Das Sternchen Von Astronomie im Chiemgau e.V. Joseph Fraunhofer - Vom Lehrling zum Wissenschaftler Endlich wieder Deepsky Editorial Die Zeiten werden nicht leichter, so bleibt mir momentan nicht mehr all zu viel Zeit mich um eine neue Ausgabe des Sternchens zu kümmern. Trotzdem hoffe ich euch gefällt die neue Ausgabe, auch wenn sie schon etwas überfällig ist. Viel Spaß beim Lesen Euer Thomas Inhaltsverzeichnis Joseph Fraunhofer - Vom Lehrling zum Wissenschaftler Endlich wieder Deepsky Sternbilder Bilder Das Letzte Impressum Mitteilungsblatt von Astronomie im Chiemgau e.V.Redaktion, Layout, ... :Thomas Hilger, Bezug, Fragen usw. bei/zu:Thomas Hilger; Dammweg 3; 83342 Tacherting. [email protected] Erscheinungsweise: sporadisch; alle drei Monate angestrebt Auflage: 30 Stück in erster Auflage / Fertigstellung: 13.07.2010 Die Verantwortung im Sinne des Presserechts (ViSdP) liegt bei den jeweiligen Autoren. Die Artikel der jeweiligen Autoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Quellen: Sternekarte wurde erstellt mit Skymap Pro Demoversion. Objektbeschreibungen von Dirk Panczyk, mehr dazu unter www.deepskybeobachtung.de . Oder Beschreibungen aus der Online Deepsky Datenbank unter www.amateurastronomie.at Aufgenommen von Andreas Murner AR 1057 - 27.03.2010 - 13:58UT - Seeing 3-4/10 Joseph von Fraunhofer von Hilger Thomas Joseph Fraunhofer wurde als 11. Kind eines Glasermeisters am 6. März 1787 in Straubing geboren. Im Alter von 12 Jahren verlor Joseph beide Eltern. Für den von seinen Vormund vorgesehen Beruf als Drechsler was er körperlich zu schwach so begann er 1799 eine Lehre als Glaser, wie sein Vater. Seine Lehre begann er bei Philipp Anton Weichselberger in München. Dieser war ein strenger Lehrmeister und unterdrückte den Wissensdurst seines Lehrlings. Im Jahre 1801 wurde Joseph bei dem Einsturz Weichselbergers Hauses verschüttet und konnte erst Stunden später fast unverletzt gerettet werden. Durch diesen Umstand kam er in Kontakt mit Kurfürst Maximilian I. Dieser bot ihm seine Hilfe an Vaters statt an und unterstütze ihn fort an finanziell. Die Fürsorge wurde Joseph Utzenschneider übertragen. Von nun an konnte er sich frei entwickeln und seinen Wissensdurst stillen. So konnte er jetzt die Schule besuchen, lernte die Kunst des Linsenschleifens. Durch seine Strebsamkeit empfahl er sich als Optiker in der Werkstatt des bekannten Erfinders Georg von Reichenbach. Schon mit 22 Jahren wurde er als Gesellschafter und Leiter der Glashütte ernannt.Dort entwickelte er Schleif, - Poliermaschinen und neue Glassorten für optische Gläser. Durch seine Standardisierung und Perfektionierung der Glasherstellung konnte er die Qualität der daraus hergestellten optischen Instrumente erheblich steigern. So macht sich Fraunhofer über die Stadtgrenzen hinweg eine guten Ruf und durch seine Kontakte zu Wissenschaft und Wirtschaft steigert sich der wirtschaftliche Erfolg der Werkstatt. ( spätere Grundlage der Fraunhoferinstitute , die Verknüpfung von Forschung und wirtschaftlichen Erfolg) So stellte der Betrieb nun Mikroskope , Ferngläser, Lupen und astronomische Fernrohre her. Fraunhofers Instrumente wurden in ganz Europa Vertrieben. Im Jahre 1814 erfand der das Spektroskop und entdeckte die Spektrallinien oder auch Fraunhoferlinien genannt.Er studierte diese sorgfältig. Insgesamt verzeichnete er über 570 Linien, wobei er die markanten unter ihnen mit den Buchstaben A bis K versah. Später fanden Gustav Robert Kirchhoff und Robert Bunsen heraus das sich die Linien den verschieden Elementen zuordnen lassen. So legte Joseph von Fraunhofer den Grundstein für die Spektroskopie mit dem sich unser Verständniss über unser Universum Gewaltig verändern sollte. Auf Grund seiner Theoretischen und Praktischen Umsetzungen, die sich auch der Spketroskopie bzw. Beugung