Pressemitteilung Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut in der Landeshauptstadt Schwerin Keine Gefahr für Menschen, Honigverzehr völlig unbedenklich, reine Insektenkrankheit Im Stadtteil Schwerin Lankow ist in einer Hobbyimkerei ein Ausbruch der Amerikanischen Faulbrut festgestellt worden. Es handelt sich dabei um eine reine Insektenkrankheit. Menschen sind nicht gefährdet und auch auf dem Bienenstand erzeugter Honig ist für Menschen völlig unbedenklich. Der Erreger wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Amerika wissenschaftlich beschrieben. Er war in Europa schon immer verbreitet. Faulbrutsporen werden hauptsächlich über räubernde Bienen oder infizierte Waben und Bienenwohnungen sowie über Honig und Futter verbreitet. Der Erreger wird von den erwachsenen Bienen über den Futtersaft auf die Brut übertragen. In den jungen Larven vermehrt sich das Bakterium massiv und führt zu deren Tod. Je nach Erregertyp variiert der Zeitpunkt des Larventodes. Stirbt die Brut vor der Verdeckelung, wird sie meist von den Putzbienen entfernt. Dadurch kann die Infektion zum Teil sogar über Jahre unerkannt bleiben und sich weiterverbreiten. Stirbt die Brut erst nach der Verdeckelung, sackt der Zelldeckel ein und färbt sich langsam dunkel. Dann fällt auch die sogenannte „Streichholzprobe“ positiv aus. Wenn ein Imker bei seinen Völkern Anzeichen feststellt, die den Verdacht auf Faulbrut nahelegen, hat er unverzüglich Anzeige bei seinem zuständigen Veterinäramt zu stellen. Eine Meldung zu viel ist kein Problem, ein nicht erkannter Ausbruch verursacht nicht nur bei dem betroffenen Imker massive Schäden! Ein Seuchenausbruch muss nicht auf schuldhaftes Verhalten des Imkers zurückzuführen sein! Das Unterlassen der Anzeige eines Seuchenverdachts ist hingegen sehr wohl ein schuldhaftes Verhalten, das nach dem Tierseuchenrecht auch eine Ordnungsstrafe nach sich ziehen kann. Wichtig ist das frühe Erkennen der Infektion über Futterkranzproben. Damit ist die Möglichkeit gegeben, durch imkerliche Maßnahmen den Erreger zu eliminieren, bevor die Seuche zum Ausbruch kommt. Es gibt keinerlei Medikamente gegen die Amerikanische Faulbrut. Behandlungsversuche mit nicht zugelassenen Medikamenten sind nicht nur strafbar, sondern würden die Seuche lediglich verschleiern. Um den betroffenen Bienenstand wurde ein Sperrbezirk eingerichtet, in dem jetzt alle Bienenvölker untersucht werden. Imker, die ihre Bienenhaltung bisher noch nicht angezeigt haben, müssen dies unverzüglich bei ihrem zuständigen Veterinäramt nachholen. Dies gilt generell für jegliche Haltung von Bienen, nicht nur im Sperrgebiet.