen.
Jetzt den Refraktor auf den Kometen ausrichten. Dank der Positionierung
mittels der bekannten Koordinaten keine große Sache für die GoToMontierung. Auch im großen Refraktor zeigte sich der Komet nur als
nebeliges Fleckchen, jedoch deutlich sichtbar.
Natürlich versuchten wir den Kometen auch zu fotografieren. Dazu brachte
Rolf Dudichum seine Canon EOS 600 Digitalkamera am Refraktor an. Ein
Lacerta Mgen Autoguider sorgte für die perfekte Nachführung Es entstanden
einige Aufnahmen mit ISO 800 und auch Aufnahmen mit ISO 1600, jeweils 90
Sekunden belichtet. Den Kometen zu fotografieren ist nicht ganz einfach,
denn der Bursche ist recht schnell unterwegs. Seine Relativbewegung zum
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Sternenhintergrund beträgt 317 Bogensekunden pro Stunde. Während einer
Aufnahme von 90 Sekunden bewegt sich der Komet also rund 8“ weiter. Die
einzelnen Bilder müssen sowohl auf den Kometenkern, als auch auf die
Sterne zentriert werden. Dies übernimmt Gott sei Dank die kostenlos
erhältliche Software „DeepSkyStacker.
Der Aufgang des zu 80 Prozent beleuchteten, abnehmenden Mondes gegen
20.00 Uhr beendete unsere Beobachtungs- und Fotosession. Das Mondlicht
machte zudem dünne Schleierwolken sichtbar, die sich über den Himmel
ausbreiteten, was bei der Beobachtung gar nicht aufgefallen war, aber die
Qualität der Fotos zusätzlich beeinträchtigte.
Franz Keller
Bild: Rolf Dudichum
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Unterwegs im äußeren Sonnensystem
Am
23.
September
war
wieder
einmal
einer
unserer
„normalen“ Beobachtungsabende am Freitag angesagt. Tagsüber war es
recht wolkig, doch für den Abend war ein Aufklaren des Himmels
vorhergesagt. Bei meinem Eintreffen auf der Sternwarte war Rolf Dudichum
schon damit beschäftigt, den Refraktor einzurichten. Noch mussten einige
Wolkenlücken ausreichen, um die Referenz-Sterne anzufahren und die GoToMontierung zu kalibrieren. Sogleich machte ich mich daran den 14-Zöller
ebenfalls für die Beobachtung einzurichten. In der Dämmerungsphase boten
sich Mars und Saturn an. Durch die recht horizontnahe Stellung waren sie
jedoch nicht mehr ganz optimal zu beobachten. Trotzdem war interessant zu
sehen, wie groß der Abstand Mars - Saturn seit der Konjunktion Ende Juli
wieder geworden war. Zu Beginn der öffentlichen Beobachtung um 21.00 Uhr
waren - wie bei dieser Wetterlage fast zu erwarten - keine Besucher da. Also
konnten wir nach Herzenslust mal wieder selber beobachten. Zunächst
widmeten wir uns den helleren Standard-Messierobjekten des Sommer- und
Herbsthimmels. Interessant zu vergleichen, wie sich die einzelnen Objekte im
14-Zoll SC und im 5-Zoll Refraktor zeigten. Irgendwann entdeckten wir auf
der Sternkarte der App „Sky-Safari“, mit deren Hilfe wir die EQ-6 Montierung
des Refraktors steuerten, dass auch die äußeren Planeten des
Sonnensystems am Himmel standen. Das Anfahren
von Uranus und Neptun war für unseren 14-Zoll SC
keine große Sache. Deutlich waren beide als kleine
Scheibchen zu sehen und auch gut von den
punktförmigen Hintergrundsternen zu unterscheiden. Von diesen Erfolgen ermutigt, versuchten
wir auch Pluto im Sternbild Schütze aufzuspüren. Im
Okular zeigte sich eine markante Dreiergruppe. Jetzt
noch zum Vergleich in der Sternkarten-App in den
gleichen Bereich hineinzoomen und schon konnte
der nur 14,3 mag helle und rund 5 Milliarden
Kilometer entfernte Zwergplanet Pluto eindeutig
identifiziert werden. Die gleiche Dreiergruppe war
im 5-Zoll Refraktor nur indirekt zu sehen. Franz Keller
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Merkurtransit 2016
Das astronomische Highlight des Jahres 2016 war wohl der Merkurtransit am
Nachmittag und Abend des 9. Mai. Dieser Transit wurde von den Medien
schon einige Tage vor dem Ereignis angekündigt. Er sollte um 13:12 Uhr
beginnen, ca. 7,5 Stunden dauern und erst kurz vor Sonnenuntergang um
20:40 Uhr beendet sein. Auch der VdS rief alle Sternwarten zur öffentlichen
Beobachtung des Merkurtransits auf. Da ein Merkurtransit nur durch
Teleskope mit geeigneten Filtern beobachtbar ist sind wir diesem Aufruf
natürlich gerne gefolgt und hatten über die lokalen Zeitungen zum Besuch
auf unsere Sternwarte eingeladen.
