zum wesen des genitivs im deutschen und

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Fırat Üniversitesi Sosyal Bilimler Dergisi
Fırat University Journal of Social Science
Cilt: 17, Sayı: 2 Sayfa:89-99, ELAZIĞ-2007
ZUM WESEN DES GENITIVS IM DEUTSCHEN UND
GENITIVKONSTRUKTIONEN IM TÜRKISCHEN
The Genitive in German and the Possessive Construction in Turkish
Mehmet AYGÜN
Fırat Üniversitesi, Fen-Edebiyat Fakültesi Batı Dilleri ve Edebiyatları Bölümü, Elazığ.
[email protected]
ÖZET
Almanca’da Genitiv ve Türkçe’de isim tamlamalarının ele alındığı bu çalışmada, Genitiv’in
aslında iyelik (aitlik) anlamında kullanıldığı ve kullanımı esnasında çeşitli rol ve görevler
üstlendiği; cümlede özne, nesne, tümleç olabildiği; bu manada aitlik (sahip olma), tümleç-yüklem,
oluş-meydana gelme, miktar-nicelik, tanıtma-belirtme, anlamlandırma gibi ilişkiler ifade ettiği ve
tamlayıcı unsur olarak tamlanandan sonra geldiği tespit edildi. Türkçe’de en çok kullanılan
tamlama çeşidinin isim tamlaması olduğu ve bu tamlamanın da “belirtili isim tamlaması”,
belirtisiz isim tamlaması”, zincirleme isim tamlaması” ve “takısız isim tamlaması” şeklinde
kullanıldığı; Almanca’nın aksine Türkçe’de tamlayan unsurların genelde tamlananlardan önce
geldiği görüldü.
Anahtar Kelimeler: Genitiv, tamlama, tamlayan, tamlanan, isim tamlaması.
ABSTRACT
In this study in which Genitive in German and possessive construction in Turkish are dealt
with, ıt has been discovered that Genitive is used in the meaning of possessive indeed, that ıt has
played various roles and duties during ıts usage, that ıt can be a subject, an object and a
complement in a sentence, that ıt has expressed such relations as possession, complement-verb,
occurance-existance, amount-quantity, introduction-identification, and interpretation, and that ıt
has been used after the determinated as a genitive element. It has also been found out that the
mostly used determinative type in Turkish is the possessive construction, and that type of
complement is used in the form of “genitival construction”, “shortened genitival construction”,
“determinative group for nouns” and “determinative group without a case ending”, and that the
determinants in Turkish are usually used before the determinated elements, unlike German.
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Key Words: Genitive, determinative, determinant, determinated, possessive construction.
1. Zum Wesen des Genitivs
Den Genitiv kann man als Herkunft und Gattung bezeichnender Fall definieren.
Wichtiger ist aber, dass der Genitiv als Relationskasus und Wesfall angesehen wird. Als
Morphologischerkasus dient der Genitiv zur Kennzeichnung des (Genitiv) Attributs eines
Substantivs (das Buch meines Freundes; die Tasche meiner Mutter) und daher kommt er
mit possessiver Bedeutung am häufigsten zur Anwendung (Aygün: s. 43). Bei seiner
Verwendung kann der Genitiv verschiedene Funktionen ausüben. D.h. er kann als Objekt
zum Verb und Prädikativ (Adjektiv), als Prädikativ, als Adverbialbestimmung und auch
als attributiver Gliedteil Verwendung finden. Ein Substantiv wird also in den Genitiv
gesetzt, wenn es als Genitivobjekt, als adverbialer Genitiv oder als Attribut gebraucht
wird.
Bei der Verwendung kann der Genitiv Verschiedenes zum Ausdruck bringen. Er
kann z.B. ein Zugehörigkeitsverhältnis (Haben-Verhältnis) besagen, und deswegen kann
von dem Genitivus-Possessivus die Rede sein. Nominalphrasen können mit diesem
Genitiv auf Sätze mit “haben” zurückgeführt werden:
das Buch meines Freundes → Mein Freund hat ein Buch.
das Haus meiner Tante → Meine Tante hat ein Haus.
