Kann Tacrolimus oder Pimecrolimus zur lokalen Behandlung von

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Kann Tacrolimus oder Pimecrolimus zur lokalen Behandlung von Neurodermitis
empfohlen werden?- Systematic review
Frage:
Sind Tacrolimus und Pimecrolimus zur lokalen Behandlung von Neurodermatitis, verglichen mit Placebosalben und
anderen aktiven Therapien (Kortikosteroiden), wirksam und wie ist die Verträglichkeit?
Hintergrund:
Bei der Neurodermitis handelt es sich um eine schubweise auftretende, chronische Entzündungsreaktion der Haut.
Ungefähr 10-20% der Kinder und 1-3% Erwachsene sind von dieser Krankheit betroffen. Eine Heilung der
Erkrankung durch eine ursächliche Therapie ist nicht möglich. Zur Behandlung der Symptome und vor allem der
schubweise auftretenden Entzündungsreaktionen wurden bislang am häufigsten Kortisonsalben angewendet.
Heutzutage werden vermehrt die neuen Immunsuppressiva, wie Tacrolimus und Pimecrolimus, in Salbenform
angewendet, da es scheint, dass weder eine Atrophie der Haut noch ein Wirkungsverlust eintritt.
Einschlusskriterien von Studien:
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Randomisiert kontrollierte Studien, welche die Wirksamkeit und das Nebenwirkungsprofile von Tacrolimus
oder Pimecrolimus bei Patienten mit Neurodermitis mit einer Placebosalbe oder einer anderen bewährten
Therapiemöglichkeit (topische Kortikosteroiden) verglichen haben.
Studiendesign und Methode:
Systematic review von Primärstudien (Datenbanksuche bis Dezember 2004)
Outcome:
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Primärer Outcome: Verbesserung der Neurodermitis (Rückgang der Entzündung und Milderung des
Juckreizes gemessen anhand des „global degree of improvement“)
Sekundäre Outcomes: Nebenwirkungen und Lebensqualität
Resultat:
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In den „systematic review“ konnten 25 randomisiert kontrollierte Studien eingeschlossen werden mit total 6897
Patienten mit Neurodermitis.
In 6 Studien wurde die topische Anwendung von Pimecrolimus und in 5 Studien von Tacrolimus mit einer
Placebosalbe verglichen. Sowohl die Behandlung mit Pimecrolimus als auch mit Tacrolimus zeigte während 12
Monaten gegenüber Placebo eine signifikante Verbesserung der Neurodermitis.
Nur gerade 2 Studien verglichen die Wirksamkeit von Pimecrolimus mit Kortikosteroiden. Die Behandlung mit
Pimecrolimus war aber signifikant weniger wirksam als eine Behandlung mit Kortikosteroiden (Betamethasone
oder Triamchinolon).
Die Behandlung mit Tacrolimus war in beiden Dosierungen (0.03% und 0.1%) effektiver als milde
Kortikosteroide (Hydrocortisonacetat 1%). Die Wirksamkeit von einer höheren Dosierung von Tacrolimus war
vergleichbar mit hochwirksamen Steroiden ( Hydrocortisonbutyrat 0.1%).
In einem direkten Vergleich von Pimecrolimus und Tacrolimus (0.03%) konnte während einer Behandlung von
3 Monaten kein Unterschied in der Wirksamkeit beobachtet werden.
Die häufigste Nebenwirkung während der Behandlung von Tacrolimus und Pimecrolimus waren
Hautirritationen, häufig begleitet von starken Hitzegefühlen.
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Kommentar:
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Die Studie zeigt, dass Tacrolimus zur Behandlung von Neurodermitis effektiver als milde und vergleichbar mit
hochwirksamen Kortikosteroiden ist. Im Gegensatz dazu scheint Pimecrolimus gegenüber Steroiden signifikant
weniger wirksam zu sein.
Dieser „systematic review“ schliesst eine umfassende Literatursuche ein, und die Reviewmethodik entspricht
gültigen Standards. Unklarheiten gibt es jedoch bei der Analyse der 25 Studien, da von zwei Studien je 2
verschiedene Studienpopulationen in die Metaanalyse einfliessen.
Dieser Review zeigt deutlich, dass die Evidenz über die Wirksamkeit und Toleranz von den neuen
Immunsuppressiva gegenüber der Standardbehandlung mit Steroiden limitiert ist. Weitere pragmatische
Studien sind in erster Linie vor allem zur Klärung der Wirksamkeit von Pimecrolimus gegenüber von Steroiden
erforderlich.
Folglich bleibt bislang die Frage offen, ob die neuen Behandlungsmöglichkeiten mit Tacrolimus und
Pimecrolimus wirklich eine bessere Alternative zu der üblichen Standardtherapie bieten. Einzig die Atrophie
der Haut kann mit den neuen Behandlungsmethoden verhindert werden, wobei die Relevanz dieser
Nebenwirkung umstritten ist.
Zusätzlich sind Studien von längerer Dauer (über 12 Monate) erforderlich, um sowohl die längerfristige
Wirkung von Tacrolimus und Pimecrolimus wie auch das Auftreten von möglichen seltenen, jedoch
schwerwiegenden Nebenwirkungen erfassen zu können.
Literatur:
Ashcroft DM, “Efficacy and tolerability of topical pimecrolimus and tracrolimus in the treatment of atopic dermatitis:
meta-analysis of randomized controlled trials”, BMJ, 2005, 330,516
Verfasser:
Madlaina Scharplatz
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