Standort Die Stadt Zwickau kann auf eine lange Tradition auf dem

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Nordansicht
Ausstellungsraum/Seminarraum
Querschnitt
Ausstellungsraum
Ausstellungsraum
Campus
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Standort
Die Stadt Zwickau kann auf eine
lange Tradition auf dem Gebiet
des Automobilbaus zurückblikken. Als Ausbildungsstandort
für Kraftfahrzeugtechnik genießt
die dort ansässige Westsächsische Hochschule Zwickau (WHZ)
einen überregionalen Ruf, nicht
zuletzt auf Grund eines hochspezialisierten Lehrkörpers und
eines weitreichenden Angebots
an Lehr- und Ausbildungsstätten.
Das Areal des Campus Scheffelberg ist im Bereich der östlichen
Stadterweiterung Zwickaus, im
Stadtteil Eckersbach gelegen. Die
abgeschlossene Anlage ist geprägt
durch die strenge, orthogonale Anordnung zahlreicher Gebäude für
Forschung und Lehre. Nahe dem
Eingangsbereich, dem Mensagebäude gegenüber, befindet sich
die Lehrsammlung „Historische
Fahrzeuge“.
Aufgabe
Aufgabe war die Realisierung
eines Gebäudes, das neben den
Flächen für den alltäglichen Lehrund Praktikumsbetrieb Raum für
öffentliche Veranstaltungen, Symposien etc. sowie Schauflächen
für die Sammlung historischer
Kraftfahrzeuge bietet.
Der Anspruch der Initiatoren zielte
dabei auf eine repräsentative Ausstellungsarchitektur einerseits und
auf deren Nutzbarkeit für den laufenden Lehrbetrieb andererseits.
Den Studierenden soll anhand von
zahlreichen Demonstrationsobjekten und einigen wertvollen Oldtimern Fachwissen vermittelt, den
interessierten Laien automobile
Geschichte nahegebracht werden.
Städtebau
Der Neubau für die kraftfahrzeughistorische Sammlung wird
im zentralen Bereich des Campus
situiert. Die bereits unmittelbar neben der KFZ Laborhalle realisierte
„Plaza“ soll sich in Zukunft zu einem neu angelegten Campusplatz
fortsetzen. Der öffentliche Platz als
Kommunikations- und Treffpunkt
bildet die Ergänzung zum inneren,
intimen Wissenschaftscampus
und wird durch den Neubau, die
Mensa und den Kopf des Hauses
7 gefasst. Der etwa vier Meter
hohe, eingeschossige Neubau
nimmt dabei eine Sonderstellung
ein und vermittelt zwischen den
Maßstäben.
Mensa
Sporthalle
Haus 7
Campus
„Plaza“
Haus 6
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Architektur
Der Neubau ist als einfacher rechteckiger Baukörper von circa 18
Metern Tiefe und 30 Metern Länge
konzipiert und als Pavillon sensibel
in den Grünraum eingestellt.
Das Dach bildet zusammen mit
den geschlossenen Stirnseiten und
der gegenüber dem Platzniveau
leicht angehobenen Bodenplatte
die umlaufende Rahmenkonstruktion. Um die ausgestellten
Fahrzeuge in den Kontext mit dem
dahinterliegenden Naturraum zu
setzen, sind die beiden Längsseiten vollflächig verglast. Zur
Betonung des Rahmens ist die
Glasfassade jeweils um circa drei
Meter eingerückt.
Die nördliche Gebäudeseite steht
in unmittelbarem räumlichen
Bezug zur stark frequentierten
Mitte des Campus. Die Glasfassade lässt sich durch Schiebetüren öffnen und ermöglicht
bei besonderen Veranstaltungen
(beispielsweise beim Campusfest)
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eine Erweiterung des Platzraumes in das Innere. Die zur Rampe
modellierte Bodenplatte gewährleistet die barrierefreie Zufahrt der
Oldtimer.
Über die Südseite erschließen sich
die Funktionsbereiche für den täglichen Lehrbetrieb einschließlich
der Sanitär- und Technikräume.
Diese sind als abgeschlossene Systeme in den Baukörper eingestellt
und lassen sich so nutzungs- und
bedarfsgerecht temperieren.
Das Gebäude ist als fugenlose,
zweigelenkige Stahlbeton-Rahmenkonstruktion errichtet, die
durch insgesamt sechs Stahlstützen in Kreuzform zusätzlich
gestützt wird. Zum Schutz vor
Korrosion der sensiblen Ausstellungsobjekte, insbesondere zur
Vermeidung von Dampfdiffusion
in das Gebäudeinnere, wurde eine
Innendämmung gewählt. Diese
ermöglicht zudem eine umlaufend homogene, weißglänzende
Beschichtung der Gebäudeaußenhaut, die sich als Referenz an den
Autokarosseriebau versteht.
In Anlehnung zur hochwertigen,
handgefertigten Innenraumausstattung der Oldtimer wurde das Innere in einem edlen
Rotton gestaltet. Als Assoziation
komplettiert die Farbgebung das
Gesamtbild eines in Samt gelegten
Sammlerstücks und bedient dabei
die Typologie einer Schausammlung.
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Westsächsische Hochschule Zwickau
Lehrsammlung „Historische Fahrzeuge“
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Idee
Dem städtebaulichen und funktionalen Entwurf wurden zunächst
formale Überlegungen vorangestellt.