An den Tagen vor dem Transit herrschte eine stabile Hochdrucklage, welche
uns schönes Wetter bescherte, aber für den Merkurtransit wurde von den
Meteorologen ein Wetterumschwung vorhergesagt. Da wir nicht einschätzen
konnten wie viele Besucher zum Beobachten kommen würden, beschlossen
wir neben unsern Sonnenteleskopen noch ein zusätzliches Teleskop im
Beobachtungsraum aufzubauen.
Verlauf des Transits:
Eine Stunde vor Mittag treffe ich auf der Sternwarte ein und beginne ich mit
dem Einrichten der Fernrohre. Auf der Refraktorsäule werden der
130/920mm-APO-Refraktor mit Herschelkeil und der darauf montierte
80/560mm-ED-Refraktor mit dem neuen Quark-Ha-Filter zu Sonnenteleskopen umgerüstet. Auf die zusätzlich aufgebaute EQ6-Montierung wird
mein 5“-APO-Refraktor mit Herschelkeil für Sonnen-fotografie montiert.
Gegen Mittag ist dann alles klar zum Beobachten und Fotografieren.
Mittlerweile sind auch Anton Bader und Franz Keller auf der Sternwarte
eingetroffen. Sorgen machen uns Zirruswolken, welche sich großer Höhe von
Westen her langsam vor die Sonne schieben. Der Blick durchs Teleskop ist
jetzt eher ernüchternd. Die Sonne, eine fahle Scheibe und die beiden
Sonnenfleckengruppen (H-Gruppe mit Umbra und Penumbra auf der
Nordhemisphäre und eine C-Gruppe südlich auf fast gleichem Längengrad)
sind nur noch verschwommen zu erkennen. Zum Glück sollte das nicht so
bleiben, denn immer wieder sind die Zirren relativ durchsichtig oder
enthalten auch richtige Lücken.
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Durch eine solche Lücke können wir dann auch den ersten Kontakt um 13:12
Uhr und den Eintritt des Merkurs in die Sonnenscheibe beobachten und
fotografieren.
Nach
ca.
10
Minuten ist sich
der Merkur schon
so weit vor die
Sonnenscheibe
gewandert, dass
er deutlich wie
ein ausgestanztes
Loch
erscheint.
Obwohl ich schon
den Merkurtransit
am
7.5.2003
beobachtet habe,
bin ich wieder überrascht wie klein doch der Merkur vor der großen
Sonnenscheibe aussieht.
Gegen 14:00 Uhr ziehen wieder dichtere Zirren auf,
welche sogar ein Sonnenhalo verursachen. Diese
atmosphärische
Erscheinung, ein sog.
22°-Ring
um
die
Sonne, sieht man
auch nicht gerade
jeden Tag.
Inzwischen sind auch weitere Mitglieder der
Sternwarte und die ersten Besucher
eingetroffen. Da der Transit noch bis 20:40 Uhr
dauert, bleibt zum Beobachten und für
Erklärungen jede Menge Zeit. Wilhelm Speer
hat noch ein Plätzchen für sein Lunt-HaTeleskop gefunden durch welches unseren
Gästen die ganze Sonnenscheibe im Ha-Licht
gezeigt wird.
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Kurz nach dem der Merkur die
Mitte seines Weges vor der Sonne
überschritten hat, verdeckt eine
dichte Wolkenbank die Sonne.
