Fokusthema 20 Social-Media: Herausforderung und Chance für KMU Welche Geschichten will ein Unternehmen erzählen? Das kann in den sozialen Netzwerken entscheidend sein für den Erfolg. Ein Werkzeugkasten zum Umgang mit social media. J edes Unternehmen und seine Führung muss heute verstehen, dass die technologische Entwicklung der letzten Jahre – dazu gehören auch die Sozialen Medien – die Art und Weise verändert hat, wie Kunden mit Marken/Firmen interagieren, deren Produkte und Dienstleistungen sie beziehen. Dieser neue Kundentypus wird auch «social customer» (die Autoren haben eine gewisse Präferenz für diesen Ausdruck), «customer 2.0» oder «der digitale Kunde» genannt und kann wie folgt beschrieben werden, obwohl es bis heute noch keine ausführlichen, wissenschaftlichen Untersuchungen dazu gibt. Der «social customer» ist stark vernetzt durch seine Präsenz auf verschiedenen Social-Media Plattformen; Der «social customer» ist besser informiert aufgrund des regen Austauschs mit anderen und der Nutzung sämtlicher Möglichkeiten, welche das Internet heute bietet; Der «social customer» teilt Informationen öffentlich im Social Web um auf seine Interessen hinzuweisen, sein Wissen und seine Meinungen zu präsentieren. Dies wird immer wieder als «engagement» – im Sinne von sich involvieren, ausdrücken usw. – bezeichnet; Der «social customer» ist in seiner Rolle als Konsument anspruchsvoller in Bezug auf Transparenz, Kundenerfahrung und Kundenservice. Dieser immer wichtiger werdende, neue Kundentypus stellt Unternehmen vor neue Herausforderungen und bietet auch neue Chancen und Möglichkeiten. Eine Differenzierung über das Produkt und/oder den Preis ist nicht für jedes Unternehmen die richtige Strategie, will es sich am Markt von seinen Mitbewerbern abheben. Die digitale Transformation ist ein immer wichtiger werdender Aspekt. Was bedeutet eigentlich «digitale Transformation?» Eine engere Abstimmung mit dem «social customer» ist der Schlüssel zur Erlangung von Wettbewerbsvorteilen im wachsenden digitalen Markt. Die Verwendung digitaler und sozialer Technologien – um Einblicke in den «social customer» zu gewinnen, deren Motivationen und Bedürfnisse – ist ein guter Weg, um Kamales Lardi ist eine Strategieberaterin mit Spezialisierung in den Gebieten Digital Transformation, Social Media und Enterprise Collaboration. Sie ist Inhaberin von Lardi & Partner Consulting GmbH, sowie Autorin, Dozentin und Rednerin. www.lardipartner.ch BLICKPUNKT KMU FOTOS: FMIKEFLAM.CH UND ZVG ILLUSTRATIONNEN: FOTOLIA AUTOREN RENÉ LISI UND KAMALES LARDI 21 Risiken für das Unternehmen René F. Lisi ist seit mehr als 20 Jahren im Bereich Customer Management tätig und begleitet Unternehmen auf dem Weg zum kundenorientierten Unternehmen. www.share4you.ch BLICKPUNKT KMU diese Ausrichtung zu schaffen. Dieser Prozess wird als digitale Transformation bezeichnet. Allerdings bedeutet Digital-Transformation nicht nur die Touchpoints zum Kunden abzudecken. Dies ist nur der erste Schritt. Erfolg wird dann erreicht, wenn Unternehmen die Art und Weise wie sie ihr Kerngeschäft abwickeln transformieren, indem sie den Kunden ins Zentrum stellen. Social-Media-Plattformen sind ausgezeichnete Instrumente, um den digitalen Transformationsprozess zu starten. Unternehmen erhalten Zugang zu einer Fülle von Informationen und Daten über ihre aktuellen und zukünftigen Kunden. Allerdings müssen sie