Folie 1 - (FEI), Bonn

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Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
DFG/AiF-Clustervorhaben
Minimal Processing in der automatisierten
Feinzerlegung von Schweinefleisch
(Schinken)
TP 1: Minimal Processing in der Feinzerlegung von
Schweinefleisch
A. Delgado1, V. Heinz2,
M. Nagel1, K. Franke2, Q. Xie1, S. Procelewski1, S. Hubert1, F. Groß1, S. Hupfer1
1Lehrstuhl
für Strömungsmechanik,
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen
2Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik e.V., Quakenbrück
Überblick – Minimal Processing
FluoreszenzLichtquelle
3D-Kamerasystem
Raman-Spektrometer
Qualitätsbestimmung
Fleischsortierung
US-Scanner
Teilprojekt 4,5,6
Kamerasystem
Schnittbahnerkennung
Teilprojekt 2
Automatisierungssystem
Zerlegebox
Teilprojekt 3
Datenbank
Datenbank
Teilprojekt 1-LSTM
Zerlegung
Teilprojekt 1-DIL
Informationsfluss
Befehl
Roboter
Motivation - Zielsetzung
Zielsetzung des Teilprojektes 1
 Realisierung einer
automatisierten
Feinzerlegung von
Schweinefleisch durch einen
Roboter mit implementierter
online-Bestimmung der
Fleischqualität sowie der
Fleischsortierung
 Modellierung bzw.
Simulation der Stoff- und
Energieströme in
automatisierten Prozessketten
mithilfe von Referenz-PetriNetzen, um den Einsatz von
Ressourcen zu minimieren
(Minimal Processing)
Sortierung
Fleischsortierung
3
Schwerpunkte TP 1
1. Jahr
I
II
III
2. Jahr
IV
I
II
III
3. Jahr
IV
I
II
III
IV
AS 1 Aufbau der Betriebsdatenerfassung und -auswertung als Grundlage der
Automation des Zerlegungsprozesses
1.1
1.2
1.3
Aufbau des OPC-Servers und
Betriebsdatenerfassung
Auswertung der erfassten Daten
Anbindung an das AutomatisierungsSystem
Automatisierung
AS 2 Etablierung eines Referenz-Petri-Netz basierten hybriden Systems zur
Simulation des Produktionsprozesses
2.1
Aufbau der Referenz-Petri-Netze
2.2
Entwicklung der Bewertungskriterien für
einzelne Teilströme
Durchführung und Bewer-tung der
Simulationen
2.3
Simulation
AS 3 Entwicklung und Erprobung der adaptiven Schneidtechnik für die
automatische Feinzerlegung (ohne Roboter)
3.1
Anpassung der Messerform für
roboterunterstütztes Schneiden
3.2
Adaption von Sensorsystemen für die
Schnittführung am Knochen
3.3
Erprobung an Modellkörpern mit fleischanaloger Struktur und an
Fleischstücken
Adaptive Schneidtechnik
AS 4 Erprobung der Schneidtechnik am Roboter im Labor und in der Zerlegebox
4.1
4.2
Laborerprobung mit Ermittlung von
Schneidkurven
Erprobung in der Zerlegebox
4
Automatisierungsstruktur
RSLogix 5000
FactoryTalk Transaction Manager (FTTM)
Datenbank auf
Microsoft SQL Server
Workstation
Sensoren & Aktoren
Automatisierungssystem
5
Datenspeicherung
Relationale Datenbank
mit den Schinken bzw.
