Senckenberg-Schule Protokoll zur Nordsee – Exkursion 16. Mai – 30. Mai 2009 − Frankfurt am Main, 2009 - Inhaltsverzeichnis • Einleitung -) Allgemeines -) Kursplan -) Landschaftsgeschichte • Ausarbeitungen Seite 1.) Landschaft und Geologie des Exkursionsgebietes 1.1 Landschaft des Ostfrieslands und Wangerooge 1.1.1 1.1.2 1.1.3 Die Nordsee Ostfriesland Wangerooge 1.2 Geologie des Exkursionsgebietes 1.2.1 Geologie der Nordsee 1.3 Der Jadebusen 1.4 Helgoland 1.4.1 Artenliste der Fossilien 2.) Botanik 2.1 2.2 2.3 2.4 1 1 1 1 3 3 3 4 4 5 7 Salzwiesen und Schlickwatt Algen Pflanzen der Dünen von Wangerooge Pflanzen vom Helgolander Oststrand 3.) Schwemmwatt 17 3.1 Wattexkursion: Crildumer Siel 3.1.1 3.1.2 3.1.3 3.1.4 4.) Felswatt 4.1 Allgemeines 4.2 Die Zonen 7 9 9 12 Die Gezeiten Artenliste Das Schwemmwatt Artenliste 17 17 17 17 18 29 29 29 4.2.1 4.2.2 4.2.3 Subralitoral Eulitoral Sublitoral 4.3 Die Funddaten 4.3.1 4.3.2 Alte Hafeneinfahrt Helgoland 5.) Plankton 5.1 5.2 5.3 5.4 29 29 30 30 30 31 35 Allgemeines Artenliste Planktonprobe A Artenliste Planktonprobe B Artenliste Planktonprobe C 6.) Sublithorales Benthos – Allgemeines und Methodik 6.1 Methodischer Teil 6.2 Allgemeines Sublithorales Benthos 7.) Sublithorales Benthos – Mollusca 7.1 Artenliste 7.1.1 7.1.2 7.1.3 35 36 37 38 41 41 41 47 47 Polyplacophora Bivalvia Gastropoda 8.) Sublithorales Benthos – Arthropoden 8.1 Artenliste 47 48 63 71 71 9.) Sublitorales Benthos – Evertebraten 81 9.1 81 9.1.1 9.1.2 9.1.3 9.1.4 9.1.5 9.1.6 9.1.7 9.1.8 9.1.9 Artenliste Ctenophora Cnidaria Anthozoa Polychaeta Annelida Oligochaeta Echinodermata Poifera Bryozoa 10.) Fische und Seevögel 10.1 Vögel und Säugetiere 10.1.1 10.1.2 10.1.3 Allgemeines Vogelwarte Helgoland Artenliste 10.2 Vertebrata –Pisces 10.2.1 10.2.2 Allgemeines Artenliste 81 81 81 81 82 82 83 84 84 85 85 85 87 89 107 107 107 -) Allgemeines Der ehemalige Leiter der senckenbergischen Geologischen Abteilung und spätere Direktor Rudolf Richter versuchte die Gesteine des Devons sowie die Einbettung der Fossilien darin zu deuten und versprach sich von der Erforschung eines „rezenten“ Wattes weitere Aufschlüsse für das Verständnis der Geologie der damaligen Zeit. Auch die in Wilhelmshaven angesiedelte Marine wollte die Sedimentation in den Hafeneinfahrten verstehen und kam über Heinrich Schütte mit Rudolf Richter in Kontakt, der im Wilhelmshavener Wattengebiet seit 1925 arbeitete. Ein ehemaliger Pferdestall auf der Schleuseninsel wurde von der Marine als Sitz der 1928 neugegründeten Außenstelle Senckenberg am Meer zur Verfügung gestellt. Zuerst wurde die Außenstelle nur im Sommer besetzt, nach einigen Jahren kam jedoch ein Wohnbau hinzu und die Stelle war das ganze Jahr besetzt. Nachdem im 2. Weltkrieg das Institut ausgebombt wurde, wurde nach Abschluss des Königsteiner Abkommens zur Bund-Länder-Finanzierung von wissenschaftlichen Einrichtungen die Existenz von Senckenberg am Meer gesichert. 2000 wurde der Standort an der Küste mit der Gründung des deutschen Zentrums für marine Biodiversitätsforschung (DZMB) gestärkt. Seit 2003 sind die nunmehr 2 Abteilungen in ihren neuen Gebäuden am Fliegerdeich zu finden. So kam es, dass wir, die Senckenbergschüler des Kurses 2003-2005 die Vorzüge der Institutsräume direkt am Watt nutzen konnten. Während unseres zweiwöchigen Aufenthaltes wurden uns auf verschiedenen Exkursionen die biologischen und geologischen Zusammenhänge der Küste sowie die marine Flora und Fauna nahegebracht. Programm der Nordsee-Exkursion der Senckenberg-Schule 16. - 30. Mai 2009 16.05.09 10.00 Abfahrt mit Bus vom Institut Siesmayerstr. 17. 05. 2009 NW 00.15 12.22 09.00 Einführung I. Teil Anschl. Deichexkursion und Hafenrundgang 18. 05. 2009 NW 01.05 13.21 09.00 Einführung II. Teil 12.30 Busfahrt durch Friesland mit Fixpunkten: Jever, Hohenkirchen, Minsen, Elisabethgroden, Carolinensiel, Neuharlingersiel 19. 05. 2009 NW 02.11 14.36 11.00 Wattenexkursion nach Crildumer Siel, Führung: Dr. A.Wehrmann Anschl. Auswertung des gesammelten Materials 19.30 Nachbesprechung der Exkursionsergebnisse 20. 05. 2009 NW 03.25 15.52 09.00 Ausfahrt mit F. K. "SENCKENBERG" Arbeiten mit Baumkurre und Kastengreifer nach REINECK 15.30 Bearbeitung der Proben 19.00 Nachbesprechung der Exkursionergebnisse 21. 05. 2009 NW 04.32 16.58 09.00 Ausfahrt mit F. K. "SENCKENBERG" Arbeiten mit Van-Veen-Greifer und Planktonnetz 15.30 Bearbeitung der Proben 19.00 Nachbesprechung der Exkursionergebnisse 22. 05. 2009 NW W'ooge Ost NW 04.58 17.24 06.30 Abfahrt zur Exkursion zur Düneninsel Wangerooge Bäderschiff ab Harle: 08.00, Bäderschiff ab Wangerooge: 19.00 Rückkehr gegen 21.00 Uhr 23. 05. 2009 NW 06.52 18.51 10.00 Auswertung der Proben vom Vortag, ggf. weitere Nacharbeiten Nachbesprechung Düneninseln 24. 05. 2009 NW 07.16 19.41 10.00 Exkursion nach Vareler Hafen (Brackwasser) und Dangast (pleistozäne Sande und Sielgeschichte) 25. 05. 2009 NW Helgoland NW 07.32 20.00 07.30 Räumen der Zimmer, letzte Reinigungsarbeiten ! 08.00 Abfahrt mit Bus nach Cuxhaven 10.30 Abfahrt von „Alte Liebe“ nach Helgoland mit Bäderschiff 14.30 Inselrundgang mit Oberland, Vogelfelsen 16.30 Besuch der Vogelwarte Helgoland - Fanggarten 26. 05. 2009 NW Helgoland NW 08.18 20.52 09.00 Allgemeine Laboreinweisung Einführung in die Ökologie des Felslitorals 10.30 Planktonkurs 18.00 Strand- und Felswattexkursion 21.00 Rückkehr, Versorgung der Proben 27. 05. 2009 NW Helgoland NW 09.07 21.43 09.00 Bearbeitung des am Vortag gesammelten Materials anschließend Dünenexkursion 18.30 Nachbesprechung der Exkursionsergebnise 28. 05. 2009 NW Helgoland NW 09.55 22.33 09:00 Planktonkurs 13.30 Aquariumsbesichtigung 16.00 Auswertung des Materials (Kurre aus HTR, UTHORN) 29 05. 2009 NW Helgoland NW 10.42 23.23 09.00 Laborabnahme 10:00 Besuch des Helgoländer Museums 15.30 Rückfahrt nach Cuxhaven 18.30 Ankunft und Busfahrt nach Wilhelmshaven (Ankunft ca. 20.00 Uhr) 30.05.09 09.30 Rückfahrt von Wilhelmshaven nach Frankfurt -) Landschaftsgeschichte Die Landschaft zwischen Nordseeküste und der Jadebucht ist geprägt durch die Überflutung des Meeres und die so entstandenen Veränderungen. Um den Überflutungen zu entgehen, bauten bereits die frühen Siedler Hügel in der Umgebung ihrer Häuser, und flohen bei Überschwemmungen auf diese Warften/Wurten. Schließlich entschloss man sich um 1000 n.Chr. den regelmäßiger und höher werdenden Überflutungen mit einem Deichbau entgegenzutreten. So wurden in den kommenden 200 Jahren an der gesamten Küste Deiche gebaut und schließlich zum sogenannten „goldenen Ring“ geschlossen. So wurde jedoch der weitere Aufwuchs nährstoffreichen Bodens verhindert und die an sich sauren Böden bauten den Kalk und andere Nährstoffe immer weiter ab. Die verarmten älteren Böden eigneten sich nicht besonders zur Landwirtschaft, so dass weiteres Land eingedeicht werden musste. So entstand nach und nach die Marsch, das Flachland vor der Geest. Die Marsch erkennt man auch daran, dass hier keine großen Gebäude stehen, da diese in dem weichen, schlickigen Boden absinken würden. 1. Landschaft und Geologie des Exkursionsgebietes verfasst von Tamara Diekmann und Alexandra Ebeling 1.1. Landschaft des Ostfrieslands und Wangerooge 1.1.1. Die Nordsee Als Nordsee wird das Teilmeer des Atlantik bezeichnet, der vom Atlantischen Ozean ausgehend an das niederländische, deutsche, dänische, schwedische und norwegische Festland und an die Ostküste von Großbritannien angrenzt. Unsere Exkursion beschränkte sich auf den deutschen Teil, genauer auf die zu Deutschland gehörenden Ostfriesischen Inseln, die Deutsche und die Helgoländer Bucht. Die durchschnittliche Tiefe der Nordsee beträgt ca. 94 m. Sie hat eine ungefähre Oberfläche von 575000 km². Die Nordsee und das angrenzende Festland wurden in der Vergangenheit immer wieder durch Eiszeiten beeinflusst, was zu der heutigen Morphologie beitrug. Wangerooge, Blick auf die Nordsee 1.1.2. Ostfriesland Ostfriesland ist die nordwestlichste Region Deutschlands. Direkt am Meer gelegen, wurde dieser Teil Deutschlands wohl schon in der jüngeren Bronze- oder der früheren Eisenzeit besiedelt. Durch den Boden, der durch das Meer immer wieder mit neuen Nährstoffen bei Überflutungen angereichert wurde, konnte sich eine ertragreiche Landwirtschaft entwickeln. Ebenso lebten die Bewohner von der Fischerei und vom Handel. Aber die Lage direkt am Meer, mit nur geringem Höhenunterschied hatte auch seinen Preis. Immer wieder wurden Ortschaften und Gehöfte bei Sturmfluten überschwemmt, was schließlich dazu führte, dass die Bewohner versuchten, den Wassermassen zu entkommen und später sich dagegen zu stemmen. Künstlich angelegte Höhen, die sogenannten Wurten oder Warften entstanden. Auf diesen Anhöhen wurden neue Gehöfte gebaut, auf die man bei Hochwasser auch das Vieh hinauftrieb. Mit der Zeit kam es zu Ablagerungen in den Zwischenbereichen, die schließlich verlandeten. Neues, meist fruchtbares Land entstand. Mit der Zeit wurden schließlich Deiche gebaut, die zum einen dem Schutz, aber später auch der Landneugewinnung dienten. Dadurch wurden die Wurten/ Warften funktionslos. Beim Deichbau werden die weiter im Binnenland liegenden Deiche als Schlafdeiche und letzte Deich vor dem Meer als Hauptdeich bezeichnet. Dieses Bild von Schlaf- und Hauptdeich ist heute noch sichtbar, was die Entwicklung des Ostfrieslands im Küstenbereich nachvollziehbar macht. Neues Land wurde immer wichtiger, da intensive Nutzung und Regen ohne neuen Zufluss an Nährstoffen den sauren Boden auslaugten. Der Boden brachte nach Jahren nicht mehr den Ertrag, der zum Überleben nötig war. So zog man vor den Küsten neue Deiche hoch, um so wieder fruchtbaren Boden zu bekommen. Aber das Vordeichen und neu gewonnene Schwemmland hatte den Nachteil, dass der Untergrund auf den genutzten Flächen nicht sehr tragfähig war. Diese weniger tragfähige Landschaft vor dem stabilen, „richtigen“ Festland, der Geest, ist die Marsch. Der Bodenunterschied ist auch deutlich sichtbar. Da größere und schwerere Gebäude mit der Zeit einsinken würden, legte man beim Bau Wert darauf, dass das Gewicht des Neubaus auf einer 1 möglichst großen Fläche verteilt wurde. In dieser „Leichtbauweise“ lebten zu Beginn Menschen und Vieh fast unter einem Dach. Es wurde auf mehrstöckige Gebäude verzichtet, da auch hier wieder die Masse zu hoch wurde. Diese Bauart ist auch der Grund, warum die Kirchen in der Marsch ein separat stehendes Glockenhaus haben. Heute werden Gebäude, die in diesem Bereich gebaut werden, tief im Boden verankert, um dem Einsinken etwas entgegen zu wirken. Genutzt wird die Marsch heute überwiegend als Viehweide. Anders ist das auf dem einszeitlichen Boden, das als Geest bezeichnet wird. Hier ist der Boden stabil genug, dass auf eine Verankerung, wie es in der Marsch von Nöten ist, verzichtet werden kann. Ein Beispiel dafür ist die Stadt Jever (auf dem Foto das Schloss in Jever, das auf einer Geestkuppe erbaut wurde). Der Hauptdeich, der nah an der Wasserkante ist, hat als einzige Aufgabe den Schutz vor Hochwasser. Da aber das Gebiet hinter dem Deich bei Anhaltendem Regen überschwemmen würde, weil es keine Abflussmöglichkeit gibt, musste dem künstlich nachgeholfen werden, indem in den Deich Öffnungen, die Siele, gelassen wurden. Landeinwärts, direkt vor den Sielen befinden sich Rückstaubecken, die das ankommende Regenwasser aufnehmen, und sobald die Siele geöffnet werden, in die Nordsee leiten. Um die Siele herum bildeten sich kleine Handels- und Hafenstädte. Durch die andauernde Landgewinnung und das Vordeichen mussten natürlich auch immer wieder neue Siele gebaut werden, so dass die dann landeinwärts liegenden Siele unwichtig wurden. Während die alten Siele noch durch Gezeitenabhängige Klapptüren geöffnet und geschlossen wurden, werden die neuen Siele durch Hubtore gesichert und mit Gezeitenunabhängigen Pumpen betrieben. Mit dem Bau des modernen Neuharlingersiels ist die Sielbaugeschichte im Harlinger Land vorerst abgeschlossen. Altes Siel, Carolinensiel 2 Modernes Siel, Neuharlingersiel 1.1.3. Wangerooge Während der Exkursion fuhren wir auch auf die Insel Wangerooge. Sie ist die östlichste der bewohnten Inseln Ostfrieslands. Die Ost-West- Ausdehnung beträgt ungefähr 8,7 km, während die Süd-Nord-Ausdehnung maximal 2,2 km und auf Höhe des Ortes nur 1,2 km beträgt. An der Nordseite erstreckt sich ein Sandstrand von 3 km Länge und ca. 100 m Breite, der im Osten in Sandablagerugen übergeht. Dieses Feld ist ebenfalls 3 km lang und ca. 500 m breit. Zwei weitere Strände sind im Westen der Insel. Vom südlichen Teil in Richtung Festland liegt das Wattenmeer. Der höchste Wangerooge, vom Schiff aus fotografiert Punkt Wangerooges ist die Aussichts-Düne mit 17 m. über NN. Auf der Insel sind verschiedene Landschaftsarten vertreten: Strand, Dünen, Außengroden als Salzwiese und Innengroden als Marsch. Als Insel ist Wangerooge der Natur ausgesetzt. Das heißt, dass sie sich immer wieder verändert, sowohl von den Maßen, aber auch von der Lage. Dafür verantwortlich sind Wind- und Meeresströmungen, die zu einer West- Ost-Drift Vorlagerung der Insel führten. Hierbei wurde im Westen Land abgetragen und im Osten bildete sich durch Ablagerungen neues Land. Dadurch mussten im Laufe der Inselgeschichte Siedlungen aufgegeben und weiter östlich neu aufgebaut werden. Erst durch Schutzmaßnahmen ab Mitte des 19. Jahrhunderts konnten die Bewohner diesen Vorgang etwas entgegen Wirken. Sie bauten Vorrichtungen, die den ankommenden Treibsand auffingen, so dass sich mit der Zeit Dünen bildeten. Zur Wattseite entstand ab Anfang des 20. Jahrhunderts ein Deich, der neben der Schutzfunktion auch noch der Landgewinnung diente. Jedoch kann der Mensch in geologischen Zeiträumen den stetigen Veränderungen der Insel nicht entgegenwirken. 1.2. Geologie des Exkursionsgebietes 1.2.1. Geologie der Nordsee Geologisch betrachtet ist die Nordsee ein altes Schelf. Über Millionen von Jahren haben sich Gestalt und Größe verändert. In Folge langanhaltender Prozesse hat sich der Meeresboden bis zum Tertiär abgesenkt. Durch die Eiszeiten war die Nordsee mehrmals mit Eis bedeckt und kam so zu ihrem heutigen Aussehen. Die Inseln, die sich in der Nordsee entwickelt haben, sind Barriere-Inseln und Sandplaten. Bei den Barriere- Inseln handelt es sich vermutlich um ehemalige Geestränder, die im Laufe der Zeit überflutetet wurden. An diesen Geesträndern lagerten sich Sande ab, aus denen sich Dünen und schließlich Inseln bildeten. Sicher ist, dass die Nordfriesischen Inseln wie Sylt, Föhr und Amrum Geestkerninseln sind. Die Sandplaten entstehen durch Ansammlung und Aufhäufung von Sand, der an Hindernissen, wie Unebenheiten oder ähnlichen Hindernissen angespült und „festgehalten“ wird. Daher ist anzunehmen, dass die ganzen Ostfriesischen Inseln Sandplaten sind, da kein Geestkern nachgewiesen ist. Das Watt, welches an den Südseiten der Ostfriesischen Inseln liegt, hat ein ausgeprägtes holozänes Rinnensystem. Die Wattsedimente sind sehr kalkreich, da sich in dem Bereich viele kalkige Reste von kalkproduzierenden Organismen (Schnecken, Muscheln, Ostracoden, Seeigeln etc.) einlagern. Der holozäne Untergrund besteht aus Tonen, Feinsand und Schluffen. Zum Uferbereich hin kommt es auch zu Küstenmooren, in denen auch Nieder- und Hochmoortorfe auftreten. Wahrscheinlich war der schwankende Meeresspiegel im Holozän die Ursache für die Moorbildung. 3 1.3 Jadebusen Der Jadebusen ist eine rein marine Bucht zwischen der Wesermündung und Ostfriesland. Sie bekam die heutige Form durch 3 große Sturmfluten und die Landgewinnung durch Vor- und Rückdeichung des Menschen. Die Fluten waren: Julianenflut Marcellusflut Antoniflut 17.02.1164 16.01.1362 16.01.1511 Durch die Flut wurde ein großer Teil der Marsch fortgespült. Zum Schutz vor den Fluten bauten die Bewohner der Marsch zuerst Hügel die man Warften nennt. Diese Warften sind noch heute als Anhebungen in der Landschaft zu erkennen. Später dann, als die Fluten höher wurden und öfter kamen, begann man das Land einzudeichen. Dieses jedoch verhinderte, dass der Boden Nährstoffe erlangen konnte und somit sauer wurde. Somit konnte man auf dem Boden nur noch schwer Landwirtschaft betreiben und man beschloss durch Vordeichen Land wieder hinzu zu gewinnen. Durch Kalken des Bodens versuchen die Bauern die Landwirtschaft aufrecht zu halten. Kalk war in dieser Zeit eine begehrte Handelsware. Im Süden des Jadebusens liegt Dangast, welches auf Geest gebaut ist. Dies ist die einzige Stelle in Friesland, an der die Geest direkt ans Meer grenzt. Es ist ein fester Boden und ermöglicht das Bauen von hohen und somit schweren Gebäuden, was auf der Marsch nicht ohne Gründung auf der Geest möglich ist. Östlich von Dangast ist ein Salzwasserhochmoor, welches sich zwischen Außendeich und Meer befindet. Bei Sturmflut schwimmt es auf. Durch den weichen Boden der Marsch musste der Glockenturm neben die Kirchen gebaut werden so auch bei der Kirche in Hohenkirchen. Typische Marschkirche in Hohenkirchen 1.4 Helgoland Helgoland ist eine Insel, die in der Deutschen Bucht liegt und in Helgoland und die Düne geteilt ist. Sie besteht aus Schichten von Bundsandstein, Muschelkalk und Kreide von denenaber aufgrund von Exzessivem Kalk- und Kreideabbau nur noch Reste geblieben sind. Unter diesen waren im Zechstein durch Eindampfung des Meerwassers, große Salzvorkommen entstanden. Diese reagierten plastisch und stiegen im Tertiär auf, wobei sie die auf ihnen liegenden Schichten von 20-30 Quadratkilometer, mit anhoben. Dieses Salzkissen (Diapir) kam bis 1 km unter die Oberfläche hoch und blieb dort, südwestlich von Helgoland stecken. Diesen Bereich nennt man den Görtel. Durch Erosion, vor allem während der Eiszeiten, wurde die Oberfläche der heutigen Insel Helgoland horizontal abgeschliffen. 4 Der Scheitel der Salzstruktur verläuft von Nordwesten (Nordnordwest – NNW) nach Südosten (Südsüdost – SSO). Dies gibt die Streichrichtung der auflagernden Deckschichten an. Die Neigung ist in etwa 17°- 20°. Schichtung des Bundsandsteins auf Helgoland Helgoland ist noch heute stark der Erosion ausgesetzt. Typisch für Helgoland war hierbei auch die Entstehung von Felsvorsprüngen (Hörns) mit dazwischen liegenden Buchten (Slaps). Wenn dann die Bogenverbindungen einstürzen, entstehen einzelne Felstürme (Stacks). Ein berühmtes Beispiel hierfür ist die Lange Anna. Die Insel spielte im zweiten Weltkrieg eine große Rolle und wurde stark durch Luftangriffe umgestaltet. Die Fläche des Oberlandes war einst durch Gletscher flach geschliffen und ist nun von Kratern durchzogen. Am 18.April 1947 versuchte man mit einer Sprengung die Insel zu vernichten, jedoch entstand lediglich das Mittelland in dem nun das Krankenhaus steht. Bis 1720 bestand eine Verbindung zwischen der Insel Helgoland und der benachbarten Insel, der Düne. Diese wurde bei einer Sturmflut zerstört. Die Düne wurde durch die Erosion stark angegriffen und durch Menschenhand im nachhinein vergrößert. Ursprünglich bestand sie aus Muschelkalk der Trias. Auf der Düne wurde nach größerem Sandaufspülungen in den 30iger Jahren ein Flughafen gebaut. Felsinsel Helgoland 1.4.1 Artenliste der Fossilienfunde Myophoria sp. Hoernesia sp. ? Loxonema sp. 5 Rotularia phillipsi Demospongia Aulaxinia sp. Belemnitida Inopceramus sp. Brachiopoda Naidinothyris sp. Orbirhynchia Echinodermata Echinoidea Echinocorys sp. Fressgang verzweigt Arctica islandica -subfossil Quellenangabe: www.wikipedia.de, 11.06.09 www.geoberg.de, 11.06.09 www.siw-wangerooge.de, 11.06.09 6 2. Die Botanik verfasst von Sven Hansen und Axel Huber 2.1 Salzwiesen- und Schlickwattpflanzen Strand-Milchkraut Glaux maritima Kennzeichen: Mehrjährige, ziemlich zierliche Pflanze mit liegendem, nur wenig aufsteigendem Stengel, etwa 3 cm hoch und 15cm lang, dichtblättrig und dicklich. Blätter kreuzgegen-ständig in vier Längszeilen sitzend, oval, vorne spitz, oberseits glänzend, dunkelgrün. Ziem-lich kleine Blüten sitzen in den Blattachsen, Kronblätter fehlen, dafür sind Kelchblätter kronblattartig ausgestaltet, bilden eine weißliche oder hellrötliche Blütenhülle. Blütezeit: Mai – August. Vorkommen: Meist gesellig und weit verbreitet in den Salzwiesen des Maschlandes vom oberen Quellerwatt bis zum Andelrasen. Überall an atlantsichen Küsten, selten im Binnenland. Strand-Wegerich Plantago maritima Kennzeichen: Mehrjährige Pflanze mit dicht blättriger Grundblattrosette, etwa 5-10 cm hoch. Blätter einfach, schmallinealisch, nach vorne leicht verkrümmt, oberseits leicht gefurcht, un-terseits gekielt, dicklich (salzsukkulent), meits dunkelgrün und leicht glänzend. Die Blätter schmecken salzig. Blüten zwittrig, grünlich-braun, zahlreich in gedrungener, wälzlicher Ähre auf 10-40 cm hohem Schaft. Staubblätter goldgelb. Blütezeit: Juni – Oktober. Vorkommen: Verbreitete bis häufige Art auf Salztonböden in den Salzwiesen der Küstensäume. Selten auch an Salzstellen des Binnelandes. Salz-Spärkling Spergularia salina Kennzeichen: Einjährige bis ausdauernde ziemlich kleine, nur 5 cm hohe Pflanze mit dünnem, niederliegendem Stengel. Blätter bis 7 mm lang, schmal-linealisch, stumpf, dicklich (salz-sukkulent), gegenständig, meist abstehend. Blüten mit drüsig behaarten Kelchblättern und rosaroter Krone, bis 8 mm breit. Samen mit sehr schmalem Hautsaum. Blütezeit: Mai – September. Verbreitung: Verbreitet, mitunter auch bestandsbildend auf offenen, feuchten Schlick- bzw. Salztonböden. Strand-Dreizack Triglochin maritimum Kennzeichen: Mehrjährige, meist recht stattliche Salzpflanze ohne Ausläufer, etwa 10-60 cm hoch, mitunter in rasigen Beständen, häufiger jedoch in einzelnen Horsten. Blätter schmal-linealisch, ähnlich wie beim Spitzwegerich, aber schlanker, bis 30 cm lang, hellgrün, oberseits rinnig, Blüten zwittrig, gestielt, zahlreich in dichten Trauben. Blütenhülle sechsteilig, zerfällt in ebenso viele Teilfrüchte. Beim Zerreiben unangenehmer Geruch nach Chlor. Blütezeit: Juni – August. Vorkommen: Salzliebende Pflanze in den Salzwiesen der Küstenregion, an Nord- und Ostsee. Strand-Beifuß Artemisia maritima Kennzeichen: Mehrjährige, ziemlich formenreiche Salzpflanze mit aufrechtem, stärker ästigem Stengel, etwa 30-60 cm hoch. Blätter mehrfach fiederteilig mit länglichen, stumpfen Zipfeln, von rundlichem Umriß, beidseits dich weißfilzig, seltener auch verkahlend. Blütenköpfe grüngelb, länglich, bestehen nur aus Röhrenblüten. Blütezeit: August – Oktober. Vorkommen: Salzliebende Pflanze in oft dichten Beständen, vor allem an Priel- und Grabenrändern oder auf Salzwiesen. Von Mitteleuropa bis nach Asien verbreitet (Salzsteppe). 