Pfefferminze hat gelbe Punkte

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Wochenende
Sonnabend, 31. Juli 2010
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Schuld ist eine Pilzerkrankung namens Minzrost – Walnussbaum im August schneiden
Natürlich
schützen
In unserem Garten haben wir eine
Pfefferminzstaude. Leider bekommen die Blätter der Staude, von
unten aufsteigend, gelbe Punkte
an der Oberseite und bräunliche
Pusteln an der Unterseite. Was
können wir dagegen machen?
Karl Müller, Barsinghausen
BIOBAUER ACHIM HOLZINGER
ANTWORTET: Die Beschreibung
deutet auf den Minzrost (Puccinia
menthae) hin, eine Pilzerkrankung. Es gibt Sorten, die empfindlich für diesen Befall sind,
aber auch robuste. Relativ resistent sind etwa die Marokkanische
Minze (Mentha spicata var. crispa
„Marokko“), die Russische Minze
(Mentha x species „Polymentha“)
und die sogenannten Multimentha-Sorten (Mentha x piperita). Abraten würde ich Ihnen von der
Türkischen Minze (Mentha spicata var. crispa „Nane“), die besonders anfällig reagiert. Der Rostbefall steigert sich zudem mit der
Zeit. Darum sollten Sie beim Anbau von Minze auch auf die empfohlene Anbaupause von vier Jahren für den gleichen Standort achten. Am besten eignen sich warme und humose, gut mit Wasser
versorgte Böden. Ein trockener
und stark mit Unkraut bewachsener Untergrund ist dagegen nicht
geeignet für die Minze.
*
Ich habe mit meinem Mann vor einiger Zeit ein stark bewuchertes
Grundstück gekauft. Alle Bäume,
die wir gepflanzt haben, unter anderem zwei Süßkirschenbäume
und ein Birnbaum, sind nach kurzer Zeit eingegangen. Kann der
Boden starke Mängel haben?
Gisela Weinreich, Barsinghausen
BAUMSCHULGÄRTNERIN
SIMONE WASSERMANN ANTWORTET: Da das Grundstück üppig bewachsen war, glaube ich
nicht, dass ein so starker Mangel
vorliegt, dass jetzt nichts mehr
wächst. Ich vermute eher, dass
der Boden zu trocken oder zu verdichtet ist, sodass sich die Obstbäume nicht halten konnten.
Wenn die Bäume nicht mit mindestens einem Pfahl gesichert waren, wurden die jungen Wurzeln
möglicherweise auch bei starkem
Wind durch die Bewegung der
Bäume wieder abgerissen, sodass
sie nicht einwurzeln konnten.
Über die Struktur des Bodens
können Sie mithilfe einer Probe
in einem Gärtnerfachbetrieb
mehr erfahren. Die Analyse der
Nährstoffversorgung im Boden
können Sie bei entsprechenden
Instituten gegen Gebühr beauf-
W
enn Sie im oberen Erdreich lebende Tiere wie Regenwürmer und Asseln in Ihrem Garten nicht finden können, ist das ein Zeichen dafür,
dass der Boden zu sehr verdichtet ist oder falsch bearbeitet wurde. Um den Boden wieder zu lockern und so die Nützlinge zurückzuholen, empfiehlt es sich,
ihn zu hacken. Jedoch sollte man
das nur oberflächlich machen,
da sonst die feinen Haarwurzeln
der Pflanzen geschädigt werden
können.
fkn
Unbekannte
Pflanze ist
eine Mirabelle
F
neuen Standort gesetzt. Er hat
auch schon Nüsse getragen. Nun
treibt er ganz stark aus. Ich würde
ihn am liebsten sofort schneiden.
Ist jetzt der richtige Zeitpunkt
dazu? Dietlind Paasch, Wettmar
amilie Götze aus Langenhagen hat vor drei Jahren einen
Baum geschenkt bekommen,
weiß aber nicht, wie er heißt.
„Da der Baum Früchte trägt und
wir eine kleine Tochter haben,
hätten wir gern gewusst, ob diese Früchte giftig sind“, sagt Katrin Götze.
Gartenbauingenieur Carsten
Ludowig kann Familie Götze beruhigen, die Früchte sind nicht
giftig: „Bei Ihrem Baum handelt
es sich um eine Mirabelle, deren
Früchte sie bedenkenlos verzehren können“, sagt der Experte.
