- 2016 - Internet World Business

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E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK
43205
INTERNET WORLD Business
AUSGABE 18/16 29. AUGUST 2016
ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL
www.internetworld.de
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E-Commerce-Vermarkter
So funktioniert
Marketing Automation
S. 18
Immer mehr E-Commerce-Spezialisten setzen nicht auf etablierte
Vermarkter, sondern entwickeln
eigene Konzepte. Eine Exklusivumfrage zur Dmexco macht deutlich,
wie sich die wichtigsten Akteure
im Markt positionieren – und was
S. 20
sie sich davon erhoffen.
App Store Optimization
Welche App
liegt vorn?
S. 32
Foto: Shuttertock / Jaaak
Neue Serie
Foto: Fotolia / Julien Eichinger
Spitzenplätze im Visier
Der Stellenmarkt für
Internet-Fachkräfte
S. 44
oder unter internetworld.de/stellenmarkt
Das digitale Gipfeltreffen
Lebensmittelhandel
Amazon plant „Project X“
Die Dmexco 2016 wird größer als jemals zuvor – und besetzt neue Themen
Ein ehemaliger China-Schnellimbiss
in Seattle soll als Basis für „Project X“
herhalten, einen Drive-in-Schalter, an
dem Amazon-Kunden zuvor im Web
bestellte Lebensmittel mit dem Auto
abholen können. Derzeit, so schreibt
das US-Blog „Geekwire“, wird die
rund 900 Quadratmeter große Immobilie im Stadtteil Ballard umgebaut.
Wenn sie fertig ist, sollen dort rund 15
Mitarbeiter die Kunden bedienen.
ünf Hallen, über 950 Aussteller, mehr
als 550 Speaker – und vermutlich über
50.000 Besucher: Die Dmexco 2016, die am
14. und 15. September auf dem Kölner
Messegelände stattfindet, wird eine große
Sache, so viel ist sicher.
Auf den ersten Blick ist das nichts Neues.
Seit der Erstauflage im Jahr 2009 hat die
Messe für Online-Marketing Jahr für Jahr
zweistellig zugelegt. Der Erfolg scheint
dem Team um die Dmexco-Chefs Frank
Schneider und Christian Muche förmlich
zuzufliegen. Doch was wie ein Selbstläufer
aussieht, ist in Wirklichkeit Ergebnis eines
beharrlichen Feilens am Konzept. Das
begrenzte Feld der Online-Werbung hat
die Dmexco längst verlassen. Jahr für Jahr
entdeckt sie neue Themen, vom Internet
of Things bis zur künstlichen Intelligenz.
Ein Beispiel dafür ist die Computerplattform „Watson“ von IBM (siehe auch Seite
36). Und der Event wird immer internationaler: Rund 50 Prozent der Aussteller
kommen aus dem Ausland.
In diesem Jahr wird der Kongress um zwei
Formate erweitert, die Motion Hall und die
Experience Hall. Vor allem Letztere verspricht spannende Einsichten, denn hier
werden neue Technologien erlebbar.
Für die Internet-Wirtschaft ist die Dmexco
längst ein Pflichttermin, egal ob Vermarkter, Dienstleister, Publisher oder Agentur.
Was Sie vor Ihrem Besuch in Köln wissen
◼
müssen, lesen Sie ab Seite 8.
E-Commerce
Online-Marketing
Technik
Foto: Fotolia / Maura Satchell
Foto: Dmexco
F
Viel los am Rhein: Verglichen mit dem Vorjahr wird die Dmexco 2016 wohl in allen
Belangen wachsen – und leerer wird’s bestimmt auch nicht werden
Click & Collect: Amazon baut in
Seattle einen Autoschalter
Mobile Advertising
Anteil der Mobile-Plattformen an den
ausgespielten Ad Impressions weltweit
Apple
50,6 %
Samsung
Erfolg mit Quengelware
Die dunkle Seite
Freude am Bezahlen
Einige Online-Händler testen aus dem stationären Handel bekannte Mitnahmeartikel, um den Warenkorbwert zu steigern,
wandeln dabei aber auf einem schmalen
Grat zwischen Service und Penetranz. S. 12
Mehr als die Hälfte des globalen WebTraffics kommt aus Quellen, die weder
sichtbar noch messbar sind. Trotzdem
ignoriert die Marketing-Branche den
S. 26
Trend Dark Social.
Mit bequemen Zahlungslösungen und
innovativen Zusatzservices wird Bezahlen
für die Kunden zu einem angenehmen
Erlebnis. Das stärkt die Kundenbindung
S. 34
und das Image.
29,3 %
Werbeumsätze im Programmatic Advertising
Sony
5,4 %
HTC
1,7 %
Die Hälfte aller mobilen Ad Impressions findet auf iOS-Geräten statt
INTERNET WORLD Business 18/16
Quelle: Opera Mediaworks
Mobile Insights, Netzwerk-Report Q2/2016
269
390
577
Mio. €
in 2014
Mio. €
in 2015
Mio. €
in 2016*
Die Nettoumsätze bei Programmatic Advertising in
Deutschland steigen unaufhaltsam
INTERNET WORLD Business 18/16; Quelle: BVDW; *Prognose
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München
Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt
3%
Huawei
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der Dinge und Industrie 4.0 die IT-Welt
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INHALT
18/16
INTERNET WORLD Business
Inhalt
SCHWERPUNKT
TECHNIK
Showtime in Köln
International und vielseitig: die Dmexco 2016
8
Welche App liegt vorn?
Besser ranken durch App Store Optimization 32
Freude am Bezahlen
Payment-Lösungen als Marketing-Tool
E-COMMERCE
Erfolg mit Quengelware
Konzepte für Impulskäufe im Online-Shop
12
Reifen mit Delikatessen
Das Investitionskonzept von Delticom
14
„Das Rennen ist in vollem Gange“
Erfolgskonzept: Mydays und 7 Commerce
16
Wirklich nur per Brief?
Kündigung von Verträgen im Netz
Leadgenerierung mit Inbound Marketing
Neue Serie: Einstieg in Marketing Automation 18
ONLINE-MARKETING
Spitzenplätze im Visier
Umfrage unter E-Commerce-Vermarktern
20
Die dunkle Seite
Dark Social und die Marketing-Branche
26
Freuen Sie sich unter anderem auf:
Für ein schöneres Erlebnis
Baustelle Customer Experience Management 38
íCurt Simon Harlinghausen,
CDO EMEA Starcom Germany
íKolja Kleist, Director Customer and
Brand Management bei Burda Forward
RUBRIKEN
Dienstleisterverzeichnis
39
Termine
43
íNadine Berger, Head of Digital Business
bei Toyota Deutschland
íProf. Dr. Georg Herbst, Digital Brand Lab
Personalien
43
Stellenmarkt
44
Impressum
45
Szene
45
Meinung
46
30
Foto: Fotolia / Wavebreak Media Micro
Foto: Fotolia / Macrovector
CONTENT
MARKETING
Natürlich kommt auf der Social Media Conference auch
der Networking-Gedanke nicht zu kurz: Alle Teilnehmer
sind herzlich zum gemeinsamen Get-together am ersten
Veranstaltungstag ab 19 Uhr eingeladen.
Die Fachkonferenz wird von INTERNET WORLD Business
präsentiert. Leser der Zeitschrift profitieren daher von
Sonderkonditionen. Mit dem Code SMC16iwb sparen Sie
bis zu 170 Euro und können schon ab 320 Euro (Ein-Tagesticket, Preis zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen.