7 Meer-Strand-Andel Puccinellia maritima Kennzeichen: Mehrjäriges, in ausgedehnten Horsten wachsendes Gras mit aufrechtem oder mehrfach geknicktem aufsteigendem Stengel, besonders zum Spätsommer hin mit ausläufer artig verlängerten Halmen, die an den Knotenbereichen wurzeln. Blätter leicht fleischig verdickt, graugrün. Ährchen klein, meist 5-9 blütig, um 10 mm lang, zahlreich in einseitswendigen Rispen. Rispenachsen nahezu glatt. Blütezeit: Juni – September. Vorkommen: Kennart des Andelrasens der Salzmarschen im Übergang vom Quellerwatt zur Salzwiese. An den Küsten der Nordsee und der westlichen Ostsee verbreitet. Queller Salicornia europea Kennzeichen: Einjährige, außerordenlich formenreiche Sammelart, die heute in mehrere, zum Teil aber nur schwer unterscheidbare Kleinarten gegliedert wird. Stengel entweder bodenan-liegend oder aufsteigend, bei anderen Formen steif-aufrecht, durch Einschnürungen gelenkartig, gegliedert und armleuchterartig verzweigt. Seitenzweige abstehend oder aufgerichtet, etwa 5-30 cm hoch. Die Blätter sind zu winzigen Schuppengebilden rückgebildet, die Pflanze besteht daher nur aus den dichten (salzsukkulenten) Achsen. Blüten zwittrig, aber sehr ein-fach, meist zu 2-3 in Vertiefungen zwischen einem winzigen Tragblatt und der Hauptachse eingesenkt. Bestäubung unter Wasser durch Schwimmpollen. Blütezeit: August – Oktober. Vorkommen: Charakterpflanze der Quellerflur und wichtiger Verlandungspionier im Anschluß an die Seegraswiesen. Häufig und bestandsbildend in den Wattgebieten der Nord- und Ostsee, an den übrigen Atlantiküsten und im Mittelmeergebiet. Auch an Salzstellen im Binnenland. Strandroggen Leymus arenarius Kennzeichen: Frosttolerante, krautige Pflanzen die bis zu 1,20m erreichen können. Die Laubblätter sind schmal, lanzettlich und blaugrün. Häufig sind diese eingerollt und relativ Vorkommen: In gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre mit nur noch einer weiteren Art in Argentinien. Strandhafer Ammophila arenaria Kennzeichen: Rhizombildende, krautige Pflanze mit Wuchshöhen zwischen 20 und etwa 130cm. Die Halmknoten sind kahl, die Blattspreiten sind zugespitzt, lang und schmal. Blütenstände sind Rispen und die Ährchen sind behaart. Blütezeit: Mai-Juli Vorkommen: 3 Arten an den Küsten Europas, Nordafrikas und Nordamerikas. Doldiges Habichtskraut Hieracium umbellatum Kennzeichen: Es handelt sich hierbei um krautige Pflanzen, deren Blütenköpfchen nur fünfzipfelige Zungenblüten aufweist. Vorkommen: In Europa, Nordasien und Amerika. Sanddorn Hippophae rhamnoides Kennzeichen: Strauchförmige Wuchsform die bis zu 6m groß werden kann. Die Zweige bilden verdornte Kurztriebe aus die bronzefarben bis hin zu silbergrau werden können. Die gelblichen Blüten werden im April oder im Mai erkennbar. Die Pflanze bringt ovale, orange- bis gelbfarbene Beeren hervor, welche botanisch auch als „Scheinbeeren“ bezeichnet werden. Vorkommen: An Gebirgsbächen und auch bis auf 5000 m Seehöhe. Bekannt auch als Pionierpflanze in Steppen und an küstennahen Dünen. An den Küsten der Nord- und Ostsee ist der Sanddorn eine häufig gesehene Pflanze. 8 Meersenf Cakile maritima Kennzeichen: Es handelt sich hierbei um eine kahle, dickliche Strandpflanze mit fleischigen und ungeteilten Blättern. Die Farbe der Kronblätter reicht von weiß bis hin zu violett. Die Frucht des Meersenfes ist eine dicke, zweigliedrige Gliederschote. Vorkommen: Meersenf kommt in den gemäßigten nördlichen Breiten vor. Die meisten Arten wachsen in Europa. Dort hauptsächlich an salzigen Stellen wie beispielsweise Küsten und Dünen. Hornklee Lotus corniculatus Kennzeichen: Der Hornklee ist eine krautige Pflanze mit gefiederten Laubblättern. Die Blüten des doldigen Blütenstandes sind gelb und oft mit roter Fahne. Früchte sind hier Hülsenfrüchte. Diese sind hornförmig gekrümmt. Vorkommen: Der Hornklee ist weit verbreitet und man findet ihn von Küstenregionen bis ins Hochgebirge. 2.2 Algen Darmtang Enteromorpha compressa Kennzeichen: Kräftig grüne bis dunkelgrüne Alge etwa 10-30 cm lang und 0,2-1 cm breit, unverzweigt oder verhältnismäßig spärlich verzweigt; am Grunde rundlich und röhrig hohl, nach oben leicht verbreitert und bandartig flach, nur gelegentlich ein wenig blasig aufgetrieben, röhrig aufgebaut. Beim Zerreiben von spezifischem Geruch. Vorkommen: Gemeine und überall im oberen Gezeitenbereich als breiter, grüner Gürtel auf-tretende Art. Atlantik, Nordsee, Ostsee, Mittelmeer. Meersalat Ulva lactuca Kennzeichen: Kräftig grüner, ziemlich formenreicher, frisch- bis dunkelgrüner Tang von 10-80 cm Länge und unbestimmter Breite; hautig, dabei jedoch ziemlich fest, blattartig flach oder leicht gewellt, oft auch in einzelne Buchten oder Lappen aufgeteilt, am Grunde mit einer kleinen Haftscheibe befestigt, aber auch in Mengen lose umhertreibend. Vorkommen: Weit verbreitet und sehr häufige Alge auf Steinen, Felsen oder anderen Tangen in der Nordsee, Ostsee, Mittelmeer. 2.3 Pflanzen der Dünen von Wangerooge Vordüne: Beschreibung: Als Vordüne bezeichnet man den Bereich zwischen Spülsaum und Dünengürtel. Er hat einen hohen Feuchtigkeitsgehalt, ist im Vergleich zum Spülsaum aber weniger salz- und nährstoffhaltig. Hier finden sich noch salztolerante Pflanzen. Binsen-Quecke Elymus farctus Kali-Salzkraut Salsola kali Blüten mit Dornigen Spitzen Vorkommen: Meeresstrand, Dünen salzige Sandstellen im Binnenland Salzmiere Honckenya peploides 9 Beschreibung: Die fleischigen Blätter ertragen kurzfristige Überflutungen von Salzwasser, zerstreut im Dünensand Vorkommen: Nord und Westeuropa Braundüne Beschreibung: Die Bodenbildung der Braundünen ist durch die armen Sande bestimmt und von einer geschlossenen Vegetationsdecke überzogen. Die Vegetation führt dem Boden organische Substanz zu. Im Gegensatz zu den jüngeren Weiß- und Graudünen ist hier das Carbonat weitestgehend ausgewaschen. Die fortschreitende Bodenversauerung unter Einfluss von Niederschlägen und Huminsäuren bedingt eine Podsolierung der Böden. Tüpfelfarn Polypodium vulgäre Beschreibung: Tüpfelfarn gilt als Halbschattenpflanze, die wintermilde, m葹ig trockene, zumeist kalkfreie und etwas humose Standorte bevorzugt. Sie kommt natürlich in lichten Eichen- und Birkenwldern sowie an schattigen Mauern und Gebüschen, in luftfeuchten Bereichen aber auch auf Sand, Fels und flachgründig-steinigen Lehmboden vor. Seltener, bei hoher Luftfeuchtigkeit, wachst der Farn auch in Mitteleuropa als einzige heimische Sprosspflanze, als echter Epiphyt in der Borke von Bäumen, die dann zumeist bemoost sind. Der Gewöhnliche Tüpfelfarn ist zirkumpolar verbreitet. An entsprechenden Standorten im atlantischen Europa kommt die Art hufig vor. Besenheide Calluna vulgaris Beschreibung: Blätter nadelförmig 1-3mm lang, die in 4 Zeilen angeordnet sind, gegegenständig. Einseitige Traube Blüten kurz gestielt Vorkommen: Lichte Wälder, Heiden auf sauren Böden Sanddorn Hippophaë rhamnoides Kennzeichen: Strauchförmige Wuchsform die bis zu 6m groß werden kann. Die Zweige bilden verdornte Kurztriebe aus die bronzefarben bis hin zu silbergrau werden können. Die gelblichen Blüten werden im April oder im Mai erkennbar. Die Pflanze bringt ovale, orange- bis gelbfarbene Beeren hervor, welche botanisch auch als „Scheinbeeren“ bezeichnet werden. Vorkommen: An Gebirgsbächen und auch bis auf 5000 m Seehöhe. Bekannt auch als Pionierpflanze in Steppen und an küstennahen Dünen. An den Küsten der Nord- und Ostsee ist der Sanddorn eine häufig gesehene Pflanze. Weißdüne: Beschreibung: Die Weißdüne oder auch Haldendüne ist oft mehrere Meter hoch und besteht aus reinem Quarzsand aus der Primärdüne. Hier sind erste Anzeichen der Bodenbildung erkennbar, es bleibt aber bei einem Rohboden mit geringem Nährstoffgehalt. Daher ist sie nur zu 10–30 % mit Pflanzenbewuchs bedeckt. Strandhafer Ammophila arenaria Kennzeichen: Rhizombildende, krautige Pflanze mit Wuchshöhen zwischen 20 und etwa 130cm. Die Halmknoten sind kahl, die Blattspreiten sind zugespitzt, lang und schmal. Blütenstände sind Rispen und die Ährchen sind behaart. Blütezeit: Mai-Juli Vorkommen: 3 Arten an den Küsten Europas, Nordafrikas und Nordamerikas. Strandroggen (Blauer Helm) Leymus arenarius 10 Kennzeichen: Frosttolerante, krautige Pflanzen die bis zu 1,20m erreichen können. Die Laubblätter sind schmal, lanzettlich und blaugrün. Häufig sind diese eingerollt und relativ Vorkommen: In gemäßigten Zonen der nördlichen Hemisphäre mit nur noch einer weiteren Art in Argentinien. Stranddistel Eryngium maritimum Beschreibung: Stengel kräftig, stark ästig, es kommt dadurch zur Bildung von halbkugeligen Büschen, ganze Pflanze bläulich bereift Blütezeit: Juni-Oktober Verbreitung: Küsten in Europa Wiesenbärenklau Heracleum sphondylium Beschreibung: Dolden zusammengesetzt, Blüten leicht grünlich bis hellrosa Verbreitung: Lichte feuchte Laub- und Mischwälder, Wiesen Auenwälder und in Gebüschen Graudüne: Beschreibung: Aus der Weißdüne geht die flachere Graudüne hervor. Ihre Hangneigung beträgt aber nur 20 %. Die Bodenentwicklung ist schon fortgeschritten (AC-Boden) und somit hat die Graudüne den reichsten Vegetationsgürtel des gesamten Dünenbereiches. Die Flächendeckung beträgt hier bis zu 90 %. Strand-Beifuß Eryngium maritimum Beschreibung: Der Strand-Beifuß ist eine immergrüne, zweijährige Pflanze, wird 20 bis 80 Zentimeter groß und blüht im Herbst zwischen September und Oktober, von ihr geht ein stark aromatischer Geruch aus. Die Blätter sind beidseitig mit kleinen weißen oder grauen, filzigen Haaren versehen. Die unteren Laubblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert, die oberen Blätter nur einfach gefiedert, wobei die Blattzipfel linealisch geformt und höchstens 1,5 mm breit sind. Die Einzelblüten stehen in einem ausgebreiteten rispigen Gesamtblütenstand an meist bergebogenen トsten. Das eiförmige Blütenköpfchen ist im Durchmesser etwa 1 bis 2 Millimeter breit, der Köpfchenboden ist nicht behaart. Die Blütenhüllblätter sind graufilzig. Die winzigen Röhrenblüten sind gelb gefärbt. Verbreitung: Mitteleuropa Kartoffel-Rose Rosa rugosa Beschreibung Sie hat kurze, starke Stacheln und ein typisches, runzliges, kartoffelartiges Laub. Ihre Hagebutten sind sehr groß. Die Rosa rugosa ist winterhart, salzverträglich und anspruchslos. Sie wächst auch auf sandigen, armen Böden, auch in windigen Lagen. Ihre Blüten erscheinen von Juni - September und haben einen leichten Duft. Sie ist gegen Krankheiten wie Rosen-Rost und Sternrußtau weitgehend unempfindlich. Diese Eigenschaften wurden im Rahmen der Rosenzüchtung auf ihre Gartenformen, die Rosa-Rugosa-Hybriden, übertragen. Rosa rugosa bildet etwa 1,50 m hohe Sträucher, die sich oft durch Wurzelschösslinge weiter ausbreiten. Ihre Blätter sind 8 bis 15 cm lang und bestehen aus 5 bis 9 Fiederblättchen. Die Blüten sind dunkelrosa bis weiß, etwa 6 bis 8 cm Durchmesser. Doldiges Habichtskraut Hieracium umbellatum Merkmale: Das Doldige Habichtskraut erreicht eine Wuchshöhe von (10) 50 bis 120 (150) Zentimetern. Die ganze Pflanze ist drüsenlos oder arm an Drüsen. Sie ist mehr oder weniger reich behaart. Die Stängel sind schlank. Die Grundblätter sind zur Blütezeit fehlend. Die bis über 50 Stängelblatter sind meist 11 behaart. Ihre Form ist lineal-lanzettlich. Die Blütenköpfchen stehen zahlreich in doldenartigen Korbständen von 2 - 3 cm. Seltener stehen wenige Äste von der Dolde ab. Die Hüllblätter der Köpfchen sind regelmäßig dachig angeordnet. Sie sind alle stumpf, drüsenlos und an der Spitze abstehend und stark zurückgebogen. Die Köpfchen bestehen nur aus Zungenblten. Diese sind an der Spitze nicht bewimpert. Der Griffel ist meist gelb. Blütezeit ist zwischen August und Oktober. Die Art vermehrt sich sexuell. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten. Die Früchte sind drei bis fünf Millimeter lang, mit zehn zahnlosen Rippen. Das heißt, die Rippen verschmelzen an der Spitze zu einem ringartigen Wulst. Der Pappus ist zweireihig mit kürzeren und längeren Haaren. Vorkommen: Europa, Nordasien und Nord-Amerika. Besenheide Calluna vulgaris Beschreibung: Blätter nadelförmig 1-3mm lang, die in 4 Zeilen angeordnet sind, gegegenständig. Einseitige Traube Blüten kurz gestielt Vorkommen: Lichte Wälder, Heiden auf sauren Böden 2.4 Pflanzen vom Helgolander Oststrand Bibernellblättrige Rose Rosa pimpinelliefolia Beschreibung: Die Bibernell-Rose ist ein Strauch der Wuchshöhen von 30 bis 180 Zentimeter erreicht und sich auch durch unterirdische Ausläufer ausbreitet. Er besitzt dunkelbraune, aufrechte bis aufsteigende, stark verzweigte Äste. Die bräunlichen Zweige sind dicht und etwas ungleich mit geraden, selten gekrümmten fünf bis acht Millimeter langen Stacheln und derben, spitzen Borsten besetzt. Die Blütentriebe haben weniger und kürzere Stacheln als die Haupttriebe. Die matt- bis dunkelgrünen und unbehaarten Laubblätter sind (fünf bis) sieben bis elfteilig gefiedert. Die Fiederblättchen weisen eine fast kreisrunde bis elliptische Form auf. Der Blattrand ist doppelt drüsig gesägt. Die Nervatur ist kaum sichtbar. Die Nebenblätter besitzen spitze Öhrchen und nur selten bilden sie eine drüsige Zähnung aus. Klippenkohl Verbreitung: In Deutschland nur auf Helgoland 12 Pfeilkresse Cardia draba Beschreibung: Die Pfeilkresse besitzt weiße Kronblätter, die in dichte Scheindolden zusammengefasst sind und sehr gut riechen. Die Blütenstiele sind kahl. Der Fruchtknoten ist höchstens dreimal so lang wie breit. Die herzförmige Frucht ist stark zusammengedrückt und die Fruchtfächer sind einsamig. Die mittleren und oberen Stängelblätter mit herz- oder pfeilförmigem Grund sind stängelumfassend. Der Stängel selbst ist meist aufrecht und kantig. Die Pflanze wird insgesamt ca. 20 bis 50cm. Lebensraum: Man findet die Pfeilkresse an Wegrainen, auf Bahndämmen und auf Schutthalden, aber auch auf lehmigen Äcker und Weinbergen. Sie liebt steinigen, etwas kalkhaltigen Boden und bevorzugt trockene Standorte. Verbreitung: Europa und Westasien Blütezeit: Mai-Juli Gelappte Melde Atriplex laciniata Beschreibung [ Es sind selten Sträucher oder Halbsträucher, meist sind es ein- oder mehrjährige krautige Pflanzen. Oft sind die Pflanzen behaart, manche wirken dadurch bemehlt oder silbrig. Die Laubblätter sind meist wechselständig, selten gegenständig. Die Blüten sind immer eingeschlechtig. Die Arten sind einhäusig getrennt geschlechtig (monzisch) oder zweihäusig getrennt geschlechtig (dizisch). Die männlichen Blüten enthalten je drei bis fünf Kelchblätter und Staubblätter. Den weiblichen Blüten fehlen meist Blütenhüllblätter, bei wenigen Arten sind ein bis fünf Blütenhüllblätter vorhanden; sie sind aber meist von zwei Hochblättern umgeben. Die Stempel haben zwei Narben. Die Samen sind flach. Wilderübe Beta maritima Beschreibung: Die Wildformen von Mangold sind salzliebende (halophile), meist windbestäubte, mehrjährige krautige Pflanzen. Sie haben ihre Heimat in den Salzwüsten, entlang der Meeresküsten in China, Zentral- und Westasien, entlang der Küsten des Mittelmeeres und der europischen Küsten am Atlantik, auch an der Nordseeküste, wobei sie im südlichen Verbreitungsgebiet auch im Inland zu finden sind. Heute begegnen sie auch als Ruderalpflanzen. Die ursprüngliche Verbreitung der Wild-bete umfasst die Küsten des Mittelmeers und des nördlichen Mitteleuropas. Die ältesten archäologischen Funde stammen aus dem nördlichen Holland aus einer jungsteinzeitlichen Küstensiedlung. Hinweise für einen Anbau als Nahrungspflanze gibt es hier noch nicht und Früchte der Wild- und Kulturrübe sind nicht zu unterscheiden. Man vermutet eine Nutzung der Blätter der Wildform. Die Kulturformen von Beta sind wohl innerhalb des natürlichen Vorkommens 13 im Mittelmeerraum durch menschliche Auslese in der Antike entstanden. Salikraut Salsola kali Blüten mit Dornigen Spitzen Vorkommen: Meeresstrand, Dünen salzige Sandstellen im Binnenland Algen vom Helgoländer Oststrand 28.05.09: Spiraltang Fucus spiralis Sägetang Fucus serratus Vorkommen: Auf Felsen der unteren Gezeitenzone prägt oftmals eine Typische Braunalgen Zone aus Verbreitung: Atlantik, Küsten der Nordsee Blasentang Fucus vesicolosus Beschreibung: Die stark variierende Makroalge wird zwischen 30 und 100 cm lang. Sie besteht aus dem Thallus und einer Haftplatte. Die Farbe des Thallus variiert von olivgrün bis schwarzbraun. Kennzeichnend und namensgebend sind die paarig angeordneten Gasblasen, die der Pflanze Auftrieb im Wasser geben. Bei Ebbe schützt sich der Blasentang mit einer Schleimschicht vor Austrocknung. Im Sommer finden sich am Ende der Stängel Blasen mit gallertigem Inhalt und warzenartiger Oberfläche. Diese Blasen enthalten Geschlechtszellen, die durch Poren in der Blase austreten und andere Algen in der Nachbarschaft befruchten. Daraus entsteht das Jugendstadium der Alge, die Schwrmerzellen, die sich an neuen Korallenmoos Corallina officinalis Beschreibung : Das Korallenmoos setzt sich an Steinen und Felsen fest, dabei bevorzugt es brandungsgeschützte Stellen der unteren Gezeitenzone bis 18 Meter Tiefe (in seltenen Fällen bis 29 Meter). Man findet diese Alge aber auch sehr üppig in Gezeitentümpeln, wo sie sich gut entwickeln kann, Verbreitung: An den atlantischen Küsten, in der Nordsee (nur um die Insel Helgoland), Mittelmeer, westlichen Ostsee Knorpeltang Cutenella caespitosi Vorkommen: Auf Steinen und Felsen im Sand der Ufernähe meistens angespült. Verbreitung: Atlantische Küste, Nordsee Fingertang Laminaria digitata Beschreibung: festes Substrat, unterhalb der Gezeitenzone, braun, dünner Stiel mit Saugwurzel, Oberteil besteht aus einem runden, schmalen, sehr lang geschlitzten Lappen westl. Verbreitung: Ostsee, Nordsee, Atlantik bis Biskaya Palmentang Laminaria hyperborea Beschreibung: Auf festem Substrat, unterhalb der Gezeitenzone, braun, runder steifer Stiel mit Saugwurzel, Oberteil 14 besteht aus einem rundlich wirkenden, großen, geschlitzten Lappen Verbreitung: westl. Ostsee, Nordsee, Atlantik Zuckertang Laminaria saccharia Beschreibung: auf festem Substrat, unterhalb der Gezeitenzone, braun, runder Stiel mit Saugwurzel, Oberteil bis 40 cm breiter Lappen, an den Seiten gewellt Verbreitung: westl. Ostsee, Nordsee, Atlantik Gemeine Meersaite Chorda filum Beschreibung: Auf festem Substrat, in geringer Tiefe, olivbraun, unverzweigt, knorpelig, als Jungpflanze mit weißlichem Flaum Verbreitung: Ostsee, Nordsee, Atlantik Zarterfadentang Polysiphoria urceolata Purpurtang Cystoclonium purpureum Blutroter Seeampfer Delesseria sanguinea Beschreibung: Auf Felsen und Steine zu finden, blutrot, kurzer, runder Stiel, blattähnliche Oberteile mit Mittel- und gegenständigen Seitenrippen, alte Oberteile oft stark zerschlitzt Verbreitung: westliche Ostsee, Nordsee, Atlantik Speckkrustenalge Hildenbrandia rubra Beschreibung: auf Hartsubstrat, flächig wachsend, hell- bis bordeauxrot, flach, glatt, wie Farbflecken Verbreitung: Ostsee, Nordsee, Atlantik, Mittelmeer Roter Horntang Ceranium Rubrum Vorkommen: Auf Felsen und anderen Algen der Gezeitenzone bis zur einer Tiefe von 10m. Beerentang Sargassum muticum 15 Stacheltang Desmarestia aculeata Sägetang Beschreibung: auf festem Substrat, olivgrün, bandförmig, ledrig, gabelig verzweigt mit Mittelrippe, sägeartige Ränder, ohne Schwimmblasen westl. Verbreitung: Ostsee, Nordsee 16 3. Das Schwemmwatt verfasst von Angela Röhner und Claudia Groth 3.1 Wattexkursion: Crildumer Siel, 18.05.2009 Führung: Dr. Wehrmann 3.1.2 Die Gezeiten Unter Ebbe und Flut versteht man das periodische Steigen und Fallen des Meerwasserspiegels. Der Wasserstand schwankt zwischen Hoch- und Niedrigwasser, die Differenz wird als Tidenhub bezeichnet. Hauptursache der Gezeiten ist die Anziehungskraft des Mondes. Erde und Mond bewegen sich um einen gemeinsamen Schwerpunkt, der sich noch innerhalb der Erdkugel befindet. Die Anziehungskräfte des Mondes zur Erde, befinden sich auf der erdzugewandten Seite und die Fliehkräfte auf der entgegengesetzten Seite, Anziehungskraft und Fliehkraft heben sich im Erdmittelpunkt annähernd auf. Die Gezeiten treten zweimal täglich innerhalb eines Mondtages (24 h, 50 min) auf. Die Anziehungskräfte der Sonne sind wesentlich geringer, als die des Mondes. Bei Voll- und Neumond addieren sich die Wirkungen von Sonne und Mond, dadurch kommt es zur Springflut, dagegen heben sie sich bei Halbmond zum Teil auf, das nennt man Nippflut. Die Tidewasserlinien werden wie folgt eingeteilt: MTHWL = Mittlere Tidenhochwasserlinie MTNWL = Mittlere Tidenniedrigwasserlinie MSpTHWL = Mittlere Springtiden Hochwasserlinie MSpTNWL = Mittlere Springtiden Niedrigwasserlinie MNpTHWL = Mittlere Niptiden Hochwasserlinie MNptNWL = Mittlere Niptiden Niedrigwasserlinie 3.1.3 Das Schwemmwatt Das Flachmeer wird in drei Zonen eingeteilt, diese sind das Sublitoral, das Eulitoral und das Supralitoral. Das Supralitoral, welches aus den charakteristischen Salzwiesen besteht, liegt über dem normalen Hochwasserspiegel (MTHWL) und wird daher nur bei Springtiden und Sturmfluten überflutet. Die charakteristischste Pflanze, der Verlandungszone, der Salzwiese ist der Queller. Queller, Salicornia europaea Familie: Chenopodiaceae Auf das Supralitoral folgt die Gezeitenzone, das sogenannte Eulitoral, welches zweimal täglich durch die Ebbe trocken fällt und bei anschließend steigendem Meeresspiegel wieder überflutet wird. Besteht der Boden aus Sand und Schlick, bezeichnet man diesen Bereich als Schwemmwatt. Hier kommt es zu starken Temperatur- und Salzgehaltschwankungen. Die Temperaturunterschiede können alle sechs Stunden bis zu 10°C betragen. 