LITGS Mann: Der Tod in Venedig (anfang fehlt) gesprächssituation: vorher reines deutsch, beginnt aber französisch aus purem snobismus zu sprechen; idee des vollkommenen schönen, wirklichkeit als rein blasses abbild (platonisch), frage d. glücklichseins, in gedanken ist alles viel schöner; leben nichts als pure enttäuschung; protagonist erzählt reihe von situationen, in denen er schwer enttäuscht wurde (1.liebe); warum ist die novelle klassisch? – wenn eine idee ästhetisch ausgereizt, vollendet ist das ganze leben war enttäuschung, aber überhaupt im spung, selbstmord liegt die enttäuschung novelle 1911/1912 entstanden, protagonist = alternder schriftsteller (der nation, wurde geadelt usw.) – begegnung mit poln. buben tadzio karl kraus‘ reaktion: das sympt. dieses buch ist seine schöne, gleichmässige art + melodie, ruhe rhythmus, moderne klassik d. form (neoklassizismus); schöpft aus den tiefsten nervenkunstnuancen, schattenstriche menschl. seelenmalerei, musische komposition, psychologie nietzsche: das apollinische (sublimierung, verfeinerung) vs. das dionysische (alkoholisiert, extase) freud: thanatos (tod) + eros (dr. sublimierung übergang ins sinnlich-geistige) ernst heckel, bolzmann (?): biologie – möglichst energetisch niedrigen zustand für lustgewinn aufbringen, muss man von außen irgendwie ableiten, zwiespalt zweier seelenseiten, etw. todesähnliches – bewusstseinsausschaltung / input metaphysik, metapsychologie das phallische, die phallische symbolik; alle gegenstände m. phallischen formen als substitute gesehen, ödipuskomplex beginn d. novelle: nennung d. tragischen helden aschenbach; sek.lit.: ausgangspunkte: bsp. goethe: demütigung eines großen geistes durch das alter namensbildung: goethe, komponist / mahler gustav (lat. schreibweise), august v. platen -> aschenbach mann hatte ca. 50 gedichte auswendig im kopf, wusste einmal 300 auswendig; sonette aus venedig (nennt nicht explizit deren autor, baut aber textauszug ein); platen – homosexuell, flucht v. cholera – reise n. süden italiens, tod dr. infektion – vgl. novelle mahlers sterben – mann verfolgte lange seinen tod mit; wagners tristan, liebestod – im tod kommt die höchst vollendete liebe zum ausdruck, tristan UND isolde – bindewort als paradoxie, verschlungene verse als verstärkung d. paradoxen; ehrenfels – tristangefühl im liebesto film: tod v. venedig / die verdammten – ital. titel: der fall der götter / götterdämmerung zu deutsch, in der nazizeit entstanden, fam. prupp, homosexualität 2. film: könig ludwig (richard wagner) - tod in venedig nietzsche / wagner: wagners schrift führte z. kategorienentwicklung, danach entzweiung, s. tod als inbegriff d. dekadenten todesszene; ‚il fuoco‘ – zentralszene = wagners sterben; albumblatt f. cosima = tristanmotiv; letztes wagnerstück = tristans melodie; anselm feuerbach: historischer maler, geboren in ansbach, karriere in italien, tod in venedig dr. syphilisinfektion (übliche krankheit) struktur: spannungspole thanatos + eros; motiv d. todesboten – der wanderer, der gondolier, der sänger, der explizit die cholera ankündigt; dionysos gilt als ein aus der fremde stammendes wesen; gondolier ebenfalls; bart als übliches merkmal, bartlosigkeit erstaunlich unüblich i.d.damaligen zeit wanderer Gewand: leger, sporthemd, rothaarig Milchig, sommersprossig, bleich stupsnasig Ähnlichkeit mit todesmasken Bleckend weiße zähne Todesschädelähnlichkeit Farblos rote wimpern, in die ferne blickend Gondolier strohhut, dessen geflecht sich aufzulösen begann Landesüblich, gelbe scherpe, Sänger Schäbiger filz Sporthemd zu bürgerl. kleidung, rothaarig rötl. brauner teint Kurz aufgeworfen Stupsnasig Weiße zähne Starke zähne, schlüpfrige zunge Über sich hinausblickend – alle tragen verschiedene kopfbedeckungen, die je qualitativ sinken aschenbachs friseurbesuch; strukturelle untersuchung – freuds phallische metaphorie: spitzer stock, kreuze (auch gekreuzte beine..), körperstellung bewegung d. gondoliers: gleichmäßig, rhythmisch, charon – fluss, sargmäßige gondel; wilde handbewegung beim gitarrespielen – musik – dionysisch manns größte subtilität beim konstrukt; mehrere quellenwerke, archaische arbeit; erwin rhodes (wagner-freund) ekstatische musik; jacob burkhardt (kollege von nietzsche): kunstgestaltung die wissenschaft praktiziert; moment d. ekstatischen musik, der fremde gott, wissenschaftl. – künstler. quellen; aschenbach, geboren in schlesien: dunkle, volljährige impulse, dienstlich amtliches liegt in seinem wesen; stimme: pers. prägnanz; durchhalten ist sein lieblingswort, moralist; verfall in einzelnen stadien, myth. gestalten film. umsetzung – oper; flimsprache, zeichensystem -> innensicht+innenperspektiven schwer auf die filmleinwand umzusetzen, kunstgriffe; fisconti (?) – intermediale brücke: enttäuschung, dass tadziu eines tages nicht mehr auftaucht im film dr. leeren sessel symbolisiert – zoom, der einen moment zu lange dauert – horror vacui – musik als gefühl- und emotionsträger was ist verlust? was ist gewinn? erniedrigung d. hochgeistigen, sublimen; depressivität; versteckter, v. musik vermittelter kommentar, situationen zu beschreiben; jean améry: „hand an sich legen“ – selbstmord als höchstmögliche realisierung v. freiheit; der freitod – nein zum ganzen seiner selbst sagen; sein kommentar zu manns werk: anmut d. wortes, wichtigkeit d. wortes, fantasie oder realität stärker? gebrauch von farben: weiß – metaphorisch: weiße anzüge, milchweißes gesicht tadzios; desinfizierung: kalkweiß, metonymische verschiebung zur seuche; im film, als aschenbach hergerichtet wird: rote lippen (oral), rote krawatte (phallisch), rosa rose -> beißend, kombination passt nicht mehr, angespannt; brauen substituieren das rot, die from der lippen bei den todesboten kritik am film: reduktion auf erotisches, perverses alterserlebnis; musik – abgeschmackt, harfenumrauscht; dekadenz der jahrhundertwende, „intellektueller schwuler d. 70er jahre“ des wortes zauberkraft, sinnl. wirklichkeit