26
12
íArne Henne, SMB Program Manager
EMEA bei Facebook
4
Shopping-Grüße aus New York
Personalisierte Videos als Performance-Push 28
Betrug zwecklos
So testet Cornetto die Treue von Paaren
34
Foto: Shutterstock / Andreiuc88
KNOW-HOW
Seien Sie dabei auf der Social Media Conference (SMC), der
führenden Konferenz zum Thema Social Media. Am 26. und
27. September 2016 dreht sich in Hamburg zwei Tage lang
alles um die Themen Social Media und Content Marketing.
Watson als Shop-Assistent
Personalisierung durch künstliche Intelligenz 36
Update
17
3
Social Media Marketer:
auf nach Hamburg!
MEETS
29. August 2016
34
Das aktuelle Programm, alle Referenten und
die Anmeldung online unter:
www.socialmediaconference.de
Social Media
Facebook:
facebook.com/internetworld.de
Xing:
INTERNET WORLD Business
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@internet_world
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Menschen in diesem Heft
Christian Geyer
Der CEO des Search-Targeting-Spezialisten Nano Interactive glaubt,
dass sich die Dmexco mittelfristig zu
einem deutschen Cannes entwickeln
wird. Motto: mehr Glamour, mehr
10
Aufwand, mehr Gigantismus.
Andreas Prüfer
Der Vorstandsvorsitzende des
Reifenhändlers Delticom überraschte
mit Übernahmen im Food-Bereich.
Sein Ansatz: Suchmaschinenmarketing für Reifen und Champagner
unterscheidet sich nur marginal. 14
Claas van Delden
Der Geschäftsführer des strategischen Investment-Arms der ProSieben-Sat1-Gruppe, 7 Commerce,
setzt auf zufriedene Kunden. Sie sind
das Kernelement des Erfolgs im
Transaktionsgeschäft.
16
Carolin Thomass
Die Projektleiterin Mobile Payment
bei Payback blickt in eine Zukunft,
die von mobilen Devices bestimmt
wird. Wenn der Handel mithalten
möchte, muss er ebenfalls mobile
34
Dienstleistungen anbieten.
Marilies Rumpold-Preining
Die Commerce-Verantwortliche für
Deutschland, Österreich und die
Schweiz bei IBM erklärt im Interview,
wie Online-Shops von der Kombination der Daten des Supercomputers
36
Watson profitieren können.
Karl Krainer
Der Gründer der „Gedankenfabrik“
mahnt in seinem Kommentar an,
dass die Europäer nicht nur ins Silicon Valley schauen dürfen. Mit dem
chinesischen BAT-Trio entsteht eine
46
neue Macht im Osten.
UPDATE
INTERNET WORLD Business
Business Accounts
bei Instagram
Seit rund einem Monat bietet
Instagram in Deutschland Business Accounts an. Wir sprachen
mit Helge Ruff, Geschäftsführer
der Münchner Social-MediaAgentur 1-2-social, welche
Vorteile ein Business-Account
bringt, was bei der Erstellung
eines Kontos wichtig ist und
wie man überhaupt in den Genuss eines solchen Accounts
kommt.
Instagram bietet jetzt auch
Business Accounts in Deutschland an. Wie funktioniert der
Umstieg?
In der Regel bekommen die
Nutzer gleich beim Aufruf der
App eine entsprechende Benachrichtigung. Geschieht das
nicht, müssen die Nutzer in
den Einstellungen des
Accounts über den Punkt „in
Business Profil umwandeln“
gehen.
Welche Vorteile bringen die
Business Accounts für Marken
mit sich?
Der Hauptvorteil des BusinessProfils ist sicherlich der Statistikbereich, denn bisher war
es nicht möglich, Genaueres
über seine Nutzer und die Performance von Posts zu erfahren. Im Statistikbereich sind
verschiedene Kennzahlen der
letzten sieben Tage zu sehen,
darunter Impressionen von
Posts, Reichweite, Interaktion
der User und Ähnliches.
Außerdem können Anzeigen
ab sofort direkt aus der App
geschaltet und an die gewünschte Zielgruppe ausgesteuert werden.
Worauf sollte ich beim Erstellen des Business Accounts
achten?
Die Umstellung ist noch nicht
für alle User möglich, daher
kann es sein, dass man eventuell noch etwas Geduld aufbringen muss.
Der virtuelle Wal wirkte so echt,
dass einige Passanten zurückwichen
E-COMMERCE-LOGISTIK
Ziel sei, dass das Paket zum Kunden finde, nicht umgekehrt. (dz)
Amazon Locker in
Deutschland
ZALANDO
Amazons Antwort auf die Packstation von DHL ist da: In Kooperation mit dem britisch-niederländischen Ölmulti Shell will der
E-Commerce-Riese seine eigenen
Paketschließfächer namens Amazon Locker in Deutschland ausrollen. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, sammeln beide Partner
mit anfänglich zehn Stationen an
Münchner Shell-Tankstellen erste
Neue Logistikpläne
An zehn Shell-Stationen
stehen die Automaten
Erfahrungen. Später will Amazon
eine dreistellige Zahl von ShellTankstellen mit den Geräten
bestücken. Ziel des E-CommerceRiesen ist es, unabhängig von Logistikdienstleistern Pakete selbst
zustellen zu können. Die Kunden
können ihre Bestellungen zu den
Automaten umleiten, wenn sie bei
der Zustellung nicht zu Hause
sind. Trotz der Offensive sieht
Amazon seine Schließfächer eher
als Plan B in der Logistik. Oberstes
150 Millionen Euro will sich der
Berliner Modeversender Zalando
zwei neue internationale Logistikzentren in Polen und Frankreich
kosten lassen. „Jetzt ist für uns der
richtige Zeitpunkt, um die nächste
Evolutionsstufe zu starten und
noch stärker auf die lokalen Kundenbedürfnisse einzugehen“, zitiert die „Frankfurter Allgemeine
Zeitung“ Zalandos Logistikchef
David Schröder. Schließlich versende man monatlich mehrere
Millionen Pakete in 15 Länder
Europas und habe allein im vergangenen Jahr über drei Millionen Kunden hinzugewonnen.
Bereits im kommenden Jahr
soll nahe Paris ein neues ZalandoSatellitenlager in Betrieb genommen werden, aus dem die Kunden
in der französischen Hauptstadt
und Umgebung innerhalb von 24
Stunden oder sogar Same Day
beliefert werden können. Allerdings wollen die Berliner dort nur
Ware vorhalten, die in Frankreich
besonders gefragt ist, und Nischenprodukte weiter aus Deutschland
liefern. Noch diesen Monat beginnen außerdem die Bauarbeiten für das neue Logistikzentrum
in Gryfino nahe der polnischen
Großstadt Stettin. Der zusammen
18/16
Fahrerlos: Uber
testet zusammen
mit Volvo in Pittsburgh, USA, selbstfahrende Autos.
Noch allerdings
sitzt ein Uber-Ingenieur hinter dem
Steuer und sammelt Daten.
Der VolvoSUV SC90
kann jetzt
auch ohne
Fahrer
fahren
mit Partner Goodman errichtete
und vom Logistikdienstleister
Fiege betriebene Standort soll
rund 130.000 Quadratmeter Fläche bieten und mehr als 1.000
Mitarbeiter beschäftigen. Kunden
in Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen, aber auch
Deutschland, sollen davon profi(dz)
tieren können.
Foto: Zalando
Q&A
Tempo-Kampagne:
Die Londoner Kreativagentur 3rock
nutzte für die Marke
Tempo im Berliner
Shopping-Center
Alexa einen Magic
Mirror, in dem ein
virtueller Wal um
sich spritzte.