17 Dieser extreme Lebensraum wird nur von wenigen Arten, allerdings mit sehr hoher Individuenzahl besiedelt. Die Oberfläche des Schwemmwatts ist geprägt durch Priele und Rinnen. Priele sind flussähnliche Wasserrinnen. Die Strömungsrichtung im Priel hängt von den Gezeiten ab, wobei die Wasserrinnen die Hauptwege für das ein- oder ausströmende Meerwasser sind und auch bei Niedrigwasser nicht trockenfallen. Man unterscheidet zwischen Schlick-, Misch- und Sandwatt. An das Eulitoral schließt sich das Sublitoral, an, welches dauerhaft überflutet ist. Schlickwatt Im Schlickwatt befindet sich das feinste Substrat, welches einen geringeren Sauerstoffgehalt aufweist. Dies ist an der schwarzen Färbung des Substrats, dicht unter der Oberfläche erkennbar. Allerdings ist die Dichte der Oxidationsschicht unterschiedlich. Es wird unterteilt in suppiges und lagebeständiges Schlickwatt. Die Oberfläche wird von Diatomeen besiedelt. Mischwatt Das Mischwatt, weist ein gröberes Substrat und einen höheren Sauerstoffgehalt, als das Schlickwatt auf. Grünalgen stabilisieren die Oberfläche in der Nähe von Prielen. Sandwatt Das gröbste Substrat liegt im Sandwatt vor, hier ist der Sauerstoffgehalt am höchsten, allerdings ist es sehr Nährstoffarm. Dort findet man Strömungs- sowie Oszillationsrippel. Methoden der Probennahme Zur Probenentnahme aus dem Substrat, nutzen wir Spaten und Stechkasten, sowie Netze und Siebe für die Probenentnahme in den Prielen. Der Stechkasten hat die Maße 16,7 x 9,5 cm, diese Probenentnahme ist quantitativ und wird mit einem Faktor von 62,5 auf 1m² hochgerechnet. 3.1.4 Artenliste Stechkasten Probe im Mischwatt von Crildumer Siel Arten: Hydrobia ulvae Anzahl 270 Hochrechnung auf 1m² 16.875 Cerastoderma edule 5 312,5 Macoma balthica 1 62,5 Corophium volutator 1 62,5 Polychaeta x x Wattproben Crildumer Siel Actinaria 18 Sagartia sp. Polychaeta Arenicola marina Pygospio elegans Lanice conchilega Hediste diversicolor Nephthys sp. Annelida Peloscolex benedeni Crustacea Crangon Crangon (Priele) Gammarus sp. (zwischen Schill und Muscheln) Orchestia gammarellus Corophium volutator Semibalanus balanoides (Aufwuchs) Elminius modestus (Aufwuchs) Gastropoda Hydrobia ulvae Littorina littorea Crepidula fornicata (Schill und Muscheln) Lepidochitona cinera (Schill und Muscheln) Bivalvia Cerastoderma edule Macoma balthica Crassostrea gigas Mya arenaria Scrobicularia plana Mytilus edulis Actinaria Sagartia troglodytes Lebensweise: in sedimentgefüllten Ritzen von Hartböden; unterhalb der MTNL Polychaeta Nephthys sp Lebensweise: in Sand- und Feinsandböden, auf Muschelbänken. Von der Gezeitenzone an abwärts. Omnivor. 19 Arenicola marina Lebensweise und Ernährung: Lebt in U - förmigen Röhren, reichert diese während der Flut mit Plankton an und frist das Plankton während der Ebbe Körperbau: Dicker Vorderkörper, dünner Hinterleib Pygospio elegans Lebensweise. Lebt in Y – förmigen Röhren, diese bestehen aus Schill, Sand und Schlickböden Körperbau: fadenförmig, dünn, gelblich, zwei lange Fühler am Kopf Ernährung: Diatomeen und Plankton. 20 Lanice conchilega Lebensweise: Baut bäumchenförmige Röhren aus Schillpartikeln, viele Tentakel am Kopf Ernährungsweise: baut ein Schleimnetz um die Tentakel und fängt so Plankton und organische Substanzen, weidet Schleimnetz ab Lebt im Sand, Grobsandböden oder Muschelbänken. Crustacea Orchestia gammarellus Körper grau- bis rotbraun, glatt mit gekrümmtem Rücken und runden, dunklen Augen. Erstes Antennenpaar ist wesentlich kürzer als das zweite Paar. Zweites Brustbeinpaar des Männchens endet in einer scherenartigen Klaue. Nachtaktiv. 21 Corophium volutator Das zweite Antennenpaar ist besonders stark ausgeprägt und kann beim Männchen Körperlänge erreichen. In geschützten, sandigen oder schlammigen Flachwassergebieten. Häufigste Krebstierart des Wattenmeeres. Sammelt mit Hilfe der langen Antennen Kieselalgen, Detritus und auf den Boden gefallene Partikel. Semibalanus balanoides (Aufwuchs); Gemeine Seepocke Auf Steinen und Pfählen nahe der Wassergrenze, bei Hochwasser oft mit Wasser bedeckt. Sie überlebt längere Trockenperioden sowie Einfrieren. Elminius modestus (Aufwuchs); Australische Seepocke Das flache, kegelförmige Gehäuse besteht aus vier grauweißen Platten. Verträgt im Gegensatz zur Brackwasser- und Gemeinen Seepocke weder Tieffrieren noch niedrige Salzgehalte. 22 Crangon crangon Lebensweise: Nachtaktive Beutefänger Körperbau: langgestreckt, zwei Antennenpaare, Schwanz segmentiert mit Schwanzfächer am Ende. Weichböden im Flachwasser und Gezeitenzonen. Gammarus sp. Körperbau: Körper seitlich abgeflacht, leicht gekrümmt, zwei Antennenpaare, erstes Antennenpaar länger und mit kleinen Seitenast drei Rückwärtsgerichtete Schwimmbeine am Hinterleib Sand, Hartböden, Muschelbänke, Algen Gastropoda Crepidula fornicata (Schill und Muscheln); Australische Pantoffelschnecke Innenseite des Mundes mit kleiner weißer Platte. Pantoffelschnecken können Geschlechtsumwandlungen vornehmen. Pantoffelschnecken ernähren sich von mikroskopisch kleinem Phytoplankton. Ebenso wie die Austern oder Miesmuscheln, auf denen sie häufig sitzen und somit zur Konkurrenz werden können. 23 Lepidochitona cinera (Schill und Muscheln); Rändel - Käferschnecke Mantelplatten unregelmäßig, gelblich, rotbraun und grün marmoriert. Ab der Niedrigwasserlinie. Hydrobia ulvea Gehäuse spitz mit sieben eingewölbten Umgängen, Mündung oval, stumpfe Seite oben Gelb bis dunkelbraun Sandböden Littorina littorea 24 Gehäuse kräftig kegelförmig, Oberfläche mit kleinen ovalen Zusatzstreifen, Außenlippe mit flachem Winkel am Gehäuserand führend Weich- und Hartböden Bivalvia Macoma balthica Tiefe Mantelbucht, deren untere Grenze mit der Mantellinie auf gleicher Höhe liegt. Lebt schief in gemischtem Sandsubstrat vergraben. Mit Hilfe des Fußes kann sie sich wieder eingraben und langsam kriechen. Lebt ab der Niedrigwasserlinie und ist häufig mit Klaffmuscheln und Herzmuscheln vergesellschaftet. Crassostrea gigas; Pazifische Auster Oval bis länglich, stark skulpturiert, bräunlich, mit violetter Schließmuskelmarkierung. Die Art stammt aus Japan und ist in Europa eingebürgert, wo sie erfolgreich überlebt. 25 Mya arenaria Weißlich mit konzentrischen Streifen und graubraunem Periostrakum. Nach vorne hin abgerundet, nach hinten hin rundlich, jedoch leicht zugespitzt. Lebt in sandigem Mischsubstrat und hat lichtempfindliche Siphonen. Mytilus edulis Schale blauschwarz, glatt und mit Zuwachslinien, Wirbel an dem zugespitzten Vorderende. Hinterende gerundet. Schale glänzt auf der Innenseite perlmuttartig. Braunvioletter, zungenförmiger Fuß, mit gut entwickelter Byssusdrüse. Mit Hilfe des Fußes kann sich die gemeine Miesmuschel langsam fortbewegen. Miesmuscheln vertragen größere Schwankungen des Salzgehaltes und der Temperatur und können große Miesmuschelbänke bilden. Die Muscheln können als Filtrierer kleine Sinkstoffe, Algen, Bakterien und Viren aufnehmen. Scrobicularia plana Schale oval, flach, zerbrechlich, Außenseite konzentrisch gestreift, Schlick- und Sandböden 26 Quellen: Senckenberg-Schule Protokoll zur Nordsee-Exkursion 3. – 15. Juni 2007 Düne, Strand und Wattenmeer (Kosmos Naturführer) Der große Kosmos Strandführer Encarta Enzyklopädie 2007 www.wissen.de Bilder: CD Nordsee- Exkursion 2009 Senckenberg Schule Türkay http://www.umaine.edu/marine/people/sites/slindsay/LindsayLab/Assets/images/q5.jp g http://www.unige.ch/sciences/biologie/biani/msg/teaching/photos%20liste/Arenicola% 20marina2.JPG http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/e/e5/Lanice_conchilega.jpg/24 0px-Lanice_conchilega.jpg http://www.cryptosula.nl/photos/Orchestiagammarellusweb.jpg http://www.aquasense.nl/NR/rdonlyres/6BF56B69-DA11-4DB28AB7-156B42FB1 http://farm1.static.flickr.com/55/148445612_772d4809ca.jpg?v=0 http://www.ncl.ac.uk/barnacles/Site/Media_files/Grouped%20Elminius%20modestus %20I.jpg http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/8/82/Crangon_crangon.jpg http://www.marine-genomics-europe.org/upload/Crepidula_fornicata_copie.jpg http://www.asturnatura.com/Imagenes/especie/lepidochitona-cinerea.jpg http://www.conchology.be/images/Label/130000tb/137545.jpg http://www.gastropods.com/Shell_Images/G-L/Littorina_littorea_2.jpg http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/f/f3/Macoma_baltica.jpg/250p x-Macoma_baltica.jpg http://elrincondelmalacologo.iespana.es/Repetidas/Bivalvos/Crassostrea%20gigas.jp 27 g http://www.unige.ch/sciences/biologie/biani/msg/teaching/photos%20liste/Mya%20ar enaria.2.JPG http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/af/Blue_mussel_(Mytilus_edulis)_s hell.jpg http://elrincondelmalacologo.iespana.es/Repetidas/Bivalvos/Scrobicularia%20plana.j pg 28 4. Das Felswatt verfasst von Massimo Terragni 4.1 Allgemeines Fels und Klippenküsten unterscheiden sich stark in ihrer Struktur, von anderen Lebensräumen an der Küste. Diese Landschaft ist durch Felstürme, Brandungstore, Vorsprunge und Klüfte geprägt. Das stark erodierte Gestein, mit seinen Höhlen, Klüften, Spalten, und Vertiefungen, bietet den meisten Bewohnern des Felswattes vielfältige Rückzugmöglichkeiten. In diesem Lebensraum überwiegt die epibentische (auf dem Boden lebende) Fauna und Flora, da es nur wenige Arten gibt, die die Fähigkeit haben, sich auf mechanische oder chemische Art, in weiches Gestein (z.B. Kalkstein), zu bohren . Die Artenvielfalt ist hier groß, manche der Arten werden als Leitarten genutzt, um die verschiedenen Besiedlungsgürtel zu kennzeichnen. Diese fallen mehr oder weniger breit aus, je nach Neigungswinkel der Klippe und Ausrichtung zur Brandung. 4.2 Die Zonen Das Felswatt wird in drei Zonen (Besiedlungsgürtel) gegliedert, die jeweils die typischen Tier- und Pflanzen-Arten beherbergen. 4.2.1 Supralitoral (Spritzwasserzone) Als Supralitoral bezeichnet man den Bereich, der nur während Sturm- und Spring-Fluten vom Wasser bedeckt wird. - typischen Arten: Lichenes (Flechten): -Caloplaca spp. ; -Verrucaria spp. ; -Xanthoria spp. Arthropoda (Gliederfüßler): -Scolioplanes marittimus (Hundertfüßler, Chilopoda); - Collembola ( Flügellose Insekten). 4.2.2 Eulitoral (Gezeitenzone) Als Eulitoral bezeichnet man den Bereich, der bei Flut mit Wasser bedeckt wird. Aufgrund des Algenbewuchses wird es in drei Zonen aufgeteilt. Oberes Eulitoral (Enteromorpha-Zone): - am kürzesten vom Wasser bedeckte Zone des Eulitoral. - typische Arten: Grünalgen (Chlorophita): -Enteromorpha spp. (Darmtang); -Blindigia spp. (Röhrentang) . Gastropoda (Schnecken / Mollusca): -Littorina saxatilis (Rauhe Strandschnecke), bei dieser Schnecke kommen keine Larvenstadien mehr vor, das ist eine Anpassung in die Richtung des Landlebens. Mittleres Eulitoral (Fucus spiralis, Fucus vesicolosus –Zone): - die Wasserbedeckungszeit dauert länger als bei dem Oberes Eulitoral, da diese Zone sich etwa mittig befindet, in der Ausbreitung der Flut, und so länger die Auswirkungen dieser genießen kann. -Typische Arten: Braunalgen (Heterokontophyta) : -Fucus spiralis (Gabeltang); -Fucus vesicolosus (Blasentang). Arthropoda (bzw. Crustacea) : -Semibalanus balanoides (Gemeine Seepocke); -Elminius modestus (Australische Seepocke). An Gastropoda : -Littorina littorea (Gemeine Strandschnecke). Bivalvia (Muscheln / Mollusca): -Mytilus edulis (Miesmuschel). Unteres Eulitoral (Fucus serratus–Zone): - am längste vom Wasser bedeckte Zone des Eulitoral. Dieser Bereich befindet sich an der Niedrigwasserlinie und bleibt als letztes trocken, bei Ebbe, so wird es als erstes mit Wasser überflutet, bei Flut. -Typische Arten: Heterokontophyta : -Fucus serratus (Sägetang). Chlorophyta: -Cladophora rupestris (Pinseltang). 29 Gastropoda : -Littorina obtusata (Flache Strandschnecke) ; -Littorina mariae (Flache Strandschnecke), die zwei Arten sind fast identisch . –Gibbula cineraria (Aschgraue Kreiselschnecke). Die Seepocken (Cirripedia) finden sich von oberem bis zum unteren Eulitoral mit zunehmender Besiedlungsdichte, proportional zu der zunehmenden Wasserbedeckungszeit. Die Gezeitentümpel stellen, im Eulitoral Lebensräume dar, die von Organismen genutzt werden, die ein rein aquatisches Leben führen. 4.2.3 Sublitoral Als Sublitoral bezeichnet man die Küstenzone die permanent vom Wasser bedeckt ist. Es wird auf Grund des Algenbewuchses in zwei Bereiche unterteilt. Oberes Sublitoral (Laminaria-Zone). -Typische Arten: Heterokontophyta: -Laminaria digitata (Fingertang); -Laminaria hyperborea (Palmentang); -Laminaria saccharina (Zuckertang). Unteres Sublitoral (Rotalge-Zone). -Typische Arten: Rotalgen (Rodophyta): -Ceramium rubrum (Roter Horntang); -Delesseria sanguinea (Blutroter Seeampfer). 4.3 Funddaten 4.3.1 Funddaten 17.05.09, alte Hafeneinfahrt, künstliches Hartsubstrat. Ähnliche Bedingungen wie im Felswatt konnten wir schon beim ersten Ausflug finden. Nämlich beim künstlichen Hartsubstrat an der alten Hafeneinfahrt in Wilhelmshaven. Supralitoral: Arthropoda: - Scolioplanes marittimus, - Petrobius brevistylis (Felsenspringer/ Insecta), - Ligia oceanica (Klippenassel/ Crustacea). Lichenes: -Caloplaca spp. (Crustenflechte). Spermatophyta (Samenpflanzen): -Artemisia maritima (Meerstrandwehrmut) -Spergularia salina (Salzpärkling) -Atriplex portulacoides (Salzmelde) -Sonchus avensis (Ackergänsedistel) -Limonium vulgare (Strandflieder) -Plantago maritima (Meerstrandwegerich) -Glaux maritima (Strandmilchkraut) -Bolbo schoenus maritimus (Meerstrandsimse). 30 Eulitoral: Chlorophyta: -Ulva compressa (Darmtang) -Ulva lactuca (Meersalat) Heterokontophyta: -Fucus spiralis Arthropoda: -Semibalanus balanoides -Elminius modestus -Gammarus spp./locusta ? (Flohkrebse, Amphipoda) -Carcinus maenas (Gemeine Strandkrabbe) Gastropoda: -Littorina littorea -Lepidochitona cinerea (Käferschnecke) Bivalvia : -Scrobicularia plana (Grosse Pfeffermuschel) -Macoma baltica (Baltische Plattmuschel) -Crassostrea gigas (Pazifische Felsenauster) -Mytilus edulis (Miesmuschel) -Cerastoderma edule (Herzmuschel) Sublitoral : Arthropoda: (bzw. Crustacea) : -Praunus flexuosus (Gebogene Schwebegarnele) -Carcinus maenas Gastropoda: -Crepidula fornicata (Pantoffelschnecke) -Buccinum undatum (Wellhornschnecke). 4.3.2 Funddaten Helgoland 26.05.09 , Felswatt. Helgoland ist das einzige natürliche Felswatt in den deutschen Küstengebieten. Die Klippe besteht hauptsächlich aus Sandstein. Supralitoral : 31 Lichenes : -Caloplaca spp. Eulitoral : Heterokontophyta: -Fucus vesiculosus -Fucus serratus -Sargassum muticum (Bärentang) Arthropoda: (Crustacea): -Pilumnus hirtellus (Borstenkrabbe) -Hemigrapsus sanguineus (eine aus Asien eingewanderte Art ) -Semibalanus balanoides -Elminius modestus -Gammarus spp. (Flohkrebse) -Idotea granulosa (Körnige Meerassel) -Carcinus maenas Gastropoda : -Lepidochitona cinerea -Littorina obtusata -Nucella lapillus (Purpurschnecke) -Littorina littorea -Littorina saxatilis (Rauhe Strandschnecke) -Gibbula cineraria (Aschgraue Kreiselschnecke) Bivalvia: -Mytilus edulis -Ostrea edulis (Europäische Oster) -Crassostrea gigas. Anellida (Ringelwürmer): Polychaeta (Borstenwürmer): - Polydora cilliata (Gewöhnlicher Polydora Wurm) - Spirobis spirobis (Posthörnchenwurm) - Lanice conchilega (Bäumchenröhrenwurm) Olygochaeta: - Peloscolex benedemi Echinodermata (Stachelhäuter) : -Asterias rubens (Gemeiner Seestern) -Amphipolis squammata (Schuppiger Schlangenstern) Anthozoa (Korallen, Seeanemone): -Actinia equina (Pferdeactinie) Porifera (Schwämme): -Halicondria panicea (Brotkrumenschwamm). Sublitoral: 32 Chlorophyta: -Cladophora rupestris Heterokontophyta: -Laminaria hyperborea -Laminaria saccharina -Desmarestia aculeata (Stacheltang) Rodophyta: -Corallina officinalis (Korallenmoos) -Delesseria sanguinea -Ceramium rubrum (Roter Horntang) -Hildenbrandia rubra (Speckkrüstenrotalge) -Polysiphonia urceolata (Zahrter Fadentang) -Cystoclonium purpureum -Chondrus crispus. Arthropoda: (Crustacea): -Cancer pagurus (Taschenkrebs) -Carcinus maenas Hydrozoa: -Hydralmannia falcata Bryozoa (Moostierchen): -Flustrellidra hispida (Rotdorniges Moostierchen) Condrychtyes (Knochenfische): -Spinachia spinachia (Seestichling). 