Eine Patientenbroschüre von InfectoPharm Wenn der Wurm drin ist... Was tun bei Wurmbefall? Liebe Patienten, liebe Eltern, Ihr Arzt hat bei Ihnen oder Ihrem Kind Wurmbefall festgestellt. Erschrecken Sie nicht, denn eine solche Infektion kann mit der richtigen Therapie erfolgreich behan­ delt werden. Das fol­gende Merkblatt soll Ihnen helfen, die Hintergründe dieser Erkrankung zu ver­stehen und die nötigen Hygienemaß­nahmen korrekt durchzuführen. Madenwurmbefall - Die häufigste Wurmerkrankung In unseren Breiten sind von allen Wür­ Wenn also bei Ihnen oder Ihrem Kind ein Wurm­ mern die Madenwürmer – Oxyuren befall festgestellt wurde, handelt es sich in der Re­ oder auch Enterobien genannt – mit gel um eine Madenwurminfektion. Abstand am weitesten verbreitet. Wie erfolgt eine Infektion mit Madenwürmern? Leicht kann eine Übertragung innerhalb von Ge­ meinschaftseinrichtungen wie z. B. Kindergärten durch gemeinsame Nutzung von Toiletten, Spiel­ sachen oder Kleidungsstücken erfolgen. heran. Ein Madenwurmbefall führt in der Regel zu einem starken Juckreiz im Analbereich – das Kind beginnt sich im Schlaf teilweise unbemerkt zu krat­ Madenwurmeier können in trockener, kühler Um­ zen. ge­bung bis zu 3 Wochen infektiös sein und mit Auf diesem Wege gelangen Tausen­ dem Zimmerstaub aufgewirbelt werden. Daher de Wurm­eier unter die Fingernägel. kann der Madenwurm auch durch Einatmen Sobald das Kind dann die Finger in den übertragen werden. Mund steckt, beginnt der Kreislauf von Einmal in den Körper gelangt, reifen die Eier in­ nerhalb von 14 Tagen zu erwachsenen Würmern neuem. Seite von 3 P202001-02-W1005WEB Wie erkenne ich eine Madenwurminfektion? Es gibt viele Menschen, die von Madenwürmern befallen sind, dies jedoch nicht merken, da die In­ fektion nicht immer durch äußerliche Merkmale zu erkennen ist. Appetitlosigkeit allgemeines Unwohlsein Blässe Nachdem ein Weibchen seine Eier gelegt hat, stirbt es ab. Wenn Sie jedoch bemerken, dass sich Ihr Kind oft am After juckt, sollten Sie immer an eine Wurminfektion den­ ken. Während die Eier zu klein sind, um sie mit blo­ ßem Auge zu sehen, können erwachsene Würmer manchmal im Schlafanzug oder in der Bettwäsche beobachtete werden. Sie sind ca. 1 cm lang und weißlich. Manchmal können sie auch im Stuhl beobachtet werden. Weitere Anzeichen können sein: Müdigkeit und daher Konzentrations­schwäche Schlafstörungen, tagsüber Reizbarkeit Wie wird ein Madenwurmbefall behandelt? Wenn eine Madenwurminfektion vom Arzt bestätigt wird, sollte sie in jedem Falle mit einem Medikament gegen Würmer, einem sogenannten Anthelminthikum, behandelt werden. Die Anwendung ist denkbar einfach. Die Wirkstoffe, die in den gängigen Anthelmintika enthalten sind, werden seit vielen Jahren einge­ setzt und sind sehr gut verträglich. Hygiene ist wichtig! Neben der von Ihrem Arzt verordneten Einnahme sollten Sie jedoch zusätzlich unbedingt einige Hy­ gienemaßnahmen beachten: Achten Sie darauf, dass sich Ihr Kind nach dem Spielen im Freien sowie nach jedem Toilettengang gründlich die Hände wäscht. Sorgen Sie für ausreichende Hygiene im Anal­ bereich. Waschen Sie alle Kleider und Bettwäsche, mit der Ihr Kind in Kontakt war. Vermeiden Sie möglichst das Staubaufwirbeln (z. B. beim Bettenmachen). Weisen Sie Ihr Kind an, dies auch im Kindergar­ ten oder der Schule zu tun. Halten Sie die Fingernägel Ihres Kin­ des möglichst kurz und sauber. Die Würmer sind immer noch da - was kann ich tun? Hin und wieder hören wir, dass selbst bei korrek­ ter Anwendung des Wurmmittels und sorgfältiger Beachtung aller Hygienemaßnahmen die Wurm­ infektion scheinbar nicht verschwindet. In solchen Fällen ist häufig ein Familienmitglied, das die Würmer beherbergt ohne es zu bemerken, für die Wiederansteckung verantwortlich. Sprechen Sie in diesem Fall unbedingt mit Ihrem Arzt. Bei hartnäckigen Verläufen kann eine gleichzei­ tige Behandlung aller Familienmitglieder nötig werden. Seite von 3 P202001-02-W1005WEB Das Wichtigste auf einen Blick: Madenwürmer sind in Deutschland gerade im Kindes­alter weit verbreitet. Wurmbefall sollte immer mit einem Wurmmittel be­handelt werden. Einziger Wirt ist der Mensch; Haus­tiere spie­len für die Übertragung keine Rolle. Begleitend zur Behandlung sollten Hygiene­maß­­ nahmen durchgeführt werden. Arzneimittel und Consilium GmbH Von-Humboldt-Straße 1, D - 64646 Heppenheim Seite von 3 P202001-02-W1005WEB