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Das Geheimnis roter Katzen und
dreifarbigen Katern
Rote Kater kennt jeder!
Dreifarbige Katzen sind auch weit verbreitet.
Doch was ist mit roten Katzen und dreifarbigen Katern? Schon mal gesehen?
Ein kleiner Ausflug in die Genetik
In jeder Körperzelle von einer Katze liegen 46 Chromosomen. Diese tragen die gesamte
genetische Information.
Zwei von diesen 46 sind Geschlechtschromosomen. Sie werden als X- und Y-Chromosom
bezeichnet.
Auf diesen Chromosomen liegen die Informationen für die geschlechtsspezifischen Merkmale
und teilweise auch die Informationen für die Fellfarbe.
Weibliche Katzen haben 2 X-Chromosomen (XX), männliche Tiere je ein X- und ein YChromosom (XY).
Jede Fellfarbe ist auf einem bestimmten Teil von Chromosomen gespeichert. Die rote Fellfarbe
ist besonders, da sie nur auf dem X Chromosom gespeichert ist und damit geschlechtsspezifisch
vererbt wird.
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Das Geheimnis roter Katzen und
dreifarbigen Katern
Ein Gen kann immer in zwei Varianten ausgeprägt sein. Ein Katze kann beispielsweise auf ihren
X-Chromosomen die Allele für Rot oder Nicht-Rot haben.
2 Grundfarben
Die Grundfarben des Katzenfells sind schwarz und rot. Alle anderen Farben sind Variationen
dieser beiden Farben.
Ist ein Kater rot, trägt er das O-Gen, ist er nicht rot, das o-Gen. Die Erbinformation für die rote
Farbe überdeckt immer die Erbinformation für die schwarze Farbe. Wenn dein Kater also das OGen trägt ist er definitiv rot, egal ob sich irgendwo in seinen Genen auch noch die Erbinformation
für die schwarze Fellfarbe versteckt.
Man spricht dann auch von einer dominanten Vererbung. Orange überdeckt also immer die
schwarze Färbung. Eine schwarze Fellfarbe ist damit rezessiv.
Das Geheimnis der roten Kater
Da Kater nur ein X-Chromosom haben, kann hier jeweils nur die
Information für Rot (O) ODER Nicht-Rot (o) gespeichert werden.
Ist die Farbinformation Nicht-Rot (o), sind die Kater schwarz und
entweder einfarbig oder gemustert, je nach Ausprägung des Agouti
Gens.
Trägt der Kater das O-Gen, zeigt das Tier auch wirklich eine rote
Fellfarbe. Eine Rotfärbung ist immer an ein vorhandenes Fellmuster
gebunden. Es gibt daher keine einfarbigen roten Kater. Sie zeigen
immer ein Muster in der Fellfarbe.
Rote Katzen
Rote Katzen treten sehr selten auf. Sie können nur entstehen wenn rote Kater mit
Schildpattkatzen Nachwuchs zeugen. Mit einer 25% Wahrscheinlichkeit wird der Nachwuchs eine
rotes Fell haben und weiblich sein.
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Das Geheimnis roter Katzen und
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Die Glückskatze
Katzen besitzen 2 X-Chromosomen, können also auch beide
Erbinformationen: Rot UND Nicht-Rot tragen. Während der
Embryonalentwickelung geht in jeder Körperzelle ein XChromosom zu Grunde. Das übrig bleibende liefert dann die
genetische Information für die Fellfarbe. Dadurch entstehen rote
und nicht rote Fellbereiche.
Diese Katzen werden umgangssprachlich als Glückskatzen
bezeichnet. Achtung, das bezieht sich nur auf die
Farbkombination aus schwarz und rot.
Zeigt ein Kater die typische Schildpatt-Färbung ist er meist unfruchtbar und weist eine genetische
Anomalie auf (XXY). Das nennt man das Klinefelter-Syndrom. Männer mit dieser Erkrankung
haben meist kleine Hoden und produzieren nur wenig Testosteron. Beim Kater könnte es ähnlich
sein.
Einfarbige Katzen
Ob eine Katze einfarbig oder bunt gemustert ist, liegt an zwei anderen
Genen, dem Agouti- und dem Tabby-Gen.
