Suryas neue Nachbarn stehen auf Löwenzahn

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MedienInformation
Rostock, 17. März 2017
Suryas neue Nachbarn stehen auf Löwenzahn
Zoo Rostock um eine neue Tierart reicher
Rund 4.000 Bewohner in 380 verschiedenen Arten aus aller Welt zählt der Rostocker Zoo. Seit kurzem
ist der größte Zoo an der Ostseeküste um eine Tierart reicher. In unmittelbarer Nähe zur Orang-UtanFamilie hat ein Fidschileguan sein neues Revier bezogen. Das am 6. Mai 2015 geborene Weibchen
kommt aus dem Tiergarten Schönbrunn in Wien, der sehr erfolgreich diese stark gefährdete Tierart
züchtet. Nachwuchs wird es wohlmöglich auch in Rostock geben, denn ein zweiter männlicher
Fidschileguan wird Anfang Mai aus dem Kölner Zoo erwartet. Dort ist er am 9. November 2015
geschlüpft. So lange kann das Weibchen das großzügig umgebaute Terrarium in Ruhe kennenlernen.
„Fidschileguane sind durch das Washingtoner Artenschutzabkommen weltweit geschützt und auf der
Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet eingestuft“, sagte Kuratorin Antje
Zimmermann. „Die leuchtend grünen Reptilien sind vor allem durch die radikale Zerstörung der
Regenwälder und das Einschleppen von Ratten und Hauskatzen vom Aussterben bedroht.“
Fidschileguane sind Baumbewohner, die im Südpazifik auf den Inselgruppen Fidschi und Tonga ihren
ursprünglichen Lebensraum haben. „Die Zucht gilt als schwierig, da wird viel Fingerspitzengefühl
benötigt“, so Antje Zimmermann. In Deutschland gibt es mit Rostock nur 13 und in Europa ca. 30
Tiergärten, in denen Fidschileguane beobachtet werden können.
Privatpersonen unterstützten Terrariumausbau
Die geräumige Schauvitrine im DARWINEUM hat eine Größe von etwa acht Quadratmetern bei einer
Höhe von zwei Metern. Der Boden wird durch eine 30 cm hohe natürliche Substratschicht bedeckt. Die
Rück- und Seitenwände des Geheges sind durch Kunstfelsen gestaltet. Das Gehege ist mit
verschiedenen Kletterästen und Pflanzen ausgestattet, auf denen sich die Fidschileguane gern
aufhalten. Die erforderliche Luftfeuchtigkeit von 70 bis 85 Prozent wird durch regelmäßiges Besprühen
der Pflanzen und durch einen kleinen Wasserlauf erreicht. Für eine gute Belüftung sorgen Lochplatten
unter der Vorderfront und in der Decke. Zusätzlich sind LED-, Wärme- und UV-Lichtquellen installiert
worden, um die Regenwald-Wohlfühltemperatur von 25 bis 30°C der relativ bewegungsarmen Tiere
sicherzustellen. „Der Bau des Terrariums wurde von Privatpersonen im Rahmen einer Spende
finanziert. Dafür sind wir sehr dankbar“, unterstrich die Kuratorin, „da es uns ein besonderes Anliegen
ist, auf gefährdete Arten aufmerksam zu machen.“ Noch sind die beiden neuen Bewohner im
DARWINEUM namen- und patenlos, das könnte sich aber bald ändern, hofft die Kuratorin.
Ausgewachsene Fidschileguane erreichen eine Gesamtlänge von rund 60 bis 75 cm, wobei aber ca.
drei Viertel der Länge auf den Schwanz entfallen. Die Männchen sind durch ihre charakteristischen
Querstreifen in weißer oder hellblauer Farbe bereits nach dem Schlupf von den Weibchen deutlich zu
unterscheiden. Auffällig sind die rotbraunen Augen und die gelben Nasenlöcher bei beiden
Geschlechtern. Die Regenwaldbewohner ernähren sich in freier Natur überwiegend von Blättern. Im Zoo
erhalten sie darüber hinaus auch Kräuter, Gräser, Salat und Gemüse. Nur alle zwei Wochen werden sie
mit Insekten gefüttert. „Unser Neuzugang aus Wien wird momentan zur Eingewöhnung noch mit
Löwenzahnblättern verwöhnt. Die mögen sie offensichtlich ausgesprochen gern.“
Foto: Brandt/Zooverein
Der Fidschileguan aus Wien hat sein neues Revier schon ausgiebig erkundet. Bald kommt ein Partner
aus dem Kölner Zoo.
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