Anton Bader hat das wohl geahnt
und schon mal seine Minigrills
angeheizt. Etwa eine Stunde
später, nachdem Bratwürste und
Steaks verspeist sind wird das
gastronomische
Event
„Merkurtransit-Grillen“ beendet.
Die Wolken haben sich auch
wieder verzogen und wir können
uns weiter dem astronomischen
Event widmen. So langsam treffen
die letzten Besucher ein und
gegen 20:00 Uhr verschwindet die
Sonne samt Merkur hinter den
Büschen
im
Westen
der
Sternwarte.
Auch
wenn
durchziehende
Wolken immer wieder für
Spannung sorgten, war diese
spezielle Finsternis für mich, die
Mitglieder der Sternwarte und die
15 Besucher ein interessantes
astronomisches Ereignis. Auf den
nächsten Merkurtransit müssen
wir bis zum 11. November 2019
warten.
Clear Skies
Rolf Dudichum
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Donautal Radlspaß
Dieses Jahr führte die die Strecke des „Donautal-Radlspaß“ wieder einmal
durch Gundremmingen. Wir waren auf dem Rathausplatz mit einem Infostand und Teleskopen für die Sonnenbeobachtung vertreten. Noch bevor der
Stand richtig eingerichtet war kamen schon die ersten Besucher – im Lauf des
Tages mehrere Hundert. Herzlichen Dank an alle Helfer am Stand: Franz
Keller und Rolf Dudichum, Helmut Seeleuther, Helga Gruber, Alfons Evers,
Wilhelm Speer, Anton Bader sowie Paula Müller.
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Sternfreunde unterwegs
Vereinsausflug nach Weil der Stadt
Unser diesjähriger Vereinsausflug führte uns am 4. Juni
auf den Spuren von Johannes Kepler nach Weil der Stadt
bei Stuttgart. Eine ansehnliche Gruppe von 12 Personen
machte sich trotz Unwetterwarnungen auf den Weg.
Erste Station war das Kepler-Denkmal auf dem
Marktplatz. Nur wenige Schritte davon entfernt ist im
Geburtshaus von Johannes Kepler ein kleines aber feines
Museum eingerichtet. In der knapp 1,5-stündigen
Führung bekamen wir einen Einblick in das Genie Keplers
und auch in die Lebensumstände um das Jahr 1600.
Nach dem Mittagessen ging es frisch gestärkt auf einen
Rundgang durch Weil der Stadt - ein sehr ansehnliches
Städtchen mit einem mittelalterlichen Kern. Hier gibt es unter anderem auch
einen Planetenweg. Maßstabgeber ist das Zifferblatt der Turmuhr mit 2,50 m
Durchmesser. Dadurch wird der gesamte Planetenweg etwa 22 km lang, so
dass wir uns auf die innersten Stationen beschränkten.
Nach einer Kaffeepause machten wir uns wieder auf den Heimweg, ohne
dass die mitgeführten Regenschirme zum Einsatz kamen.
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Beobachtungswochenende in Oberried / Allgäu
Anfang Mai - am Himmelsfahrtwochenende - stand unsere schon traditionelle Beobachtungs-Exkursion nach Oberried auf dem Programm. Am Freitag
gab es perfekten Himmel - eine gute Gelegenheit sich an den Galaxien am
Frühlingshimmel satt zu sehen. Ein immer wieder aufkommender Wind
verhinderte jedoch das Fotografieren. Für den Samstag waren
„örtliche“ Gewitter“ vorhergesagt. Leider gehörte auch Oberried zu „örtlich“,
so dass keine Beobachtung möglich war. Als Alternativprogramm trafen wir
uns in Gensheimers Ferienwohnung zum „Fachsimpeln“.
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Beobachtungstreffen
Nach längerer Pause fand im April wieder einmal ein spontanes
Beobachtungstreffen im „Outback“ von Ettenbeuren statt. Bei klarem
Himmel ohne Streulicht kamen vor allem unsere Dobson-Besitzer auf ihre
Kosten. Einhellige Meinung der Teilnehmer: Dies muss unbedingt öfter
stattfinden!
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Neues in der Sternwarte
Fernrohr-Führerschein
Erstmals fand ein Kurs „Fernrohr-Führerschein“ in der Sternwarte statt.
