Information für Nachbarn und Öffentlichkeit nach § 11 Störfall-Verordnung ARKEMA GmbH Niederlassung Arkema Coating Resins Flurstraße 08056 Zwickau Telefon 0375 / 828- 0 Telefax 0375 / 296051 Bürgertelefon im Ereignisfall 0375 / 828-440 Oktober 2013 Geschichte der ARKEMA GmbH Niederlassung Arkema Coating Resins 1878 Gründung der Firma Louis Blumer zur Herstellung von Textilhilfsmittel 1902 Anmeldung des 1. Kunstharz-Patentes der Welt „Verfahren zur Herstellung eines schellackähnlichen harzartigen Kondensationsproduktes aus Phenol und Formaldehydlösung“ durch den Chemiker Carl Heinrich Meyer 1960-1970 Inbetriebnahme eines neuen Werkes für „synthetische Harze“ durch den Louis Blumer Nachfolgebetrieb VEB Lackkunstharz- und Lackfabrik 1990 Gründung der Lackharz Zwickau GmbH aus dem ehemaligen VEB Lackkunstharz- und Lackfabrik 1992 Übernahme durch die französische „TOTAL-Gruppe“ und Anbindung an deren Kunstharzunternehmen „CRAY VALLEY Kunstharze GmbH“, Tönisvorst als Werk Lackharz Zwickau 1994 Übernahme der Alkydharzproduktion vom Standort Tönisvorst 1995 Übernahme der Acrylatharzproduktion vom Standort Tönisvorst 1998 Übernahme der wasserbasierenden Kunststoffdispersionsproduktion (Teilsortiment) vom Standort Tönisvorst Erstzertifizierung des Qualitätsmangementsystems nach DIN EN ISO 9001:2000 2001 Produkttransfers Acrylatharzlösungen und Supergelkyde vom Standort Machen, Großbritannien 2001/2002 Transfer von wasserbasierenden Harzen vom Werk Brignoud, Frankreich 2002/2003 Transfer von Acrylatharzen und Thixothropen Harzen (Super Gelkyden) vom Standort Machen 2005 Erstzertifizierung des Umweltmanagementsystems nach DIN EN ISO 14001:2004 2006 Schließung Werk Tönisvorst und Transfer von wasserbasierenden Kunststoffdispersionen und Wachsemulsionen nach Zwickau 2008 Auditierung des Standortes Zwickau nach dem International Safety Rating System (ISRS), Abschluss mit level 8 2010 Einführung der großtonnagigen Produktion von wasserbasierenden Alkydemulsionen 2011 Erwerb der Cray Valley Kunstharze GmbH und Verschmelzung auf die ARKEMA GmbH Okt. 2013 Auditierung des Werks nach AIMS (Arkema Integrated Management System) und Zertifizierung durch DNV nach ISO 9001, ISO 14001 und OHSAS 18001 Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Nachbarinnen und Nachbarn unseres Unternehmens, die ARKEMA GmbH, Niederlassung Arkema Coating Resins, betreibt in Zwickau eine Anlage zur Herstellung von Kunstharzen und wässrigen Dispersionen. Für gute Nachbarschaft sind Verständnis, Vertrauen und das Gefühl der Sicherheit notwendig. Das wiederum kann nur bei Ihnen entstehen, wenn Sie wissen, was in unserem Betrieb vor sich geht. Da wir, wie in vielen Bereichen der chemischen Industrie, mit entzündlichen und gesundheitsschädlichen Stoffen umgehen, unterliegt unsere von der Landesdirektion Chemnitz genehmigte Anlage der Störfall-Verordnung. Als Störfall wird ein Ereignis, wie z. B. eine Emission, ein Brand oder eine Explosion größeren Ausmaßes verstanden, das innerhalb oder außerhalb des Betriebsbereichs zu einer ernsten Gefahr oder zu Sachschäden führt und bei dem gefährliche Stoffe beteiligt sind. In der Charta für Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Qualität der ARKEMA GmbH sind verbindliche Richtlinien zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit, der Umweltverträglichkeit und der Qualität von Produkten und Dienstleistungen festgelegt. Die menschliche Erfahrung lehrt uns jedoch, dass