29. August 2016
Foto: Amazon
4
Zalando denkt bei Logistik
jetzt international
bekommen nur noch limitierte,
ungefähre Werte angezeigt. Damit
werden monatliche Suchabfragen
nur noch in den Größenordnungen 0, 1 – 100, 100 – 1K, 1K – 10K
etc. angegeben, was für SEOs zu
ungenau ist, um präzise Vorhersagen treffen zu können. Unklar ist
allerdings noch, wie Google
„geringe Werbebudgets“ definiert
und wie viel Performance-Marketer zahlen müssen, um die Daten
weiterhin in gewohnter Form einsehen zu können.
Der Keyword-Planer ging 2013
als Nachfolger des „Google Keyword Tool“ an den Start. Mit ihm
lassen sich Keywords und deren
Suchvolumen recherchieren. Zudem können neue Kampagnen für
das Suchnetzwerk erstellt oder
bereits vorhandene Kampagnen
(sg)
erweitert werden.
SEM
Keyword Planner
wird kostenpflichtig
Lange gab es Spekulationen, jetzt
scheint klar zu sein: Am Keyword-Planer von Google Adwords wird sich einiges ändern,
was SEOs und Werbungtreibenden nicht gefallen dürfte. Wie
Google-Mitarbeiterin „CassieH“
in einem Forum verkündete, soll
der Planer in seiner bisherigen
Form so nicht mehr einsehbar
sein. Werbungtreibende mit geringem monatlichem Werbebudget
CONTENT COMMERCE
„Schöner Wohnen“
startet Shop
Gruner + Jahr ergänzt seine Einrichtungszeitschrift
„Schöner
Wohnen“ um einen Online-Shop
für Wohnaccessoires und Möbel.
Die Pläne sind ehrgeizig: In vier
Jahren soll der Shop ein Fünftel
bis ein Viertel der Erlöse des Verlagsbereichs „Living“ erzielen.
Zum Start stehen 1.300 Produkte
im Shop zur Verfügung, die bei
Bedarf vom Hersteller selbst ver-
Umsatzentwicklung im
interaktiven Handel
Internet-PurePlayer
2,0 + 30,3 %
1,5
MultichannelVersender
4,7 + 10,1 %
4,2
OnlineMarktplätze
Auf zu neuen Ufern
Der Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz setzt auf Multichannel und verkauft seine Modelle auch im eigenen
Online-Shop. Und auf Amazon.de können jetzt Probefahrten
für die neue E-Klasse vereinbart werden.
6,5 + 7,2 %
6,0
Umsatz Q2 2016 inkl. USt. in Mrd. Euro
Umsatz Q2 2015 inkl. USt. in Mrd. Euro
Die Online-Pure-Player wachsen weiterhin
am schnellsten
INTERNET WORLD Business 18/16
Quelle: BEHV, Stand: August 2016
18/16
18/16
INTERNET WORLD Business
Abgefahren: Forscher am amerikanischen Massachusetts Institute
of Technology (MIT) haben temporäre Tattoos entwickelt, über
die mobile Geräte gesteuert werden können. Die Aufkleber aus
Blattgold können unter anderem
als Schieberegler genutzt werden
oder per NFC die Außentemperatur ans Handy übertragen.
„Schöner Wohnen“ setzt
auf kuratierte Sortimente
schickt werden. „Viele kleine
Schätze, die wir über die Jahre im
Magazin vorgestellt haben, finden
sich hier wieder“, ist auf dem
„Schöner Wohnen“-Blog zu lesen.
Jeden Donnerstag präsentiert das
„Schöner Wohnen“-Team zudem
den „Look für die folgenden sieben Tage“. Den Schritt zum kuratierten Webshop begründet der
Verlag mit der aktuellen Marktentwicklung. Reine E-CommerceAnbieter würden zunehmend auf
Content setzen. „Schöner Wohnen“ wolle andersherum die Zielgruppe von der Information bis
(lm)
zum Kauf begleiten.
SOCIAL MEDIA
Pinterest launcht
Video Ads
Schön und
nützlich sind
die smarten
„Duo Skin“Tattoos
lautlos, aber automatisch ablaufen. Für die Bewegtbildanzeigen
sollen die gleichen TargetingMöglichkeiten gelten wie für die
bisherigen Formate. Zudem können Kunden unter den Spot auch
noch eigene Pins heften und so
zusätzliche Werbeinhalte schalten. Bei der Abrechnung behandelt Pinterest die Promoted
Videos quasi wie herkömmliche
Display Ads: Bezahlt wird über
das „Cost per Thousand“-Modell,
egal ob das Video per Klick abgespielt wurde oder nicht. Erste
Werbekunden sind die TacoMarke Old El Paso und der Kosmetikhersteller Bare Minerals.
Bei der Abrechnung behandelt
Pinterest die Promoted Videos
quasi wie herkömmliche Display Ads: Bezahlt wird über das
„Cost per Thousand“-Modell –
egal ob das Video per Mausklick
abgespielt wurde oder nicht. So
lässt sich das Unternehmen die
Gif-Impressions bezahlen. Bislang sind die Video Ads nur in
Großbritannien und den USA im
(skr)
Einsatz.
FACEBOOK
Pinterest gibt in Sachen Bewegtbild Gas und schließt so zu Konkurrenten wie Snapchat oder
Instagram auf: Das Bildernetzwerk arbeitet an einem eigenen
Video-Player und führt mit seinen
„Pinterest Video Ads“ Gif-ähnliche Werbeeinblendungen ein, die
Schnörkellos: DiorTaschen verkaufen
sich auch außerhalb
von Luxustempeln.
Über den chinesischen
Messaging-Dienst Wechat war ein 3.800 Dollar teures Sondermodell innerhalb weniger
Stunden ausverkauft.
Video-App für
Teenager
Facebook bläst zum nächsten
Angriff auf Snapchat: Mit Lifestage launcht der ZuckerbergKonzern nun eine iOS-App, die
Bezahlte Sichtbarkeit bei Google
ausschließlich für Jugendliche
unter 21 Jahren entwickelt wurde.
Ziel ist es, Schülern bei der Vernetzung mit ihren Klassenkameraden zu helfen. Nutzer sollen
über selbst produzierte Filme am
Leben der anderen teilhaben
können. Bei den jungen Nutzern
kommt die App aber bisher nicht
so gut an wie erhofft. Die Bewertungen im App Store sind mit
höchstens zwei Sternen mau. Das
Urteil der Jugendlichen: Die Bedienung ist zu verwirrend und
kompliziert.
(ks)
FACHKRÄFTEMANGEL
E-Commerce-Kaufmann kommt 2018
Der Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce
wird Realität. Der Handelsverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hat im Bundeswirtschaftsministerium den neuen
Ausbildungsberuf beantragt. Im
Antragsgespräch werden die Eckwerte für das sich anschließende
Neuordnungsverfahren im Bundesinstitut für Berufsbildung
(BIBB) vereinbart. Dazu zählen
unter anderem Berufsbezeichnung, Ausbildungsdauer, Struktur, Vorgaben für die Prüfungen
und der vereinbarte Berufsbildkatalog, aus dem die Sachverständigen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Ausbildungsordnung
und den Ausbildungsrahmenplan
erarbeiten. Parallel entwickelt ein
Arbeitskreis der Kultusminister-
CURATED SHOPPING
Christ setzt auf Kisura
Das Curated-Shopping-Start-up
für Frauen, Kisura, erweitert sein
Sortiment um Schmuck und kooperiert dafür mit der Juwelierkette Christ. Insgesamt können
die Styleberater aus dem Sortiment von Christ mit passendem
Schmuck jedes Outfit für die
Kundin komplettieren. Die Preisspanne richtet sich dabei nach
Budget und Qualitätswunsch der
Kundin. Im Angebot sind aus-
2.790
1.869
Reservierung und Buchungen
24
Abonnements
2014
2015
2016
24
Um detaillierte Antworten und
Informationen zu erhalten
Zahlungsmittel
20
19
16
Shopping-Inspiration
Kleidung
Elektronik
3.576
2.519
1.886
INTERNET WORLD Business 18/16
Google Duo soll einfacher
sein als Hangouts
26
Beschwerdelösung
4.676
3.762
3.031
Die Video-Chat-App „Google
Duo“ steht erst seit wenigen Tagen
in den App Stores und schon jetzt
ist klar: Der neue Service könnte
Konkurrenten wie Skype, Facebook Messenger oder Apple Facetime Marktanteile abjagen: In den
USA ist die App derzeit die am
häufigsten heruntergeladene App
im „Play Store“. Die Nutzerbewertungen sind überraschend positiv.
