Vortragsmanuskript zum Arbeitstreffen Rhythmusforschung in Öschelbronn Version 14.10.99 Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Ein interdisziplinärer und interkultureller Ansatz zur Erforschung der Herzrhythmik Henrik Bettermann Abteilung für Klinische Forschung Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke gefördert durch die WELEDA AG Adresse: Dr. rer. nat. Henrik Bettermann Abteilung für Klinische Forschung Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke Gerhard-Kienle-Weg 4, D-58313 Herdecke Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag 2 Zusammenfassung Die Wahrnehmung musikalischer Rhythmen und die Wahrnehmung der Zeit stehen in einem direkten Zusammenhang. Das Erleben musikalischer Rhythmen wird von den Psychologen als ein unmittelbares und intensives Gegenwartserlebnis gewertet. Durch aktives oder passives Musizieren von Rhythmen bieten sich dem Menschen Möglichkeiten zum direkten Zugang zu seiner zeitlichen und rhythmischen Organisation. Insbesondere in Afrika hat ein u.a. polychrones Zeitempfinden eine große Vielfalt polyrhythmischer Musikkompositionen hervorgebracht, bei denen komplexe Melorhythmen vielschichtig miteinander verwoben werden. Musikalische Rhythmen dienen in afrikanischen Gemeinschaften oft zur Kommunikation mit der geistigen Welt, sie sind die Sprache der Ahnen. In der Physiologie bilden sich Herzschlag und Atmung auf der musikalischen Zeitskala ab. Diese beiden elementaren physiologischen Rhythmen aus der rhythmischen Mitte des Menschen rahmen die oben beschriebene psychologische Gegenwart förmlich ein. Musikalische Rhythmen vermitteln zwischen Vergangenheit und Zukunft, so wie Atmung und Herzschlag zwischen Körper und Geist (oder auch Gewachsenem und Werdendem) vermitteln. Eine Verbindung beider Funktionen scheint naheliegend. In vielen Kulturen der Welt und insbesondere in Afrika gilt es als selbstverständlich, daß musikalische Rhythmen ein künstlerischer und wohltuender Ausdruck von Puls und Atmung sind. Auch in Europa wurde bis in das 19. Jahrhundert hinein eine musikalische Pulsdiagnostik betrieben, die erst durch Aufkommen der Sphygmographie unpopulär wurde und dadurch schnell in Vergessenheit geriet. Bis heute wird durch keine wissenschaftliche Studie die Verbindung zwischen den Rhythmen des Herzens und der Musik nachprüfbar offenbart. Aus diesem Grund wurde in der Forschungsabteilung am Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke eine Studie durchgeführt, in der nach musikalischen Strukturen bzw. Rhythmuspatterns in der zeitlichen Änderung der menschlichen Herzfrequenz gesucht wurde. Die Analyse geschah auf der Basis der Afrikanischen Musik- bzw. Jazztheorie, der Kombinatorik und der Nichtlinearen Dynamik (Chaostheorie). Eine erstaunliche musikalische Rhythmisierung des Herzschlages konnte vor allen Dingen während des Nachtschlafes festgestellt werden. Das entwickelte Verfahren bietet über die mathematische Musteranalyse hinaus die Möglichkeit, die Variationen der Herzfrequenz (Herzfrequenzvariabilität) hörbar und musikalisch erlebbar zu machen. Die Interpretation des Herzfrequenzverhaltens als perkussives oder tonales Klangereignis stellt außer dem dargebotenen Erlebnis auch eine ganz neue Analysetechnik dar. Oft hört das Ohr die rhythmischen Strukturen in Zeitreihen besser heraus, als sie das Auge oder aber auch komplizierte mathematische Verfahren erkennen können. © H. Bettermann 1999 3 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Einleitung Ich möchte meinen Vortrag mit einem Zitat von Gunther Hildebrandt einleiten: "Wenn man bedenkt, daß das Fach Rhythmik mit seiner musikalisch-pädagogischen und musikalisch-therapeutischen Zielrichtung bereits in den ersten Jahren unseres Jahrhunderts begründet wurde, ist es zumindest verwunderlich, daß sich bis zum heutigen Tage keine wesentlichen Berührungen mit den Ergebnissen der