Teilstücken (Oberschale,
Nuss,..) als zentrale
Tabellen im
Entity-Relationship
Modell
Schinken
Teilstücke
6
Prozessmodellierung
Referenz Petri Netz - einfaches und benutzerfreundliches Werkzeug zur
Modellierung und Simulation von Prozessen
[] =
3
2/4
sortierung
4
5
TP 2
TP 4
6
TP 5, 6, 2
6
TP 1, 2
TP 1
Minimal Processing:
1
Energetische Betrachtung,
Alternative Prozessplanung
2
7
Prozessmodellierung
Referenz Petri Netz - einfaches und benutzerfreundliches Werkzeug zur
Modellierung und Simulation von Prozessen
Unternetz –
Fleischsortierung
[] =
Unternetz –
Mikrobiogische Kontrolle
TSV
Unternetz - Imaging
Unternetz –
Schnittbahnberechnung
Unternetz –
Zerlegung
Minimal Processing:
pH24
Energetische Betrachtung,
Alternative Prozessplanung
pH45
Unternetz – QB_und_US
TP 2
TP 4
TP 5, 6, 2
TP 1, 2
TP 1
8
Energetische Betrachtung
• Realisierung in den Petrinetzen mittels zeitbehafteten
Kanten und Energieerweiterung
− In welchem Prozess wird Energie gebraucht?
− In welcher Form wird Energie benötigt?
− Wie lange wird die Energie eingesetzt?
− Wie viel Energie wird innerhalb einer Zeitspanne bzw. -einheit benötigt?
100 Watt
0.02 Minuten
9
Simulationsergebnisse
Energiebedarf pro Schweinekeule
ID
Energiebedarf
[Wattminuten]
Zeit
[Minuten]
5, 575
9, 575
7, „PSE“, „Unterschale“
6, „PSE“, „Unterschale“
4, „PSE“, „Unterschale“
3, „PSE“, „Unterschale“
2, „PSE“, „Unterschale“
10, „Standard“, „Unterschale“
8, „Standard“, „Unterschale“
1, „Standard“, „Unterschale“
10,1619
5,575
1,1619
8,1619
7,1619
9,575
6,1619
4,1619
3,1619
2,1619
ID + Fleischklasse +
Fleischkomponente
ID + benötige
Energieeinheit
10
Alternative Prozessplanungen
PP2-PP4
PP8
PP1
Relative Zeit ta/ts [-]
PP5
1
0,9
0,8
0,7
0,6
0,5
0,4
0,3
0,2
0,1
0
PP1
PP5
PP6
PP2
PP7
Förderband
Anzahl der IDs
Sensorbox
Zerlegebox
(Zerlegung und Raman/US)
Robotereinheit (Roboter 1+2)
Zerlegebox (Raman/US)
Zerlegebox (Zerlegung)
PP3
PP4
PP8
1
10
100
1000
PP8 Zerlegezeit
~ 20 % von PP1
Anzahl IDs [-]
11
Automatisierung
DIREKTE Automatisierung über die Petrinetze, die auch zur Simulation verwendet
werden
Petrinetz
Sensoren
Soll-Zustand, Ist-Zustand, Parameter
Handbetrieb
FactoryTalk Transaction Manager
Übertragung
Soll-Zustand, Ist-Zustand
Parameter
Datenbank
SPS - Automatisierung
Soll-Zustand wird von den Petrinetzen bzw. der
Handsteuerung in der Datenbank gesetzt und in die
SPS übertragen
Ist-Zustand wird aus der SPS in die Datenbank
gelesen für den Zugriff durch die Petrinetze und die
Handsteuerung
Parameter wie Motorgeschwindigkeiten, Drehmomente
(variabel zur Optimierung im Sinne des Minimal
Processing)
SPS als „State Machine“
Schrittketten zur Erreichung der Soll-Zustände hinterlegt:
z.B. Transfix auf Schneideposition fahren
für Soll-Zustand „Tansfix in Schneideposition“
(unter Nutzung der Parameter)
12
Automatisierung
Handsteuerung als Web-App
Mit Zugriff auf die
Soll-Zustände = Schalter
und
Ist-Zustände = Visualisierung
Plattformunabhängig:
Jeder freigegebene Computer,
Smartphone, Tablet, … im Netz
13
Automatisierung
Handsteuerung als Web-App
Mit Zugriff auf die
Parameter: Geschwindigkeit,
Drehmomente etc.
