GESUNDHEIT Ernährung Öpfel, Schnitz und Bire Es ist ein schöner Brauch, zu Weihnachten Dörrfrüchte zu schenken. Doch nicht nur Früchte, auch viele Gemüse, Pilze und Kräuter eignen sich zum Trocknen. Dörren ist eine der ältesten Methoden, um Nahrungsmittel haltbar zu machen. Und das Beste daran: Vitamine, Spurenelemente und Geschmack bleiben weitgehend erhalten. Text: Heinz Knieriemen G Fotos: Thomas Vogel ibt es in der Schweiz noch die ursprüngliche bäuerliche oder häusliche Dörrkultur, die einst vielen Familien das Überleben sicherte? Auf der Suche ist «Natürlich» in Brienzwiler im Berner Oberland, im Appenzell, im Thurgau, im Bündnerland, vor allem aber in Obwalden fündig geworden. Dort gibt es noch viele Familien, die im Herbst die Gitterroste ihrer holzgeheizten Dörröfen füllen. Edwin Huwyler, wissenschaftlicher Leiter des Ballenbergs und Autor des Buches «Die Bauernhäuser der Kantone Obwalden und Nidwalden», gewährt einen interessanten Einblick in die bäuerliche Kultur um das Dörren einst und jetzt. So war der traditionelle Obstbau gemäss Huwyler primär auf die Selbstversorgung ausgerichtet. Die getrockneten Früchte bedeuteten im Winter eine wertvolle Ergänzung zu einer eher einseitigen Ernährung mit Milchprodukten, Brot und Fleisch – eine Kreislaufkultur, in der Birnen, Äpfel, Zwetschgen, aber auch Aprikosen – in Obwalden Barengeli genannt, die Hauptrolle spielten. 24 Natürlich | 12-2006 Ein Schmaus für jeden Gast Das gedörrte Obst bildete eine wichtige Ernährungsgrundlage. In der Mitte der Wohnstube hing ein kleiner Korb, gefüllt mit gedörrtem Obst und Baumnüssen. «Dahin zu langen und sich von da sein Morgen- und Abendbrot zu holen, ward jeder Eintretende freundlich eingeladen», beschreibt der Chronist Alois Businger den alten Brauch im bereits erwähnten Buch der Bauernhäuser Ob- und Nidwaldens. Die am weitesten verbreiteten Dörrwaren bildeten ganze Birnen und Apfelschnitze, welche früher die Familien gemeinsam am Stubentisch rüsteten. Schalen und Bätzi, die Kerngehäuse, wurden zum Brennen eingelegt. Feines vom Kachelofen Die einfachste Form des Dörrens erfolgte im Kachelofen. Entweder liess man die Früchte ein paar Tage auf den heissen Steinplatten liegen oder man schob das Obst auf Holzrosten, «Hurdä» genannt, in den von Glut und Asche gesäuberten Feuerraum. Vor allem in Obwalden, aber auch in anderen ländlichen Gebieten der Schweiz, sind noch heute spezielle Dörröfen mit einer oder mehreren Trockenkammern im Freien eingerichtet. Bei diesen freistehenden Kleinbauten handelt es sich um einen ummauerten Feuerraum. In der einfachen Form befindet sich vorn lediglich eine Türe zur Einfeuerung, durch die auch die Rauchgase entweichen. Die komfortablen Öfen verfügen über mehrere Dörrkammern, in die Holzroste mit dem Dörrgut geschoben werden. Im hinteren Teil befinden sich mehrere Klappen zur Temperaturregulierung. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg haben viele Gemeinden grosse Dörrhäuser eingerichtet, in denen gegen ein bescheidenes Entgelt Obst und Gemüse getrocknet werden konnte. Dörren bedeutet Werterhaltung Beim Dörren oder Trocknen geht es darum, Obst, auch exotisches, Gemüse, Pilze, Kräuter oder Beeren auf möglichst scho- Ernährung GESUNDHEIT nende Art haltbar zu machen, was bedeutet, den Dörrvorgang rasch und gleichmässig durchzuführen. Die Erwärmung beim Dörren bewirkt nicht wie beim Sterilisieren ein Abtöten von Keimen, sondern ist nur für den Grad des Wasserentzugs bestimmend. Frisches Obst und Gemüse besitzt einen Wassergehalt von 80 bis 90 Prozent, was eine günstige Wachstumsgrundlage für Schimmelpilze und Bakterien und damit für Fäulnis darstellt. Erst bei weniger als 15 Prozent Wassergehalt stellt sich die zersetzende Tätigkeit ganz ein, während die meisten Bakterien sich allerdings bereits bei 35 Prozent nicht mehr vermehren. Der völlig durchgetrocknete Apfelschnitz, der im Biss an Kartoffel-Chips erinnert, ist sicher der haltbarste; er muss jedoch nicht unbedingt der schmackhafteste und reichhaltigste sein. Auch Wasser ist ein Geschmacksträger. Die richtige Temperatur macht es aus Die Temperaturen liegen beim Trocknen oder Dörren zwischen 30 und 70 Grad, wobei die höchstmögliche Temperatur nicht immer die beste ist. Auch eine zu niedrige Temperatur und vor allem Temperaturschwankungen sind zu vermeiden. Der Temperaturbereich von 30 bis 70 Grad kann auf Dörrgeräten wie dem Stöckli Dörrex stufenlos eingestellt werden (siehe Leserangebot auf der nächsten Seite). Tem- peratur und Zeit werden für die einzelnen Obst- und Gemüsearten angegeben. Die aktive Luftzirkulation des motorgetriebenen Ventilators sorgt für gleichmässige Ergebnisse, ausserdem verbrauchen solche Geräte in der Regel deutlich weniger Strom als ein elektrischer Backofen. Beim Trocknen im elektrischen Backofen, im Kachelofen, im feuerbeheizten Dörrhaus oder einem selber gebauten Solardörrer ist schon viel mehr Fingerspitzengefühl und vor allem eigene Erfahrung nötig. Eigene Versuche, Apfel- und Quittenschnitze im Backofen zu trocknen, waren ermutigend (siehe Kasten «Dörren im Backofen»). Die meisten Öfen führen die Feuchtigkeit nicht ab, sodass das Obst nicht voll durchtrocknet und deshalb nicht lange haltbar ist – dafür haben die Schnitze aber einen feinen Geschmack und sind zum Backen hervorragend geeignet. In einem verschlossenen Glas oder im Kühlschrank halten sie sich mehrere Wochen. Es ist schwierig, allgemeingültige Normen für die einzelnen Obstarten und anderes Dörrgut aufzustellen. Die Feuchtigkeitsgehalte, auch beispielsweise unter den verschiedenen Sorten von Äpfeln, Pflaumen, Aprikosen und Birnen, unter- Dörren im Backofen Fruchtart Äpfel, Quitten Vorbereitung Kerngehäuse ausstechen, Ringe oder etwa 1 cm dicke Schnitze mit Schale Aprikosen Halbieren oder vierteln, Schnittfläche nach oben beim Trocknen Ananas Mitte ausstechen, ganze Ringe Zwetschgen Ganz, mit oder ohne Kern, halbiert, Schnittfläche nach oben Bananen Scheiben oder längs geschnitten Birnen Ganz oder halbiert, mit entferntem Kerngehäuse trocknen Holunderbeere Ganze Dolde für heilkräftigen Tee Steinpilze Dünne Scheiben. Auf dem Kachelofen oder Dörrsieb Tomaten Halbieren oder vierteln, Haut nach unten Kräuter Gut verlesen und reinigen Trockenzeit Stunden 8 Dörrtemp. Grad 50–70 12 70 10 12 70 60–70 7 10–12 50 70 8 8 10 7 50 50 50–70 35 Natürlich | 12-2006 25 «Natürlich»-Leserangebot Ihr Profit: 19.