Kalkulation im Warenhandelsbetrieb Einkaufskalkulation Bruttokreditankaufspreis (Katalogpreis) -Rabatt Nettokreditankaufspreis (Rechnungsbetrag) -Skonto Nettobarankaufspreis +Bezugskosten Einstandswert 100% 10% 90% 100% 2% 98% Die Einkaufskalkulation dient zur Berechnung des effektiven Preises für eingekaufte Waren. Somit ist sie neben anderen Faktoren (Qualität, Lieferzeit, evtl. Lieferkosten (Franko Domizil = Kosten fallen zulasten des Lieferanten/Verkäufers) ein wichtiges Hilfsmittel bei der Entscheidung zwischen verschiedenen Offerten bzw. Lieferanten. Alle Buchungen werden im Konto Warenaufwand (WaA) erfasst. Rabatt Prozentabzug Wiederverkaufsrabatt (Handelsrabatt) o Grosshandelsrabatt o Einzelhandelsrabatt Mengenrabatt Treuerabatt Sonderrabatt o Aktionen, ausgehandelte Rabatte Zeitrabatt o Einführungsrabatt o Vorausbestellungsrabatt o Saisonrabatt o Auslaufrabatt Mängelrabatt (Qualitätsrabatt) Naturalrabatt Zugabe o eine bestimmte Menge (Bestellung) wird bezahlt und es werden noch einige Stücke gratis mitgeliefert Gutgewicht o eine bestimmte Menge (Bestellung) wird geliefert aber nicht ganz berechnet Skonto Prämie für frühzeitiges Zahlen innert vorgegebener Frist, kann abgezogen werden. Einstandswert/Einstandspreis Wert/Preis der Ware, bis sie am Lager ist. Bezugskosten Einkaufskommissionen für Übermittlung der Waren (bei Franko Domizil zulasten des Lieferanten). Beispiele sind Transportkosten, Importzoll und Versicherungskosten. Schuld ggü. Lieferant: Barzahlung: WaA|Kred WaA|Kasse Zusammenfassung_K2_Kalkulation im Warenhandelsbetrieb.docx 1 Betriebsinterne Kalkulation Einstandswert +Gemeinkosten(zuschlag) Selbstkosten +Reingewinn(zuschlag) Nettoerlös 100% 25% 125% 100% 10% 110% oder: Einstandswert +Bruttogewinn(zuschlag) Nettoerlös 100% 30% 130% Die betriebsinterne Kalkulation dient zur Berechnung des zu erzielenden Nettoerlöses, damit alle Gemeinkosten (Lohnkosten, Miete) gedeckt sind und zusätzlich ein angemessener Gewinn erzielt wird. Die Gemeinkosten werden mithilfe der betriebsinternen Kalkulation auf die Produkte umgewälzt. Auch der erwünschte Reingewinn muss mitgerechnet werden. Gemeinkosten Gemeinkosten sind indirekte Kosten, die einem einzelnen Artikel nicht zugerechnet werden können. Beispiele sind Löhne, Miete, Werbung, Versicherungen, Reinigung, Strom, Büroaufwand, Zinsen auf dem Kapital und Abschreibungen. Bruttogewinn Summe aus Gemeinkosten und Reingewinn und gleichzeitig Differenz zwischen Nettoerlös und Einstandswert. Bruttogewinnzuschlag Bruttogewinn in Prozenten des Einstandswertes (WaA/100%). (Zuschlag = vorherfolgende, tiefere Zahl = 100 %) Bruttogewinnquote/Bruttogewinnmarge Bruttogewinn in Prozenten des Nettoerlöses (WaE/100%). (Quote/Marge = nachfolgende, höhere Zahl = 100 %) Berechnung Prozentsätze (internen Kalkulation) Erfolgsrechnung als Grundlage für Gesamt-Nachkalkulation Berechnung der Prozentsätze der Gesamt-Nachkalkulation Einzel-Vorkalkulation für einzelne Artikel mit Prozentsätzen aus der GesamtNachkalkulation Wichtige Überlegung bei der internen Kalkulation Bei dieser Kalkulation fallen die neutralen (betriebsfremden) Aufwände weg. Deshalb sind der dritte Teil der Erfolgsrechnung und der Unternehmungsgewinn (3. Stufe) nicht relevant für die Kalkulation. DER REINGEWINN DER KALKULATION ENTSPRICHT DEM BETRIEBSGEWINN (2. STUFE) DER ERFOLGSRECHNUNG. Zusammenfassung_K2_Kalkulation im Warenhandelsbetrieb.docx 2 Verkaufskalkulation Nettoerlös +Verkaufssonderkosten Nettobarverkaufspreis +Skonto Nettokreditverkaufspreis (Rechnungsbetrag) +Mengenrabatt Händlerpreis +Wiederverkaufsrabatt Bruttokreditverkaufspreis (Katalogpreis) 98% 2% 100% 80% 20% 100% 90% 10% 100% Die Verkaufskalkulation dient zur Festsetzung des Katalogpreises (Offerte) und zur Ausstellung des Rechnungsbetrages, damit Rabatte und Skonto gewährt werden können und nebenbei trotzdem der gewünschte Nettoerlös erzielt wird. Alle Buchungen werden im Konto Warenertrag (WaE) erfasst. Verkaufssonderkosten Verpackung, Transportkosten und Versicherung, welche wir zu tragen haben. Skonto Prämie für frühzeitiges Zahlen innert vorgegebener Frist, muss im Voraus eingerechnet werden. Die Kunden werden somit für das schnelle Zahlen belohnt. ACHTUNG jede Stufe beginnt mit dem verminderten Wert, NICHT mit 100%) Rabatte Auch die Rabatte müssen im Voraus eingerechnet werden. Der Mengenrabatt wird immer zuerst addiert. Der Wiederverkaufsrabatt wird nachher vom Händlerrabatt berechnet. ACHTUNG jede Stufe beginnt mit dem verminderten Wert, NICHT mit 100%) Zusammenfassung_K2_Kalkulation im Warenhandelsbetrieb.docx 3 Aufbauende/Abbauende Kalkulation Aufbauende Kalkulation „Normale“ Kalkulation, also vom Einkauf zum Verkauf. Abbauende Kalkulation Kalkulation vom Verkauf zum Einkauf. Die abbauende Kalkulation wird in der Praxis fast immer angewendet, weil die Preise durch das Angebot und Nachfrage am Markt und durch die Konkurrenz bestimmt werden. Am Schluss stellt sich die Frage, wie viel man beim Einkauf bezahlen darf, damit der nötige Bruttogewinn erzielt wird. Bruttokreditverkaufspreis -Wiederverkaufsrabatt Händlerpreis -Mengenrabatt Nettokreditverkaufspreis -Skonto Nettobarverkaufspreis -Verkaufssonderkosten Nettoerlös -Bruttogewinn(marge) -Reingewinn Selbstkosten -Gemeinkosten Einstandswert -Bezugskosten Nettobarankaufspreis +Skonto Nettokreditankaufspreis +Rabatt Bruttokreditankaufspreis 4000 1000 3000 0 3000 60 2940 40 2900 725 100% 25% 75% 0% 2175 19 2156 44 2200 300 2500 75% 100% 2% 98% 100% 25% 88% 12% 100% 98% 2% 100% AM BESTEN ALLES VON UNTEN NACH OBEN AUFSCHREIBEN UND VORZEICHEN KEHREN, MINUS WIRD ZU PLUS UND UMGEKEHRT, AUCH DIE 100ER-BASIS WIRD UMGEKEHRT. Zusammenfassung_K2_Kalkulation im Warenhandelsbetrieb.docx 4