Schnepfe - Kindernetz

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Schnepfe | Tierlexikon für Kinder - Archiv | SWR Kindernetz OLI's Wilde Welt
Schnepfe
Lim osa, Gallinago
Egal ob sie Pfuhlschnepfe, Uferschnepfe oder Doppelschnepfe heißen,
eins haben alle Schnepfen miteinander gemeinsam: Sie besitzen
einen langen, geraden Schnabel.
Aussehen
Alle Schnepfen gehören zur Familie der Schnepfenvögel und damit zu den
Watvögeln. Das sind Vögel, die vor allem in sumpfigen Gebieten, Mooren
oder an der Küste im Watt leben. Typisch für sie sind die langen Beine
und der lange, manchmal am Ende leicht nach oben gebogene Schnabel,
mit dem sie im weichen Boden nach Nahrung stochern.
Bekannte Vertreter der Schnepfen sind die Uferschnepfe (Limosa limosa),
die Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica) und die Doppelschnepfe
(Gallinago media). Uferschnepfe und Pfuhlschnepfe sehen sich sehr
ähnlich.
Die Pfuhlschnepfe wird 37 bis 39 Zentimeter groß, die Uferschnepfe 40
bis 44 Zentimeter. Beide sind hellgrau und beige gefärbt, der Bauch ist
weiß. Zur Brutzeit tragen sie jedoch ein besonderes Federkleid: Brust und
Bauch der Männchen sind dann rötlich braun gefärbt.
Im Flug kann man bei der Uferschnepfe gut den schwarzen Querstreifen
am Ende des Schwanzes erkennen, die Pfuhlschnepfe hat viele dünne
schwarze Querstreifen. Außerdem sind ihre Beine kürzer als die der
Uferschnepfe und ihr Schnabel ist am Ende leicht nach oben gebogen.
Die Doppelschnepfe unterscheidet sich deutlich von den beiden anderen:
Sie ist kleiner und wird nur 27 bis 29 Zentimeter groß. Ihr Gefieder ist viel
kräftiger braun bis rötlich braun gefärbt und viel stärker mit Streifen und
Flecken gezeichnet. Außerdem sind ihre Beine sehr viel kürzer als die der
Ufer- und Pfuhlschnepfe.
Sie besitzt keinen schwarzen Querstreifen am Schwanzende. Ihr langer,
gerader Schnabel ist etwas dicker und viel kürzer als bei den beiden
anderen Arten.
Heimat
Schnepfen leben in den gemäßigten und nördlichen Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas.
Die Uferschnepfe kommt von Mitteleuropa über Mittel- und Ostasien bis an die Pazifikküste vor. Im
Winter ziehen sie nach Afrika. Die Pfuhlschnepfe lebt viel weiter nördlich: Sie findet man nur im
äußersten Nordosten Skandinaviens und Finnlands, im nördlichen Asien und im arktischen
Nordamerika.
Den Winter verbringen sie in Südasien oder sogar in Australien oder Neuseeland. Die europäischen
Pfuhlschnepfen aus Nordeuropa ziehen im Winter nach Westafrika, manche bleiben aber auch an der
Nordseeküste. Die Doppelschnepfe schließlich lebt von Nord- und Osteuropa über Russland bis
Zentralasien.
Lebensraum
Uferschnepfen lieben Heide- und Moorgebiete sowie Steppen-Regionen. Bei uns kommen sie auch
auf feuchten Wiesen vor.
Pfuhlschnepfen leben nur in Mooren und Sümpfen des Nordens, die zum Teil mit Birken und Weiden
bewachsen sind. Doppelschnepfen halten sich eher in bewaldeten Gebieten auf.
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Rassen und Arten
Es gibt weltweit etwa 85 verschiedene Schnepfen-Arten. Neben Ufer-, Pfuhl- und Doppelschnepfe
gehören zu den bekannten Arten Waldschnepfen, Zwergschnepfen, Bekassinen, verschiedene
Brachvögel, Rotschenkel, Kampfläufer und Strandläufer.
Alltag
Ufer- und Pfuhlschnepfen sieht man meist am Ufer, im Moor oder auf
feuchten Wiesen herumstolzieren, dabei stochern sie mit ihrem Schnabel
im Boden nach Nahrung.