33 34 5. Plankton verfasst von Selina Becker und Sina Heidenreich 5.1 Allgemeines Der Begriff „Plankton“ (gr. „Treibgut, das Umhergetriebene“) bezeichnet die Lebewesen des Pelagials (der Freiwasserzone), welche, im Gegensatz zum Nekton, nicht selbst zu einer aktiven Fortbewegung im Wasser fähig sind, sondern sich lediglich in der freien Wassersäule auf- und abbewegen können. Sie werden folglich durch die Strömung verbreitet, ihre Eigenbewegung ist im größeren Maßstab irrelevant. Zunächst gibt es zwei Arten von Plankton: Das Phytoplankton, bei dem es sich um pflanzliche Organismen (größtenteils einzellige Algen) handelt, welches für die Primärproduktion im Meer verantwortlich ist (Größe ca. 5 – 100µm). Es befindet sich in den lichtdurchfluteten Schichten des Wassers. Die wichtigsten Vertreter sind: - Diatomeen (Kieselalgen): sehr kleine, Nitrat-limitierte Organismen, die im Frühjahr eine Blüte erleben - Dinophyceen (Dinoflagellaten), welche molekularen Stickstoff aufnehmen und Phosphatlimitiert sind; sie erreichen den Höhepunkt ihrer Blüte im Juli - Chrysophyceen (Gelb-grün-Algen), welche das ganze Jahr vorhanden sind und lediglich bei Phaeocystis eine Blüte (genügend Sonne und Nährstoffe) vorweisen können Die Algenblüten treten in zyklischen Abständen über das Jahr verteilt auf und werden von einem erhöhten Nährstoffangebot sowie genügend Sonneneinstrahlung zur Photosynthese angetrieben. Das Zooplankton besteht hingegen aus tierischen Organismen, welche sich im Regelfall vom Phytoplankton ernähren. Das Holoplankton umfasst tierische Lebewesen, die ihr gesamtes Leben als Teil des Planktons verbringen. Beispiele hierfür sind Vertreter der Ctenophora sowie calanoide Copepoda und Amphipoda. Im Gegensatz dazu gehören die meroplanktischen Organismen nur für einen gewissen Teil ihres Lebenszyklus zum Plankton, welches sie nach Beenden des Larvenstadiums als benthische Tiere oder Nekton verlassen. Hierzu gehören vor allem Larven von beispielsweise Crustaceen (Nauplien von Balanoidea, Zoëa von Carcinus maenas) und Polychaeten . Das Plankton lässt sich zusätzlich nach einer Größenskala unterteilen in: - Megaplankton (> 5 mm): z.B. planktische Crustacea, Medusen, Siphonophora; Makroplankton (5 – 1 mm): meist Zooplankton wie Krebse, Medusen, Fischbrut und Fischlarven (=Ichthyoplankton); Mesoplankton (1 – 0,5 mm): in der Regel Copepoda und große Dinoflagellata; Mikroplankton (500 – 50 µm): Ciliata, größtenteils Phytoplankton (Dinoflagellata); Nanoplankton (50– 5µm): vor allem Coccolithophorida, Silicioflagellata; Ultraplankton (< 5 µm): Bakterien, winziges Zoo- und Phytoplankton Um Proben des Planktons zu erhalten, gibt es verschiedene Methoden, die zu jeweils unterschiedlichen Ergebnissen führen. Das Planktonnetz stellt eine qualitative Probennahmetechnik dar, vorausgesetzt, es wird ohne Umdrehungsmesser verwendet. In diesem Falle ist es unbekannt, wie viel Wasser durch das Netz fließt, während das Wasser damit beprobt wird. Bei Einbau eines Zählers, dessen eingebauter 35 Propeller sich proportional zu steigender Einstromgeschwindigkeit schneller dreht, lässt sich lediglich eine semiquantitative Auswertung der Proben erstellen. Planktonnetze finden standartmäßig in verschiedenen Maschenweiten Verwendung: - 500 µm: Zooplanktonnetz, hiermit wird in der Regel lediglich tierisches Plankton gefangen; 300µm: Phytoplanktonnetz, mit dem größeres, nicht jedoch kleineres tierisches Plankton eingesammelt wird 100 µm: feines Phytoplanktonnetz für kleinere pflanzliche Organismen aus der Wassersäule Diese Maschenweiten stellen Standartgrößen dar und werden, je nach Fragestellung (z.B. bei besonderem Interesse an kleinen Algen 100 µm) gezielt eingesetzt, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten. Die Filterleistung der Netze ist jedoch abhängig von der Maschenweite und dem Verstopfungsgrad der Netze, welche wiederum mit dem Wasserstrom in Zusammenhang stehen. Für den Fang größerer Tiere mit hoher Beweglichkeit ist eine Kombination aus großer Maschenweite und einer Zuggeschwindigkeit von bis zu zwei Knoten zu wählen, was eine schnelle Filterleistung gewährleistet; außerdem ist der Grad der Verstopfung eher gering, da kleinere Organismen durch das für sie zu große Sieb einfach hindurchgleiten. Kleinere Planktonvertreter werden mit einer geringeren Maschenweite gefangen, was jedoch Nachteile wie schnellere Verstopfung und Wasserstau, was die Flucht größerer Organismen begünstigt, beherbergt. Um ein quantitatives Ergebnis zu erhalten, kann man einen Wasserschöpfer zu Hilfe nehmen. Dieser besteht aus einem offenen Gefäß (Zylinder), welches durch ein elektrisches Signal in einer gewünschten Tiefe (ein Messfühler stellt den Druck der Wassertiefe fest) durch mit Scharnieren befestigte Klappen verschlossen werden kann. Diese Methode eignet sich besonders für die Entnahme kleinerer Planktonorganismen, gestattet allerdings nur eine Beprobung im Literbereich und ist somit eher eingeschränkt, was die Ergebnisse betrifft. Die Möglichkeit einer Wasserpumpe, die aus einem in die Tiefe gelassenen Schlauch, über welchen Wasser angesaugt wird, welches man filtert, erlaubt die Entnahme relativ großer Mangen zu filternden Wassers sowie einen Volumenbezug, stellt jedoch nicht unbedingt eine sehr schonende Methode zur Entnahme von Planktonproben dar. Somit werden, je nach Vorhaben, verschiedene Probennahmetechniken für verschiedene Fragestellungen angewendet. 5.2 Artenliste Planktonprobe A Deutschland, Niedersachsen, Wilhelmshaven, Jade Datum: 21.05.2009 Cnidaria Hydrozoa Bougainvillea britannica Tiaropsis multicirrata Scyphozoa Aurelia aurita Chrysaora hysoscella Anthozoa Larve Ctenophora Bolinopsis infundibulum Pleurobranchia pileus Larve Polychaeta Lanice Conchilega Sabellaria sp. Acnidaria Annelida 36 Larve Arthropoda Crustaceae / Cirripedia Semibalanus balanoides Crustaceae / Decapoda Carcinus maenas Tunicata Oikopleura dioica 5.3 Artenliste Planktonprobe B Deutschland, Schleswig-Holstein, Helgoland [Reede: zw. Hauptinsel und Düne] Datum: 26.05.2009 Maschenweite: 500µm Phytoplankton Diatomeae Eucampia zodiacus Odontella mobiliensis (=Biddulphia m.) Cthenophora Pleurobranchia pileus Polychaeta Lanice conchilega Pectinaria koreni Crustaceae / Phyllopoda Evadne nordmanni Podon leuckarti Crustaceae / Decapoda Carcinus maenas Pandalus cf. montagui Echinoidea Echinocardium cordatum Ophiuroidea Ophiothrix fragilis Diatomeae Coscinodiscus sp. Hydrozoa Indet Polychaeta Sabellaria sp. Scoloplos sp. Crustaceae / Cirripedia Balanus sp. Balanus concinnus Crustaceae / Phyllopoda Evadne nordmanni Podon leuckarti Crustaceae / Copepoda Acartia clausi Acnidaria Annelida Arthropoda Echinodermata Maschenweite: 280µm Phytoplankton Cnidaria Annelida Arthropoda 37 Calanoida indet Harpacticoida indet Thalassiosira rotula Maschenweite: 75µm Phytoplankton Diatomeae Chaetoceros sp. Conscinodiscus sp. Conscinodiscus concinnus Detonula sp. Eucampia sp. Eucampia zodiacus Nitzschia sp. Nitzschia ceal Nitzschia longissima Rhizosolenia imbricata Dinoflagellata Indet Dauerzysten Ceratium furca Ceratium lineatum Peridinum sp. Foraminifera indet Gastropoda Larve Crustaceae / Cirripedia Balanus crenatus Crustaceae / Phyllopoda Evadne nordmanni Crustaceae / Copepoda Indet Acartia clausi Echinoidea Larve Protozoa Mollusca Arthropoda Echinodermata 5.2 Artenliste Planktonprobe C Deutschland, Schleswig-Holstein, Helgoland [Reede: zw. Hauptinsel und Düne] Datum: 28.05.2009 Maschenweite: 500µm Phytoplankton Haptophyta Phaeocystis globosa Diatomeae Conscinodiscus sp. Conscinodiscus concinnus Conscinodiscus lineatus Rhizosolenia delicatula Dinoflagellata Ceratium sp Ceratium furca Protozoa 38 Cnidaria Hydrozoa Coryne tubulosa Polychaeta Lanice conchilega Gastropoda Littorina sp. Crustaceae / Phyllopoda Evadne nordmanni Podon sp. Podon leuckarti Crustaceae / Copepoda Acartia clausi Calanus helgolandicus Oithona helgolandia Temora longicornis Crustaceae / Decapoda Carcinus maenas Pandalus montagui Pagurus bernhardus Echinoidea Pluteus – Larve Echinocardium cordatum Annelida Mollusca Arthropoda Echinodermata Tunicata Oikopleura dioica Chordata Fischeier Maschenweite: 280µm Phytoplankton Diatomeae Chaetoceros sp. Coscinodiscus sp. Coscinodiscus concinnus Eucampia zodiscus Odontella sinensis Rhizosolenia sp. Polychaeta Lanice conchilega Pectinaria koreni Sabellaria sp. Gastropoda Larve Crustaeae / Phyllopoda Evadne nordmanni Podon sp. Podon intermedius Podon leuckarti Crustaceae / Copepoda Acartia clausi Calanus sp. Calanus helgolandicus Pseudocalanus elongatus Crustaceae / Decapoda Carcinus maenas Annelida Mollusca Arthropoda 39 Pandalus sp. Echinodermata Echinoidea Echinocardium cordatum Tunicata Oikopleura dioica Chordata Fischeier Maschenweite: 75µm Phytoplankton Diatomeae Chaetoceros sp. Chaetoceros protuberans Coscinodiscus concinnus Ditylum brightwelli Eucampia zodiacus Nitzschia cf. reversa Odontella sp. Odontella sinensis Rhizosolenia styliformis Dinoflagellata Ceratium furca Ceratium lineatus Noctiluca scintillans Polychaeta Lanice cochilega Crustacea / Cirripedia Balanus crenatus Crustaceae / Copepoda Acartia clausi Calanoida indet Oithona helgolandica Thalassiosira rotula Protozoa Annelida Arthropoda 40 6. Sublitorales Benthos – Allgemeines und Methodik verfasst von Christine Gunia 6.1 Allgemeines - Sublitorales Benthos Das Sublitoral liegt unterhalb der Mittleren Tide-Niedrigwasserlinie (MTNWL). Dieser Bereich befindet sich auch bei Ebbe und Flut ständig unter Wasser. Es beschreibt einen Raum, der die Freiwasserzone mit Nekton und Plankton sowie die Bodenzone mit vagilen und sessilen Organismen umfasst. Das Benthos wird aufgegliedert in Epi- und Endobenthos. Das Epibenthos umfasst alle Organismen, die auf dem Meeresboden leben, das Endobenthos alle Organismen im Meeresboden. Zur Untersuchung des sublitoralen Benthos werden verschiedene Sammelmethoden verwendet, die im Folgenden vorgestellt werden. 6.2 Methodischer Teil Sammelmethoden: - Quantitativ: - Kastengreifer nach REINECK - Backengreifer nach VAN VEEN - Qualitativ: - Baumkurre - Ringdredge - Plankton: - Planktonnetz Einteilungen: Die Sammelmethoden werden in quantitative und qualitative Methoden eingeteilt. Qualitative Sammelmethoden werden angewandt, um den Artenreichtum festzustellen, quantitative um festzustellen, wie viel von einer Art in einem definierten Gebiet vorhanden ist, um diese Ergebnisse dann mit früheren zu vergleichen und demographisch betrachtet Schlüsse zu ziehen. Kastengreifer nach REINECK: Mit diesem Kastengreifer werden Sedimentproben entnommen, bei denen man auch Schichtung sehen kann, da diese bei der Entnahme nicht gestört werden. Die Grundfläche der Proben beträgt 14 x 28cm und kann bis zu 30cm tief eingreifen. Die recht sperrige, schwere Apparatur kann von kleineren Schiffen nur bis zur Windstärke 5 eingesetzt werden. Kastengreifer nach REINECK A: Gerät mit Pyramidenförmigen Führungsstuhl, Grundfläche 300 x 300cm, Aufgabe: bei Probennahmen senkrecht halten B: einsatzbereites Gerät, Seil 1: Fixierung des Greifers, Seil 2: Schließen des Greifermessers und Hieven des Gerätes C: 1= Gewicht-Stange mit aufgelegten Gewichten, 2= Kastenschuh, 3=geöffneter Kasten, 4= Boden zum Verschließen des Kastens 41 Backengreifer nach VAN VEEN: Bei diesem Gerät ist der Schließmechanismus mit der Eingrabwirkung gekoppelt, welche beim Hieven noch verstärkt wird. Dadurch kann selbst in feste Sedimente tief eingedrungen werden. Bei der Benutzung ist folgendes zu beachten: - richtige Koordination der Schenkel, um gerades Herablassen und Aufsetzen auf Grund zu gewährleisten - Trossen über Rollen führen Mit dem Bodengreifer können Proben aus Tiefen von über 1000m genommen werden. Der Einsatz des Gerätes ist von kleinen Schiffen selbst bei Windstärken von 5-6 noch möglich. Für die geologische Untersuchung ist der Bodengreifer von geringer Bedeutung, da die Schichtungen bei der Probenentnahme gestört werden. Backengreifer nach VAN VEEN A: geöffneter Bagger kurz über dem Meeresboden, beim Aufsetzen fällt der Sperrhebel (H) nach unten B+C: scherenförmiges Schließen beim Hieven, beißzangenartiges Eindringen des Baggers in den Boden Baumkurre: Die Baumkurre ist eine Weichgrunddredge, bei der ein Metallrohr (der „Baum“) mit Schlittenkufen das Netz offen hält. An den Kufen befinden sich ein Grundtau und eine Kette. Eine oder mehrere Vorketten scheuchen die Tiere vor dem Netz auf. In diesem Fall wurde eine Kurre mit 2m Breite und einer Maschenweite von 1cm im Steert benutzt. Die Schleppstrecke betrug etwa 1 Seemeile (entspricht etwa 1,87km), somit wurden jeweils etwa 3740 Quadratmeter Fläche befischt. Für die Fischerei verwendet man größere Kurren mit unterschiedlichen Maschenweiten. Um zum Beispiel Crangon crangon zu fischen, werden sehr feine Netze benötigt. In der Tiefsee ist der Einsatz dieses Gerätes wegen der langen Hiev- und Fierzeiten riskant, denn dadurch ist nicht gewährleistet, ob das Gerät richtig auf dem Meeresboden aufkommt. Baumkurre 42 Ringdredge: Die Ringdredge wird, genauso wie die Baumkurre, über den Meeresboden gezogen. Jedoch dringt sie dabei zu etwa einem Drittel in das Sediment ein, wodurch endobenthische Arten vornehmlich befischt werden. Nachteilig stellt sich dabei im Gegensatz zur Baumkurre heraus, dass sich die Ringdredge sehr schnell füllt. Entleerung der Ringdredge Planktonnetz: Das Planktonnetz wird im Pelagial an oder kurz unterhalb der Wasseroberfläche eingesetzt und fängt gezielt Plankton. Es wird am Heck des Schiffes mit einem Kran angehängt und etwa 10min hinter dem Schiff knapp unter der Wasseroberfläche her gezogen. Es besitzt am unteren Ende eine becherartige Konstruktion, in welche das Plankton nach dem Hieven mit Hilfe eines Wasserschlauchs geschwemmt wird. Das Wasser läuft durch ein Netz ab und der Becher kann abgenommen und sicher transportiert werden. Das Planktonnetz wird mit unterschiedlichen Maschenweiten verwendet. - 300μ Maschenweite für hauptsächlich pflanzliches Plankton (Phytoplankton) - 500μ Maschenweite für tierisches Plankton (Zooplankton) In unserem Fall wurde ein 300μ-Netz verwendet. Planktonnetz 43 Daten zur 1. Senckenberg-Fahrt: 20.05.2009 Kastengreifer: Vareler Fahrwasser Uhrzeit: 09:27 Uhr Position: N 53°29'038’’ E 8°11'449’’ Wassertiefe: 8,6m Kurre: Vareler Fahrwasser Kurre 1: Uhrzeit: - Aussetzen - Einholen: Position: - Aussetzen: - Einholen: Wassertiefe: - Aussetzen: - Einholen: Kurre: Niedersachsenbrücke Uhrzeit: - Aussetzen: - Einholen: Position: - Aussetzen: - Einholen: Wassertiefe: Kurre: Ahne Uhrzeit: Position: - Aussetzen: - Einholen: - Aussetzen: - Einholen: - Aussetzen: - Einholen: Wassertiefe: 44 - Aussetzen: - Einholen: 09:51 Uhr 10:11 Uhr N 53°29'213’’ E 8°11'608’’ N 53°29'650’’ E 8°11'129’’ 14,5m 15,6m 11:10 Uhr 11.30 Uhr N 53°34'666’’ E 8°11'041’’ N 53°34'000’’ E 8°11'303’’ 12,5m 10,5m 12:23 Uhr 12:43 Uhr N 53°32'104’’ E 8°12'331’’ N 53°31'520’’ E 8°12'970’’ 10,5m 15,9m Kurre 2: Uhrzeit: Position: - Aussetzen: - Einholen: - Aussetzen: - Einholen: Wassertiefe: - Aussetzen: - Einholen: 10:15 Uhr 10:35 Uhr N 53°29'984’’ E 8°10'908’’ N 53°30'645’’ E 8°10'601’’ 17,3m 17,6m Daten 2. Senckenberg-Fahrt: 21.05.2009 Ringdredge: Maifeldsteert Uhrzeit: Position: Wassertiefe: Probe 1 09:19 Uhr N 53°32’098 E 8°11'451’’ 7,7m; Schlick Probe 2 09:34 Uhr N 53°32'123’’ E 8°11’’525’’ 6,3m; Schlick Bodengreifer nach VAN VEEN Maifeldsteert Probe 1 Probe 2 Uhrzeit: 10:06 Uhr 10:33 Uhr Position: N 53°32'490’’ N 53°32'496’’ E 8°11'413’’ E 8°11'515’’ Wassertiefe: 6,4m; Sand 7,2m; Sand Probe 4 11:04 Uhr N 53°32'558’’ E 8°11'472’’ Wassertiefe: 9,1m; Sand Uhrzeit: Position: Planktonnetz Maifeldsteert Uhrzeit: Position: - Aussetzen: - Einholen: - Aussetzen: - Einholen: Wassertiefe: - Aussetzen: - Einholen: Probe 3 09:48 Uhr N 53°32'558’’ E 8°11'371’’ 7,8m; Sand Probe 3 10:47 Uhr N 53°32'492’’ E 8°11'531’’ 7,4m; Sand Probe 5 11:40 Uhr N 53°32'442’’ E 8°11'555’’ 5,6m; Sand 12:38 Uhr 12:49 Uhr N 53°32'433’’ E 8°10'940’’ N 53°32'350’’ E 8°10'975’’ 23,3m 22,6m 45 46 7. Sublitorales Benthos - Mollusca verfasst von Felix Vetter und Melanie Lewalter 7.1 Artenliste 7.1.1 Polyplacophora (Käferschnecken) Lepidochitona cinerea Fam. Ischnochitonidae 47 8 Rückenplatten, flach, oval, Mantel als fleischiger Ring um die Platten sichtbar. Länge bis 2.5cm, meist jedoch kleiner. Rückenplatten unterschiedlich hell und dunkel pigmentiert, Farbe braun, grün, rötlich, grau. Vorkommen: Nordsee, Ostsee, Mittelmeer, Atlantik Lebt in Gezeitentümpeln, auf Hartböden, Muschelbänken und an Felsen. Ernährt sich von Rotalgen. Kann sich extrem fest am Untergrund ansaugen, beim Versuch sie abzulösen kann man sie leicht verletzen, weshalb man sie an ihrem Platz lassen sollte. Können sich bei Gefahr einkugeln. Gefunden: Helgoland (Felswatt), Strand auf Helgoland Lepidochiton asellus Fam. Ischnochitonidae Ähnelt in der äußeren Gestalt Lepidochitona cinerea, kommt allerdings in tieferen Gewässern vor. Man findet sie auf den leeren Schalen anderer Mollusken, die angespült werden. Die Länge kann bis zu 1,5cm betragen. 7.1.2 Bivalvia Abra alba: Weiße Pfeffermuschel Fam. Semelidae (Pfeffermuscheln) Sehr dünnschalig, glatt und durchscheinend weiß, Klappen symmetrisch. Dient Schollen als wichtige Nahrungsquelle. Vorkommen: Nordsee, westliche Ostsee Lebt in schlicksandigem bis schlickigem Boden in Tiefen von bis zu 65m. Ihre Schalen werden im Herbst oft an die Küste gespült. Länge bis zu 25mm. Gefunden: Tiefe Rinne, Strand Wilhelmshaven 48 - Barnea candida : Weiße Bohrmuschel Fam. Pholadidae (Bohrmuscheln) Schalenklappen langgestreckt, dünnwandig. Der obere Schalenrand ist umgeschlagen, damit Muskeln ansetzen können, die aktives Öffnen der Schale gewährleisten. Damit ist die Weiße Bohrmuschel in der Lage, sich aktiv in das Sediment einzugraben. Farbe: weiß, Länge: 6cm. Vorkommen: Nordsee, Ostsee, Schwarzes Meer, Mittelmeer, Atlantik Bohrt in Holz, Kreide, Torf und Ton. 49 - Cerastoderma edule : Essbare Herzmuschel Fam. Cardiidae (Herzmuscheln) Schale ist stark gewölbt mit Radiärrippen. Farbe: schmutziggelb bis braun. Länge bis 5cm. Vorkommen: Nordsee, Ostsee, Atlantik Mittelmeer Sind 1-2cm im Boden eingegraben. Sehr mobil aufgrund starken Fußes. Werden oft mit Kurren eingefangen und gegessen. - 50 Crassostrea gigas: Pazifische Auster Fam. Ostreidae Wurde 1998 im Wattenmeer eingeführt, verdrängt Ostrea edulis, da beide Tierarten von der selben Planktonnahrung leben. Sind für den Verzehr besser geeignet als die Europäische Auster, da sie schneller wachsen als diese. Vorkommen: Nordsee, Pazifik - Donax vittatus (Sägezähnchen) 51 Fam. Donacidae (Stumpfmuscheln) Die Schalenklappen sind langgezogen und besitzen einen gezähnten unteren Rand. Die Oberfläche ist glänzend, Länge bis zu 3cm. Vorkommen: Nordsee, Ostsee, Atlantik Leben dicht unter der Oberfläche im Sediment eingegraben - 52 Ensis directus: Amerikanische Schwertmuschel Fam. Solenidae Die Klappen sind dünnwandig und sehr langgestreckt, leicht gebogen. Farbe: von Weiß über gelb bis braun, wird bis zu 16cm lang. Vorkommen: Nordsee, Ostsee, Atlantik, Mittelmeer Kann sich nach dem Rückstoßprinzip schwimmend fortbewegen, lebt dicht unter der Oberfläche im Sediment eingegraben. - Macoma balthica: Balthische Plattmuschel Fam. Tellinidae (Tellmuscheln) Schale kräftig, dreieckig. Das Farbspektrum reicht von gelb über grün zu rot und braun. Länge bis 3cm. Vorkommen: Nordsee, Ostsee, Atlantik 53 - Mactra corallina cinerea: Strahlenkörbchen Fam. Mactridae (Trogmuscheln) Schalen dünn, flach. Innen zeichnet sich deutlich die große Mantelbucht ab. Außenseite mit vom Wirbel ausgehenden Streifen. Die Grundfarben sind braun, graugrün, rot oder weiß. Länge 6cm. Vorkommen: Nordsee, Atlantik Leben dicht unter der Sedimentoberfläche, graben sich mit ihrem Fuß aktiv ein. - Mytilus edulis: Miesmuschel Fam. Mytilidae (Miesmuscheln) 54 Schalen oval und kräftig, Hinterseite verbreitert, Vorderseite läuft ein wenig spitzer zu. Außenseite dunkel gefärbt. Vorkommen: Nordsee, Ostsee, Atlantik, Mittelmeer Lebt auf der Oberfläche von Sand- und Hartböden. Besitzen Byssusdrüse, mit deren Hilfe Eiweißfäden gesponnen werden um die Muscheln zu verankern. Siedeln sich so zum Beispiel an Cerastoderma edule an und bilden zum Teil ausgedehnte Muschel-bänke. - Mya arenaria: Klaffmuschel Fam. Myidae (Klaffmuscheln) Schale sehr robust und groß, weit klaffend. Linke Klappe mit löffelartigem Auswuchs am Schloss, Länge bis zu 15cm. Vorkommen: In Sand- und Schlickböden. Nordsee, Ostsee, Atlantik Klaffmuscheln sind bis zu 30cm im Sediment eingegraben und werden ständig von neuem Sediment überlagert. Sie verfügen über zwei extrem dehnbare zusammen-hängende Siphonen, 55 die jedoch irgendwann zu kurz werden, woraufhin die Muschel in Lebendstellung im Boden verendet. Das macht sie gefährlich für barfüßige Wattwanderer. - Mya truncata: Gestutzte Klaffmuschel Fam. Myidae (Klaffmuscheln) Schalenklappen massig, die linke Klappe besitzt einen Fortsatz am Schloss, wird bis zu 7cm lang. Vorkommen: Nordsee, Atlantik, Ostsee Lebt im schlickigen Boden eingegraben (tiefer als Mya arenaria). Länge bis zu 8cm, kommt in einer Wassertiefe bis zu 80m vor. - 56 Ostrea edulis: Europäische Auster Fam. Ostreidae Schalen können sehr unterschiedlich aussehen, die linke Klappe ist gewölbt, die rechte flach. Länge bis 15cm. Vorkommen: Nordsee, Mittelmeer, Atlantik Heften sich ebenfalls mit Byssusdrüsen fest. Werden oft zum Verzehr gezüchtet. 57 - Petricola pholadiformis: Amerikanische Bohrmuschel Fam. Pholadidae Sieht der Weißen Bohrmuschel Barnea candida ähnlich, besitzt jedoch keinen umgeschlagenen Schalenrand. Vorkommen: Nord- und Ostsee, Mittelmeer, Atlantik, Schwarzes Meer Kam zusammen mit Crassostrea gigas nach Europa. 58 - Pholas dactylus: Dattelmuschel Fam. Pholadidae (Bohrmuscheln) Klappen langgezogen und kräftig. Vorderer oberer Schalenrand in zwei Lamellen umgeschlagen und durch Septen verbunden. Farbe: weiß. Länge: 12cm. Vorkommen: Nordsee, Mittelmeer, Atlantik Nur Schale auf Helgoland gefunden. Bohrt sich in weiche Gesteine, Holz und Torf. Lockt mit Leuchtstoffen Plankton an. - Scrobicularia plana: Große Pfeffermuschel Fam. Semelidae (Pfeffermuscheln) Schale dünn, oval, flach. Symmetrisch. Farbe: weiß, dunkelgrau. Länge 6cm. Vorkommen: Nordsee, Ostsee, Atlantik Sitzt etwa 15cm tief im Boden in einem kleinen wassergefüllten Hohlraum und pipettiert feine organische Partikel. 