es keine absolute Sicherheit gibt. Das Werk wurde einer komplexen Sicherheitsanalyse unterzogen. Für die Gefahrenabwehrplanung wurde ein interner Alarm- und Gefahrenabwehrplan erstellt und mit den Behörden abgestimmt. Zusätzlich ist die ARKEMA GmbH, Niederlassung Arkema Coating Resins, in den externen Alarm- und Gefahrenabwehrplan der Behörden einbezogen. Ein Teil unserer Sicherheitsvorsorge ist diese Informationsbroschüre, die für unsere Nachbarschaft erarbeitet wurde. Bitte machen Sie sich mit dem Inhalt vertraut und bewahren Sie das beiliegende Notfallmerkblatt an einer zugänglichen Stelle auf. Falls Sie noch Fragen zum Inhalt dieser Broschüre oder zu unserem Unternehmen haben, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf. Dr. Uwe Poser Niederlassungsleiter Informationen nach § 11 der Störfall-Verordnung Name des Betreibers: ARKEMA GmbH Niederlassung Arkema Coating Resins Flurstraße 08056 Zwickau Telefon 03 75/8 28-0 Telefax 03 75/29 60 51 Beauftragter für die Unterrichtung der Öffentlichkeit: Niederlassungsleiter Ansprechpartner für Fragen der Sicherheit und des Umweltschutzes: Abteilung Technik, Sicherheit, Umweltschutz Anwendbarkeit der Störfall-Verordnung und Mitteilungspflichten: Unsere Anlage unterliegt den Erweiterten Pflichten der Störfall-Verordnung. Der Sicherheitsbericht liegt den Behörden vor. Tätigkeiten im Betriebsbereich: In der ARKEMA GmbH, Niederlassung Arkema Dosieren Coating Resins, werden lösemittelbasierende Kunstder Stoffe harze und wässrige Dispersionen hergestellt, die in der Farben-, Lack, Druckfarben-, Klebstoff- und Erhitzen im Textilherstellung Einsatz finden. Typische AnwenBehälter dungsbeispiele sind u.a. Fingermalfarben, Autolacke, Fußbodenpflegemittel, Wandfarben sowie HolzLösen und Mischen der schutzmittel. Reaktionsprodukte Der Standort mit derzeit ca. 125 Mitarbeitern (davon 6 Azubis) verfügt über eine jährliche Produktionskapazität von 50.000 t lösemittelbasierenden Harzen Filtrieren und Abpumpen und 33.000 t wässrigen Dispersionen. Bei der Produktion von Kunstharzen werden verschiedene Verfahren angewandt, die grob in die Lager Versand nebenstehenden Verfahrensschritte unterteilt werden können. Unsere Produktvielfalt verlangt eine Fülle von Ausgangsstoffen, die zum Teil auch Gefahrstoffeigenschaften besitzen. Die Herstellungsverfahren finden in geschlossenen Systemen statt. Anfallende Abgase der Produktion werden in einer leistungsfähigen Abgasreinigungsanlage behandelt. Restabwässer werden in der betriebseigenen Abwasserbehandlungsanlage gereinigt. Lagerung, Produktion und Umschlag werden mit modernen Prozessleitsystemen gesteuert. Gefahrstoffe: Gefahrstoffe werden nicht nur im Industriebereich eingesetzt. Auch im Haushalt finden sich unzählige Produkte, die eine oder mehrere der folgenden Kennzeichnungen tragen: ätzend explosionsgefährlich leichtentzündlich hochentzündlich umweltgefährlich brandfördernd reizend gesundheitsschädlich giftig sehr giftig Durch die Einführung des Global harmonisierten Systems zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien (GHS) werden diese Kennzeichnungen in den nächsten Jahren durch folgende Symbole abgelöst: ätzend entzündend explosiv reizend gesundheitsschädlich akute Toxizität entzündbar gewässergefährdend Eine Farb- und Lackherstellung funktioniert leider nicht ohne Einsatz bestimmter Stoffgruppen, die unterschiedlichen Gefahrstoffkennzeichnungen (s.o.) unterliegen. Es handelt sich dabei um