durch optische Gläser ergab. Entwickelte er den später nach Ihm benannten Fraunhoferachromaten . Im Jahre 1824 Baute er für die russische Sternwarte Dorpat den bis dahin grössten Refraktor der Welt. Dieser hatte einen Objektivdurschmesser von 244mm und eine Brennweite von 4330mm. Mit einem baugleichen Instrument das aber erst nach seinem Tod fertiggestellt wurde entdeckte Johann Gottfried Galle an der Berliner Sternwarte 1846 Neptun. Im selben Jahr wurde Joseph Fraunhofer der Zivilverdienstorden der Bayerischen Krone verliehen und damit in den persönlichen Ritterstand erhoben. So durfte er sich nun Joseph von Fraunhofer nennen Joseph von Fraunhofer starb am 7. Juni 1826 an Lungentuberkulose Ansicht des Sternenhimmel am 15. Juli um 0 Uhr Richtung Süden. M10: Viel deutlicher zum Zentrum hin verdichtet, als M12. Höchstens ganz am Schlangenträger Rand ein paar hellere Sternchen aufgelöst. M12: 32x und 54x: hell, groß, sprecklig, nicht ganz rund, an einer Seite etwas heller. 100x: Rand aufgelöst, in der Mitte sprecklig und unregelmäßig, einige mittelhelle Sterne östlich eng daneben. M14: Recht dunkel dürfte kompakt sein auch mit 191x nicht aufzulösen durch indirektes Sehen erkennt man körnige Struktur. Scheinbar viele Sterne und alle gleich hell (dunkel) NGC 6572: Bildet mit zwei Sternen ein spitzwinkliges Dreieck. Der Nebel hat eine sehr deutliche grünliche Färbung. Bei 140x ist eine sehr deutliche Helligkeitszunahme zur Mitte hin zu erkennen, was auf einen Zentralstern schließen lässt, der aber bei dieser Vergrößerung nicht direkt zu erkennen ist. Der Nebel ist etwa 2:1 elongiert Schütze M8: Lagunennebel- zeigt sich am deutlichsten im Westlichen Teil. Südliche Aufhellung erkennbar. Mit 90 X toller Gesamteindruck zusammen mit OS NGC 6530 und den recht hellen Umgebungssternen. Eine unbedingt lohnende Konstellation auch für kleine Instrumente NGC 6822: extrem schwacher, großer diffuser Nebel. Es ist kaum möglich Umrißlinien zu definieren. Am einfachsten ist der Nebel durch Tubusbewegung sichtbar. Die Beobachtung wird durch viele schwache Sterne, die einen Nebel vortäuschen könnten enorm erschwert! Eine N-S elongation etwa 2:1 ist erkennbar. Es gelingt nicht mit [OIII] Filter HII-Regionen herauszublinken. Herkules NGC 6210: Planetarischer Nebel.Extrem hell und sehr klein. Bei 30x wie ein Stern bei 305x doch flächig aber eher wie ein unscharf gestellter Stern sehr hell. Stern im Westen sehr dunkel Quelle der Messier Beschreibungen. Dirk Panczyk mehr dazu unter www.deepskybeobachtung.de Quelle der NGC Beschreibungen Martin Schoenball mehr unter www.schoenball.de und www.amateurastronomie.at Endlich wieder Deepsky… von Constantin Lazzari Ort: oberbay. Voralpen bei ca. 1100 Höhenmeter, Datum: 05. Juni von 23-2 Uhr SQM-L: 21,30 mag/sas (ab 23:30) Wetter: wolkenlos, windstill, trocken, milde +12 grad Cels. Ausrüstung: 300/1500, f/5, HI Reiseteleskop Okulare: 20mm, 13mm, 9mm, 7mm und 5mm Filter: OIII Baader, Endlich wieder etwas Deepsky nach einem nahezu vollständig verregneten Mai. Nach ca. sechs Wochen Teleskopabstinenz war es wieder längst überfällig in den Bergen zu sein und das Teleskop in den Sternhimmel zu schwenken. Der „Beobachtungshunger“ war groß, deshalb war ich schon vor 22 Uhr am Beobachtungsplatz, ca. 1,5 Stunden vor Ende der astromischen Dämmerung. Mit etwas Wehmut musste ich feststellen, dass die vergangenen „Galaxiennächte“ nun bald zu Ende gehen. Das Sternbild Virgo und Löwe sind schon tief am Horizont, das Sternbild Coma und Canes Venatici kippten auch schon deutlich nach Westen. Im Südosten zeigte sich stattdessen sehr deutlich das Staubband der Sommermilchstrasse, das Sternbild Skorpion kulminierte schon, und Herkules war bereits weit oben am Zenit, sodass M13 einem bereits mit bloßen Auge anblinzelte. Als ich das letzte Mal das