Krokodil-Nachwuchs am Nil

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Oskar der Ballonfahrer ( 26x12')
Storyline von Ishel U. Eichler
Location: Nildelta in Ägypten, Afrika
Tier: Nilkrokodil (Crocodylus niloticus )
10. Krokodil-Nachwuchs am Nil
Oskar und Kalli müssen ihren Ballonkorb aus den Fängen einer aufgebrachten
Krokodildame retten und sich anschließend als Geburtshelfer bewähren.
Der Ballon fährt über die sonnen beschienenen Pyramiden in Richtung Nil. Einerseits ist Kalli
froh über das prima Klima in Ägypten, andererseits hat er wenig Lust, am Nilufer zu landen.
Hier gibt’s nämlich noch echte Urtiere, fast so groß wie Drachen – und auch so gefährlich.
Kallis Schauermärchen stacheln Oscar erst recht an, das Leben im und am Nil zu erkunden.
Außerdem, meint er, können sie bei dieser Gelegenheit auch gleich die Sandsäcke auffüllen.
Doch gerade machen sich die beiden über den Sand her, da kommt auch schon ein zorniges
Krokodil hinter einem Busch vorgeschossen und beschimpft sie. Oscar und Kalli rennen, bis
sie völlig außer Atem sind, und verstecken sich. Und Kalli sieht seine finstersten Theorien
bestätigt: ein Drache! Leila Krokodil kocht indes vor Wut. Mit Schnauzenstübern und
Fußtritten befördert sie den Korb ein paar Meter weiter weg vom ‚Landeplatz’. Was für
Naturbanausen!
Stunden später pirschen sich Oscar und Kalli auf leisen Sohlen zum Ballon. Der liegt zwar
seltsamerweise nicht mehr am gleichen Platz, aber immerhin: niemand lauert hinterm Busch –
die Luft ist rein. Gerade machen sie sich ans Werk, die Säcke zu füllen und den Ballon wieder
flottzumachen, da kommt Leila Krokodil aus dem Wasser geprescht und hält eine Standpauke:
Das Nilufer sei kein Landeplatz für bunte Luftballons! Und man dürfe auch nicht einfach
anderer Leute Schätze ausgraben. Als Oscar beteuert, ihnen liege nichts daran, anderen ihre
Kostbarkeiten zu stehlen, wird Leila nachsichtig. Bis die Sandsäcke gefüllt sind, dürfen die
Freunde bleiben. Sie zeichnet aber einen Kreis in den Sand, den die beiden nicht übertreten
dürfen, SONST… Leilas Zähne sagen alles. Als die Arbeit der beiden getan ist, setzt auch
schon die Dämmerung ein. Oscar und Kalli übernachten im Korb, um bei Tagesanbruch zu
starten. Doch Kali misstraut dem Frieden und kriegt kaum ein Auge zu.
Früh morgens verabschieden sie sich von Leila Krokodil, als ein Piepsen ertönt. „Meine
Kinder!“, ruft Leila und schaufelt an einer Stelle im Kreis den Sand beiseite. In der Mulde
liegen dicht an dicht Krokodileier – 66 Stück! Das also sind ihre Schätze! Leila gibt
Geburtshilfe, indem sie ein Ei aufknabbert – und ihr Erstgeborenes erblickt das Licht der Welt.
Behutsam nimmt sie es ins Maul und trägt es zum Nil.
Ein Stück entfernt geht unter den Marabus die Kunde, dass heute was Frisches auf dem
Speiseplan steht: Kroko-Babys! Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer – und eine
ganze Schar Marabus macht sich auf den Weg.
Leila Krokodil kehrt gerade zu ihrer Eiergrube zurück, da taucht unweit des Geleges ein
gefürchteter Nesträuber auf: der Nilwaran! Kalli hält ihn für die Miniaturausgabe eines
Dinosauriers, zumindest für einen entfernten Verwandten von Leila. Doch sofort wird er eines
Besseren belehrt: Ringo Nilwaran ist ein hintertriebener Bursche. Er darf weder an die Eier,
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noch zu den Jungen ins Wasser, denn als geschickter Schwimmer würde er sie auch dort
fangen. Die fürsorgliche Leila ist verzweifelt!
