Seltene Erbkrankheit HSP soll therapierbar werden

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Pressemitteilung
ACHTUNG SPERRFRIST 23.09.09!!!!
Tom Wahlig Stiftung vergibt europaweit größtes HSPForschungs-Stipendium an die deutsche Neurologin Dr.
Beate Winner
Seltene Erbkrankheit HSP soll therapierbar
werden
Münster/Nürnberg, XX. September 2009. Zum ersten Mal
in ihrer Geschichte hat die Tom Wahlig Stiftung ein
Stipendium (advanced scholarship) zur Erforschung der
Hereditären Spastischen Spinalparalyse (HSP) vergeben.
Die junge deutsche Wissenschaftlerin Dr. Beate Winner
erhält
zusammen
mit
Ihren
Kollegen
am
Universitätsklinikum Erlangen (Dr. Kohl, Prof. Winkler) und
am Salk Institute in Kalifornien (Dr. Marchetto, Prof. Gage)
das Tom-Wahlig-Stipendium, das mit 100tausend Euro
dotiert ist. Dies ist die größte Summe, die jemals in Europa
von einer Stiftung zur Erforschung der HSP vergeben
wurde.
Dr. Winner, die zur Zeit am Salk Institute für biologische
Studien in La Jolla,(Kalifornien, USA) forscht, setzte sich
gegen 10 Bewerber aus aller Welt durch. Die internationale
Jury aus hochkarätigen Wissenschaftlern hatte sich
mehrheitlich für den Forschungsansatz der 36jährigen
ausgesprochen. Dr. Winners wissenschaftliches Projekt
steht unter dem Titel „Individualisiertes humanes
Zellkulturmodell für die HSP“.
Die HSP ist eine seltene Erbkrankheit, die mit der
Degeneration der langen Bahnen im Rückenmark
einhergeht. Sie äußert sich u.a. in einer Spastik der Beine,
sodass die meisten Patienten im Verlauf der Erkrankung
auf einen Rollstuhl angewiesen sind. Bislang ist die HSP
noch nicht heilbar. Dr. Beate Winner will mit ihrem
Forschungsansatz grundlegende neue Erkenntnisse über
die Pathologie der Erkrankung gewinnen und daraus
erstmals neue kausale Therapiemöglichkeiten entwickeln.
Aus sogenannten induzierten pluripotenten Stammzellen
aus Hautbiopsien von HSP-Patienten sollen im Labor
Motorneurone entwickelt werden. Der Fokus ihrer
Forschung liegt auf der Analyse der Gene SPG4 und
SPG11, da es sich hierbei um die häufigste dominante und
die häufigste rezessive Form der HSP handelt. In diesen
Motorneuronen sollen zelluläre und molekulare
Tom-Wahlig-Stiftung Jena
Büro Münster
Veghestrasse 22
48149 Münster
Tel.: 0251-20079120
Fax: 0251-20079122
E-Mail: [email protected]
Weiter Informationen unter
www.hsp-info.de
Veränderungen untersucht werden. Dadurch erhofft sich
die Forscherin, neue Erkenntnisse über die genaue
Störung von axonalen Transportmechanismen in den
betroffenen Nervenzellen zu gewinnen. Neurone von HSPPatienten sollen dann mit Neuronen von gesunden
Kontrollpersonen verglichen werden. Ziel ist es, so die
Krankheitsursache bei diesen HSP-Formen besser zu
verstehen. Dieser Forschungsansatz hat zum Ziel, die
Basis für eine mögliche Heilung dieser Erkrankungen zu
schaffen.
„Ich bin sehr glücklich, dass die Tom Wahlig Stiftung es mir
ermöglicht, meine Forschungen zu HSP weiter
voranzutreiben,“ sagt Dr. Winner. „Gemeinsam mit meinen
Kollegen am Universitätsklinikum Erlangen Dr. Kohl und
Prof. Winkler sowie Dr. Marchetto und Prof. Gage am Salk
Institute wollen wir die HSP so verstehen lernen, dass eine
Heilung der Erbkrankheit in greifbare Nähe rückt.“
Das Forscherteam um Dr. Beate Winner hatte bereits in
den Jahren 2003 und 2006 Projektförderungen der Tom
Wahlig Stiftung erhalten. „Frau Dr. Winner ist eine
ambitionierte Wissenschaftlerin, die bereits viel für die
Erforschung der HSP insbesondere der SPG 11 geleistet
hat“, so Dr. Tom Wahlig, Stiftungsgründer und
Namensgeber des Stipendiums. „Wir erhoffen uns durch
die gezielte Finanzierung ihres vielversprechenden
Forschungsansatzes den entscheidenden Schritt zur
möglichen Heilung der HSP.“
Nach wissenschaftlichen Schätzungen sind weltweit etwa
200.000 Kinder und Erwachsene an der Hereditären
spastischen Spinalparalyse erkrankt. Erste Ergebnisse der
neuen Forschungsreihe werden in den kommenden Jahren
erwartet.
Die 1998 unter dem Dach der Ernst-Abbe-Stiftung Jena gegründete TomWahlig-Stiftung ist die weltweit erste Stiftung für HSP. Sie engagiert sich
vor allem für die wissenschaftliche Erforschung der seltenen Erbkrankheit.
Ziel der Stiftung ist es zudem, HSP aus dem Schattendasein
herauszuholen. Insgesamt sind rund 200.000 Kinder und Erwachsene
weltweit von dieser Erbkrankheit betroffen. HSP führt im Regelfall zu
einer fortschreitenden Gehbehinderung. Im späten Stadium der Krankheit
sind die Betroffenen meist auf einen Rollstuhl angewiesen. Die Tom
Wahlig Stiftung finanziert sich ausschließlich über Spenden. Jeder
gespendete Cent fließt ausschließlich in die Erforschung der HSP.
Weitere Infos unter www.hsp-info.de.
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