Die Mirabelle trägt den botanischen Namen Prunus domestica
subsp. syriaca und ist eine Unterart der Pflaume (Prunus). Sie
ist reif, wenn sie eine schöne gelbe Färbung hat und sich das
Fruchtfleisch leicht vom Kern
löst. Das ist meist Mitte oder
Ende August der Fall.
fkn
OBSTBAUER KLAUS HAHNE
ANTWORTET: Der Walnussbaum
hat das Umpflanzen offensichtlich gut überstanden. Sie sollten
mit dem Schneiden noch bis Mitte August warten. Sonst besteht
die Gefahr, dass der Baum an den
Schnittstellen neu austreibt. Diese neuen Triebe würden dann bis
zum Herbst nicht mehr ausreichend verholzen und könnten im
Winter erfrieren. Obwohl der Augusttermin ein günstiger Termin
für den Rückschnitt ist, sollten
Sie nicht zu viel abschneiden. Der
Baum treibt sonst im nächsten
Jahr umso stärker. Außerdem
sollten Sie jegliche Form von
Düngung (auch Kompostgaben)
einstellen, damit der Baum wieder ausgeglichen wächst.
fkn
Bei der Pflanze in Familie Götzes
Garten handelt es sich um einen
Mirabellenbaum, dessen Früchte
essbar sind.
Ungewohnter Anblick: Eckhard Krüger aus der Wedemark hat einen „siamesischen Blumenzwilling“ fotografiert, wie er es nennt – eine Margerite (Leucanthemum), bei der zwei Blütenkörbe zusammengewachsen sind.
tragen: Kaufen Sie ein Set zur Bodenanalyse im Fachhandel, nehmen Sie der Anweisung entsprechend eine Bodenprobe, füllen
Sie den beiliegenden Bogen aus
und geben Sie das Set wieder im
Gartenfachmarkt ab. Die Mitarbeiter dort senden die Probe dann
an ein Institut.
*
Ich habe eine Araukarie im Garten.
Sie ist braun und trocken, nur ganz
unten treibt sie inzwischen wieder
aus. Soll ich die Pflanze jetzt auf einer bestimmten Höhe abschneiden?
Thomas Holz,
Wunstorf
GARTENBAUINGENIEUR CARSTEN LUDOWIG ANTWORTET:
Sie haben Glück gehabt, in Ihrer
Araukarie (Araucaria) steckt offensichtlich noch etwas Leben.
Schneiden Sie die Pflanze über
der Austriebsstelle ab, dann kann
die Pflanze sich erneut aus der
Basis aufbauen.
Zu welchem Zeitpunkt kann ich
unser Fliederbäumchen, das an einer ungünstigen Stelle steht, umpflanzen?
Brigitte Rhenisch,
Wettmar
BAUMSCHULGÄRTNERIN
SIMONE WASSERMANN ANTWORTET: Wie alle anderen Pflanzen auch, sollten Sie den Flieder
(Syringa) in der Wachstumspause
umpflanzen. Beim Flieder ist das
in der laublosen Zeit, also ab etwa
Mitte Oktober bis Mitte März.
Wenn der Flieder bereits mehrere
Jahre an seinem jetzigen Standort gewurzelt hat, ist es auch in
der Ruhezeit riskant, ihn umzupflanzen. Schneiden Sie deshalb
auch die Krone um mindestens
ein Drittel zurück. Dann muss
der Flieder im Frühjahr nicht so
viele Blätter mit Wasser versorgen und kann erst neue Wurzeln
bilden.
*
Ich habe einen Walnussbaum im
Garten. Vor zwei Jahren habe ich
ihn geschnitten und ihn an einen
DAS SIND EINIGE UNSERER EXPERTEN FÜR IHRE PFLANZEN
Monika
Liebermann
ist Floristin und arbeitet bei Blumen Krause
in Barsinghausen. Sie
kennt sich mit Rosen
gut aus.
Klaus
Hahne
ist Obstbauer und hat
eine große Plantage in
Gleidingen.
Hier
wachsen viele verschiedene Sorten.
Lothar
Oelmann
ist
Gartenbauingenieur und kommt aus
Landringhausen. Er
hat viele Ideen für die
Gartengestaltung.
Silke
Fredebold-Baumgarten
hat eine Gärtnerei in
Rössing. Beet-, Balkon- und Kübelpflanzen sind das Spezialgebiet der Gärtnerin.
Albrecht
Zabel
ist Diplom-Ingenieur
und betreibt seit 1974
in Wennigsen/Holtensen eine Obstplantage.
Johannes
Moldenhauer
ist Pflanzenschutzexperte für die Region
bei der Agravis in
Hannover. Schädlinge
erkennt er schnell.
Achim
Holzinger
hat Agrarwirtschaft
studiert und setzt auf
Natürliches in seiner
Bioland-Gärtnerei in
Hemmingen.
Garten-Spaß
Pfefferminze hat gelbe Punkte
Boden leicht
lockern
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