Steckbrief Nr. 68 Im Fuchs vereinen sich Schönheit und sprichwörtliche Schläue, unbändiger überLEBENswille und Anpassungsfähigkeit. Trotzdem sehen ihn viele als Beutekonkurrenten, den es zu erschießen gilt, oder als schwierig zu überlistende und gerade deswegen so attraktive Jagdbeute. (Text: L. Slotta-Bachmayr) Fuchs Vulpes vulpes Beschreibung Der Fuchs ist ein Raubtier, er gehört zur Gruppe der Hundeartigen. Die Fellfarbe ist meist rötlich, kann aber auch zwischen grau und sandfarben variieren. Typisch sind die spitzen Ohren mit schwarzen Spitzen und der buschige, lange Schwanz mit einer weißen Spitze. Er trottet meist dahin, macht dabei einen geduckten Eindruck, kann aber bis zu 60 km/h schnell laufen. Die Spuren mit den fünf Zehenballen und den sichtbaren Krallenabdrücken sind typisch für hundeartige Raubtiere. Die Körperlänge beträgt zwischen 60 und 90 cm lang und das Gewicht meist sechs bis zehn kg. Lebensweise und Biologie Der Fuchs ist dämmerungsaktiv. Er lebt in Familien aus einem erwachsenen Männchen, mehreren Weibchen und Jungtieren. Meist hat nur das dominante Weibchen Junge, die anderen helfen bei der Aufzucht. Füchse paaren sich zwischen Dezember und Februar. Das Weibchen bringt zwischen März und Mai vier bis fünf blinde Junge in einem unterirdischen Bau zur Welt, die etwa 50 Tage lang gesäugt werden. Die Augen öffnen sich nach 14 Tagen und mit einem Alter von etwa sechs Wochen verlassen die Jungen das erste Mal den Bau. Sie sind mit etwa sechs Monaten von der Mutter unabhängig, bleiben aber mindestens bis ins nächste Frühjahr bei der Familie. Dann können sie bis zu 200 km weit abwandern. Der Fuchs ist ein Allesfresser und ernährt sich von Nagetieren, Hasen, Vögeln, Insekten, Eiern, RegenwürNATURSCHUTZBUND Österreich Museumsplatz 2, 5020 Salzburg [email protected] www.naturschutzbund.at mern, Früchten, Samen, Beeren, Aas oder Abfällen. Der Speisezettel variiert dabei je nach Jahreszeit und Lebensraum. Bei der Jagd ist besonders der Maussprung bekannt. Wenn sich die Mäuse im Winter unter der Schneedecke bewegen, kann das der Fuchs mit seinem feinen Gehör wahrnehmen. Hat er eine Maus lokalisiert, springt er steil in die Höhe und fährt dann von oben mit der Schnauze in den Schnee. So kann er Mäuse fangen ohne sie zu sehen. Der Fuchs wird in freier Wildbahn bis zu neun Jahre alt. 80 % der Jungtiere sterben aber schon im ersten Jahr. Gefährdung und Schutz Der Mensch hat die mitteleuropäische Kulturlandschaft sehr zum Vorteil des Rotfuchses verändert. Nach der Roten Liste der Säugetiere Österreichs gilt der Fuchs als nicht gefährdet und findet hier optimale Lebensbedingungen vor. Die Bestände nehmen leicht zu. In den Bundesländern ist der Fuchs durch das Jagdgesetz geschützt. Es gelten verschiedene Schonzeiten, in Salzburg etwa vom 1. April bis zum 15. Mai. Den stärksten Einfluss hat die Tollwut auf die Fuchspopulation ausgeübt. Direkt durch die Infektion der Bestände bzw. den Tod der Füchse und indirekt durch eine starke Verfolgung, um das Risiko einer Infektion von Menschen durch tollwütige Füchse zu verringern. Deshalb wird die Fuchspopulation in der Zwischenzeit regelmäßig mit Hilfe von Impfködern behandelt. Ein Regulationsfaktor ist der Straßenverkehr. In der stark erschlossenen Landschaft kommen jährlich fast 3.000 Füchse ums Leben. Etwa 60.000 Tiere werden Österreichweit von Jägern erlegt. Natürliche Feinde wie Luchs, Bär oder Wolf kommen in Österreich nur selten vor und haben keinen Einfluss auf die Fuchspopulation. Link-Tipps http://www.jagd-wien.at/Rotfuchs.578.0.html http://www.fuechse.info/ © Karl Rettensteiner w w w. n a t u r b e o b a c h t u n g . a t Verbreitung und Lebensraum Das Verbreitungsgebiet des Fuchses umfasst Europa, die gemäßigten und subtropischen Bereiche Asiens, Afrika nördlich der Sahara und Nordamerika. Als eines der anpassungsfähigsten Säugetiere kann der Fuchs praktisch alle Lebensräume besiedeln. Er kommt vor allem in der Kulturlandschaft, einem Mosaik aus Wiesen, Äckern, Hecken und Gehölzen vor, besiedelt aber auch Wälder, Alpinbereiche über der Waldgrenze, Moore, Küsten und Siedlungen. Der Fuchs ist keine gefährdete Art. Er ist eines der wenigen Tiere, das von der vom Menschen geprägten Kulturlandschaft profitiert. überLEBEN ist eine gemeinsame Kampagne von NATURSCHUTZBUND, Lebensministerium und Bundesforsten