modernen biologischen und medizinischen Rhythmusforschung (Chronobiologie) ergeben haben." [Hildebrandt G. Biologische Rhythmen im Menschen und ihre Entsprechungen in der Musik. In: Berger L. Musik, Magie & Medizin - Neue Wege zu Harmonie und Heilung. Junfermann Verlag, Paderborn 1997] Gunther Hildebrandt drückt zu Recht seine Verwunderung über diesen Mißstand aus. Ergänzend läßt sich sogar feststellen, daß nicht nur die Chronobiologie von dem Versäumnis betroffen ist, sondern daß auch die moderne Zeitreihenanalysis bis heute musikalisch-rhythmische Phänomene in lebenden Organismen vollständig ignoriert. Das einleitende Zitat gibt mir darüber hinaus Anlaß zu zwei weiteren Anmerkungen: 1. Die moderne Naturwissenschaft und insbesondere die Physik, als dessen Botschafter wir uns im Rahmen dieses Arbeitstreffens verstehen, bedient sich seit vielen Jahren einer großen Vielfalt an Methoden, um die komplexen, vielschichtigen und oft chaotischen Rhythmen der Natur zu erfassen. Diese Methoden sind nur in einem sehr begrenzten Maße in die Chronobiologie eingeflossen. Eine rein chronobiologische Betrachtung von oszillierenden Systemen der Natur ist daher nicht ausreichend. Darüber hinaus bietet die Erforschung lebendiger Rhythmen die Möglichkeit, mehrere wissenschaftliche Disziplinen miteinander zu verbinden und somit im wahren Sinne interdisziplinär zu arbeiten, wie ich in diesem Vortrag demonstrieren möchte. 2. Bei der Berücksichtigung der musikalischen Natur des menschlichen Organismus stützt sich Gunther Hildebrandt im Wesentlichen auf die Gesetzmäßigkeiten der musikalischen Harmonik (und nicht der Rhythmik). Er kommt auf diesem Wege zu beachtenswerten Ergebnissen, die die harmonikale Funktionsordnung des Menschen von der Phänomenologie der Musik her beleuchten. Ich verwende den Begriff rhythmische Funktionsordnung absichtlich nicht, denn konkrete musikalisch rhythmische Aspekte tauchen in der mir bekannten Hildebrandt-Literatur nur in Randbemerkungen auf. Dies mag daran liegen, daß die von Hildebrandt verwendeten musiktheoretischen Rhythmusbegriffe, wie Tempo, Metrik, Takt und Agogik dem europäischen Kulturraum entspringen und nach meiner Meinung auch nicht dazu geeignet sind, komplexere rhythmische Vorgänge adäquat abzubilden. © H. Bettermann 1999 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag 4 Musikalischer Rhythmus und Mensch Musikalische Rhythmen haben eine zentrale, herausragende Bedeutung für den Menschen. Zwei Gründe sind hierfür maßgeblich: 1. die gemeinsame Zeitbasis mit Herzschlag und Atmung, die mit ihren physiologisch dominanten Rhythmen eine zentrale Rolle im Gesamtspektrum physiologischer Funktionen spielen und den Bereich der hochfrequenten Oszillationen des neuronalen Informationssystems mit dem Frequenzband der niederfrequenten Schwingungen des Stoffwechselund Bewegungssystems verbinden. 2. der Bezug zur Zeitwahrnehmung des Menschen: Zeiträume bis 4 Sekunden werden insbesondere durch Musik und deren Rhythmen intensiv als Gegenwart erlebt. Musikalische Rhythmen stehen somit in enger Beziehung zur psychologischen Gegenwart und versetzen den Menschen unmittelbar in das Jetzt. Sie dienen als Vermittler zwischen Vergangenheit und Zukunft. Atmung und Herzschlag hingegen vermitteln zwischen Körper und Geist oder zwischen Gewachsenem und Werdendem. Sie bilden das musikalische Element in der Organisation des Menschen. In vielen Kulturen der Welt und insbesondere in Afrika werden musikalische Rhythmen als ein künstlerischer und wohltuender Ausdruck von Puls und Atmung interpretiert. Die Vorliebe für einen komplexe vielschichtige musikalische Rhythmik (s.u.) basiert möglicherweise u.a. auf einer ausgeprägten Wahrnehmungsfähigkeit der physiologischen Polyrhythmik; sie wird aber auch als Konsequenz eines polychronen Zeitempfinden gewertet. Diese genannten Eigenschaften bzw. Bezüge zum Menschen zeichnen