auf intelligente Weise einen Weg finden, diese mittels einer durchdachten «Listening Strategie» (Zuhören) ein Wissen umzuwandeln, welches Mehrwert schafft. Chancen für das Unternehmen Bestehende und zukünftige Kunden bereits in den Produkte-/Serviceentwicklungsprozess aktiv einbinden. Das Denken und Handeln des Unternehmens noch stärker auf den Kunden ausrichten. Zu starker Fokus auf Kampagnen (kurzfristige Sicht und Resultate) Nur wenig mit den strategischen Geschäftszielen verknüpft, was sich negativ auf den ROI auswirkt. Social Media sind weit mehr als ein Kommunikations- und Marketingtool. Richtig eingesetzt, schaffen Social Media Mehrwert entlang der gesamten Wertschöpfungskette und werden so zum strategischen Erfolgsfaktor. Für ein Unternehmen ist es jedoch wichtig, die richtigen Fragen zu stellen und daraus eine für das Unternehmen relevante Social-MediaStrategie zu entwickeln. Ein Social-MediaStrategie-Framework kann dabei unterstützen. Das Framework hilft, das Potenzial von Social Media für die eigenen Geschäftsprozesse zu verstehen und Lösungen zu entwickeln, die ihren spezifischen Bedürfnissen Rechnung tragen. Dabei steht die Verknüpfung der Social-Media-Aktivitäten mit den Unternehmenszielen im Vordergrund. Das Social-Media-Strategie Framework beinhaltet grundsätzlich folgende Aspekte und Themenkreise: Phase I: Strategie-Entwicklung. Dabei geht es insbesondere darum die Rahmenbedingungen in der Unternehmung zu schaffen und die Ziele zu definieren. Phase II: Planung und Umsetzung. Dabei ist es relevant zu unterscheiden zwischen der internen Betrachtung (enterprise collaboration) und der externen Anwendung (business 2.0). Im vorliegenden Beitrag konzentrieren sich die Autoren auf die Phase I und zeigen die wichtigsten Fragestellungen auf, welche es zu bearbeiten gilt. Neun Aspekte der Strategie-Entwicklung Ein Social-Media-Maturity-Assessment ist wichtiger Bestandteil der Strategie-Entwicklung. Das Assessment hilft dem Unternehmen bei einer Positionierung/einem Vergleich gegenüber Mitbewerbern im Markt. Nachfolgend ein Ausschnitt aus einem in der Praxis erprobten Fragenkatalog: Unternehmensperspektive Wie positioniert sich das Unternehmen heute – in Bezug auf Social-Media – gegenüber Mitbewerbern (Swot)? Wie gehen Mitbewerber mit Social Media bereits um? Fokusthema Welche Social-Media-Kanäle werden jetzt bereits genutzt? Gibt es Mitarbeiter, die bereits Social Media nutzen? Passen die Organisationsstrukturen zum Einsatz von Social Media? Wie bringt sich das Management in die Social-Media-Aktivitäten mit ein? Was unternimmt die Organisation für die Entwicklung einer Social-Media-Kultur? Social-Media-Zielgruppen Wer sind die Zielgruppen für Social Media? Wie alt ist die Zielgruppe und welche Details kennen wir (Ort, Lifestyle, Probleme...)? Können uns Meinungsführer (Influencer) helfen und wer bzw. wo sind sie? Social-Media-Ziele Was will das Unternehmen mit Social Media erreichen (Kommunikation, Service, Enterprise Collaboration, Sales)? Welches sind die Social-Media-Ziele, abgestimmt auf die Unternehmensziele? Wie messen wir die Social-Media-Zielerreichung? Welche Kennzahlen haben wir ausgewählt zur Erfolgsmessung? 