Aktuelles am Himmel Eine dichte Annäherung der Mondsichel mit der hellweiß strahlenden Venus, wie am Morgen des 27. März 2014, erscheint gerade am farbigen Dämmerungshimmel sehr attraktiv. SuW-Grafik Venus 15° SO Hubertus Giefer Ein enges Rendezvous von Mond und Venus konnte Hubertus Giefers über dem Dom von Paderborn am 21. Mai 2004 verfolgen und fotografieren. Lautlose Begegnungen am Morgenhimmel Es lohnt sich, dem Mond bei seiner monatlichen Wanderung über den Himmel zu verfolgen. So wird vor allem auch der stadtgebundene Beobachter immer wieder Zeuge von spannenden Begegnungen unseres Trabanten mit hellen Planeten oder Sternen, die an seinem Weg liegen. U nser Mond begegnet entlang sei­ Die unterschiedlichen Helligkeiten Saturn auch einen Anreiz für die tele­ ner Himmelsbahn in diesem Monat der drei beteiligten Planeten sind of­ skopische Beobachtung. Allerdings soll­ gleich drei hellen Planeten: Von West nach fensichtlich, aber achten Sie doch auch ten Sie die Vergrößerung niedrig halten, Ost ist dies zuerst der Mars, den der noch einmal unterschiedlichen sie sollte 30-fach nicht überschreiten. recht volle abnehmende Mond am frühen Farben: Mars leuchtet orange, Saturn Dann können Sie Mond und Saturn noch Morgen des 19. März vier Grad südlich gelblich, Venus bei transparenter Luft zusammen im gleichen Gesichtsfeld se­ passiert. Dann folgt am 21. Saturn, bei strahlend weiß. Da der Mond einen ge­ hen. Fotografisch ist diese Konstellation dem sich der nun noch dreiviertelvolle wissen Farbabgleich hergibt, lassen sich allerdings eine gewisse Herausforde­ Mond gegen 4 Uhr auf wenig mehr als ein die Unterschiede zwischen den Planeten rung, weil der fast volle Mond eine sehr Grad südlich annähert. In der Morgen­ besonders gut erkennen, auch weil ihre viel höhere Flächenhelligkeit aufweist dämmerung des 27. sehen wir schließlich Begegnungen mit dem Erdtrabanten in als der sonnenferne Saturn (siehe Bild die hübsche Konstellation der nun schon relativ kurzen Zeitabständen aufeinan­ rechts). In einem gemeinsamen Bild er­ schmalen abnehmenden Mondsichel mit der folgen. scheint er zudem wegen der nie­drigen auf ihre Venus (siehe Grafik und Bild oben). In die­ Während Begegnungen vom Mond Vergrößerung auch recht winzig. Daher sem Fall wählt der Erdtrabant die nördli­ mit einem Planeten oder einem hellen sollten Sie mit verschiedenen Belich­ che Seite und steht am Firmament rund Stern stets einen schönen Anblick für tungszeiten drei Grad höher am Osthimmel als der das bloße Auge oder im Fernglas erge­ können Sie aus den dabei gewonnenen strahlend helle Morgenstern. ben, bietet der recht enge Vorbeigang an Bildern ein passgenaues Komposit er­ 54 März 2014 experimentieren. Später Sterne und Weltraum Die Krippe im Krebs D ie Praesepe (M 44) ist nach den Plejaden der wohl bekannteste offene Sternhaufen an unserem Himmel. Mit einer Ausdehnung von mehr als einem Grad und einer Helligkeit von 3 mag erscheint er in einer dunklen Nacht dem bloßen Auge jedoch eher als ein großes milchiges Lichtwölkchen im unscheinbaren Sternbild Krebs, gut 15 Grad westlich des Sternbilds Löwe. Im Gegensatz zu den Plejaden erkennen nur sehr scharfsichtige Beobachter einzelne Sterne in der Praesepe (Griechisch für: Krippe). Erst ein Fernglas zeigt die wahre Pracht dieses rund 600 Lichtjahre entfernten offenen Sternhaufens und löst ihn in viele Sterne auf. Kleinere Feldstecher lassen etwa 15 bis 20 Ster- ne erkennen. Mit einer größeren Optik, montiert auf einem Stativ, wird unter dunklem Himmel sogar ein ganzer Teppich aus vielen schwachen Einzelsternen sichtbar, von dem sich die Klaus-Peter Schröder Walter Koprolin helleren Sterne funkelnd abheben! 23 Bogenminuten Schon ein kleiner Feldstecher zeigt die wahre Sternenpracht der 4 Lichtjahre Praesepe im Sternbild Krebs. zeugen, das dann beiden Objekten in der und kann sich innerhalb des deutschen Sogar gegen den hellen Mondrand Belichtung gerecht wird. Sprachraums um gut zehn Minuten von dürfte sich der 3,9 mag helle Stern Rho Sa­ der angegebenen Richtzeit für Frankfurt gittarii (ρ1 Sag) durchsetzen, wenn er von am Main unterscheiden. Auch der jewei­ diesem am 25. März gegen 05:35 Uhr ver­ Auch in diesem Monat können Sie eine lige Aus- oder Eintrittsort am Mondrand deckt wird. Der abnehmende Mond hat ganze Reihe von Sternbedeckungen verfol­ hängt wegen der Parallaxe etwas von der dann schon um einen Tag sein letztes gen, siehe unsere Tabelle astronomischer Viertel überschritten und leuchtet des­ Ereignisse auf S. 59. Richtig eindrucksvoll geografischen Lage des Beobachters ab. Wegen des Dämmerungshimmels wird dies jedoch bei helleren Sternen, und der am 7. März schon fortgeschrit­ diesem Fall eine hohe Vergrößerung, um die sich schon im Fernglas oder in einem tenen Mondphase ist der dunkle Rand den Stern gut vom unaufhaltsam näher kleinen Teleskop gut neben dem hellen dann nicht sichtbar. Wie eigentlich bei heranrückenden, gleißend hellen Mond­ Mond wahrnehmen lassen. So ist der Ein­ tritt vom 4,3 mag hellen Stern Delta3 Tau­ allen Austritten möchte ich eine eher rand zu trennen (siehe Bild unten). Und niedrige Vergrößerung empfehlen, mit was ihm im Weg steht, das knipst er ein­ ri (δ3 Tau) in der Abenddämmerung am der sich der gesamte in Frage kommen­ fach aus – ganz plötzlich und lautlos. In 7. März gegen 18:20 Uhr am dunklen Rand de Mondbereich überblicken lässt. So unserer lebhaften Welt mag gerade diese des zunehmenden Halbmonds leicht zu vermeiden Sie, auf die falsche Stelle zu Stille von astronomischen Ereignissen so beobachten. Die genaue Zeit ist je nach Be­ blicken und den Austritt dabei zu ver­ manchen Beobachter faszinieren. obachtungsort deutlich unterschiedlich passen. Stern im Weg? – Ausgeknipst! halb nicht mehr so hell. Trotzdem hilft in Klaus-Peter Schröder Nur selten kommt der Mond dem sonnenfernen Saturn näher als am 21. März 2014, wenn er den Ringplaneten in rund einem Grad Abstand Klaus-Peter Schröder Klaus-Peter Schröder passiert. Hellere Sterne lassen sich gut bei ihrer Annäherung an den gleißend hellen Mondrand verfolgen, wobei eine hohe Vergrößerung sehr nützlich ist. www.sterne-und-weltraum.de März 2014 55 Aktuelles am Himmel: Der Himmel im Überblick g N Abendhimmel 21h a 20 Deneb 22 h h Schwan chse 3 h Eide 2 19 er LWeiega a h 0 h 18 h An M 3 1 d r om ed a a g ia pe b ac Dr b 1h Kepheus he a ck ie Dre 80 b e us a s Per ra ffe Gi Stier c g Eridanu a ze ge u er ein d Kl un H b n kyo 2 Pro 0 Rig el a 14.3. a h M4 g . n io Or tei au gfr 3. 10. s Kreb 12.3 16.3. 