Methoden-Wahl für den BVDV-Nachweis aus Ohrgewebeproben

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Bayerisches Landesamt für
Gesundheit und Lebensmittelsicherheit
Methoden-Wahl für den BVDV-Nachweis
aus Ohrgewebeproben und
Konsequenzen für die Praxis
Christian, J., Kupča, A., Drdlicek, J., Bogner, K. H.
Ohrstanzen-Workshop Stendal 17. Juni 2010
Welche Methoden stehen für die Massendiagnostik zur Verfügung?
ERNS-ELISA-Tests
Schnell-Lyse - RT- PCR – Methoden (in unserer Studie: BoVir-SL
BVDV TaqMan RT-PCR Kit, Fa. Andiatec)
Realtime RT- PCR- Methoden mit Aufreinigung (in unserer Studie als
"Goldstandard": modifizierte Methode nach Hoffmann et al., 2006)
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Allgemeines
ELISA
PCR-Methoden
¾ Geräte für den Massendurchsatz
meist vorhanden
¾ für den Massendurchsatz evtl.
Neuanschaffung nötig
¾ robuste, lang etablierte Methode
¾ gilt als kontaminationsanfälliger
(v. a. Methoden mit Aufreinigung)
¾ Über-Nacht-Inkubation (12 - 24
Stunden) der Ohrgewebeproben
mit Puffer nötig Æ bei normalen
Arbeitszeiten nur 4 Ansatz-Tage
pro Woche!
¾ keine über-Nacht-Inkubation Æ bei
normalen Arbeitszeiten 5 AnsatzTage pro Woche!
¾ nur Einzelansätze möglich
¾ Pooluntersuchungen möglich
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Zusammenhang Prävalenz und Poolgröße
Für 1.000 Tiere benötigt man bei einer…
Prävalenz von 1 % (10 Virämiker auf 1.000 Tiere):
Î Bei 10er Pool: 100 + (10 x 10) = 200
Î Bei 25er Pool:
40 + (10 x 25) = 290
Untersuchungen
Untersuchungen
Prävalenz von 0,5 % (5 Virämiker auf 1.000 Tiere):
Î Bei 10er Pool: 100 + (5 x 10) = 150
Î Bei 25er Pool:
40 + (5 x 25) = 165
Untersuchungen
Untersuchungen
Prävalenz von 0,4 % (4 Virämiker auf 1.000 Tiere):
Î Bei 10er Pool: 100 + (4 x 10) = 140
Î Bei 25er Pool:
40 + (4 x 25) = 140
Untersuchungen
Untersuchungen
Erst ab einer Prävalenz von 0,4 % "lohnt" sich ein 25er Pool!
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Nachuntersuchungen
ELISA
¾ bei Blut diagnostische Lücke
beachten!
Æ Nachuntersuchung frühestens
ab 61. Lebenstag möglich
¾ bei Hautbioptaten keine
Einschränkung
(frühestens 21 Tage nach ErstUntersuchung)
PCR-Methoden
¾ keine diagnostische Lücke bei
Einzelansatz von Blutproben
¾ bei Hautbioptaten keine
Einschränkung
¾ Nachuntersuchung frühestens 42
Tage nach Erst-Untersuchung
PI-Tiere stehen lange im Bestand
und scheiden ständig Virus aus
Î als Abhilfe bietet sich hier die
Bewertung als PI-Tier anhand der
RNA-Kopienzahl an (Schirrmeier,
2010)
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Wieviele NPI-Tiere werden detektiert?
Untersuchungsmethode
Lyse + Aufreinigung, PCR
Summe der
positiv
detektierten Tiere
detektierte
PI-Tiere
detektierte
NPI-Tiere
Anteil NPI-Tiere
an positiv
detektierten
Tieren
254
159
95
37,4 %
Datenstand 31.05.2010, 29.478 Tiere vergleichend untersucht
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Sensitivste Methode: PCR mit Aufreinigung
Nachteil (aus Sicht des abgebenden Betriebes) :
viele NPI-Tiere, die bis zur Nachuntersuchung nicht gehandelt werden
dürfen
Vorteil (aus Sicht des aufnehmenden Betriebes):
Risiko der BVDV-Einschleppung wird minimiert
weiterer Vorteil:
eventuell wird Neueinschleppung eher erkannt
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Beispielbetrieb aus unserer Studie
positive Tiere im Bestand A, n=99 (davon 21 im "Ohr" positiv)
7
6
5
Anzahl positiver 4
Tiere nach
Ohrgewebe 3
ohne Nachuntersuchung
NPI-Tiere
PI-Tiere
2
1
0
Sep Nov Jan Mrz Mai
08 08 09 09 09
Jul Sep Nov Jan Mrz
09 09 09 10 10
Monat
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Wieviele NPI-Tiere werden detektiert?
Summe der
positiv
detektierten Tiere
detektierte
PI-Tiere
detektierte
NPI-Tiere
Anteil NPI-Tiere
an positiv
detektierten
Tieren
Lyse + Aufreinigung, PCR
254
159
95
37,4 %
Schnelllyse,
PCR
183
159
24
13,1 %
Untersuchungsmethode
Datenstand 31.05.2010, 29.478 Tiere vergleichend untersucht
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Zweitbeste Sensitivität: Schnell-Lyse RT-PCR
relativ niedriger Prozentsatz von NPI-Tieren
bisher kein PI-Tier "übersehen" (in unserer Studie: Allflex-Ohrmarken)
aber:
Î Vorsicht bei Kombination mit Caisley-Ohrmarken
(verminderte Sensitivität)
(genaueres hierzu im Vortrag Dr. Bogner)
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Wieviele NPI-Tiere werden detektiert?
Summe der
positiv
detektierten Tiere
detektierte
PI-Tiere
detektierte
NPI-Tiere
Anteil NPI-Tiere
an positiv
detektierten
Tieren
Lyse + Aufreinigung, PCR
254
159
95
37,4 %
Schnelllyse,
PCR
183
159
24
13,1 %
Untersuchungsmethode
Datenstand 31.05.2010, 29.478 Tiere vergleichend untersucht
Vergleichsdaten aus vorhergehender Studie (LMU, LGL) mit 12.549 Ohrmarkenpaaren (Hellwig et al. 2009):
ELISA
250
225
25
10,0 %
Aber: ELISA hat 8 PI-Tiere nicht erkannt Æ Sensitivität 97 %
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Im ELISA falsch negatives Tier
Vergleichsuntersuchung an beiden Ohrgewebestanzen eines Tieres
mit PCR (mit Aufreinigung) und ERNS-ELISA:
Î PCR positiv mit Ct-Wert 26,7
ELISA negativ (OD 0,14)
Î Wiederholungsuntersuchung im ELISA: negativ (OD 0,12)
Nachuntersuchung (Blut):
Î PCR positiv mit Ct-Wert 35,2 (ELISA positiv! OD 3,4)
Î Antikörper-ELISA stark positiv
asserviertes ELISA-Lysat in Antikörper-ELISA: positiv
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Im ELISA falsch negatives Tier – Amplification Plots
Original PCR-Eluat
PCR-Probe, neu extrahiert
Origin. ELISA-Lysat, aufger.
ELISA-Probe, neu extrahiert
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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Unser Dank gilt:
Frau Doris Göbel,
Frau Monika Lindner,
Frau Christine Müller-Boushaba
Amt für Landwirtschaft und Forsten Ansbach
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit
Bayerische Tierseuchenkasse
Landeskuratorium der Erzeugerringe für tierische Veredelung in Bayern e. V.
Rinderzuchtverband Mittelfranken
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