Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 4.3 282 Empirische Beobachtungen In obigem Modell betrachteten wir den Fall eines konstanten Preisaufschlags. Die entscheidende Frage ist, ob der Markup mit der Produktion steigt (pro-zyklisch) oder sinkt (anti-zyklisch). Bei pro-zyklischen markups würden die Unternehmensgewinne bei einem Produktivitätsanstieg ansteigen und den Beschäftigungsanstieg dämpfen. Bei antizyklischen markups würde der E¤ekt von angebotsseitigen Impulsen auf die Beschäftigung verstärkt. Die empirische Evidenz ist nicht eindeutig, da nicht allein die Preisaufschläge eines Produktionssektors relevant ist, sondern der gesamtwirtschaftliche Markup. Dieser läß t sich jedoch nicht direkt beobachten. Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 283 Auf der Grundlage der oben beschriebenen Theorie läß t sich allerdings mit Hilfe beobachtbarer Größ en, z.B. mit t = v 0 ytI At=( ct nt ), der markup und seine Korrelation zur Produktion bestimmen. Auf diesem Weg …nden beispielsweise Gali, Gertler und Lopez-Salido (2007) einen stark anti-zyklischen Markup. Die Korrelation von Markup und Output beträgt 0:77. Anhand der empirischen Evidenz kann man nicht erkennen, was die Ursache eines variierenden Markups ist. Zu diesem Zweck untersuchen Bilbiee, Ghironi und Melitz (2006) das Verhalten von Pro…ten und Marktzutritten. In einer Expansion steigen die Pro…te der Firmen (prozyklische Pro…te). Ausserdem kommt es in Expansionen zu vermehrten Marktzutritten. Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 284 Darüber hinaus ist das Timing der Marktzutritte interessant: Marktzutritte häufen sich bevor Pro…te und Ouput steigen. Deshalb kann man folgern, dass Marktzutritte in Erwartung steigender Pro…te erfolgen. 4.4 Kurzfristige Schwankungen Es soll nun analysiert werden, ob das in diesem Kapitel vorgestellte Modell die empirischen Beobachtungen erklären kann. Wir unterscheiden den Fall einer konstanten und einer variablen Elastizität. Als Auslöser einer konjunkturellen Schwankung wird ein (positiver) Produktivitätsshock betrachtet. Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 4.4.1 285 Konstante Elastizität Betrachten wir zunächst die im letzten Abschnitt bestimmte vereinfachte Modellversion. Die Firmenzahl ist unabhängig von der Produktivität, mt = (1 )=( F ). Zwischen der Firmengröß e und dem Markup besteht ein negatives Verhältnis, ytI = F At=( 1) (siehe 155). Eine steigende Produktivität erhöht also die Produktion je Firma, während die Firmenzahl konstant bleibt. Die Nullgewinnbedingung verlangt hier eine steigende Firmengröß e, da der Reallohn durch den Produktivitätsanstieg steigt (siehe 130) und sich somit die Fixkosten erhöhen. 286 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 µt ε/(ε-1) µt = (FA*t/ yIt) +1 µt = (FAt/ yIt) +1 yIt yIt* Produktivitätsanstieg im Fall konstanter Elastizität. yIt Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 4.4.2 287 Variable Elastizität Betrachten wir nun die in (129)-(135) betrachtete allgemeine Version des Modells. Angenommen, die Elastizität "t fällt mit zunehmender Firmengröß e, so dass der e ytI steigt, @ t=@ytI > 0. Markup t = " "t 1 mit der Firmengröß t Ein solcher Zusammenhang könnte man dadurch begründen, dass eine zunehmende Produktvarietät durch Marktzutritt (und damit ein sinkender Output je Firma @ytI =@mt < 0) zu einer Senkung des Markups führt. Ein Anstieg der Produktivität führt zu einer Ausweitung der Produktion innerhalb der Firmen und somit zu einer Erhöhung