– 129.– Fotos: Heinz Knieriemen 148.– Selber dörren Dörrgerät mit pflegefreundlichem Kunststoffgehäuse, stufenloser Temperatureinstellung und aktiver Warmluftzirkulation. Die verschiedenen Dörrzeiten sind auf dem transparenten Deckel aufgeprägt, inkl. drei Dörrgitter. • Kapazität: Das Gerät kann mit bis zu 10 Dörrgittern betrieben werden • Abmessung: Höhe 28 cm, Durchmesser 33,5 cm • Leistung: 600 Watt / 230 Volt, CE-geprüft • Swiss made • Farbe: Hellgrau Fr. 129.– Fr. 155.– Das Gerät ist auch erhältlich mit 12-Stunden-Timer Dörrgitter-Set zu Dörrgerät Zusatzgitter aus Polypropylen, spülmaschinenfest, Beutel à 2 Stück, Swiss made Alle Preise inkl. MwSt., vRG und Versandkosten Das Angebot gilt nur in der Schweiz bis 31.1.2007 ✁ Ihr Profit: 5.– 25.– 20.– BESTELLCOUPON Bitte senden Sie mir ___ dörrex®, zum Preis von je Fr. 129.– ___ dörrex® mit 12-Stunden-Timer, zum Preis von je Fr. 155.– ___ Beutel à 2 Stück Zusatzgitter, zum Preis von je Fr. 20.– Name Vorname Strasse, Nr. scheiden sich stark. Es spielen aber auch noch andere Faktoren wie Dicke der Schnitze und im Backofen die Luftfeuchtigkeit eine Rolle, sodass die Temperaturen in der Tabelle nur als Anhaltspunkt dienen, jedoch das eigene Beobachten nicht ersetzen. 50 Grad gilt als eine gute, schonende Dörrtemperatur, die gegen Schluss des Trocknungsvorgangs auf 70 Grad erhöht werden kann. Alte Sorten aus Nachbars Garten Das Dörrgut muss einwandfrei sein und sollte auch individuelle Qualitäten aufweisen, wie die alten Hochstammsorten («Natürlich» 9-06). In vielen Gemeinden gibt es Obstgärten, die nicht mehr genützt werden. Tipp: Nehmen Sie mit den Besitzern Kontakt auf, die oft gern das Nutzungsrecht für einen oder mehrere Bäume gratis oder gegen eine geringe Gebühr abtreten. Probieren Sie das Obst zuerst, ob es denErwartungen entspricht. Mosten und Dörren ist eine schöne Herbstbeschäftigung für Familien mit Kindern, ein Gemeinschaftserlebnis. Wer erst jetzt in der Weihnachtszeit damit beginnen will, kann auf Lagerobst aus dem Keller oder Früchte aus dem Laden ausweichen. PLZ/Ort Datum/Unterschrift Bis zum 31. Januar 2007 einsenden an: AZ Fachverlage AG, Marina Djordjevic, «Dörrex», Postfach, 5001 Aarau, oder per E-Mail an: [email protected] Das Set erhalten Sie direkt vom Hersteller Stöckli Ein Konzentrat voller Vitamine Dörrobst ist durch den Wasserentzug ein eigentliches Konzentrat vor allem von wertvollen Mineralien, aber auch Vitami- Dörrhäuschen: Klein wie eine Hundehütte oder gross und mit mehreren Dörrschächten ausgestattet, wie man sie heute noch auf einigen wenigen Bauernhöfen findet Ernährung GESUNDHEIT Vitamine und