Das Eichhörnchen

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Das Eichhörnchen
Eine Lernwerkstatt für Klasse 2–3
von Mara Hasler
mit Illustrationen von Tina Theel
Eichhörnchen sind anmutige Tiere, deren putziges Erscheinungsbild mit rotem Fell,
buschigem Schwanz und wieselflinken Bewegungen uns wohl vertraut ist. Sie sind
possierliche Tiere, die nicht nur Kindern Verzückungsrufe wie „süß“ und „niedlich“
entlocken.
Das Eichhörnchen – ein Wildtier
Eichhörnchen gehören wie Biber und Maus zu den Nagetieren. Genauer betrachtet
zählen sie zu den Baumhörnchen. Wenn wir ganz allgemein von „dem Eichhörnchen“
sprechen, meinen wir in der Regel das Europäische Eichhörnchen, welches bei uns
zuhause ist.
Eichhörnchen leben in bewaldeten Gebieten, vorzugsweise in Nadelwäldern. Doch sie
haben sich mittlerweile auch Parks und Gärten zu ihrem Territorium erkoren. An
spätsommerlichen Tagen kann man die flinken Tiere vor allem morgens und abends oft
bei ihrer Nahrungssuche beobachten, wenn sie Vorräte für den Winter anlegen.
Ihr possierliches Äußeres trägt zu ihrer allgemeinen Beliebtheit bei:
Eichhörnchen
haben einen zierlichen Kopf mit dunklen Knopfaugen, spitze Ohren und einen langen
buschigen
Schwanz.
Insgesamt
sind
Eichhörnchen
klein
und
leicht,
ein
ausgewachsenes Tier bringt gerade einmal zwischen 200 und 400 Gramm auf die
Waage. Bei aller Niedlichkeit ist dennoch nicht zu vergessen, dass Eichhörnchen zu
den Wildtieren gehören. Sie sind sehr gut an ein Leben in freier Wildbahn angepasst –
auch, wenn diese „Wildbahn“ die heimischen Wälder sind. Dank ihrer aufeinander
abgestimmten Sinne finden sich Eichhörnchen in ihrer Umgebung gut zurecht.
Insbesondere ihr Sehsinn ist stark ausgeprägt, so dass sie ein gutes räumliches
Orientierungsvermögen haben. Ihr Tastsinn hilft ihnen, beim Sprung von Ast zu Ast ihre
Bewegungen richtig zu koordinieren. Ein fein ausgeprägter Geruchssinn ermöglicht es
den Tieren, selbst im Winter durch den Schnee verborgene Vorräte zu orten.
Die meiste Zeit seines Lebens verbringt das Eichhörnchen auf Bäumen. Dort geht es
auf Nahrungssuche, wobei es eine Vorliebe für Nadelbäume und deren Samen hat. Im
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Allgemeinen ernährt sich das Eichhörnchen vegetarisch und greift auf Nüsse, Knospen,
Rinde von jungen Zweigen, Waldfrüchte wie Beeren und sogar Pilze zurück. Sofern es
jedoch die Gelegenheit dazu hat, frisst es auch Eier oder gar Jungvögel aus
unzureichend getarnten Vogelnestern. Auch verschiedene Insekten stehen auf dem
Speiseplan des Eichhörnchens.
Nachts und bei Regenwetter zieht sich dieser flinke Baumbewohner in einen Kobel
zurück, dies ist ein Nest aus Zweigen und Ästen, das mit Moos, Haaren und Gras
ausgepolstert und bevorzugt hoch oben in Baumkronen errichtet wird. Eichhörnchen
besitzen in der Regel mehrere Kobel. Diese Nester werden abwechselnd zum Schlafen
und Ausruhen benutzt, der Wurfkobel für den Nachwuchs ist in der Regel jedoch in
einem besseren Zustand als die anderen Nester.
Eichhörnchen
sind
Einzelgänger,
die
sich
lediglich
zu
Paarungszwecken
zusammenfinden. Die Reviere, die ein Eichhörnchen durchstreift, sind recht groß: Der
Aktionsradius eines Eichhörnchens liegt ungefähr bei einer Fläche von 2,5 bis 5 Hektar.
Dabei sind es die Männchen, welche ein größeres Territorium haben als die Weibchen.
Eichhörnchen – gejagt und geschützt
In Deutschland gehören Eichhörnchen laut Bundesartenschutzverordnung zu den
geschützten Tieren. Es ist untersagt, sie zu fangen oder zu töten, ebenso wenig
ist es erlaubt, ihre Nester zu zerstören oder der Natur zu entnehmen. Nicht in allen
Ländern genießen Eichhörnchen diesen Schutz, es gibt Länder, in denen sie aufgrund
ihres Fells zur Pelzgewinnung gejagt werden.
