Wanstschrecke (Polysarcus denticauda) Die Wanstschrecke (Polysarcus denticauda) ist eine Heuschrecke aus der Familie der Laubheuschrecken und der Unterfamilie der Sichelschrecken (Phaneropterinae). Wanstschrecke Systematik Klasse: Insekten Ordnung: Langfühlerschrecken Familie: Laubheuschrecken Unterfamilie: Sichelschrecken Gattung: Polysarcus Art: Wanstschrecke Abb.: Wanstschrecke (Foto: LaNaServ D. Stremke) Merkmale Die Wanstschrecke erreicht eine Größe von etwa 44 Millimetern und ist damit die größte Vertreterin der Sichelschrecken in Mitteleuropa Sie ist grün gefärbt, seltener dunkelbraun und mit schwarzen Punkten gezeichnet. Der sattelförmige Halsschild dient als Schalltrichter. Die Flügel sind zurückgebildet und stummelförmig. Sie ragen bei den Männchen deutlich unter dem Halsschild hervor, bei den Weibchen sind sie nahezu vollständig darunter verborgen. Die Tiere sind flugunfähig. Die Weibchen besitzen eine lange, am Ende gezähnte Legeröhre. Lebensweise Die Wanstschrecke lebt vegetarisch und ist ziemlich träge. Sie bleibt bei Gefahr ruhig sitzen. Charakteristisch ist ihr in fünf Phasen gegliederter Gesang, der bis zu einer Entfernung von 50 Metern zu hören ist. Vorkommen / Lebensraum Sie ist an vorwiegend frischen bis trockenen Standorten wie langgrasigen Wiesen mit üppiger Vegetation anzutreffen. Solche Wiesen sollten spät gemäht und nur wenig gedüngt werden. Der Verbreitungsschwerpunkt in Deutschland befindet sich in Baden-Württemberg am Rand der Schwäbischen Alb sowie im Albvorland. Weitere Populationen sind aus dem Allgäu und der Rhön und in der Nähe von Eichelborn im Thüringer Becken bekannt. Gefährdung Die Bestände der Wanstschrecke wurden vor kurzem wissenschaftlich erforscht. In einem Reservat am Grünten in den Allgäuer Alpen leben rund 30.000 Wanstschrecken. Ihr Bestand gilt hier als ungefährdet. Dennoch ist sie in vielen Gegenden selten geworden. Die Art wird deshalb in der Roten Liste gefährdeter Tiere Deutschlands und Thüringens in der Kategorie 2 (stark gefährdet) gelistet.