Geschichte des Ötztals

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Die Geschichte des Ötztals
Vom Bergbauerngebiet zum
Fremdenverkehrszentrum
Bereits vor 9.000 Jahren wurde die Hochgebirgsregion des Inner Ötztals von steinzeitlichen
Jägern durchstreift. Das Tal war damals schon Hochweidegebiet. Der erste bekannte
Volksstamm, der im Inntal siedelte und wohl vereinzelt ins vordere Ötztal vordrang, sind
die Räter. Die entscheidende Besiedelung des Ötztals erfolgte dann von Norden her durch
die Bajuwaren, die zwischen Alpen und Donau erstmals um 550 nachgewiesen sind. Sie
vermischten sich mit den dort ansässigen Rätern. Erste urkundliche Nachrichten über eine
Besiedelung des Tals sind aus dem 12. Jahrhundert erhalten: Sölden wird 1150 als Seldon
und Ötz 1166 als Etze erwähnt.
Zu den mächtigsten Grundherren zählen damals neben dem jeweiligen Landesfürsten die
Herren von Schwangau bei Füssen, die Herren von Starkenberg bei Tarrenz, die Herren
von Montalban bei Meran, sowie als geistliche Herren die Klöster und Stifte Frauenchiemsee
und Stams. Die Feudalherren gründen Schwaighöfe, in denen ausschließlich Viehwirtschaft
betrieben wird. Um die Mitte des 14. Jahrhunderts werden viele Schwaighöfe wieder
aufgelassen und zu Almhütten umgewandelt. Einige dieser Höfe konnten sich als ganzjährig
bewirtschaftete Bergbauernhöfe bis heute erhalten, wie die Rofenhöfe bei Vent. Im Jahr
1320 wird ein erster Saumweg über das Timmelsjoch angelegt. Im Jahre 1415 hält sich
Erzherzog Friedrich IV, genannt "Friedl mit der leeren Tasche", auf der Flucht vor seinen
Feinden einen Winter lang auf dem Rofenhof versteckt. In Habichen befindet sich seit 1599
das Stammhaus der Glockengießerfamilie Grassmayr. Jene alte Glockengießerei, die
Johann Grassmayr, nachdem er den Betrieb zu großer Blüte gebracht hatte, im Jahre 1836
nach Innsbruck verlegte. Wenige Jahre später, 1612 brennt bei einem Großbrand Ötz zur
Gänze ab. 1629 dezimiert die Pest die Dörfer des Ötztals signifikant.
1776 werden im Ötztal die ersten Volksschulen errichtet. Um 1800 beginnt im Ötztal der
Kartoffelanbau und der Ötztaler Flachs wird wegen seiner guten Qualität sogar an der
Hamburger Börse notiert. Die aufwendige und anstrengende Arbeitsweise konnte mit den
mechanisierten Betrieben im Ausland jedoch bald nicht mehr konkurrieren und so versiegte
diese Einnahmequelle um 1950 allmählich.
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UID ATU62206277 Raiffeisenbank Sölden BLZ 36324 Kto. 440776 SWIFT RZTIAT 22324 IBAN AT91 3632 4000 0044 0776
1830 wird in Obergurgl der Beschluss gefasst, durch ein Heiratsverbot die Gründung
weiterer Familien zu verhindern, weil der karge Boden eine Ernährung der Bevölkerung
unmöglich macht. Dieses Verbot wird 1850 jedoch wieder aufgehoben. Trotz des
einträglichen Flachsanbaus und der Viehzucht sind viele Bewohner zum Auswandern, etwa
nach Amerika, gezwungen oder gehen als Fremdarbeiter nach Deutschland und in die
Schweiz. Viele Bergbauernkinder ziehen als Schwabenkinder zu Fuß über den Arlberg zu
den Kindermärkten in Schwaben.
Ötztaler Schützenkompanien haben ihren Anteil an den Kriegsereignissen der Jahre 1809,
1848, 1859 sowie 1866, wo es zu einer erfreulichen Begegnung mit Clemens Franz Xaver,
Reichsgraf von Westphalen kommt, der nach dem Kriegsende zahlreiche Aristokraten aus
seinem Familien- und Bekanntenkreis auf Sommerfrische nach Oetz bringt. Mitte des 19.