Interessierte Mitglieder konnten die Bedienung der Fernrohre erlernen bzw.
üben. Die Computersteuerungen unserer Teleskope haben ja aufgrund der
manchmal etwas unübersichtlichen Menü-Struktur so ihre Tücken. Aber
unter der Anleitung der „alten Hasen“, konnten die Teilnehmer bald die
Steuerungen der Teleskope starten, per „GoTo“ die ersten Himmelsobjekte
anfahren und zum Schluss die Teleskope auch wieder ordnungsgemäß
„parken“. Übung macht auch hier den Meister - und so wird der Kurs sicher
regelmäßig wiederholt.
Zurzeit sind folgende Mitglieder in die Bedienung der Fernrohre eingewiesen:
Anton Bader, Hobert Bonath, Rolf Dudichum, Alfons Evers, Franz Keller,
Wilhelm Speer - und ganz neu: Paula Müller und Wolfgang Wagenseil.
Für die Volkssternwarte gibt es jetzt
auch eine eigene WhatsApp-Gruppe.
Dies macht die Kommunikation zum
Beispiel bei spontanen Beobachtungstreffs viel einfacher. Wer in die
Gruppe auf-genommen werden möchte, schickt einfach eine kurze Nachricht
an Franz Keller oder Anton Bader.
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Ein extra Sonnen-Flyer, der die wichtigsten Infos zu
unserem Zentralgestirn kurz zusammenfasst,
wurde in diesem Jahr neu entworfen. Er fand
erfreulichen Absatz bei unserer Sonnenbeobachtung beim „Donautal-Radlspaß“ im
September. Um Texte, Bilder und das Layout
kümmerte sich Franz Keller.
Immer am ersten Sonntag im Monat ist die
Sternwarte von 14.00 bis 15.00 Uhr zur Sonnenbeobachtung geöffnet. Hier können gerne noch
mehr Besucher kommen. Die Sonnenaktivität ist
zwar rückläufig, trotzdem sind aber immer wieder
schöne Fleckengruppen und Protuberanzen zu
beobachten. Also bitte die Werbetrommel rühren!
Auch bei den Teleskop-Steuerungen hat sich was getan:
Unser Technik-Experte Rolf
Dudichum
reparierte
die
Handbox des 14-Zöllers. Dank
versilberter Kontakte reagiert
sie wieder rasch auf Eingaben
und funktioniert jetzt besser
als jemals zuvor.
Ebenfalls Rolf Dudichum baute
in die Handbox der EQ 6
Montierung
unserer
Refraktoren ein BluetoothModul ein. Die Teleskope
lassen sich jetzt direkt aus der Sternkarte der App
„SkySafari“ per Handy bzw. Tablet steuern.
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Sternwarte jetzt auch in Google-Maps zu finden
Dank der Initiative unseres
Mitglieds Georg Aubele ist
die Sternwarte jetzt in den
Karten von Google-Maps
eingetragen und so für
Besucher leichter zu finden.
Neuanschaffung: Feldstecher
In der Sternwarte sind Teleskope vorhanden, aber bisher kein handlicher
Feldstecher, den man den Besuchern auch mal in die Hand geben kann. Da
kam der Tag der offenen Tür bei Teleskopservice
Ransburg gerade recht, um sich mal einen
Überblick über den Markt zu verschaffen. Wir
waren überrascht, welch hohe Qualität für
vergleichsweise geringes Geld angeboten wird.
Nach ausgiebigen Tests fiel die Wahl auf ein
Celestron Nature DX 8x42 Glas mit 7°
Gesichtsfeld. Die Stickstofffüllung, das geringe
Gewicht und der Preis von 150 € waren weitere
Auswahlkriterien. Fazit: ein tolles Fernglas zumindest solange man nicht durch ein
Swarovski-Glas für über 2000 € geschaut hat ...
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Da schau her – Gundremmingen
„Da schau her…“ ist der Titel einer Sendereihe beim Augsburger LokalFernsehen a.tv. In rund 15 Minuten wird in unterhaltsamer Form ein Ort aus
dem Sendegebiet vorgestellt. Im Sommer war Gundremmingen an der Reihe.
