Themendienst Verschiedene Wege zur DB: Duale Berufsausbildung und Funktionsausbildung Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst • Quereinstieg als Triebfahrzeugführer und Fahrdienstleiter Jedes Jahr stellt die Deutsche Bahn etwa 3.500 bis 4.000 Schulabgänger ein, die einen von 50 Ausbildungsberufen im klassischen dualen System der Berufsausbildung erlernen. Das Spektrum ist vielfältig und reicht von typischen Eisenbahnberufen über gewerblich-technische Berufe bis zu kaufmännisch-serviceorientierten Tätigkeiten oder IT-Berufe. (Berlin, November 2016) Neben der klassischen dualen Berufsausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst qualifiziert die DB seit mehreren Jahrzehnten auch geeignete berufserfahrene Bewerber über die Funktionsausbildung weiter. Menschen mit einer dualen Ausbildung in eisenbahnfernen Berufen erweitern mit der Funktionsausbildung zum Triebfahrzeugführer (Tf) oder Fahrdienstleiter (FdL) ihr Einsatzspektrum und ihre beruflichen Möglichkeiten. Entstanden ist diese Qualifizierung schon zu Zeiten der Bundesbahn. Als Instrument der Personalentwicklung war es möglich, sich zum Triebfahrzeugführer weiterzubilden oder umschulen zu lassen. Heute arbeitet die DB bei der Funktionsausbildung eng mit der Bundesagentur für Arbeit, den regionalen Jobcentern, dem Rentenversicherungsträger sowie dem Berufsförderungsdienst der Bundeswehr zusammen. Zu den Unterschieden zwischen Berufs- und Funktionsausbildung Die DB bildet in 50 verschiedenen Ausbildungsberufen aus. Die duale Berufsausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst Fachrichtung Lokführer und Transport (EiB L/T) bzw. Fachrichtung Fahrweg (EiB F) richtet sich in erster Linie an Schulabgänger. Sie führt zu einem staatlich anerkannten Abschluss und ermöglicht im Anschluss den Zugang zu mehreren Funktionen. Eine Funktionsausbildung hingegen ist eine innerbetriebliche Ausbildung. Dabei werden die Kenntnisse und Fertigkeiten vermittelt, die für eine bestimmte Funktion erforderlich sind. Ein Beispiel: Die Funktionsausbildung Tf ist vor allem auf die Funktion ‚Triebfahrzeugführer‘ ausgerichtet und endet mit der Prüfung zum Triebfahrzeugführerschein und einer Zusatzbescheinigung. Der duale Berufsabschluss reicht darüber hinaus. So arbeiten ausgebildete EiB auch im Fahrplanbüro, in der Disposition oder als Sachbearbeiter. Eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung – möglichst im technischen Bereich – ist daher die Voraussetzung für den Quereinstieg („notwendige überfachliche Berufsqualifikationen“). Deshalb besuchen sie auch nicht im gleichen Umfang eine Berufsschule wie Auszubildende. Die Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Dagmar Kaiser Sprecherin Personal Tel. 030 29761196 [email protected] deutschebahn.com/presse 11/2016 ES/DK 1/2 Themendienst Funktionsausbildung zum Tf oder FdL dauert bis zu zehn Monate. Um eine Tätigkeit im sicherheitsrelevanten Bereich der DB ausüben zu können, müssen in einer Prüfung die Kenntnisse nachgewiesen werden. Das ist unabhängig davon, ob die Kenntnisse und Fertigkeiten bei einer Berufs- oder Funktionsausbildung erworben wurden. Daher ist die fachliche Qualifizierung für beide Gruppen gleich. Auch Prüfungsthemen und -inhalte sind identisch. Nach dem Berufsbildungsgesetz ist es möglich, dass Kenntnisse und Fertigkeiten, die bei innerbetrieblichen Ausbildungen und der Berufstätigkeit erworben wurden, für einen späteren Erwerb des Berufsabschlusses anerkannt werden. Mit dem Abschluss der Ausbildung geht es weiter: Für Quereinsteiger wie ausgelernte EiB-Azubis stehen regelmäßige Schulungen wie zum Beispiel ein jährliches Training im Fahrsimulator an. Zur Funktionsausbildung Triebfahrzeugführer Mit der Funktionsausbildung zum Tf bei der DB erwerben die Teilnehmer einen international anerkannten Lokführerschein. Quereinsteiger mit diesem Berufsziel sind außerdem mindestens 20 Jahre alt, bringen einen Schulabschluss sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung mit und verfügen über die entsprechende körperliche Tauglichkeit sowie psychologische Eignung. Vermittelt werden Kenntnisse zum Bahnbetrieb, den Betriebsregeln, Rangieren sowie weitere Themen wie Stressbewältigung und Konfliktvermeidung. Ein weiterer Bestandteil ist die Baureihenausbildung. Die Funktionsausbildung zum Tf schließt mit einer schriftlichen, mündlichen und fahrpraktischen Prüfung zum Eisenbahnfahrzeugführer Führerscheinklasse A (für Rangierfahrten) oder B (Zugfahrten im Personen- und Güterverkehr) ab. Diese werden von anerkannten und zertifizierten Prüfer des Eisenbahnbundesamtes (EBA) abgenommen. Allein auf dieser Grundlage ist der Einstieg bei der DB und anderen Verkehrsunternehmen möglich. Zur Funktionsausbildung Fahrdienstleiter Fahrdienstleiter sorgen für den pünktlichen, reibungslosen und sicheren Ablauf des Personen- und Gütertransports im Schienenverkehr. Die Teilnehmer der Funktionsausbildung beschäftigen sich zunächst in einem Einführungslehrgang mit den Grundbegriffen des Bahnbetriebes. Sie erlernen die Betriebsverfahren zur Durchführung von Zugfahrten im Regelbetrieb und die Bedienung der Stellwerke für Zugfahrten einschließlich der entsprechenden Betriebsverfahren. Zu den Voraussetzungen zählen mindestens ein Hauptschulabschluss sowie die körperliche Tauglichkeit und psychologische Eignung. Die Funktionsausbildung schließt mit einem Prüfungszertifikat ab. Herausgeber: Deutsche Bahn AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation und Marketing Oliver Schumacher Dagmar Kaiser Sprecherin Personal Tel. 030 29761196 [email protected] deutschebahn.com/presse 11/2016 ES/DK 2/2