5h a e Wasserschlang e –20 SO r ße Ground H 12 h 11h 10h 9h Kompass 8h f chif ters Ach b SW 6h 7h Zeichenerklärung Gasnebel Offene Sternhaufen Kugelsternhaufen Galaxien S Benutzung der Sternkarten: Die Ränder der Karten entsprechen dem Ho­ri­zont, ihre Mitten dem Punkt senkrecht über unseren a Ha s Si b Ra er se a ch riu g Be Ein 4 rn ho 13 h 3h b s 20 epe Pras a Spik a . 8.3 Be Jun Löwe Jup Zwillinge g b l Po iter a r sto Ka a 40 Kleiner Löwe a aran Aldeb b er Haarndik e Bere Lu 3. 6. Hyaden hs ch Walfis ej Pl Fuhrman b nde ad a en n Kap ella a 3 h Arkturus dhu b M Jag SuW-Grafik a b er dd Wi a Polaris g 60 –1 0 1 2 3 4 Sternhelligkeit [mag] Köpfen (dem Ze­nit). Für die rechts genannten Zeiten gibt die Karte den ungefähren Anblick des Sternenhimmels wieder. Drehen Sie dabei die Karte so, dass sich die Himmelsrichtung, in die Sie gerade blicken, unten befindet. Beispiel: Beim Blick in Richtung Norden drehen Sie die Karten um 180°, so dass das »N« am Rand der Karten unten steht. Auf etwa halber Höhe zwischen dem Horizont und dem Ze­nit sehen Sie dann den Po­lar­stern im Kleinen Bären und unweit davon den Großen Wagen, einen Teil des Sternbilds Gro­ßer Bär. Auffinden der hellsten Planeten: Der Mond und die Planeten befinden sich stets in der Nähe der Ekliptik, die in den Karten als rote Linie markiert ist. Die Ekliptik durchzieht die zwölf Sternbilder des Tierkreises. 56 März 2014 Himmelsanblick am Abend (linke Karte) für: 1. Februarhälfte 2014 2. Februarhälfte 2014 1. Märzhälfte 2014 2. Märzhälfte 2014 24:00 Uhr MEZ 23:00 Uhr MEZ 22:00 Uhr MEZ 21:00 Uhr MEZ Himmelsanblick am Morgen (rechte Karte) für: 1. Februarhälfte 2014 2. Februarhälfte 2014 1. Märzhälfte 2014 2. Märzhälfte 2014 6:00 Uhr MEZ 5:00 Uhr MEZ 4:00 Uhr MEZ 3:00 Uhr MEZ Sterne und Weltraum W h+ g c r Bär M iza r ter a Großer Bär 2h Kleine Bäre nhü nge 15 O Mars 3 g M 13 a Nörd Kronliche e Schla M 81/82 lux 14 h M3 M 92 17 h Ka ssi o 60 He rku les NW NO b h 16 80 N g Perseus 3h n r h 6 M h lla 31 h+c io Kass peia 60 a b e ing g b r ll sto wi Ka Z b Giraffe Pe ga su s 23 h 7h da 1 Kap e NW me a 5h a dro NO 0h Fu h An 2h 4h ma n Morgenhimmel p Ke Lu b lux Pol s ch a 80 he a Polaris 8h Ei de ch se us a h 22 s Kreb a Regulus M 24 e tz hü Sc rn Satu 8 20 Waage b 23.3. SO 21.3. 18 h Ant are 17h s Se xt nge hla ch W g e b Ra –20 12h e lang sch sser a Sko .3. 19 a h 11 er a M M ka Spi Be ild rs Ma h 10 ersc 0 b Plut o 15 17 ge nt rä ge r M b M5 an Sch 25. 19 h 3. u fra ng Ju . hl ter hü ren Bä .3 Sc rus Arktu Wa ss a b lang e a .3. H Be aar d ren er ike 13 r 20 Sch an t les a Adle 20 h M3 Wasserschlange Kleiner Löwe M Lö w e ku Her Atair 40 Nör a d Kronliche e 13.3. iza r g ch e g Pfeil Wega a Leier h 21 SW Wa rpio n 16h 15h 13h 14h taur Ken Wolf S Dämmerung, Mond und Planetenlauf 16 www.sterne-und-weltraum.de 20 22 2 naufg ang 4 1. März 10. März rsu nte rga ng Sat unt urn erg ang 20. März Ma Begi 0 Uhr MEZ M.a. Sonne Merkuraufgang Däm iter fgang nn d er Mondau meru ng Venusaufgang unt erg ang auf gan g g auf gan g Mondun tergang 18 nterga n Sat urn 1. April Mondu Jup ng ng erga nt kuru Mer 20. März g merun er Däm 10. März SuW-Grafik Ende d unterga Sonnen 1. März Ma rs O M 92 9h Dr a b Praesepe b a g ßer GroBär De a neb Schw an Delphin 60 SuW-Grafik Kleiner Bär M 81/82 80 6 März 2014 8 57 1. April Mizar 50° g Deneb d M 92 Eidechse 40° g α Schwan t Herkules Wega α z α Füchslein M3 Gemma Haar der Berenike b d g 22h α 21h Atair b α 20h 19h b g 18h 17h M5 16h Schlangenträger b Sonne Wassermann Löwe Arktur Bärenhüter α Delphin 0° 29.3. α α Füllen 10° 15h d 14h 13h Jungfrau α Merkur Neptun -20° 11h 17.3. Becher Spika 19.3. b 27.3. b 12h Mars -10°1.3. Venus Schild 25.3. M 24 Saturn b M 20 Pluto Steinbock SuW-Grafik b Nördliche Krone d Pfeil α Kle d b Albireo 20° Jagdhunde g M 13 Leier a Fomalhaut b h g 30° b g b 23.3. M8 d 21.3.Waage Rabe α Antares -30° M 55 Schütze e Südlicher Fisch Mikroskop -40° Wolf Südliche Krone Teleskop Kranich -50° Oben ist der Sternhimmel in einem Streifen von +40 bis –40 Grad PositionenInder der Planeten um den Himmelsäquator dargestellt. Die rote geschwungene Linie Winkelmaß Altarrepräsentiert 1 Astronomische Einheit Seg Zentaur die Ekliptik (den Schnittkreis der Erdbahnebene mit Süden der Himmelskugel). Die Positionen der Sonne und der Planeten am 15. März 2014, 0h M sind jeweils für den Monatsanfang eingezeichnet, die Pfeile zeigen –60° die bis zum Monatsende zurückgelegte Bahn am Himmel an. Der Mond kann sich maximal fünf Grad oberhalb oder unterhalb der Ekliptik aufhalten. Seine Positionen und Phasen sind für jeden zweiten Tag, jeweils für Mitternacht, angegeben. Links sehen Sie die Planetenbahnen im inneren Sonnensystem, wie sie sich einem Betrachter darbieten würden, der von oben auf die Erdbahnebene schaut. Gezeigt sind die Po­si­tionen der Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars zu Mo­nats­an­fang, die Pfei­le ge­ben die bis zum Mo­nats­en­de zu­rückgelegte Strecke an. Das Widdersymbol markiert die Richtung zum Frühlingspunkt. Die Pfeile außerhalb der Marsbahn geben die Richtungen zu den äußeren Planeten Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun an und sind mit ihrem jeweiligen Symbol markiert. Unten sind die Planeten mit ihren Phasen aus der Fernrohrper­ SuW-Grafik spektive zum angezeigten Datum beziehungsweise zur Monats- mitte in einem einheitlichen Maßstab dargestellt: Ein Millimeter entspricht einer Bogensekunde. 10 Bogensekunden 5.3. 5.3. Ernst E. von Voigt 15.3. 25.3. 58 März 2014 25.3. Sterne und Weltraum h+c g 50° α α Luchs Kapella b b Perseus Andromeda g b Eidechse M31 40° b α einer Löwe Kastor e g b α 9h 6h e d z Einhorn 4h Rigel 3h g 2h α 10° 31.3. 5.3. 5h 20° α g 7.3. Orion M 42 g b Pegasus Fische Bellatrix 7h 1h Fische Uranus 3.3. Mira 24h 23h 0° 29.3. Sonne b Merkur b Neptun b α b Schiffskompass -20° Großer Hund r Hase Eridanus d Fomalhaut e h Luftpumpe b p z Bildhauerwerkstatt α 3 -1 0 1 2 4 Sternhelligkeit in Größenklassen Taube Achterschiff Pendeluhr Astronomische Ereignisse t Kanopus α Bildhauerwerkstatt Phönix Maler Datum MEZ/MESZ Ereignis Sa So Fr 1. 3. 2. 3. 7. 3. 09:00 18:30 18:20 Sa So 8. 3. 9. 3. 14:28 22:30 Di 11. 3. Do 13. 3. Fr 14. 3. Sa 15. 3. So Mi 16. 3. 19. 3. Do Fr 20. 3. 21. 3. Sa So 22. 3. 23. 3. 7h 21h 01:45 22:10 8h 18h 21h 22:00 18:09 2h 4h 20h 17:57 4h 6h 21h 18h Mo Di Mi 24. 3. 25. 3. 26. 3. Do 27. 3. Fr So 28. 3. 30. 3. Mo 31. 