Bösartige Faulbrut - Bayerische Landesanstalt für Weinbau und

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Bayerische Landesanstalt für
Weinbau und Gartenbau
Amerikanische Faulbrut
1. Erreger
• Paenibacillus larvae larvae
• Sporenbildendes Bakterium.
• Sporen (Dauerstadien) sehr widerstandsfähig gegenüber hohen Temperaturen
(bis zu 120°C), nahezu unbegrenzt haltbar und ansteckungsfähig.
• Weltweite Verbreitung auf allen Kontinenten. In den englisch und französisch
sprechenden Ländern als Amerikanische Faulbrut bezeichnet.
2. Biologie
• Entwicklung:
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Befällt ausschließlich die Brut der Honigbiene.
Durch sporenhaltiges Futter gelangt der Erreger in den Larvendarm und keimt
hier aus.
Jüngste Maden (bis 1 1/2 Tage) werden bereits durch wenige Sporen angesteckt
und sterben frühzeitig, noch ehe es zur Massenvermehrung des Erregers kommt.
In den Larven kommt es erst nach Verdeckelung der Zelle zur eigentlichen
Massenvermehrung der Faulbrutbakterien.
Die Streckmade oder Vorpuppe wird nun samt der Chitinhaut vollständig zersetzt
und bildet in der unteren Zellrinne eine zungenförmige schleimige Masse.
Je abgestorbener Larve sind etwa 2,5 Milliarden Sporen nachweisbar.
• Verwechslung:
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Sackbrut:
o Im allgemeinen breiige, aber keine schleimigen Madenreste.
o Eingetrocknete Schorfe lassen sich entfernen.
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Gutartige Faulbrut:
o Abgestorbene, schwarzbraun verfärbte Randmaden am Zellgrund.
o Lackartig glänzende Schorfe.
o Geruch unangenehm säuerlich, an Fußschweiß erinnernd.
Anschrift
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau – Fachzentrum Bienen • An der Steige 15 • 97209 Veitshöchheim
Telefon (0931) 9801 - 352 • e-mail: [email protected]
Internet: http://www.lwg.bayern.de
3. Krankheitsbild
• Brutwaben:
• Veränderte Zellverdeckelung,
• Eingesunken, rissig oder durchlöchert.
• Dunkel verfärbt.
• Honigraumwaben, Vorratswaben:
• "Stehengebliebene" Brutzellen oder Schorfe:
• Bei gutem Licht Waben schräg halten: Zungenartige, raue und dunkel
(kaffeebraun) gefärbte Beläge, die in allen Zellen die gleiche Lage einnehmen!
• Zellinhalt:
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Larve (Streckmade oder Vorpuppe/Puppe) in sich zusammengesackt.
Milchig-kaffeebraun verfärbt.
Vom Rande her dunkler werdend.
Bei "Streichholzprobe" fadenziehend schleimig.
Schon länger abgestorbene Brut trocknet zu "Schorfen" ein.
• Schorfe:
• Schwarzbraun gefärbte Maden- u. Puppenreste.
• Eingetrocknet zäh und gummiartig.
• Nicht entfernbar.
• Lage immer in unterer Zellrinne!
• Geruch:
• _ Nur bei starkem Befall:
• _ Auffälliger, dumpfer und unangenehmer Geruch nach Knochenleim.
4. Verbreitung
• durch die Bienen:
• In erster Linie durch Räuberei, weniger durch Verflug oder Schwärme.
• Kontaktmöglichkeit der Bienen mit sporenverseuchtem Honig in der Umgebung
von Honigabfüllstellen, honig- und wachsverarbeitenden Betrieben, in der Nähe
von Mülldeponien und Abfallstellen (Autobahnrastätten).
• durch den Imker:
• An- und Verkauf erkrankter Völker oder Ableger.
• Verfütterung von Honig aus fremden Beständen, vor allem Importhonig (z.B. bei
Futterteigherstellung).
• Verwendung von Bienenkästen und Waben unbekannter Herkunft.
• Bei nicht erkannter Infektion unbewusste Ansteckung noch gesunder Völker
durch Wabenumhängen.
• Verfütterung von Entdeckelungswachs, Abschäumhonig oder Futterteig bzw.
Maische (mit Honig bereitet).
5. Vorbeugung
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Im Verdachtsfalle sofort zuständiges staatliches Veterinäramt und
Bienengesundheitswart verständigen (evtl. über Vereinsvorsitzenden)!
Regelmäßige Brutkontrolle
Verfütterung von Honig vermeiden.
Medikamentanwendung nicht zulässig und auch ungeeignet, da so dauerhafte
Beseitigung des Erregers nicht möglich!
Keine Benutzung gebrauchter fremder Bienenkästen ohne vorherige Desinfektion.
Nur Wabenmaterial aus dem eigenen Betrieb verwenden.
Beim Kauf von Ablegern oder Völkern zusätzliche amtstierärztliche
Gesundheitsbescheinigung fordern.
Bei vorgesehener Wanderung vorher über Seuchensituation am Wanderplatz
informieren; Gesundheitsbescheinigung ausstellen lassen (zuständiger Amtstierarzt
des Heimatstandortes der Bienen).
Völkermassierungen (auch besonders an beliebten Wanderplätzen!) vermeiden
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