59 - Spisula solida: Ovale Trogmuschel Fam. Mactridae (Trogmuscheln) Schalenklappen sind oval, besitzen eine bunte Streifung und werden bis zu 6cm lang. Vorkommen: Nordsee, Atlantik Nahe verwandt mit Spisula subtruncata und morphologisch ähnlich. Lebt dicht unter der Sedimentoberfläche. - 60 Spisula subtruncata: Gedrungene Trogmuschel Fam. Mactridae (Trogmuscheln) Schalenklappen fast dreieckig, von Spisula solida anhand des Schlosses zu unterscheiden. Länge bis zu 3cm. Vorkommen: Nordsee, Mittelmeer, Atlantik, Schwarzes Meer Lebt in feinem, schlickigen Sand, häufig viele Individuen auf einer Stelle, werden oft von Schollen gefressen. - Venerupis senesscens - 61 Subfossil aus Eem Fam. Veneridae Bis zu 5cm lang, kommt bis in 35m Wassertiefe vor, einige Zentimeter tief in den Boden eingegraben. Vorkommen: Nordsee, fossil aus der Eemzeit. Wachstumsringe sind deutlich auf der Schalenoberseite zur erkennen. Timoclea ovata Gefunden: Tiefe Rinne Nucula nitidosa Gefunden: Tiefe Rinne 62 7.1.3. Gastropoda Buccinum undatum (Wellhornschnecke) Familie: Buccinidae (Kinkhörner) Buccinum undatum Vorkommen: - Küstengebiete des gesamten Nordatlantiks - Selten auch im Mittelmeer in größeren Tiefen - Lebt in Tiefen von 5-1200 Metern Erkennungsmerkmale: - Die rechtsgewundenen Gehäuse sind konisch und zwischen 6 und 11 cm hoch - Sie ist somit die größte Schneckenart in der Nordsee - Gehäuse ist gelblichbraun und mehr oder weniger stark quer zu den Windungen gewellt (Name!) Lebensweise: - Fleischfresser, erbeutet Würmer, Krebse und Muscheln - Kommen vorwiegend auf Weichböden vor, wo sie sich schnell fortbewegen können Crepidula fornicata (Pantoffelschnecke) Familie: Calyptraeidae (Haubenschnecken) Crepidula fornicata Vorkommen: - ursprünglich Atlantikküsten der USA, Mexiko, Kanada sowie Golf von Mexiko - seit 1934 in Deutschland nachgewiesen 63 Erkennungsmerkmale: - Gehäuse fast durchgehend napfförmig mit einer großen, flachen Mündung - Großer Saugfuß zum Festhalten am Grund - Die Tiere sind Hermaphroditen Lebensweise: - Ernährt sich von Plankton, welches sie aus dem Wasser filtert - Bildet eine Art Gespinst aus Schleimfäden, in dem sich das Plankton verfängt - Wenn das „Netz“ voll ist, wird es samt dem Plankton gefressen - Sie sind Hermaphroditen Gibbula cineraria (Friesenkopf) Familie: Trochidae (Kreiselschnecken) Gibbula cineraria Vorkommen: - Lebt an den europäischen Küsten des Atlaniks (z.B. an Helgoland) - In Tiefen von bis zu 100 Metern Erkennungsmerkmale: - Das kräftige, kegelförmige Gehäuse hat bis zu sechs gewölbte Umgänge - Aussengehäuse flach spiralig gerippt - Der Nabel ist wenig von der Mündung der Innenlippe verengt, der Deckel ist rund und hornig - Das Gehäuse erreicht eine Höhe von 1,6-2 cm Lebensweise: - Lebt hauptsächlich auf Hartböden, aber auch auf großen Tangflächen - Haben Veliger-Larven 64 Littorina littorea (Gemeine Strandschnecke) Familie: Littorinidae (Strandschnecken) Littorina littorea Vorkommen: - Gesamter Nordatlanitk ab dem 43. Breitengrad, bis zur Nord-, und Ostsee - Weich-, Hartböden der Gezeitenzone geschützter Küstenbereiche - Besonders häufigin der Nähe von Muschelbänken, Buhnen und Molen Erkennungsmerkmale: - Die Strandschnecke besitzt ein 1 bis 2 cm großes kräftiges und kegelförmiges Gehäuse, dessen Färbung variabel ist - Sie besitzten bis zu sieben Umgänge - Ihre äußere Mündungslippe führt in einem flachen Winkel an den Gehäuserand Lebensweise: - Die Strandschnecke ist ein unselektiver Weidegänger - Sie ernährt sich von Diatommen, welche sie mit ihrer Radula vom Sediment abweidet - Nauplien von Seepocken werden aber auch nicht verschmäht Littorina saxatilis (Kleine Strandschnecke) Familie: Littorinidae (Strandschnecken) Littorina saxatilis Vorkommen: - Man findet sie auf der europäischen und amerikanischen Seite des Nordatlantiks - In der gesamten Nordsee weit verbreitet, in der Ostsee dringt sie bis Rügen vor Erkennungsmerkmale: - Das Gehäuse der Kleinen Strandschnecke ist kegelförmig un nur mäßig hoch - Außenrand fast gerade, Umgänge leicht nach außen gwölbt - Gehäuse bis zu 1,1 cm hoch - Färbung: variabel, meist gelblich bis bräunlich - Im Vergleich zur Großen Strandschnecke sind die Umgänge des Hauses deutlicher gewölbt Lebensweise: - Die Felsenschnecke lebt im Flachwasser der Gezeitenzone, aber auch bis zu 2 Meter über dem Wasserspiegel (Hochwasser-, und Spritzzone) 65 - Sie wandert nachts zu ihren Weidegründen, wo sie Algenbewuchs von Steinen abweidet - Morgens kehrt sie wieder zu ihrem Ruheplatz zurück Littorina obtusata (Flache Strandschnecke) Familie: Littorinidae (Strandschnecken) Vorkommen: - Mittelmeer, Atlantik, Ärmelkanal - An flächigen Algen, besonders auf Fuscus spp. - In der mittleren und unteren Gezeitenzone, gelegentlich auch tiefer Erkennungsmerkmale: - Dickwandiges, kugeliges Gehäuse, bis zu fünf sehr flache Umgänge - Die Mündung ist oval und dicklippig, ohne Nabel - Färbung: variabel, braun, rötlich, olivgrün, orange oder gelb - Häufig fein gemustert oder gebändert - Das Gehäuse wird bis zu 1,4 cm hoch Lebensweise: - Sie sind an Großalgen gebunden, auf denen sie leben und sich von ihnen ernähren Rissoa membranacea (Dünnschalige Rissoa) Familie: Rissoidae („Kleinschnecken“) Vorkommen: - Auf Seegraswiesen und schlanken Algen - Unterhalb der MTNL - Atlantik, Ärmelkanal, Nord-, und Ostsee 66 Rissoa membranacea Erkennungsmerkmale: - Gehäuse zart, spitzkegelig, bis zu zwölf gewölbte, zuweilen gerippte Umgänge - Mündung ei-, bis ohrförmig mit leicht nach außen umgeschlagenen Rand - Färbung: blassgelblich bis braun, häufig mit dunklen Axialstreifen; Gestalt und Färbung insgesamt sehr variabel - Gehäuse bis 1 cm hoch Lebensweise: - Sie beweidet Oberflächen der bewohnten Pflanzen Nucella lapillus (Nordische Purpurschnecke) Familie: Muricidae (Stachelschnecken) Nucella lapillus Vorkommen: - An geschützten Felsküsten, Hafenmolen und auf Miesmuschelbänken - In der Gezeitenzone, gelegentlich tiefer - Ärmelkanal, Atlantik, an der Nordsee und lokal anzutreffen (Helgoland) Erkennungsmerkmale: - Dickwandiges Gehäuse mit bis zu sechs schwach gewölbten Umgängen, letzterer sehr groß - Oberfläche mit kräftigen Spiral- und axialen Zuwachsstreifen - Mündung relativ klein, mit dicker, gezähnelter Außenlippe und kurzer Siphonalrinne - Färbung: Weißlich, gelb, aschgrau, oder grünlich, zuweilen dunkel gebändert - Gehäuse bis zu 4 cm hoch Lebensweise: - Die Purpurschnecke ernährt sich räuberisch - Mit ihrer Radula bohrt sie Muscheln und Seepocken an und frisst sie vollständig aus 67 Dendronotus frondosus (Bäumchenschnecke) Familie: Nudibranchia (Nacktkiemer) Dendronotus frondosus Vorkommen: - An Polypenstöcken - Unterhalb der MTNL und in Gezeitentümpeln - Atlantik, Ärmelkanal, Nordsee Erkennungsmerkmale: - Körper gestreckt mit bis zu neun Paar baumartig verästelter Rückenanhänge - Kopffühler mit lammelierter, keulenförmiger Spitze, sonst wie Rückenanhänge - Färbung: milchigweiß bis grau, Zeichnung und Sprenkelung variabel braun, rot und weiß - Länge bis 10 cm Lebensweise: - Ernähren sich von Hydroidstöcken, die sie systematisch abweiden Polycera quadrilineata (Gestreifte Hörnchenschnecke) Familie: Nudibranchia (Nacktkiemer) Vorkommen: - Auf Algen und Hartböden - Unterhalb der MTNL und in Gezeitentümpeln - Mittelmeer, Atlantik, Ärmelkanal, Nordsee und westliche Ostsee Erkennungsmerkmale: 68 - Schlanker Körper mit vier spitzigem Stirnsegel und zwei keulenförmigen, am Ende lammelierten Kopffühlern - Rückenseite mit gefiedertem Kiemenkranz, seitlich davon zwei spitze Anhänge - Färbung: weiß mit orangegelben Flecken, Linien und Anhangsspitzen. - Länge bis 3,8 cm Lebensweise: - Diese Nacktschnecke ernährt sich vonMoostierchen, insbesondere von Electra pilosa - Zur eigenen Feindabwehr produziert sie saure Sekrete in ihrer Haut Coryphella pellucida (Milchige Fadenschnecke) Familie: Nudibrachia (Nacktkiemer) Coryphella pellucida Vorkommen: - Auf Hydroidpolypen und Algen - Von der unteren Gezeitenzone an abwärts - Atlantik, Ärmelkanal, Nordsee (Helgoland) Erkennungsmerkmale - Schlanker Körper mit sehr langen Rückenanhängen ind je ein Paar glatten Kopffühlern und Mundtentakeln - Fuß am Vorderende in zwei Spitzen auslaufend - Färbung: milchig durchscheinend mit karmesinroten Ausläufern der Mitteldarmdrüse in den Rückenanhängen, an allen Körperstellen kräftig weiß - Länge: bis 4 cm 69 Elysia viridis Familie: Elysiidae Elysia viridis Vorkommen: - Auf Algen und Seegras - Von der Gezeitenzone an abwärts - Mittelmeer, Atlantik, Ärmelkanal und Nordsee Erkennungsmerkmale: - Körper gestreckt - Je zwei deutlich eingerollte Kopffühler, ein Paar dunkle, in einem helleren Feld abgesetzte Augen - Rücken beiderseits mit kurzflügeligen Lappen - Färbung: grün, braun bis fast schwarz, hell leuchtende blaue, grüne und rote Sprenkel - Länge bis 4,5 cm, meist kleiner Quellen: Janke&Kramer: Düne, Strand und Wattenmeer; www.wikipedia. 70 8. Sublitorales Benthos: Arthropoden 8.1 Artenliste Mandibulata Crustacea / Diantennata Datum Exkursion 17.05.2009 Deichexkursion Bereich/Zone Künstliche Hartgründe (Deich) Funddaten Arten Carcinus maenas (Strandkrabbe) Sonstiges Probe Nr. 5, Strommast gegenüber der Senckenberg, Senckenbergankerplatz Pranus flexuosus (Gebogene Schwebegarnele) ca. 44 juv. pro Weibchen Gammarus locusta Probe Nr. 3 Vor der Senckenberg 18.05.2009 19.05.2009 Salzwiese Wattenexkursion Eulitoral, Gezeitenzone Prielen 20.05.2009 Meeresexkursion Sublitoral, mit der Epibenthos Senckenberg Baumkurre Probe 2 + 3 + 4 Baumkurre Probe 2 + 3 + 4 Baumkurre Probe 4 Baumkurre Probe 2 + 3 + 4 Baumkurre Probe 2 Baumkurre Probe 4 Palemon elegans Kolonie Semibalanus balanoides (Gemeine Seepocke) Elminius modestus Kolonie (Australische Seepocke) Keine Crustacea Carcinus maenas (Strandkrabbe ) Crangon crangon (Nordseegarnele) Corophium volutator (Schlickkrebse) Kolonie Semibalanus balanoides (Gemeine Seepocke) Gammarus spp. Carcinus maenas (Gemeine Strandkrabbe ) Liocarcinus holsatus (Gemeine Schwimmkrabe) Cancer pagurus (Taschenkrebs) Geringe Anzahl (benötigen Festgründe) Crangon crangon (Nordseeegarnele) Crangon allmanni Pandalus montagui 71 Baumkurre Probe 4 Baumkurre Probe 2 + 3 + 4 Baumkurre Probe 3 Baumkurre Probe 2 Baumkurre Probe 2 + 3 + 4 Baumkurre Probe 2 + 4 Baumkurre Probe 3 + 4 21.05.2009 Meeresexkursion Sublitoral, mit der Endobenthos Senckenberg Sublitoral, Zooplankton 22.05.2009 Exkursion zur Düneninsel Wangerooge 24.05.2009 Exkursion nach Vareler Hafen 72 Brackwasser Macropodia rostrata (Gespenstkrabbe) Pagurus bernhardus (Gemeiner Einsiedlerkrebs) Idotea metallica (Tangassel) Sacculine carcini Balanus crenatus Caprella linearis Pycnogonum littorale (Knotige Asselspinne) Bathyporia sp. (Amphipoda) Backengreifer/ Van-Veen Greifer (Quantitativ) Planktonnetz Calanoidea (Semi-Quantitativ) (Copepoda) Hyperia galba (Amphipoda) Naupilus von Carcinus maenas Naupilus von Balaniden Am Strand Carcinus maenas Angeschämtes Liocarcinus (Totfunde) holsatus Cancer Pagurus Corystes cassivelaunus (Antennenkrebs) Balanus crenatus (Gekerbte Sandbocke) Elminius modestus (Australische Seepocke) Lebendfunde/ bei Diogenes Linke Schere Flut größer pugilator (Einsiedler) Probe 1 Crangon crangon Probe 2 Eriocheir sinensis Häutungshemnd/ juv. Probe 1 + 2 + 3 Mesopodopsis slabberi Neomysis integer Praunus flexuosus 26.05.2009 Helgoland / Strand- und Felswattexkursion Mittleres Eulitoral Carcinus maenas grünlich Æ kann sich besser an Umweltbedin gungen anpassen Canzer pagurus Pilumnus hirtellus Hemicrapsus sanguineus behaart, Hartgründe Drüsen zwischen den Scheren Neueinwande rer Anzahl: 5 Pagurus bernhardus Semibalanus balanoides Elinmius modestus Idotea granulosa (Seetangassel) Gammarus sp. 28.05.2009 Helgoland/ Laborarbeit Kratzprobe von Tauchern vom Hafenbecken Dredgenprobe aus der Helgoländer Tiefen Rinne (Tiefe 50m) Caprella linearis (Gespensterkrebs) Idotea grauulosa (Körnige Meerassel) Idotea pelagica (Meerassel) Gammarus spp. 1cm Maschenweite Liocarcinus depurator Macropodia rostrata Crangon allmanni 0,5cm Maschenweite Pisidia longicornis Liocarcinus pusillus Thoralus cranchii Pilumnus hirtellus Galathea intermedia Chelicerata Pantopoda 28.05.2009 Helgoland/ Laborarbeit Dredgenprobe aus der Helgoländer Tiefen Rinne(Tiefe 50m) 0,5cm Maschenweite Nymphon gracile 73 Mandibulata Antennata Datum Exkursion 17.05.2009 Deichexkursion 18.05.2009 Salzwiese 22.05.2009 Exkursion zur Düneninsel Wangerooge Bereich/Zone Künstliche Hartgründe (Deich) Arten Petrobius breuistylis (Felsenspringer) Sonstiges UrinsectaÆ Apterygota Melasoma populi (Pappelblattkäfer) Coccinella septempunctata (Siebenpunkt- Marienkäfer) Coccinella dipunctata (ZweipunktMarienkäfer) Adalia bipunctata Pyrochroa coccinea (Scharlachroter Feuerkäfer) Cantharis fusca (Gemeiner Weichkäfer) Phyllopertha horticola (Junikäfer) Symptus filiformes Callidium sp. Bembidion sp. Bledius sp. Gastroidea polygoni (Zweifarbiger Blattkäfer) Trachyphloeus sp. Strand und Sanddüne Ommatoiulus sabolosum Myriapoda Æ Diplopoda (Lebendfund) Art: Crangon crangon (Nordseegarnele) Ordnung: Natantia (Garnelen) Beschreibung: Körper langgestreckt; 2 Antennenpaare, 2. Paar besonders lang; 1 schlankes Scherenpaar; 4 dünne Laufbeinpaare, segmentierter Schwanz mit endständigem Schwanzfächer. Farbe milchigweiß mit Pigmentzellen (Chromatophoren) zur variablen Farbänderung. Weibchen 8 cm lang, Männchen 4,5 cm. Lebensraum/Verbreitung: Auf Weichböden; im Flachwasser und in der Gezeitenzone. Mittelmeer, Atlantik, Ärmelkanal, Nord- und westliche Ostsee. Allgemeine Angaben: Nordseegarnelen ernähren sich als schnelle und gewandte nachtaktive Beutegreifer. Bei Tage liegen sie an der Bodenoberfläche eingegraben im Boden und gleichen mit Hilfe ihrer Pigmentzellen ihre Körperfarbe der Umgebung an. Sie selbst werden von Strandkrabben, Grundfischen, Watt- und Seevögeln verzehrt. Crangon crangon Art: Crangon allmanni (Roter Granat) Ordnung: Natantia (Garnelen) Beschreibung: Besitzt am 6. Abdominalsegment 2 parallel verlaufende Längswülste. Farblich ist er etwas rötlicher als Crangon crangon. 74 Art: Pagurus bernhardus (Gemeiner Einsiedlerkrebs) U-Klasse: Malacostraca (Höhere Krebse) Beschreibung: Lebt in Schneckengehäusen. 2 Antennenpaare (2. sehr lang), 1 Paar ungleiche Scherenfüße (rechte größer), 2 Paar kräftig entwickelte Laufbeine; alle dahinter liegenden Gliedmaßen viel kleiner oder zurückgebildet. Zwei auslaufende Reihen Tuberkeln auf der rechten Schere, Rostrum spitz zulaufend, an den Außenkanten des Telson ein bis zwei Stacheln. Hinterkörper weichhäutig. Farbe gelb, braun und rot gezeichnet. Länge bis 10 cm. Lebensraum/Verbreitung: Auf Weich- und Hartböden, in Prielen und Gezeitentümpeln; unterhalb der MTNL. Mittelmeer, Atlantik, Ärmelkanal, Nord- und westliche Ostsee. Allgemeine Angaben: Einsiedlerkrebse leben in Schneckengehäusen, in die sie sich bei Gefahr zurückziehen. Als Verschluss dienen die kleinere linke Greif- und die größere, rechte Knackschere. Wegen ihres Wachstums müssen die Krebse zuweilen in ein größeres Schneckenhaus umziehen. Die größten bewohnten Gehäuse sind die der Wellhornschnecke. Ohne Behausung würden die Tiere ein schnelles Opfer von Fischen, Taschenkrebsen und Artgenossen. Einsiedlerkrebse leben als Filtrierer, Aasfresser und Beutegreifer. Jungtiere besiedeln wegen des vermehrten Angebotes an kleinen Schneckengehäusen besonders die obere Dauerflutzone. Ältere Tiere wandern tiefer, da dort die große Wellhornschnecke lebt. Pagurus Bernardus Pagurus Bernardus Art: Diogenes pugilator U-Klasse: Malacostraca (Höhere Krebse) Beschreibung: 1 Paar ungleiche Scherenfüße (linke größer) Art: Macropodia rostrata (Gespensterkrabbe) U -Klasse: Malacostraca (Höhere Krebse) Beschreibung: Unverkennbar an dem birnenförmigen Körper, dem spitzen, gegabelten Stirnfortsatz und den 5 sehr langen, dünnen Laufbeinpaaren (erstes Paar als Scherenfüße umgebildet). Farbe gelb, braun, grün. Körperlänge bis 18 mm. Lebensraum/Verbreitung: An Algenbeständen, unterhalb der MTNL (Mittlere Tide Hochwasserlinie) und in Gezeitentümpeln. Im Mittelmeer, Atlantik, Ärmelkanal, der Nord- und westliche Ostsee anzutreffen. Macropodia rostrata Allgemeine Angaben: Gespensterkrabben maskieren sich in ihrer natürlichen Umgebung, indem sie Algenstückchen abreißen und auf den Dornen am Rücken aufspießen. In südlicheren Gebieten leben sie häufig zusammen mit der Wachsrose, die sie mit ihren Tentakeln schützt. 75 Art: Carcinus maenas (Gemeine Strandkrabbe) U-Klasse: Malacostraca (Höhere Krebse) Beschreibung: Typische Krabbengestalt mit untergeschlagenem Schwanz. Rückenpanzer breit, etwa 5eckig mit gezähntem Rand. 2 kleine Antennenpaare, 1 Paar große Kneifscheren, 4 Paar Laufbeine, 4. Laufbeinpaar ohne/ geringer Verbreiterung des letzten Gliedes. Farbe oben braun bis olivgrün, unten schmutzigweiß bis gelb, Jungtiere oft in leuchtenden Farben gemustert. Länge bis 6 cm, Breite bis 8 cm. Lebensraum/Verbreitung: Auf Weich- und Hartböden, auf Muschelbänken; von der Gezeitenzone an abwärts. Mittelmeer, Atlantik, Ärmelkanal, Nord- und westliche Ostsee. Carcinus maenas Allgemeine Angaben: Die Standkrabbe ist die häufigste Krabbe an den heimischen Küsten. Während der Ebbe sucht sich der Krebs geschützte Orte in Höhlen und Buhnen oder vergräbt sich im Weichboden. Kurzzeitiges Trockenfallen und erniedrigte Salzgehalte im Wasser können ihm nichts anhaben. Seine Nahrung sind Muscheln, Schnecken, Floh- und Asselkrebse, Fische, Aas und auch frischgehäutete Artgenossen. Strandkrabben sind gefräßige Beutegreifer und konsumieren etwa 10 % der gesamten Biomasseproduktion im Watt. Sie selbst werden häufig das Opfer von Möwen, Austernfischern und Großen Brachvögeln. Festgehaltene Beine brechen ihnen an einer „Sollbruchstelle“ ab und werden nach und nach mit den nächsten Häutungen nachgebildet. Noch häufiger als im Wattenmeer sind Strandkrabben an Felsküsten anzutreffen. Sie überdauern die Ebbe meist im Schutz der Algen oder in Ritzen und Höhlen des Gesteins. Die grünlicheren, jüngeren sind meinst in höheren Bereichen und in Felsküsten anzutreffen, da sie sich besser an Umweltbedingungen anpassen können. In den tieferen Bereichen des Sublitoral würden sie den Nahrungs- und Geschlechterkampf mit den rot gefärbten, jedoch gegen widrige Umweltbedingungen weniger resistenten Krabben nicht gewinnen können. Kommt es zur Fortpflanzung trägt das Männchen das Weibchen durch die gegen und verteidig es gegen konkurrierende Männchen. Das Weibchen Häutet sich vor der Kopulation. Während der Kopulation bis zur Aushärtung schützt und trägt das Männchen das Weibchen. Art: Cancer pagurus (Taschenkrebs) U-Klasse: Malacostraca (Höhere Krebse) Beschreibung: Rückenpanzer fast doppelt so breit wie lang, oberflächlich fein gekörnt, am Rand beiderseits zu 9 Lappen gekerbt. 1. Laufbeinpaar zu mächtigen Scherenfüßen umgewandelt; Antennen sehr klein. Farbe oberseits braun bis ziegelrot, unterseits schmutzigweiß bis gelb, Scherenspitzen schwarz. Körperbreite bis 30 cm. Cancer pagurus Lebensraum/Verbreitung: Auf höhlen- und nischenreichen Felsböden, an Uferbefestigungsanlagen und Schiffstrümmern; unterhalb der MTNL und in Gezeitentümpeln. Nördliche Adria, Atlantik, Ärmelkanal, Nordsee, Kattegat. Allgemeine Angaben: Diese großen Krabben ernähren sich räuberisch von anderen Krebsen sowie Muscheln, Stachelhäutern und auch Fischen, die sie mit ihren dicken Scheren mühelos greifen und zermalmen können. Sie selbst werden in Stellnetzen, Körben und Reusen gefangen, da das Fleisch der Scherenfüße bei Feinschmeckern als Delikatesse gilt. Erwachsene Tiere häuten sich nur noch alle 2 bis 3 Jahre. 76 Cancer pagurus Art: Liocarcinus holsatus (Gemeine Schwimmkrabbe, Feuerkrabbe) U-Klasse: Malacostraca (Höhere Krebse) Beschreibung: Körper etwa 5eckig; Vorderrand beiderseits mit 5 Zähnen, zwischen den Augen 3 + gleich hohe Höcker. 