FÜR KINDER 29 Frostige Überlebenskünstler W enn wir Menschen an kalten Wintertagen frieren, wissen wir uns zu helfen. Wir ziehen dicke Wollsachen an und heizen unsere Wohnung. Was machen aber die Tiere in der frostigen Jahreszeit? Wie hat Gott sie ausgerüstet, damit sie die Kälte überstehen k yu en om lia.c oto -F ia ol ot m .co können? Viele Tiere ziehen sich eben auch wärmere Sachen an, d. h. ihnen wächst ein dickes Winterfell mit weicher Unterwolle. So haben z. B. Rehe, Füchse, Eichhörnchen, Hasen und Marder kein Problem im Winter. Und sollte es einmal sehr kalt sein, dann richtet ein Muskelreflex (automatisch) die Fellhaare auf und die wärmende Luftschicht im „Pelzmantel“ wird noch dicker und verhilft zu einer fast dreifachen Wärmedämmung. Auch bei den winterfesten Vögeln hat das Wintergefieder zehn Prozent mehr Federn. Bei extremer Kälte plustern sie sich auf, vergrößern dadurch die isolierende Luftschicht im Federkleid und können so die Körpertemperatur von etwa 38 Grad auch bei Frost halten. Anderen Vögeln hat der Schöpfer so starke Flugmuskeln gegeben, dass sie – wie z. B. die Störche, Schwalben und Singdrosseln – tausende Kilometer weit in den sonnigen Süden fliegen können, um dort zu überwintern. Viele Säugetiere fressen sich im Herbst eine dicke Fettschicht an und ziehen sich in eine Höhle zurück. Fett schützt so gut vor Kälte, dass z. B. Eisbären erst bei minus 44 Grad zu frieren anfangen. Andere Tiere, wie die Haselmaus, der Siebenschläfer, das Murmeltier und der Feldhamster, halten in ihren Höhlen einen echten Winterschlaf, bei dem sie nichts fressen. Um Energie (Fett) zu sparen, hat Gott ihnen die Fähigkeit gegeben, ihren Lebensrhythmus zu verändern. So schlägt das Herz des Siebenschläfers während des Winterschlafs nur noch zehnmal pro Minute (im Sommer 400mal!); die Körpertemperatur von normal 36 Grad sinkt auf 8 bis 1 Grad ab und er atmet nur noch einmal pro Stunde. Das spart Energie! Da Insekten sich keine Fettschicht anfressen und auch keine eigene Körperwärme erzeugen können, hat der Schöpfer ihnen andere Möglichkeiten des Überlebens gegeben. Die meisten Insekten sind kurzlebig und sterben bei Frost. Allerdings überlebt ihre Art in den kältefesten Eiern (die Eier der Gallmücke halten minus 70 Grad aus), den © Ma ks ym Larven (Raupen) und den Puppen. Go rp Und es gibt Ausnahmen: Die Winterlibelle setzt sich an einen Pflanzenstängel und lässt sich einfrieren, d. h. sie hat zwar Eiskristalle auf den Flügeln, aber die Körpersäfte sind immer noch flüssig. Wieso? Normalerweise müsste bei Frost das Wasser in ihren Körperzellen doch zu Eis werden. Das wäre aber ihr sicherer Tod, denn Wasser bildet beim Gefrieren spitze Eiskristalle, dehnt sich aus und zerreißt die Zellen. Diese ungewöhnliche Eigenschaft des Wassers ist von Gott aber gewollt. Dadurch, dass Wasser bei 0 Grad in Eis übergeht, sich ausdehnt und auf dem See schwimmt, schützt es das Leben unter dem Eis während der Frostperiode. Diese gute Eigenschaft ist jedoch für © Insekten, die Frost erleben, Le eO 'D tödlich, weil das Wasser in el lF ihrem Blut ja dann ebenfalls bei 0 Grad zu Eis wird. Gott hat eine geniale Lösung: Im Herbst bildet sich im Insektenblut Glyzerin, eine Art Alkohol, der wie ein Frostschutzmittel wirkt. Die Körperflüssigkeit gefriert nicht und die Zellen bleiben heil. Nach diesem Prinzip können auch die Polarfische überleben. Welch einen genialen Schöpfer haben wir! Da, wo gute Eigenschaften (Wasser) in anderen Bereichen schädlich wären, schafft er Schutzmöglichkeiten vor den negativen „Nebenwirkungen“. Harald Weigt 12/2007 ADVENTECHO