Christina Kessler: Die "Ich liebe, also bin ich"

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Christina Kessler: Die "Ich liebe, also bin ich"Philosophie am Bodensee
Am 29. September sprach Christina Kessler, die
Philosophin der Einheit, im Konstanzer
Bürgerinnensaal. Sie hatte am gleichen Tag
vernommen, dass der Vortragsabend zum Thema
„Spiritualität im Alltag“ vakant war, weil die
eingeladene Referentin kurzfristig abgesagt hatte.
Spontan entschied sie, dem Ruf an den Bodensee zu
folgen und bestieg in Berlin das Flugzeug nach
Zürich. Die am Thema Interessierten wurden am
gleichen Abend mit einem kulturellen Ereignis der
Spitzenklasse überrascht. Christina Kessler
eröffnete in einem frei gehaltenen Vortrag den
ZuhörerInnen eine Welt über Bedeutung und Praxis
des spirituellen Lebens, die in der Region so noch
nie zu hören war.
Man kann die Arbeit Christina
Kesslers als Ritt des Drachens der
menschlichen Gedanken sehen.
Lektüre:
Christina Kessler, „Amo ergo
sum. Ich liebe, also bin ich“,
2002, Arbor Verlag, Freiamt.
Christina Kessler,
"Herzensqualitäten. Die
Intelligenz der Liebe", 2005,
Integral-Verlag, München.
Christina Kessler, „Wilder
Geist – wildes Herz. Kompass
in stürmischen Zeiten“, 2011,
Kamphausen, Bielefeld.
Evelyn Thriene
Eine Philosophin mit Herz
Die Philosophin Dr. Christina Kessler ist heute 56 Jahre alt. Sie
hat Philosophie, vergleichende Religionswissenschaften,
Soziologie und Kulturanthropologie studiert. Aber sie hat nie
den Weg gewählt, sich hinter Büchern zu verstecken. Seit ihrer
Studienzeit widmet sie sich der Feldforschung. Sie reist rund
um den Globus und studiert in eigener Praxis die Religionen,
Weisheitstraditionen und Medizinsysteme dieser Welt. Christina
Kessler will stets zum Zentrum des menschlichen Wissens
vordringen. Deshalb tritt sie auch nicht in den großen Dialog
über die Religionen ein, sondern hat den gemeinsamen Kern
aller Religionen und Weisheitssysteme erforscht. Ihre
Forschungen führen sie in viele Länder dieser Erde.
Sie beginnen bereits in ihrer Kindheit. Schon früh widmet sie
sich der Suche nach dem Ich, motiviert von dem Wunsch, den
scheinbaren Widerspruch von Sinnlichkeit und hohen Idealen
aufzulösen, von „innerer Stimmigkeit“ und „äußerer Unstimmigkeit. Diese Suche umfasst
zeitlebens sowohl den Vorstoß zum wahren Wesen des Menschen wie auch die Möglichkeiten eines
gelungenen Miteinanders auf der Erde, in einer Welt, die genau so ist, wie sie sich uns darstellt –
mit den apokalyptischen Tendenzen unserer Zeit.
www.christinakessler.com
Meisterwerke für die Menschheit von heute
Erst um die 50 fängt sie an ihre Erkenntnisse in Büchern festzuhalten. Ihre drei wichtigsten Werke
sind: das Grundlagenwerk „Amo ergo sum. Ich liebe, also bin ich“, ein Gegenentwurf zu Descartes
Ich denke, also bin ich, die systematische Werteordnung für jedermann und jedefrau
„Herzensqualitäten. Die Intelligenz der Liebe“, ein Meisterwerk oszillierend zwischen Wissenschaft
und Poesie, sowie „Wilder Geist – wildes Herz. Kompass in stürmischen Zeiten“, das im Frühjahr
2011erschien.
Auf der Basis ihrer Erkenntnisse, die sie in so vielen Ländern und Kulturen sammelte, entwickelte
sie ihre „integrale Philosophie der Liebe“. In der Liebe sieht die Meisterin des Geistes das Prinzip
der Verbindung – jene Kraft, die allein fähig ist, die Kluft aufzulösen zwischen innen und außen,
zwischen Individuum und Gesellschaft, zwischen Gott und Mensch, Geist und Materie, aber auch
die Feindschaft zu überwinden zwischen Nationen, Kulturen und Religionen.
Innenschau: Auf der Suche nach dem wahren Selbst
Liebe führt zur Einheit in der Vielfalt. Liebe führt zur Ganzheit und zur Entdeckung des innersten
Wesenskerns, dem „wahren Selbst“. Dieses wahre Selbst ist im Einklang mit einer aller Existenz
zugrunde liegenden Ordnung, das Göttliche genannt. Das wahre Selbst ist deshalb zutiefst positiv,
höchst kreativ und konstruktiv. Unsere schöpferischen Fähigkeiten kommen alle aus dem wahren
Selbst. Die Entwicklung jeden Individuums ist dabei nichts anderes als ein Prozess der
Bewusstwerdung, ein Bewusstwerden unseres ureigensten kreativ-schöpferischen Potentials.
Sehnsucht nach Vollkommenheit: Ursprung der menschlichen Schöpferkraft
Wir Menschen spüren eine Ursehnsucht in uns und folgen ihr, die Sehnsucht nach Vollkommenheit.