3. α Neumond erste Abendsichtbarkeit der zunehmenden Mondsichel Eintritt von δ3 Tau (4,3 mag) am dunklen Mondrand Mond in den Hyaden, nahe Aldebaran (Abendhimmel) zunehmender Halbmond (erstes Viertel) Eintritt von HIP 29616ab (5,9 mag) am dunklen Mondrand Mond nahe Jupiter (Abendhimmel) Nordwende des Mondes Merkur-Dichotomie (Halbphase) Mond in Erdferne (Apogäum, 405364 km) Eintritt von 50 Cnc (5,9 mag) am dunklen Mondrand Eintritt von ω Leo (5,5 mag) am dunklen Mondrand Merkur in größter westlicher Elongation (28 Grad, wegen flacher Lage der Ekliptik nicht sichtbar) Mond 5,5 Grad südlich von Regulus Kleinplanet (2) Pallas (7,1 mag) 15 Bogenminuten nördlich von SAO 136993 (7,0 mag) Bedeckungsveränderlicher b Per (Algol, 2,1 – 3,4 mag, P = 2,867 Tage) im Minimum Vollmond Kleinplanet (2) Pallas (7,4 mag) 1 Grad östlich von t2 Hya (4,6 mag) Mond 3 Grad südlich von Mars Zwergplanet (1) Ceres (7,3 mag) 37 Bogenminuten südlich von SAO 120339 (5,0 mag) astronomischer Frühlingsanfang (Tagundnachtgleiche) Mond nur 1 Grad südlich von Saturn Zwergplanet (1) Ceres (7,3 mag) 33 Bogenminuten nördlich von SAO 120334 (6,4 mag) Venus in größter westlicher Elongation (47 Grad, flache Morgensichtbarkeit) Venus-Dichotomie (Halbphase) Südwende des Mondes abnehmender Halbmond (letztes Viertel) Eintritt von r1 Sgr (3,9 mag) am hellen Mondrand Kleinplanet (2) Pallas (7,4 mag) 40 Bogenminuten östlich von SAO 117757 (6,1 mag) Zwergplanet (1) Ceres (7,3 mag) 55 Bogenminuten östlich von SAO 120269 (6,3 mag) Mond 3 Grad nördlich von Venus, Morgenhimmel Mond in Erdnähe (Perigäum, 365703 km) letzte Morgensichtbarkeit der abnehmenden Mondsichel Beginn der Sommerzeit Neumond Kleinplanet (4) Vesta (5,9 mag) 27 Bogenminuten nördlich von 92 Vir (5,9 mag) erste Abendsichtbarkeit der zunehmenden Mondsichel www.sterne-und-weltraum.de -40° -50° 1. März, 13 Uhr MEZ = JD 2 456 718,0 Tag 02:47 05:35 19h 23h 6h 20h 05:40 2h 20:45 23h 20:10 -30° α Südlicher Fisch α n Schiffskiel Ofen Grabstichel s Wassermann -10° Walfisch Sirius α α g g Prokyon Kleiner Hund α gel des Schiffes MEZ 8h Nördliche Wasserschlange Sextant Beteigeuze α b 30° b α b α Aldebaran 9.3. g 10h Widder Plejaden Stier 11.3. 15.3. M45 Jupiter α Regulus α α Praesepe 13.3. b M33 e α Dreieck Zwillinge b Pollux Krebs Fuhrmann α Achernar -60° März 2014 59 Aktuelles am Himmel: Sonnensystem 17., 18. und 19. März, 23:00 MEZ 9. und 10. März, 20:00 MEZ 21. und 22. März, 05:00 MEZ Waage Kastor Zwillinge Pollux 17.3. Jungfrau 22.3. Saturn 21.3. Jupiter Mars 9.3. Spika 18.3. Antares 10.3. 19.3. S 15° An zwei Abenden begleitet der zuneh- S und Mars im Sternbild Jungfrau. SuW-Grafik mende Mond Jupiter in den Zwillingen. Der noch fast volle Mond begegnet Spika SuW-Grafik SuW-Grafik 15° O Am Morgen des 21. März flankiert der Mond den Planeten Saturn. Der Lauf des Mondes Am 1. März um 09:00 Uhr MEZ ist Neu­ Sein letztes Viertel erreicht der Mond gen, bevor sie im Tageslicht verschwindet. mond. Einen Tag später können wir den am Morgen des 24. März im Schützen. Der Aufgang verfrüht sich bis Monatsen­ Erdtrabanten gegen 18:30 Uhr als schmale Weiter abnehmend wandert er durch den de weiter auf 04:28 Uhr MEZ (05:28 Uhr Sichel in der einsetzenden Abenddämme­ Steinbock in Richtung Venus, der er in der MESZ); die Sichtbarkeit endet dann gegen rung über dem Westhorizont erblicken. Morgendämmerung des 27. März begeg­ 05:45 Uhr MEZ. An den folgenden Abenden sehen wir den net. Letztmals können wir die schmale Am Morgen des 27. März erhält die zunehmenden Mond weiter durch die Sichel am Morgen des 28. März vor Son­ Venus Gesellschaft vom abnehmenden Sternbilder Fische und Widder wandern. nenaufgang über dem östlichen Horizont Mond, der drei Grad nordwestlich von ihr Am Abend des 7. März hat er den offenen wahrnehmen. Neumond ist am 30. März, steht. Die scheinbare Helligkeit sinkt bis Sternhaufen der Hyaden im Stier erreicht. an dem auch die Sommerzeit beginnt. Monatsende nur leicht auf – 4,4 mag. Bis zum Untergang des Mondes können Mars kommt am 1. März in der Nähe wir verfolgen, wie er sich immer näher an Die Planeten des Sterns Spika in der Jungfrau zum Still­ den 0,9 mag hellen Stern Aldebaran heran­ Merkur erreicht am 14. März eine größte stand. Danach beginnt er mit seiner Oppo­ schiebt. westliche Elongation von 27,6 Grad. Das ist sitionsschleife und bewegt sich rückläufig Erstes Viertel ist am 8. März. An den der größte Winkelabstand, den der inners­ am Himmel. Seine Sichtbarkeit verlängert beiden Folgeabenden zieht der Mond un­ te Planet des Sonnensystems in diesem sich deutlich: Am 1. März geht der Rote terhalb des Planeten Jupiter vorbei, der als Jahr zu unserem Tagesgestirn einnimmt. Planet um 22:08 Uhr auf, am 31. März be­ hellstes Objekt in den Zwillingen leuch­ Dennoch reicht dieser Wert nicht für eine reits um 19:39 Uhr MEZ (20:39 Uhr MESZ). tet (siehe Grafik oben links). Nach Durch­ Morgensichtbarkeit aus. Das hängt mit Seine scheinbare Helligkeit steigert sich in wandern des Sternbilds Krebs sehen wir der in unseren Breiten ungünstigen Lage diesem Monat von – 0,4 mag auf –1,3 mag; den dann schon recht vollen Mond in der der Ekliptik am Frühjahrs-Morgenhimmel sein scheinbarer Durchmesser nimmt von Nacht vom 14./15. März in der Nähe des zusammen: Sie verläuft zu flach zum Hori­ 11,6 auf 14,6 Bogensekunden zu. Das sind 1,4 mag hellen Sterns Regulus im Löwen. zont, so dass sich der große Winkelabstand nun schon optimale Bedingungen, und zur Sonne nicht in einem großen Winkel wir sollten klare, mondlose Nächte für die über dem Horizont auszahlt. Beobachtung nutzen. Vollmond ist am 16. März, wenn unser Trabant gerade das Sternbild Jungfrau er­ reicht hat. Zwei Tage später sehen wir ihn Venus ist Morgenstern. Am 1. März geht Jupiter beendet seine Oppositions­ schon bei seinem Aufgang zwischen der sie um 04:55 Uhr auf. Mit einer scheinba­ schleife. Am 6. März kommt er im Stern­ 1,0 mag hellen Spika, dem Hauptstern der ren Helligkeit von – 4,6 mag ist sie das bei bild Zwillinge zum Stillstand und wird Jungfrau, und dem rötlich leuchtenden Weitem hellste Objekt am Morgenhim­ wieder Mars stehen – ein hübsches Fotomotiv mel. Erst gegen 06:50 Uhr verschwimmt Helligkeit nimmt im Monatsverlauf von (siehe Bild oben Mitte). Und am Morgen­ ihr Licht in der hellen Dämmerung. –2,4 mag auf –2,2 mag ab. Anfang März rechtläufig. Seine scheinbare himmel des 21. März zieht der noch zu Ihre größte westliche Elonga­tion von sehen wir den Riesenplaneten nach Ein­ 80 Prozent beleuchtete Mond nur 1 Grad 46,6 Grad erreicht die Venus am 22. März. bruch der Dunkelheit bereits hoch im südlich an Saturn im Sternbild Waage vor­ Der Aufgang erfolgt nun um 04:38 Uhr; Südosten; die Kulmination erfolgt dann in bei (siehe Bild oben rechts). Bis 06:00 Uhr können wir die Venus