Im Vergleich zu Google Hangouts soll Duo einfacher zu nutzen
sein und eine bessere Qualität
selbst bei schlechter Verbindung
bieten. Darüber hinaus ist für Duo
kein Google-Konto erforderlich,
die Anmeldung über die Telefon(dz)
nummer reicht.
33
Einkauf von einfachen Produkten
16.265
1.377
996
800
VIDEO CHAT
Google Duo kommt
46
Schnelle Antworten im Notfall
12.292
Spielwaren
Kosmetik
konferenz den Rahmenlehrplan
für den Berufsschulunterricht. Ab
dem 1. August 2018 wird dann
(dz)
ausgebildet.
Wofür Nutzer Chatbots nutzen würden
Komplettsortimenter
4.864
3.555
Will haben, sofort geht mit Wechat
gewählte Kollektionsstücke wie
Ringe, Armreifen und Halsketten von über 27 Marken. „Wir
möchten für unsere Kunden
überall verfügbar sein, und Curated Shopping ist im Rahmen
einer ganzheitlichen Onmichannel-Strategie eine wichtige
Erweiterung“, begründet Alexandra Podeanu, Geschäftsleitung E-Commerce von Christ,
die Zusammenarbeit.
(dz)
„Lifestage“ will Schüler
miteinander vernetzen
5
Die Bedeuung von Google Adwords
als Traffic-Lieferant für OnlineShops nimmt seit Jahren ab
Angabe als Indexwert des SEO-Dienstleisters
Sistrix (höherer Wert = höhere Sichtbarkeit)
Quelle: Aufgesang Inbound Marketing, Stand:
August 2016; Basis: 200 Online-Shops
Teure Einkäufe
App-Konsolidierung (alle sozialen
Apps an einem Ort)
5
4
Jeder dritte Internet-Nutzer in Großbritannien
annien
würde über Chatbots einfache Einkäufe tätigen
INTERNET WORLD Business 18/16
Quelle: eMarketer/Myclever Agency; Basis: Internet-Nutzerr zwischen 18 und 80 Jahren in UK
K
Alle Angaben in Prozent,
Mehrfachnennungen möglich
Foto: Shutterstock / C
Chesky
29. August 2016
UPDATE
6
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
18/16
World Wide Web
Start-up
Packator holt Versandgüter ab
und unterstützt Unternehmen
bei ihren Postdiensten.
Packator-Bote: Abholen,
verpacken, versenden
sagt Walser, „Händlern und
Unternehmen bieten wir mehr
Service.“ Weitere Einnahmequellen sind Kurierdienste
sowie Postservices. Packator
liefert für Händler aus, besorgt die Post eines Verlags,
verpackt und verschickt Tassen und andere Produkte. Das
Start-up organisiert sich und
seine 200 Berliner Boten per
App und online, Kunden buchen die Services ebenfalls
online. Packator startete 2015
in Berlin und expandiert im
Herbst nach München und in
eine weitere Stadt. Mittelfristig steht die Internationalisierung auf dem Plan des Gründertrios. (vs)
FILDERSTADT / DEUTSCHLAND
Leichter fliegen ohne Papier
http://bit.ly/papier-sparen
Das kalifornische Start-up Vidcode will Teenager – und vor
allem Mädchen – für das Programmieren begeistern und
setzt dazu auf Wettbewerbe. Mit dem Messenger Snapchat
rufen die Gründerinnen Schüler/-innen auf, Filter für Snapchat zu programmieren. Die besten Filter, die bis Oktober
entstehen, will Snapchat in seine Software integrieren. (vs)
Kleine Veränderung mit großer Wirkung: Die Hubschrauber
der Deutschen Luftrettung transportieren jetzt 7,5 Kilogramm
weniger, weil Handbücher, Rettungspläne und andere Unterlagen auf Tablets gespeichert wurden. Diese wiegen nur ein
Pfund, das Papier brachte indes acht Kilo auf die Waage. Die
Einsparung hilft pro Flug etwa 10 Liter Kerosin zu sparen. (vs)
LAGOS / NIGERIA
Mobile Hilfe vom Arzt
http://web.kangpe.com/
CHARENTON-LE-PONT / FRANKREICH
Essilor kauft My Optique
http://bit.ly/Optikdeal
Kangpe zieht Investoren an: Das
Start-up aus Lagos bringt online,
per SMS oder App Patienten und
Ärzte für Gesundheitsberatungen zusammen. Der Dienst ist für Patienten
kostenlos, die Gespräche sind vertraulich, praktizierende Mediziner
werden überprüft. Obwohl die Plattform bereits läuft, sucht Kangpe noch
nach einem Geschäftsmodell sowie
nach Investoren. Kangpe wurde 2014
von Femi Kuti, selbst Mediziner, gegründet. (vs)
MOBILE
Google straft Pop-upWerbung ab
Essilor setzt verstärkt auf Online, der französische Hersteller von Brillengläsern
(Umsatz 2016: knapp 7 Mrd. Euro) schnappte sich My Optique und hat dafür angeblich
140 Mio. Euro bezahlt. Das Start-up wurde
2005 in London gegründet, wuchs durch
Zukäufe und verkauft online Sonnenbrillen,
Brillen und Kontaktlinsen in Großbritannien,
Skandinavien und Deutschland. Der Umsatz
lag 2015 bei knapp 65 Mio. Euro. (vs)
sind inzwischen auch für mobile
(skr)
Geräte zugeschnitten.
UNISTER
Google macht Interstitials den
Garaus: Im Januar werden mobile
Seiten, die störende Interstitial
Ads einblenden, abgestraft. Betroffen sind Seiten, deren Inhalte
durch die eingeblendeten Popups komplett überlagert werden.
Auch Interstitials, die vom Nutzer weggeklickt werden müssen,
bevor er auf den angesteuerten
Inhalt zugreifen kann, werden
von Google mit schlechteren
Rankings bestraft, verkündet der
Internet-Riese in seinem Firmenblog.
Darüber hinaus schafft Google
auch die Kennzeichnung „Mobilefriendly“ in seinen mobilen Suchanzeigen ab. Der Grund: 85 Prozent aller Seiten, die über die
mobile Suche angezeigt werden,
Schon vor fünf Jahren
ins Straucheln geraten
Das Imperium des tödlich verunglückten Unister-Gründers Thomas Wagner ist Insiderkreisen zufolge bereits vor fünf Jahren ins
Wanken geraten. Wie das Wirt-
Foto: Unister
Pakete packen, sich in die
Schlange bei der Post einreihen, warten – ein Ärgernis, für
das die Gründer von Packator
eine Lösung haben: „Wir holen
Versandgüter oder Pakete ab,
verpacken sie und bringen sie
zu Paketdiensten wie DHL,
Hermes und Speditionen oder
stellen sie gleich zu“, erklärt
Mitgründer Michael Walser.