Teleskop schwenkte (April 2010) sah der Himmel noch ganz anders aus, die Sommersternbilder waren noch tief im Osten, und erst zu später Stunde konnte man sich mal ernsthaft am Ringnebel M57 heranwagen. Der Himmel oberhalb vom Sternbild COM bis Canes Venatici stand noch recht günstig und ich entschied mich spontan zur „Sofa-Astronomie“, d.h. bequemes spechteln mit angenehmen Neigungswinkel im Teleskop und zudem nur helle Objekten aufsuchen kurz: reines Genusspechteln.N4565, Glx, COM (Größe 15,9‘ x 2,0‘, Helligkeit 9,5 / 13,0), „Needle-Galaxy“Zum aufwärmen um 23 Uhr (SQM-L noch bei 20,9 mag/sas) ging es gleich bei N4565 los, auch bekannt mit den Eigennamen „Needle-Galaxy“. Die Galaxie befindet sich in Kantenlage und ist sehr lang. Eine sehr einfache und recht helle Galaxie mit auffällig hellen Bulge. Der Bulge wird durch das Staubband im unterem drittel in zwei geteilt. Das Staubband ist beinahe über die Gesamtlänge der Galaxie zu beobachten. Ein Paradeobjekt! M13, KS, HER zusammen mit Galaxie N6207 sehr heller Kugelsternhaufen, in vielen Sterne auflösbar, ein Paradeobjekt! Die Nachbargalaxie N6207 ist noch als schwaches glimmen zu erkennen. Später bei SQM-L 21,3 ist N6207 auffällig hell im Okular zu beobachten. Mit einer Größe von 3'x 1,4' recht klein und mit einer Helligkeit von mag 11,6/12,9 (Quelle: messier45.com) für ein 12 Zoll Teleskop recht hell. N6207 befindet nordöstlich von M13 (also rechts unten im Okular eines Spiegelteleskops). M63, Glx, CVn, „Sunflower-Galaxy“ Auch ein Paradeobjekt des nördlichen Sternhimmels und hört auf den Eigennamen „Sunflower-Galaxy“. Sehr helle und leicht ovale Galaxie mit einem hellen ausgeprägten Kern. Der umgebende Halo des Kerns wirkt leicht schraffiert. N4490/4485, Glx, CVn (Größe: 6,2‘ x 10‘, Helligkeit 9,8/12,7) Das Galaxienpaar befindet sich etwas 0,5 Grad vom hellen Stern beta-Cvn und somit recht einfach zu finden. N4490 ist eine interessante und große Galaxie welche mit der kleineren benachbarten Galaxie in Wechselwirkung steht. N4490 ist die deutlich größere Galaxie. Bedingt durch gravitative Einflüsse ist die Verformung der Galaxie im 12 Zoll Teleskop nicht zu übersehen. Ein respektabler Anblick. Auch für kleinere Teleskope lohnenswert! M94, Glx, Cvn Sehr helle und runde Galaxie mit einen sehr hellen Kern. Aufgrund des Katalogs (Messier) sollte das Objekt zumindest einmal angefahren werden, ansonsten konnte ich im 12 Zoll Teleskops keine nennenswerten Details beobachten. N4631/4627, Glx, CVn, Walfischgalaxie oder auch Heringsgalaxie Äußerst interessante Galaxienpaar wobei N4631 die deutlich größere und hellere Komponente ist. Für dieses Galaxienduo sollte man sich unbedingt Zeit nehmen, ansonsten verpasst man einiges. N4631 präsentiert sich unregelmäßig hell und auffallend breit für eine Galaxie in Kantenlage. Die Galaxie ist leicht asymmetrisch, d.h. die Galaxie ist an einem ende etwas dicker als am anderen Ende. Einen auffallend hellen Kern ist nicht zu beobachten, jedoch ist dieser vorhanden, nur halt durch Staubbänder etwas verborgen. Die Galaxie ist durchgehend mit hellen und dunklen Flecken besprenkelt, fast meliert. Etwa auf halber Höhe der Galaxie, ist seitlich ein heller auffälliger Nebelfleck zu beobachten, innen etwas heller als außen. Es handelt sich hierbei um Galaxie N4627. Die Walfischgalaxie ist auf jeden Fall ein lohnendes Objekt, für das man sich aber unbedingt etwas Zeit nehmen sollte. Vorsicht: N4631 sollte man nicht mit dem benachbarten Galaxienduo (4656/4657) verwechseln. N4656/4657, Glx, CVn, „Fishhook Galaxy“ Zwei wechselwirkende Galaxien, beide Galaxien sind deutlich zu sehen, wobei N4656 die größere der beiden ist, aber N4657 das Objekt mit der höheren Flächenhelligkeit darstellt. Schöner Anblick, die Ähnlichkeit zu einem „Angelhaken“ ist nicht zu übersehen. N4449, Glx, CVn, „The