verfol­ einer Höhe von 63 Grad um 20:27 Uhr. Ge­ 60 März 2014 Sterne und Weltraum West 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Jupitermonde Io Europa Ganymed Kallisto Io 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 Saturnmonde Ost VE Dione Rhea Hyperion Iapetus S N S VA VE W O N Kallisto S VA VE N VA, VE = Anfangs- und Endpunkte der Verfinsterung durch den Schatten Jupiters N scheinbare Bahnen der Saturnmonde am Himmel nau acht Stunden später geht er im Nord­ am 2. April entgegen; im Verlauf des Mo­ westen unter. Jupiters Äquatordurchmes­ nats März verringert sich seine östliche ser erscheint uns unter einem Winkel von Elongation von 30 auf 1 Grad. etwa 40 Bogensekunden. Neptun im Wassermann erhöht seine Saturn im Sternbild Waage wird am westliche Elongation im Lauf des März 2. März rückläufig und beginnt mit seiner zwar auf 34 Grad, doch reicht dies nicht für Oppositionsschleife. Am 1. März geht er eine Sichtbarkeit am Morgenhimmel. Erst um 00:34 Uhr auf, am 31. März zwei Stun­ ab Mai ergeben sich gute Beobachtungs­ den früher, um 22:28 Uhr MEZ (23:28 Uhr bedingungen für den nur +8,0 mag hellen MESZ). Der scheinbare Äquatordurchmes­ Planeten. ser des Ringplaneten vergrößert sich im Monatsverlauf auf 18, der Durchmesser Zwergplaneten des Ringsystems auf 41 Bogensekunden (1) Ceres ist ein Objekt der zweiten Nacht­ Die scheinbare Helligkeit nimmt leicht hälfte und hält sich nahe des Kleinplane­ von +0,4 mag auf +0,3 mag zu. ten Vesta in der Jungfrau auf (siehe S. 63). Uranus im Sternbild Fische entzieht (134340) Pluto im Schützen steht noch sich in diesem Monat unserem Blick. Er zu nah an der Sonne und ist deshalb nicht strebt seiner Konjunktion mit der Sonne sichtbar. www.sterne-und-weltraum.de Uhrzeit System I System II 1. 2 . 00:00 MEZ 343,3° 93,8° 0,102 0,101 1 min 0,610 0,604 10 min 6,095 6,042 1h 36,569 36,251 10 h 5,688 2,509 1d 157,652 150,021 10 d 135,642 60,207 Erscheinungen der Galileischen Jupitermonde S Ganymed Tag Titan N VE Zentralmeridiane des Jupiter Zunahme in 10 s S Europa Oliver Montenbruck / SuW-Grafik West Ost Uwe Reichert Tag Mond Uhrzeit (MEZ/MESZ), Ereignis 1 Io 01:01 SA; 02:10 DE; 03:17 SE; 21:15 BA 2 Io 00:38 VE; 19:30 SA; 20:38 DE; 21:46 SE 3 Kallisto 00:45 BA Io 19:07 VE 5 Europa 00:19 BA 6 Ganymed 00:26 BA Europa 19:28 DA; 21:47 SA; 22:08 DE 7 Europa 00:29 SE 8 Io 01:46 DA; 02:57 SA; 23:06 BA 9 Io 02:33 VE; 20:14 DA; 21:25 SA; 22:29 DE; 23:41 SE Ganymed 19:07 SA; 22:24 SE 10 Io 21:02 VE 11 Kallisto 22:10 SA 12 Kallisto 02:02 SE Europa 02:49 BA 13 Europa 21:58 DA 14 Europa 00:23 SA; 00:37 DE 15 Europa 21:19 VE 16 Io 00:58 BA; 22:07 DA; 23:21 SA Ganymed 21:19 DE; 23:07 SA Io 00:21 DE; 01:36 SE; 19:26 BA; 22:57 VE 17 Ganymed 02:24 SE 18 Io 20:05 SE 19 Kallisto 21:07 BE 21 Europa 00:29 DA 22 Europa 23:57 VE 23 Ganymed 22:02 DA 24 Io 00:00 DA; 01:16 SA; 02:15 DE; 21:19 BA Ganymed 01:12 DE 25 Io 00:52 VE; 19:45 SA; 20:44 DE; 22:01 SE 26 Io 19:21 VE 27 Ganymed 20:27 VE 28 Kallisto 20:11 SE 29 Europa 21:12 BA 31 Io 02:55 DA Ganymed 02:59 DA Europa 22:35 SE V = Verfinsterung durch Jupiters Schatten, S = Schattenwurf auf Jupiter, B = Bedeckung durch Jupiter, D = Durchgang vor der Jupiter­scheibe, A und E = Anfang und Ende der Erscheinung März 2014 61 NASA / SDO Der Anblick der Sonne im ultravioletten Licht am 7. Dezember 2013 könnte eine Vorschau auf dieses Jahr sein: Es finden sich noch mehrere kleine Gruppen auf der Südhalbkugel, aber die Nordhalbkugel ist bereits inaktiv. Sonnenaktivität aktuell Nach zwei recht aktiven Monaten schien Erst in der Silvesternacht ereignete sich zwischen den Aktivitätsmaxima der bei- die Sonne im Dezember 2013 zunächst ein wieder ein starker Flare der Kategorie M. den Halbkugeln ein Anzeichen für ein wenig ruhiger zu sein, tatsächlich stieg die Somit erlebten wir im Dezember also eine »Grand Minimum«? Dies ist eine mehrere Sonnenfleckenrelativzahl sogar ein we- leichte Verschnaufpause, die aber sicher Jahrzehnte lange Flaute im etwa 100-jähri- nig an (Re = 85,0 gegenüber 80,8 und 80,4 gen, aber nicht allzu regelmäßigen »Gleiß- nach dem SONNE-Netz der Vereinigung nur vorübergehender Natur ist. Interessant ist die derzeit besonders aus- der Sternfreunde e. V.). Dies lag aber eher geprägte Asymmetrie der Sonnenfleckenak- Verhalten zeigt sich in den neuesten und an einer größeren Zahl kleiner Gruppen tivität. Die Nordhalbkugel war im Dezember rechenintensivsten (die Gruppenanzahl geht mit dem star- zur Hälfte der Zeit frei von Flecken, teilweise eines stellaren Dynamos mit langfristigen ken Gewicht von 10 in die Relativzahl ein), gab es sogar keine Fackelgebiete. Sie brachte Aktivitätsschwankungen: Der Dynamo- denn im Dezember fehlten große komple- sonst nur eine, an wenigen Tagen auch mal Ablauf wird bei Eintritt in eine Schwä- xe Gruppen und somit traten auch kaum zwei Gruppen hervor. Die Südhalbkugel chephase asynchron, das heißt er kommt starke Eruptionen auf. Beides wären Zei- hielt hingegen mit vier bis sechs Gruppen quasi aus dem richtigen Takt. Zuletzt war chen für eine wirklich kräftige Aktivität. eine recht starke Aktivität aufrecht, aber die Sonnenaktivität vor einem Jahrhun- Tages-Sonnenfleckenrelativzahlen um 100 dert derart niedrig, ein Elf-Jahres-Zyklus ließen sich so nur selten erreichen. Das Bild hatte damals nur etwa ein Drittel der oben vom 7. Dezember zeigt diese Situation uns bekannten Aktivität der 1970er und besonders deutlich. Vermutlich ist dies zu- 1980er Jahre, die sozusagen das »Grand SIDC-Daten 140 Relativzahl 120 berg-Zyklus«. Genau solch ein irreguläres Computermodellen 100 gleich auch die Vorschau auf den typischen Maximum« bildete. Vor zwei Jahrhunder- 80 Anblick im weiteren Verlauf dieses Jahres, ten lagen gleich drei Elf-Jahres-Zyklen bei denn die Nordhalbkugel wird in ihrer Akti- nur einem Viertel besagter Aktivität, das vität wohl immer mehr nachlassen. Wenn »Dalton-Minimum«. Das Spannende da- sie nur noch einige Monate durchhält und bei ist, dass solch ein »Grand Minimum« die Südhalbkugel unterstützt, dann dürfte auch einmal länger andauern kann. Das es auch in den geglätteten Monatsmitteln bekannteste Beispiel ist das Maunder-Mi- für ein zweites Maximum in diesem Win- nimum von 1645 bis 1715, dessen Relevanz ter reichen, fast genau zwei Jahre nach dem für das Klima Gegenstand anhaltender ersten, das damals von der Nordhalbkugel Prognose 60 SuW-Grafik 40 20 0 6 9 2013 12 3 2014 Seit Anfang des Jahres 2013 sind die Werte ausging. Jedoch wird es vermutlich etwas Diskussion und Forschung ist. All dies verheißt also für den Liebhaber der Sonnenfleckenrelativzahlen mäßig niedriger ausfallen, denn bisher kam keiner großer Sonnenflecken nicht viel Gutes für hoch. Im Juni brachen die Werte für drei der letzten Herbst- und Wintermonate auch die nächsten Jahrzehnte, aber der gegen- Monate ein, seit Oktober liegen sie höher. wärtige 24. Zyklus ist ja noch lange nicht Die Prognose geht weiterhin von leicht nur nahe an ein Relativzahlmittel von 100. Warum sehen Sonnenfachleute in der- fallenden Relativzahlen für die nächsten art ausgeprägter Asymmetrie und Zeit- scheint noch einiges für uns »auf Lager« Monate aus. versetzung von zwei Jahren (oder länger) zu haben. 