des Markup, so dass die Pro…te (ceteris paribus) steigen. Die Nullgewinnbedingung impliziert, dass diese Pro…te durch Marktzutritte sofort ausgenutzt werden. Dieser E¤ekt wirkt sich senkend auf die Firmengröß e (=Produktion pro Firma) aus. 288 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 µt µt = εt(yIt)/(εt(yIt) - 1) µt* µt µt = (FA*t/ yIt) +1 µt = (FAt/ yIt) +1 yIt yIt* yIt Produktivitätsanstieg im Fall variabler Elastizität. Im Gleichgewicht führt der Anstieg der Produktivität zu einer Ausweitung der Produktion der existierenden Firmen sowie zu Marktzutritten. Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 289 Vergleich mit empirischer Evidenz Das Modell mit konstanter Elastizität weist weder prozyklische Marktzutritte noch prozyklische Pro…te auf. Auch ist der Markup konstant. Das Modell mit variabler Elastizität ist konsistent mit der Evidenz von prozyklischen Marktzutritten. Die Pro…te sind allerdings in jeder Periode null, so dass das Modell keine prozyklischen Pro…te aufweist. In der Version mit variabler Elastizität wäre der Markup – im Gegensatz zum empirischen Befund – prozyklisch. Im Folgenden wird versucht, die Beobachtung von prozyklischen Marktzutritten, prozyklischen Pro…ten und antizyklischen Markups zu erklären. Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 4.5 290 Firmeneintritte und prozyklische Pro…te Zuerst wird das Modell von Bilbiie, Ghironi und Melitz (2006) vorgestellt, welches prozyklische Markteintritte und prozyklische Pro…te durch Markeintrittskosten erklären kann. Wir unterstellen weiterhin Einzelhändler, die die di¤erenzierten Zwischengüter yi;t zu einem Gut yt bündeln. Die Produzenten der Zwischengüter besitzen Marktmacht und agieren unter monopolistischer Konkurrenz, wobei die Anzahl der Zwischengüter-Produzenten wiederum endogen ist. Im Gegensatz zum vorherigen Abschnitt werden nun Markteintrittskosten unterstellt. Firmen treten dann in den Markt ein, wenn die gegenwärtigen und zukünftig erwarteten Pro…te die Markteintrittskosten übersteigen. 291 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Die Änderung der Firmenanzahl lässt sich wie folgt beschreiben: mt = (1 )(mt 1 + mE;t 1); (160) wobei mE;t die in Period t entwickelten neuen Produkte /Firmen bezeichnet. Annahmegemäßdauert es eine Periode bis eine neue Firma die Produktion aufnehmen kann. Vereinfachend wird ein exogener Marktaustritt mit einer konstanten Austrittsrate angenommen Haushalte P1 tu(c ; n ), wobei für den Perit t t=0 1+ nt 1+ angenommen wird. Haushalte maximieren ihren Lebensnutzen odenutzen die Form u(ct; nt) = ln ct 292 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Die Haushalte halten Anteile xt an den Zwischengüter…rmen. Diese Anteile werden zum Preis vt gehandelt und führen zu Dividenden dt. Die Budgetrestriktion lautet ct + vt(mt + mE;t)xt+1 = wtnt + (1 )(dt + vt)mtxt Die Konsum/Freizeit-Entscheidung und das Investitionsverhalten sind durch die folgenden Bedingungen erster Ordnung beschrieben wt = ctnt ; und vt = (1 )Et ( ct ct+1 ) (vt+1 + dt+1) ; wobei (160) verwendet wurde. Einzelhändler Einzelhändler aggregieren Zwischengütern yit mit der Produktionsfunktion yt = Z m "=(" 1) t (" 1)=" yit di 0 293 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Die Pro…te der Einzelhändler sind gegeben durch ytPt sich die Nachfragebedingung R mt 0 Pityitdi, wodurch yit = (Pit=Pt) " yt und der Preisindex Pt = (161) R mt 1 " 1=(1 ") P di ergeben. 