Mineralien: Dörrobst im Vergleich (pro 100 Gramm) Calcium Äpfel, frisch 6 mg Äpfel, gedörrt 31 mg 622 mg 12 mg 2 mg Aprikosen, frisch 17 mg 280 mg 9 mg 10 mg Aprikosen gedörrt 82 mg 1370 mg 50 mg 12 mg 8 mg 380 mg 6 mg 11 mg 32 mg 1480 mg 42 mg 7 mg 9 mg 128 mg 8 mg 5 mg 35 mg 580 mg 52 mg 7 mg Bananen, gedörrt Birnen, frisch Birnen, gedörrt Ungesunder Schwefel sorgt für Geschmack Bleibt noch das Thema Schwefel, schweflige Säure und Farben. Schwefel gehört zu den ältesten bekannten Antioxidantien. Er schützt zum Beispiel Ascorbinsäure vor Oxidation, wirkt farbstabili- Magnesium Vitamin C 122 mg Bananen, frisch nen (siehe Kasten auf Seite 27). Überraschenderweise zeigt sich das bei einigen Obstarten sogar beim wärmeempfindlichen Vitamin C. Ins Auge sticht vor allem, wie stark sich die Kaliumwerte in den gedörrten Früchten erhöhen. Dieses wichtige Mineral übt Einfluss auf die Herzmuskulatur aus und ein Mangel gilt als einer der Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Kalium 7 mg sierend und verhindert die enzymatische Bräunung von Obst, Kartoffeln und andern Früchten und Gemüsen. Er verhindert, dass goldgelbe getrocknete Aprikosen braun und Kartoffelchips grau und unansehnlich werden. Auch beim Wein stabilisiert der Schwefel die Farbe, indem er Oxidasen genannte Enzyme hemmt. Im Körper verhindert Schwefel, dass das Blut oxidiert. Und obwohl Schwefel in jeder Körperzelle vorhanden ist, gilt er in gedörrten Früchten vor allem für Kinder als ungesund («Natürlich» 7-04). Schwefeldioxid (E 220) und die Verbindungen (E 221 bis 228) gelten als gesundheitsschädigend. Trotzdem entscheidet sich die Mehrheit der Konsumenten immer noch für leuchtend orange statt für braune Aprikosen. 12 mg Allerdings sollte in den Diskussionen um Gesundheitsgefahren durch Schwefel auch ehrlicherweise eingestanden werden, dass mit dem Verlust der an Farben gebundenen bioaktiven Substanzen wie Flavonoide, Anthocyane, Carotine und Lutein auch immer Geschmackseinbussen verbunden sind. Das gilt vor allem für Aprikosen, während bei Apfelschnitzen durch neue Verfahren wie Blanchieren in Zitronenwasser vor dem Dörren Fortschritte erzielt worden sind. Immer mehr Äpfel, Birnen und Nüsse verfaulen und verschimmeln heute unter den Bäumen, weil sich nur noch wenige Menschen nach ihnen bücken mögen. Dörren zeigt einen Weg, den Respekt vor den Nahrungsmitteln als ein Geschenk der Natur zu wahren. Rezepte auf den Seiten 28–29. Gedörrte Aprikosen: Braun ohne und leuchtend Orange mit Schwefelzusatz Natürlich | 12-2006 27 GESUNDHEIT Ernährung «GOÛT MIEUX»-REZEPTE MIT KÄSE Alle Rezepte für 4 Personen Fidazerhof-Früchtebrot Hirschsauerbraten mit Schnitz (Hauptspeise für 8 Personen) Zutaten: 1,5 kg Hirschschulter; 3 Karotten; 1 ⁄2 Sellerie; 1 Lauch; 5 dl Rotwein; 3 dl dunkler Balsamico; 500 g Kartoffeln; 4–8 grosse Äpfel (oder ca. 500 g gedörrte Apfelschnitze); Lorbeerblätter, Wacholderbeeren, schwarzer Pfeffer, Zimt, Preiselbeeren Fidazerhof-Früchtebrot Zutaten: 6 Eier; 240 gr Honig; 5 g