Rectangle“ Irreguläre Galaxie, sehr hell und rechteckig in der Form, deshalb auch der Eigennamen „The Rectangel“. Faszinierendes und zugleich komplexes Objekt mit zahlreichen Aufhellungen und Strukturen. Benötigt m.E. viel Beobachtungszeit damit etliche Details visuell verarbeitet werden können. TIPP: N4244, Glx, CVn, (Größe 17,8’ (!) x 2,0‘, Helligkeit: 10,8/14,4), „Silbernadel“ Ultradünne Galaxie in Kantenlage. Im 12 zoll Teleskop recht einfach zu finden und relativ hell. Sehr lange Galaxie, hauchdünn und ohne hellen Kern, also relativ gleichmäßig hell über das gesamte Objekt. Dieses Objekt verdanke ich Gerhard Stropek und seinem Atlas „Deepsky Beobachtungsatlas“ (Karte 18). Das Objekt ist ein echtes „Schätzchen“, welches m.E. schon seit längerer Zeit in keinem Beobachtungsbericht mehr erwähnt wurde. Sehenswert! N4369, Glx, CVn, (Größe 2,4‘ x 2,5‘, Helligkeit 12,3/14,0) Kleine, runde und helle Galaxie mit einem hellen zentralen Kern. Visuell eine gewöhnliche Galaxie wie es davon zuhauf gibt, nichts aufregendes. Mittlerweile ist es ca. 1 Uhr, also noch knapp eine 3/4 Stunde bis Mondaufgang. Ich widme mich weiterhin an hellen Objekten, schwenke jedoch um im Herkules zu Kugelsternhaufen M92. M92, GC, HER Ein sehr heller und auffälliger Kugelsternhaufen im HER. Deutlich kleiner als M13 aber nicht minder imposant. Der KS läßt sich nahezu bis zum Kern kleinen Sterne auflösen. Der Kern zeigt sich extrem hell und ist nur teilweise bei hoher Vergrößerung auflösbar. Paradeobjekt! Anschließend noch nahezu niederkniend am Teleskop weitere KS beobachtet wie M107, M4, N6144, N6293 und M19. Im Sternbild Delfin Kugelsternhaufen N7006 kurz besucht, mit 150.000 LJ ein sehr entferntes Objekt innerhalb unserer Milchstrasse. Mit kleineren Teleskopen braucht man jedoch einen dunklen Himmel. Fazit: Es war eine schöne und entspannende Nacht. Die Objekte ließen sich allesamt schnell und einfach finden. Der Nachthimmel war mit 21,3 mag/sas in Ordnung und die Beobachtungen verliefen allesamt problemlos. Der Beobachtungsatlas von G. Stropek erwies sich als sehr nützlich und in allen Belangen als brauchbar! Hierfür ein großes Lob an Gerhard Stropek. Mein pers. Favorit in dieser Nacht war die Galaxie N4244 „Silbernadel“, ein m.E. zu Unrecht vernachlässigtes Schätzchen! Jupiter Aufgenommen von Oskar Pircher Mit einer DMK41 Vallis Alpes GSO RC8 (200/1600); Baader Abbe-Barlow; IR-Cut; DMK 31 Andreas Murner Jupiter Aufgenommen von Hilger Thomas GSO 200/800 @4800mm Toucam NGC 660 ist die Bezeichnung einer Balkenspiralgalaxie im Sternbild Fische, die etwa 24 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Aufgenommen von Andreas Murner Das Letzte... So nun haben wir unser „neues“ Raucherschutzgesetz... Was hat uns dieser Volksentscheid gebracht? Was sind die Lehren daraus? Jeder wird sie für sich selbst anders beantworten. Welche Schlüsse jetzt z. B. unsere Fähnchen im Wind CSU daraus schließt, darauf bin ich gespannt. Denn das ganze Theater haben wir nur dieser „Hilfe wir sind eine unter 50% -Partei“ zu verdanken. So haben sie es sich nicht nur mit den Rauchern, wegen dem „ mia ham des strengste Nichtrauchergesetz“ verscherzt, sondern auch mit den Nichtrauchern. Da sie ihr eigenes Gesetz nie durchsetzen und kontrollieren wollten. Da ich doch recht häufig Lokale besuche wäre mir nie aufgefallen, dass „Raucherlokale“ kontrolliert worden wären, z. B. ob sich auch unter 18-jährige darin aufhalten und diese sich doch in großer Zahlt darunter befunden haben. Wenn man eine Geschwindigkeitsbegrenzung einführen täte würde diese doch auch kontrolliert? Was bringt mir ein Gesetz um das sich keiner kümmert und ob dieses auch eingehalten wird? Also fahre ich in Zukunft auch 70 km/h in der Ortschaft ;-) und wenn ich geblitzt werde wähle ich halt anders... euer Thomas