62 März 2014 zu Ende, und vor allem die Südhalbkugel Klaus-Peter Schröder Sterne und Weltraum Kleinplaneten Im März ist die enge Begegnung zwischen der mit 11,6 mag allerdings recht lichtschwachen (11) Parthenope und dem Mi- Kleinplaneten: Nahe Begegnungen mit anderen Himmelskörpern Tag MEZ Planetoid mpl [mag] ra-Stern R Geminorum recht interessant. Abstand und P.W. Objekt mobj Position 2000 [mag] α δ Er erreichte sein Helligkeitsmaximum 2. 3. 20:00 (532) Herculina 10,4 7,09 335° SAO 77413 6,6 5h41m, 9 +23°209 Mitte Januar und wird nun allmählich 6. 3. 23:55 (51) Nemausa 11,6 4,0 145 SAO 95599 6,0 6 22,6 +12 34 wieder lichtschwächer. Zur Beobachtung 13. 3. 22:00 (511) Davida 11,4 5,0 228 SAO 94112 6,0 4 46,3 +18 44 der weiteren in der Tabelle rechts aufgelis- 20. 3. 03:00 (313) Chaldaea 10,9 6,0 183 83 Leo 6,5 11 26,8 +3 01 teten Ereignisse empfehle ich wegen der 20. 3. 21:40 (511) Davida 11,4 3,0 339 SAO 94199 6,4 4 55,0 +19 29 25. 3. 00:00 (469) Argentina 12,3 9,5 176 SAO 157226 5,1 12 20,9 -13 34 25. 3. 21:00 (324) Bamberga 11,6 7,5 24 59 Ari 5,9 3 19,9 +27 04* 26. 3. 02:00 (11) Parthenope 11,6 3,5 315 44 Gem 6,0 7 05,3 +22 38 29. 3. 01:00 (11) Parthenope 11,6 3,0 241 R Gem1) var. 7 07.4 +22 42 geringen Helligkeit der beteiligten Kleinplaneten ein leistungsfähiges Teleskop mit einer Öffnung von etwa 10 bis 20 Zentimetern. Am 30. März kommt der am 20. Februar 1901 von Luigi Camera in Heidelberg 1) Mira-Stern (6 – 14 mag, P = 370 Tage,) Maximum Mitte Januar 2014 entdeckte Planetoid (469) Argentina im Opposition zur Sonne und wird 12,3 mag hell. Wegen der recht exzentrischen Bahn (e = 0,16) schwanken seine Opposi- Die Bahnen von (1) Ceres und (4) Vesta 2 +5° +5° 3 4 tionshelligkeiten zwischen 11,9 mag und Himmelskörper umrundet die Sonne auf neigten Bahn einmal in 5,7 Jahren. Am Morgen des 25. März lässt sich der Klein- 4 t 0° 2 3 des 5,1 mag hellen Sterns SAO 157226 f leichter auffinden. Sternbild Jungfrau und sind Anfang März 6 7 z 7 u 1 (4) Vesta 2 Der Zwergplanet (1) Ceres und (4) Vesta bewegen sich weiterhin durch das -5° q 7,8 beziehungsweise 6,6 mag und am Monatsende 7,1 und 5,9 mag hell. Die Kul- 8 d (1) Ceres 1 3 planet etwa neun Bogenminuten südlich 7 6 4 einer um 11,5 Grad gegen die Ekliptik ge- 6 5 5 Jungfrau etwa 14 mag. Der 126 Kilometer große 5 Ernst E. von Voigt / SuW-Grafik Sternbild Rabe in eine relativ günstige h h m h 14 14 30 m 13 30 minationszeiten von (1) Ceres verlagern Apollo-Asteroid 2013 WT44 in Erdnähe D er erst am 27. November 2013 entdeckte Apollo-Asteroid 2013 WT44 nähert sich unserem Planeten am 18. März bis auf 0,034 Astronomi- sche Einheiten (AE) oder rund die 13-fache Entfernung des Mondes von der Erde. Dies ist der geringste Abstand im Zeitraum von 1950 bis 2100. Die Helligkeit des Kleinplaneten steigt bis zum 21. März auf 13,1 mag. So- Topozentrische Ephemeride des Planetoiden 2013 WT44 Tag Position (2000) a d Δ [AE] r [AE] m [mag] mit lässt er sich in Teleskopen ab Öffnungen zwischen 20 und 25 Zentime- 18. 3. 9h49m28s -35°359430 0,035 1,019 13,8 ter auch visuell beobachten. Der Kleinplanet umrundet die Erde auf einer 19. 3. 10 34 30 -30 24 11 0,034 1,023 13,5 mit e = 0,57 stark exzentrischen und um gut zwölf Grad gegen die Ekliptik 20. 3. 11 14 08 -24 25 23 0,035 1,027 13,3 21. 3. 11 47 20 -18 22 15 0,037 1,031 13,2 22. 3. 12 14 26 -12 47 09 0,040 1,036 13,1 23. 3. 12 36 23 -7 55 29 0,044 1,040 13,2 24. 3. 12 54 10 -3 49 40 0,048 1,044 13,5 25. 3. 13 08 40 -0 25 29 0,053 1,049 13,8 geneigten Bahn einmal in 3,46 Jahren. Im Perihel ist er 0,98 AE und im Aphel 3,58 AE von der Sonne entfernt. Vom 18. bis 25. März bewegt er sich durch die Sternbilder Luftpumpe, Wasserschlange, Becher, Rabe und Jungfrau. Danach wird er wieder schwächer als 14 mag. Positionsmessungen solcher erst kürzlich entdeckter Planetoiden sind für eine genaue Bahnbestimmung außerordentlich hilfreich. Die in der Tabelle rechts gedruckte Ephemeride stammt vom Minor Planet Ephemeris Service (www. minorplanetcenter.net/iau/MPEph/MPEph.html) und ist möglicherweise gültig für Mannheim und 00:00 MEZ, D = Entfernung von der Erde, r = Entfernung von der Sonne, m = scheinbare Helligkeit noch mit Fehlern behaftet. Daher empfehle ich, sich rechtzeitig vorher zu informieren. www.sterne-und-weltraum.de M. S. März 2014 63 13h sich im Monatsverlauf von 04:11 Uhr auf steht um 23:35 Uhr im Süden. Am Mo- 02:57 Uhr, die von (4) Vesta von 04:00 Uhr natsende kulminiert der noch 7,6 mag auf 02:48 Uhr (alle Zeiten sind in MEZ, ab helle Asteroid um 22:26 Uhr. 30. März in MESZ, gültig für Mannheim). (7) Iris wechselt am 17. März von den Vesta nähert sich Ceres immer weiter. Der Fischen in den Widder und ist den ganzen gegenseitige Abstand beträgt am Monats- Monat über 9,8 mag hell. Anfang März ende noch 2,5 Grad (siehe Übersichtskarte geht der Asteroid um 21:51 Uhr unter, am Die Aufsuchkarten auf den Seiten auf der vorigen Seite). Ende des Monats um 22:37 Uhr. Danach 63, 65 und 67 finden Sie rotlichtfähig (2) Pallas wechselt am 4. März vom ist der Kleinplanet in der Abenddämme- zum Ausdrucken unter: www.sterne- Sternbild Sextant in die Wasserschlange, rung nicht mehr zu sehen. Michael Sarcander und-weltraum.de/artikel/1220584 ist am Monatsanfang 7,0 mag hell und Meteore: Videokameras sehen auch kleine Ströme Das Netz der Videobeobachter der Inter- tungen müssen die vom Computer be- Radiantenposition von a = 182 Grad, national Meteor Organization (IMO) ist im merkten Ereignisse auf ihre Echtheit als d = +3 Grad (Referenzzeitpunkt: 15. März), zurückliegenden Jahr auf rund 80 Kame- Meteore untersucht werden. Ein gut ein- etwas nordwestlich der in der Tabelle un- ras angewachsen. Selbst in Monaten wie gestelltes System liefert eigentlich nur ten angegebenen, mittleren Anthelionpo- dem März, in denen ein visueller Beobach- relativ wenige Fehlnachweise pro Nacht. sition liegt. Das Videonetz der IMO liefert ter wegen des Fehlens großer Ströme und