Aus dieser Sehnsucht sind nicht nur Ideale entstanden, sondern auch alle Bilder und
Glaubensinhalte der Religionen, die einen vollkommenen Gott entwerfen wollen. Aus ihr
entspringen Kunst und Kultur sowie alle Systeme, die eine Ordnung darstellen – seien sie
politischer, wirtschaftlicher oder wissenschaftlicher Art. Bei allem liegt dem menschlichen Dasein
die gleiche Ursehnsucht zu Grunde.
Vom Individuum zur Gesellschaft: Selbstrealisation als Weltrealisation
Diese Ursehnsucht ist eine höchst produktive Kraft. Denn sie führt uns immer mehr in Einklang mit
all unseren Bestrebungen. Sie führt uns zur SELBTREALISATION.
Darunter versteht die Philosophin einen Zustand geistiger Freiheit, eine Freiheit, die es dem
Menschen ermöglicht, sein oder ihr Leben selbstbestimmt und selbstverantwortlich nach den
eigenen höchsten Vorstellungen zu gestalten und zu leben – und dies zum Wohle des Ganzen.
Selbstbestimmt und selbstverantwortlich heißt: Das innerste Vermögen und die treibende Kraft
dafür ist, und dies gilt für jeden Menschen ausnahmslos, die Liebe. Gelebte Liebe ist nicht nur das,
was Menschen wirklich verbindet – anstatt zu beherrschen, zu trennen, zu spalten und zu
zerstören. Für den einzelnen Menschen verwirklicht sich in der g e l e b t e n Liebe eine echte
Verbindung von Sinnlichkeit und Spiritualität, von materieller Existenz und Göttlichkeit.
Da eine solche gelebte Verbindung zu wahrer Lebensfreude und zur Erfahrung inneren Reichtums
führt, wirkt sie sich auf die Verbundenheit zum Mitmenschen aus und findet ihre Verankerung im
göttlichen Urgrund. Gelebte Liebe wird zur E r f a h r u n g von Einheit. Die Verbindlichkeit, die
dabei unter den Menschen entsteht, ist Ausdruck einer neuen WELTREALISATION.
Unsere vornehmste Aufgabe: Das Patriarchat überwinden
Die Philosophin der Liebe betrachtet unsere Welt jedoch mit präzisem kritischen Blick. Wir leben in
Systemen, die uns wohlbekannt sind, zum Beispiel in einem patriarchalen System. Den
soziologischen und auch umgangssprachlich verwendeten Begriff Patriarchat fasst Christina
Kessler philosophisch. Sie nennt das Patriarchat ein Denk- und Handlungssystem, das auf
Spaltung, Beherrschen und Trennendem beruht. Auch wenn das Patriarchat allgemein als
„Männerherrschaft“ gefasst wird, so erscheint der Begriff hier als Instrument der Erkenntnis:
Analyse einer Tradition, die mindestens 5 000 Jahre alt ist. Sie hält uns davon ab, glücklich m i t e
i n a n d e r zu leben. Wir sind diesem System jedoch nicht hilflos ausgeliefert. Christina Kesslers
Motto zur Lösung: "Überall wo Liebe ist, werden die trennenden Überzeugungen und
Muster des Patriarchats transzendiert und können überwunden werden."
Ausblick: Eine globale Kultur des Herzens
Das Potenzial des Wandels ist da, wir müssen dieses Potenzial nur nutzen. Die zentrale Idee ihres
Schaffens: Mit Hilfe der LIEBESINTELLIGENZ, eine Verbindung von Gefühl und Verstand, können
wir unser individuelles sowie unser kollektives Leben meistern. Emotionalität und Rationalität sind
keine Gegensätze mehr. Mit „Herzensqualitäten“ gelangen wir alle zu einer neuen Kultur – einer
globalen Kultur des Herzens.
Eine solche Kultur befreit uns – basierend auf Liebe und beflügelt von Phantasie und Kreativität –
von den verheerenden und doch lösbaren Zwängen unseres Zeitalters. Sie findet
Problemlösungen, sie ermöglicht ein menschengerechtes und menschenwürdiges Dasein sowie
echtes Wachstum von Individuum und Gesellschaft. Eine Kultur des Herzens versöhnt
Geschlechter und Generationen, Völker und Kulturen, Ethnien und Religionen. Und sie überwindet
die größten Defizite unserer Zeit: Sie führt zum Erfahren von Sinn in unserem Leben, zur
individuellen Entfaltung und zur Zughörigkeit in Freiheit zu einer Weltgemeinschaft, die diesen
Namen auch wirklich verdient.
Anleitung: Spirituelle Praxis im Alltag
Spiritualität im Alltag zu leben beruht darauf auf unsere „innere Stimme“ zu hören, uns erst nach
innen und dann nach außen in die Aktion zu begeben und so Stimmigkeit für unsere
Entscheidungen zu finden. Herzensqualitäten müssen gelebt werden. So verwirklicht sich durch
jedes einzelne Individuum das Göttliche in unserem Leben. Wir sind bewusst schöpferisch.
Christina Kessler nennt dies bildhaft „das Weitertragen des Feuers“.
Orientierung für heute und morgen: Ein Auftakt für weitere Begegnungen
Die bedeutendste Philosophin unserer Zeit will der Welt Orientierungswissen geben, ein Wissen,
das schon seit jeher im kulturellen Schatz der Menschheit enthalten ist. Sie wird 2012
wiederkehren in unsere Region und uns auffordern, den großen Schatz der Menschheit zu heben
und diesen in unser eigenes Leben zu bringen.
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