Das Agoutigen kann je nach Ausprägung als A und nicht a ausgedrückt
werden.
A: Agouti-Gen ist aktiv
b: Agouti-Gen ist nicht aktiv.
Eine Katze welche auf ihren 2 Agouti Allelen eine aa Ausprägung hat,
zeigt einfarbiges Fell.
Das Muster im Katzenfell
Ist die Ausprägung A,a oder AA ist das Fell der Katze gebändert. Es hat also verschiedene
Farben entlang der gesamten Felllänge. Insgesamt wird die Katze dann als Tabby bezeichnet.
Die Ausprägung der Tabbyfärbung wird dann durch das eigentliche Tabby-Gen bestimmt.
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dreifarbigen Katern
Je nach Ausprägung des Tabby-Gens wird das Fell der
Katze entweder gestromt, getickt, gestreift oder getupft.
Gestreiftes Fell: Gestreiftes Fell entspricht dem
eigentlichen Wildtyp der Katze. Die Tiere haben einen
dunklen Aalstrich (entlang des Rückens), Streifen
senkrecht am Körper und dunkel geringelte Gliedmaßen.
Gestromtes Fell: Eine Stromung ist eine Mutation des
gestreiften Fells. Die Streifen sind breiter, verglichen mit
dem Wildtyp und mittig auf der Flanke ist meist ein
dunkler Fleck. Die gängige Europäische Hauskatze zeigt
gestromtes Fell.
Geticktes Fell: Einige Katzenrassen zeigen typisch
geticktes Fell: Hier sind die Haare einzeln immer
abwechselnd hell und dunkel gebändert und ergeben so
ein einheitliches Bild. Es scheint als wäre die Katze einfarbig
Getupftes Fell: Bei getupftem Fell sind die Streifen in Punkte
aufgelöst.
Abessinierkatze mit geticktem Fell
Eine Ausnahme bilden rote Katzen, diese zeigen immer ein Muster im Fell.
Weiße Flecken im Fell
Weiße Flecken im Fell sind in allen Farbschlägen weit verbreitet. Je nach Ausprägung haben die
Katzen nur kleine weiße Flecken oder sind auch überwiegend weiß.
Weiße Flecken werden durch sogenannte Scheckungs-Gen ausgelöst. Ist es aktiv sind weiße
Flecken vorhanden, wenn nicht, ist die Katze einfarbig.
Das Scheckungs-Gen kann es schwierig machen genau zu erkennen welche genetische
Grundlage eine Katze hat. Zum Beispiel kann eine Katze schwarz-weiß gescheckt aussehen,
aber trotzdem das O-Gen tragen. Nur wären die roten Fellbereiche dann durch das weiße
Scheckungs-Gen überdeckt.
Albino oder was?
Ganz weiße Katzen können Albinos sein oder Tiere mit dem
sogenannten W-Gen.
Genetisch bedingte weiße Katzen haben ein dominant ausgeprägtes
W-Gen. Dadurch fehlen ihnen die Melanozyten. Das sind Zellen die für
die Pigmentbildung innerhalb der Haarfollikel zuständig sind.
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Ganz weiße Katzen zeigen manchmal zwei verschiedene Augenfarben (Iris-Heterochromie).
Diese Tiere sind leider oft taub und können Gleichgewichtsstörungen haben.
Albinos fehlen jegliche Farbpigmente. Sie sind daran erkennbar, das die Iris im Auge auch farblos
ist und die Augen rot schimmern, weil die Blutgefäße durchscheinen. Richtige Albinos sind sehr
selten.
Beispiel gefällig?
Meine 2 Kater sind Bilderbuchbeispiele für die Fellfärbung von Katern. Jack ist schwarz. Das
bedeutet, dass er das o-Gen auf dem X Chromosom hat und deswegen die zweite Hauptfarbe
von Katzen zeigt. Außerdem hat er weiße Flecken auf der Brust und an der Schulter. Also ist
das Scheckungsgen aktiv.
Bei Kiko ist das ganze genauso bis auf den kleinen Unterschied, dass er das O-Gen trägt, also
rot ist und nicht schwarz. Auch er hat weiße Flecken. Also ist das Gen für die Weißscheckung
aktiv.
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