Mysteriöse Schleifspuren auf Malta

Jakob Cronshagen
18.05.2017
Mysteriöse Schleifspuren auf Malta
Auf Malta gibt es mysteriöse archäologische Funde, deren Herkunft und Nutzen
bis zum heutigen tage noch nicht geklärt sind. Hierbei handelt es sich um
Furchen, die sich an ca. 150 Orten auf Malta finden lassen. Sie werden Schleifoder Karrenspuren genannt (englisch: cart rut phenomenon). Diese
Schleifspuren sind parallele Ausschürfungen im Kalkstein, die ca. 110 cm
auseinander stehen und ca. 40 tief sind. Sie können sich über mehrere hundert
Meter erstrecken. Es wird vermutet, dass sie in der maltesischen Bronzezeit
(2300—1000 v. Chr.) entstanden sind, denn die Schleifspuren werden durch
punische Grabschächte unterbrochen, was darauf schließen lässt, dass sie aus der
Zeit vor der punischen Besiedlung stammen.
Jedoch ist Malta nicht der einzige Ort auf der Welt, an dem sich diese
Monumente finden lassen, sondern auch auf „Gozo, der Apsheron Halbinsel in
Aserbaidschan, in Griechenland, Anse de St. Croix Frankreich, Padul bei
Granada Spanien sowie auf Sardinien und Sizilien. Maltesische Fischer und der
Historiker D. Bradley wollen sie vor der Zerstörung durch Bombenabwürfe
auch auf dem winzigen Felseneiland von Filfla gesehen haben. Spurrillen
andere Art (kürzer aber bis zu fünf parallel) sind die Queseras auf den Kanaren,
die ihre Vorbilder in Marokko haben.“1
Zu der Herkunft der Schleifspuren sind einige Theorien entstanden. Einige
Wissenschaftler sind der Meinung, dass die Schleifspuren alte Wagenspuren
sind, die vor langer Zeit von Ochsen, die zwei starr miteinander verbundenen
Holzbalken hinter sich her zogen, entstanden sind. Jedoch gibt es keine Spuren
von Zugtieren, die ebenfalls hätten entstehen müssen. Zudem hätten auf diese
Weise nicht die engen Kurven entstehen können. Aus diesen Gründen ist diese
Theorie eher abwegig.
Eine weitere These besagt, das es sich bei den Furchen um ein altertümliches
Bewässerungssystem handelt. Denn da die Furchen an so vielen Orten gefunden
wurden, hätte damit damals die Wasserversorgung für die ganze Insel
bewerkstelligt werden können.
Einige Forscher sind der Meinung das es sich um Elemente vorsintflutlicher
Steinbrüche handelt, denn es kann anhand von Bearbeitungsspuren
nachgewiesen werden, dass die Schleifspuren mit Werkzeugen bearbeitet
wurden.
Wie auch immer sie entstanden sind, diese Monumente sind ein erstaunliches
Phänomen und sollten vor der Zerstörung durch Mensch und Umwelt geschützt
werden, da sie ein Teil der Geschichte Maltas sind. 2
1
2
www.Wikipedia.de
Abbas Islamov und Ronnie Gallagher: Cart Ruts and Stone Circles
Key Evidence from the Past Is Endangered
http://www.azer.com/aiweb/categories/magazine/ai103_folder/103_articles/103_cart_ruts.html
Jakob Cronshagen
18.05.2017