Franz Keller empfing das Fernsehteam in der Sternwarte und Walter Reim
erzählte von den Anfängen der Nutzung der Kernenergie.
Ansehen kann man sich die
Sendung in der Mediathek von a.tv:
www.augsburg.tv/mediathek/
video/da-schau-hergundremmingen/
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Astrofotos
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Der Sturmvogel im Cirrus-Nebel, ein Supernova-Überrest.
Bild: Rolf Dudichum
Ebenfalls Rolf Dudichum experimentierte mit einer astro-modifizierten
Kamera. Dabei wird ein Filter aus der Kamera ausgebaut, was zu einer stark
erhöhten Empfindlichkeit im H-Alpha Bereich führt. Der Pelikan-Nebel neben
dem Nordamerika-Nebel ist beim Bild der Standardkamera kaum zu
erkennen.
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„Supervollmond“ am 14.11.2016
Was ist eigentlich ein „Supervollmond“?
Zunächst einmal handelt
es sich nicht um einen
astronomischen Begriff,
sondern er ist eher der
esoterischen Ecke zuzuordnen. Auch in der
Boulevard-Presse wird er
gerne verwendet. Astronomisch gesehen kommt
der
Mond
aufgrund
seiner elliptischen Umlaufbahn jeden Monat
einmal in Erdnähe. Dies fällt jedoch nur gelegentlich mit der Vollmondphase
zusammen.
Bilder: Franz Keller, Rolf Dudichum
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In Erdnähe erscheint der Vollmond rund 11% größer und etwa 22% heller als
in Erdferne. Die elliptische Bahn des Mondes unterliegt zudem verschiedenen
Bahnstörungen, hervorgerufen vor allem durch die Sonne, aber auch durch
die anderen Planeten und weiteren Einflüssen. Salopp gesagt, wird seine
Bahn dadurch manchmal etwas kreisförmiger, manchmal aber auch etwas
mehr in die Länge gezogen. Der Einfluss der Sonne unterliegt ebenfalls
Schwankungen, da das System Erde-Mond ja ebenfalls eine Ellipse um die
Sonne beschreibt. Am 14.11. addierten sich nun viele dieser Bahnstörungen,
so dass es zur größten Annäherung des Mondes an die Erde seit 1948 kam.
Erst 2034 wird der Mond ähnlich nahe stehen. Zusätzlich erscheint uns der
Vollmond in Horizontnähe
aufgrund einer optischen
Täuschung viel größer als
hoch am Himmel. Anlass
genug, sich mit dem Fotoapparat auf die Pirsch zu
legen. Auch Petrus hatte ein
Einsehen und gab just zum
richtigen Moment für wenige Stunden den Blick zum
Himmel frei. Franz Keller,
Rolf Dudichum und Wilhelm
Speer positionierten sich auf
der Hochfläche zwischen
Leipheim und Günzburg, um
den Mondaufgang über der
„Skyline“ von Günzburg zu
beobachten. Dabei entstanden diese beeindruckenden
Aufnahmen. Fast wie bei
einer
totalen
Mondfinsternis ging unser kosmischer Begleiter als riesiger
roter Lampion über Günzburg auf.
Franz Keller
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Volkshochschule/ Vorträge
Die VHS-Kurse waren in diesem Jahr sehr gut besucht.
Am 14. März interessierten sich 17 Zuhörer für den Vortrag „Was tut sich am
Himmel im Frühjahr/Sommer?“
Der bundesweite Astronomietag am 19.
März lockte sogar 35 Besucher in die
Sternwarte. Er stand unter dem Motto:
„Faszination Mond, die lange Nacht mit
Luna“. Franz Keller referierte über den Mond
im Allgemeinen, die Mondbahn und die
Lichtgestalten. Rolf Dudichum ergänzte den
Vortrag mit einem Überblick über die
Mondformationen die an diesem Tag auf
dem
Beobachtungsprogramm
standen.
Leider zog der Himmel pünktlich eine Stunde
vor Beginn zu, so dass es wieder einmal beim
Betrachten von Fotos und beim Anschauen
der Teleskope bleiben musste.
Im Herbst kamen dann noch einmal 16
Besucher, die sich über die sich über die
Himmelsereignisse
im
Herbst/Winter
informierten.