Jahrhunderts setzt der Alpinismus im Hochgebirge ein. Daran nicht unwesentlich
mitbeteiligt ist der "Gletscherpfarrer" Franz Senn, der als eigentlicher Begründer des Tiroler
Bergführerwesens angesehen werden kann. Es kommt in jener Zeit zum Bau zahlreicher
Schutzhütten. Eine wichtige Verkehrsverbindung wird dann 1903 mit der Straße vom
Bahnhof Ötztal nach Sölden fertig gestellt. Im selben Jahr bemühen sich die Gastwirte
durch Werbemittel, vor allem Ansichtskarten und Ortsprospekte, Gäste aus aller Herren
Länder anzusprechen. 1904 kommt Maler Albin Egger Lienz das erste Mal ins Ötztal, bis
1923 verbringt er nun immer die Sommermonate in Längenfeld.
Im Jahr 1911 werden in den einzelnen Orten Skiclubs gegründet und bereits verschiedene
alpine und nordische Schikonkurrenzen organisiert. Der Schisport entwickelte sich
besonders in den 1920er Jahren. Das Schigebiet Hochsölden wird von Isidor Riml für den
Wintertourismus erschlossen, die großen und bekannten Tourengebiete liegen aber um
Obergurgl und Vent. 1929 werden der Piburger See und seine Umgebung zum
Naturdenkmal erklärt. Im Jahr 1930 zählt Sölden bereits 88.000 Nächtigungen (90%
Sommerurlauber). 1931 begann mit der Notlandung des Schweizer Wissenschaftlers
Auguste Piccard, mit seinem Stratosphärenballon auf dem Gurgler Ferner dann auch die
touristische Erschließung von Obergurgl.
1933 verhängt die deutsche Regierung die Tausend Mark Sperre, die dem Fremdenverkehr
im Tal große Verluste bringt; deutsche Staatsbürger müssen vor einer Reise nach
Österreich eine Gebühr von 1.000 Mark zahlen. 1938 folgt der Anschluss an das Deutsche
Reich, der den Bauern und Arbeitslosen des Tales eine kurzfristige Erleichterung bringt.
1939 fallen dann jedoch zahlreiche Ötztaler, als Angehörige der Deutschen Wehrmacht,
auf den verschiedensten Kriegsschauplätzen des 2. Weltkrieges.
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Nach dem zweiten Weltkrieg, genauer im Jahr 1948, wird der erste Sessellift von Sölden
nach Hochsölden errichtet und die Bergbahnen Sölden werden gegründet. 1949 sind mit
dem Bau eines Schlepplifts auch in Obergurgl die ersten Schritte zu einem modernen
Wintersportzentrum gemacht. 1953 folgt dort die Errichtung des Hohen-Mut-Liftes. 1975
wird in Ötz die Acherkogelbahn errichtet, im selben Jahr wird in Sölden das
Gletscherskigebiet erschlossen.
Im Sommer 1982 schlägt die Geburtsstunde des Ötztaler Radmarathons. Im Vergleich zu
den heutigen 4.000 Teilnehmern, war die Teilnehmerzahl mit 154 Fahrern damals noch
recht überschaubar. Ein Jahr später wird der Tiefenbachferner in Sölden eröffnet. Am 19.
September 1991 steht das Ötztal im Zentrum des öffentlichen Interesses, als die
Gletschermumie Ötzi gefunden wird. Seit 1993 hat Sölden sein erstes Ski-Weltcup Rennen,
das zuerst alle 2 Jahre und seit 2000 jedes Jahr veranstaltet wird. 1998 verbindet Sölden
mit dem „Golden Gate to the glacier“ den Rettenbachferner mit dem Skigebiet von
Hochsölden. Im Jahr 2000 geht in Umhausen das Ötzidorf in Betrieb, 2001 in Längenfeld
die Polytechnische Schule. Ein Jahr später beginnt in Längenfeld der Bau des Thermenund Hotelprojekts „Aqua Dome“, welches 2004 eröffnet wird. Im selben Jahr wird in Ötz
das Turmmuseum eröffnet.
Im Jahr 2006 fusionieren die ehemaligen Tourismusverbände von Haiming-Ochsengarten,
Sautens, Oetz, Umhausen-Niederthai, Längenfeld, Sölden-Vent und Obergurgl/Hochgurgl
zum
ÖTZTAL
TOURISMUS
und
arbeiten
seither
mit
gemeinsamen
Werbe-
und
Marketingmassnahmen für die Bewerbung des gesamten Ötztals. Im Mai 2010 wird im
Ötztal die Area 47 eröffnet. Bis heute ist der Tourismus der wichtigste Arbeitgeber im Tal.
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Medienkontakt:
Ötztal Tourismus
Sarah Ennemoser
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Buchungen und Information:
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Fotos (Druck) und Texte unter http://presse.oetztal.com
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