22 Social-Media-Monitoring (Social Listening Perspektive) «Zuhören» ist einer der wichtigsten Schritte zu Beginn der Strategie-Entwicklung. Dieser Vorgang hilft dem Unternehmen mehr Wissen über die Konversationsinhalte der Zielgruppen zu erfahren (was ist wichtig, was beschäftigt, welches sind die Influencer usw.) Worüber – in Bezug auf das Unternehmen – wird in Social Media gesprochen (Online Reputation)? Wo und was machen die Mitbewerber (Positionierung)? Wer macht das laufende Monitoring und mit welchen Tools? Wer macht Reputation Management und Reporting? Social-Media-Wissen Welches Wissen/Fähigkeiten benötigt der Social-Media-, Reputation-, Communitybzw. – Manager? Wie erfolgt die Integration in der Organisation (Change- und Projekt Management)? Welche Schulungen benötigen wir in wel- Checkliste: Jedes Unternehmen muss heute entscheiden, wie es bei den Sozialen Netzwerken vorgehen will. Die richtige Content-Strategie für Social Media Immer mehr Unternehmen setzen auf Content-Marketing und überzeugen ihre Kunden mit nützlichen Inhalten statt mit Werbesprüchen. Entscheidend für den Erfolg sind dabei eine durchdachte Strategie ebenso wie die Wahl der richtigen SocialMedia-Kanäle. Sascha Tobias von Hirschfeld ist Strategieberater, Buchautor und Dozent für Content-Strategie. Seit 15 Jahren arbeitet er für B2B-Unternehmen. AUTOREN SASCHA TOBIAS VON HIRSCHFELD UND TANJA JOSCHE www.touchpointexcellence.com BLICKPUNKT KMU 23 Brauchen wir bezahlte Werbeanzeigen und wo? Social-Media-Tonalität chem Zeitraum zu welchen Social-MediaKanälen? Social-Media-Content Social-Media-Ressourcen Was interessiert die Social-Media-Zielgruppen des Unternehmens? Wer arbeitet am Redaktionsplan für Content Management? Welche Geschichten will das Unternehmen – auf welche Art – erzählen (Storytelling)? Mit welchen Inhalten kann das Unternehmen seine Ziele am besten erreichen? Welche personellen & finanziellen Ressourcen haben wir und wie viele brauchen wir für unsere Ziele? Wie viel Marketing-Budget gibt es wir für die Zielerreichung (Werbung, Kampagnen...)? Wie organisieren wir interne & externe Dialoge mittels digitaler Tools? Benötigen wir externe Unterstützung (Grafiker, Texter, Redakteure, Agentur, SEO, SEM,…)? Selbstverständlich muss/kann dieser Fragenkatalog auf die spezifische Situation des Unternehmens angepasst werden. ● Social-Media-Wachstum Woher kommen die Fans oder Folger (Social-Media-Publikum)? Wie findet die Verbreitung genau statt und woher kommt der Content? W Tanja Josche unterstützt Unternehmen bei der Content-Erstellung. Die Texterin war in Agenturen und Unternehmen tätig. www.josche.de BLICKPUNKT KMU Wie sprechen wir mit unserem SocialMedia-Publikum? Wie sprechen sie über uns? Wie sprechen wir über uns (Identität)? Wer ist die einheitliche Stimme in Social Media? Sind wir mit unserer Sprache interessant und authentisch für Zielgruppe? Gibt es einen Krisenplan? ie gewinnt man heute Kunden? Mit Werbephrasen ganz gewiss nicht mehr. Denn dagegen sind viele Kunden immun geworden. Stattdessen gilt es für Unternehmen, mit Inhalten zu überzeugen, die einen echten Nutzen stiften. «Content Marketing» nennt sich dieser Ansatz, den auch kleine und mittlere Unternehmen mehr und mehr für sich entdecken. Hier eröffnen sich neue Wege, Kompetenz zu zeigen und das Vertrauen potenzieller Kunden gewinnen. Doch viele Unternehmen sind sich unsicher, wie sie das Thema angehen sollen. Besonders, wenn es darum geht, die richtigen sozialen Netzwerke auszuwählen, um in Dialog mit potenziellen Kunden zu treten. Denn soziale Medien wie Facebook, Twitter & Co. spielen eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Content: Über sie gelangen die Inhalte direkt zur Zielgruppe, wo sie im Idealfall konsumiert, «geliked» oder geteilt werden. Je nach Unternehmen können dabei unterschiedliche Plattformen in Frage kommen. Hier gilt es, vor dem Start genau zu analysieren, wer erreicht werden soll und wo sich die Zielgruppe aufhält. Und für die inhaltliche Planung sowie den Aufbau interner Strukturen für das Content Marketing sollte man sich Zeit nehmen. Ein Aufwand, den viele Unternehmen scheuen. Doch es gibt auch Möglichkeiten, «schlank» einzusteigen und die eigene Strategie nach und nach zu verfeinern. Fokusthema 24 Mit vorhandenen Inhalten starten Eine der zentralen Fragen, die Unternehmen bewegen lautet: welchen Content sollen wir nutzen und wo bekommen wir diesen her? Denn nur selten verfügen KMU über die nötigen Ressourcen – finanziell wie personell – um regelmässig selbst Blogartikel, Whitepaper, Videos und andere Inhalte zu erstellen. Hier bieten sich zwei Alternativen an: 1) Eigene Inhalte wiederverwerten Jedes Unternehmen verfügt über Inhalte und Geschichten, auch wenn es bisher noch nicht gezielt Content Marketing betreibt. Es gibt Präsentationen, die für Kongresse und Schulungszwecke erstellt wurden, Whitepaper, Produktbroschüren oder Anwenderberichte. Oft landen diese Inhalte nach Abschluss eines Projekts in der Schublade, obwohl viel Potenzial in ihnen steckt, das durch intelligentes «Recycling» ausgeschöpft werden könnte. Diese Inhalte gilt es zu sammeln und sinnvoll wiederzuverwerten. 2) Fremde Inhalte kuratieren Bei einem Grossteil der Inhalte, die täglich im Internet verbreitet werden, handelt es sich um so genannten «kuratierten» Content. Darunter versteht man Inhalte, die man nicht selbst produziert hat, sondern die aus verschiedenen Quellen zusammengetragen, aufbereitet und wieder veröffentlicht wurden. Das Kuratieren von Inhalten bietet die Möglichkeit, sich mit geringem Aufwand ins Gespräch zu bringen und Expertise zu demonstrieren. Zudem kann man so sein Netzwerk schrittweise vergrössern. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Inhalte einen echten Mehrwert für die Leser bieten: Sie sollten relevant sein und konkrete Bedürfnisse bedienen. Idealerweise sollte kuratierter Content mit eigenen Erfahrungen, Meinungen und Tipps veredelt werden. Inhalte portionieren Angesichts der stetig wachsenden Informationsflut ist es unmöglich, alle relevanten Inhalte zu einem Thema zu konsumieren. Daher gewinnen «Informationshäppchen» an Bedeutung, die sich schnell erfassen und leicht teilen lassen, aber dennoch einen hohen Nutz- oder Unterhaltungswert bieten. Man nennt diese kurzen, kompakten Inhalte auch «Micro-Content». Dazu zählen Bilder, Grafiken oder Kurzvideos ebenso wie Kommen- tare in Blogs und auf sozialen Plattformen. Oft werden dazu grössere Inhalte, wie Fachartikel, Whitepaper oder E-Books in kleinere Einheiten aufgeteilt und einzeln verwendet. Verschiedene Kanäle kombinieren Für die Verbreitung von Inhalten stehen Unternehmen eine Vielzahl an Kanälen zur Verfügung. Sie lassen sich grundsätzlich danach unterscheiden, wie viel Kontrolle über die Nutzung gegeben ist: Eigene («owned») und bezahlte («paid») Kanäle bieten volle Kontrolle über die Inhalte, bei verdienten («earned») Kanälen haben Unternehmen dagegen nur wenig Einfluss darauf, ob und wie Inhalte