„So sammeln wir an einem
zentralen Hub Briefe und
Pakete.“ Die Paketdienste
bedanken sich dafür mit Volumenrabatten und Preisnachlässen, von denen Packator
seine Boten bezahlt. „Für Kunden ist die Abholung gratis“,
REDWOOD / USA
Die Programmierer von morgen
http://www.vidcode.io/
Unister verdiente offenbar Millionen mit Google
DELHI / INDIEN
Indiens Konkurrenz für Whatsapp
https://blog.hike.in/
100 Millionen Nutzer, 40 Millionen Nachrichten pro Monat: Mit diesen Zahlen überzeugte
der indische Messenger Hike Investoren wie
Tencent, Softbank sowie Foxconn. Sie investierten 175 Mio. US-Dollar. Hike konkurriert
mit Whatsapp, Wechat oder Viber, bietet den
Austausch verschlüsselter Nachrichten per
App oder SMS an und will nun in Technik,
Personal und Services investieren. (vs)
schaftsmagazin „Capital“ berichtet, erzielte Unister bis zum Jahr
2011 etliche Millionen Euro
Umsatz mittels der sogenannten
Google-Arbitrage. Dabei schaltete
Unister Anzeigen bei Google, um
Nutzer auf Seiten wie Geld.de oder
Auto.de zu locken. Dort fand der
Nutzer allerdings nicht das, was er
suchte, sondern musste sich über
weitere Werbebanner zum eigentlichen Angebot durchklicken. Die
Anzeigenerlöse von Unister bei
Drittanbietern waren höher als die
Preise, die Unister selbst an Google
zahlte. In Spitzenzeiten blieben
„unterm Strich mehr als eine Million Euro im Monat hängen“, sagte
ein ehemaliger Top-Manager von
Unister dem Magazin. Als Google
am 5. April 2011 Unister per Mail
über die „Adwords Policy Violation“ informierte, stoppte Wagner
das Arbitrage-Geschäft. „Damit
versiegte praktisch von heute auf
morgen eine der wichtigsten
Liquiditätsquellen“, sagte ein
Ex-Manager. Und das „war der
Anfang vom Ende Unisters“. Um
die weggebrochenen Einnahmen
auszugleichen, begann Unister
andere Erlösquellen anzuzapfen.
Dazu zählten auch rechtlich umstrittene Praktiken wie der Vertrieb von Zusatzprodukten, die an
Reiseversicherungen erinnern,
und irreführende Werbung durch
fiktive „Streichpreise“ auf den
Unister-Reiseportalen.
Diese
Praktiken führten letztlich zu den
Ermittlungen der Generalstaats(dz)
anwaltschaft Dresden.
NEWS ONLINE
E-Commerce, Online-Marketing
und Tools & Technik: Topaktuelle
News finden Sie unter www.inter
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INTERNET WORLD Business
29. August 2016
18/16
Foto: Dmexco
8
Showtime in Köln
Mit mehr als 950 Ausstellern und über 550 Referenten im Kongress wird die Dmexco
2016 größer denn je. Das Geheimnis ihres Erfolgs: Internationalität und neue Themen
ie schlechten Nachrichten gleich vorweg: Wenn am 14. September in Köln
zum achten Mal die Dmexco ihre Pforten
öffnet, dann wird wieder kaum ein Taxi zu
bekommen sein. In den Hallen wird das
Public WLAN mal wieder an seine Grenzen stoßen – und wenn Sie zu dieser Zeit
D
noch ein Zimmer in der Domstadt brauchen oder Ihren Flug noch nicht gebucht
haben, dann haben Sie jetzt ein Problem.
Seit ihrer Premiere im Jahr 2009 kämpft
die Digital Marketing Exposition and
Conference – dafür steht das Akronym
Dmexco – mit infrastrukturellen Heraus-
forderungen. Im ersten Jahr waren zu
wenig Taxis am Start, weil die von Großmessen wie der Photokina verwöhnten
Kölner Taxifahrer die neue Veranstaltung
am Messe-Haupteingang Nord noch nicht
auf dem Schirm hatten. Heute ist es die
schiere Nachfrage, die das Droschkengewerbe an seine Grenzen bringt – und
den Besuchern Geduld abverlangt.
Neue Kongressformate der Dmexco Conference
Die Dmexco lockt Massen an
Die Dmexco Conference steht dieses Jahr
unter dem Motto „Digital is everything –
not everything is digital“
Mehr als 220 Stunden umfasst das Kongressprogramm der Dmexco, das allen
Bewegte Bilder: Die neue Motion Hall
Besuchern offensteht. Neben der Conference Hall für die großen Keynotes, der
Debate Hall für Podiumsdiskussionen
und den anderen bekannten Bühnen gibt
es in diesem Jahr zwei neue Formate: In
der Motion Hall dreht sich alles um die
Themen Video und Bewegtbild. In der
Experience Hall werden neue DigitalTrends demonstriert, von Augmented
Reality bis künstlicher Intelligenz. Tipp
der Redaktion: rechtzeitig anstellen, die
Sitzplätze sind begrenzt.
Zukunft zum Anfassen: Experience Hall
wie eine Consumer-Messe
Der Grund für den Ausnahmezustand, in
den die Dmexco den Messestandort Köln
alljährlich versetzt, ist einfach: Die Marketing-Show belegte 2015 „nur“ vier der insgesamt elf Hallen des Kölner Messegeländes, dafür kamen im vergangenen Jahr aber
an zwei Tagen gut 43.000 Menschen. Das ist
zwar verglichen mit den 185.000, die zur
letzten Photokina kamen, überschaubar,
doch belegte die Foto-Messe 2014 die
gesamte verfügbare Ausstellungsfläche und
lief fünf volle Tage. Dmexco bedeutet:
extreme Besucherdichte, extreme Smartphone-Dichte – Konzentration total.
Der Vergleich mit der Photokina zeigt
auch die außergewöhnlich Strahlkraft der
Dmexco, denn die Photokina ist zu einem
guten Teil auch eine Consumer-Show für
29. August 2016
18/16
INTERNET WORLD Business
9
Ausstellerwachstum von 2009 bis 2016
Aussteller insgesamt
Anteil internationaler Aussteller
950+
881
807
742
578
475
440
396
355
295
206
30
45
2009
2010
88
2011
50%
234
127
2012
2013
2014
2015
Progn. 2016
Die Zahl der Aussteller hat sich verdreifacht. 50 % kommen aus dem Ausland
Die Dmexco-Masterminds: Christian Muche (links) und Frank Schneider (rechts)
Foto- und Video-Amateure, in ihrer Breitenwirkung vergleichbar mit ConsumerEvents wie der Grünen Woche oder der
Funkausstellung. Bei der Dmexco geht es
ausschließlich ums Geschäft, und da
waren bereits die 43.000 Besucher, die der
Veranstalter im vergangenen Jahr zählte,
eine mächtige Hausnummer. 2016 sollen
es noch mehr werden, die Koelnmesse und
der BVDW, der als ideeller Träger fungiert,
haben als Ziel die Marke 50.000 plus ausgegeben. An der reinen B2B-Orientierung
wollen die Messe-Macher weiterhin eisern
festhalten, für 2016 lautet das Messe-Motto
„Pure Business“.