Im Tierreich hat das Eichhörnchen eine ganze Reihe von Fressfeinden. Vor allem der
Baummarder hat es auf schlafende Eichhörnchen abgesehen. Weitere Tiere, die den
Eichhörnchen gefährlich werden können, sind Uhus und Habichte. Katzen gehören
ebenfalls zu den Feinden, allerdings haben diese meist nur bei geschwächten oder
kranken Tieren Jagderfolg.
Eichhörnchen als Thema im Unterricht
Eichhörnchen sprechen Kinder in der Regel aufgrund ihres koboldhaften und niedlichen
Äußeren an. Nicht nur das: Eichhörnchen sind vielen Kindern in natura schon einmal
über den Weg gelaufen oder konnten von ihnen beobachtet werden, wie sie blitzschnell
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an einem Baumstamm hinauf klettern. Das Eichhörnchen kann im Unterricht
exemplarisch für eine ganze Reihe von heimischen Wildtieren stehen, die bei uns leben
und auch überwintern. Indem die Schülerinnen und Schüler die Lebensweise des
Eichhörnchens kennenlernen, erhalten sie wichtige Einblicke in seine natürlichen
Bedürfnisse und können daraus ableiten, wie wichtig ein intaktes Ökosystem – für
Mensch und Tier – ist. Dass die Natur in ihrer Vielfalt mit Tieren und Pflanzen erhalten
bleiben soll und auf unser aller Sorge und Umsicht angewiesen ist, kann durch die
Beschäftigung mit dem Sympathieträger Eichhörnchen exemplarisch erfahren werden.
Ein weiterer interessanter Aspekt ist die Überwinterung des Eichhörnchens. Im
Gegensatz zu den Winterschläfern oder Tieren, die in eine Starre verfallen, hält das
Eichhörnchen eine Winterruhe. Was es damit auf sich hat, wo Vor- und Nachteile liegen
könnten, kann mit den Schülerinnen und Schülern gemeinsam erörtert werden.
Nicht zuletzt sind Nagetiere im Allgemeinen bei den meisten Kindern sehr beliebt. Man
denke nur an Mäuse und Ratten (die auf der Beliebtheitsskala der Erwachsenen oft
einen anderen Platz einnehmen als bei Kindern) oder das in vielen Kinderzimmern
anzutreffende Meerschweinchen. Ein möglicher Unterrichtsimpuls könnte die Frage
sein: Wo liegen die Gemeinsamkeiten und wo die Unterschiede dieser Nager?
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Eichhörnchen beispielhaft die
Lebensweise eines heimischen Wildtiers aufzeigt. Sein Äußeres sowie seine weite
Verbreitung machen es zu einem interessanten und lehrreichen Unterrichtsthema, bei
dem vor allem ein Ziel stets über allen anderen stehen sollte: Den Respekt am Umgang
mit der Natur durch Verstehen und Erfahren zu fördern und zu bewahren.
Methodische Hinweise
Die Lernwerkstatt wurde für eine 2.–3. Klasse konzipiert. Die Schülerinnen und Schüler
können hauptsächlich selbstständig an den Stationen arbeiten. Dabei bestimmen sie
die Reihenfolge selbst, wobei zu beachten ist, dass Station 16 (Eichhörnchen-Spiel)
und Station 18 (Eichhörnchen-Buch) nicht ohne Vorkenntnisse bearbeitet werden
können.
Die Lernwerkstatt besteht hauptsächlich aus Einzel- und Partnerarbeiten. Die
Schülerinnen und Schüler suchen sich also nur dann einen Partner, wenn sie an einer
Partnerarbeit-Station arbeiten wollen.
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Folgende Dinge gilt es bei den genannten Stationen zu beachten:
Station 1 – Die Hörnchen-Familie
Das Blatt sollte farbig ausgedruckt werden. Je nach Klassengröße zwei oder drei Mal
ausdrucken und in eine Klarsichthülle stecken oder laminieren. Die Schülerinnen und
Schüler tragen die Antworten dann mit einem Folienstift ein.
Station 10 – Kobel
Sie sollten folgende Materialien bereit halten, damit die Kinder einen eigenen Kobel
basteln können:
- Äste
- Moos
- Gras
- Pappe/Papier
Station 15 – Eichhörnchen basteln
Für jedes Kind wird ein Stück Plastilin benötigt (in Faustgröße für jedes Kind).
Station 16 – Eichhörnchen-Spiel
Das Spielfeld (16 a) eventuell auf DIN A3 vergrößert farbig ausdrucken und laminieren.
Die Frage- und Aktionskärtchen (16 b + c) farbig ausdrucken und ausschneiden.
Wir wünschen Ihnen viel Freude und Erfolg beim Einsatz des Materials!
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