TANNHÄUSER UND DER SÄNGERKRIG

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DIE MEISTERSINGER VON NÜRNBERG
Richard Wagner
Uraufführung: München 1868; T: Richard Wagner
Hans Sachs, Schuster – Bass; Veit Pogner, Goldschmied – Bass; Kunz Vogelsang,
Kürschner – Tenor; Konrad Nachtigall, Spengler – Bass; Sixtus Beckmesser, Stadtschreiber
– Bariton; Fritz Kothner, Bäcker – Bass; Balthasar Zorn, Zinngiesser – Tenor; Ulrich
Eisslinger, Gewürzkrämer – Tenor; Augustin Moser, Schneider – Tenor; Hermann Ortel,
Seifensieder – Bass; Hans Schwarz, Strumpfwirker – Bass; Hans Foltz, Kupferschmied –
Bass; Walther Stolzing, ein junger Ritter aus Franken – Tenor; David, Lehrjunge bei Hans
Sachs – Tenor; Eva, Pogners Tochter – Sopran; Magdalene, Evas Amme – Sopran; Ein
Nachtwächter – Bass; Bürger, Zünfte, Gesellen, Lehrjungen, Mädchen, Volk
Nürnberg, Mitte des 16. Jahrhunderts
1. Akt: Walther von Stolzing sieht in der Katharinenkirche zu Nürnberg Eva und wechselt
mit ihr zärtliche Blicke. Geschickt versteht es Eva, sich von ihrer Amme und Aufpasserin
Magdalene nach Ende des Gottesdienstes für einige Augenblicke zu entfernen, Walther
spricht das Mädchen an. Er fragt Eva, ob sie schon verlobt sei und erfährt, dass der Sieger
beim morgigen Wettgesang der Meistersinger um ihre Hand anhalten dürfe. Nachdem sich
Walther und Eva ihre Liebe gestanden und sich für den kommenden Abend verabredet
haben, klärt David, der mit anderen Lehrjungen die Bänke für die in Kürze stattfindende
Versammlung der Meistersinger aufstellt, den Ritter, der noch nie etwas von Meistergesang
und dessen Regeln gehört hat, über diese Kunst auf. Stolzing ist verwirrt, als er von Merkern,
Tabulatur, Bar, Stollen, Abgesang und anderem hört und ist so klug wie zuvor. Nach und
nach kommen die Meistersinger, Walther bittet den eintretenden Goldschmied Pogner um
die Erlaubnis, sich der Meisterprüfung unterziehen zu dürfen. Beckmesser, der sich selbst
um Eva bemüht, ist verdrossen, doch Pogner, der den schmucken Ritter nicht ungern sieht,
verspricht, Stolzing zuzulassen. Er verkündet den Meistersingern, dass sich der Ritter um die
Meisterwürde bemühen wolle. Am Johannistag werde ein Wettkampf stattfinden, dessen
Sieger um Eva, der er sein ganzes Hab und Gut vermache, werben dürfe. Walther tritt zur
Prüfung an, zum Merker wird Beckmesser der in Hans Sachs und Stolzing seine
Nebenbuhler sieht, bestellt. Bevor der Ritter, dem sieben Fehler vorgegeben werden, sein
Lied beendet, stürzt Beckmesser mit der von Kreidestrichen bedeckten Tafel, die die Fehler
anzeigen, aus dem Gemerk. Hans Sachs fordert Stolzing auf, weiter zu singen und
bezweifelt die Unbefangenheit des Merkers. Es entspinnt sich ein Streit, während Walther
sein Lied zu Ende bringt. Hans Sachs gefällt die neue Weise sehr gut, nicht aber den
anderen Meistersingern, die fast einstimmig verkünden, dass der Ritter „versungen und
vertan“ habe.
2. Akt: Inzwischen ist es Abend geworden. Eva weiss nicht, was in der Singschule
geschehen ist. Ihr Vater wollte nichts erzählen, Magdalene konnte nichts erfahren.
Ungeduldig beschliesst sie daher, bei Hans Sachs, der wegen des schönen Wetters noch
vor seinem Haus arbeitet, Auskunft zu holen. Sie erfährt, dass der Ritter die Prüfung nicht
bestanden hat. Hans Sachs, der immer noch an das Lied denkt, merkt, dass Eva Walther
liebt. Er nimmt sich vor, beiden zu helfen, zieht sich ins Haus zurück, beobachtet aber, was
draussen vor sich geht. Von Magdalene hört Eva, dass ihr Beckmesser heute Nacht ein
Ständchen bringen will und kann ihre Amme überreden, mit ihr die Kleider zu tauschen.