Online-Werbevolumen
hat sich verzehnfacht
Der Erfolg der Dmexco hat viele Väter. So
haben sich die Bruttoumsätze für OnlineWerbung in Deutschland seit 2005 in etwa
verzehnfacht. Online gilt heute nach TV
als die zweitwichtigste Werbegattung,
über die Budgets entscheiden nicht mehr
risikofreudige Online-Pioniere, sondern
im Zweifel der Marketingchef. Ein zweiter
Faktor war mit Sicherheit der politische
Wille der Stadt Köln, als Internet-Metropole wahrgenommen zu werden. Dies
führte – über ein großzügiges Startbudget
der städtischen Messegesellschaft Koelnmesse – letztendlich dazu, dass sich der
BVDW 2008 entschied, der damaligen
Leitmesse Online Marketing Düsseldorf
die Unterstützung zu entziehen und
gemeinsam mit der Koelnmesse auf ein
neues Veranstaltungskonzept zu setzen.
Hinter diesem Konzept stehen seit der
Premiere im Jahr 2009 Frank Schneider
und Christian Muche. Schneider, er firmiert als Director Marketing, Sales & Operations, hatte bereits die OMD in Düsseldorf organisiert und hält bis heute bei der
Messe die Fäden in der Hand. Muche, auf
seiner Visitenkarte steht der Titel Director
Business Development, Strategy & International, kümmert sich dagegen um die
inhaltliche Ausrichtung und die Ausgestaltung der Konferenz.
Das Wachstum der Dmexco hatten
Schneider und Muche von Anfang an fest
im Blick, und sie erreichen es vor allem
über zwei Hebel: Der eine davon ist Internationalität. Im Premierenjahr 2009
kamen nur zehn Prozent der knapp 300
Aussteller aus dem Ausland, 2016 soll die
Zielmarke von 50 Prozent erreicht werden:
Über 950 Aussteller, so lautet die Planung,
teilen sich fünf Hallen, die Hälfte davon
stammt nicht aus Deutschland. Auch das
Publikum reist aus aller Welt an. Besucher
aus 92 Ländern zählten die Veranstalter im
letzten Jahr. Das größte ausländische Kontingent stellt Großbritannien, gefolgt von
den USA, den Benelux-Staaten und Frankreich. Solide Englischkenntnisse sind
während der Dmexco mindestens so wertvoll wie ein bequemes Paar Schuhe.
Die Konferenz zur Dmexco tut es der
Messe gleich – sie platzt aus allen Nähten:
Mehr als 220 Stunden Programm sind in
diesem Jahr geplant, mehr als 550 Referenten, acht verschiedene Veranstaltungsformate. Auch hier sind gute Englischkenntnisse hilfreich, ein Großteil der Vorträge
wird in der Lingua Franca der Branche gehalten.
Welches der zweite Hebel für mehr
Wachstum der Dmexco ist, zeigt sich beim
Blick ins Kongressprogramm: die thematische Offenheit. Was einmal das Jahrestreffen der deutschen Internet-Vermarkter-
INTERNET WORLD Business 18/16
szene war, entwickelt sich immer stärker
zum Weltkongress für Digital Business. Zu
den Trendthemen der Show gehören in
diesem Jahr auch das Internet of Things
(IoT), künstliche Intelligenz, Industrie 4.0
und Virtual Reality – Banner und SEO war
gestern. Zur mit den Jahren gewachsenen
thematischen Breite passt auch das offizielle, etwas kryptische Konferenzmotto:
„Digital ist everything – not everything is
digital.“ Interpretationsversuch: Alles ist
digital, und man kann über alles reden.
Quelle: Dmexco
Aussteller 2015
881
aus 33 Ländern
Alles, was Rang und
Namen hat
Diesen Anspruch spiegelt die imposante
Referentenliste des Kongresses wider.
Neben den CEOs der wichtigsten Agenturnetzwerke und einer schier endlosen
Reihe von Top-Managern der InternetBranche – von Adobe bis Xaxis – stehen
hier auch Namen wie Paul Bulcke (CEO
Nestlé), Dana Anderson (CMO Mondelez) und Seth Dallaire (VP Amazon).
Konferenz-Macher Muche treibt schon
länger die Vision um, dass eine Veran- ▶
Aussteller 2016
950+
Quelle: Dmexco
Was, wann, wo: Dmexco 2016 im Überblick
Die Dmexco 2016 findet
am 14. und 15. September
2016 auf dem Kölner
Messegelände in den
Hallen 5.1 bis 9 statt
Eingang: Neben
dem
Haupteingang Nord gibt es
auf der anderen Seite des
Messegeländes einen neuen Eingang bei Halle 6, dort
hält auch der Shuttlebus
Tickets und Anmeldung:
zum Messebahnhof KölnBesucher benötigen ein
Deutz.
Ticket für den Eintritt –
Öffnungszeiten: Mi 9 – 18.30
das umso teurer wird, je
Uhr, Do 9 – 17.30 Uhr
Conference: Der Zutritt zu
später man es bucht. Bis
den
Kongressveranstalzum 29. August kostet es
tungen ist im Eintrittspreis
199 Euro, bis zum 5. Sepinbegriffen. Die Kongresstember 299 Euro, danach
Räume sind über das
399 Euro.
gesamte
Messegelände
Anfahrt: Vom Messebahnverteilt. Wer früher kommt,
hof Köln-Deutz fahren
regelmäßig Shuttlebusse
hat mehr Chancen auf
Eine Halle mehr: Fünf der elf Messehallen sind 2016 belegt
zum Messegelände. Besueinen Sitzplatz.
Dmexco-App: Eine App für
cher, die mit dem Auto
kommen, tragen ins Navi die Adresse
50679 Köln“ ein und folgen der AusschilAndroid und iOS ist in Vorbereitung.
www.dmexco.de
„Deutz-Mülheimer Straße 111,
derung zum Parkplatz P 21.
SCHWERPUNKT
10
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
18/16
Besucherwachstum von 2009 bis 2016
Besucher insgesamt
Anteil internationaler Besucher
50.000+
43.400
31.900
26.300
22.200
19.300
15.618
15.800
14.200
6.575
1.700
2.370
2009
2010
3.860
2011
7.975
5.550
2012
2013
2014
2015
Progn. 2016
Von 2009 bis 2015 verdreifachte sich die Besucherzahl
Mehr als Websites: In der Congress Hall werden auch neue Autos vorgestellt
Besucher 2015
43.384
aus 92 Ländern
Besucher 2016
50.000 +
Quelle: Dmexco
staltung wie die Dmexco Trends anschaulich, begreifbar machen soll. Im vergangenen Jahr zeigte zum Beispiel BMW den
brandneuen 7er mit einem in einem Serienauto bis dato unbekanntem Maß an digitaler Vernetzung. Einen Tag zuvor hatte das
Luxusauto in Frankfurt auf der IAA Weltpremiere gefeiert. Jetzt stand es in Köln, um
der Digital-Elite zu zeigen, wohin die Reise
auf vier Rädern künftig geht.
Ähnliche Aha-Erlebnisse sind auch
2016 zu erwarten, in einem neuen Konferenzformat: In der Experience Hall im
Erdgeschoss des Congress Centers zeigen
Experten in Sessions und Live-Demos, wie
die Customer Experience von morgen aussehen soll. Der thematische Bogen ist weit
gespannt, er reicht von Zeichentrick-Figuren, die die Disney-Tochter Pixar mit Big
Data erschafft, bis zum neuen ÜberschallTransportsystem Hyperloop, das Menschen in Vakuum-Röhren befördern soll.
