Theater - Deine moralische Anstalt?

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Das Schauspiel Hannover setzt unter der Intendanz von Lars-Ole
Walburg seit Herbst 2009 auf gesellschaftspolitisch relevante Themen,
wirft prüfende Blicke in die Geschichte und fahndet nach neuen
Utopien. Gespielt wird im Schauspielhaus, in der neuen Cumberlandschen Bühne, im historischen Ambiente der Cumberlandschen Galerie,
im Ballhof Eins und Zwei, aber auch an Orten jenseits der Theaterbühne – in der Schule, in der Kaserne oder im Schrebergarten.
Das Schauspielhaus mit 630 Plätzen wurde 1992 eröffnet. Hier
inszenieren vor allem die Hausregisseure Florian Fiedler, Tom Kühnel
und Lars-Ole Walburg. Hinzu kommen Regiehandschriften unter
anderem von Felicitas Brucker, Tina Lanik, Sebastian Schug, Christian
Tschirner und anderen. Auch Uraufführungen von Autoren wie Lukas
Bärfuss („Parzival“) und Soeren Voima („Ursprung der Welt“) prägen
das Programm. Zu den Höhepunkten der laufenden Spielzeit gehören
Walburgs Inszenierung von Roland Schimmelpfennigs preisgekröntem
Stück „Der goldene Drache“ und die spektakuläre Kunst-Wut-Show
„Kunst wird woanders gebraucht, als wo sie rumsteht“ von und mit
Jürgen Kuttner. Darüber hinaus haben aber auch Klassiker wie
Shakespeares „Romeo und Julia“ oder Molières „Don Juan“ Eingang ins
Repertoire gefunden. Im März / April stehen Ausgrabungen an, wie
die selten gespielte Schauspieloper „Der Silbersee“ von Georg Kaiser
mit Musik von Kurt Weill oder „Theodor Herzog von Gothland“ von
Christian Dietrich Grabbe.
Die Cumberlandsche Bühne wurde erst im Oktober 2009 eröffnet.
Sie ist der neue Spielort für Gegenwartsdramatik, Projekte und
Adaptionen mit etwa 200 Plätzen. Auf dieser Bühne unternimmt das
Schauspiel in dieser Saison eine theatrale Weltreise: Erzählt wird von
einem Justizskandal in Ungarn („Eszter Solymosi von Tiszaeszlár“),
einem Mord in Afrika („Kampf des Negers und der Hunde“), skurrilen
Haushaltsrobotern in London („Ab jetzt“), rächenden Brüdern in
Südamerika („Chronik eines angekündigten Todes“) und zum Schluss
von der „Bodenprobe Kasachstan“. Das historische Treppenhaus der
Cumberlandschen Galerie wird weiterhin für kleinere Produktionen
genutzt.
Der Ballhof in Hannovers Altstadt, mit den Spielstätten Ballhof Eins
und Zwei, hat sich als Ort für junge Themen etabliert. Hier sind das
Junge Schauspiel und die Junge Oper zu Hause. Neben Goethes
Jugendstück „Clavigo“ kommen hier auch religiöse Stoffe auf die
Bühne wie in „Kristus“, nach dem Roman von Robert Schneider über
die Wiedertäufer in Münster, oder dem Dorfkrimi „Crux oder Der
Heiland unterm Bett“ von Anne Jentsch.
Wenn unzustellbar, zurück! Bei Umzug Anschriftenberechtigungskarte!
Das Schauspiel Hannover
Tagungsort: Hannover
25. bis 27. März 2011
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Anmeldungen
Theater Deine moralische
Anstalt?
In Kooperation mit dem Schauspiel Hannover
und dem Freundeskreis Evangelische Akademie Tutzing e.V.
Gesprächsrunde
mit
Prof. Dr. Oskar Negt
Prof. Dr. Gunther Nickel
Dr. Julia Helmke
Björn Bicker
Lars Ole Walburg
Moderation: Tanja Schulz
19.30 Uhr
Schauspielhaus
Bauern, Bonzen, Bomben
Nach einem Roman von Hans Fallada
Regie: Tom Kühnel
Sonntag, 27. MÄrz 2011
Matinée
mit Ensemblemitgliedern des Schauspiel Hannover
Moderation: Judith Gerstenberg
Ende der Tagung
City Hotel am Thielenplatz
Thielenplatz 2
30159 Hannover-Zentrum
T:+49-(0)511 327691
F:+49-(0)511 325188
E: [email protected]
Theaterkarten
Freitag Kategorie I
25.– Kategorie II
23.50
Samstag
Kategorie I
25.– Kategorie II
23.50 Wir bitten um Begleichung durch Überweisung nach Erhalt der
Rechnung und Teilnahmebestätigung.