Lösemittel, Monomere, Isocyanate, Biozide / Fungizide, Katalysatoren / Inhibitoren / Regler. Auch die Fertigprodukte Alkydharzlösungen sowie Acrylatharzlösungen können zum Teil noch Gefahrstoffeigenschaften besitzen. Vor mehr als 10 Jahren haben wir neben der traditionellen Lackherstellung eine Produktionsstrecke aufgebaut, die auf einer wässrigen Lösung der Kunstharze basiert, so dass die Fertigprodukte anwenderfreundlicher und umweltschonender sind. Allerdings können in wässriger Lösung nicht alle Anwendungseigenschaften erzielt werden, die der Markt entsprechend der Kundenwünsche fordert. An einem Ersatz verschiedener Gefahrstoffe wird durch unser Forschungszentrum in Frankreich ständig optimiert, jedoch sind sie nicht vollständig aus der Produktion von Grundstoffen für die Farben- und Lackindustrie wegzudenken. Daher treffen wir Vorsorge durch risiko-bewusstes Handeln bei der sicheren Lagerung, Umschlag und Produktion unter Einhaltung von gesetzlichen und technischen Regeln und in direktem Dialog mit den zuständigen Behörden. Selbstverständlich sind wir nach DIN ISO 9001 (Qualitätsmanagementsystem) und DIN ISO 14001 (Umweltmanagementsystem) zertifiziert und haben ein Sicherheits- und Loss-ControlManagementsystem integriert. Sollte trotz all unserer Vorsorgemaßnahmen eine Unregelmäßigkeit stattfinden, so beachten Sie bitte, dass Schutzmaßnahmen und richtiges Verhalten mögliche Auswirkungen verhindern und begrenzen können und beachten deshalb das beiliegende Notfallmerkblatt. Im Brandfall kann es zur Freisetzung von Dämpfen, Aerosolen und Rauch kommen. Brandgase können Kohlenmonoxid, Kohlendioxid und Stickoxide enthalten. Möglicherweise auftretende Gerüche (fruchtig, benzinartig) können als unangenehm und belästigend empfunden werden, sind aber außerhalb des Betriebsgeländes bereits soweit verdünnt, dass sie gesundheitlich unbedenklich sind. Im Ereignisfall könnte es allerdings bei Personen, die sich ungeschützt längere Zeit im Freien aufhalten, zu Reizungen der Augen und Schleimhäuten kommen. Notfallmerkblatt Wie erkennen Sie die Gefahr? Sichtbare Zeichen, wie z.B. Feuer und Rauch Geruchswahrnehmung Reaktion des Körpers, wie z.B. Kratzen im Hals und Augenreizung Wie werden Sie alarmiert? Lautsprecherdurchsagen der Polizei und Feuerwehr Rundfunkdurchsagen Fernsehen MDR Was müssen Sie zuerst tun? Suchen Sie geschlossene Räume auf! - Geschlossene Räume schützen wirkungsvoll vor Gasen und Aerosolen. Schließen Sie alle Türen und Fenster und stellen Sie die Belüftung und ggf. die Klimaanlage ab. Tun Sie das auch, wenn Sie sich im Auto befinden! Stellen Sie Ölfeuerungen und Gasheizungen ab und löschen Sie Kohleheizöfen! Verständigen Sie Nachbarn und Passanten durch Zuruf! Nehmen Sie kurzfristig Mitbürger auf, wenn es nötig ist! Holen Sie Kinder aus der Schule oder Kindergarten nur ab, wenn Sie ausdrücklich dazu aufgefordert werden! Was sollten Sie danach machen? Unternehmen Sie nichts auf eigene Faust! Schalten Sie Radio und Fernsehgerät ein und warten Sie auf Nachrichten und Hinweise von Polizei und Feuerwehr! Halten Sie sich bei Geruchswahrnehmung und Rauch feuchte Tücher vor Mund und Nase, damit Sie keine gesundheitsschädlichen Stoffe einatmen! Was sollten Sie nicht tun? Blockieren Sie keine Telefonleitungen, diese werden für die Rettung und Gefahrenabwehr benötigt! Verlassen Sie nicht unaufgefordert das Haus. Flucht kann Sie gefährden! Verkehrswege werden von den Einsatzkräften benötigt.