die musikalische Rhythmik in besonderer Form gegenüber allen anderen Rhythmen der Natur aus. © H. Bettermann 1999 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag 5 Der Rhythmusbegriff Die Vielfalt der verschiedenen Rhythmusbegriffe in der Literatur erlaubt keine einheitliche Begriffsbestimmung. Um so wichtiger erscheint es mir, für die eigene Arbeit eine handhabbare und möglichst allgemeingültige Definition zu formulieren (s.u.). • Rhythmus (gr. rhythmos) heißt die taktmäßige und abgemessene Bewegung, bei der im Wechsel miteinander in gleichen Zeitabständen gleiche Zustände oder Vorgänge wiederkehren. [Kirchner F. Wörterbuch der philosophischen Grundbegriffe] • Rhythmus (rhythmos, Fließen) ist in einer Fortbewegung (einer materiellen oder einer Tonbewegung) die regelmäßige Wiederkehr bestimmter, gleichartiger Momente, Phasen, Zustände. [Eisler R. Wörterbuch der philosophischen Begriffe] • Rhythmus ist die sinnfällige Gestaltung des zeitlichen Verlaufs von Klangereignissen. [Mayers Enzyklopädie] • Rhythmus ist die Ordnung in einer zeitlichen Folge (temporal succession). Wahrgenommene Rhythmen (z.B. des Herzens oder des Walzers), in denen die Ordnung als Gestalt vorliegt, stehen im Gegensatz zu induzierten Rhythmen (z.B. der Gezeiten, des Tages oder der Jahreszeiten), in denen die Ordnung auf der Basis von Erfahrung und Erinnerung rekonstruiert wird. [Fraisse P Time and rhythm perception, 1978] • Rhythmus ist die Architektur des Seins. Er ist die innere Dynamik, die ihm Form gibt, er ist der reine Ausdruck der Lebenskraft. Rhythmus ist der Impuls, der Bewegung erzeugt, er ist eine Kraft, die uns durch die Sinne an der Wurzel unseres Seins erfaßt. Rhythmus ist Stofflichstes und Ideellstes zugleich: Linie, Fläche, Form und Farbe in Architektur, Plastik und Malerei; Akzent in Dichtung und Musik; Bewegung im Tanz. Im selben Maße, wie er sich durch unsere Sinne verkörpert, erleuchtet er den Geist. [Senghor L. L'esprit de la civilisation ou les lois de la culture Négro-Africaine, 1956] Die Spannbreite in Form und Inhalt ist groß. Sie reicht von der starren und naturfernen Einengung des Begriffs durch Kirchner bis hin zu der allgemeinen und auf afrikanischer Lebensphilosophie beruhenden Begriffsbeschreibung durch Senghor, dem Philosophen und ersten Präsidenten des Staates Senegal. In den Enzyklopädien wird oft nur auf den musikalischen Rhythmusbegriff eingegangen. Meine pragmatische Begriffsbestimmung lautet wie folgt: Rhythmus ist die regelmäßige (quasizyklische) Wiederkehr ähnlicher Strukturen in Zeit oder Raum. [Bettermann H] © H. Bettermann 1999 6 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Das musikalische Rhythmuskonzept auf der Grundlage der Rhythmusperzeption Die elaborierteste Form eines Rhythmuskonzeptes bietet die moderne Forschung zur Rhythmusperzeption und -kognition. Sie beschränkt sich zwar auf die systematische Beschreibung ausschließlich wahrnehmbarer Rhythmen (im Gegensatz zu den induzierten Rhythmen, s.o.), erhält aber durch die Verwendung allgemeiner Klassifikationsschemata ein großes Maß an Übertragbarkeit, auch auf den Bereich außerhalb der unmittelbaren Wahrnehmbarkeit. Eine aus mathematischer, physiologischer und auch interkultureller Sicht sinnvolle Gliederung ergibt sich durch die basale Unterscheidung von Rhythmusmustern in 'patterns of time' und 'patterns in time'. Das folgende Diagramm veranschaulicht die Systematik auf der Basis des Patternkonzepts. Western: patterns of time symmetric (regular) patterns, one rhythmic line, one stable perceived meter Non-Western: asymmetric (irregular) patterns, multiple rhythmic lines multiple unstable meters (polymeter) binary patterns fast rate: perceived as alternative patterns of time patterns in time melodic (frequency or intensity) patterns inherent patterns (Africa) melodic meter ? polyrhythm patterns of time and in time: melorhythm rhythm variation: swing melodic rhythm movement and emotion 'Patterns of time' sind, wie der englische Begriff schon sagt, Strukturen oder Muster aus der Zeit. Ereignisse immer gleichen Charakters (z.B. nicht akzentuierte Trommelschläge) finden in ungleichen Zeitabständen statt und formieren eben diese Muster. 