1. Laufbeinpaar zu kräftigen, spitzen Scherenfüßen umgewandelt; letztes (5.) Beinpaar mit stark abgeflachtem und verbreitertem Endglied (Ruderfuß). Farbe blaugrau, braun oder grünlich, zuweilen mit rotem Anflug. Körperlänge bis 4 cm. Lebensraum/Verbreitung: Auf Sand-, Schill- und Felsböden; von der Gezeitenzone an abwärts. Mittelmeer, Atlantik, Ärmelkanal, Nordsee, Kattegat. Liocarcinus holsatus Allgemeine Angaben: Die Ruderbeine ermöglichen ein aktives Schwimmen, auch ein Aufsteigen in der Wassersäule. Sie leben von kleinen Mollusken, Würmern, Stachelhäutern, Fischen und Garnelen, die sie mit den scharfen, feingezähnten, gekreuzten Scheren greifen und zerteilen. Die Krabben selbst sind eine wichtige Nahrung für Dorsche, Knurrhähne und Nagelrochen. In ihrer Entwicklung durchlaufen sie 5 freischwimmende Larvalstadien (Zoea I – V) und eine zum Bodenleben übergehende Stufe (Megalopa), bis sie sich endgültig zum Jungkrebs häuten. Art: Pilumnus hirtellus (Borstenkrabe) U-Klasse: Malacostraca (Höhere Krebse) Beschreibung: Eine kleinerer Art, mit ungleich dicken Scheren und Haaren auf dem Carapax. Lebensraum/Verbreitung: Zu finden bei Hartgründen. Art: Hemigrapsus sanguineus U-Klasse: Malacostraca (Höhere Krebse) Pilumnus hirtellus Beschreibung: Schwarz weiße Musterung, Drüse zwischen den Scheren. Lebensraum/Verbreitung: Neueinwanderer von der japanischen Küste. Wird in der Nordsee immer häufiger und steht der Zeit unter Beobachtung, da bislang unklar ist ob Carcinus maenas mit dieser Art konkurrieren kann. Hemicrapsus sanguineus 77 Art: Sacculina carcini (Parasitischer Wurzelkrebs) U-Klasse: Cirripedia (Rankenfüßer) Beschreibung: Lebt als Parasit in Krabben. Körper als weit verzweigtes, nach außen hin unsichtbares Geflecht. Weibchen mit äußerem Brutsack zwischen Unterkörper und Schwanz des befallenen Krebses. Oberfläche glatt. Farbe gelb. Durchmesser bis 2 cm, meist aber kleiner. Lebensraum/Verbreitung: Nur an bzw. in Krabben, besonders bei Carcinus maenas und Liocarcinus holsatus. Allgemeine Angaben: Wurzelkrebse haben durch ihre parasitische Lebensweise einen vollkommenen Gestaltswechsel erfahren. Dass sie in die Gruppe der Rankenfüßer gehören, ist nur noch anhand ihrer Larvalentwicklung festzustellen, währenddessen die erwachsenen Tiere sich völlig umgebildet haben. Um von der Krabbe bei deren regelmäßiger Häutung nicht in Mitleidenschaft gezogen zu werden, hindern sie diese – indem sie im fortgeschrittenen Stadium ihren Hormonhaushalt manipulieren – an der Ausbildung eines neuen Panzers und damit auch am weiteren Wachstum. Infolgedessen kann der Panzer von vielen festsitzenden Organismen auch als Siedlungsfläche genutzt werden. Art: Semibalanus balanoides (Gemeine Seepocke) U-Klasse: Cirripedia (Rankenfüßer) Beschreibung: Flache, konische Form aus 6 unregelmäßig gekerbten Kalkplatten und 2 Paar Verschlussklappen. Öffnung rhombisch; Grundplatte membranös; Wuchsform variabel. Farbe schmutzigweiß. Durchmesser bis 1,5 cm. Lebensraum/Verbreitung: Auf Hartböden aller Art, Molluskenschalen, Schiffsrümpfen, Krebspanzern und Algen; von der unteren Spritzwasserzone bis in die obere Dauerflutzone. Atlantik, Ärmelkanal, Nord- und westliche Ostsee. Allgemeine Angaben: Diese stark abgewandelten Krebse sind an unseren Küsten fast überall anzutreffen. Sobald sie unter Wasser getaucht werden, strecken sie ihre gefiederten Fangarme heraus und filtrieren mit rhythmischen Bewegungen kleine Schwebepartikel aus dem Wasser Wenn sie aber trockenfallen, verschließen sie ihr Gehäuse fest und können so tagelang ohne Wasser ausharren. Extreme Temperatur- und Salzgehaltschwankungen ertragen sie schadlos. Ihre flächendeckende Besiedlungsdichte an wellenexponierten Standorten führt zu den charakteristischen Seepockenbändern nahe der MTHL. Aus den Eiern der zwittrigen Seepocken schlüpfen Nauplius-Larven. Diese wandeln sich zur Cypris-Larve um und setzen sich mit einer Zementdrüse am Untergrund fest. Art: Balanus crenatus (Gekerbte Seepocke) U-Klasse: Cirripedia (Rankenfüßer) Beschreibung: In der Form ähnlich der Semibalanus balanoides; zwischen den Kalkplatten deutliche Kerben. Oberfläche +/- glatt; Grundplatte kalkig; Verschlussklappen mit feinen Parallelrippen, innen purpur und gelb gefärbt; Öffnung rhombisch; Farbe (schmutzig-) weiß. Durchmesser bis 2 cm. Lebensraum/Verbreitung: Auf Felsen, Muschelschalen, Molen und Schiffsrümpfen; von der unteren Gezeitenzone an abwärts. Atlantik, Ärmelkanal, Nord- und westliche Ostsee. 78 Art: Elminius modestus (Australische Seepocke) U-Klasse: Cirripedia (Rankenfüßer) Beschreibung und Vorkommen: Ab Flachwasser auf festem Substrat, manchmal auch auf Algen, weißlich, vier ungleich große Kalkplatten, glatt mit eingebuchteten Flanken Die Opercular- Platten sind entlang der Öffnung grau gefärbt Der Siedlungsbereich vonElminius erstreckt sich von 0,5 unter bis 2,5 m über die TNWL. Dabei tritt diese Seepocke mit Balanus balanoides und Balanus improvisus in Konkurrenz. Elminius ist vermutlich durch Schiffsbewuchs Mitte 1953 nach Cuxhaven gekommen. Häutung (Carcinus maenas): Die Kutikula muss den neuen Größenverhältnissen angepasst werden, da sie nicht kontinuierlich mit wächst. Daher wird in bestimmten Zeitabständen die alte Hülle abgestoßen. Darunter liegt bereits die neue, größere Hülle vor, die bereits nach kurzer Zeit aushärtet und ihre Schutzfunktion erfüllen kann. In der Zeit bis zum Aushärten sind die Tiere jedoch schutzlos und verstärkt der Gefahr ausgesetzt, Räubern zum Opfer zu fallen. Oft misslingt eine solche Häutung auch und die Krabbe geht ein. In dem vorhandenen Bild kann man die aufgeklappte alte Hülle sehen. Die Verbindung zwischen Carapax und Abdomen ist geplatzt und die Strandkrabe hat sich vom alten Panzer befreit. Carcinus maenas 79 80 9. Sublitorales Benthos - Sonstige Evertebrata verfasst von Cindy Kiel und Sina Mehnert 9.1 Artenliste 9.1.1 Ctenophora Art: Beroe cucumis pelagisch, mützenförmig, weite Schlundöffnung, weißlich, transparent, irisierende Rippen, keine Tentakeln 9.1.2 Cnidaria Art: Sertularia cupressina (Zypressenmoos) Polyp sitzt in chitinartigem Becher Wächst auf Steinen etc. weniger am Meeresgrund 20-40 cm hoch /Dredge aus der Tiefen Rinne bei Helgoland, 50 m Wassertiefe Aurelia aurita (Ohrenqualle) Vorkommen: Spülsaum Chrysaora hysoscella (Kompassqualle) Vorkommen: Spülsaum Art: Tubularia larynx Art: Calicella sp. Art; Campanullaria verticilata 9.1.3 Anthozoa Art:Urticina felina (Seedahlie) Siedeln auf Hartböden und Muschelbänken Einfarbig oder bunt bebänderte Tentakel Höhe 15 cm, Durchmesser 7 cm Art: Sagartiogeton sp. Schlanker zylindrischer, blass rosaner bis fleischfarbener Körper mit vielen weißen Längsstreifen Bis 12 cm groß /Dredge aus der Tiefen Rinne bei Helgoland, 50 m Wassertiefe Art: Alcynonium digitatum /Dredge aus der Tiefen Rinne bei Helgoland, 50 m Wassertiefe Art: Urticina fellina 9.1.4 Polychaeta Fam.: Terebellidae Art: Lanice conchilega (Bäumchenröhrenwurm) Bis zu 300 Segmente, Kopf mit vielen dünnen, langen Tentakeln, drei Paar rote Kiemenbüschel, die vorderen 17 Segmente tragen Borsten, das Hinterende ist lang und schmal, baut aus Schill verklebte Wohnröhre mit baumähnlicher Krone Vorkommen : Ab der Gezeitenzone abwärts in Sand- und Grobsandböden, auf Muschelbänken und in Seegraswiesen/ aus Kratzprobe im Helgoländer Hafen, Sandwatt, Felsenwatt 81 9.1.5 Annelida Art: Scoloplos amiger Art: Nereis sucinea Art: Nephtys sp. Räuberisch, freischwimmend Fam.: Spionidae Art: Magelona mirabilis Vorkommen: Felsenwatt Fam: Nereidae Art: Hediste diversicolor Baut y-förmige Gänge, Diatomeenfresser Vorkommen: Schlickwattböden Art: Heteromastus filliformis (Kotpillenwurm) Blutrote Farbe, baut senkrechten Gang Vorkommen: Schlickwattböden Art: Pygospio elegans (kleiner Sandröhrenwurm) Weidet Sedimetoberfläche ab, verfestigt Röhre mit Körperschleim, zwei lange Tentakeln mit Borsten Vorkommen: Mischwattböden Art: Arenicola marina (Wattwurm) Bauen L-förmige Röhren, vorn das Aussehen eines Oligochaets hinten, das eines Polychaetes mit Kiemen Vorkommen: Sandwattböden Fam: Polynoidae Art: Lepidonotus squamatus / Dredge aus der Tiefen Rinne bei Helgoland, 50 m Wassertiefe Art: Eumida sp. Art: Spirobis sp. (Posthörnchenwurm) Häufig auf Fucus serratus (Sägetang) Vorkommen: Felswatt Pectinaria sp. 9.1.6 Oligochaeta Art:Peloscolex beaedeni Vorkommen: Felswatt Art: Polydora ciliata Vorkommen: Felswatt Fam: Tubificidae Vorkommen: Felswatt 82 9.1.7 Echinodermata Fam: Asteroidea Art: Asterias rubens Körperscheibe relativ klein, durch breite Armansätze verdeckt, Armspitzen mit blutroten Augenflecken, Durchmesser bis zu 30 cm Vorkommen: ab der Gezeitenzone abwärts /Dredge aus der Tiefen Rinne bei Helgoland, 50 m Wassertiefe Art: Amphipholis squamata /Dredge aus der Tiefen Rinne bei Helgoland, 50 m Wassertiefe Fam: Ophiuroidae Arme sind deutlich vom Körper abgegrenzt, bewegen sich mit ihnen seitlich vorwärts Art: Ophiotrix fragillis /Dredge aus der Tiefen Rinne bei Helgoland, 50 m Wassertiefe Die Arme sind quergestreift, besitzen lange Stacheln und brechen leicht ab. Oft auf der Toten Mannshand zu finden. Zarte Körperfärbung, oftmals beige, gelblich, rötlich oder bläulich. Art: Ophiura albida /Dredge aus der Tiefen Rinne bei Helgoland, 50 m Wassertiefe Kurze Stacheln. Die innerste Armplatte auf der Rückseite des Tieres ist herzförmig. Fam: Echinoidea Art: Echinocardium cordatum Nur tote Tiere des Spühlsaums (Schalenfunde) Bis zu 9 cm lang, meist kleiner, Farbe im lebenden Zustand gelb bis braun, herzförmig Art: Echinocyamus pusillus /Dredge aus der Tiefen Rinne bei Helgoland, 50 m Wassertiefe Irregulärer Seeigel, klein. Art: Psammechinus milliaris /Dredge aus der Tiefen Rinne bei Helgoland, 50 m Wassertiefe Die grünen, recht kurzen Stacheln haben oftmals eine violette Spitze, Schale recht flach. Regulärer Seeigel. Fam: Holothuroidea Art: Leptosynapta inherens /Dredge aus der Tiefen Rinne bei Helgoland, 50 m Wassertiefe 83 9.1.8 Poifera Art: Halichondria panicea (Brotkrumenschwamm) 9.1.9 Bryozoa Art: Electra pilosa Wächst auf Hartböden und Muschelschalen ab der Gezeitenzone bis zu 100m tief, lebend = beige Färbung, ungleichmäßiger Rand, gleichmäßig neben einander liegende Einzeltiere Art: Flustra foliacea Wächst auf Hartböden und Muschelschalen ab der Gezeitenzone bis über 100 Meter tief, grau, gelb, grünlich, blättrig gelappt, abgerundete Verzweigungen 84 10. Fische und Seevögel 10.1 Vögel und Säugetiere verfasst von Dorraine Job 10.1.1 Allgemeines 17.5.2009 Deichexkursion und Hafenrundgang Gesichtete Vögel: Lachmöwe (Larus ridibundus), Austernfischer (Haematopus ostralegus), Silbermöwe (Larus argentatus), Sturmmöwe (Larus canus) 18.5.2009 Naturschutzgebiet Elisabeth –Außengroden Salzwiesen Gebiet. Wichtiges Gebiet für Brut- und Rastvögel vor allem während des Frühjahrs- und Herbstzuges. 12 Millionen Tiere rasten zu diesen Zeiten im gesamten Wattenmeer. Die Tiere kommen nicht nur aus den östlichen Gebieten, sondern z.B. auch aus Nordamerika und Grönland. Sie fressen sich hier für den Weiterflug Energie an - bis zum doppelten am eigenen Gewicht. Die Populationen mancher Arten haben in den letzten Jahren abgenommen, ein paar aber auch zugenommen. Gesichtete Vögel: Rohrweihe (Circus aeruginosus)- Brutpaar, Brandgans/Brandente (Tadorna tadorna) - eher eine Gans als eine Ente, da beide Elterntiere Brutpflege betreiben, bis die Jungtiere flügge sind. Es werden auch „Kindergärten“ beobachtet, wo ein Elternpaar auf bis zu 30 Küken in verschiedenen Altersgruppen aufpasst, bis sie von einem anderen Elternpaar abgelöst werden. Brüten in hohem Gras, weil hier keine Kaninchenhöhlen vorhanden sind, Rotschenkel, (Tringa totanus) -brütet im Gras, das höher ist als er selbst- macht sich daraus ein Dach, Silbermöwe (Larus argentatus), Kiebitz (vanellus vanellus). 19.5.2009 Salzwiese und Watt Crildumer Siel Gesichtete Vögel: Säbelschnäbler (Recuvirostra avosetta), Brandgans (Tadorna tadorna), Silbermöwe (Larus argentatus), Lachmöwe (Larus ridibundus), Kiebitz (Vanellus vanellus), Sanderling (Calidris alba) 20.5.2009 Ausfahrt mit F.K. „SENCKENBERG“ Gesichtete Vögel: Austernfischer (Haematopus ostralegus), 85 Kormoran (Phalacrocorax carbo), Flußseeschwalbe (Sterna hirundo), Silbermöwe (Larus argentatus) 21.5.2009 Ausfahrt mit F.K. „SENCKENBERG“ Gesichtete Vögel: Kormoran (Phalacrocorax carbo), Silbermöwe (Larus argentatus), Lachmöwe (Larus ridibundus) 22.5.2009 Düneninsel Wangerooge Gesichtete Vögel: Seeregenpfeifer (Charadrius alexandrinus), Rotschenkel (Tringa totanus), Austernfischer (Haematopus ostralegus), Kiebitz (Vanellus vanellus), Brandgans (Tadorna tadorna), Lachmöwe (Larus ridibundus), Silbermöwe (Larus argentatus), Flußseeschwalbe (Sterna hirundo ), Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula) , Saatgans (Anser fabalis), Löffler (Platalea leucorodia), Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea), Fasan (Phasianus colchicus), Kormoran (Phalacrocorax carbo) Gesichtete Säugetiere: Seehund (Phoca vitulina) 23.5.2009 Am Institut in Wilhelmshaven Gesichtete Vögel: Austernfischer (Haematopus ostralegus), Silbermöwe (Larus argentatus), Lachmöwe (Larus ridibundus) 24.5.2009 Vareler Hafen und Dangast Gesichtete Vögel: Austernfischer (Haematopus ostralegus), Silbermöwe (Larus argentatus), Lachmöwe (Larus ridibundus), Kormoran (Phalacrocorax carbo) 25.5.2009 Helgoland mit Vogelfelsen Gesichtete Vögel: Trottellumme (Uria aalge), Tordalk (Alca torda), Basstölpel (Morus bassanus), Dreizehenmöwe (Rissa tridactyla), Silbermöwe (Larus argentatus), Eissturmvogel (Fulmarus glacialis), Kormoran (Phalacrocorax carbo), Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula), Heringsmöwe (Larus fuscus), Lachmöwe (Larus ridibundus) Gesichtete Säugetiere: Seehund (Phoca vitulina) 86 10.1.2 Vogelwarte Helgoland Mit seinem Buch "Die Vogelwarte Helgoland" hatte Heinrich Gätke bereits im Jahre 1891 auf die Bedeutung Helgolands für den Vogelzug aufmerksam gemacht. Das Institut für Vogelforschung wurde als Vogelwarte Helgoland am 1. April 1910 innerhalb der Preußischen Biologischen Anstalt auf Helgoland gegründet, mit Dr. Hugo Weigold als dem ersten Leiter der Vogelwarte. Schwerpunkt der damaligen Arbeit war die Vogelzugforschung auf Helgoland. Bereits 1911 wurde mit der Anlage des Fanggartens und dem Fangbetrieb begonnen und ein eigener Markierungsring verwendet. Nach kriegsbedingter Räumung der Insel Helgoland nahm man im Juni 1945 die Arbeit in der Ausweichstelle der Vogelwarte Helgoland in Göttingen wieder auf. Zum 1. April 1946 erfolgte die Übernahme der Vogelwarte als Institut für Vogelforschung "Vogelwarte Helgoland" (IfV). Im Herbst 1947 erfolgte der Umzug des Instituts nach Wilhelmshaven, zunächst in eine ehemalige Marine-Signalstation am Hafen. Im März 1966 zog das Institut in einen Neubau auf dem ehemaligen Gelände des Forts Rüstersiel um, wo sich der Hauptsitz auch heute noch befindet. Der Wiederbeginn auf Helgoland, als Inselstation Helgoland des Instituts für Vogelforschung, erfolgte im März 1953. Forschung Das Leitthema der wissenschaftlichen Arbeit am IfV ist die Vogelzugforschung. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt ist die Populationsökologie. Die Wurzel des IfV und seine grundsätzliche Aufgabe ist die Grundlagenforschung an Vögeln. Ein besonderes Anliegen ist dabei die Kombination aus ökologischen Langzeitstudien und kurzfristigen Projekten sowie aus Freilandforschung und Untersuchungen von Vögeln unter kontrollierten Haltungsbedingungen. Fanggarten Hier werden täglich bis zu acht Mal Vögel gefangen. Instrument dazu ist die „Helgoländer Trichterreuse“. Die Vögel werden erst in eine Netzröhre getrieben, an deren Ende sich ein Kasten befindet in den sie durch eine Öffnung hineinfliegen. Dann wird hinter ihnen der Schieber zugemacht und die Vögel fliegen in den angrenzenden zweiten Kasten. Nun wird der Schieber zwischen den beiden Kästen geschlossen und der Vogel kann entnommen werden. Dann wird er in einen Beutel gepackt und zur Beringerhütte gebracht. Hier wird er vermessen, gewogen, sein Gesundheitszustand geprüft und entweder seine Ringdaten notiert oder falls er noch keinen Ring hat, beringt. Während der Haupt Vogelzugzeiten kann es passieren, dass an einem Tag bis zu 500 Vögel gefangen werden. Insgesamt sind auf Helgoland bisher 426 Vogelarten gesichtet worden. Modell des Fanggartens 87 "Helgoländer Trichterreuse" 26.5.2009 Helgoland, Felswattexkursion Gesichtete Vögel: Silbermöwe (Larus argentatus), Lachmöwe (Larus ridibundus), Kormoran (Phalacrocorax carbo), Austernfischer (Haematopus ostralegus), Seeadler (Haliaeetus albicilla) Gesichtete Säugetiere: Seehund (Phoca vitulina) 27.5.2009 Dünenexkursion Gesichtete Vögel: Eiderente (Somateria mollissima), Sanderling (Calidris alba), Brandseeschwalbe (Sterna sandvicensis), Zwergstrandläufer (Calidris minuta), Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula), Knutt (Calidris canutus), Austernfischer (Haematopus ostralegus), Silbermöwe (Larus argentatus), Heringsmöwe (Larus fuscus), Flußseeschwalbe (Sterna hirundo) Gesichtete Säugetiere: Seehund (Phoca vitulina), Kegelrobbe (Halichoerus grypus) 28.5.2009 Helgoland Gesichtete Vögel: Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula), Silbermöwe (Larus argentatus) 29.5.2009 Helgoland mit Vogelfelsen Gesichtete Vögel: siehe 25.5.2009 Folgend genauere Beschreibungen, aller gesichteten Seevögel und Säugetiere. 88 10.1.3 Artenliste Klasse: AVES (Vögel) Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Regenpfeifer (Charadriidae) Gattung: Charadrius Art: Sandregenpfeifer, Charadrius hiaticula (Linnaeus, 1758) Beschreibung: Größe 18 bis 20 cm. Gewicht 40 bis 80 g. Flügelspannweite 40 bis 55 cm. Lebenserwartung bis 11 Jahre. Rücken graubraun, Unterseite weiß gefärbt. Kurzer Schnabel, vorne dunkel und hinten gelb gefärbt. Die Beine weisen eine gelbliche und die Augen eine schwarze Färbung auf. Der vordere Teil vom Kopf ist schwarz-weiß gezeichnet, breites schwarzes Halsband, weiße Flügelbinde. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Lebensraum: Fache, vegetationslose Meeresküsten von Mittel- und Nordeuropa. An Gewässern im Binnenland ist er nur selten Gast. Im Winter ziehen viele der Sandregenpfeifer in den Mittelmeerraum. Sandregenpfeifer, Nordstrand Helgoland Ernährung: Würmer, Schnecken, Krebstiere, Spinnen, Insekten und deren Larven. Fortpflanzung: Sandregenpfeifer sind ausgesprochen territoriale Brutvögel. Ab März beginnen die Vögel ihre Brutreviere zu beziehen. Häufig zwei Bruten pro Jahr. Sie brüten gewöhnlich an der Meeresküste auf freien Kies-, Sand- und trockenen Schlickflächen. Das Nest ist eine mit winzigen Steinen ausgelegte Mulde am Boden, das vom Weibchen gescharrt wird. Die Küken verlassen das Nest bereits kurz nach dem Schlüpfen. Ihre Nahrung finden sie bereits zu diesem Zeitpunkt selbständig. Sie werden jedoch von den adulten Vögeln bewacht. Bei drohender Gefahr locken die Eltern, durch ein Verhalten namens Verleiten, die Tiere in eine andere Richtung und versuchen so ihre Jungen zu schützen. Nach drei, vier Wochen sind die Jungvögel flügge. Sie sind bereits innerhalb des ersten Lebensjahres geschlechtsreif. 89 Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Regenpfeifer (Charadriidae) Gattung: Charadrius Art: Seeregenpfeifer, Charadrius alexandrinus Linnaeus, 1758 Beschreibung: Größe 15 bis 20 cm. Flügelspannweite 35 bis 45 cm. Gewicht 30 bis 55 g. Die mittellangen Beine sind dunkel und der kurze Schnabel ist ebenso wie die Augen schwarz gefärbt. Oberseite braungrau, Unterseite weiß. An den Seiten des Halses dunkler Streifen, dunklen Augenstreif. In der Sommerzeit sind Scheitel und Nacken des Männchens rostbraun gefärbt. Lebensraum: Sand- und Kiesstränden des Mittelmeers, des Atlantiks, am Schwarzen Meer, Kaspischen Meer und der Nordsee. Von November bis März hat der Zugvogel sein Winterquartier vom Mittelmeerraum bis zum tropischen Afrika. Ernährung: Würmer, Schnecken, Insekten, Larven und Krebstiere. Fortpflanzung: Geschlechtsreife nach einem Jahr. Brutzeit von Mai bis Juli. Jedes Jahr Rückkehr zum gleichen Nistplatz. Das Nest ist eine Mulde am Boden. Die Eier sind durch ihr Farbmuster gut getarnt. Bestand: Im internationalen Wattenmeer wurden 1991 nur 569 Brutpaare gezählt, in Deutschland 2005 nur 182 Brutpaare, mit stark abnehmender Tendenz. Die IUCN bezifferte die Gesamtpopulation 2002 aber auf 280.000 bis 460.000 Tiere und stufte die Art daher als ungefährdet ein. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Regenpfeifer (Charadriidae) Gattung: Kiebitze (Vanellus) Art: Kiebitz, Vanellus vanellus Linnaeus, 1758 Beschreibung: Größe 28 bis 31 cm. Flügelspannweite 70 bis 80 cm. Gewicht 128 bis 330 g. Männchen und Weibchen sind etwa gleich groß. Metallisch grün und violett schimmernden Mantel und Oberflügel, weißer Bauch mit einem schwarzen, scharf abgegrenzten Brustband. Am auffälligsten ist die lange schwarze Haube, die auch Federholle genannt wird. Kiebitze sind tag- und nachtaktiv. Der älteste Kiebitz wurde nach Ringfunden 18 Jahre alt. Verbreitung: In Deutschland ein weit verbreiteter Brutvogel. Am häufigsten an der Küste und auf den vorgelagerten Inseln. Lebensraum: Hauptsächlich offene, flache Landschaften mit kurzem oder gar keinem Gras, auf Wiesen und Weiden, gerne an Gewässerrändern, auf Feuchtwiesen, Heiden und Mooren. Ernährung: Insekten, deren Larven und Würmer, gelegentlich Samen. 