geteilt werden. Zu den eigenen Kanälen zählen vor allem die Unternehmenswebsite und der Corporate Blog, wo eigene Inhalte veröffentlicht werden. Hinzu kommen die Profile auf sozialen Plattformen, die in der Regel kostenfrei eingerichtet werden können. Hier sind für Unternehmen in erster Linie die Netzwerke Xing und LinkedIn zu nennen sowie Twitter, Facebook und Google+. Das Veröffentlichen «Lean Content Marketing. Gross denken, schlank starten.» Dieser kompakte Leitfaden richtet sich an Marketingund Vertriebsverantwortliche in B2B-Unternehmen, die einen neuen Zugang zu ihren potenziellen und bestehenden Kunden suchen. Er liefert Basiswissen für den Einstieg in das Thema Content Marketing und gibt konkrete Tipps für die Umsetzung im Unternehmen. www.lean-contentmarketing.com BLICKPUNKT KMU 25 von Inhalten in diesen Netzwerken ist ebenfalls kostenlos, ebenso die Interaktion in Fachgruppen. Wer kurzfristig eine hohe Reichweite erzielen will, kann den eigenen Content zusätzlich über bezahlte Werbung (Social Advertising) verbreiten. Jede Plattform bietet hierfür eigene Werbeformate an. Optimale Ergebnisse lassen sich dann erreichen, wenn eigene, verdiente und bezahlte Kanäle kombiniert werden. Auf wenige Medien konzentrieren Aus Gründen der Wirtschaftlichkeit sollten sich Unternehmen auf solche Medien konzentrieren, über die sie ihre spezielle Zielgruppe am besten erreichen. Im B2C-Business könnten zum Beispiel Facebook und Pinterest die Medien der Wahl sein, im B2B-Bereich eher Twitter, Xing und LinkedIn. Entscheidend ist dabei, welche Kanäle zum Erfolg führen, und nicht, möglichst überall präsent zu sein. «Denk nicht darüber nach, was du tun könntest, sondern denk darüber nach, was du tun solltest.»(Kristina Halvorson, Autorin von «Content Strategy for the Web») Relevante Themen wählen Egal auf welche Plattform die Entscheidung fällt: Der Content muss für die Zielgruppe relevant und nützlich sein. Liefern die Inhalte Antworten auf Probleme und Fragen, dann werden sie konsumiert – und auch weiterverbreitet. Welche Themen für die Zielgruppe gerade interessant sind, findet man am besten heraus, indem man ihr Verhalten in sozialen Medien beobachtet. Auch die bei Google & Co. häufig gesuchten Begriffe oder persönliche Kontakte mit Vertriebs- und Call-Center-Mitarbeitern können Aufschluss geben. Fazit Der Erfolg im Social Media steht und fällt mit der Qualität des Contents und der Auswahl der richtigen Kanäle. Besonders beim Start in die Welt der sozialen Medien gilt: Weniger ist mehr. Nicht jede soziale Plattform eignet sich für jedes Unternehmen und jede Branche. Hier lohnt es sich, den tatsächlichen Nutzen kritisch zu betrachten und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. ● Tabelle: Eigene, verdiente und bezahlte Medien im Überblick Eigene Medien Verdiente Medien Bezahlte Medien Definition Distributionskanäle, die ein Unternehmen kontrolliert Distributionskanäle, die durch die Mitwirkung Dritter entstehen Distributionskanäle, für deren Nutzung ein Unternehmen bezahlt Beispiele Unternehmenswebsite, Blog, Profile auf sozialen Plattformen, E-MailNewsletter, Broschüren, Flyer Google Ranking (SEO), Public Relations, Social Media, Blogbeiträge, Testberichte Google Advertising (SEM), Native Advertising, Bannerwerbung, Newsletter Ads, Sponsored Content Ziele Aktivierung verdienter Medien Zuhören und Lernen im Dialog mit den