KULTUR Dienstag 4. OKTOBER 2016 39 41. Schwetzinger Mozartfest: Uraufführung der Auftragsarbeit von Benjamin Helmer mit dem Minguet-Quartett / Stück ist Schwetzinger Klarinettisten gewidmet Eine Komposition für Nikolaus Friedrich Von unserer Mitarbeiterin Maria Herlo Das Programm des Konzerts am Samstagabend im Jagdsaal des Schwetzinger Schlosses war ganz nach dem Geschmack des renommierten Minguet-Quartetts zusammengestellt: Mozart, Myslivecek und die Uraufführung eines Klarinettenquintetts. Die vier Musiker des Ensembles (Ulrich Isfort, Violine, Annette Reisinger, Violine, Aroa Sorin, Viola, Matthias Diener, Violoncello) pflegen das traditionelle Repertoire und gleichermaßen engagieren sie sich durch zahlreiche Uraufführungen für Kompositionen des 21. Jahrhunderts. Dafür wurde es 2010 mit dem begehrten Echo-Klassik-Preis ausgezeichnet. Auch der exzellent interpretierten Uraufführung des Klarinettenquintetts „Friedrich“, das aus der Feder des jungen Komponisten Benjamin Helmer stammt, kam Ereignischarakter zu. Dabei handelt es sich um einen Auftrag der Schwetzinger Mozartgesellschaft, der hoch anzurechnen ist, dass sie stets auch zeitgenössische Musik im Programm des Mozartfestes aufnimmt und zugleich jungen, begabten Komponisten eine Plattform bietet. Das Klarinettenquintett hat der aus Schwetzingen stammende Komponist Benjamin Helmer seinem Freund, dem Klarinettisten Nikolaus Friedrich, gewidmet. Damit steht er nicht allein da in der Musikgeschichte. Schon Mozart hat sein berühmtes Quintett für Streicher und Klarinette für seinen Logenbruder Anton Stadler komponiert. Helmers aktuelles Gelungene Uraufführung mit Ulrich Isfort, Annette Reisinger, Klarinettist Nikolaus Friedrich, Komponist Benjamin Helmer, Aroa Sorin und Matthias Diener. Stück stieß beim Publikum auf begeisterte Zustimmung. Es ist einerseits, insbesondere durch den viersätzigen Aufbau, der Tradition verpflichtet, doch andererseits scheut Helmer nicht vor stilistischen Brüchen zurück. Originelle Klangfarben, vokal inspirierter Kontrapunkt, mikrotonale Abläufe rühren an den Grundfesten herkömmlicher Klanggewohnheiten, für die Zuhörer eine Herausforderung, der sie gerne folgten. Das gesamte Raffinement zeitgenössischer Klangwellen, unerhört farbenreich, überflutete das rund um das Podium verteilte Publikum von allen Seiten. Applaus nach Sekunden der Stille Nikolaus Friedrichs Klarinette verschmolz sich dabei so ingeniös mit den Instrumenten des Quartetts, dass eine geheimnisvoll changierende Klangwelt entstand. Nach Sekunden der Stille brach Applaus los, die Zuhörer feierten Interpreten und Komponisten. Dieser stieg spontan aufs Podium, um sich für die packende Auf- ANZEIGE Maximilian Hornung beeindruckte als Solist. BILD: BORGGREVE Pure Harmonie Mit einem ausgewogenen Programm präsentierte sich zum vierten Konzert des 41. Schwetzinger Mozartfests das hervorragend mit seinem Dirigenten harmonierende Südwestdeutsche Kammerorchester aus Pforzheim im Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses. Dort kamen die Vorzüge der Besetzung des Kammerorchesters, einem Ensemble bestehend aus kleiner Streicherbesetzug mit wenigen solistisch besetzten Bläsern, hervorragend zur Geltung. Doch nicht nur das Ambiente war historisch korrekt: Ein Großteil des Programms stammte aus dem 18. Jahrhundert. Technische Ansprüche gemeistert Die zwei frühen Sinfonien Nr. 17 in G-Dur (KV 129) und Nr. 21 A-Dur (KV 134) 1772 komponiert vom 16-jährigen, gerade zum Kapellmeister der Salzburger Hofkapelle ernannten Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791), umrahmten das Soloprogramm mit dem preisgekrönten und international renommierten Cellisten Maximilian Hornung. Das Kammerorchester und dessen Dirigent zeigten sich mit diesen beiden typisch klassischen Werken bestens aufeinander abgestimmt und demonstrierten ein großes dynamisches Klangspektrum. Höhepunkt des Abends aber war jedoch das Cellokonzert Nr. 2 in D- Dur von Joseph Haydn (1732 – 1809), das dieser 1783 schrieb. Es stellt höchste technische Anforderungen an seinen Solisten, denen Maximilian Hornung mehr als gerecht wurde. Der 30-Jährige meisterte alle Schwierigkeiten virtuos und schaffte es, die lyrischen Passagen ausdrucksvoll zu spielen, ohne sie zu romantisieren. Sein klarer Klang überzeugte unmittelbar und begeisterte das Publikum, das sich mit BravoRufen und einem langen Applaus in die Pause verabschiedete. Kontrast zu Haydn