14.05. 2017 15.30 Uhr PROGRAMM ORGELKONZERT „TE DEUM“ In der Klosterkirche St. Ottilien mit Werken von: Fanny Hensel · Clara Schumann · Naji Hakim Jean Langlais · Percy E. Fletcher · Maurice Ravel Marius Popp, Orgel Das Konzert findet zugunsten des Kinderhospizes St. Nikolaus (im Allgäu e.V.) statt. Eintritt frei – Spenden erbeten Programm Hintergrund: Fanny HENSEL PRÄLUDIUM G-DUR (1829) (1805-1847) Arr.: Ronald Herrmann-Lubin PRELUDE F-Dur (1829) Clara SCHUMANN PRÄLUDIUM UND FUGE B-Dur op. 16 Nr. 2 (1819-1896) Arr.: Joachim Dorfmüller Naji HAKIM PANGE LINGUA (*1955) 1. PANGE LINGUA (Singe mit der Zunge) 2. NOBIS DATUS (für uns gegeben) 3. IN SUPREMŒ NOCTE CŒNŒ (in der Nacht da er verraten ward) 4. VERBUM CARO (Das Wort ward Fleisch) 5. TANTUM ERGO (Kommt und lasst uns) 6. GENITORI, GENITOQUE (Gott dem Vater und dem Sohne) Jean LANGLAIS TROIS PARAPHRASES GRÉGORIENNES (1907-1991) I MORS ET RESURRECTION (Tod und Auferstehung) II AVE MARIA, AVE MARIS STELLA III HYMNE D’ACTION DE GRÂCE “TE DEUM” Naji HAKIM OUVERTURE LIBANAISE Percy E. FLETCHER (1879-1932) FESTIVAL TOCCATA Maurice RAVEL BOLERO (1875-1937) Arr.: Klaus Uwe Ludwig Lobpreis der Schöpfung – wir, die Schöpfung danken unserem Schöpfer – dafür, dass wir sein dürfen. Wir, d.h. Sie und ich, alle Mitgeschöpfe, in dieser schönen Natur- und Kulturlandschaft. Gott zu loben und zu danken bedeutet, seine Liebe, die er zuerst uns und seiner ganzen Schöpfung erwiesen hat, in Gegen-Liebe zu erwidern. „Es ist alles sehr gut!“. Gott – der die Liebe ist – er ist Ursprung aller Welt – er führt sie auch zu einem guten Ende. Sein Wesen ist die Vollkommenheit. Den Menschen hat es beständig in der Geschichte dazu gedrängt, Gott zu loben. Das auf sinnfällige Weise in den Lob-Psalmen 145 bis 150 „Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum …“, „Lobt ihn, Sonne und Mond, lobt ihn, all ihr leuchtenden Sterne …“, oder auch im Buch Daniel (Dan 3,5788), wo alle Glieder des einen Leibes der Schöpfung ihrem Ursprung die Ehre erweisen. Nicht zu vergessen ist in diesem Zusammenhang der „Sonnengesang“ des Heiligen Franziskus von Assisi. Das TeDeum „Hymnus des Ambrosius“ bringt das Lob auf unseren Schöpfer auf eine sehr umfängliche und tiefgreifende Weise zum Ausdruck. Das Wesen Gottes wird sozusagen in allen Facetten beleuchtet. Der erste Teil des TeDeum wird mit „Die Schöpfung huldigt Gott“ zusammengefasst. Der zweite Teil des TeDeum „Die Kirche preist den dreifaltigen Gott“ fasst dieses Wesen der Liebe prägnant zusammen. Der dritte Teil des TeDeum „Lobpreis an Jesus Christus“ bringt das Erlösungswerk Gottes in seinem Sohn zum Ausdruck. Der Hymnus des Ambrosius wird mit dem vierten Teil des TeDeum „Bitten“ abgeschlossen. Lob und Dank über die Heilstaten Gottes in Vergangenheit und Gegenwart münden in die Bitten ein: „Rette dein Volk, o Herr, und segne dein Erbe, und führe sie und erhebe sie bis in Ewigkeit …“. Komponisten Percy E. FLETCHER war ein britischer Komponist der klassischen Musik, geboren in Derby. Er arbeitete als musikalischer Leiter in verschiedenen Londoner Theatern. Er komponierte Balladen, Werke für Chor und Suiten für Orchester, Orgel voluntaries für den kirchlichen Gebrauch sowie Stücke als Auftrag für Blaskapellen Wettbewerbe. Ein Artikel für die Blaskapellen Website zählt Fletcher unter den zehn größten Blaskapelle Komponisten. Seine Festival Toccata (1915) ist für seine Attraktivität und technische Einrichtung bei den Organisten beliebt. Naji HAKIM wurde 1955 in Beirut (Libanon) geboren. Als letzter Meisterschüler von Jean Langlais erfolgte seine musikalische Ausbildung am Pariser Conservatoire National Supérieur de Musique, wo er erste Preise in Harmonielehre, Kontrapunkt, Fuge, Orgel, Improvisation, Analyse und Orchestrierung errang. Außerdem erzielte er zahlreiche internationale Preise für Orgel, Improvisation und Komposition. Im Jahre 2000 wurde er zum Mitglied der römischen Consociatio internationalis musicae sacrae ernannt. 