Während sie zwischen Eiergrube und Nil hin und her läuft, um ihre Jungen ins Wasser zu
setzen, ersinnen Oscar und Kalli eine List, um den Nilwaran abzulenken. Der Typ hat nicht nur
diverse Zahnlücken, sondern auch erbärmlichen Mundgeruch. Und wie sich herausstellt, plagen
ihn gerade heute heftige Zahnschmerzen. Das trifft sich gut, sagt sich Oscar, der ihn mit Hilfe
eines zangenartigen Stockes von dem Übeltäter erlösen will. Doch der gerissene Ringo kriegt
plötzlich Muffensausen, und lässt sich nach kurzem Beratschlagen lediglich ein Band um den
wackeligen Zahn binden, (das andere Ende um einen Baum) - um selbst loszulaufen und sich
den Zahn zu ziehen. Nichts desto trotz bedankt er sich anschließend bei ‚Dr. Oscar’. Dass er
zwei Stunden nichts essen darf, finde er ein wenig merkwürdig und höchst unerfreulich, doch
er befolgt den ‚ärztlichen Rat’ und trollt sich.
Doch kaum ist die eine Gefahr gebannt, da lauert schon die nächste: Am gegenüber liegenden
Ufer hocken Marabus und wetzen ihre Schnäbel in Vorfreude auf eine leckere Mahlzeit. Das
bringt Krokodilmutter Leila erneut in Stress: Wie soll sie die Neugeborenen zum Fluss tragen
und sie gleichzeitig im Wasser vor den Vögeln schützen?
Die Ballonfahrer schwingen sich in den Korb und schippern darin zum anderen Ufer.
Irgendwie müssen sie die Vögel von den Krokodilbabys fernhalten. Kalli behauptet zwar steif
und fest, das seien bloß Aasgeier („Keine Sorge, die fressen nichts Lebendiges.“), doch weit
gefehlt! Stumm und reglos – wie die Angler – stehen sie im Wasser, starren wie gebannt auf
die Oberfläche und warten nur darauf, dass sich ein unbekümmertes Krokodiljunges zu nah
herantraut. Und sie reagieren ziemlich sauer, weil Oscar mit seinen Paddeln das Wasser in
Bewegung bringt. So können sie doch ihre Beute nicht erkennen! Oscar behauptet, er sei halt
ein Anfänger und habe gerade seine erste Paddel-Übungsstunde. Immer höher schlagen die
Wellen, immer mehr gerät auch der Korb ins Wanken – und dann passiert es: Kalli fliegt über
Bord, wird von einem Marabu aus dem Wasser gefischt, und landet in dessen Kehlsack. Aber
schon in der nächsten Sekunde sperrt der Marabu seinen Schnabel auf und spuckt ihn in hohem
Bogen wieder aus. Kalli landet heil im Korb – zwar triefend nass, aber unversehrt. Und der
Marabu stellt fest, dass diese Sorte Krokodilbabys völlig unschmackhaft ist. Noch dazu extrem
stachelig. Seine Artgenossen verzichten darauf, dieselbe Erfahrung zu machen, und suchen das
Weite.
Dank des Ablenkungsmanövers hat Leila alle Babys sicher zum Nil getragen. Doch während
sie ein Bad mit ihrer Kinderschar nimmt und sie durchzählt, kommt sie nur auf 65. Himmel! Ist
eines ihrer Babys den Räubern zum Opfer gefallen? Als Leila ein Stück weiter aus dem Wasser
auftaucht, müssen Oscar und Kalli lachen: Nummer 66 kuschelt sich bequem an Mamas
Rücken.
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Fakten zum Nilkrokodil:
● Heimat: in den meisten Teilen Afrikas,
in Flüssen und Seen der Tropen und Subtropen
● Körpermaße: bis zu 6 Meter Länge
Schwanz macht etwa die Hälfte der Körperlänge aus
● Sinne:
sehr gutes Gehirm
kleines aber sehr komplexes Gehirn
● Äußerlichkeiten: Panzer ist auf der Oberseite in einem dunklen oliv gefärbt
● Brut:
Krokodilmutter gräbt eine Sandmulde, polstert sie mit
Pflanzenmaterial aus, legt 40 – 80 Eier darin ab und bedeckt das
Gelege mit Sand.