Sie können sie besonders gut aufspüren, weil sie an der Schnabelspitze
besondere Tast-Organe besitzen.
Uferschnepfen findet man aber auch an der Meeresküste, wo sie im Watt
durch das flache Wasser waten und dort nach Futter suchen.
Meist kann man sie gut beobachten, weil sie im Vergleich zu ihren
Verwandten nicht besonders scheu sind. In Mitteleuropa sieht man sie
allerdings nur noch selten: Nur in den Niederlanden gibt es noch eine
größere Brutkolonie mit etwa 100 000 Paaren.
Sie leben in Ein-Ehe zusammen. Das heißt, jedes Jahr zur Brutzeit treffen
sie die Partner an den Nistplätzen wieder, brüten und ziehen gemeinsam
ihre Jungen groß. Während die Elternpaare feste Brutreviere haben,
suchen sich die Jungvögel später ein neues Revier, das weit von dem der
Eltern entfernt sein kann. Uferschnepfen ziehen meist schon im August Richtung Afrika in ihr
Winterquartier.
Pfuhlschnepfen leben fast genauso wie unsere Uferschnepfen, sie
kommen nur sehr viel weiter im Norden vor.
Bei uns sieht man sie höchstens auf dem Durchzug ins Winterquartier,
wenn sie an der Nordseeküste Rast machen und im Watt nach Futter
suchen.
Doppelschnepfen sind im Vergleich zu den Pfuhl- und Uferschnepfen sehr
scheue Vögel. Werden sie gestört, fliegen sie flach über dem Boden leise
davon.
Freunde und Feinde
Möwen, Krähen und Rohrweihen machen vor allem auf Jungvögel und die Eier der Schnepfen Jagd.
Nachwuchs
Schnepfen bauen ihre Nester alle auf dem Boden und legen meist vier
Eier.
Bei den Uferschnepfen ist der Nestbau Sache der Männchen. Ende April
oder Anfang Mai kehren sie Jahr für Jahr zum gleichen Brutplatz zurück,
bauen im höher werdenden Gras ein Nest und polstern es mit trockenen
Halmen aus. Beim Ausbrüten der Eier wechseln sich Männchen und
Weibchen jedoch ab. Nach 24 Tagen schlüpfen die Jungen.
Schnepfen sind richtige Nestflüchter: Sie verlassen sofort nach der Geburt das Nest und werden in den
ersten vier Wochen von beiden Eltern herumgeführt. Danach sind sie flügge und nach wenigen Tagen
selbstständig.
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Pfuhlschnepfen brüten nur etwa 21 Tage. Bei ihnen sitzen zwar meistens die Männchen auf den Eiern,
doch beide Eltern kümmern sich um die geschlüpften Jungen.
Die Männchen der Doppelschnepfen haben ein interessantes
Balzverhalten. Sie treffen sich alljährlich in großer Zahl an den gleichen
Plätzen und balzen.
Dabei strecken sie den Kopf vor, richten den Schnabel aufwärts und
klappern so mit ihm, dass ein knebberndes oder bibberndes Geräusch
entsteht. Manchmal erinnert es an ein Froschkonzert.
Schließlich sträuben sie das Gefieder und spreizen Flügel und Schwanz.
Dann wieder stehen sie sich gegenüber und hüpfen Brust an Brust oder
Schnabel an Schnabel in die Luft. So erobern kleine Gruppen von
Männchen jeweils ein Territorium und locken Weibchen an.
Anders als bei den Pfuhl- und Uferschnepfen brüten bei den
Doppelschnepfen nur die Weibchen. Ihre Jungen schlüpfen nach 22 bis
24 Tagen.
Sprache
Die Rufe der Uferschnepfe klingen wie "gäk", im Flug lassen sie einen langen Gesang wie
"gruitugruitu" hören. Der Ruf der Pfuhlschnepfen klingt wie "ki-weäk" oder "wäk-wäk". Doppelschnepfen
rufen nur sehr selten, und wenn, dann lassen sie ein leises "ätsch-ätsch" hören.
Ernährung
Schnepfen fressen vor allem Würmer, Schnecken, kleine Krebse, Larven und andere BodenLebewesen.
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© Südw estrundfunk 2016
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