0 it Produzenten Es existiert ein Kontinuum von Produzenten mit Masse mt. Diese Anzahl ist zeitvariabel, da es Marktein- und -austritte gibt. Güter werden nur mit Arbeit hergestellt, wobei Fixkosten vernachlässigt werden, yit = Atnit; und At die Produktivität der Arbeitsstunden in der Güterproduktion misst. 294 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Da Produzenten maximieren ihren Gewinn PPit yit t wählen und die Nachfrage (161) berücksichtigen max Pit Pit Pt ! " Pit yt Pt wt yAit , wobei sie den Preis Pit t wt At ! Die Bedingung erster Ordnung lautet Pit = " " wt Pt 1 At so dass alle Produzenten den konstanten Preisaufschlag = " " 1 > 1 verwenden. Firmeneintritte Produktentwickler kreieren unter vollkommener Konkurrenz neue Produkte /Firmen mE;t mit folgender Technologie mE;t = AtnE;t 295 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Gewinnmaximierung max vtmE;t wtnE;t führt zu der Markteintrittsbedingung Firmenwert = Eintrittskosten : vt = wt=At Gleichgewicht Wir betrachten ein symmetrisches Gleichgewicht, in dem alle Produzenten sich identisch verhalten, identische Preise setzen, identische Mengen verkaufen und identische Beschäftigungsmengen einsetzen yit = ytI ; Pit = PtI ; nit = nIt 1=(" 1) Der Preisindex der Endgüter sinkt mit der Firmenanzahl Pt = PtI mt , da die nominalen Kosten mit mt sinken. Daraus folgt, dass der relative Preis mit der Firmenanzahl steigt: 1=(" 1) PtI =Pt = mt 296 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 wt yAit , die als Dividenden ausgeschüttet Die Pro…te der Produzenten, PPit yit t t werden, sind ebenfalls identisch. Mit dem Preisaufschlag und mit den Einzelhändlerpro…ten, ytPt mtPtI ytI = 0, ergibt sich dt = 1 = 1 1 PtI I y " Pt t " 1 ct " mt " Die Beschäftigung im Sektor der Produktentwickler ergibt sich aus mE;t = AtnE;t, während die Beschäftigung im Produktionssektor sich aus der aggregierten Produktionsfunktion ytI = AtnIt ablesen lässt. Die aggregierte Produktion lautet yt + vtmE;twobei yt = ct gilt und vtmE;t die Investitionen in neue Firmen misst. Das für das Bruttonationaleinkommen yt = wtnt + dtmt gilt, folgt ct + vtmE;t = wtnt + dtmt. 297 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Das Gleichgewicht besteht aus Zeitpfaden fct, nt, vt, dt, wt, mt, mE;t, PtI =Ptg1 t=0 , die die folgenden Bedingungen erfüllen wt = ctnt vt = (1 vt = )Et wt At dt = 1 PtI =Pt = " " 1 " " wt 1 At ( ct ct+1 (vt+1 + dt+1) ct mt 1=(" 1) PtI =Pt = mt mt = (1 )(mt 1 + mE;t 1) ct + vtmE;t = wtnt + dtmt für Startwerte m 1,mE; 1 und fAtg1 t=0 . ) 298 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Table: Selected moments (Source: Bilbiie et al., 2006) Variable X GDP C I N st.dev.(X) Data BGM RBC 1.18 1.63 1.89 1.35 0.71 0.61 5.30 6.83 4.09 1.79 1.01 0.67 stdevX /stdevGDP Data BGM RBC 1 0.74 0.44 0.44 2.93 4.18 2.95 0.99 0.62 0.48 autocorr(1st) Data BGM RBC 0.84 0.69 0.72 0.80 0.75 0.79 0.87 0.67 0.71 0.88 0.67 0.71 corr(X,GDP) Data BGM RBC 1 0.88 0.95 0.94 0.80 0.99 0.99 0.88 0.98 0.97 Bilbiie, Ghironi und Melitz (2006) untersuchen nun die Wirkungen eines temporären Produktivitätsshocks unter folgender Kalibrierung: = 0:025, = 0:5, " = 3:8, = 0:99, = 0:95, wobei der Persistenz-Parameter des AR(1) Technologieprozesses ist. Die Simulation dieses Modells liefert Momente makroökonomischer Größ en, die mit (trendbereinigten) empirischen Momenten vergleichen werden können. Die Tabelle zeigt, dass das BGM-Modell diesbezüglich erfogreicher ist, als ein Konjunkturmodell ohne Marktmacht (RBC). Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 299 In Reaktion auf einen Produktivitätsanstieg steigen der Konsum als auch die Investitionen in neue Produkte vtmE;t, um dem Haushalt einen höheren Konsum auch in den folgenden Perioden zu ermöglichen. Dies entspricht dem Anstieg an Investitionen in einem RBC-Modell. Die Markteintritte erhöhen den relativen Preis PtI =Pt und damit den Firmenwert vt, während die Pro…te dt mit der gestiegenen Nachfrage steigen. Im Gleichgewicht steigen somit die Firmeneintritte sowie die Pro…te mit der Produktion. Das Modell generiert somit prozyklische Firmeneintritte und prozyklische Pro…te. Allerdings erklärt es keinen antizyklischen Markups. Dies wäre mit anderen Präferenzen (z.B. translog) möglich. Im nächsten Abschnitt wird ein alternativer Erklärungsversuch unternommen. 300 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Konsum Firmeneintritte Masse an Firmen 0.8 6 0.8 0.6 4 0.6 0.4 2 0.4 0.2 0 0.2 0 0 10 20 30 -2 0 Profite 10 20 30 0 0 Beschäftigung 0.8 0.6 10 20 30 Reallohn 0.8 1 0.6 0.8 0.4 0.6 0.2 0.4 0 0.2 0.4 0.2 0 0 10 20 30 -0.2 0 10 20 30 0 0 10 20 30 Impuls-Antworten auf einen Produktivitätsschock im BGM06-Modell Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 4.6 301 Oligopolistische Konkurrenz Der folgende Abschnitt präsentiert das Modell von Colcagio und Etro (2010), welches das Modell von Bilbiie, Ghironi und Melitz (2006) um die Marktform der oligopolistischen Konkurrenz erweitert. Bei oligopolistischer Konkurrenz ist die strategische Interaktion der wenigen Anbieter zu berücksichtigen. Konkret bedeutet dies im vorliegenden Modell mit Bertrand-Wettbewerb, dass die preissetzenden Firmen den Ein‡uss ihrer Preissetzung auf den Preisindex in ihr Gewinnmaxmierungskalkül einbeziehen. Ziel des Abschnittes ist es zu demonstrieren, dass ein solches Modell in der Lage ist, prozyklische Firmeneintritte, prozyklische Pro…te UND antizyklische Markups zu erklären. Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Detrended variables and NBER recessions (Source: Colcagio und Etro, 2010) 302 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 303 Modellstruktur Es existiert eine Vielzahl von Sektoren (die Masse ist normalisiert auf 1), indexiert mit k. Innerhalb jedes Sektors gibt es eine abzählbare Anzahl von Firmen mt, die jeweils die Menge cit eines di¤erenzierten Vorproduktes herstellen. Innerhalb des Sektors herrscht oligopolistischer Preiswettbewerb. Die Vorprodukte werden mit einer CES Technologie zu einem Sektorgut ckt gebündelt (mit Elastizität "). Die Sektorgüter werden ebenfalls mit einer CES Technologie zu einem Endkonsumgut ct gebündelt (mit Elastizität "k ). Das Haushaltsproblem ist unverändert im Vergleich zum vorherigen Kapitel, ebenso die Dynamik der Firmenentritte und die Annahme exogener Firmenaustritte. 304 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Endprodukte Einzelhändler aggregieren Sektorgüter ckt mit der Produktionsfunktion ct = !" =(" 1) Z 1 k k ("k 1)="k dk ckt 0 Die Pro…te der Einzelhändler sind gegeben durch ytPt als die Nachfrage für das Sektorgut ergibt R1 0 Pktcktdk , so dass sich ckt = (Pkt=Pt) "k ct Zur Vereinfachung wird eine Substitutionselastizität von "k = 1 verwendet: cktPkt = Ptct 305 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Sektorgüter Sektorspezi…sche Vorprodukte ckit werden von Einzelhändlern gebündelt und unter vollständigem Wettbewerb an der Endgüterproduzenten verkauft. Das Sektorgut ckt wird mit abzählbar vielen Vorprodukten produziert 0 1"=(" 1) m kt X (" 1)=" @ A ckt = ckit i=1 Die Pro…te der Einzelhändler sind