2002 wurde ihm von der Saint-Esprit-Universität in Kaslik, Libanon, der Doktortitel „honoris causa“ verliehen. 2015 hat Hakim anlässlich der 150-Jahrfeier der Christuskirche zu Kronach eine Auftragskomposition mit dem Thema „Die Apostel - Meditationen nach Holzschnitten von Lucas Cranach dem Älteren“ für Orgel vierhändig erhalten. Naji Hakim und Marius Popp spielten 2015 in der Christuskirche zu Kronach die Welturaufführung und nahmen die Ersteinspielung mit dem Bayerischen Rundfunk auf. Fanny HENSEL, die Schwester des berühmten Felix Mendelssohn Bartholdy, war eine Komponistin der deutschen Romantik, deren Gesamtwerk -mit wenigen Ausnahmen- erst 1965 aus dem Familienbesitz der Stiftung Preußischer Kulturbesitz anvertraut wurde. Fanny erhielt ersten Klavierunterricht von ihrer Mutter, die als Schülerin Johann Philipp Kirnbergers, einem Schüler Johann Sebastian Bachs, in der Berliner Bach-Tradition ausgebildet worden war. So konnte sie dreizehnjährig im Jahre 1818 dem Vater zum Geburtstag bereits alle 24 Präludien aus dem „Wohltemperierten Klavier“ von Johann Sebastian Bach auswendig vortragen. Anders als ihrem Bruder Felix gestattete es der Vater dem musikalisch und pianistisch sehr begabten jungen Mädchen nicht, aus ihrem Talent einen Beruf zu machen. Der Fünfzehnjährigen schrieb er in einem Brief: „Die Musik wird für ihn (Felix) vielleicht Beruf, während sie für Dich stets nur Zierde, niemals Grundbaß Deines Seins und Tuns werden kann und soll.“ Ebenso wie der Vater sprach sich Bruder Felix gegen eine Drucklegung von Hensels Werken aus. Diese Haltung beruhte auf der Einstellung der bürgerlich-akademischen Kreise, dass es für eine Frau von ihrem Stand nicht schicklich war, überhaupt Geld zu verdienen. Konzertiert werden durfte sehr wohl, jedoch nicht in der Öffentlichkeit und keineswegs für Geld. Auch dem Notendruck haftete nicht nur Ruhm und Ehre an, sondern in erster Linie das Bestreben, Geld zu verdienen. Fanny Mendelssohn Bartholdy wurde am 3. Oktober 1829 in der Parochialkirche (Berlin) mit Wilhelm Hensel, einem berühmten Hofmaler an der Akademie der Künste zu Berlin getraut. Dazu hatte sie das Präludium für Orgel zum 3. Oktober 1829 F-Dur komponiert. Felix wollte seiner Schwester aus diesem Anlass eine Komposition anfertigen, die infolge eines Unfalls während seines Aufenthaltes in England nicht mehr zu realisieren war. So musste Fanny selbst zu Feder greifen und am Vorabend ihrer Hochzeit zwei Werke komponieren, die am nächsten Tag während der Trauung erklangen. Jean LANGLAIS, war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der experimentierfreudigsten Komponisten und Organisten Frankreichs. Durch ein Glaukom im zweiten Lebensjahr erblindete Langlais. Erste Erfolge waren Meisterklassenpreise am Pariser Konservatorium bei Marcel Dupré und Paul Dukas. 15 Jahre hatte er eine Professur an der berühmten Schola Cantorum. Langlais war 43 Jahre lang Titularorganist an der Basilika Ste-Clotilde in Paris, wo auch andere namhafte Organisten an der berühmten Orgel aus der Werkstatt von Aristide Cavaillé-Coll wie César Franck, Charles Tournemire, Floor Peeters und Pierre Cogen tätig waren. Seine Witwe Prof. Dr. Dr. Marie-Luise Langlais trat vor wenigen Jahren im Rahmen des Int. Orgelzyklus Kronach auf und u.a. zusammen mit Marius Popp Werke von Langlais für Orgel und Klavier sowie Orgel und Chor aufgeführt. Maurice RAVEL, war ein