Das künstliche Kniegelenk

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Das künstliche Kniegelenk
Dres. Radke Klein Noe Kettler
Orthopädische Gemeinschaftspraxis
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Sollte Ihr Kniegelenk durch ein künstliches Kniegelenk ersetzt werden?
Haben Sie einen starken Knieschmerz gekennzeichnet durch eine Begrenzung Ihrer
Gehstrecke, ein hinkendes Gangbild und nehmen Sie regelmäßig Schmerzmittel ein?
So liegt bei Ihnen der Verdacht einer Arthrose (Verschleiß) am Kniegelenk nahe.
Eine Kniegelenksarthrose kann durch unterschiedliche Ursachen entstehen. Die
häufigsten sind z.B. eine altersbedingte Abnützung der tragenden Knorpeloberflächen, eine vorausgegangene Knieverletzung oder ein Gelenkrheumatismus.
In der Regel werden Sie schon von Ihrem Hausarzt oder Orthopäden mit
Schmerzmittel, Spritzen und Krankengymnastik behandelt. Trotz dieser Maßnahmen
werden Sie nicht beschwerdefrei. Ihr Leidensdruck, ihr klinischer Befund sowie ihre
Röntgenaufnahmen, weniger Ihr Alter sind dann ausschlaggebend für die
Entscheidung zur Implantation eines künstlichen Kniegelenkes.
Was ist ein künstliches Kniegelenk?
Ein künstliches Kniegelenk ist ein Ersatz der natürlichen, knorpeligen Oberfläche des
Kniegelenkes. Die beiden Hauptteile, die Oberschenkelkappe und die Schienbeinplatte, bestehen aus Metall (Cobalt-Chrom-Legierung). Der Gleitflächenersatz
zwischen den Hauptteilen aus Kunststoff (Polyaethylen). Die Befestigung der Teile
am Knochen erfolgt mit oder ohne Zement. Zusammengehalten wird das künstliche
Kniegelenk durch die körpereigenen Kniebänder.
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Wie verläuft die Operation?
Die Operation dauert in der Regel ca. 1,5 Stunden und wird in Vollnarkose oder in
Spinalanästhesie durchgeführt. Das Kniegelenk wird dazu durch einen vorderen
Längsschnitt
eröffnet.
Nach
einem
speziellen
Sägeschnittplan
werden
die
abgenutzten Gelenkoberflächen bearbeitet, sodass das künstliche Kniegelenk gut
auf den Knochen aufgesetzt werden kann. X- oder O-Beinabweichungen werden
während der Operation korrigiert. Das während der Operation verlorene Blut wird
aufbereitet und dem Körper wieder zurückgegeben. Die Notwendigkeit einer
Fremdblutübertragung lässt sich allerdings nicht immer vermeiden. Abhängig vom
Alter kann im Rahmen der Vorbereitungen auf die Operation eine Eigenblutspende
durchgeführt werden.
Wie geht es nach der Operation weiter?
Unmittelbar postoperativ stehen die Schmerzbekämpfung und die Bewegungstherapie
im
Vordergrund.
Die
Schmerzbekämpfung
erfolgt
durch
unsere
Narkoseärzte und wird zum einen mit herkömmlichen Schmerzmitteln, zum anderen
mit Schmerzpumpen bewerkstelligt. Hiermit kann die Schmerzlinderung unmittelbar
nach der Operation problemlos durchgeführt werden. Zur Bewegungstherapie
werden Sie durch den zuständigen Physiotherapeuten persönlich angeleitet und
durch diesen behandelt. Schon am ersten Tag nach der Operation werden erste
Gehversuche mit Stöcken absolviert und dabei täglich Fortschritte erzielt.
Wie lange muss ich im Rotkreuzklinikum München bleiben?
Der Krankenhausaufenthalt nach der Operation dauert in der Regel 12 Tage.
Anschließend erfolgt eine Reha - Behandlung für 3 Wochen. Abhängig vom Erfolg
schließt
sich
danach
noch
mal
eine
krankengymnastische
Beübung
an.
Welche Komplikationen können sich einstellen?
Die Knieprothesen-Operation ist ein Wahleingriff, der gut vorbereitet durchgeführt
werden kann. Die Gefahr von Komplikationen wird so auf ein Minimum reduziert.
Trotzdem kann es auch bei der Knieprothesenoperation zu Komplikationen kommen.
Dazu zählen unter anderen Thrombose, Embolie, Infektion, Wundheilungsstörungen,
Bluterguss und Nachblutungen, Verletzungen von Nerven, Gefäßen oder anderen
anatomischen Strukturen, Verklebungen mit schlechter Beweglichkeit und Funktion
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des Kniegelenkes, sowie Restschmerzen. Alle diese Komplikationen treten in
weniger als 1 Prozent der Fälle auf und sollten Sie in keiner Weise von einer
Knieprothesenoperation abschrecken. Einzelheiten
erfahren Sie darüber im
Aufklärungsgespräch durch Ihren Arzt.
Wann kann ich wieder normal gehen?
Das Ziel der Knieprothesen-Operation ist es, wieder zu einem normalen, schmerzund hinkfreien Gehen ohne Stöcke zu gelangen. Dieses wird auch in den meisten
Fällen erreicht. Die ersten drei Monate nach der Operation sind die schwierigsten.
Hier gilt es, Beweglichkeit, Muskelkraft und normales Gehen wiederzuerlangen. Das
endgültige Heilergebnis ist allerdings erst nach einem Jahr ab der Operation erreicht.
Wie sind die Ergebnisse nach einer Knieendoprothesenoperation?
Langzeituntersuchungen zeigen, dass ein korrekt eingesetztes und gut eingeheiltes
künstliches Kniegelenk problemlos über 15 bis 20 Jahre funktionieren kann. Nach
dieser Zeit sind es meistens Verschleißerscheinungen des Kunststoffinlays, die
Anlass zum Auswechseln von einzelnen Teilen oder des ganzen künstlichen
Kniegelenkes geben.
Worauf muss ich achten, wenn ich ein künstliches Kniegelenk habe?
Mit einem künstlichen Kniegelenk können Sie ein ganz normales Leben führen.
Risikosportarten sollten gemieden werden, denn das Kunstgelenk wurde entwickelt
um in erster Linie Arthroseschmerzen zu bekämpfen. Die zunehmend jüngeren, aktiv
im Berufsleben stehenden Patienten mit größeren Ansprüchen an ihre Bewegungsfreiheit, sollten sich dessen bewusst sein. Trotzdem müssen sie nicht darauf
verzichten leichten Sportarten wie z.B: Radfahren, Nordic Walken, Schwimmen usw.
in vernünftigem Maße nachzugehen.
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