NS-Verfolgte aus den Benelux-Ländern im Zuchthaus Hameln 1942-1945 Gustave Rumé und die „Lëtzeburger Freihétskämpfer“ Gustave Rumé, gestorben in Hameln Gustave Rumé wurde am 28. Mai 1922 in Gostingen geboren. Der Student wohnte in Gondringen. 1941 schloss er sich den „Lëtzeburger Freihétskämpfern“ (LFK) an. Bereits im November 1941 sprengte die Gestapo durch die Verhaftung von über 300 Mitgliedern die Gruppe. Gustave Rumé und viele andere kamen in das KZ Hinzert, wo in brutalen Verhören Geständnisse erpresst wurden. Im ersten LFK-Prozess verurteilte das Sondergericht Luxemburg Gustave Rumé und weitere Angeklagte wegen „Verabredung zum Hochverrat“ zu mehrjährigen Zuchthausstrafen sowie die beiden Hauptangeklagten zum Tode. Am 23. Januar 1942, dem Luxemburger Nationalfeiertag, wurde das Urteil verkündet. Die NS-Tagespresse wählte die Überschrift: „Wer gegen Deutschland aufsteht, fällt.“ Von 1942 bis 1944 im Zuchthaus Rheinbach, gehörten Gustave Rumé und elf weitere LFK-Mitglieder zu den knapp 100 Lu­ xemburgern, die am 16. September 1944 ins Zuchthaus Hameln gebracht wurden. Umgehend nach Holzen weiterverlegt, mussten Rumé und andere LFK-Mitglieder schwerste Arbeiten beim Stollenausbau verrichten. Manche wagten Sabotageaktionen. Für Gustave Rumé wurde Holzen zum „Todeskommando“ (so sein Leidensgefährte Josef Pierre). Er kam am 3. Februar 1945 mit einer Lungenentzündung in die Krankenstube und starb dort am 10. Februar 1945. Zunächst auf dem Gemeindefriedhof Holzen bestattet, wurde Gustave Rumé zusammen mit den vier anderen im Lager umgekommenen Luxemburgern im Oktober 1946 exhumiert und in seine Heimat überführt. Posthum verlieh ihm Luxemburg das Ehrenkreuz für Widerstand. Archiv Centre de Documentation et de Recherche sur la Résistance, Luxemburg; Hauptstaatsarchiv Hannover „Lëtzeburger Freihétskämpfer“ im Zuchthaus Hameln Neun LFK-Mitglieder wurden am 3. April auf den Todesmarsch nach Dreibergen bei Bützow gezwungen, was zwei nicht überlebten. Zwei LFK-Mitglieder wurden an die Gestapo Hannover ausgeliefert, was einer nicht überlebte. Ein LFK-Mitglied (Rumé) starb im Zuchthauslager Holzen. Hameln • • Holzen Rheinbach • Gondringen • Luxemburg Stadt • • Kesseling • Hinzert Stationen der Verfolgung von Gustave Rumé KZ Hinzert 11.1941 – 12.1.1942 Gefängnis Luxemburg-Stadt 12.1.1942 – 24.1.1942 Zuchthaus Rheinbach / Zuchthaus-Lager Kesseling 24.1.1942 – 16.9.1944 Zuchthaus Hameln / Zuchthauslager Holzen 16.9.1944 – 10.2.1945 (Tod) Josef Assa, Auslieferung an die Gestapo, gestorben in Hannover Gustave Rumé and the “Lëtzeburger Freihétskämpfer” Leo Bichler, Todesmarsch Dreibergen, gestorben in Dreibergen Josef Eschette, Todesmarsch Dreibergen, befreit in Dreibergen Jean Pierre Gangolf, Todesmarsch nach Dreibergen, befreit in Dreibergen Theodor Gaul, Todesmarsch Dreibergen, gestorben in Bützow Eugène Harles, Auslieferung an die Gestapo, befreit in Hannover Roger Schleimer, Todesmarsch Dreibergen, befreit in Dreibergen Edouard Schmit, Todesmarsch Dreibergen, befreit in Dreibergen Josef Pierre, Todesmarsch Dreibergen, befreit in Dreibergen Gustave Rumé was born on 28th May 1922 in Gostingen. As a student he lived in Gondringen. In 1941 he joined the freedom fighters, “Lëtzeburger Freihétskämpfern” (LFK). As early as November 1941, the Gestapo broke the group up by arresting more than 300 members. Rumé and many others were sent to Hinzert concentration camp where confessions were forced out of them during brutal interrogation. In the first LFK trial, the Sondergericht Luxemburg (Special Court of Luxembourg) condemned Rumé and the other accused men for “conspiring to high treason”. They were sentenced to several years’ imprisonment and both main defendants received the death sentence. The verdict was pronounced on 23rd January 1942, the day of Luxembourg’s National Holiday. The National Socialist daily newspapers chose the title, “Whoever stands against Germany, falls.” From 1942 until 1944, Rumé and eleven other LFK members were in Rheinbach Prison and were part of approx. 100 Luxembourgers who were taken to Zuchthaus Hameln on 16th September 1944. Rumé and other LFK members were taken straight to Holzen, where they had to undertake the hardest of work in widening the tunnels underground. Some dared actions of sabotage. Holzen became a “death commando” for Rumé (according to his fellow sufferer Josef Pierre). He was taken to the sick bay with pneumonia on 3rd February 1945 and died there on 10th February 1945. He was first buried in the cemetery at Holzen along with four other Luxembourgers who had died in the camp. Their bodies were exhumed in October 1946 and taken back home. Rumé was awarded the Honorary Cross for Resistance in Luxembourg post humus. Vom Zuchthaus Rheinbach einbehaltener Brief von Gustave Rumé an seine Eltern vom 1. Februar 1942 Hauptstaatsarchiv Hannover Josef Thissen, Todesmarsch Dreibergen, befreit in Dreibergen Bernhard Wagner, Todesmarsch Dreibergen, befreit in Dreibergen Alle Fotos Hauptstaatsarchiv Hannover