Das Nest muss nahe am Fluss liegen, damit das Weibchen es vom
Wasser aus bewachen kann, muss sich aber andererseits auch in
sicherem Abstand zum Wasser befinden, damit es hei Hochwasser
nicht überschwemmt wird.
Brutdauer beträgt rd. 90 Tage
Krokodilmutter bewacht das Gelege während der gesamten Zeit und
nimmt auch keine Nahrung zu sich.
Werden die Eier unter etwa 30 °C ausgebrütet, schlüpfen aus ihnen
Weibchen, bei einer Temperatur um etwa 34 °C ausschließlich
Männchen. Werden die Eier in verschiedenen Tiefen vergraben, ist die
Wahrscheinlichkeit hoch, dass beide Geschlechter entstehen.
Krokodilbabys piepsen bzw. quäken, wenn die Geburtszeit da ist.
● Fürsorge:
Krokodilmütter beweisen während der Entwicklungszeit der
Eier und sogar noch nach dem Schlüpfen der Jungen eine
enorme Brutfürsorge. Sie leisten Geburtshilfe, indem sie die
Eier mit den Zähnen Aufbeißen, tragen die Kleinen behutsam
im Maul zum Wasser und behüten sie dort weiter.
● Kroko-Babys: bei Geburt ca. 25 – 35 cm lang
Stark gefährdet: Man schätzt, dass etwa 90 % der Krokodile
als Embryo oder als Jungtier von Nesträubern oder Raubtieren
erbeutet werden.
Zu den Nesträubern zählen Warane, Säugetiere wie der
Waschbär, Mungos und Hyänen sowie Vögel wie der
afrikanische Marabu.
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NILDELTA
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Nilkrokodil…
...knackt Eier auf
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schlüpfende Krokos …
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… von Mama getragen …
Fakten zum Nilwaran:
● Gattung: Kriechtiere
● Maße:
Körper von 60 - 80 cm Länge,
Gesamtlänge mit Schwanz bis ca. 2,20 Meter
● Aussehen:
grünlich-schwarz gefärbter Körper mit Muster aus
gelblichen Flecken und Querstreifen,
gelblicher Bauch mit schwarzen Flecken
● Verbreitung:
fast überall im östlichen und südlichen Afrika von
Ägypten bis Südafrika entlang von Wasserläufen anzutreffen
● Lebensraum: feuchte Umgebung,
meist in der Nähe von Flüssen oder Teichen
● Ernährung:
Fische, Muscheln, Krabben, Lurche, Schnecken,
Insekten, kleine Säuger, Eier, Frösche.
Sein besonderer Leckerbissen sind Krokodileier.
● Wesen:
gilt als angriffslustig
● Sonstiges:
Zähne wachsen nicht nach – wie bei Krokodilen. Nilwarane mit
Zahnlücken sind anscheinend keine Seltenheit.
Auszug aus geocities.de: Bei jungen Tieren sind die Zähne schlank und spitz. Sie
werden mit zunehmendem Alter immer breiter und
stumpfer und verwandeln sich zu richtigen Mahlzähnen.
Manche alte Warane haben Zahnlücken, weil alte,
ausgefallene Zähne nicht mehr ersetzt werden.
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Fakten zum Marabu:
● Gattung:
Storchenvogel
● Körpermaße: Gesamtlänge von 140 cm, Spannweite von 300 cm.
äußerst kräftiger, ca. 35 cm langer Schnabel
● Äußerlichkeiten:
dunkelgraues Gefieder an Rücken, Flügel und Schwanz
mit grünem Glanz,
Unterseite ist weiß,
trägt einen Kehlsack
● Lebensraum:
subsaharisches Afrika, bevorzugt in Gegenden an, in denen
das Nahrungsaufkommen reichlich ist
● Ernährung:
Heuschrecken und anderen Insekten,
Jungtiere kleiner Säugetiere (z. B. Mungos)
Fische und Amphibien
● Sonstiges:
Gilt als weiser Vogel und guter Beobachter, der eine schlechte
Erfahrung nicht wiederholt – auch wenn sie von Artgenossen
gemacht wurde
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