In diesem Sinne wird der Genitiv als Erzeuger oder Besitzer einer Sache
angesehen. Daneben kann der Genitiv Einzelwesen bzw. Personen bezeichnen, die das
vom Bezugsnomen benannte Geschehen bewirkt haben. Für diese Verwendung des
Genitivs können folgende Beispiele gelten:
die Lösung des Schülers
→ Der Schüler löst die Aufgabe. (Helbig/Buscha: s. 524)
der Schlaf eines Kindes
→ Ein Kind schläft. (Bussman: s. 273)
der Auftrag Frau Müllers
→ Frau Müller hat etwas beauftragt.
die Beschwerde meines Nachbarn
→ Mein Nachbar hat sich über etwas beschwert.
der Zwang der Verhältnisse
→ Die Verhältnisse zwingen uns zu einem bestimmten Verhalten. (Engel: s. 619)
Ausserdem kann der Genitiv auch ein Objekt-Prädikats-Verhältnis zum Ausdruck
bringen. Während dieser Verwendung kommt er bei Nomen vor, die ein Geschehen oder
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dessen Ergebnis oder Ausdrucksform bezeichnen. Dazu können aus verschiedenen
Grammatiken folgende Beispiele ausgewählt werden:
die Entlassung Herberts
→ Man hat Herbert entlassen.
Beschreibung eines Kampfes
→ Jemand beschreibt (beschrieb usw.) einen Kampf.
Hüter des Hauses
→ Jemand hütet das Haus. (Engel: s. 620)
die Zerstörung Karthagos
→ Jemand zerstört Karthago.
der Verfasser dieser Zeilen
→ Jemand verfasst diese Zeilen. (Eisenberg: s. 249)
die Lösung der Aufgabe
→ (Der Schüler) löst die Aufgabe. (Helbig/Buscha: s. 524)
Ferner kann der Genitiv ein Sein-Verhältnis besagen. Bei dieser Verwendung des
Genitivs hat meist der Genitiv selbst die wichtigere Funktion; der Genitiv selbst ist der
bedeutsamere Teil. Dabei kann das Bezugssubstantiv auch ausfallen:
das Laster der Trunksucht
→ Die Trunksucht ist ein Laster.
Sie bekämpfen das Laster der Trunksucht.
Sie bekämpfen die Trunksucht. (Eisenberg: s. 248)
die Pflicht der Dankbarkeit
→ Die Dankbarkeit ist eine Pflicht. (Helbig/Buscha: s. 523)
Mit dem Genitiv kann auch eine Menge oder Substanz ausgedrückt werden, aus der
das Bezugsnomen einen Teil ausgliedert. Hier ist das Bezugsnomen ein Mengennomen.
Bei dieser Verwendung des Genitivs ist also von Teil-von-Verhältnis die Rede. In den
Grammatiken wird dieser Genitiv als “Genitiv des Teiles” bzw. “Genitiv des geteilten
Ganzen” genannt. Einige Beispiele für diese Verwendung sind:
die Hälfte des Werkes
ein Viertel der Bevölkerung
die Hälfte ihres Vermögens
der beste meiner Freunde
Der Genitiv kann auch eine Eigenschaft oder eine Beschaffenheit des im
Bezugswort erwähnten Wesens oder Dinges bezeichnen. In dieser Verwendung bringt der
Genitiv das Kennzeichen-Verhältnis zum Ausdruck und so wird er als “Genitiv der
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Eigenschaft” genannt. Als Beispiele für diese Verwendung des Genitivs können folgende
gelten:
ein Mann der Vernunft
→ Vernunft kennzeichnet den Mann (Helbig/Buscha: s. 524)
die Mühe des Vokabellernens
→ Die Mühe ist das Vokabellernen.
das Laster des Rauchens
→ Das Laster ist das Rauchen.
der Held der Arbeit
→ Das Heldsein ist durch Arbeit begründet.
