Arbeitsunterlage 2 Chemische Umsetzungen Im Wesentlichen sind zwei Bakterienarten beteiligt, die sich nur im Stoffwechsel unterscheiden lassen: Thiobacillus ferrooxidans Fe2+ -----> Fe3+ Thiobacillus thiooxidans: So ----> SO42Im Erzgang laufen folgende Reaktionen (vereinfacht) ab: Direkte Laugung: Elementarer Schwefel und Fe2+ -Ionen dienen als Energielieferanten für die beteiligten Bakterien. Unlösliche Sulfide oder elementarer Schwefel werden dabei als Schwefelsäure in Lösung gebracht: 2 S + 3 O2 + 2 H2O ----> 2 H2SO4 und 4 FeSO4 + O2 + H2SO4 ---- 2 Fe2(SO4)3 + H2O Die Bildung der Schwefelsäure fördert das Wachstum der acidophilen Bakterien, die ein Optimum bei pH 2 haben. Sauerstoff muss zugegen sein, dies macht in der Praxis bei der Belüftung des Erzes Probleme (vgl. AB1). Liegen gleichzeitig Eisen und Kupfer vor (z. B. als Kuperkies CuFeS2 oder als Cu2S) laufen kompliziertere Reaktionen ab, unter anderen die folgende: z.B. CuFeS2 + 17 O2 + H2SO4 -----> 4 Cu SO4 + 2 Fe2(SO4)3 + H2O Indirekte Laugung: Bei der direkten Laugung entstehen Fe3+ Ionen, die chemisch mit Metallsulfiden oder auch Uranoxid reagieren: z. B.: 2 MeS + Fe2 (SO4)3 -----> MeSO4 + 2 FeSO4 + S Auch auf Uranoxid U02 wird in eine lösliche Form überführt und ausgelaugt. z. B.: UO2 + Fe2 (SO4)3 ----> UO2SO4 + 2 FeSO4 Der entstehende Schwefel und die Fe3+-Ionen befördern wieder die direkte Laugung. -- Wenn keine Fe2+Ionen oder keine oxidierbaren Schwefelverbindungen vorhanden sind, müssen Schwefel oder Fe2+2(SO4) mit dem Sauerwasser in die Gesteinslücken eingebracht werden. Der hier geschilderte Versuch wurde mit Kupferkies (CuFeS2) durchgeführt, da die Kupferionen farblich erkennbar sind und der Nachweis mit Kupferteststäbchen gut funktioniert. Versuchsergebnisse: in ppm Cu (mit Kupfernachweisstäbchen) Tage Kolben 1 Kolben 2 Kolben 3 Erz und Erz, Bakterien Erz, Bakterien, Sauerwasser und Sauerwasser Thymol und Sauerwasser 1 0 0 0 2 0 0-10 0 3 0 0-10 0 4 0 30-100 0 5 0 30-100 0 6 0 100-300 0 7 0 100-300 0 8 0-10 100-300 0-10 9 0-10 über 300 0-10