Zielpersonen Schaffung von Aufmerksamkeit für eigene Medien Vorteile Kontrolle über die Nutzung, kosteneffizient, vielseitig einsetzbar, langlebige Inhalte, Nutzung gut messbar Vertrauenswürdig, relevant für Kaufentscheidungen, vielseitig einsetzbar, nachhaltige Wirkung Kontrolle über die Nutzung, nach Bedarf verfügbar, schnell einsetzbar, Nutzung gut messbar Nachteile Mangel an Neutralität, ohne Vermarktung «unsichtbar» Keine Kontrolle,nicht kurzfristig skalierbar, Nutzung schwer messbar Wenig vertrauenswürdig, Wirksamkeit rückläufig BLICKPUNKT KMU Fokusthema 26 Werkzeuge für KMU Facebook, Twitter und YouTube stellen Marketing- und Kommunikationsverantwortliche vor grosse Herausforderungen: Wie Social-Media-Management-Tools helfen, Accounts und Kanäle effizient zu bearbeiten und verwalten. AUTOR MARK MÜLLER S ocial-Media-Marketing hat für KMU nach wie vor ein grosses Potenzial. Twitter, Facebook, YouTube, Xing und Linkedin, die von Schweizer Unternehmen am häufigsten verwendeten Netzwerke, stellen das Unternehmen aber vor eine Reihe von Herausforderungen: Die Verantwortlichen müssen mit den gängigen Social-MediaPlattformen vertraut sein und auf diesen im Sinne der Firma interagieren. Die verschiedenen Funktionen Zum Social-Media-Management gehören die Bereiche Publishing, Community Management, Monitoring und Content Management Klar können Sie Ihren Shop nur online bewerben … BLICKPUNKT KMU 27 Mark Müller ist Social-MediaManagementEinkaufs-experte beim Offertenportal Ggryps.ch. sowie Analyse und Reporting. Die Kontrolle über die verschiedenen Ebenen zu bewahren, ist gar nicht so einfach. Wie zum Beispiel den Überblick über neue und alte User-Kommentare behalten? Das Community-Management dient zur Verwaltung sowohl der eigenen Social-Media-User, aber auch der externen Community, die auf dem Account aktiv ist. Wer nimmt an welchen Konversationen teil, wer hat wann was und in welchem Zusammenhang gepostet? Leistungsfähige Tools bieten hier sogar eine Art Social-CRM mit Workflow-Funktionalitäten. Nahe beim Community-Management steht auch das Social-Media-Monitoring. Damit erfährt ein Unternehmen rechtzeitig, wenn sich im Netz etwas über der Firma zusammenbraut und ermöglicht ein Eingreifen bevor ein unkontrollierbarer Shitstorm entsteht. Beim Publishing geht es um die Übersicht und die Verwaltung der eigenen Beiträge über alle Accounts hinweg. Es muss schnell … zusammen mit dem Werbebrief wirkt’s optimal. und einfach möglich sein Posts und Bilder in den einzelnen Accounts zu publizieren. So möchte der Social-Media-Manager das gleiche Video nicht viermal anfassen um es auf Facebook, Twitter und YouTube zu posten, sondern nur einmal. Timer-Funktionalität, Länder- und Sprachtargeting sind weitere hilfreiche Zusatzfunktionen. Damit können z. B. Posts automatisiert über den Tag verteilt werden, sowie die diversen Zielregionen in der korrekten Sprache angesprochen werden. Damit für die Gestaltung von speziellen Inhalten und Beiträgen wie Preisausschreiben, Promotionen, Coupons oder Abstimmungen nicht jedes Mal eine Agentur hinzugezogen werden muss, bieten einige der Social-Media-Tools umfangreiche ContentManagement-Funktionalitäten an. Diese sind insbesondere für Kampagnen auf Facebook sehr hilfreich. Beim Reporting und den Analysen geht es schliesslich um die Zusammensetzung und Direct Marketing. Auch das ist die Post. Die Wirkung macht den