Beobachtungsbogen Netzgiraffen Zoologischer Stadtgarten Karlsruhe Beobachtungsbogen - Lösungen Abteilung Zoopädagogik GIRAFFEN Beobachtungsbogen der Tierart: (dt.) Netzgiraffe (engl.) Reticulated Giraffe (lat.) Giraffa camelopardalis reticulata 1. 2. 3. 4. 5. Aufgabe: Beschreibung der Individuen Aufgabe: Beobachtung eines Focustieres Aufgabe: Informationen über die Tierart Aufgabe: Informationen über den Lebensraum Aufgabe: Informationen zur Biologie der Tiere 1. Aufgabe: Beschreibung der Individuen Hier sind nur individuelle Daten der Schülerinnen und Schüler möglich. Genaue Beobachtung soll geübt werden. Wichtig ist nur, dass die Individuen sicher unterschieden werden können (siehe Aufgabe 2!). 2. Aufgabe: Beobachtung eines Focustieres Die Schülerinnen und Schüler werden die Aktivitätsverteilung in dieser kurzen Zeiteinheit nur bedingt repräsentativ erleben können. Sie erfahren aber, wie Beobachtungsstatistiken etabliert werden (Ethogramme). Hinweise für Lehrkräfte: Dez 2013 „Liegen“ wird die Aktivität sein, die am wenigsten zu beobachten ist. Liegen ist für Giraffen in der Natur zu gefährlich (Feinde, zu langsames Aufstehen) und daneben ein Kreislaufproblem: der Kopf muss immer aufrecht bleiben. „Kontakt zu anderen Giraffen“ dagegen wird relativ häufig zu sehen sein. Giraffen sind soziale Tiere, die sanftmütig miteinander umgehen. „Fressen“: Giraffen sind Wiederkäuer „Laufen“: Passgang, Galopp bis 50 km/h „Stehen“: Paarhufer, Vorderbeine länger als Hinterbeine 1 Beobachtungsbogen Netzgiraffen 3. Aufgabe: Informationen über die Tierart Schätze oder informiere Dich über folgende Daten: a) Welche Größe erreichen Giraffen (Kopfhöhe)? 4 - 5,5 m b) Wie schwer werden die Tiere? 550 - 1.800 kg c) Wie groß sind Giraffen bei Ihrer Geburt? 1,7 - 2 m d) Wie lang ist der Giraffenhals? ca. 2 m e) Was ist die Nahrung der Giraffen? Welchen ökologischen Vorteil haben die Tiere davon? Blätter z.B. von Schirmakazien. Ökologischer Vorteil = durch den langen Hals erreichen sie Höhen, die anderen Tieren nicht zugänglich sind. Sie sind unabhängig vom Gras anderer Paaroder Unpaarhufer in der Savanne (Nahrungskonkurrenten). 4. Aufgabe: Informationen über den Lebensraum a) In welchem Lebensraum kommen Giraffen vor? □ Regenwald □ Tundra x Savanne □ Wüste □ Polarregionen b) Zähle einige prinzipielle Nahrungskonkurrenten für die Giraffen auf und benenne die Tierarten, die ihre Feinde sind. Nahrungskonkurrenten: Zebras, Gnus, Antilopen, Gazellen Feinde (v.a. für Jungtiere) : Löwen, Leoparden, Hyänen, Wildhunde Dez 2013 2 Beobachtungsbogen Netzgiraffen c) An welchen Merkmalen erkennst Du, dass Giraffen an ihren Lebensraum bestens angepasst sind? Finde mindestens drei Beispiele und begründe kurz! außergewöhnliche Körperhöhe: Nahrungsvorteil gegenüber anderen Pflanzenfressern, daneben Unabhängigkeit von Regen- und Trockenzeitwechsel Netzmuster des Felles: da die Hauptaktivität des Tages die Suche nach Fressen ist, sind Giraffen bei der Nahrungsaufnahme unter Bäumen besonders gut im Schattenspiel getarnt. Relative Unabhängigkeit vom Wasser: Giraffen gehen physiologisch sparsam mit Wasser um (s. kleine, trockene Kotballen); es wird nur wenig ausgeschieden. Sie kommen lange Zeit ohne Wasser aus, weil die Akazienblätter Flüssigkeit enthalten. Augen der Giraffen: Das ausgezeichnete Sehvermögen ermöglicht Giraffen die rechtzeitige Sichterkennung von Feinden und Fluchtreaktion. Stirnzapfen: Da der Kopf der Giraffen sehr empfindlich ist, schützen die „Abstandshalter“, die Stirnzapfen, ihn, wenn sich die Tiere tief in die Äste hineinstecken, um zu äsen. Zunge: Die Zunge ist lang, damit Äste heruntergezogen werden können. Sie ist außerdem lederartig ummantelt, damit Dornen der entlaubten Äste sie nicht verletzen. Jungtier: Die Jungtiere werden bereits mit nahe zu 2 Metern Standhöhe geboren, damit sie die Zitzen der Mutter umgehend erreichen können. Die sofortige Kräftigung und mögliche Fluchtbereitschaft ist gewährleistet. d) Giraffen sind in ihrem natürlichen Lebensraum leider auch bedroht, insbesondere einige Unterarten. Benenne wenigstens eine dieser Unterarten samt ihrem Verbreitungsgebiet. Westliche Giraffe, Massaigiraffe, Südliche- oder Kap-Giraffe, Rothschild-Giraffe (hoch bedroht!) 5. Aufgabe: Informationen zur Biologie der Tiere Erarbeite Dir einige wichtige biologische Kennzeichen der Giraffen: a) Giraffen sind Wirbeltiere. Was kannst Du damit über die Anzahl ihrer Halswirbel sagen? Giraffen haben… □ Dez 2013 12 Halswirbel x □ 7 Halswirbel 3 24 Halswirbel Beobachtungsbogen Netzgiraffen b) Giraffen gehören zoologisch zu den Paarhufern. Beobachte und beschreibe ihre Gangart im Schritttempo, die man „Passgang“ nennt. Beide Beine einer Seite werden gleichzeitig bewegt, d.h. rechte Beine, linke Beine, rechte Beine – nicht versetzt wie z.B. bei Zebras/Pferden. c) Warum legen sich Giraffenmuttertiere zur Geburt ihrer Jungen nicht hin, sondern bleiben stehen, so dass das Jungtier aus über zwei Meter Höhe herabfällt, ohne sich jedoch zu verletzen? Giraffen schlafen auch im Stehen, Liegen ist für sie in der Natur viel zu gefährlich. Zum einen dauert bei Feindanwesenheit das Aufstehen viel zu lange (Anatomie), zum anderen ist das Kreislaufsystem abhängig von einem stets aufrecht gehaltenen Kopf. d) Welche Bedeutung haben die Stirnzapfen für die Giraffen? siehe 4c! e) Kennst Du den Namen und den Lebensraum der Tierart, das am nächsten mit der Giraffe verwandt ist (zoologische gemeinsame Familie Giraffidae)? Das Okapi, die Waldgiraffe – lebt ebenfalls in Afrika, aber im Regenwald. Dez 2013 4