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Spatzenquartett begeisterte die Zuhörer
KULTUR In der Franziskaner-
kirche gab’s bei Museumstag
musikalischen Hochgenuss.
Irgendwie ist es schade, dass
bei Kirchenkonzerten der spontane
Applaus des Publikums verpönt ist.
Andererseits ist das aber auch gut, weil
so die innige Stimmung des Konzerts
nicht unterbrochen wird. Da haben
die vier Herren vom „Spatzenquartett“
bei ihrer Programmaufstellung zum
Internationalen Museumstag am
Sonntag in der Franziskanerkirche eine salomonische Lösung gefunden:
vier Liedblöcke plus Zugaben – dazwischen jeweils Raum für wärmsten Beifall. Ebenso war da auch Platz für die
Geschichte der Klosterkirche der Franziskaner, anschaulich dargebracht von
Christian Hopfner.
In einer Zeit des „höher, schneller,
weiter“ ist selbst der Superlativ oft
schnell gebraucht, ob es nun zutrifft
KELHEIM.
Das Regensburger „Spatzenquartett“ begeisterte die Zuhörer mit ihrem Gesang in der Franziskanerkirche.
Foto: Vetter
oder nicht. Das Konzert des „Spatzenquartetts“ aus Regensburg ist der Prädikate „besonders“ oder „beeindruckend“ würdig.
Vier ausgezeichnete Stimmen und
ein Programm, das Anspruch und Ohrgängigkeit vereinte – das war ein Konzert der Extraklasse.
Das „Spatzenquartett“, ein Vokalquartett von ehemaligen Regensburger Domspatzen, ist seit vielen Jahren
im Namen der Musik in der ganzen
Welt unterwegs. Wer die vier beim
Gastspiel in der Franziskanerkirche
gehörte hatte, wusste, was kam, und
wer die Spatzen zum ersten mal erleb-
te, hörte es schnell: Da erklangen vier
hervorragende Stimmen im ehrwürdigen Kirchenschiff. Nicht umsonst hat
das Quartett zahlreiche Auszeichnungen bekommen. Die Interpretationen
von zeitgenössischen Komponisten in
allen vier Blöcken waren ein wahrer
musikalischer Leckerbissen für die
Kelheimer Konzertbesucher.
Das außergewöhnlich umfangreiche Repertoire vom Gregorianischen
Gesang bis Gospels ist Markenzeichen
des Ensembles. Die Zuhörer fühlten
sich sowohl bei der geistlichen Passion
oder bei dem Block „Das Hohe Lied der
Liebe“, aber ebenso bei der „Laudi alla
Vergine Maria“ und auch bei den „Traditional Spirituals“ bestens aufgehoben. Ob allein als Quartett ob Choral
oder eher populär wie bei den zwei Zugaben „O sole mio“ oder „The Lion
King“ – es war ein Ohrenschmaus, der
in der Franziskanerkirche erklang und
für den es am Schluss einen frenetischen Applaus gab. (eav)
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