Unterschied: Wer seine Online-Werbung mit dem Brief kombiniert, kann sich auf ein deutliches Absatzplus freuen. Aktuelle Studien belegen: Mit dem Werbebrief sind bis zu 67% mehr für Sie drin. Mehr Infos unter: post.ch/wirkung-studien Steigern Sie . den Absatz BLICKPUNKT KMU Fokusthema das Verhalten der Communities der verschiedenen Accounts. Dabei spielen sowohl demografische Aspekte im Profil eines jeden Users eine Rolle, wie auch dessen Verhalten. Wer ist wie stark in die Konversationen involviert? Über welche Themen wird am meisten gesprochen? Stimmungsbarometer zeigen zudem bildlich auf, ob die Online-Community dem Unternehmen überwiegend positiv oder negativ gesonnen ist. Gute Tools bieten hier eine Vielzahl an Auswertungen und Analysen an, die helfen, die Online-Kommunikation im Unternehmen zu verbessern. Kosten und Lizenzierung Die Lizenzierung bei den Social-Media-Tools reicht von der kostenlosen Fremium-Variante bis hin zu Business- oder Enterprise-Varianten, die bis zu über 100 000 Franken pro Jahr zu Buche schlagen können, dafür mehr Funktionalität, unbeschränkte Accounts, benutzerdefinierten Reports und Analysemöglichkeiten bieten. Kleine Unternehmen, die nur für einzelne Mitarbeiter ein effizientes Social-Media-Tool benötigen, können mit einer kostenlosen Testversion oder einer Basislizenz starten, die in vielen Fällen erst einmal den Anforderungen genügen. Business und Enterprise Lizenzen empfehlen sich einerseits für mittlere und grosse Unternehmen, die alle Online-Aussagen von und über ihr Unternehmen in den Sozialen Medien überblicken und verwalten wollen. 28 nie ausgelagert werden. Erfolg hat man nicht mit einem 08/15-Auftritt, sondern nur, wenn man es schafft, eine echte Beziehung zur Community aufzubauen und sich langfristig von der Konkurrenz abzuheben. Netzwerke auszuwählen, um in Dialog mit potenziellen Kunden zu treten. Denn soziale Medien wie Facebook, Twitter & Co. spielen eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von Content: Über sie gelangen die Inhalte direkt zur Zielgruppe, wo sie im Idealfall konsumiert, «geliked» oder geteilt werden. Je nach Unternehmen können dabei unterschiedliche Plattformen in Frage kommen. Hier gilt es, vor dem Start genau zu analysieren, wer erreicht werden soll und wo sich die Zielgruppe aufhält. Und für die inhaltliche Planung sowie den Aufbau interner Strukturen für das Content Marketing sollte man sich Zeit nehmen. Ein Aufwand, den viele Unternehmen scheuen. Doch es gibt auch Möglichkeiten, «schlank» einzusteigen und die eigene Strategie nach und nach zu verfeinern. ● «Die Kontrolle zu bewahren, ist gar nicht so einfach.» Auslagern oder selber machen? Um langfristigen Erfolg zu erzielen, ist es für unerfahrene Unternehmen durchaus sinnvoll, in eine auf Social-Media-Marketing spezialisierte Agentur zu investieren. Diese können Unternehmen am Anfang dabei unterstützen, Ziele und Zielgruppen zu definieren. Sie helfen dabei, Präsenz und Kundenbeziehungen auf geeigneten Plattformen und Netzwerken aufzubauen und beizubehalten und können das Monitoring implementieren. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass das Kommunizieren mit der Agentur viel Zeit in Anspruch nimmt. Und es gilt zu beachten, dass Social-MediaMarketing eine Zweiweg-Kommunikation ist, die authentisch sein muss. Deshalb sollte die direkte Kommunikation mit den Kunden BLICKPUNKT KMU