'Patterns in time' (Muster in der Zeit) sind Zeitstrukturen, die durch unterschiedliche Ereignisse (z.B. Töne unterschiedlicher Tonhöhe oder unterschiedlich akzentuierte Trommelschläge) in gleichen Zeitabständen entstehen. Musikalische Rhythmik bedient sich beider Formelemente, wobei in den verschiedenen Kulturen der Welt unterschiedlich von den einzelnen Elementen Gebrauch gemacht wird. © H. Bettermann 1999 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag 7 Interessant erscheint mir außerdem, daß die Rhythmusperzeptologie drei verschiedene Dimensionen des Rhythmuserlebens beschreibt, jede mit einer eigenen 'rating scale' versehen, um das Erleben im musikalisch/rhythmischen Experiment zu quantifizieren: Kognition: z.B. einfach – komplex Emotion: z.B. erregend – beruhigend Bewegung: z.B. antreibend – zurückhaltend (z.B. durch Antizipation oder Verzögerung) © H. Bettermann 1999 8 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Zeitsignaturen – Notationsformen und Beispiele Zeitreihenanalysis, Elektrophysiologie, Musiktheorie und Musikpsychologie verwenden vergleichbare Formen zur schriftlichen Fixierung zeitlicher Strukturen oder Signaturen, und sie unterscheiden alle zwischen den oben beschriebenen 'patterns of time' und 'patterns in time'. Das folgende Schema der unterschiedlichen 'Notationsformen' veranschaulicht das große Maß an Gemeinsamkeit. 1. patterns of time • Ereignis-Zeitreihe (event time series) X.X.X..X.X.. 101010010100 1 3 5 8 10 Positionsdarstellung binäre Positionsdarstellung Positionsphasendarstellung (im Zyklus) ¦M¦M¦L ¦M¦ Impaktnotation R-Zacken im EKG • Ereignisdistanz-Zeitreihe (post-event or inter-event time series) 22323 Distanzdarstellung ¤ ¤ ¤˜ ¤ ¤˜ Gestaltnotation 900 RR-Tachogramm (in msec) 850 800 0 2 4 6 8 10 2. patterns in time • Zeitreihe 12345566665 symbolische Zeitreihe ¤¤¤¤¤¤¤ isochrone Melodie Potentialverlauf des EKG © H. Bettermann 1999 9 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Afrikanische Musik Warum ist das afrikanische Musikkonzept zur Schaffung eines musikalischen Verständnisses rhythmischer Phänomene im lebenden Organismus besser geeignet als das europäische? Die Antwort ergibt sich aus der Tatsache, daß in den meisten afrikanischen Musikstilen die rhythmische Komplexität einen höheren Stellenwert hat als die melodische. Melorhythmische Vielschichtigkeit, rhythmischer Kontrast und die Möglichkeit der Kommunikation durch musikalische Rhythmen stehen im Vordergrund der afrikanischen musikalischen Komposition. Durch das Heranziehen der afrikanischen Musiktradition kann deswegen ohne Umweg (über die Harmonik) eine musikalische Interpretation komplexer rhythmischer Lebensprozesse gelingen. Ohne auf die umfangreiche Theorie zur afrikanischen Musik eingehen zu können, seien die wichtigsten Elemente und Begriffe dieser Theorie kurz genannt: • • • Kompositionsprinzipien: melorhythmische Komplexität, rhythmischer Kontrast und strenge Zyklizität Kompositionstechnik: polyrhythmisches Weben Musiktheoretische Begriffe: Elementarpulsation, Zyklus, Formzahl (Pulszahl), Impulszahl, Pattern, Timeline Pattern (s.u.), Beat, Offbeat-Phrasierung, Kreuzrhythmus, Interlocking, inhärente Rhythmen Greift das Konzept der klassischen und zeitgenössischen europäischen Musik im Wesentlichen auf Techniken der Rhythmik zurück, um mit den Gesetzen von Harmonik und Metrik eine anspruchsvolle Melodik zu entwickeln, so kann man in der afrikanischen Musik als wesentliches Element das melorhythmische Pattern ausmachen, welches mit dem Werkzeug des polyrhythmischen zyklischen Webens