Für das Auto entworfene Architektur wird mit Bewegung, Beschleunigung und Dynamik assoziiert.
Aktuell gebaute Beispiele zeigen,
dass der Ausgelassenheit in der
Formensprache, nicht zuletzt
mit den heutigen bautechnischen Möglichkeiten, kaum noch
Grenzen gesetzt sind. Im Boom
der Markeninszenierung und der
zahlreichen Museumsneubauten
ist diese Architektur selbst zum
Anschauungsobjekt geworden, das
Auto scheint nur noch Anlass zu
sein. Für das vorliegende Projekt
wurde auf Grund seiner Typologie
als Lehrsammlung und des städtebaulichen Kontextes nach anderen,
angemesseneren Leitbildern
gesucht.
Überlieferte Bildmaterialien aus
den Baujahren der auszustellenden Objekte lieferten dafür die
Inspiration. Sie gehen zurück
auf die 20er und 30er Jahre des
vorigen Jahrhunderts, in denen das Automobil gerade zum
Serienprodukt reifte und die Art
des neuen Fortkommens fast
alle kulturellen Bereiche vereinnahmte. Nicht zufällig fällt auch
die Architektur der Klassischen
Moderne mit ihrer modularen,
temporären Bauweise und ihrer
Technikaffinität in die Anfangszeit
automobiler Fließbandproduktion. Besonders augenscheinlich
wird diese Beziehung in der
Architektur-und Werbefotografie
dieser Zeit - die Architektur diente
als Projektionsfläche für das Auto
und umgekehrt. Bezugnehmend
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auf die Historie der Ausstellungsobjekte, vor allem aber im Kontext
zur Stadt Zwickau, die von der
Autoindustrie und gleichsam der
Modernen geprägt ist, folgt der
Entwurf einer klaren, technischen
und pragmatischen Formensprache. Sie findet ihre Umsetzung in
einem einfachen, vitrinenartigen
Ausstellungskörper, der das Auto
in den Vordergrund stellt und es
sprichwörtlich in einen historischen Rahmen setzt.
Nordansicht/Tagaufnahme
Lageplan
Nordansicht/Nachtaufnahme
Grundriss
Assoziation Kubitschek-Museum, Brasilia
Assoziation Modellauto als Sammlerstück
Bauherr
Planungsbeteiligte
Gebäudekenndaten
Freistaat Sachsen
Sächsisches Staatsministerium
der Finanzen
Architektur:
schulz & schulz
Architekten GmbH, Leipzig
Staatsminister der Finanzen:
Prof. Dr. Georg Unland,
Abteilungsleiter Landesvermögens- und Staatshochbau:
Dr. Michael Antoni
Bauleitung:
schulz & schulz
Architekten GmbH, Leipzig
Bruttogrundfläche:
Hauptnutzfläche:
Bruttorauminhalt:
Gesamtbaukosten:
Baubeginn:
Fertigstellung:
Übergabe:
Einweihung:
Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB)
Geschäftsführer:
Prof. Dieter Janosch
Unternehmensbereich Planungsund Baumanagement,
Unternehmensbereichsleiter:
Volker Kylau
SIB Niederlassung Zwickau,
Niederlassungsleiterin:
Petra Förster
Ausstellung
Projektleitung:
Jürgen Schubert
Objektverantwortliche:
Beate Staab
Technik Projektleitung:
Uwe Röder
Objekverantwortliche:
Ullrich Wunderlich, Ullrich Weck
Technik
Technik
Seminar
Tragwerksplanung:
Ingenieurgesellschaft Hochbau
GbR, Dresden
Heizung, Lüftung, Sanitär:
Lorenz & Anders, Ingenieurbüro für
Gebäudetechnik und Energiemanagement GbR, Oelsnitz
Elektrotechnik:
Ingenieurgesellschaft LachmannDominok mbH, Schwarzenberg
Prüfstatik:
Ingenieurbüro Voigtmann,
Kirchberg
Gebäudeautomation:
Remes GmbH, Leipzig
Impressum/Herausgeber
553 m3
372 m2
2.434 m3
1.126 T EUR
Nov. 2007
Sep. 2008
Sep. 2008
Okt. 2008
Staatsbetrieb Sächsisches
Immobilien- und Baumanagement
Wilhelm-Buck-Straße 4,
01097 Dresden
www.sib.sachsen.de
im Auftrage des
Freistaates Sachsen,
Staatsministerium der Finanzen
Gestaltung/Texte:
SIB Niederlassung Zwickau,
schulz & schulz
Architekten GmbH, Leipzig
Fotografie:
Werner Huthmacher, Berlin
Druck:
Zschiesche GmbH, Wilkau-Haßlau
Auflage:
500 Stück
Redaktionsschluss
September 2008
Ingenieurbau:
Ingenieurbüro Fickel, Reinsdorf
Baugrund:
Ingenieurbüro Eckert, Chemnitz
04
Sicherheitskoordinator:
Ingenieurbüro für Bauüberwachung Bochmann, Zwickau
06
Vermessung:
Vermessungsbüro Ralf Sonntag,
Zwickau
Freistaat
Sachsen
Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement
Niederlassung Zwickau
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07.10.2008 09:48:00
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