Besonders störend sind aber bei Mond- eine sehr ähnliche Position für diesen Ra- der wenigen sporadischen Meteore vor licht durchziehende, tiefe Wolken, die dianten, etwa a = 184 Grad, d = +4 Grad Mitternacht kaum Erfolgserlebnisse ver- ja ebenfalls bewegte helle Objekte auf zur Monatsmitte. Als Ursprungskörper spürt, sammeln die Videokameras um die dunklem Hintergrund sind. Im März beschränken sich die beob- für diesen speziellen Strom wurde der Ko- 10 000 Sternschnuppen-Datensätze. met D/1766 G1 (Helfenzrieder) vermutet, Eine solche Ausrüstung lässt sich achteten Radianten auf ekliptikale Quel- der seit seinem Periheldurchgang im Jahr auch nahezu vollständig automatisieren. len, von denen die am deutlichsten wahr- 1766 nicht mehr gesichtet wurde. Von Mit einem wetterfestem Gehäuse mit nehmbare hier stets als Anthelion­quelle ihm gibt es nur recht ungenaue Bahnda- kleinem Fenster, einer Zeitschaltuhr und bezeichnet wird. Ob dieses im März ten, obwohl es sich sehr wahrscheinlich der MetRec-Software von Sirko Molau durch das Sternbild Jungfrau bewegen- um einen kurzperiodischen Kometen können Sie Videokameras praktisch auf de Radiantengebiet aus jährlich wieder- handelt. jedem beliebigen Balkon installieren und kehrenden Einzelströmen besteht, lässt dauerhaft betreiben. Das Gehäuse sollte sich durch visuelle Beobachtungen kaum eine Heizung von etwa 40 Watt Leistung entscheiden, weil sie die Meteorbahn am Radiant der Anthelionquelle besitzen. Man sollte diese ununterbro- Himmel nicht genau genug auflösen und Datum chen laufen lassen, um so auch bei Auf- dabei zu wenige Ereignisse zusammen- klarungen nach Regen oder Schneefall kommen. Hochempfindliche Videobeob­ schnell wieder ein freies Sichtfenster zu achtungen gaben hier in den letzten Jah- haben und auch die Elektronik vor der ren jedoch ganz neue Impulse: Als einen andernfalls eindringenden Feuchte zu Teilstrom der Anthelionquelle listet die schützen. Nach erfolgreichen Beobach- IAU jetzt die Eta-Virginiden auf, deren Rainer Arlt a d 28. Februar 172° +2° 5. März 177° 0° 10. März 182° -2° 15. März 187° -4° 20. März 192° -6° Kometen: C/2012 K1 (PANSTARRS) wird stetig heller Der Komet C/2012 K1 (PANSTARRS) steigert im Frühjahr seine Helligkeit stetig Kometenbahndaten im März und erreicht im März rund 10 mag. Damit Komet C/2012 K1 (PANSTARRS) C/2013 R1 (Lovejoy) C/2013 V3 (Nevski) 290P/Jäger tes Ziel für mittelgroße Teleskope. Der Periheldurchgangszeit T 2014 Aug. 27,6478 2013 Dez. 22,7337 2013 Okt. 27,8308 2014 März 12,5125 Schweifstern bewegt sich im Lauf des Periheldistanz q [AE] 1,054808 0,811822 1,391295 2,156167 Monats vom nördlichen Schlangenträger Exzentrizität e 1,000238 0,998403 1,000000 0,648637 in den Herkules. Bemerkenswert ist die Perihel w 203,°0883 67,°1668 337,°4282 180,°7382 Knoten W 317,°7289 70,°7111 101,°5936 303,°4254 Inklination i 142,°4278 64,°0399 31,°5445 19,°0540 H0 [mag]/n 4,5/4,0 10,0/4,0 14,0/4,0 10,5/4,0 ist der Schweifstern zwar kein auffallend helles Objekt, aber zumindest ein leich- Annäherung an Alpha Ophiuchus (a Oph) um die Monatsmitte. Der geringste Abstand wird am 12. März erreicht – weniger als ein halbes Grad. Zu dieser Zeit ist Neumond, der Komet lässt sich am Mor- 64 März 2014 Sterne und Weltraum obachten. Der Schweifstern sollte sich bis Bahn von C/2012 K1 (PANSTARRS) Anfang Juli von unseren Breiten aus sichten lassen, seine Helligkeit wird auf 7 mag ansteigen. Die Beobachtungssaison von C/2013 R1 (Lovejoy) nähert sich dem Ende. Viele Wochen lang war dies ein Komet für das Fern- z e +30° i Herkules +25° Nördliche θ Krone b e 15.3. d glas, für einige Zeit sogar mit dem freien Auge sichtbar. Im März erwartet uns am Morgenhimmel ein etwa 11 mag heller 1.4. +20° 1.3. Schweifstern. Lovejoy zeigte einen ausge- g März noch nachweisen lassen sollte. 17h C/2013 V3 (Nevski) steht im März im 15.2. a Schlange b prägten Schweif, der sich fotografisch im d g 16h30m k g 16h 2 b 3 4 5 6 Ernst E. von Voigt genhimmel in rund 50 Grad Höhe gut be- 7 15h30m a Großen Bären, er ist den ganzen Monat über in weniger als fünf Grad Entfernung von Beta Ursae Majoris (b UMa) zu finden. Dieser Stern kann als Ausgangspunkt für das Aufsuchen dienen. Er steht am Abend sehr Kometenephemeriden im März Datum hoch am Himmel – die äußeren Beobach- Position 2000 α δ D [AE] r [AE] m1 [mag] Elong. Phase tungsbedingungen sind günstig. Dies ist ein C/2012 K1 (PANSTARRS) Ausgleich für die nur moderate Helligkeit 25. 2. , 22 16h36m +19°069 2,6596 2,8682 11,2 91,°9 20,°2 2. 3. 16 35,00 +20 40 2,5261 2,8110 11,0 96,2 20,5 7. 3. 16 32,42 +22 25 2,3948 2,7535 10,8 100,4 20,8 12. 3. 16 29,17 +24 22 2,2668 2,6958 10,6 104,7 20,9 17. 3. 16 24,32 +26 31 2,1433 2,6378 10,4 108,8 20,9 22. 3. 16 18,08 +28 54 2,0255 2,5797 10,1 112,7 20,9 27. 3. 16 09,45 +31 29 1,9149 2,5214 9,9 116,3 20,8 kompakt ist und günstig in den Zwillingen 1. 4. 15 58,55 +34 16 1,8132 2,4628 9,7 119,4 20,7 steht, ist er in mittelgroßen Teleskopen 6. 4. 15 45,09 +37 10 1,7220 2,4041 9,5 121,7 20,7 von etwa 12 mag, die sich im Lauf des Monats auf 13 mag verringern dürfte. Der Komet 290P/Jäger ist auch im März noch zu sehen. Seine Helligkeit liegt dann bei etwa 13 mag. Da der Komet aber recht sichtbar. Jäger ist ein Objekt des Abendhimmels und lässt sich am besten gleich nach Ende der Dämmerung beobachten. Er steht Uwe Pilz dann mehr als 60 Grad hoch. C/2013 R1 (Lovejoy) 25. 2. , 32 18h29m +1°279 1,5868 1,4086 11,5 61,°2 38,°0 2. 3. 18 31,33 +0 17 1,5902 1,4754 11,7 65,0 37,5 7. 3. 18 32,54 -0 51 1,5885 1,5427 11,9 69,0 36,9 12. 3. 18 33,30 -1 59 1,5822 1,6100 12,1 73,4 36,3 17. 3. 18 33,19 -3 08 1,5722 1,6774 12,2 78,0 35,5 22. 3. 18 32,16 -4 17 1,5592 1,7448 12,4 83,0 34,5 27. 3. 18 30,19 -5 28 1,5439 1,8119 12,5 88,2 33,4 1. 4. 18 27,23 -6 40 1,5274 1,8788 12,7 93,7 32,1 6. 4. 18 23,24 -7 55 1,5106 1,9455 12,8 99,6 30,5 C/2013 V3 (Nevski) 25. 2. , 12 11h04m +54°479 1,2647 2,0782 13,7 134,°0 20,°0 2. 3. 10 59,20 +55 03 1,3261 2,1236 13,9 132,3 20,2 7. 3. 10 54,47 +55 05 1,3913 2,1693 14,1 130,3 20,4 12. 3. 10 50,48 +54 54 1,4600 2,2154 14,3 128,1 20,7 17. 3. 10 47,31 +54 32 1,5321 2,2617 14,5 125,7 20,9 22. 3. 10 45,01 +54 00 1,6073 2,3082 14,7 123,2 21,2 27. 3. 10 43,20 +53 20 1,6856 2,3550 14,9 120,5 21,4 1. 4. 10 42,27 +52 34 1,7667 2,4018 15,1 117,9 21,6 6. 4. 10 42,21 +51 43 1,8504 2,4488 15,3 115,1 21,7 25. 2. , 58 6h19 m +25°549 1,5077 2,1612 12,7 118,°4 23,°8 2. 3. 6 23,50 +24 53 1,5530 2,1585 12,8 114,3 24,7 7. 3. 6 28,23 +23 55 1,6009 2,1569 12,9 110,3 25,6 12. 3. 6 33,34 +22 59 1,6511 2,1563 12,9 106,6 26,2 17. 3. 