in eine anspruchsvolle Poly-Melorhythmik verarbeitet wird (siehe Schaubild). Musikalische Rhythmen erhalten in afrikanischen Gemeinschaften sogar oft spirituelle Bedeutung, denn sie dienen zur Kommunikation mit der geistigen Welt, und sie sind die Sprache der Ahnen. Europa: Harmonik Metrik Rhythmik Afrika: Elementarpulsation Patterns Zyklen Weben Melodik PolyMelorhythmik © H. Bettermann 1999 10 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Timelines in Afrikanischer Musik – Omele und Inyimbo Ein wesentliches Element der afrikanischer Musik sind die 'Timeline Patterns' oder kurz 'Timelines'. Dies sind fast immer Patterns mit geradzahliger Formzahl (Anzahl der Elementarpulse in einem Zyklus). Häufige Formzahlen sind 8, 12, 16, 24, 32 und 36. Timelines erfüllen eine ähnliche Funktion wie der Takt in der europäischen Musik, sie sind die Richtschnur anhand derer sich das musikalische Ensemble orientiert. Sie werden oft auf einem hellen Gegenstand gespielt (z.B. auf einer Glocke, deswegen manchmal auch der Name Glockenmuster) und dienen vom Anfang bis zum Ende eines Musikstückes durch strenge zyklische Wiederholung allen am Musikgeschehen Beteiligten (Tänzern und Musikern) als zusammenhaltendes Orientierungsmuster. Timelines sind die klassischen 'patterns of time'. Das folgende Beispiel zeigt die beiden wohl häufigsten Timelines afrikanischer Musik. Es handelt sich um zwei komplementäre 12-Puls-Muster. Das eine mit 5 und das andere mit 7 Schlägen (Impulsen). Die Darstellung in der europäischen Notationsform verdeutlicht, daß der Zeitwert eines Elementarpulses in diesem Fall einer 16tel Note entspricht. Die Besonderheiten der beiden Muster sind 1. deren Komplementarität (die Pausen des einen Musters fallen auf die Schläge des anderen Musters und umgekehrt) und 2. eine versteckte mathematische Eigenschaft, die beide Muster als die jeweils komplexesten 12:x-Muster im Rahmen einer auf der Kombinatorik basierenden Rhythmusklasifizierung auszeichnet, auf die ich aber aus zeitlichen Gründen nicht näher eingehen kann. Abb. 1 ¤ 12:5 12:7 : ¤ ¤ ¤ ¤˜ ¦ ¤ ¤ ¤ ¤˜ Inyimbo ¦ ¤ X . X . X . . X . X . . 1 0 1 0 1 0 0 1 0 1 0 0 : Omele Im nächsten Schritt soll das Klassifikationsschema aller 'patterns of time' (mit Formzahlen von 3 bis 8) vorgestellt werden. Es wurde die binäre Positionsdarstellung gewählt. Im Sinne der Nichtlinearen Physik handelt es sich dabei um eine 2-komponentige symbolische Dynamik. © H. Bettermann 1999 11 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Rhythmusklassifikationsschema In Tab. 1 finden sich alle binären Muster oder Patterns mit den Formzahlen 3 bis 8 wieder. Die Klassifikation ist eng verwandt mit der Rhythmusklassifikation von Rudolf Derler, die von Alfons Dauer weiterentwickelt und 1988 in Jazzforschung – Jazz Research veröffentlicht wurde. Die insgesamt 8+16+32+64+128+256 = 504 Kombinationsmöglichkeiten der Symbole 0 und 1 (musikalisch z.B. als Pause und Schlag zu interpretieren) wurden auf 42 rhythmisch relevante Äquivalenzklassen reduziert. Dies geschah nach den folgenden Redundanzprinzipien (Originalzitat aus der im November erscheinenden Publikation): "The first step was to exclude patterns containing only beats or rests (altogether 12). The remaining patterns were combined according to the following two redundancy principles: All patterns, which are identical after rotation (= transposition [Derler]), were merged to pattern classes. µ(class) is the number patterns belonging to one pattern class (= rhythm amount [Derler]): e.g. class(011) = class(110) = class(101); µ(011) = 3. In Table 1 all pattern classes are listed in the order of their decimal code of their smallest binary representative (= basic pattern [Derler]). Additionally, complementary pattern classes resulting from the permutation of 1s and 0s were merged to one class. In Table 1 complementary classes (also with their