90 Brutbiologie: Kiebitze sind sehr standorttreu und kommen zum Brüten meist an ihren eigenen Geburtsort zurück. Beide Elternteile kümmern sich um die Kükenaufzucht. Die Küken sind Nestflüchter. Dann werden sie bis zu fünf Wochen lang noch von den Eltern geführt, bis sie flügge werden. Mit 35 Tagen sind die Küken vollbefiedert und flugfähig. Gefährdung: Das ursprüngliche Bruthabitat des Kiebitzes sind Niedermoore und Flussästuarien. Die Intensivierung der Landwirtschaft führt durch Zerstörung von Feuchtgebieten zu einem andauernden Habitatverlust. Wegen dieser fortschreitenden Zerstörung seiner Lebensräume haben die Bestände in Deutschland bereits stark abgenommen. Der Kiebitz gehört in Deutschland zu den streng geschützten Arten. Man schätzt den Brutbestand auf 85.000 - 100.000 Paare. Kiebitz und Mensch: Im 18. Jahrhundert waren Kiebitzeier eine Delikatesse an herrschaftlichen Tafeln. In Deutschland wird das Kiebitzeier suchen schon lange nicht mehr praktiziert. In der gesamten Europäischen Union ist das Sammeln von Kiebitzeiern verboten. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae) Gattung: Strandläufer (Calidris) Art: Sanderling, Calidris alba Pallas, 1764 Beschreibung: Größe 18-21 cm. Oberseite lichtgrau bis grau, Unterseite weiß. Dunkler Flügelbug und Handschwingen. Schnabel und Beine schwarz, Füße dreizehig. Lebensraum: Brutvogel der arktischen Tundra und arktischen Inseln, z.B. auf Spitzbergen. Im Winter findet sich der Sanderling häufig an flachen Sandstränden. Entlang der Spülsäume läuft er in typischem Laufschritt den abfließenden Wellen hinterher und nimmt die aufgestrudelten Krebstiere und Würmer auf. Fortpflanzung: Nistplatz vor allem auf trockenen Erhebungen in der Tundra. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae) Gattung: Strandläufer (Calidris) Art: Knutt, Calidris canutus Linnaeus, 1758 Beschreibung: Größe ca. 25 cm. Kurzer Hals. Schnabel relativ kurz und gerade, graugrünen, kurze Beine. Im Ruhekleid ist die Oberseite aschgrau mit hellen Federsäumen, die Unterseite weißlich mit schwacher grauer Streifung an Brust und Flanken. Im sommerlichen Brutkleid beider Geschlechter ist die Oberseite schwarz mit rötlichen Federsäumen, der Kopf und die Unterseite färben sich rostrot. Lebensraum: Grönland, Kanada, Alaska und Sibirien auf der Tundra. Er ist ein extremer Langstreckenzieher und macht im Frühjahr und im Herbst im Wattenmeer an der Nordseeküste Zwischenstation. 91 Ernährung: Muscheln und Wattschnecken. Der Knutt verschluckt seine Beute komplett und zerbricht die Schalen im Muskelmagen. Anpassungen an eine extreme Lebensweise: Der Knutt ist eine der Vogelarten, die die längsten Strecken zwischen Brut-, Rast- und Überwinterungsgebieten non-stop zurücklegen. Diese Strecken können bis zu 5.000 Kilometer betragen. Vor einem solchen Langstreckenflug fressen Knutts auf Watt- oder Schlammflächen immense Mengen. Dadurch nehmen sie bis auf das Doppelte ihres Normalgewichtes zu. Um im Körper Platz für diese enorme Fettreserve zu schaffen und überflüssigen Ballast zu vermeiden, verkleinern Knutts ihre inneren Organe. Diese Veränderung wird durch die Art der Nahrung, die die Vögel aufnehmen, ausgelöst. Die Aufnahme von harter Nahrung, wie zum Beispiel Muscheln mit harter Schale, führt zu einer Vergrößerung und Verstärkung der Muskeln, die diese Muschelschalen knacken. Weiche Nahrung wie zum Beispiel Wattwürmer führen zu einer Verkleinerung des Magens und somit zu einer Verringerung des Gewichtes, was wiederum das Speichern von mehr Fettdepots und somit das Zurücklegen größerer Strecken ermöglicht. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae) Gattung: Tringa (Wasserläufer) Art: Rotschenkel, Tringa totanus (Linnaeus, 1758) Beschreibung: Größe bis 30 cm. Flügelspannweite bis 65 cm. Gewicht bis 170 g. Schlanke Figur. Mittellanger Schnabel, an der Spitze schwarz und an der Basis orangerot. Seine langen orangeroten Beine sind Namensgebend. Unterseite weiß und braun gemustert, Oberseite braun, schwarz und grau gefleckt. Männchen und Weibchen haben die gleiche Färbung. Alter bis 17 Jahre. Lebensraum: Küsten und flache Gewässer, wie Moore, Tümpel und Feuchtwiesen in fast ganz Europa. In Deutschland häufiger Brutvogel an der Küste, außerhalb der Brutzeit in größeren Ansammlungen vor allem im Bereich des Wattenmeers. Ernährung: Insekten, Würmer, Schnecken, Krebstiere, kleine Muscheln. Mit seinem Schnabel stochert er im flachen Wasser und sucht Nahrung. Fortpflanzung: Nach zwei Jahren geschlechtsreif. Brüten jedes Jahr von April bis Juli am gleichen Ort. Das Nest ist eine Mulde am Boden und gut in der dichten Vegetation versteckt. Die Jungvögel sind Nestflüchter und beginnen nach drei Wochen mit den ersten Flugversuchen. In Deutschland wird der Bestand auf etwa 10.000 Brutpaare geschätzt. Somit ist der Rotschenkel eine gefährdete Vogelart. Nach der Roten Liste beträgt sein Gefährdungsgrad Stufe 2. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Säbelschnäbler (Recurvirostridae) Gattung: Recurvirostra Art: Säbelschnäbler, Recurvirostra avosetta Linnaeus, 1758 92 Beschreibung: Größe 43 bis 45 cm, Gewicht 290 bis 400 g. Flügelspannweite bis 80 cm. Unterer Kopfteil, Hals, Brust, Rücken und Bauch rein weiß, Oberkopf, Scheitel, Nacken, die seitlichen Rückenteile sowie die Oberund Unterseiten der Handschwingen im letzten Drittel schwarz. Mittellangen graue Beine mit leicht bläulichen Schimmer. Auffallend und einzigartig ist der lange, dunkelgraue, zur Spitze hin deutlich nach oben gebogene Schnabel, der für den deutschen Gattungsnamen namensbestimmend wurde. Verbreitung: Brutvogel an den Küsten Großbritanniens, Südschwedens, Estlands, Dänemarks, Deutschlands, Frankreich und Portugals. Lebensraum: Das wichtigste Lebensraumelement sind feinsedimentige, vegetationsarme Flachwasserzonen und Uferbereiche, wo er seiner spezialisierten Form der Nahrungssuche nachgehen kann. Er findet diese Voraussetzungen vor allem in seichten Meeresbuchten, Flussmündungen, Lagunen und flachen Seen. Die bevorzugt besiedelten Lebensräume weisen häufig brackigen bis salinen Charakter auf. Die Brutplätze befinden sich auf vegetationsarmen bis spärlich bewachsenen Bereichen der Uferzone oder auf Inseln, die Schutz vor landgebundenen Beutegreifern bieten. In Nordwesteuropa besiedelt der Säbelschnäbler in erster Linie die tidalen Wattflächen des Wattenmeeres sowie durch Eindeichungen entstandene Brack- und Süßwasserseen, den so genannten Kögen. Ernährung: Wirbellosen des feinschlickigen Sediments der Uferzone und des Flachwassers, gelegentlich kleine Fische. Bestandssituation: Mit etwa 11.000 Brutpaaren beherbergt das am Nordrand der Brutverbreitung gelegene Wattenmeer mehr als die Hälfte der auf insgesamt etwa 19.000 Paare geschätzten nordwesteuropäischen Population. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Austernfischer (Haematopodidae) Gattung: Austernfischer (Haematopus) Art: Austernfischer, Haematopus ostralegus Linnaeus, 1758 Der Austernfischer ist einer der charakteristischsten Vögel der Nordseeküste. Seine größte Verbreitung in Europa hat er im Wattenmeer und dem küstennahen Binnenland der Nordsee, wo er auch die scherzhafte Bezeichnung Halligstorch trägt. Beschreibung: Größe 40 bis 45 cm. Schwarzweißes Körpergefieder. Im Brutkleid, Brust, Körperoberseite und das Endband des Schwanzes schwarz gefiedert. Im Ruhekleid ist das Schwarz etwas dumpfer und an den Halsseiten ist ein weißes Kehlband erkennbar. Langer, orangeroter, seitlich etwas abgeflachter Schnabel. Rote Beine, Füße und Augen. Alter bis 15 Jahre. Lebensraum: Nahrungsbedingte starke Bindung an die unter Gezeiteneinfluss stehende Küste. Bevorzugt flache Meeresküsten und Inseln, Mündungsgebiete von Strömen und Flüssen. Nahrung und Nahrungsbeschaffung: Muscheln, Schnecken, Borstenwürmer, Krebse und Insekten. Kleine Muscheln kann ein Austernfischer vollständig verschlucken. Bei größeren Muscheln wird die Schale geöffnet, um an das Fleisch zu gelangen. 93 Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Möwen (Laridae) Gattung: Larus Art: Lachmöwe, Larus ridibundus Linnaeus 1766 Beschreibung: Größe 35-39 cm, Flügelspannweite 86-99 cm. Kleinste regelmäßig in Mitteleuropa brütende Möwe. Männchen sind größer und schwerer als Weibchen. Im Prachtkleid ist der Kopf dunkel schwarzbraun, Augen schmal weiß gerandet. wobei Der Rücken, die oberen und unteren Flügeldecken sowie die Oberseite der Arm- und der inneren Handschwingen sind hellgrau, der übrige Rumpf und der Schwanz sind weiß. Die äußeren Handschwingen sind überwiegend weiß, sie zeigen eine schwarze Endbinde sowie schmale schwarze Ränder an der Innenseite der Innenfahne. Schnabel und Beine rot. Iris dunkelbraun. Verbreitung und Lebensraum: Weite Teile der nördlichen Paläarktis von Island und Irland bis Kamtschatka. In Mitteleuropa liegt der Schwerpunkt des Vorkommens im küstennahen Tiefland. Zur Brutzeit besiedelt die Art Verlandungszonen größerer Gewässer vor allem im Binnenland, seit einiger Zeit jedoch auch zunehmend an Küsten; dabei werden vor allem Stillgewässer, seltener größere Flüsse mit geringer Fließgeschwindigkeit bewohnt. Ernährung: Die Nahrung wird je nach Angebot aus dem niedrigen Suchflug über dem Wasser oder dem Boden, im Rüttelflug oder im Sturzflug aufgenommen, häufig aber auch gehend. Außerdem wird Beute im Seichtwasser oder auf schlammigen Böden durch Trampeln aufgescheucht. Das Nahrungsspektrum der Lachmöwe ist sehr breit und umfasst sowohl pflanzliche als auch tierische Anteile, vor allem Regenwürmer, Vielborster, Krebstiere, Insekten, kleine Fische sowie Getreidekörner und andere Pflanzensamen, kleine Wirbeltiere lebend oder als Aas. Bestand: In Deutschland ca. 137.000-167.000 Brutpaare. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Möwen (Laridae) Gattung: Larus Art: Silbermöwe, Larus argentatus Pontoppidan, 1763 Beschreibung: Größe bis 60 cm, Flügelspannweite etwa 145 cm. Gewicht bis 1,5 kg. Gefieder weiß, Flügeloberseiten hellgrau, Flügelspitzen schwarz. Der kräftige gelbe Schnabel hat unten vorne einen roten Fleck. Beine rosa. Die Jungen sind erst nach vier Lebensjahren 94 ausgefärbt. Alter bis 32 Jahre. Lebensraum: Die Silbermöwe lebt am häufigsten an den Küsten von Mitteleuropa und Nordeuropa und nur selten im Binnenland. Ernährung: Hauptsächlich Fische. Außerdem Muscheln, Krebstiere, Vögel, Eier, Kleinsäuger und Abfälle. Silbermöwe, Vogelfelsen Helgoland Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Möwen (Laridae) Gattung: Larus Art: Heringsmöwe, Larus fuscus Linnaeus 1758 Beschreibung: Größe etwa 56 cm. Gefieder weiß, Flügel schiefergrau. Spitzen etwas dunkler, Schwanz dunkelgrau und weiß gestreift. Kräftiger gelber Schnabel mit spitzem Haken. Beine gelb. Verbreitung: Island, Färöer, Britischen Inseln, Nordwestfrankreich, Nordwestspanien, auf den Inseln der südlichen Nordseeküste, in Skandinavien und von den Baltischen Staaten ostwärts bis in das Nordsibirische Tiefland. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Möwen (Laridae) Gattung: Rissa Art: Dreizehenmöwe, Rissa tridactyla (Linnaeus, 1758) In Mitteleuropa brütet die Art nur auf Helgoland und an der Nordspitze Dänemarks. Außerhalb der Brutzeit lebt die Dreizehenmöwe pelagisch auf dem offenen Meer. Beschreibung: Größe 37–42 cm, Flügelspannweite 93–105 cm. Im Prachtkleid Rücken und Oberseite der Flügel grau, die Enden der äußeren drei Handschwingen schwarz. Kopf, Rumpf, Unterflügel und Schwanz rein weiß. Der Schwanz ist nur ganz schwach gegabelt oder gerade abgeschnitten. Auffallend kurzen Beine, dunkelgrau bis schwarz. Schnabel grünlichgelb. Rachen und Augenring leuchtend rot. Im Schlichtkleid hinterer Oberkopf und Hinterhals blass grau. Dunkelgrauer Ohrfleck. Graues Band von der Stirn bis zum Auge. Der Rachen blass rot gelb, Augenring dunkelrot oder schwarz. Dreizehenmöwen sind sehr gewandte Flieger. Ernährung: Kleine Meeresfische, planktonische Weichtieren und Krebstiere. Häufigste Jagdmethode ist das Stoßtauchen aus einem Suchflug heraus. Bei Nahrungsmangel parasitieren Dreizehenmöwen bei anderen Seevögeln. In den 1990er Jahren war die Hauptnahrung der Kolonie auf Helgoland über Bord geworfener Beifang aus der Fischerei. Bestand und Gefährdung: Starke Verfolgung Im 19. Jahrhundert. Helgoland, wo die Art bis Anfang des 19. Jahrhunderts gebrütet hatte, wurde 1938 wieder besiedelt. 95 Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Seeschwalben (Sternidae) Gattung: Sterna Art: Brandseeschwalbe, Sterna sandvicensis Latham, 1787 Beschreibung: Größe etwa 40 cm, Flügelspannweite 100 bis 110 cm. Langer, schwarzer Schnabel mit hellgelber Spitze. Oberseite der Flügel hellgrau. Unterseite und Hals weiß. Die Kopfplatte und der zerzauste Schopf im Nacken sind schwarz. Kurzer gegabelter Schwanz. Alter bis 23 Jahre. Lebensraum: Europäische Küsten der Nordsee, Ostsee, des Atlantik, Mittelmeer, Schwarzen und Kaspischen Meer. In Mitteleuropa verbleibt die Brandseeschwalbe von März bis September. Ernährung: Stoßtaucher. Kleine Fische, Weichtiere, Würmer, Insekten. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Seeschwalben (Sternidae) Gattung: Sterna Art: Küstenseeschwalbe, Sterna paradisaea Pontoppidan, 1763 Beschreibung: Größe bis 38 cm. Gefieder weiß bis hellgrau . Im Prachtkleid Schnabel rot. Schwarze Kopfkappe bis weit in den Nacken. Im Schlichtkleid Schnabel schwarz, Oberkopf weiß. Kurze Beine, lange Schwanzspieße. Lebensraum: Klare und vegetationsarme Küstenabschnitte. Verbreitung: Regelmäßiger Brutvogel an der Nord- und Ostseeküste Ernährung: Stoßtaucher. Fische, Insekten, Krebstiere. Migration: Zugvogel mit dem längsten Zugweg. Die Vögel legen auf ihrem Zug von den arktischen Brutplätzen in die antarktischen Überwinterungsgebiete und retour eine Strecke von bis zu 30.000 km zurück - fast einmal um die Erde. 96 Bestandsgröße: Mitteleuropäischer Brutbestand von 6000 bis 7000 Paaren. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Seeschwalben (Sternidae) Gattung: Sterna Art: Fluss-Seeschwalbe, Sterna hirundo Linnaeus, 1758 Beschreibung: Größe bis 35 cm, Flügelspannweite 70 bis 80 cm. Gegabelter Schwanz, roter Schnabel mit schwarzer Spitze. Gefieder weiß bis hellgrau, Oberkopf tiefschwarz. Im Schlichtkleid Stirn hell und Schnabel schwarz. Beine rot. Lebensraum: Küsten von Meeren und Binnengewässern in fast ganz Europa. Ernährung: Stoßtaucher. Fische, Weichtiere, Insekten. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Alkenvögel (Alcidae) Gattung: Lummen (Uria) Art: Trottellumme, Uria aalge (Pontopiddan, 1763) Beschreibung: Größe 38 bis 46 cm, Flügelspannweite 61 bis 73 cm, Gewicht 1 kg. Im Sommer ist das Gefieder auf Kopf, Rücken, Schwanz, Flügeloberseite und Flügelspitzen braunschwarz. Bauch und größere Bereiche der Flügelunterseite weiß. Im Winter sind auch das Kinn und ein Bereich hinter dem Auge weiß. Als besonderes äußeres Merkmal ist häufig ein weißer Augenring zu sehen, von dem aus sich ein weißer Strich bis etwa zur Mitte des Kopfes nach hinten zieht. Tiere, die dieses Merkmal zeigen werden auch als "Brillen-" oder "Ringellummen" bezeichnet. Alter bis 30 Jahre. 97 Trottellummen, Vogelfelsen Helgoland Nahrung: Schwarmfische wie Hering, Sprotte und Dorsch, die nahe der Wasseroberfläche leben. Verhalten: Kolonie lebend, ausgezeichnete Taucher. Beim brüten teilen sich bis zu 20 Paare einen qm.Beide Eltern bebrüten das Ei. Wenn die Jungtiere ungefähr drei Wochen alt sind, springen sie von den Klippen, obwohl sie immer noch flugunfähig sind- der so genannte „Lummensprung“. Den Weg zu den Winterquartieren legen die Küken zusammen mit ihren Vätern schwimmend zurück. Diese Quartiere liegen oft über 1000 Kilometer von den Brutgebieten entfernt. Die Mütter kommen später nachgeflogen. In den Kolonien sind Trottellummen sehr lautstark. Biotop und Besonderheiten: Das Brutgebiet der tag- und dämmerungsaktiven Trottellumme erstreckt sich über die Küsten des Nordatlantik und Nordpazifik sowie über die angrenzenden Eismeerküsten. Sie gilt als „Charaktervogel“ Helgolands, wo sie auf dem „Lummenfelsen“ lebt. Das Besondere an dieser Vogelart ist die recht spitze Form der Eier. Diese schützt die Eier vor dem Herunterfallen aus dem Nest, da die Trottellumme an Steilhängen brütet. Gefahren: Vor allem im Winter besteht für Trottellummen die Gefahr, dass sie sich in Fischereinetzen verfangen und ertrinken. Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) Familie: Alkenvögel (Alcidae) Gattung: Alca Art: Tordalk, Alca torda Linnaeus, 1758 Der Tordalk ist nach Ausrottung des Riesenalken im 19. Jahrhundert der einzige Vertreter der Gattung Alca. Beschreibung: Größe 38 bis 43 cm, Flügelspannweite 60 bis 69 cm. Rücken und Kopf schwarz, Bauch und Unterseite der Flügel weiß. Im Winter wird auch das Gesicht weiß. Verbreitung: Tordalken brüten auf felsigen Inseln im Nordatlantik. Tordalken bilden oft große Kolonien zusammen mit anderen Arten der Alkenfamilie. Das Nest liegt dabei auf einem Felsvorsprung oder in einer Felsnische. Ernährung: Ihre Nahrung fangen die Tordalken beim Tauchen. Fische wie Heringe und Sardellen, Krebstiere und Würmer. Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes) Familie: Entenvögel (Anatidae) Unterfamilie: Anatinae Tribus: Meerenten (Mergini) Gattung: Eiderenten (Somateria) 98 Art: Eiderente Somateria mollissima (Linnaeus, 1758) Beschreibung: Größe ca. 58 cm ,Gewicht ca. 2,2 kg. Guter Schwimmer und Taucher, der selbst mit starkem Seegang gut zurechtkommt. Bei Gefiederfärbung deutlicher Geschlechtsdimorphismus: Das Brutkleid des männlichen Vogels, ist am Rücken und an der Brust überwiegend weiß. An der Brust ist das Gefieder leicht rosafarben. Bauch, Flanken, Bürzelmitte, Schwanz, Ober- und Unterschwanzdecke sowie Kopf-Oberseite sind schwarz. Nacken hell moosgrün. Schnabel des Weibliche und männliche Eiderente, Düne Erpels beim Prachtkleid gelbgrün, ansonsten Helgoland blaugrau bis grüngrau. Äußere Armschwingen schwarz, innere weiß und sichelförmig. Als Ruhekleid trägt das Männchen dagegen ein dunkelbraunes Gefieder, das stellenweise mit weißen Gefiederpartien durchsetzt ist. Das Weibchen trägt während des gesamten Jahres ein unauffällig dunkel- bis gelblichbraunes Gefieder, durch das sich am Körper dichte schwarze Gefiederbänder ziehen. Hals und Kopf stärker einfarbig braun. Schnabel der weiblichen Eiderente dunkelgrün. Die Augenfarbe ist bei beiden Geschlechtern braun. Lebensweise und Ernährung: Muscheln, Schnecken, Krebstiere und Fische. An der Nordseeküste nutzt sie vor allem die Miesmuschelbänke. Die Muscheln werden mit den Schalen gefressen. In ihrem starken Kaumagen werden sie geknackt, die Schalentrümmer scheidet die Ente anschließend als Speiballen aus. Mit der Nahrung aufgenommenes Salz wird über Salzdrüsen in der Stirn wieder abgegeben. Als Brutplätze nutzt die Eiderente kleine vegetationslose Felseninseln und Schären, bewachsene oder bewaldete Inseln, geschützte und ruhige Meeresbuchten mit flachen Ufern. Mensch und Eiderente: Neben der Jagd kommt es auch zu Verlusten von Gelegen und Küken, wenn Eiderenten durch Menschen gestört werden. Dies trifft vor allem auf die Küstenabschnitte zu, die stark touristisch genutzt werden. Eiderenten leiden außerdem an der Verschmutzung der Meere durch Pestizide. Bei Ölunfällen gehört sie zu den Arten, die aufgrund der Verschmutzung des Gefieders und dem Entzug der Nahrungsgrundlage in großer Anzahl sterben. Wirtschaftliche Nutzung: Die Eiderente ist der Lieferant der Eiderenten-Daune, die eine hohe Wärmespeicherkapazität besitzt. Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes) Familie: Entenvögel (Anatidae) Unterfamilie: Gänse (Anserinae) Tribus: Echte Gänse (Anserini) Gattung: Feldgänse (Anser) Art: Saatgans, Anser fabalis Latham, 1787 Beschreibung: Größe 65 bis 90 cm, Flügelspannweite 140 bis 170 cm. Gewicht 3 bis 4 kg. Alter bis zwanzig Jahre. 