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Kurioses
Quelle: Donauzeitung
Mit einigen Tagen Abstand
kamen jedoch immer mehr
Zweifel an der Geschichte
auf. Außer des Sichtung
des Herrn Mayer lagen
keine weiteren Meldungen
vor. Dies ist äußerst ungewöhnlich.
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Ehrendes Gedenken
Wieder mussten wir uns von Sternfreunden für immer verabschieden.
Am 15 Januar 2016 verstarb
unser langjähriges Vereinsmitglied Dr. Hansjörg Schuester.
Er war ein interessierter
Besucher der Monatstreffen und
nahm auch gerne an unseren
Exkursionen teil, wie hier im
Jahre 2011 nach Ochsenhausen.
Am 27.11.2016 verstarb Martin Mayer. Er war
viele Jahrzehnte Leiter der Sternwarte in Violau.
Seine Sternwarte in Streitheim war das Vorbild
für unsere Sternwarte. Viele Menschen hat er mit
seiner Begeisterung für die Astronomie
angesteckt. So war er auch Mitinitiator und
Gründungsmitglied unseres Vereins.
Vielen Sternfreunden bekannt sein dürfte auch
Martin Birkmaier, der am 1.12.2016 verstarb.
Er war der Dobson-Spezialist schlechthin, sowie
Initiator mehrerer Teleskoptreffen. Bei seiner
Astro-Artikel Firma „Intercon-Spacetec“ in
Augsburg erstanden wir unter anderem auch
unseren 14-Zöller.
Wir werden den Verstorbenen ein ehrendes Andenken bewahren.
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… mal was aus unserer Meteoritensammlung:
Stein-Eisen-Meteorit (Palasit) mit Einschlüssen aus Olivin-Kristallen.
In der Ausstellungsvitrine befinden sich
einige schöne
Meteortie und Gesteine, die mit dem
Ries-Ereignis in Zusammenhang stehen.
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Besucherstatistik
Mit exakt 300 Personen lag die Besucheranzahl 2016 etwas unter dem
Durchschnitt der letzten Jahre. Dies ist sicher auch der Tatsache geschuldet,
dass 2016 keine publikumsträchtigen Himmelsereignisse stattfanden.
Eigentlich müsste man in die Statistik aber auch die mehreren Hundert
Radfahrer einrechnen, die unseren Stand beim „Donautal-Radlspaß“ besuchten.
Auch unsere Aufnahme vom Supervollmond über Günzburg erreichte allein
über Facebook knapp 5000 Personen und wurde von der Stadtverwaltung,
vom Günzburger Oberbürgermeister Jauernig und von der `Familien- und
Kinderregion Landkreis Günzburg´ auf deren jeweiligen Facebookseiten
übernommen.
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Öffnungszeiten der Sternwarte:
(nur bei klarem Himmel)
Jeden Freitag:
Januar bis März
April/Mai
August/September
Oktober bis Dezember
20 Uhr
21 Uhr
21 Uhr
20 Uhr
Sonnenbeobachtung:
Jeden ersten Sonntag im Monat
14.00 - 15.00 Uhr
Sonderöffnungszeiten
Bei besonderen Himmelsereignissen:
Nach Vorankündigung in der örtlichen Presse
und auf unseren Internetseiten.
Treffen der Sternfreunde
mit Vorträgen und Diskussionen:
Jeden zweiten Dienstag im Monat
um 19:30 Uhr
Gruppenführungen
mit Vortrag und Beobachtung:
Nach Terminabsprache:
Tel. 08221/33122 (Herr Keller) oder
Tel. 08221/5381 (Herr Dudichum)
Anfahrt:
Von der Pfarrkirche Gundremmingen auf der Kirchstraße 1,2 km in Richtung
Baumgarten zum oberen Feldkreuz, nach 50 m links, nach 300 m nochmals links,
nach 200 m zum Eingang. Der Weg zur Sternwarte ist ab der Ortsmitte beschildert.
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Kontakt:
1. Vorsitzender
Franz Keller, Günzburg
08221 33122
[email protected]
2. Vorsitzender
Rolf Dudichum, Günzburg
08221 5381
[email protected]
Internet: www.volkssternwarte-gundremmingen.de
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