Vanillezucker; 240 g Rohzucker; 250 g Nüsse (Mandeln, Haselnüsse, Pinienkerne, Baumnüsse, Pistazien); 1 kg Trockenfrüchte (Rosinen, Feigen, Aprikosen, Pflaumen, Bananen, Datteln); 20 g Hefe; Gewürze: Zimt, Anis, Kardamom, Cayennepfeffer, Ingwer, Nelkenpulver Zubereitung: Aus den Eiern, dem Honig, Rohzucker, Vanillezucker und den Gewürzen eine Schaummasse rühren. Die Nüsse grob hacken und die Früchte klein schneiden. Nüsse und Früchte zu der Schaummasse geben, zum Schluss die Hefe unterziehen. Die Masse in einer ausgebutterten Form bei 170 Grad 60 Minuten backen. Birnencarpaccio mit mildem Curry-Reissalat Zutaten: 1 Birne (oder ca. 50 g gedörrte Bireschnitz); 80 g Basmatireis (gekocht); 1 EL Ghee oder ausgelassene Butter; Sesamöl; 2 TL Currypulver; 30 g Zuckerschoten; 1 dl Orangensaft; 2 Limonenblätter; Salz und Zucker 28 Natürlich | 12-2006 Zubereitung: Das Currypulver im Ghee leicht anschwitzen, den Reis hinzufügen, mit dem Orangensaft ablöschen und mit den Gewürzen abschmecken. Die Zuckerschoten schräg halbieren und in Sesamöl anbraten. Die Birnen waschen und in feine Scheiben schneiden. Die Scheiben auf einen Teller geben, den Curryreis in der Mitte anrichten und mit den Zuckerschoten garnieren. Wichtig: Gedörrte Bireschnitze etwa eine Stunde in Wasser einlegen, abtropfen lassen. Hirschsauerbraten Zubereitung: Die Karotten, den Sellerie und den Lauch in 1 Zentimeter grosse Würfel schneiden. Die Hirschschulter mit dem Rotwein, 2 dl Balsamico, dem Gemüse und den Gewürzen 2 bis 3 Tage einlegen. Danach gut abtupfen und scharf anbraten. In einer feuerfesten Form mit dem Sud bei 130 Grad langsam schmoren. Die Sauce abpassieren und zur Hälfte reduzieren, eventuell etwas abbinden und mit dem restlichen (1 dl) Balsamico verfeinern. Die Kartoffeln schälen, vierteln (Schnitze) und im Salzwasser garen. Die Äpfel ebenfalls schälen und in gleich grosse Stücke wie die Kartoffeln schneiden. Die vorgegarten Kartoffeln zusammen mit den Äpfeln in einer beschichteten Pfanne anbraten und mit Pfeffer, Salz und frischem Thymian würzen. Wichtig: Gedörrte Apfelschnitze vor dem Anbraten etwa eine Stunde in Wasser einlegen, abtropfen lassen. Rezepte vom «Goût Mieux»-Hotel Fidazerhof in Flims Ernährung GESUNDHEIT Mit dem Label «Goût Mieux» werden Gastronomiebetriebe ausgezeichnet, die Wert auf biologische und fair gehandelte Produkte, einheimische, frische und selbstverständlich tier- und umweltgerechte Zutaten legen. Exklusiv für «Natürlich» lüpfen «Goût Mieux»-Köche den Pfannendeckel und verraten ihre besten Rezepte. Die feinen Rezepte in dieser Ausgabe hat die Küchencrew des Hotels Fidazerhof in Flims-Fidaz GR zusammengestellt. Ganze Dörrbirnen mit Rahm und Zimt* Im «Gout Mieux»-Gastroführer sind die über 70 bis heute mit dem Label ausgezeichneten Betriebe aufgeführt und beschrieben. Der Gastroführer ist erhältlich unter www.goutmieux.ch Apfelpfannkuchen (Hauptspeise oder leichtes Abendessen) Backfeigen auf Dörrfeigenmousse (Dessert für 8 Personen) Zutaten 1 Apfel (oder