französischer Komponist und neben Claude Debussy Hauptvertreter des Impressionismus in der Musik. Er war Schüler von Frédéric Chopin. Am Pariser Konservatorium studierte Ravel mit Gabriel Fauré Komposition und Kontrapunkt, Fuge und Orche- stration bei André Gedalge (Lehrer von Jaques Ibert, Arthur Honegger und Darius Milhaud). Im Auftrag von Sergei Djagilew, der Gründer des Ballets Russes der zusammen mit der Avantgarde der Musik, Choreographie und szenische Kunst eine choreographisch und szenisch vollkommen neue Form entwickelte und die Ballettkunst im 20. Jh. prägte, komponierte Ravel die berühmte Ballettmusik Daphnis et Chloé. 1913 lernte er Igor Strawinski kennen, der auch für Djagilew u.a. Le Sacre du printemps als Ballettmusik komponierte. Clara SCHUMANN, geb. Wieck war eine deutsche Pianistin und Komponistin der Romantik und Ehefrau von Robert Schumann. Als Wunderkind Clara spielte bereits vor Goethe und wurde persönlich bekannt mit Niccolò Paganini und Franz Liszt. Im Alter von zehn oder elf Jahren wurde ihre erste Komposition Quatre Polonaises op. 1 veröffentlicht. Die ersten vier Ehejahre lebte das Paar im heutigen Schumann-Haus in Leipzig. Personen wie Felix Mendelssohn Bartholdy, Hans Christian Andersen und Franz Liszt gingen ein und aus und man veranstaltete Konzerte und Lesungen im Konzertsaal. Robert sah es nicht gern, dass Clara weiterhin konzertieren wollte; er verlangte ihre Gegenwart an seiner Seite. Clara setzte ihren Wunsch bald wieder durch, auf Konzertreisen zu gehen. Nicht zuletzt die finanzielle Situation der Familie ließ diesen Schritt als sehr angeraten erscheinen, denn Clara trug mit ihren Konzerteinnahmen in ganz erheblichem Maße dazu bei, dass die Schumanns sich über Wasser halten konnten. Ihr Konzertieren kam auch Robert Schumann zugute: Da er wegen seiner Behinderung der rechten Hand nicht mehr öffentlich auftreten konnte, interpretierte sie seine Werke am Klavier und machte ihn später in ganz Europa bekannt. Sie sorgte auf diese Weise zu einem großen Teil für seinen Ruhm als Komponist. Clara wurde sie eine renommierte und virtuose Pianistin, die in ganz Europa konzertierte und große Triumphe feierte; und das im 19 Jahrhundert. Marius Popp …. geboren in Klausenburg (Rumänien). Im Alter von fünf Jahren erhielt den ersten Unterricht im Klavier. Studium an der Fachakademie für evang. Kirchenmusik Orgel mit Prof. Victor Lukas, an der Musikhochschule Köln Dirigieren mit GMD Prof. Volker Wangenheim. Anschließend folgte ein betriebswirtschaftliches Studium in Darmstadt. 2000 Gründer und Leiter der Reihe „Coburg & Königs- häuser“ 2000 Gründer und Leiter der Reihe „Zeitgenössische Komponisten“ 2002 Dekanatskantor in Kronach 2003 Gründer und Leiter des Dekanats-Chores Kronach 2003 Gründer und Leiter des Int. Orgelzyklus Kronach 2006 Leiter des Konzertchores Coburg Sängerkranz e. V. 2007 regelmäßige Konzertreisen ins Ausland mit dem Dekanats-Chor Kronach und dem Konzertchor Coburg 2007 Leiter des Lehrerchores im BLLV Kronach 2011 Zusammenarbeit mit dem Deutschen Ärztechor 2012 Gründer und Leiter des Süddeutschen Ärztechores & des Süddeutschen Ärzteorchesters 2012 Gründer des Internationalen Kirchenchor-Wettbewerbs Kronach 2014 Gründer des European Doctors Choir (EDC) 2014 Gründer des World Doctors Choir (WDC) 2015 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes Mehrere nationale und internationale Komponisten (Naji Hakim, Javier Busto, Enjott Schneider u.a.) vertrauten ihm die Uraufführung ihrer Werke und Erstaufnahmen an, CD- und Rundfunkaufnahmen, rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland (Frankreich, Dänemark, Italien, Österreich, Schweden, Slowakei, Spanien).