ein Politiker des Ausgleichs
→ Der Politiker ist durch die Eigenschaft gekennzeichnet, dass er ausgleichend
wirkt. (Eichler/Bünting: s. 83)
der Jüngling elden Gefühls
ein Mann mittleren Alters
Kunstschätze aller Art
eine Frau von stolzem Betragen
ein Mann von Geist
ein Becher elden Goldes
→ ein Becher aus edlem Gold (Grebe: s. 550)
Manchmal kommt der Genitiv nur bei bestimmten Nomen vor, die “Nicht
Gegenständliches” bezeichnen. Während seiner diesen Verwendung drückt der Genitiv
das Bedeuten-Verhältnis aus. Hier hat der Genitiv die Funktion, die Bedeutung des
Bezugsnomens näher zu erklären und benennt dessen wesentlichen Inhalt. Dazu führt
Engel (s. 621) folgende Beispiele an:
der Gedanke des Weltfriedens
→ Weltfriede existiert als Gedanke.
das Konzept einer sozialeren Rechtsordnung
→ Die sozialere Rechtsordnung ist ein Konzept.
die Möglichkeiten der Entspannung
→ Die Entspannung stellt eine politische Möglichkeit dar.
die Tatsache seiner Wankelmütigkeit
→ Seine Wankelmütigkeit ist eine Tatsache.
Nach all diesen Erklärungen und gegebenen Beispielen können wir sagen, dass
Genitivs bzw. Genitivattribute in Sätzen oder Aussagen in verschiedenen Rollen auftreten
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und unterschiedliche Funktionen erfüllen können. Sie können als Subjekt oder Objekt
vorkommen und vielfältige Verhältnisse zum Ausdruck bringen. Wie auch an den
angeführten Beispielen zu sehen ist, kann jedes Substantiv ein Genitivattribut zu sich
nehmen. Syntaktisch reagieren Substantive den Genitiv, und daher ist das Attribut dem
reagierenden Substantiv, d.h. dem Kern der Attributkonstruktion, nebengeordnet.
2. Genitivkonstruktionen des Türkischen
Es ist leicht zu sagen, dass Genitivkonstruktionen im Türkischen als häufigste
Attribut-Konstruktionen vorkommen, und dass sie bei den Attribuierungen sehr wichtige
Rollen und Funktionen erfüllen. Es ist möglich, dass sie bei ihren Verwendungen als
Voll- oder Kurzgenitive auftreten und auch Suffixe zu sich nehmen können. Das
Genitivsuffix ist als vierförmig zu sehen und lautet nach konsonantischem Auslaut als –ın
(-in, -un, -ün) nach dem Konsonanten, oder auch als -nın (-nin, -nun, -nün) nach dem
Vokal. Eine einzige Ausnahme wäre hier das Nomen “su” (das Wasser). Dies erhält
während der genitivischen Attributbildung den Bindekonsonanten “y”: Su-y-un rengi (die
Farbe des Wassers) (Aygün: s. 58). Im Türkischen unterliegt das Genitivsuffix der
grossen Vokalharmonie. Das zeigt sich auch an den angeführten Beispielen.
Obwohl - wenn auch sehr selten – nachgestellte Formen zu sehen sind, werden
Genitivattribute im Türkischen in der Regel vorangestellt. Die nachgestellte Verwendung
kann aber als Ausnahme von der Grundregel betrachtet werden. Solche Typen kommen
besonders in der modernen Prosa zur Anwendung. Als Beispiele können gelten:
kızım benim (meine Tochter)
gülüm benim (meine Rosa)
evimiz bizim (unser Haus) usw.