Walther kommt die Gasse herunter, Eva fliegt in seine Arme, beide beschliessen, noch heute
zu fliehen. Hans Sachs verhindert diesen Plan, indem er den Fensterladen öffnet, so dass
die Gasse hell erleuchtet ist. Weil Eva und Walther Beckmesser kommen sehen, verstecken
sie sich im Gebüsch, das Ständchen beginnt. Hans Sachs zeigt mit seinem Schusterhammer
so laut die Fehler des Sängers an, dass David erwacht und Magdalene am Fenster sieht.
Eifersüchtig stürzt er sich auf den Sänger, eine Prügelei beginnt, in die sich auch die
Nachbarn, Lehrjungen und Gesellen einmischen. Das Horn des Nachtwächters ist zu hören,
Beckmesser eilt mit zerschlagenem Instrument davon, alles flüchtet. Hans Sachs schickt Eva
ins Haus zurück und zieht David eins über. Walther bittet er zu sich herein. Der
Nachtwächter wundert sich über die plötzliche Ruhe, verkündet elf Uhr und geht langsamen
Schrittes davon.
3. Akt: Die Johannisnacht ist vorbei, im hellen Morgenlicht liest Sachs nachdenklich in einem
Buch und denkt über die Welt nach, wobei ihn trübe Gedanken befallen. David tritt verlegen
ein und gratuliert dem Meister zum Namenstag, dieser denkt an andere Dinge. Mit Walther,
der seinen Traum erzählt, formt er Worte und Melodie für ein Lied, das der Ritter beim
Wettsingen vortragen soll. Während sich beide für das Fest bereit machen, kommt hinkend
Beckmesser und sieht das Gedicht auf dem Tisch liegen. Er glaubt, dass es von Sachs
stamme, doch der Schuster versichert ihm, dass er sich nicht um Eva bemühen will. Zum
Zeichen seiner Aufrichtigkeit schenkt er dem Schreiber das Gedicht, dem die Melodie fehlt.
Freudig entfernt sich Beckmesser, er glaubt sicher, mit einem Lied von Hans Sachs den
Preis gewinnen zu können. Kaum ist er fort, als Eva in strahlender Festkleidung eintritt,
angeblich wegen eines drückenden Schuhes. Selig sieht sie auf den in Rittertracht
erscheinenden Walther, der ihr und Hans Sachs die letzte Strophe seines Liedes vorsingt.
Nachdem auch David und Magdalene gekommen sind, wird die neue Meisterweise nach
altem Brauch getauft und David zum Gesellen geschlagen, dann brechen alle zum Festplatz
auf.
Auf einer grossen Wiese an der Pegnitz begrüsst das Volk die einziehenden Zünfte und die
Meistersinger. Hans Sachs, der Liebling der Bürger, erklärt die Bedingungen des
Wettkampfes und den von Pogner ausgesetzten Preis. Beckmesser trägt das Lied des
Ritters vor, doch das Volk lacht den alternden Schreiber kräftig aus, zumal er die Worte
verstümmelt, keine passende Melodie findet und der Gesang als Gekrächze empfunden
wird. Wütend erklärt Beckmesser, die Worte stammten von Sachs, dieser erwidert, dass
Ritter Stolzing der Dichter und das Lied sehr schön sei, wenn man es nur richtig vortrage.
Walther singt sein Preislied, alles ist begeistert und jubelt dem Ritter zu, ihm gehört der
Preis. Als ihm Pogner die Meisterkette umhängen will, weist der Ritter die Ehrung ab, erst
Hans Sachs kann ihn mit ernsten Worten bewegen, die Kette zu Ehren deutscher Kunst und
ihrer Meister zu tragen. Eva nimmt den Lorbeerkranz, den sie Walther gegeben hat und setzt
ihn Hans Sachs aufs Haupt, der den Ritter mit der Meisterkette schmückt. Während das Volk
Hans Sachs hochleben lässt, sinken sich Eva und Walther in die Arme.
Auszug aus „Das grosse Handbuch der Oper“ von Heinz Wagner
ACS – REISEN AG
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