smallest binary representative) are in the same line and have the same class number except for the sign." Als erstes fallen Muster aus dem Rhythmusschema heraus, die nur aus Schlägen oder Pausen bestehen (insgesamt 12). Dann werden alle Muster zu einer Klasse zusammengefaßt, die durch Rotation (Transposition: z.B. 011 → 101 → 110) auseinander hervorgehen. Die Anzahl der Muster einer Klasse wird durch die Größe µ(class) angegeben. Im dritten Schritt können die Mustermengen vereint werden, deren Muster komplementär zueinander sind (z.B. 011 → 100). In der Tabelle sind komplementäre Klassen in den Zeilen gegenübergestellt und haben bis auf das Vorzeichen die gleiche Klassennummer. In der Tabelle wurden alle Musterklassen in der Reihenfolge ihres Dezimalwertes (code) des kleinstmöglichen binären Repräsentanten (Grundmuster) aufgeführt. Das vorgestellte Rhythmusschema soll nun im Folgenden zur Klassifikation von Herzschlagrhythmen dienen. Diese Art der musikalischen Pulsklassifikation hat eine lange Tradition (vgl. Abb. 2, Klassifikationsschema des Jesuiten A. Kircher von 1650) und reicht bis in das 3. Jahrhundert v. Chr. zurück. Erst im 19. Jahrhundert wurde sie durch die damals aufkommende sphygmographische Pulsdiagnostik, die den gemessenen exakten Zahlenwert des Pulses in den Vordergrund stellte, vollständig abgelöst und bis heute nicht wieder aufgegriffen. © H. Bettermann 1999 12 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Tab. 1 class code µ pattern class code µ pattern f Gauss 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 1 1 3 5 1 3 5 1 3 5 7 9 11 21 1 3 5 7 9 11 13 19 21 1 3 5 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 37 43 45 51 85 3 4 4 2 5 5 5 6 6 6 6 3 6 2 7 7 7 7 7 7 7 7 7 8 8 8 8 8 8 8 8 4 8 8 8 8 8 8 8 8 4 2 001 0001 0011 0101 00001 00011 00101 000001 000011 000101 000111 001001 001011 010101 0000001 0000011 0000101 0000111 0001001 0001011 0001101 0010011 0010101 00000001 00000011 00000101 00000111 00001001 00001011 00001101 00001111 00010001 00010011 00010101 00010111 00011001 00011011 00100101 00101011 00101101 00110011 01010101 -1 -2 -3 -4 -5 -6 -7 -8 -9 -10 -11 -12 -13 -14 -15 -16 -17 -18 -19 -20 -21 -22 -23 -24 -25 -26 -27 -28 -29 -30 -31 -32 -33 -34 -35 -36 -37 -38 -39 -40 -41 -42 3 7 (3) (5) 15 7 11 31 15 23 (7) 27 13 (21) 63 31 47 15 55 29 23 27 43 127 63 95 31 111 61 47 (15) 119 59 87 29 55 39 91 53 (45) (51) (85) 3 4 0 0 5 5 5 6 6 6 0 3 6 0 7 7 7 7 7 7 7 7 7 8 8 8 8 8 8 8 0 4 8 8 8 8 8 8 8 0 0 0 011 0111 0011 0101 01111 00111 01011 011111 001111 010111 000111 011011 001101 010101 0111111 0011111 0101111 0001111 0110111 0011101 0010111 0011011 0101011 01111111 00111111 01011111 00011111 01101111 00111101 00101111 00001111 01110111 00111011 01010111 00011101 00110111 00100111 01011011 00110101 00101101 00110011 01010101 1.22 0.88 1.12 2.12 0.52 0.81 1.86 0.26 0.49 1.28 0.56 1.55 1.68 3.41 0.11 0.26 0.74 0.32 1.01 1.15 1.14 1.48 2.94 0.04 0.13 0.36 0.17 0.54 0.62 0.65 0.16 0.64 1.02 1.94 0.76 0.96 1.03 2.47 2.58 2.53 1.46 5.60 © H. Bettermann 1999 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag 13 Abb. 2: Musikalische Pulsklassifikation um 1650 (aus Kümmel WF. Musik und Medizin. Verlag Karl Alber 1977) © H. Bettermann 1999 14 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Rekonstruktion und Klassifikation binärer Herzschlagrhythmen Im nächsten Schritt soll demonstriert werden, wie der Puls, d.h. insbesondere die Veränderung des Pulses, in eine binäre Form und damit in eine musikalisch interpretierbare Rhythmik übertragen werden kann. Um Mißverständnissen vorzubeugen: nicht der einzelne Herzschlag wird musikalisch interpretiert, sondern die Veränderung der Schlagdauer über 3 – 8 Herzschläge. Die binäre Kodierung geschieht auf einfachem Wege in der folgenden Form: bei Pulsbeschleunigung wird der Herzschlag mit einer 1 kodiert bei Pulsverlangsamung wird der