Bei den Genitivkonstruktionen im Türkischen sieht man, dass der Genitiv seine
häufigste und wichtigste Verwendung im Türkischen im Zusammenhang mit dem
Possessiv der 3. Person findet. Wenn eine konkretes Eigentumsverhältnis zum Ausdruck
gebracht wird, und wenn der Eigentümer eine dritte Person ist, wird er in den Genitiv
gesetzt. Dabei wird der Eigentumsgegenstand dem Genitiv nachgestelt, indem dieser
Genitiv grundsätzlich das Possessivsuffix der 3. Person erhält. Dafür können wir folgende
Beispiele geben:
öğretmen-in evi (das Haus des Lehrers; Lehrers Haus)
ev-in kapısı (die Tür des Hauses; die Haustür)
Wie auch folgendes Beispiel zeigen wird, können hierbei den beiden Substantiven
in Beispilen neue Attribute vorangestellt werden:
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yaşlı öğretmenin küçük evi (das kleine Haus des alten Lehrers)
An den obigen Beispielen ist zu bemerken, dass die Genitivkonstruktion hier eine
Besonderheit aufweist, nämlich dass das Grundwort dem Bestimmungswort folgt, und
dass es einer Ergänzung durch das Possessivsuffix der 3. Person(en) bedarf. Ebenso wird
auch verfahren, wenn es sich um Plurale handelt:
öğretmenin ev-ler-i (die Häuser des Lehrers)
öğretmen-ler-in evi (das Haus der Lehrer)
öğretmen-ler-in ev-ler-i (die Häuser der Lehrer)
Solche Konstruktionen, in denen beide Substantive Suffixe zu sich nehmen,
werden im Türkischen als “belirtili isim (ad) tamlaması” (bestimmte Verbindung;
Vollgenitiv) bezeichnet. Wenn aber bei der Verwendung das Grundwort und das
Bestimmungswort inhaltlich sehr nahe zusammenrücken, so dass sich ein neuer
inhaltlicher Begriff herausbildet, so fällt das Genitivsuffix und es verbleibt nur im
Grundwort das Possessivsuffix. Solche Konstruktionen ohne Genitivsuffixe werden im
Türkischen als “belirtisiz isim (ad) tamlaması” (unbestimmte Verbindung; derivative
Komposition; verkürzter Genitiv) genannt. Dafür gelten z.B.:
ev-in kapısı (die Tür des Hauses)
ev kapısı (die Haustür)
öğretmenler-in odası (das Zimmer des Lehrers/der Lehrer)
öğretmen odası (das Lehrerzimmer)
Es ist hier möglich, dass der verkürzte Genitiv als Adjektive fungieren und auch
mit Doppelsuffigierungen auftauchen kann (Kissling: s. 42):
evlenme heves-li-si (heiratslustig)
ev sahib-i-si (sein Hausherr)
In den Grammatiken der türkischen Sprache und beim alltäglichen Sprachgebrauch
sehen wir, dass Vollgenitive ohne Possessivsuffixergänzung im Grundwort sehr selten
und zwar nur bei Eigennamen vorkommen. Kissling (a.a.O.) führt dazu folgendes
Beispiel an:
Savrukların Hüseyin (Savruklars Hüseyin)
Daneben können im Türkischen in vielen Fällen Anhäufungen von Vollgenitiven
Verwendung finden, d.h. mehrere Genitivattribute können einander folgen. Aus
ästhetischen Gründen aber sollen diese vermieden werden. Für diesen Gebrauch können
folgende Beispiele von Öner (s. 71) gegeben werden:
Okul-un bahçesi-n-in kapısı …
(die Tür des Schulgartens …)
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Ali’-n-in öğretmeni-n-in evi …
(das Haus des Lehrers von Ali …)
Ahmet’-in amcası-n-ın evi-n-in kapısı …
(die Tür des Hauses von Ahmets Onkel …)
İncila abla-n-ın kanaryası-n-ın ötüşleri …
(Singen des Kanarienvogels von älterer Schwester Incila …)
Solche Konstruktionen wie oben, in denen zwei oder mehrere Genitivattribute
einander folgen, werden im Türkischen als “zincirleme isim (ad) tamlaması”
(Genitivverkettung) bezeichnet. Neben diesen erwähnten drei Formen gibt es im
Türkischen noch eine andere genitivische Verbindungsform, bei der die Substantive, d.h.