Für die Anreise, Übernachtung und Verpflegung während Ihres
Aufenthaltes in Hannover bitten wir Sie in Eigenregie zu sorgen.
Die genauen Angaben entnehmen Sie bitte dem Programm.
Die Zimmer werden bis 6. März 2011 reserviert und können unter dem
Stichwort „Evangelische Akademie“ abgerufen werden.
Weitere Hotels in allen Preisklassen buchbar über: www.hannover.de
75.–
(erm. 50.– €)
Ermäßigung
Eine Ermäßigung auf den Teilnahmebeitrag erhalten Auszubildende,
SchülerInnen, StudentInnen (bis zum vollendeten 30. Lebensjahr),
Zivildienstleistende, Wehrpflichtige und Arbeitslose gegen Vorlage ihres
aktuellen Ausweises.
Veranstaltungsort:
Schauspiel Hannover, Prinzenstr. 9, 30159 Hannover
Titelbild: Mit freundlicher Genehmigung des Schauspiel Hannover
Tagungsnummer: 0512011
Bitte
ausreichend
freimachen
10.30 Uhr
12.30 Uhr
Preise
Teilnahmebeitrag / Vorträge
Theater – Deine moralische Anstalt? - Tagungsort: Hannover / 25.-27.03.2011 / Nr. 0512011
Anmeldung und Kartenbestellung
Ich nehme an der gesamten Tagung teil und wünsche:
15.30 Uhr
Hotelunterkunft in der Nähe des Schauspiel Hannover
(Bitte in Eigenregie buchen):
Antwort
Wie politisch darf Theater heute sein?
Impuls von
Prof. Dr. Oskar Negt
Kategorie
Anzahl der Karten
25.– €
23.50 €
25.– €
23.50 €
15.00 Uhr
Freitag
Freitag
Samstag
Samstag
Mittagspause
13.30 Uhr
Abmeldung
Sollten Sie kurzfristig an der Teilnahme verhindert sein, bitten wir
bis spätestens zum 4. März 2011 um entsprechende schriftliche Benachrichtigung, andernfalls werden Ihnen 80 % (bei Ermäßigung ausgehend
vom vollen Preis), nach dem 21. März 100 % der von Ihnen bestellten
Leistungen in Rechnung gestellt. Theaterkarten werden mit 100 %
berechnet.
Ermäßigungsberechtigt / Grund für Ermäßigungsberechtigung
Vom (postulierten) Niedergang oder der Wiederkehr
moralischer Anstalten
Dr. Julia Helmke
Sonstiges
12.00 Uhr
Wir danken dem Schauspiel Hannover für die Kooperation.
Lars Ole Walburg, Intendant Schauspiel Hannover
Judith Gerstenberg, Leitende Dramaturgin Schauspiel Hannover
Prof. Dr. Hans-Joachim König, Vorsitzender Freundeskreis Evangelische
Akademie Tutzing e.V.
Dr. Roswitha Terlinden, Studienleiterin Evangelische Akademie Tutzing
samstag, 26. März 2011
11.00 Uhr Theater als moralische Anstalt? Aktuelle Perspektiven
Prof. Dr. Gunther Nickel
Anmeldung
Ihre Anmeldung erbitten wir schriftlich. Bitte verwenden Sie
hierfür nach Möglichkeit die beiliegende Anmeldekarte bzw. die
Email-Anschrift der Tagungsorganisation. Ihre Anmeldung wird bestätigt
und ist verbindlich, sollten Sie von uns keine Absage erhalten.
Anmeldeschluss ist der 4. März 2011.
Wir laden Sie herzlich ein - ausgehend von Inszenierungen des Staatsschauspiel Hannover – mit uns Antworten auf diese Fragen zu finden.