BILD: LENHARDT Streichquartett Nr. 14 in G-Dur erblühte unter den Händen der vier Musiker zu vollendeter Schönheit. Ihr Zusammenspiel machte nicht nur die stilistische Bandbreite und die Modernität von Mozarts Komposition hörbar, ihre technische Perfektion ermöglichte das Eindringen in tiefere Schichten seiner Musik. Im „Andante cantabile“, einem der schönsten langsamen Sätze, die Mozart komponiert hatte, offenbarte das Quartett eine zerbrechliche Zartheit, wie man sie kaum anrührender umsetzen kann. Alte Meister, junge Macher Musikalische Offenbarungen erwarten das Publikum des Schwetzinger Mozartfestes bei den Darbietungen des hochmusikalischen Nachwuchses am Donnerstag, 6. Oktober, um 20 Uhr im Rokokotheater beim 24. Konzert mit Stipendiaten der Jürgen-Ponto-Stiftung. Die 16-jährige Klarinettistin Luisa Gehlen, der 17jährige Flötist Theodore Squire und der 20-jährige Bassist Jonathan Macker werden mit musikalischer Intelligenz und für ihr Alter überraschender Reife überzeugen. Das Programm des Konzerts ist geprägt von zwei großen Solokonzerten der Mannheimer Schule: Im Klarinettenkonzert von Anton Dimler wird das Soloinstrument vor allem in einem sanglichen Gestus präsentiert. Das kantable Flötenkonzert von Johann Baptist Wendling zeigt sich in großen Sprüngen und Staccato-Passagen in hohem Tempo. Diese Musik mag den Zuhörer in das „Goldene Zeitalter“ der Kurpfalz versetzen. Wendling war ab 1752 der Flötenlehrer des Kurfürsten Carl Theodor und ab 1753 erster Flötist der Mannheimer Hofkapelle. Der Hornist Anton Dimler gehört – wie Wendling –zu den Musikern, die 1778 mit dem Kurfürsten nach München zogen, und wechselte in München vom Horn zum Kontrabass. Begleitet werden die Künstler vom Philharmonischen Ortchester Heidelberg, das mit der Ouvertüre zu Mozarts Oper „Der Schauspieldirektor“ das Konzert eröffnet. zg i Karten gibt es im Kundenforum unserer Zeitung. US-Medien: Coffein gegen Haarausfall ist „vielversprechend“ Obwohl etwa die Hälfte der Männer im Laufe ihres Lebens von erblich beding- Rokokotheater: Südwestdeutsche Kammerorchester überzeugend Von Sara Makowski führung seines Werkes bei Nikolaus Friedrich und dem Minguet-Quartett zu bedanken. Eingerahmt wurde die Uraufführung von zwei Kompositionen aus dem 18. Jahrhundert. Beim dreisätzigen Streichquartett in F-Dur von Joseph Myslivecek (1737 – 1781), den Mozart sehr geschätzt hat, verdichteten die Streicher unter ihren Bögen das Stück des im Opernbetrieb etablierten böhmischen Komponisten zu expressiven Klängen, die im lieblichen Schlusssatz, dem „Presto assai“, gipfelten. Auch Mozarts Jürgen-Ponto-Stiftung: Drei Stipendiaten zeigen ihr Können Danach gaben Solist und Orchester die Kür mit vier kleineren Charakterstücken von Victor Herbert (1859 – 1924), die ursprünglich als Klavierstücke geschrieben wurden. Diese eher unbekannten Werke des in Amerika wirkenden Komponisten, der unter anderem Operetten und Musicals schrieb, kontrastierten das Haydn-Konzert zeitlich sowie musikalisch. Für den stürmischen Applaus bedankte sich Hornung und das Orchester mit Variationen aus der Mozart-Oper Don Giovanni des in Schwetzingen geborenen Komponisten und Cellisten Franz Danzi (1763 – 1826). Das Orchester spielte anschließend noch das zweite Werk von Mozart und verabschiedete sich mit einem weiteren Mozart-Satz vom Publikum, das einen wunderbaren runden Konzertabend hatte erleben dürfen. tem Haarausfall bedroht sind, muss man legen, dass Coffein das Haarwachstum verlängert und die Haarwurzel stimu- Thema im US-Fernsehen: Haarwachstum durch Coffein nommierten British Journal of sehen strahlte eine Reportage nächste große Ding“ erweisen, so 3) Coffein „ein neues Kapitel öffnet“ in der Unterstützung des den Alpecin mit Coffein bei der Haarwachstums Kurz zuvor hatte bereits das Wall ten Daten zeigten, dass Coffein 1) die die Anwendung mit Coffein 2) Die Zeitung be- und die Wachstumsphase verländie das Haarwachstum zuverläs- Verbraucher-Tipp: Coffein-Shampoo In nur zwei Minuten Einwirkzeit gelangt das Alpecin-Coffein vom Haarschaft bis in den Haarfollikel und bremst so nachweislich erblich bedingten Haarausfall. www.alpecin.de noch nicht beschrieben wor- in ihren „Clinical and Laboraty Quellen: 1) CBS News Miami, 16.05.2016 2) The Wall Street Journal, Tuesday, April 26, 2016 3) Caffeine-mediated regulation of human hair follicles, T.W. Fischer et al., British Journal of Dermatology (2014) 171, pp1031–1043