Bestimmungs- und Grundwörter, kein Suffix zu sich nehmen. Diese Form wird als “takısız
(eksiz) tamlama” (endungslose Verbindung) genannt. Für diese Verbindungsform führen
Aksan (s. 53) und Koç (s. 254) folgende Beispiele an:
altın bilezik (goldenes Armband; Goldring)
demir çivi (Eisennagel)
yün çorap (Wollstrumpf)
tahta masa (Holztisch)
ipek gömlek (seidenes Hemd)
devlet baba (Vater Staat)
Bei der Verwendung lässt sich leicht bemerken, dass Genitivkonstruktionen sehr
viele Funktionen und Aufgaben haben. Sie können z.B. zum Ausdruck des Besitzes, der
Zugehörigkeit und des Ursprungs dienen und auch als subjektiver oder objektiver Genitiv
vorkommen. Für diese erwähnten Fälle sehen wir bei Kissling (s.: 119) folgende
Beispiele:
Zum Ausdruck des Besitzes:
Babamın evi (das Haus meines Vaters)
Oğlumun kitabı (das Buch meines Sohnes)
Papaz oğlu (Pfaffensohn)
um Ausdruck der Zugehörigkeit:
üniversitemizin profesörleri (die Professoren unserer Universität)
üniversite profesörü (Universitätsprofessor)
okulumzun çocukları (die Kinder unserer Schule)
tarla faresi (Feldmaus)
Zum Ausdruck des Ursprungs:
Ahmet’in sözleri (die Worte Ahmets; Ahmets Worte)
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Profesörün konferansı (der Vortrag des Professors)
Zur Definition und Erklärung:
Ankara şehri (die Stadt Ankara)
Tuna nehri (der Donaustrom)
meşe ağacı (Eichbaum)
Zur Verbindung von Völkernamen mit anderen Nomen:
Türk hükümeti (die türkische Regierung)
Alman sefiri (der deutsche Gesandte)
İngiliz evi (das englische Haus)
Zur Bezeichnung von Stoffnamen:
demiryolu (Eisenbahn)
Zur Bildung zusammengesetzter Adjektive:
çuval dolusu (sackvoll)
evlenme heveslisi (heiratslustig)
Als Ausdruck des Beterffs:
hariciye vekaleti (Aussenministerium)
şark meselesi (Orientfrage)
Als Ausdruck der Herkunft:
atalar sözü (Sprichwort)
Als subjektiver Genitiv:
babasının sevgisi (die Liebe seines Vaters)
kardeşimizin kini (der Hass unseres Bruders)
baba sevgisi (Vaterliebe; Liebe, die der Vater fühlt)
Als objektiver Genitiv:
yurt sevgisi (Heimatliebe; Liebe zur Heimat)
Daneben können die Genitivverbindungen in Sätzen auch als Subjekt oder Objekte,
und zwar in unterschiedlichen Kasusformen vorkommen:
Als Subjekt:
Ali’nin babası bugün geliyor.
(Alis Vater kommt heute.)
Ahmet’in kitabı hemen gönderilecek.
(Das Buch von Ahmet / Ahmets Buch wird bald geschickt.)
Als Objekt:
Ahmet’in kitabını okudun mu?
(Hast du Ahmets Buch schon gelesen?)
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Ali’nin babasını tanıdınız mı?
(Habt ihr / Haben Sie Alis Vater kennengelernt?)
Ali’nin babasına yardım etmedin mi?
(Hast du Alis Vater nicht geholfen?)
Ferner können die Genitivkonstruktionen wie in anderen Sprachen auch im
Türkischen Mehrdeutigkeiten angeben:
Pertev’in kitabı (das Buch von Pertev; Pertevs Buch)
1. Pertev kann das Buch selbst geschrieben haben. Er ist Autor des Buches.
2. Er kann es für sich gekauft haben. Er ist Besitzer des Buches.
Öğretmenin programı (das Programm des Lehrers)