99 Alter bis 30 Jahre. Gefieder graubraun, an Hals und Kopf dunkelbraun. Brust und Bauch hellbraun, zum Schwanz hin weißlich, Flügel dunkelbraun. An Flanken und den Außenseiten der Flügel und an der Schwanzspitze feine weiße Linien. Augenfarbe ist Dunkelbraun Ernährung: Flechten, Gräser, Kräuter und Wasserpflanzen. Im Herbst auch Beeren und Bohnen. Lebensraum: Als Brutgebiete Taiga oder Flechtentundra. Zugtradition: je nach Familie werden immer wieder dieselben Brut- und Überwinterungsgebiete aufgesucht. Ordnung: Gänsevögel (Anseriformes) Familie: Entenvögel (Anatidae) Unterfamilie: Halbgänse (Tadorninae) Tribus: Tadornini Gattung: Kasarkas (Tadorna) Art: Brandgans, Tadorna tadorna (Linnaeus, 1758) Bechreibung: Gänseartige Gestalt. Größe 58 bis 67 cm, Flügelspannweite 110 bis 133 cm. Durchschnittliches Gewicht bei Männchen 1180 Gramm, bei Weibchen 813 Gramm. Alter bis 15 Jahre. Gering ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus: das Männchen ist etwas größer und während der Fortpflanzungszeit ist das Gefieder des Männchens etwas kontrastreicher. Im Prachtkleid sind Kopf und Vorderhals des Männchens leicht schillernd schwarzgrün. Rund um die vordere Brust und den vorderen Rücken zieht sich ein breites rotbraunes Band. Beim Weibchen sind das rotbraune Brustband und der schwarze Bauchstreif etwas schmaler als beim Männchen und etwas farbschwächer. Die Bewegungen der Brandgänse im Flug ähneln denen der Gänse. Verbreitung: In Deutschland vorwiegend Brutvogel im Küstengebiet und auf den Inseln der Nordsee und der westlichen Ostsee. Im Wattenmeer der deutsch-niederländischen Nordseeküste überwintern große Scharen. Nahrung: Schnecken, Muscheln und Würmer, seltener Insekten und Wasserpflanzen. Die überwiegende Nahrung im deutschen Wattenmeer bilden Herzmuscheln (Cardium edule). Als Nahrungsbiotope dienen vor allem das Watt, Schlickbänke in Flussmündungen und Seichtwasserlagunen. Die Nahrungssuche der Brandgänse ist somit weitgehend von den Gezeiten abhängig. Die Vögel suchen bei Niedrigwasser Nahrung und ruhen bei Hochwasser. In Abhängigkeit von Ebbe und Flut suchen Brandgänse auch während der Nacht nach Nahrung. Im Winter kann die Zeit, die Brandgänse mit der Nahrungssuche verbringen, bis zu 14 Stunden betragen. Ordnung: Ruderfüßer (Pelecaniformes) Familie: Kormorane (Phalacrocoracidae) 100 Gattung: Kormorane (Phalacrocorax) Art: Kormoran, Phalacrocorax carbo (Linnaeus, 1758) Beschreibung: Größe 77 bis 94 cm, Flügelspannweite 121 bis 149 cm. Männchen etwas größer und schwerer als Weibchen. Im Prachtkleid ist das Gefieder überwiegend schwarz, bei Sonnenschein glänzen die Federn metallisch grün oder bläulich. Die Deckfedern des Oberflügels schimmern bronzefarben und sind glänzend schwarz gerandet. Scheitel und Nacken mit feinen weißen Federn durchsetzt. Am Hinterkopf befindet sich ein Schopf, der durch etwa 4 cm lange, abstehende Federn entsteht. Beine und Füße schwarz. Nahrung: Die Jagd auf Fische erfolgt tauchend. Bestand und Gefährdung: Ebenso wie andere Fischfresser wurde der Kormoran als vermeintlicher Nahrungskonkurrent des Menschen in Europa massiv verfolgt und Bestand und Verbreitung daher stark durch den Menschen beeinflusst. Im mitteleuropäischen Binnenland war die Art um 1920 praktisch ausgerottet. In den letzten Jahrzehnten ist in Europa auf Grund von Schutzbestimmungen eine deutliche Bestandszunahme zu verzeichnen. In Deutschland brüteten im Jahr 2005 ca. 23.500 Paare. Ordnung: Ruderfüßer (Pelecaniformes) Familie: Tölpel (Sulidae) Gattung: Morus Art: Basstölpel, Morus bassanus (Linnaeus, 1758) Seit 1991 ist der Basstölpel Brutvogel auf Helgoland. Typisch für den Basstölpel sind große Kolonien, in der mehrere tausend Brutpaare ihr jeweiliges Junges heranziehen. Basstölpel präferieren für die Anlage ihrer Nester steile Felsinseln, die vor der Küste liegen. Beschreibung: Größte und schwerste Art unter den Tölpeln. Gewicht ca. 3 kg, Flügellänge liegt zwischen 47 Basstölpel, Vogelfelsen Helgoland und 53 Zentimeter. Schnabel zw. 9cm und 11cm lang. Überwiegend rein weißes Körpergefieder. Das Gefieder ist wasserabweisend, sie fetten es mit der wachsartigen Absonderung der Öldrüsen ein. Handschwingen und Handdecken der Flügel sind bräunlich bis schwarz. Kopf, Nacken und Seiten des Halses unterscheiden sich vom übrigen Körpergefieder durch einen je nach Individuum und Jahreszeit hellgelben bis kräftig dunkelgelben Farbton. Die sichtbare Haut weist eine schwarze Färbung auf und gibt den Basstölpeln einen markanten Gesichtsausdruck. Das Gefieder ausgewachsener Vögel zeigen sie erst ab einem Alter von fünf Jahren. Der Schnabel des Basstölpels ist lang, kräftig und konisch geformt. Er läuft in eine etwas nach unten gekrümmte Spitze aus. In der vorderen Hälfte verfügt er über scharfe Schneiden. Er ist blaugrau gefärbt und weist dunkelgraue bis schwarze Schnabelrillen auf. 101 Die Augen sind groß und nach vorn gerichtet. Die vier Zehen sind mit Schwimmhäuten verbunden. Die Hinterzehe ist stark nach innen gewendet und tief angesetzt. Diese anatomische Anpassung, erlaubt Basstölpeln einen guten Halt auf steilen Klippen. Zu den Risiken, denen sowohl Altvögel als auch Jungvögel ausgesetzt sind, zählt im Meer schwimmender Plastikabfall. In etwa 50 Prozent der Nester befindet sich solcher Abfall. Basstölpel können sich darin verheddern und dadurch tödlich verunglücken. Anatomische Besonderheiten: Basstölpel sind Stoßtaucher, die mit bis zu 100 km/h Geschwindigkeit in das Wasser eintauchen. Sie weisen in ihrem Körperbau einige Anpassungen auf, die diese Tauchleistung unterstützen. Basstölpeln fehlen beispielsweise äußere Nasenlöcher. Sie haben sekundäre Nasenlöcher, die beim Tauchen durch bewegliche Klappen verschlossen werden können. Die Ohrenöffnung ist sehr klein, von Federn bedeckt und kann durch Muskeln noch weiter geschlossen werden. Das Brustbein der Basstölpel ist kräftig und so lang, dass es wie ein Schild über den Eingeweiden liegt und in der Lage ist, die Eingeweide vor der Wucht des Aufpralls auf dem Wasser zu schützen. Verbreitung: Die Brutplätze des Basstölpels finden sich überwiegend an den Küsten, die vom Golfstrom beeinflusst sind. Die Gewässer, die von den Brutfelsen aus erreichbar sind, weisen im Sommer eine Oberflächentemperatur von etwa 10 bis 15 Grad auf. Die nördliche Verbreitungsgrenze des Basstölpels ist davon determiniert, ob die Gewässer während der langen Brutzeit eisfrei bleiben. Zu den Risiken, denen sowohl Altvögel als auch Jungvögel ausgesetzt sind, zählt im Meer schwimmender Plastikabfall. In etwa 50 Prozent der Nester befindet sich solcher Abfall. Basstölpel können sich darin verheddern und dadurch tödlich verunglücken. Ordnung: Röhrennasen (Procellariiformes) Familie: Sturmvögel (Procellariidae) Gattung: Fulmarus Art: Eissturmvogel, Fulmarus glacialis (Linnaeus, 1761) Er ernährt sich von Krill, Fischen, Schnecken, Krebsen, Kopffüßern, Mollusken und Quallen. Zudem frisst er Aas und Fischabfälle. Beschreibung: Größe 43 bis 52 cm, Gewicht 700 bis 900 g, Flügelspannweite 101 bis 117 cm. Kopf, Hals und Unterseite dunkelgrau oder weiß. Oberseite der Flügel graublau. Bürzel und Schwanz meist heller grau. Beine kurz und gelblichgrün. Dunkle Augen. Schnabel kurz und kräftig, überwiegend gelb. Taucht bis 4m tief. Verbreitung und Lebensraum: Der Eissturmvogel ist im Norden des Atlantik und des Pazifik verbreitet und nistet auf Felseninseln und entlang von Steilküsten. Er überwintert an den Küsten, selten im Binnenland. In Europa gibt es Kolonien unter anderem an der nördlichen Küste Irlands, in Schottland und allgemein in Skandinavien, aber auch in Dänemark, den Niederlanden und auf Helgoland. Verhalten: Tagaktiv und während der Brutzeit streng territorial. Streit ums Fressen wird durch lautes Gackern ausgetragen. An Stellen mit viel Nahrung bildet er Schwärme. Eissturmvögel verteidigen ihr Revier gegen arteigene und artfremde Konkurrenten. Die Lebenserwartung beträgt 20 Jahre und mehr. Bestand und Bestandsentwicklung: Der Eissturmvogel lebte ursprünglich im hohen Norden. Die nördlichste Seekolonie liegt an der Nordspitze Grönlands, nahe der Packeisgrenze. In den letzten hundert Jahren dehnte er sein Brutgebiet weiter nach Süden aus und vermehrte sich rasch. Seit 1972 brüten sie auf Helgoland. Dort nimmt der Bestand stetig zu. 1996 gab es dort 53 Brutpaare, 2001 schon 92 brütende Paare und 2006 102 ist die Zahl der Paare auf 120 angestiegen. Die gesamte Population wird auf eine Million Exemplare geschätzt. Ordnung: Schreitvögel (Ciconiiformes) Familie: Ibisse und Löffler (Threskiornithidae) Unterfamilie: Löffler (Plataleinae) Gattung: Platalea Art: Löffler, Platalea leucorodia Linnaeus, 1758 Beschreibung: Größe 80cm. Weißes Gefieder mit zartem gelblichen Hauch, gelber Brustfleck, Kopf orangebräunlich. Schopf aus langen Federn am Hinterkopf, die er in der Erregung zu einer Fächerkrone abspreizt. Beine schwarz, Schnabel schwarz Schnabel mit gelblicher Spitze. Brütet gesellig in Sümpfen, Brüchen und Auen. Teilweise befinden sich Löffler Kolonien in der Nähe von Großmöwenkolonien. Diese bilden eine zusätzliche Nahrungsquelle (Eier, Küken), während die Möwen sich nicht an die jungen Löffler herantrauen. Ernährung: Fische und Frösche. Im Wattenmeer Nahrungsaufnahme durch "Seihern". Ordnung: Greifvögel (Falconiformes) Familie: Habichtartige (Accipitridae) Gattung: Seeadler (Haliaeetus) Art: Seeadler, Haliaeetus albicilla Linnaeus, 1758 Beschreibung: Einer der größten Greifvögeln Mitteleuropas. Sehr kräftiger Körper, sehr kräftiger, langer Hals, großer, gelber Schnabel und sehr kräftige Fänge. Gefieder braun. Kopf, Hals, obere Brust und oberer Rücken sind gelblich ockerfarben aufgehellt. Kurzer, weißer, keilförmiger Schwanz. Anders als beim Steinadler sind die Beine nicht bis zu den Zehen befiedert. Körperlänge 74 bis 92 cm, Flügelspannweite 193 bis 244 Zentimetern. Weibchen sind deutlich größer und schwerer als die Männchen. Alter bis 20 Jahre. Verbreitung und Lebensraum: Gemäßigte, borealen und arktischen Zonen Europas und Asiens von Island bis Kamtschatka und Japan. Der Seeadler ist an große Gewässer, also Küsten, große Seen und Flüsse gebunden. Im Binnenland Mitteleuropas sind Seeadler vor allem Bewohner der „Wald-Seen-Landschaften“. In Deutschland werden die höchsten Siedlungsdichten im Bereich der Müritz in Mecklenburg-Vorpommern sowie in der Oberlausitz Sachsens erreicht. Nahrung: Fische, Wasservögel und Aas. Selten lebende Säuger. Zur Brutzeit werden Kolonien von Kormoranen und Graureihern, in Nordeuropa auch von Lummen und anderen Seevögeln aufgesucht und Jungvögel aus den Nestern erbeutet. Die heutige Mortalität in Mitteleuropa ist überwiegend auf menschliche Einflüsse zurückzuführen. Die bedeutendsten anthropogenen Todesfälle sind hier Bleivergiftungen durch die Aufnahme von 103 Bleipartikeln aus Jagdgeschossen, Kollisionen mit anthropogenen Strukturen wie Eisenbahnen, Oberleitungen und Windrädern sowie Stromschläge an Hochspannungsleitungen. Die wichtigste natürliche Verlustursache sind Verletzungen bei Revierkämpfen. Bestandsentwicklung und Gefährdung: Die Art wurde in Mittel- und Westeuropa durch menschliche Verfolgung und die Vergiftung durch das Insektizid DDT fast ausgerottet. Seit Mitte der 1980er Jahre nimmt der Bestand in weiten Teilen Europas jedoch wieder stark zu. 2007 wurden 575 Brutpaare in Deutschland gezählt. Klasse: MAMMALIA (Säugetiere) Überordnung: Laurasiatheria Ordnung: Raubtiere (Carnivora) Unterordnung: Hundeartige (Cynoidea) Familie: Hundsrobben (Phocidae) Gattung: Halichoerus Art: Kegelrobbe, Halichoerus grypus Weibliche Kegelrobbe, Düne Helgoland Die Kegelrobbe ist das größte Raubtier Deutschlands (bis zu 300 kg). Der Name leitet sich entgegen der landläufigen Meinung von den kegelförmigen Backenzähnen und nicht von der Kopfform der Robbe ab. Beschreibung: Vom Seehund ist die Kegelrobbe durch ihre viel massigere Gestalt unterschieden. Außerdem haben Seehunde einen rundlichen, Kegelrobben einen eher spitz zulaufenden Kopf. Die Männchen sind auf dunkelgrauem Grund hell gefleckt, Weibchen dunkelgrau gefleckt auf silbergrauen Grund. Jungtiere kommen mit einem weißen Embryonalhaar (Lanugo) zur Welt, das nach etwa fünf Wochen durch normales Fell ersetzt wird. Männchen im Durchschnitt 230 cm groß und 220 Kilogramm schwer. Weibchen 180 cm und 150 kg. Männchen haben eine größere Nase als Weibchen. Der Geschlechtsdimorphismus ist nur bei wenigen Robben so ausgeprägt. Kolonie lebend. Tragzeit elfeinhalb Monate. Geschlechtsreif mit vier bis fünf Jahren. Alter bis zwanzig Jahre. Kegelrobben im Wattenmeer: Kegelrobben sind im Wattenmeer, verglichen mit Seehunden, echte Raritäten. Aus archäologischen Funden weiß man, dass noch im Mittelalter Kegelrobben und Seehunde gleichermaßen häufig waren, vielleicht sogar ein Übergewicht zugunsten der Kegelrobbe bestanden hat. Auf den Jagddruck, der 104 durch Menschen auf die Robben ausgeübt wurde, reagierte die Kegelrobbe allerdings weit empfindlicher als der Seehund, so dass sie beinahe vollständig aus dem Wattenmeer verschwand. Seit dem Jahr 2001 gibt es auf der Düne bei Helgoland Jungenaufzuchten der Kegelrobbe. Nahrung: Bei ihren bis zu 20 Minuten dauernden Tauchgängen erreichen Kegelrobben Tiefen von 140 Meter und jagen nach Fischen. Jede ausgewachsene Kegelrobbe benötigt etwa zehn Kilogramm Fisch pro Tag. Zu den erbeuteten Fischen gehören Lachse, Dorsche, Heringe, Makrelen und Schollen. Unterklasse: Höhere Säugetiere (Eutheria) Ordnung: Raubtiere (Carnivora) Unterordnung: Hundeartige (Cynoidea) Familie : Hundsrobben (Phocidae) Gattung: Phoca Art: Seehund, Phoca vitulina Linnaeus 1758 Beschreibung: Seehunde sind im Vergleich zu der anderen an deutschen Küsten verbreiteten Robbe, der Kegelrobbe, kleine und schlanke Robben (Männchen etwa 170 cm, Weibchen 140 cm, Gewicht 150 beziehungsweise 100 kg). Von der Kegelrobbe unterscheiden sie sich auch durch ihren rundlichen Kopf. Die Färbung ist regional sehr variabel; in deutschen Küstengewässern sind Seehunde dunkelgrau gefärbt und haben unregelmäßig über den Körper verteilte schwarze Flecken. Tragzeit 11 Monate, in der Regel ein Jungtier, dieses wird ungefähr fünf Wochen gesäugt und dann allein gelassen. Alter 30 bis 35 Jahre. Weibchen haben i. d. R. eine höhere Lebenserwartung als Männchen. Seehund, Düne Helgoland Verbreitung und Lebensraum: Der Seehund kommt auf der Nordhalbkugel im Atlantik und Pazifik vor. Er bevorzugt Küsten mit trockenfallenden Sandbänken, auf denen er vor Feinden sicher ist. Man findet ihn aber auch an 105 geschützten Felsküsten. Die weltweite Gesamtpopulation der Seehunde wird auf 500.000 Individuen geschätzt. Von diesen leben 90.000 an europäischen Küsten. Lebensweise: Tauchen bis zu 200 m tief und 30 Minuten lang. Im Wasser sind Seehunde einzelgängerisch, auf Sandbänken kommen sie oft zu kleinen Gruppen zusammen. Sie sind jedoch keine sozialen Tiere. Die Paarung findet im Wasser statt. Seehundmännchen sind weder monogam noch bewachen sie nach Art mancher anderer Robben einen Harem. Nahrung: Seehunde fressen ausschließlich Fische, und zwar Heringe, Sardinen, Dorsche, Lachse, Stinte und Plattfische. Jüngere Seehunde ernähren sich zu einem Großteil von Krebstieren und Mollusken. Mensch und Seehund: Von Bewohnern der Küsten wird der Seehund zum Nahrungserwerb und zum Fell- und Öl Gewinn seit Jahrtausenden gejagt. Der Beginn des industriellen Fischfangs und die sich abzeichnende Überfischung der Meere verleitete Fischer zu der Überzeugung, dass der Seehund als Nahrungskonkurrent die Fischbestände plündere. Zwischen 1886 und 1927 wurden in der Ostsee 353.329 Robben getötet und damit der Seehund wie auch die Kegelrobbe an den Rand der vollständigen Ausrottung gebracht. Auch in der Nordsee wurde Seehunden von Prämienjägern nachgestellt. Die größere Weitläufigkeit der Nordsee machte eine so effektive Ausrottung wie in der Ostsee allerdings schwerer – vor allem, da der Bestand aus dem Atlantik ergänzt wurde. Doch ab den 1930ern zeichnete sich ab, dass Seehunde seltener wurden. 1953 wurde im Bundesjagdgesetz die ungeregelte Jagd beendet. Die Populationen brachen in den 1960ern zusammen, und der Seehund wurde eine Seltenheit. Seit Einstellung der Jagd haben sich die Bestände von einem bedrohlichen Tief wieder erholt. So gibt es im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer geschätzte 7000 Seehunde. Umweltgifte: Auch nach dem Ende der Seehundjagd starb immer noch eine große Zahl von Seehunden durch nicht natürliche Ursachen. Umweltgifte wie PCB gelangten bis in die 1980er in Nord- und Ostsee. Sie schwächten die Seehunde und machten sie unfruchtbar. Die PDV-Seuche: Wie empfindlich der Bestand immer noch ist, zeigte eine Seuche im Jahr 1988, bei der es sich um eine Abart der Hundestaupe handelte, das PDV-Virus. 18.000 Seehunde, zwei Drittel der gesamten Population, starben daran. Das Ausmaß der Seuche war vermutlich der allgemeinen Immunschwäche der Nordsee-Seehunde geschuldet. In von Schadstoffeinleitungen weniger betroffenen Regionen wie den norwegischen und isländischen Küsten hat die Seuche so gut wie keine Opfer unter den Seehunden gefordert. Eine Wiederholung der Seuche mit allerdings weniger katastrophalen Ausmaßen geschah 2002, auch 2007 wurden in Dänemark und Schweden Tiere aufgefunden, die mit einer ähnlichen Seuche infiziert waren. 106 10.2 Vertebrata - Pisces geschrieben von Jennifer Karla 10.2.1 Allgemeines Fische der Nordsee Nord- und Ostsee sind Lebensraum für mehr als 150 Fischarten. Nur wenige Arten sind ausschließlich auf die Nordsee beschränkt, oft umfasst ihr Verbreitungsgebiet auch angrenzende Meere. Viele Fische suchen das flache Wasser des Wattenmeeres zur Laichzeit auf, zum Beispiel die Scholle. Die meisten der für die Nordsee typischen Arten sind standorttreue Grundfische, wie Seehase und Leierfisch. Bei denen es sich oft um wenig ausdauernde Schwimmer, die nicht weit umherziehen handelt. Schwarmfische wie Hornhecht, Sprotten und Köhler durchstreifen weite Teile der Ozeane und werden als nicht durchgehend typisch für die Nordsee angesehen. 10.2.2 Artenlisten Mittwoch 17.Mai.09 Hafenrundgang Wilhelmshaven, Kein Nachweis. Mittwoch 20.Mai.09 Probennahmen im Jadebusen (Vareler Tief) Kastengreifer Kein Nachweis. Baumkurre (BKS). II Syngnathus rostellatus (Kl. Seenadel) Liparis liparis (Großer Scheibenbauch) Clupea harengus (Hering), eher im offenen Wasser, gelegentlich Grund. Solea solea (Seezunge), im Küstengebiet häufig. Pleuronectes platessa (Scholle) häufiger Grundfisch. BKS III Syngnathus rostellatus (Kl. Seenadel) Liparis liparis (Großer Scheibenbauch) Solea solea (Seezunge), im Küstengebiet häufig. Osmerus eperlanus (Stint) BKS IV Osmerus eperlanus (Stint), im Flachwasser häufig. Platichthys flesus (Flunder) Agonus cataphractus (Steinpicker), regelmäßiger Grundfisch auf Kiesböden. Solea solea (Seezunge) Liparis liparis (Gr. Scheibenbauch) Myoxocephalus scorpius (Seeskorpion) Syngnathus rostellatus (Kl. Seenadel) Pomatoschistus minutus (Sandgrundel) Zoarces viviparus (Aalmutter) Merlangius merlangus (Wittling) Freitag 21.Mai.09 Probennahmen im Jadebusen (Vareler Tief) Backengreifer Kein Nachweis. Ringdredge Syngnathus rostellatus (Kl. Seenadel) Planktonnetz Diverse Fischeier. 107 Freitag 22.Mai.09 Wangerooge, Küstenbereich Kein Nachweis. Sonntag 24.Mai.09 Vareler Hafen (Brackwasser) und Dangast (pleistozäne Sande und Sielgeschichte) Vareler Hafen Probeentnahme I Pleuronectes platessa (Scholle) Vareler Hafen Probeentnahme III Pleuronectes platessa (Scholle) Gasterosteus aculeatus (Dreistacheliger Stichling) Montag 25.Mai.09 Helgoland, Inselrundgang und Vogelwarte Kein Nachweis. Dienstag 26.Mai.09 Strand- und Felswattexkursion Gasterosteus aculeatus (Dreistacheliger Stichling) Donnerstag 28.Mai.09 Planktonkurs Diverse Fischeier Freitag 29.Mai.09 Aquariumsbesuch Acipenseridae Acipenser sturio (Stör) Gadidae Raniceps raninus (Froschdorsch) Trisopterus luscus (Franzosendorsch) Gadus morrhua (Dorsch) Pollachius virens (Köhler) Rajidae Hypotremata sp. (Nagelrochen) Scyliorhinidae Scyliorhinus canicula(Kleingefleckter Katzenhai) Scyliorhinus stellaris (Großgefleckter Katzenhai) Bothidae Psetta maxima (Steinbutt) Callionymidae Callionymus lyra (Gestreifter Leierfisch) Syngnathidae Entelurus aequoreus (Große Schlangenadel) Nerophis ophidion (Kleine Schlangenadel) Syngnathus typhle (Grasnadel) Syngnathus rostellatus (Kleine Seenadel) Syngnathus acus (Große Seenadel) Gasterosteidae Gasterosteus aculeatus (Dreistacheliger Stichling) Spinachia spinachia (Seestichling) Zoarcidae Zoarces viviparus (Aalmutter) 108 Scophthalmidae Phrynorhombus norwegicus (Zwergbutt) Scophthalmus rhombus (Glattbutt) Cyclopteridae Cyclopterus lumpus (Seehase) Mullidae Mullus sumuletus (Streifenbarbe) Gobiidae Pomatoschistus minutus (Sandgrundel) Pomatoschistus pictus (Fleckengrundel) Gobiusculus flavescens (Zweiflecken-/ Schwimmgrundel) Labridae Labrus bergylta (Gefleckter Lippfisch) Moronidae Dicentrachus labrax (Wolfsbarsch) Carangidae Trachurus trachurus (Holzmakrele) Branchiostomidae Branchiostoma lanceolatum (Lanzettfischchen) Liparidae Liparis liparis (Großer Scheibenbauch) Pleuronectidae Limanda limanda (Kliesche) Microstomus kitt (Rotzunge) Pleuronectes platessa (Scholle) Platichthys flesus (Flunder) Soleidae Solea solea (Seezunge) Buglossidium luteum (Glaszunge) Anarhichadidae Anarhichas lupus (Gestreifter Seewolf) Triglidae Eutrigla gurnardus (Grauer Knurrhahn) Trigla lucerna (Roter Knurrhahn) Cottidae Taurulus bubalis (Seebull) Scombridae Scomber scombrus (Makrele) 109