gegeben durch cktPkt m kt X Pkitckit i=1 und führen zur Nachfragebedingung ckit = (Pkit=Pkt) " ckt 306 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 In einem symmetrischen Gleichgewicht sind alle Sektoren identisch, so dass der Index k vernachlässigt werden kann. Da auß erdem die Masse an Sektoren auf Eins normiert ist, gilt ct = ckt, Pkt = Pt, mkt = mt und damit cit = Pit Pt ! " ct und für den Preisindex Pt1 " = mt X Pit1 " i=1 Produzenten Jede Firma i in Sektor k produziert mit folgender linearen Produktionstechnologie (beachten Sie, dass wir aufgrund der Symmetrieannahme den Index k weglassen können). cit = Atnit 307 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Die nominalen marginalen Kosten betragen daher Wt=At, wobei Wt den Nominallohn bezeichnet. Die Firma i wählt den Preis Pit um ihren Gewinn dit = (Pit Ptwt=At)cit zu maximieren. Mit der Nachfragefunktion und dem Preisindex erhält man dit = (Pit Wt=At)Pit "Ptct Pmt 1 " P i=1 it wobei Wt = Ptwt der nominale Lohnsatz ist und die Konsumausgaben Ptct als gegeben betrachtet werden. Im Gegensatz zur Marktform der monopolistischen Konkurrenz berücksichtigt die Firma den Ein‡uss ihrer Preissetzung auf den Preisindex. 308 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Gewinnmaxmierung führt zu folgender Bedingung erster Ordnung Pit " Pit , " P t 1 " " (Pit Wt=At) Pit " 1 Ptct m P i=1 it (1 ")Pit " (Pit Wt=At) Pit "Ptct " (Pit P t 1 " 2 ( m P i=1 it ) Wt=At) Pit " 1 = (1 ")Pit " (Pit (PtI ) " " PtI ! (1 Wt I " 1 (Pt ) = At ! Wt " mt = (1 At PtI 1 + "(mt 1) wt , = Pt (" 1)(mt 1) At , mtPtI PtI # ") PtI Wt=At) Pit " Pmt 1 " P i=1 it Unter der Symmetrieannahme gilt Pit = PtI : " =0 Wt At mt(PtI )1 " ")(PtI ) " PtI Wt At ! (PtI ) " 309 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 1+"(m 1) Für den variablen Markup t = (" 1)(mt 1) gilt t " @ t < 0, lim t = 1, und lim = "!1 mt!1 t @mt " 1 d.h. er sinkt mit der Anzahl der Firmen mt. Das Gleichgewicht fct, nt, vt, dt, wt, mt, mE;t, t, PtI =Ptg1 t=0 besteht somit im Vergleich zum BGM06-Modell aus einer zusätzlichen endogenen Größ e t. Es ist neben den bekannten Bedingungen wt = ctnt vt = (1 vt = wt=At )Et f(ct=ct+1) (vt+1 + dt+1)g 1=(" 1) PtI =Pt = mt mt = (1 )(mt 1 + mE;t 1) ct + vtmE;t = wtnt + dtmt 310 Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 durch folgende neuen Bedingungen gekennzeichnet: dt = 1 1 t ! ct mt wt t At 1 + "(mt 1) = t (" 1)(mt 1) PtI =Pt = Colcagio und Etro (2010) untersuchen die Wirkungen eines temporären Produktivitätsshocks unter folgender Kalibrierung: = 0:025, = 0:5, = 0:99, = 0:9, wobei der Persistenz-Parameter des AR(1) Technologieprozesses ist Die folgende Abbildung (aus Colcagio und Etro, 2010) zeigt Impuls-Antworten für zwei verschiedene Werte der Substitutionselastizität (hier mit statt mit " bezeichnet). Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 311 Während Pro…te und Eintritte in Reaktion auf einen positiven Produktivitätsschock – wie bei BGM06 – steigen, sinkt der Markup eindeutig. – Diese Reaktion ist bei einer größ eren Substitutionselastizität, die die Marktmacht der Produzenten reduziert, stärker ausgeprägt. Die endogene Reaktion des Markups verhält sich entgegengesetzt zur Produktion. Die Modellversion mit oligopolistischem Preiswettbewerb ist also in der Lage prozyklische Firmeneintritte, prozyklische Pro…te und antizyklische Markups zu erklären. Macroeconomics of Market Imperfections, WS 2012/13 Technology shock under Bertrand competition (Source: Colcagio und Etro, 2010) 312