Beiblatt zur Pferde-Einberufung für Gemeinden 1937 In den Beiblättern zur Pferde-Einberufung wurden genaue Angaben zu den einzelnen Pferden gemacht. Im hier vorgeführten Fall hatte die Reitschule Fegelein im Münchner Stadtbezirk XXI der II. Kompanie des Infanterie-Regiments 19 zwei „Füchse“ als Reitpferde zu stellen – den Wallach „Rädelsführer“ und die Stute „Ingeleid“. Hinter der Reitschule Fegelein verbirgt sich die SS-Hauptreitschule unter dem Kommando von Hermann Fegelein. Hermann Fegelein (1906-1945) war von 1925 bis 1926 Soldat im ReiterRegiment 17, von 1926 bis 1927 im Freiwilligen-Verband Roßbach und wechselte 1927 zur Bayerischen Landespolizei. Der passionierte Turnierreiter trat 1931 in die SS ein und wurde dort im Juni 1933 zum SS-Sturmführer ernannt. Seit August 1932 Mitglied der NSDAP war er kurzzeitig bei den Reiterverbänden der SA („Reiter-SA“) eingesetzt, bevor er im Sommer 1934 in der neugebildeten ReiterSS als SS-Hauptsturmführer Oberabschnitts-Reiterführer und Führer der 15. SSReiter-Standarte (eingesetzt auch zur Lagerbewachung des KZ Dachau) wurde. Das Gut seiner Eltern bei München wurde schließlich SS-Hauptreitschule mit Fegelein ab 1936 als Kommandeur. Ebenfalls 1936 wurde Fegelein Führer des Reiterabschnitts V. Im Rahmen der von ihm gebildeten Reiterei der SS-Totenkopf-Verbände nahm Fegelein am Polen-Feldzug und dabei auch an Aktionen gegen Juden und Zivilisten allgemein teil. Im November 1939 wurde er Kommandeur des SS-KavallerieRegiments 1. Ab Januar 1940 war er eingesetzt als Kommandeur des SSTotenkopf-Reiter-Regiments, ab August 1941 der SS-Kavallerie-Brigade. Im Mai 1942 wechselte er als Inspekteur für das Reit- und Fahrwesen ins SSFührungshauptamt, übernahm jedoch im Dezember 1942, zum SS-Oberführer befördert, die Führung einer nach ihm benannten Kampfgruppe. Im April 1943 wurde er schließlich Kommandeur der SS-Kavallerie-Division, ab Mai 1943 als SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS, bevor er im Januar 1944 als Verbindungsführer der Waffen-SS zu Hitler in den Stab des Reichsführers-SS wechselte und im Juni 1944 zum SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS befördert wurde. In dieser Funktion wurde er, seit Juni 1944 mit der Schwester Eva Brauns verheiratet, am 29. April 1945 auf Anweisung Hitlers unter der Anschuldigung der Fahnenflucht standrechtlich erschossen. © Bundesarchiv, RH 37/200