Herzschlag mit einer 0 kodiert Dies sei an dem folgenden Beispiel inklusive Bestimmung der Rhythmusklasse für verschiedene Fenstergrößen demonstriert: Abb. 3 m=3 m=4 m=5 m=6 m=7 m=8 100 Class 1 1001 Class 3 10011 Class 6 100110 Class 13 1001100 Class 22 10011001 Class 41 m=3 m=4 m=5 m=6 m=7 m=8 001 Class 1 0011 Class 3 00110 Class 6 001100 Class 9 0011001 Class 22 00110010 Class 36 symbolic sequence 1 0 0 1 1 0 0 1 0 differential RR tachogram -11 15 9 -42 -22 19 19 -38 10 RR tachogram (ms) 851 840 855 864 822 800 819 838 800 810 R trigger Eine detailliertere Beschreibung der gesamten Methodik findet der Leser/Hörer in der im Druck befindlichen Publikation. © H. Bettermann 1999 15 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Tagesverlauf der Rhythmusausprägung Zunächst möchte ich die Ausprägung rhythmischer Herzschlagmuster an einem Einzelbeispiel (Probandin 23 aus der Cardiodoronstudie) demonstrieren. Das unten abgebildete Diagramm gibt die Häufigkeit (h) wieder, mit der die Muster der einzelnen Musterklassen (insgesamt 42) im Tagesverlauf auftreten. Ein Grauskalenwert von 2 z.B. bedeutet, daß die zugehörigen Muster doppelt so häufig auftreten, wie für normalverteilte binäre Zufallswerte zu erwarten wäre. Weiterhin wurde die Rhythmusausprägung (Pattern Predominance PP) berechnet. Grob gesagt entspricht diese dem Kontrast des unten abgebildeten Graustufen-Häufigkeitsdiagramm im vertikalen Schnitt (näheres dazu in der Publikation). Abb. 4 CZ023B 3 001 0001 0011 0101 00001 00011 00101 000001 000011 000101 000111 001001 001011 010101 0000001 0000011 0000101 0000111 0001001 0001011 0001101 0010011 0010101 00000001 00000011 00000101 00000111 00001001 00001011 00001101 00001111 00010001 00010011 00010101 00010111 00011001 00011011 00100101 00101011 00101101 00110011 01010101 2.5 2 1.5 1 0.5 0 12 15 18 21 0 3 6 12 15 18 21 0 3 6 10 8 PP 6 4 2 0 © H. Bettermann 1999 16 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Probandin 23 gab während der EKG-Aufzeichnung zu Protokoll, daß sie zwischen 15.15 Uhr und 16.00 Uhr sowie zwischen 21.30 Uhr und 5.32 Uhr geschlafen habe. Beide Schlafzeiträume sind in der Abb. 4 durch den Kontrastwechsel der Häufigkeiten deutlich zu erkennen. Tagsüber sind alle Muster eher gleich häufig, nachts und in Ruhe hingegen treten einige Muster bei ihr mit einer Ausprägung von PP = 8.2 sehr deutlich hervor. Den größten Kontrast weist das Muster 41 (00110011) auf. Es schwankt in seiner relativen normierten Häufigkeit zwischen h = 0.28 (19-20 Uhr) und h = 16.3 (0-1 Uhr). Der letzte Wert weist auf eine überhäufige 4:1-Kopplung zwischen Puls und Atmung im Nachtschlaf hin (s.u.). Rhythmik durch Phasenkopplung Einige der in Tab. 1 zusammengestellten Rhythmusmuster können auftreten, wenn eine der Herzperiodendynamik modulierend überlagerte harmonische Schwingung mit dem Herzschlag phasenkoppelt. Abb. 5 veranschaulicht diesen Vorgang anhand einer 7:2-Kopplung. In Tab. 2 sind die den Kopplungsverhältnissen zuordbaren Musterklassen zusammengestellt. Die stärkste Modulation erfährt der Herzschlag bekanntlich durch die Atmung, deren Frequenz in Ruhe beim erwachsenen Menschen im Mittel in einem Verhältnis von 1:4 zur Herzfrequenz steht. Da auch die Phasenkopplung zwischen Herzschlag und Atmung beim ruhenden Menschen mehrfach nachgewiesen wurde, war zu erwarten, daß gerade die Muster mit Kopplungsverhältnissen nahe 4:1 (z.B. 1:3, 1:5, 7:2, 9:2) vermehrt auftreten. Um diese Hypothese zu überprüfen, wurden die Musterklassen noch einmal neu gruppiert (s. Tab. 3). Abb. 5 ← 0 → 1 → 1 ← 0 ← 0 → 1 1/0 © H. Bettermann 1999 17 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Tab. 2 3:1 3:2 3:3 3:4 3:5 → → → → → 101 011 111 101 011 4:1 4:2 4:3 4:4 4:5 → → → → → 1001 0101 0011 1111 1001 5:1 5:2 5:3 5:4 5:5 → → → → → 11001 10101 01011 00111 11111 7:1 7:2 7:3 7:4 7:5 → → → → → 1110001 1001101 1010101 0101011 