ca. 50 g Dörrschnitze); 50 g Dinkelmehl; 100 g Eier; 100 g Milch; Zucker; Zimt Zubereitung: Die Eier trennen, das Eiweiss steif schlagen. Die Eigelb mit der Milch verrühren und das Mehl untermengen. Zum Schluss das steife Eiweiss unterziehen. Den Apfel schälen, entkernen und in Scheiben schneiden. Die Scheiben in eine Pfanne mit Butter etwas anbraten und dann den Teig zugeben bis die Äpfel bedeckt sind. Von beiden Seiten goldbraun backen und zum Schluss mit Zimt-Zucker bestreuen. Wichtig: Gedörrte Apfelschnitze etwa eine Stunde in Wasser einlegen, abtropfen lassen. I N FO B OX Bezugsquellen für hausgemachte «Biräschnitz» und Trockenfrüchte: • Esther und Walter Windlin, Schwanden, 6074 Giswil, Telefon 041 675 20 05 • Paul Fanger, Wilerstrasse 94, 6062 Wilen, Telefon 041 660 65 04 • Landi, Kernserstrasse 1, 6060 Sarnen, Telefon 041 666 50 10 Zutaten Backfeigen: 75 g Pinienkerne; 1 Eigelb; 2 EL Honig; 1 EL Orangenlikör; 8 grosse reife, frische Feigen; 2,5 dl Orangensaft; 1⁄2 Vanilleschote Zutaten Feigenmousse: 0,5 l Milch; 180 g gedörrte Feigen; 1 TL Honig; Kardamom Zubereitung Backfeigen: Die Pinienkerne sehr fein mahlen. Eigelb und Honig leicht schaumig schlagen, dann Pinienkerne untermischen. Feigen waschen und vom Stielansatz entfernen. Die Früchte kreuzweise 2 Zentimeter tief einschneiden und leicht auseinander drücken. Die Pinienkernmasse in die Vertiefung geben. Die Feigen in eine ausgebutterte Form geben und mit Orangensaft umgiessen. Vanilleschote halbieren und darüberlegen. Die Feigen bei 220 Grad 15–20 Minuten überbacken. Zubereitung Feigenmousse: Die Feigen in einen Mixer geben, nach und nach die Milch zugeben bis eine cremige Masse entsteht. Nach Belieben noch mit Honig und Kardamom abschmecken. Ein einfaches Rezept mit langer Tradition ist heute noch in Obwalden weit verbreitet. Ganze gedörrte Birnen werden aufgeschnitten, dazwischen kommt etwas geschlagene Nidle mit Zimt bestreut – und schon kann das Dessert genossen werden. Variante: Statt Rahm Frischkäse und Baumnüsse in die Birnen gegeben. Dörrtomaten-Pilz-Aufstrich* Zutaten: 1 Tasse getrocknete Stein- oder Mischpilze; 1 Zwiebel, feingeschnitten; 2 EL Dörrtomaten; Tomatenmark; Öl, Salz, Pfeffer Zubereitung: Die eingeweichten, abgetropften Pilze zusammen mit der feingeschnittenen Zwiebel in Öl andünsten. Die eingeweichten Tomaten mit einem Teelöffel Tomatenmark beigeben, Pilzwasser zugeben und unter Rühren dünsten, bis die Flüssigkeit verdampft ist. Würzen und auf frisch geröstete Toastscheiben servieren. ■ * Dörrfrucht-Rezepte von Heinz Knieriemen Backfeigen auf Feigenmousse Literatur • «Das Landfrauen Vorratsbuch», Verlag Gondrom, 2005, ISBN: 3-8112-2611-8, Fr. 14.70 • Samwald: «Dörren – Früchte, Gemüse, Kräuter», Ulmer-Taschenbuch, 1997 ISBN: 3-8001-6868-5, Fr. 7.30 • Huwyler: «Die Bauernhäuser der Kantone Obwalden und Nidwalden», Verlag Schweiz. Ges. Volksk. 1993 ISBN: 3-908122-43-0, Fr. 128.– Internet • www.suessmost.ch • www.biogarten.ch • www.solarkocher.ch Natürlich | 12-2006 29