Schauspielhaus
Der Silbersee – Ein Wintermärchen
Bühnenspiel in 3 Akten
Regie: Lars Ole Walburg
Tagungsorganisation
Rita Niedermaier, Telefon: 08158 251-128, Telefax: 08158 99 64 28
Email: [email protected] beantwortet Ihre Anfragen
zu der Veranstaltung in der Zeit von Montag bis Freitag von 9.00 Uhr
bis 12.00 Uhr.
Während der Tagung nur mobil zu erreichen: 0151 11614005.
Evangelische Akademie Tutzing
Postfach 1227
82324 Tutzing
Daher gehen auf unserer Tagung Inszenierungen des Schauspiel
Hannover, Vorträge und Diskussionen der Frage nach, was von dem
Verständnis des Theaters als „moralische Anstalt“ übriggeblieben ist.
Welchen Aufgaben stellt sich das Theater heute? Und welches Theater
möchte das Publikum sehen?
19.30 Uhr Björn Bicker, Dramatiker, Dramaturg, München
Judith Gerstenberg, Leitende Dramaturgin Schauspiel Hannover
Dr. Julia Helmke, Beauftragte für Kunst und Kultur der Evangelischlutherischen Landeskirche Hannover
Prof. Dr. Hans-Joachim König, Vorsitzender Freundeskreis Evangelische
Akademie Tutzing e.V.
Prof. Dr. Oskar Negt, Sozialphilosoph, Hannover
Prof. Dr. Gunther Nickel, Literaturwissenschaftler, Darmstadt/Mainz
Tanja Schulz, freie Journalistin, Berlin
Dr. Roswitha Terlinden, Studienleiterin, Evangelische Akademie Tutzing
Lars Ole Walburg, Intendant Schauspiel Hannover
Von den Anmeldebedingungen habe ich Kenntnis genommen.
Heute, da das Theater ein Ort unter vielen ist, an dem der politisch und
ethische Diskurs stattfinden, wird die Frage neu gestellt, warum gerade
das Theater der Ort sein sollte, der diesen Themen besonderen Raum
bietet. Die bekannte Gegenposition zum intendierten moralisch–politischen Theater beschwört hingegen die Interesselosigkeit der Kunst, die
dem Schönen, Guten, Edlen verpflichtet sei. Diese Haltung, die das
Politische gegen das Ästhetische ausspielt, findet sich heute wieder in
kulturpolitischen Debatten.
Begrüßung
Lars Ole Walburg
Prof. Dr. Hans-Joachim König
Dr. Roswitha Terlinden
Tagungsleitung
Dr. Roswitha Terlinden
Prof. Dr. Hans-Joachim König
Judith Gerstenberg
Unterschrift
Für Schiller bedeutete das Theater die Fortsetzung seiner politischen
Einsichten und Analysen mit ästhetischen Mitteln: „Die Schaubühne
ist mehr als jede andere öffentliche Anstalt des Staats eine Schule der
praktischen Weißheit, ein Wegweiser durch das bürgerliche Leben, ein
unfehlbarer Schlüssel zu den geheimsten Zugängen der menschlichen Seele“.
In seinen Dramen wurde er zum Analytiker des Bösen in der Politik
und führte Probleme in der Gesellschaft auf Defizite im Charakter der
politischen Führer und ihrer Untertanen zurück. Er lehnte jede Form
von Tyrannei und Despotie ab und verteidigte vehement Gesetz und
Menschenwürde. Die Problematik des autonomen Subjekts steht im
Fokus seiner Dramen: Vermag der menschliche Wille auf die Ereignisse
einzuwirken, wie ist es um die Freiheit des Individuums bestellt?
18.00 Uhr
Referentinnen und Referenten
Sie erhalten eine Anmeldebestätigung!
Schon seit seinen griechischen Anfängen und insbesondere mit Beginn
des bürgerlichen Zeitalters besaß es eine didaktische Funktion. Überlegungen zu theatralen Bildungsprozessen reichen vom Schultheater des
Humanismus über Lessings Lehre vom Schauspiel und Schillers Ideen
zum Theater als nationaler Bildungsanstalt bis zum epischen Theater, das
laut Brechts Programmatik unterhaltend und belehrend zugleich wirken
soll: „Unser Theater muss die Lust am Erkennen erregen, den Spaß an
der Veränderung der Wirklichkeit organisieren“.
freitag, 25. März 2011
Datum
Theater ist eine soziale
Kunstform.
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