Weg von der reinen Internet-Werbung,
hin zum digitalen Marketing, dieses inhalt-
INTERNET WORLD Business 18/16
liche Ziel verfolgt das zweite neue Konferenzformat, die Motion Hall. Flankiert von
einer Videowand von 23 Meter Breite und
vor einem Publikum von bis zu 700 Besuchern sollen hier die Themen Video und
Bewegtbild diskutiert werden. Passend dazu werden viele TV-Profis erwartet, vom
Sky-Chef Martin Michel bis zu den ZDFMainzelmännchen (sie tauchen zumindest
in der Referentenliste auf).
Kommt der dritte Messetag,
oder ist er schon da?
Über 220 Stunden Konferenzprogramm,
dazu über 950 Aussteller, eine solche Fülle
lässt sich von den Besuchern an zwei Messetagen nicht erfassen. Um den Überblick
zu behalten, sollte man im Vorfeld die
Dmexco-App auf sein Smartphone laden,
dennoch bleibt das Angebot riesig. Deshalb
hört Messechef Frank Schneider bereits
seit Jahren immer wieder dieselbe Frage:
„Dmexco wird das deutsche Cannes“
Das klingt nicht gerade positiv.
Geyer: Als wir im letzten Jahr zum ersten
Mal vor der Entscheidung standen, mit
Nano Interactive auf die Dmexco zu
gehen, haben wir uns schon gefragt, ob
es das eigentlich bringt. Die Dmexco ist
sicherlich eine der teuersten Messen der
Welt, wenn man sich überlegt, dass sie
nur zwei Tage dauert. Und wenn ich auf
mein „erstes Leben“ als Deutschlandchef des anfangs noch kleinen US-Startups Valueclick zurückblicke, da war es so,
dass sich die Messe für uns schnell zu
einem Branding-Event entwickelt hat.
Wir waren halt dabei, weil alle anderen
auch dabei waren – und weil man sich
fragt, ob bei uns alles in Ordnung ist,
wenn wir nicht dabei sind oder unseren
Stand kleiner machen.
Aber dennoch sind Sie dieses Jahr wieder vor Ort.
Geyer: Ja, was uns im letzten Jahr positiv überrascht hat: Die Messe lief für uns
sehr gut. Wir hatten nicht nur viele Besucher am Stand, sondern auch ganz
Wann kommt der dritte Messetag? Und
Schneider beantwortet sie – ebenfalls seit
Jahren – immer wieder gleich: wenn Aussteller und Besucher es wollen. 2015, so
heißt es, hätten sich nur 21 Prozent der Besucher und 20 Prozent der Aussteller für
einen dritten Tag ausgesprochen.
Für viele Fachbesucher dauert die
Dmexco bereits heute drei Tage, denn
immer mehr Organisationen nutzen den
Tag vor der eigentlichen Messe für Veranstaltungen im Umfeld. So findet am Dienstag der Online Ad Summit des BVDW
statt. Und der Deutsche Dialogmarketing
Verband DDV hält gemeinsam mit dem
Kongressveranstalter Euroforum den
Digital Day mit dem Untertitel „Rethink
Performance“ ab – für alle, die absolut
◼
nicht genug bekommen können.
Frank Kemper
internetworld.de/fk
ven Dienstleistung kann man auf der
Dmexco relativ viel Traffic in relativ kurzer Zeit erzeugen. Für große, bekannte,
etablierte Unternehmen ist es in erster
Linie wichtig, dabei zu sein.
Online-Marketing-Urgestein Christian Geyer kennt die Dmexco seit ihren Gründertagen – und macht sich Gedanken über die Zukunft der Mega-Messe in Köln
Sie sind schon seit vielen Jahren am
Rhein als Aussteller dabei, schon früher
auf der Online Marketing Düsseldorf
(OMD), und jetzt seit 2009 auf der Dmexco
in Köln. Was hat sich geändert?
Christian Geyer: Ich finde, gar nicht so
viel. Es geht heute - wie schon damals auf
der OMD – vor allem ums Dabeisein. Die
Fälle, in denen ich tatsächlich Business
gemacht hätte, also Business, das ich
direkt auf die Messeteilnahme zurückführen konnte, kann ich fast an einer
Hand abzählen. Dazu kommt ein spürbarer Gigantismus: Die Stände werden
immer größer, alles wird immer teurer.
Das macht es vor allem für kleine Unternehmen, wie es Nano Interactive noch ist,
zunehmend schwer, im Konzert der Großen wahrgenommen zu werden.
Quelle: Dmexco
Christian Geyer
war von 2002 bis 2013 Deutschlandchef des PerformanceMarketing-Dienstleisters
Valueclick. Seit 2014 ist er
CEO des Search-RetargetingSpezialisten Nano Interactive
in Starnberg bei München.
konkret Buchungen im Nachfeld von
Leuten, die wir da zum ersten Mal getroffen haben.
Wie passt das zusammen?
Geyer: Ich habe dazu eine Theorie: Als
neues Unternehmen, mit einer innovati-
Wie wird sich die Dmexco weiterentwickeln?
Geyer: Ich glaube, der Kongress wird weiter an Wichtigkeit gewinnen. Ich stelle
mir die Dmexco in Zukunft in etwa vor wie
das Werbefestival in Cannes, aber eben
für die digitale Welt. Das Who’s who der
Branche wird weiterhin dabei sein, mit
immer mehr Glamour und Aufwand. Und
für kleine Newcomer wird es zunehmend
schwierig werden, die Aufmerksamkeit
des Publikums zu erzielen.
Ein deutsches Cannes? Wirklich?
Geyer: Ja sicher! Das Nächste, was wir
sehen werden, da bin ich fest überzeugt,
werden Dmexco Awards sein – das beste
Start-up und solche Sachen. Und daneben
wird es Raum geben für andere Messekonzepte, bei denen das Geschäft stärker
im Vordergrund steht als die Standgestaltung und die Messeparty.
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E-COMMERCE
12
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
18/16
Stichwort Impulskauf
Foto: Fotolia / Macrovector
Als Impulskauf bezeichnet man im
Allgemeinen den Kauf eines Gegenstands, den der Kunde beim Betreten
des Ladengeschäfts oder eines Online-Shops nicht zu kaufen beabsichtigte. Meistens handelt es sich dabei
um niedrigpreisige Artikel, bei denen
die Kaufentscheidung schnell fällt –
klassische Mitnahmeartikel also.
Während der stationäre Handel Impulskäufe schon lange bewusst in die
Kalkulation einrechnet und entsprechende Ware zu produzieren versucht,
steckt das Thema im Online-Bereich
noch in den Kinderschuhen. Hier setzen Händler eher auf klassisches
Cross-Selling, bei dem zu einem gekauften Artikel passende Produkte
angeboten werden, um den Warenkorbwert zu erhöhen.
Erfolg mit Quengelware
Einige Online-Händler testen aus dem stationären Handel bekannte Mitnahmeartikel,
um den Warenkorbwert zu steigern. Sie wandeln dabei aber auf einem schmalen Grad
rage: In welchem Bereich eines stationären Ladens wird im Verhältnis zur
Fläche der meiste Umsatz erzielt? Antwort: kurz vor der Kasse. Die sogenannte
„Quengelzone“ – jener von Aktionsaufstellern, Süßigkeiten, Batterien und anderer Mitnahmeware gesäumte Wartebereich kurz vor dem Kassenscanner – ist im
Durchschnitt siebenmal ertragreicher als
jede andere Fläche eines Ladengeschäfts.
Hier werden mittlerweile rund 7 Prozent
des Gesamtumsatzes im stationären Handel erwirtschaftet.