Petrinetze haben in ihrer Funktion zur Automatisierung
UND in ihrer Funktion zur Prozesssimulation und Optimierung
Zugriff auf die selben „Schalter“ (Soll-Zustände),
„Visualisierungen“ (Ist-Zustände) und Parameter.
ANSATZPUNKT FÜR DAS MINIMAL PROCESSING
14
Zusammenfassung und Highlight
TP1 - LSTM
Ansatzpunkt für das Minimal Processing:
Kommunikation zwischen Petrinetz und Automatisierung
Simulation der Stoff- und Energieströme
Simulation
Petrinetze
„Virtueller Prozess“
Anpassung,
Validierung
der
Simulation
Petrinetze
Parameterund
Ablaufoptimierung
„Realer Prozess“
Automatisierung
Alternative Prozessplanungen
SPS
Überblick – Minimal Processing
FluoreszenzLichtquelle
3D-Kamerasystem
Raman-Spektrometer
Qualitätsbestimmung
Fleischsortierung
US-Scanner
Teilprojekt 4,5,6
Kamerasystem
Schnittbahnerkennung
Teilprojekt 2
Automatisierungssystem
Zerlegebox
Teilprojekt 3
Datenbank
Datenbank
Teilprojekt 1-LSTM
Zerlegung
Teilprojekt 1-DIL
Informationsfluss
Befehl
Roboter
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Aufbau des Hinterschinkens
Schnitt in Höhe
Röhrenknochen
Schema Hinterschinken
mit Lage der Knochen
blau:
Schlossknochen
Grün:
Röhrenknochen
Rot:
Schienbein
Violett:
Wadenbein
Schwarz: Fußknochen
(angedeutet)
Oberschale
Nuss
Unterschale
Unterschale
(Oberschale)
Nuss
Hüfte/Speck
17
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Bisherige traditionelle Zerlegung
Manuell am liegenden
Schinken auf einer
Arbeitsplatte
• Manuell weil:
– jeder Schinken hat einen individuellen Aufbau, z.B. Lage der
Knochen, Größe der Teilstücke
 Anpassung der Arbeiten an den Zerlegefortschritt
ständig erforderlich
• Aber:
– körperlich anstrengende Arbeit, ungünstige Arbeitsbedingungen
– hygienische Risiken durch Mensch
– eingeschränkte Rückverfolgbarkeit
18
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Umsetzung einer automatisierten Feinzerlegung
mittels Roboter
• Externe und interne Vermessung des jeweiligen Schinkens
– Kenntnis der genauen Lage der Knochen und der
Teilstücke/Faszien vor der Zerlegung (TP 2)
• Geeignete Einspannung des Schinkens
– Zugänglichkeit aller Teile für den Zerlegeprozess
– Fixierung an den relevanten Stellen
• Schnittbahnen für den Roboter ergeben sich aus:
– Reihenfolge der Zerlegung
– Trennung der Fleischstücke untereinander
– Lösen vom Knochen
19
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Einspannung des Schinkens
• Senkrechte Einspannung für die automatisierte
Zerlegung
 Zugänglichkeit aller Teile ist möglich
 Fixierung oben am Spitzbein (x,y,z fest)
 unten flexibel mit Möglichkeit der vertikalen
Kraftaufbringung (x,y fest, z einstellbar)
Unterschale
(Oberschale)
Obere Fixierung am Spitzbein (mit
Klemme
Nuss
Hüfte/Speck
Untere Fixierung am
Schwanzknochen (Haken)
20
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Test der Zerlegung (mit/ohne Schwarte)
• Offene Fragen für diese Zerlegung:
 Wird die Zerlegung durch die obere und untere
Fixierungen beeinträchtigt?
 Hält der Knochenverbund als zentrale Achse des
Hinterschinkens während der gesamten Zerlegung?
 Wie ist die Längenänderung des Knochenverbunds
dabei?
 Welche Zugkräfte sind an der unteren Einspannung
erforderlich und wie wirken sich diese auf die
Längenänderung aus?