6 39,18 +22 05 1,7031 2,1567 13,0 103,0 26,7 22. 3. 6 45,32 +21 12 1,7568 2,1581 13,1 99,5 27,1 27. 3. 6 52,13 +20 21 1,8119 2,1606 13,1 96,2 27,3 1. 4. 6 59,18 +19 30 1,8684 2,1641 13,2 93,0 27,5 6. 4. 7 06,44 +18 41 1,9258 2,1686 13,3 89,9 27,5 Michael Jäger 290P/Jäger Der Komet 290P/Jäger wurde hier von seinem Entdecker aufgenommen, dem österreichischen Kometenfotografen Michael Jäger. www.sterne-und-weltraum.de März 2014 65 Aktuelles am Himmel: Objekte Des Monats Die Galaxie Messier 82 im Sternbild Großer Bär fällt durch rötliche Wolken ionisierten Wasserstoffs auf, der aus dem Zentralbereich entweicht. Im Januar 2014 leuchtete die Supernova SN 2014J in M 82 auf (Inset). Seiichiro Kiyota in Japan fotografierte sie am 22. Januar bei Großes Bild: Michael Schröder, kleines Bild: Seiichiro Kiyota einer Helligkeit von 11,7 mag. 5,4 Bogenminuten 19 000 Lichtjahre Messier 82 – eine außergewöhnliche Galaxie im Großen Bären mit heller Supernova Im Nordwesten des Großen Bären, oberhalb Gesichtsfeld bei einer Vergrößerung um 40- Heftige Sternentstehung der markanten Sternenfigur des Großen fach in Ihrem Tele­skop beobachten können. Das ungewöhnliche Aussehen von M 82 Wagens befinden sich die Galaxien Mes- M 81 erscheint in klaren Nächten als ein verleitete frühere Galaxienforscher zu sier 81 und 82, die eine der bekanntesten milchiges Oval von bis zu 10 8 Bogenmi- Spekulationen über einen Explosions- Paarungen am Himmel bilden. Im Januar nuten Ausdehnung, M 82 zeigt sich dage- vorgang. Heute gilt sie als Prototyp einer 2014 machte M 82 auf sich aufmerksam, als gen langgestreckt mit 3 8 Bogenminuten, »Starburst-Galaxie«. Eine nahe Begeg- in ihr die Supernova SN 2014J aufleuchtete, was ihr auch die Bezeichnung »Zigarren-­ nung mit der deutlich massereicheren eine der uns nächsten Sternexplosionen Galaxie« eintrug. M 81 leuchtet 6,8 mag Welteninsel M 81 sorgte für eine starke des Typs Ia seit rund 130 Jahren (siehe S. 67). hell, M 82 rund 8,4 mag. Trotzdem kann es Welle an gleichzeitiger Sternentstehung Um das Galaxienpaar aufzusuchen, bei dunstigem oder aufgehelltem Himmel in M 82, da durch die Gezeitenwechsel- sollten Sie sich zunächst grob an der hin- vorkommen, dass M 82 deutlicher hervor- wirkungen viele Gaswolken zum Kollaps teren Kante des Wagenkastens orientieren, tritt als ihre hellere Schwester. angeregt wurden. Die massenhaft neu die von den Sternen Beta und Alpha Ursae Um M 82 optimal zu beobachten, sollten entstandenen Sterne sorgten mit ihren Majoris (b und a UMa) gebildet wird. Vom Sie eine Vergrößerung um 100-fach wäh- starken Sternwinden und ihren wuchtigen nördlich gelegenen Stern a UMa schwenken len. Dann enthüllt diese Welteninsel ihre Supernovae zu dem heute explosionsarti- Sie im Winkel von 120 Grad westnordwest- kontrastreichen Strukturen, unter ande- gen Aussehen von M 82, insbesondere im lich auf den 4,2 mag hellen Stern 24 UMa zu rem werden ihre chaotisch angeordneten Licht der roten Wasserstofflinie H-alpha (siehe Karte rechts oben). Etwa zwei Grad Dunkelwolken vor dem hellen Balkenkör- (siehe Bild oben). Allerdings ist bis heute südöstlich von diesem Stern stoßen Sie per sichtbar (siehe Bilder oben). Auch und nicht eindeutig geklärt, ob M 81 wirklich dann auf Messier 81 und 82, beide sind rund gerade bei einem etwas aufgehellten Him- der Täter war, da ihre Struktur sehr eben- zwölf Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Die Welteninseln trennen nur rund 2/3 Grad mel können Sie bei M 82 eine Vergrößerung mäßig erscheint. Es zeigen sich in ihr kei- verwenden, die sogar der vollen Millimeter- ne Hinweise auf eine Deformation durch voneinander, so dass Sie beide im gleichen zahl Ihrer Teleskopöffnung entspricht. ausgeprägte Gezeiteneffekte. 66 Februar 2014 Sterne und Weltraum 24 M 82 M 81 k α Drache λ o Ernst E. von Voigt / SuW-Grafik α z ε υ Großer Bär δ b f η u γ Die Supernova 2014J wenig Beachtung. Spezialisten allerdings Das Galaxienpaar M 81/M 82 befindet In M 82 leuchtete am 15. Januar 2014 eine widmen sich dem Thema unermüdlich. sich im westlichen Großen Bären, in einer Supernova auf, deren Ort auf dem Bild Eine Aufnahme des japanischen Veränder- Region nahe des Kopfes der Sternfigur. Eine links im Inset mit einem Pfeil markiert ist. lichenbeobachters Seiichiro Kiyo­ta zeigt Aufsuchhilfe bietet der 4,2 mag helle Stern Am 22. Januar strahlte die Sternexplosion die Supernova in M 82 deutlich als Licht- 24 UMa. mit einer Helligkeit von rund 11,7 mag. punkt nahe dem Zentrum der Galaxie, der Zwar wird nahezu täglich gemeldet, dass in seine Helligkeit innerhalb einer Woche einer fernen Galaxie ein gealterter masse- deutlich steigerte (siehe Bilder links). reicher Stern seinen Entwicklungsweg als Inzwischen steht fest, dass die Super- Supernova beendet, aber diese Ereignisse nova zur hellsten Kategorie explodieren- finden wegen ihrer geringeren Helligkeit der Sterne gehört, der Klasse Ia. Diese Ei- bei den meisten Amateuras­tronomen genschaft und die nach astronomischen GROSS, PR AK TISCH, WET TERFEST: DIE ROLLBARE STERNK ARTE C A SSINI § 70 CM , FÜR 50° NORD • Trägermaterial aus extrem robuster, feuchtigkeitsresistenter Lkw-Plane • Farbiges, UV-beständiges Layout mit 1361 Sternen bis 5 mag, 234 Deep-Sky-Objekten und 48 Objekten mit flächengetreuer Darstellung • Befestigung des Deckblattes erfolgt über einen lösbaren Metallknopf • Sehr gute Lesbarkeit auch bei Nacht mit Rotlicht! Rechnungsstellung und Belieferung durch Intercon-Spacetec GmbH € 99,– (ZZGL. VERSAND) Einfach hier bestellen: Telefon: 06221 9126-743 www.sterne-und-weltraum.de/karte Fax: 06221 9126-751 www.sterne-und-weltraum.de E-Mail: [email protected] Februar 2014 67 10,5 In den ersten elf Tagen nach dem Ausbruch stieg die Helligkeit der Supernova SN 2014J noch permanent an. 11,0 Explosion. Dabei wird er völlig zerstört, zurück bleibt nur eine heiße Gaswolke. V-Helligkeit in mag Eine weitere Möglichkeit, eine Supernova 11,5 des Typs Ia zu erzeugen, ist die Kollision zweier Weißer Zwerge, wobei die kritische Masse ebenfalls überschritten wird. Einen Rekord kann SN 2014J bereits jetzt für sich verbuchen: Sie ist eine der 12,0 uns räumlich nächsten Sternexplo­sionen AAVSO-Daten / SuW-Grafik vom Typ Ia seit 1885. Damals leuchte12,5 13,0 18.1. 20.1. 22.1. 24.1. 26.1. 