0110011 8:1 8:2 8:3 8:4 8:5 → → → → → 11100001 10011001 10100101 01010101 01001011 9:1 9:2 9:3 9:4 9:5 → → → → → 111100001 110011001 101101101 101010101 010101011 6:1 6:2 6:3 6:4 6:5 → → → → → 110001 101101 010101 011011 000111 10:1 10:2 10:3 10:4 10:5 → → → → → 1111000001 1100111001 1001001101 1010110101 0101010101 Tab. 3 class physiological phase locking 4, 14, 42 1, 12 3, 41 6 7 11 22 23 40 2, 32 38 10 2:1 3:1 4:1 5:1 5:2 6:1 7:2 7:3 8:3 musical rhythms 3/4 meter 4/4 meter AS8 2×3 polyrhythm AS8: asymmetric 8-pulse pattern © H. Bettermann 1999 18 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Ergebnisse Mit der oben beschriebenen Methode wurden 192 24h-EKGs aus der Cardiodoron II-Studie retrospektiv ausgewertet (jeweils 2 aufeinander folgende Baseline-EKGs von 96 Probanden). Ziel war es herauszufinden, 1. welche rhythmischen Musterklassen in einem Kollektiv gesunder Probanden in Ruhe bevorzugt auftreten und 2. ob die Bevorzugung einzelner Musterklassen eine individuum-spezifische Eigenschaft ist. Zur Beantwortung der Fragen wurde die nächtliche Schlafphase von 1 bis 5 Uhr ausgewertet. Bei den Probanden, die zu dieser Zeit nicht geschlafen haben, wurde das Auswertungsintervall entsprechend korrigiert. 1. überrepräsentierte Rhythmen Die erste Fragestellung wird durch Tab. 4 beantwortet. In ihr ist für jede Musterklasse aus Tab.3 die Gesamtzahl der registrierten nächtlichen Stundenintervalle mit erhöhter Häufigkeit und erhöhter Musterstabilität (s. Publikation) angegeben. Bei 5 Probanden konnten weder bei Aufzeichnung A noch bei Aufzeichnung B entsprechende Muster registriert werden. In den Herzschlagfolgen der verbleibenden 91 Probanden bilden sich gemäß Tab. 4 die 4:1Kopplungsmuster mit einem Anteil von 35% bevorzugt aus, gefolgt von den 7:2- (19%), 3:1(17%), 5:1- (15%), 6:1- (12%) und 8:3-Kopplungsmustern (5%). Aber auch das 4/4-TaktMuster, welches sich nicht durch Kopplung erklären läßt, ist in 41 Stundenintervallen überrepräsentiert. Alle anderen Muster sind seltener zu finden, sie können aber im Einzelfall trotzdem eine größere Bedeutung haben. 2. individuelle Reproduzierbarkeit von Rhythmen Zur Beantwortung der zweiten Frage wurde in Abb. 6 die individuelle Anzahl der nächtlichen Stundenintervalle mit ausgeprägter musikalischer Herzrhythmik für Tag A gegen Tag B aufgetragen. Der Zahlenwert im Diagramm entspricht der Anzahl der Probanden bei denen die durch den Zahlenwert markierte Kombination auftrat. Rechts oben befindet sich der Korrelationskoeffizient, der ein Maß für die intraindividuelle Reproduzierbarkeit ist. Alle Muster bis auf das 2:1- und das 4/4-Takt-Muster sind mit Korrelationskoeffizienten > 0.6 in hohem Maße reproduzierbar. Dies deutet auf eine recht große individuum-spezifische Häufung dieser Muster in der Herzrhythmik hin. Tab. 4 2:1 originals 8 surrogates 179 3:1 total analyzed 5:1 5:2 6:1 7:2 7:3 8:3 4/4 AS8 other 130 275 121 14 96 145 2 37 41 9 138 784 0 0 0 0 0 0 0 0 784 0 4:1 0 0 © H. Bettermann 1999 19 Vortrag: Musikalische Rhythmen im menschlichen Herzschlag Abb. 6 2:1 3:1 r = -0.027 4 4 3 3 2 2 1 3 0 86 0 1 1 1 2 3 5:1 4 1 3 2 1 2 1 3 1 1 0 62 4 1 0 1 2 1 2 1 0 80 2 1 0 1 2 1 2 1 2 3 1 1 2 2 4 1 2 2 2 2 1 1 3 1 1 5 1 2 1 1 0 34 3 3 1 0 1 2 3 1 1 2 1 2 3 6:1 4 4 2 4 1 3 1 3 3 1 r = 0.6 4 1 3 1 2 4 1 2 1 1 3 1 2 2 5 2 0 69 1 3 0 52 3 3 1 1 0 1 2 0 1 2 3 4 3 4/4 4 2 AS8 r = 0.29 4 r = 0.76 4 1 3 3 1 2 2 1 3 1 0 73 5 0 1 4 4 1 4 1 7:2 r = 0.89 3 2 3 10 0 1 1 5 1 r = 0.84 2 2 4 2 3 1 63 2 1 2 0 3 8:3 4 4 1 3 3 5 2 2 1 1 1 4 r = 0.7 1 1 1 r = 0.83 1 1 4:1 r = 0.82 1 1 3 1 1 2 3 1 2 1 4 1 1 0 87 0 1 1 1 2 3 4 ECG A Publikation BETTERMANN H; AMPONSAH D; CYSARZ D; VAN LEEUWEN P Musical rhythms in heart period dynamics - A cross-cultural and interdisciplinary approach to cardiac rhythms. Am J Physiol 1999, in press Download demnächst unter www.scientific-african.de © H. Bettermann 1999