Manueller Test der Zerlegung in der
Einspannung
21
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Test der Zerlegung in der Halterung
Auslösen der
Oberschale
Auslösen der
Nuss
Ablösen der
Schwarte
Auslösen der Unterschale + Hüfte
22
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Schlussfolgerungen
• Die Zerlegung in der senkrechten Einspannung
lässt sich auch am entschwarteten Schinken
durchführen
• Für das Offenhalten des Schnittes sind Kräfte
zwischen 5 und 30 N erforderlich
• Die Beträge der Kräfte variieren beim gleichen
Teilstück je nach Fortschritt der Zerlegung
(Schwerkraft)
• Die Variation der Kraftrichtung ist in horizontaler
Richtung relativ gering kann sich aber in vertikaler
Richtung je nach Zerlegefortschritt ändern
23
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Umsetzung mit dem Roboter - Simulation
• Schritt 1: Nutzung des RobotStudio von ABB für die
Simulation
– Vereinfachter Nachbau des Maschinenkonzeptes (TP 3) in
der Simulationsumgebung
– Ein Schinken virtuell als 3D-Modell (TP 6) in das Transfix
eingehängt und ausgerichtet
Aufgabe:
Test der Erreichbarkeit der
Positionen und Bahnen, die
für die Zerlegung angefahren werden müssen
24
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Umsetzung mit dem Roboter – Test Vorschneiden
Freischneiden
Schwanzknochen
Freischneiden unterer
Bereich Schlossknochen
Freischneiden oberer
Bereich Schlossknochen
25
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Umsetzung mit dem Roboter – Herauslösen
der Oberschale (Vorgehensweise)
1) Anschneiden und Schneiden in der Faszie
zwischen Unter- und Oberschale (einschl.
Schnittöffnung)
2) Anschneiden und Schneiden in der Faszie
zwischen Oberschale und Nuss (einschl.
Schnittöffnung)
OS
US
N
3) Waagerechtes Abtrennen der Oberschale
vom Eisbein
4) Auslösen der Oberschale
26
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Umsetzung mit dem Roboter – Herauslösen
der Oberschale (Faszie Ober/Unterschale)
Anschneiden der Faszie
zwischen Unter- und Oberschale
Schneiden in der Faszie
zwischen Unter- und Oberschale
(mit Schnittöffnung)
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Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Umsetzung mit dem Roboter – Herauslösen
der Oberschale (Faszie Oberschale - Nuss)
Schneiden in der Faszie
zwischen Oberschale und Nuss
(Teil 1)
Schneiden in der Faszie
zwischen Oberschale und Nuss
(Teil 2)
28
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Umsetzung mit dem Roboter – Herauslösen
der Oberschale (Abtrennen vom Eisbein und
Auslösen)
Waagerechtes Abtrennen der
Oberschale vom Eisbein
Auslösen der Oberschale
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Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Umsetzung der Zerlegung des Hinterschinkens
mit dem Roboter – Schlussfolgerungen
 Eine 1:1 Umsetzung der manuellen Zerlegung des Hinterschinkens
mittels Roboter ist nicht möglich
 Spezielle Einspannung ist erforderlich, um die Lage der Teilstücke
und der Knochen im Raum während der Zerlegung zu sichern
 Senkrechte Fixierung am Spitzbein und am Schwanzknochen
ausreichend, Knochenverbund bleibt erhalten
 Aufgrund der Nachgiebigkeit des Fleisches und unterschiedlicher
Festigkeiten einzelner Partien sind die Schnittbahnen mehrfach zu
durchfahren, um die erforderliche Schnitttiefe sicherzustellen
 Tiefes Schneiden in den Faszien erfordert Messer mit variabler
Schärfe entlang der Schneide
30
Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!
Das Forschungsvorhaben wurde im Programm zur
Förderung der „Industriellen Gemeinschaftsforschung
(IGF)” vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
(via AiF) über den Forschungskreis der
Ernährungsindustrie e.V. (FEI) gefördert.
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