28.1. Datum 2014 te in der Andromeda­galaxie Messier 31 eine Supernova auf, die eine scheinbare Helligkeit von rund 6 mag erreichte. In Messier 82 wurden bereits mehrere Supernovae beobachtet, unter anderem die Stern­explosionen 2004 am und 2008 iz. Die Supernova in Messier 82 leuchtete bereits am 15. Januar auf, allerdings wurde sie von den automatischen Maßstäben geringe Distanz der Galaxie tung des Drehimpulses eine Scheibe aus Suchprogrammen ignoriert, da sie zu von »nur« zwölf Millionen Lichtjahren, heißem Gas aus. Die Materie strömt aus hell war. Somit wurde sie als vermeint- machten die Supernova auch für »Spa- dieser schließlich auf die Oberfläche der liches Vorder­grundobjekt in unserem zierengucker« mit kleinen Teleskopen zu kompakten Sternleiche und sammelt sich Milchstra­ßen­system ausgesondert. Er- einem interessanten Ziel. dort an. Überschreitet nun die Masse des kannt wurde die Supernova schließlich Supernova-Explosionen vom Typ Ia Weißen Zwergs einen kritischen Wert von am 21. Januar 2014 von einer Gruppe von ereignen sich in engen Doppelsternsys- rund 1,4 Sonnenmassen, dann kann die Astronomie-Studenten und ihrem Do- temen, in denen ein Weißer Zwerg einen entartete Materie den Druck- und Tempe- zenten vom University College London Hauptreihenstern oder einen Roten Rie- raturbedingungen im Inneren nicht mehr bei einer Beobachtung unter dem aufge- sen umrundet. Von diesen strömt Mate- standhalten. Schlagartig setzen heftige rie in Richtung des Weißen Zwergs und Fusionsreaktionen ein, und der gesamte hellten Himmel der Metropole. Tilmann Althaus, bildet dort zunächst wegen der Erhal- Weiße Zwerg verpufft in einer gewaltigen Klaus-peter Schröder Geheimtipp für Südreisende: Der Sternhaufen IC 2488 Diesmal möchte ich mit dem offenen -50° Segel des Schiffes Sternhaufen IC 2488 ein Objekt des Südhimmels vorstellen, das wohl nur wenigen Lesern bekannt sein dürfte. Bei der , 5 und –56°599 ist IC 2488 Posi­tion 09h25m das südlichste Deep-Sky-Objekt f k des Sternbilds Segel, lateinisch: Vela. Es ist -55° N damit selbst von meinem Standort auf La d IC 2488 Palma nicht mehr gut zu beobachten. Die Schiffskiel südlichsten Mitglieder dieses lockeren i Sternhaufens gehören bereits zum Sternbild Carina, die Sternbildgrenze verläuft also durch IC 2488. Genau wie beim e -60° Im südlichen Sternbild Segel befindet sich der rund 4000 Lichtjahre entfernte offene 2 10h30m 10h 9h30m 9h 3 4 8h30m 5 6 7 8h Sternhaufen IC 2488. 68 Februar 2014 Sterne und Weltraum Ernst E. von Voigt PP Nordhimmelobjekt IC 4665 stellt sich eine Fläche von 20 Bogenminuten verteilt. die Frage, warum der schon vom fran- Allerdings ist das Umfeld sehr sternreich, zösischen Astronomen Nicolas Louis de und nur im Osten und im Süden ist der Lacaille in den Jahren 1751/52 entdeckte Haufen durch sternärmere Gebiete gut ab- und später auch von James Dunlop (1827) gegrenzt. Mit Ausnahme zweier von Nord aufgeführte Sternhaufen nicht in den nach Süd ausgerichteter und durch ein New General Catalogue (NGC) aufgenom- dunkles Band getrennter Sternketten im men wurde. Höchstwahrscheinlich liegt östlichen Teil des Haufens, welche die hells- das daran, dass der britische Astronom ten Mitglieder beinhalten, weist IC 2488 kei- John Herschel dieses Objekt nicht in seinem General Catalogue von 1864, dem ne nennenswerten Merkmale auf. IC 2488 ist rund 4000 Lichtjahre von uns direkten Vorläufer des NGC, aufgeführt entfernt, hat einen wahren Durchmesser hat. IC 2488 war vermutlich zu zerstreut von 40 Lichtjahren und enthält insgesamt für das nur ein viertel Grad große Ge- rund 400 Sonnenmassen. Der Sternhaufen sichtsfeld von Herschels bescheidenem ist in unserem Spiralarm angesiedelt und 18,7-Zoll-Spiegelteleskop. So bemerkte auch Dunlop mit seinem befindet sich etwa 300 Lichtjahre unter- Neun-Zoll Reflektor nur den dichtesten veröffentlichte ein Forscherteam um Juan Haufenbereich: »Ein schwacher Haufen J. Clariá von der argentinischen Universi- aus kleinen Sternen unterschiedlicher dad Nacional de Cordoba ihre Studie von halb der galaktischen Ebene. Im Jahr 2003 Helligkeit, mit zwei bis drei recht hellen 119 Sternen im Bereich von IC 2488; etwa Sternen darin … der Haufen hat einen die Hälfte wurden als echte Mitglieder Durchmesser von etwa fünf Bogenminu- identifiziert. Das Haufenalter wird von ten, ist unregelmäßig geformt und enthält den Astronomen mit 180 Millionen Jahren keinen Nebel.« IC 2488 liegt nur ein halbes Grad westlich des 3,1 mag hellen Sterns beziffert. Der mit 8,9 mag hellste Haufenstern N Velorum und zeigt sich von Namibia HD 302223 ist besonders interessant, da aus im 9 3 63-Fernglas als ein kompakter es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um Sternknoten, der aus den hellsten Haufen- einen »Blue Straggler« handelt: Offensicht- mitgliedern mit 9 bis 10 mag Helligkeit lich kann HD 302223 (Spektraltyp B8) als besteht und von einem leicht granulierten leuchtkräftigstes und damit massereichs- Leuchten umgeben ist. Im 130-Millimeter-Refraktor erkenne tes Mitglied nicht weniger weit entwickelt ich den 7 mag hellen IC 2488 bei 20-facher Straggler entstehen, wenn zwei masseär- Vergrößerung und einem Gesichtsfeld von mere Sterne miteinander verschmelzen, drei Grad als einen sehr auffälligen Stern- was den scheinbaren Widerspruch aus frü- haufen aus etwa 50 Sternen mit 12 mag hem Entwicklungszustand und so großer Michael Fritz Masse erklärt. des offenen Sternhaufen IC 2488 im südlichen Sternbild Segel gelang dem Autor in Namibia an seinem 13-Zentimeter-Refraktor. Michael Fritz Die Vorteile im Überblick: • etwa fünffach höhere Empfindlichkeit bei H-alpha und SII und • doppelte Empfindlichkeit bei H-alpha gegenüber der Canon EOS 60Da • Infrarot Blockung der Kamera bleibt vollständig erhalten • kein Einbau eines teuren Ersatzfilters • mit Astronomik OWB-Clip-Filter uneingeschränkt bei Tag nutzbar • auch ohne Computer am Teleskop einsatzfähig • 14 Bit Datentiefe im RAW-Format • bei der 600Da: Erhalt des EOS Integrated Cleaning System • kompatibel mit vielen gängigen Astronomieprogrammen • 2 Jahre Garantie sein als drei frühe K-Riesen in IC 2488. Blue Diese Zeichnung 15 Bogenminuten Norden ist oben, 17,5 Lichtjahre das Gesichtsfeld beträgt ein Grad. www.sterne-und-weltraum.de Ob mit Kameraobjektiv oder am Teleskop: Modifizierte Canon EOS DSLR Kameras bieten Ihnen einen einfachen Einstieg in die Astrofotografie! ©Bruno Mattern, Aufnahme 600Da an 200mm 1:4 Reflektor Helligkeit. Sie sind recht gleichmäßig über Canon EOS 600Da & 1100Da für die Astrofotografie ! Weitere Modelle auf Anfrage im Angebot. Wir bauen auch Ihre bereits vorhandene Kamera um! Canon EOS 600Da € 67900 * (18 Megapixel) Canon EOS 1100Da (12 Megapixel) € 53900 * * Tagespreis vom 17. Januar 2014 Eiffestr. 426 • 20537Hamburg Telefon 040 / 511 43 48 • FAX 040 / 511 45 94 Februar 2014 69 www.astro-shop.com