1. Der Lehrer kann das Programm selbst vorbereitet haben.
2. Das Programm kann für ihn vorbereitet sein.
Die in diesem Zusammenhang bisher gegebenen Beispile zeigen, dass die
Genitivkonstruktionen insgesamt folgende Merkmale haben; die Beispiele zu diesen
Merkmale wählen wir von Öner (s. 71):
1. Bei den vollgenitivischen Verbindungen können sich mehrere Bestimmungsoder Grundwörter befinden:
Tramvaylar-ın, otobüsler-in, vapurlar-ın, ender bindiğimiz otomobiller-in
pencereleri … [Die Fenster, der Strassenbahnen, der Busse, der Schiffe, und der Autos, in
die wir selten einsteigen (die wir selten nehmen)…]
Ev-in salonu, odası,mutfağı, banyosu … (der Saal, das Zimmer, die Küche und das
Bad des Hauses … )
2. Sie können in singularen oder pluralen Formen stehen:
evler-in bacası (der Schornstein der Häuser)
ev-in bacaları (die Schornsteine des Hauses)
evler-in bacaları (die Schornsteine der Häuser)
3. Sie können wie die Substantive in unterschiedlichen Kasusformen auftreten:
Nominativ: gözlerinin rengi [die Farbe deiner (seiner, ihrer) Augen]
Akkusativ: gözlerinin rengi-ni [die Farbe deiner (seiner, ihrer) Augen]
Dativ: gözlerinin rengi-ne [der Farbe deiner (seiner, ihrer) Augen]
Lokativ: gözlerinin rengin-de [in der Farbe deiner (seiner, ihrer) Augen]
Ablativ: gözlerinin rengin-den [aus/von der Farbe deiner (seiner, ihrer) Augen]
4. Sie können durch andere Attribute erweitert werden:
(yeni) binanın büyük penceresi (das grosse Fenster des neuen Gebäudes)
(yaşlı) öğretmenin ne zamandır aradığı kalemi (der Stift des alten Lehrers, den er
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seit langem sucht)
Für die Erweiterung der Genitivkonstruktionsteile führt Gemalmaz (s. 12) folgende
Beispiele und weist darauf hin, dass die Ortsveränderung der Konstruktionsteile und die
Erweiterung des Grundwortes durch andere Elemente bzw. Attribute nur bei der
bestimmten Verbindung möglich ist; und betont, dass die Voneinandertrennung der
Konstruktionsteile bei der unbestimmten Verbindung nicht möglich ist. Das
Erweiterungselement (Adjektiv oder Adjektivgruppe) kann sowohl das Bestimmungswort
als auch das Grundwort bestimmen oder ergänzen. Im ersten Fall ist das
Bestimmungswort, im zweiten ist das Erweiterungselement betont:
Her iyi adam / + ın
iyi dost / + u + n + un iyi dost / + u
[(ein) guter Freund des guten Freundes von jedem guten Mann (jeden guten Mannes)]
iyi bir kitap açacağ / + ı (ein guter Buchöffner)
5. Sie können auch mit Pronomen gebildet werden:
bizim evimiz (unser Haus)
adamın böylesi (ein solcher Mann; ein Mann solcher Art)
6. Sie können vor- oder nachgestellt vorkommen:
İyi dinlediniz mi sözünü öğretmeninizin (öğretmeninizin sözünü)?
(Habt ihr das Wort eures Lehrers gut zugehört?)
7. Manchmal kann ein Teil der Verbindung ausfallen:
Bu bizim (evimiz)dir. (Das ist unser Haus.)
(Bizim) evimizi gördün mü? (Hast du unser Haus gesehen?)
Zum Schluss lässt sich sagen, dass Genitivkonstruktionen im Türkischen als
häufigste Attribut-Konstruktionen auftauchen. Wie an den angeführten Beispielen
ersichtlich ist, können Substantive substantivische Nominale als Attribut nehmen. Im
Türkischen werden Nomen als Attribute in der Regel vorangestellt gebraucht. Bei ihrer
Verwendung sehen wir, dass substantivische Attribute in verschiedenen Kasusformen
auftreten können. Sie kommen in verschiedenen Rollen vor und erfüllen dabei
unterschiedliche Funktionen, d.h. sie können als Subjekt oder Objekt erscheinen und
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vielfältige Verhältnisse zum Ausdruck bringen. Sie dienen z.B. zum Ausdruck des
Besitzes, der Zugehörigkeit und des Ursprungs. Während ihrer Verwendung können sie
beliebig erweitert werden.
BIBLIOGRAPHIE
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