Beeindruckende Zahlen, die auch den
einen oder anderen Online-Händler ins
Grübeln bringen: Sollte es nicht möglich sein, die klassische „Quengelzone“
auf den E-Commerce-Prozess zu übertragen, um so auf relativ günstige Weise
die Warenkorbhöhe zu steigern – noch
dazu mit Mitnahmeartikeln, die aufgrund
ihres Preises und der geringen Komplexität selten retourniert werden? Ein Händler, der schon länger mit dem Thema
experimentiert, ist der Shopping-Club
Limango: Die Otto-Tochter bindet in den
Warenkorb Shop-interne Banner mit
niedrigpreisigen Mitnahmeartikeln ein.
Die Platzierung ergibt Sinn: Schließlich
stehen Online-Kunden, die bereits etwas
in den Warenkorb gelegt haben, ja schon
kurz vor der Kasse, um beim Bild aus dem
F
„Etwa jeder 70. Kunde nimmt
ein im Warenkorb zusätzlich
angebotenes Produkt mit“
Sven van den Bergh
Gründer und Geschäftsführer
von Limango
www.limango.de
stationären Laden zu bleiben. Der passende die Seite lockt, aber 50 Prozent seines UmOrt also für Quengelware. „Der Einstieg satzes mit anderen Sortimenten erzielt, ein
auf unsere Website geschieht vornehmlich Ausnahmefall im E-Commerce. „Eigentüber klassische Kinderbedarfsthemen wie lich ist der Impulskauf für viele OnlineKleidung, Schuhe oder Saisonprodukte Shops nicht relevant, weil sie ihr gesamtes
wie Winter- oder Regenjacken“, erklärt Business auf Zielkauf ausgelegt haben“,
Limango-Gründer Sven van den Bergh. meint Johannes Altmann von der Usabi„Finden sie etwas, das ihren Bedarf in die- lity-Beratung Shoplupe. „Sie platzieren
sen Bereichen deckt, sind sie Impulskäu- Produkte in Preissuchmaschinen und befen gegenüber zugeneigter.“ Mit dem pas- werben in Google konkrete Produkte. Der
senden Sortiment für die Zusatzangebote Kunde kommt dann natürlich auch mit
im Checkout hat der Shopping-Club viel einer Zielkaufabsicht und kann nur schwer
experimentiert: Den Kunden wurden bei- für andere Produkte begeistert werden.
spielsweise Kinderspielzeug,
Bücher, Tampons oder Shampoo angeboten. „Bedarfsund Verbrauchsgüter laufen
am besten“, so van der Bergh.
„Etwa jeder 70. Kunde nimmt
eines der angebotenen Produkte mit.“
Limango scheint mit diesen
Zahlen all jene UsabilityExperten Lügen zu strafen,
die vor Werbung jeglicher
Form im Warenkorb oder
Checkout-Prozess als üblem
Conversion Killer warnen.
Allerdings ist der ShoppingAuch Zooplus probiert Warenkorb-Werbung
Club, der seine Kunden zwar
hauptsächlich mit Themen
aus: Unter der Rubrik „Noch schnell mitnehrund um Kinderbedarf auf
men“ werden Sonderangebote beworben
29. August 2016
18/16
INTERNET WORLD Business
zu fördern und Zusatzerlöse zu
erzielen“, so Daniel Kostyra,
Senior Consultant von Kairion.
Fokus auf Impulskauf fördert Interaktion und Absatz
Conversion Rate (post-click)
Conversion Rate (post-view)
10 %
8%
6%
4%
3,15 %
8,01 %
6,09 %
3,81 %
13
3%
Das richtige
2%
Mittel finden
Fast
jede 6.
Online-Bestellung ist
ein Impulskauf
Auch wenn die Aussagekraft einer
3,25 %
2%
Feldstudie mit einem einzigen
0%
0 % 0,56 %
Teilnehmer begrenzt ist, zeigt
0,12 %
das Experiment doch (Limango,
Impulskauffokus:
Kein Impulskauffokus
Impulskauffokus
Kein Impulskauffokus
World of Sweets oder Zooplus,
die die Impulskauf-Steuerung
enges Targeting
weites Targeting
bereits anwenden, bestätigen
sind deutlich ImpulsKairion-Feldstudie: Kunden, die schon ein Produkt in den Warenkorb gelegt hatten („Imdies): Der Erfolg solcher Maßkauf-affiner als
nahmen hängt stark vom Zeitpulskauffokus“) und ein Werbebanner für ein Mitnahmeprodukt angezeigt bekamen, konpunkt und vom Sortiment ab.
vertierten bis zu sechs Mal häufiger als Kunden, die nicht in Impulskauf-Laune waren
Der Kunde muss in Stöberlaune
INTERNET WORLD Business 18/16
Quelle: Kairion Feldstudie 2016
sein, gleichzeitig muss das angebotene Produkt MitnahmeIm stationären
qualitäten besitzen, also günstig
Handel werden
Der User muss im Stöbermodus sein und schäftsmodell „Banner-Werbung für güns- und unkompliziert sein. „Grundsätzlich
damit bereit für neue Ideen, damit so tigere Einkaufskonditionen“. In Verhand- bewegt man sich bei der Impulskauf-Steudes
etwas funktionieren kann.“ Allerdings lungen mit den Herstellern hilft das neue erung auf einem ganz schmalen Grad“, so
Gesamtumsatzes durch
verweisen Studien darauf, dass immer Marketing-Experiment sehr – hier will Limango-Gründer van den Bergh. „Zu
Impulskäufe im
mehr Online-Käufer, vor allem Frauen, Heide in Zukunft noch stärker ansetzen. viel davon kann den Kunden vergraulen,
Kassenbereich
immer häufiger eben auf solch einer Suche Grundsätzlich sei in dem Markt viel Musik vor allem, wenn das Angebot nicht zum
erwirtschaftet
nach Inspiration im Netz unterwegs sind: drin, so der Snack-Versender: Das Online- Kunden passt. Damit kann man das Ver2015 war fast jede sechste Online-Bestel- Marketing-Budget der Hersteller werde trauen der Kunden verspielen.“ Das sieht
Die Fläche im
lung ein nicht vorher geplanter Impuls- jährlich größer, weshalb diese auf der Suche Markus Heide von World of Sweets ähnstationären Kassenkauf, so eine gemeinsame Erhebung von nach neuen Marketing-Formaten seien. Da lich – mehr als zwei bis drei Kampagnen
bereich ist vom Umsatz
gleichzeitig fährt er in seinem Shop nicht,
Otto und dem HDE. Bei der jüngeren kommen die Shop-Banner gut an.
Diese Überlegung dürfte auch hinter einer denn bei aller Freude über eine Steigerung
Kundschaft bis 29 Jahre lag der Anteil der
her
Feldstudie von Heides Vermarkter Kairion der Warenkorbhöhe: Genervte Kunden
Impulskäufer sogar bei 22 Prozent.
ertragreicher
gestanden haben: In einem Experiment sind todsicher ein Conversion Killer. ◼
als die restliche
mit dem Online-Shop einer „großen deutLadenfläche
In-Shop-Werbung: Zwei
schen Drogeriekette“ wies das Unternehmen
den
Erfolg
seiner
Instore-Banner
nach.
Ingrid Lommer
Fliegen mit einer Klappe
Quelle: Otto, HDE,
Demnach sprangen Kunden, die bereits
internetworld.de/il
Universität Braunschweig
Kunden im Stöbermodus hat der Snack- ein Produkt in den Warenkorb gelegt, sich
Versender World of Sweets zuhauf: „Unser also (um im Bild vom Stationärhandel zu
Durchschnittskunde kauft 10 bis 20 Arti- bleiben) auf den Weg zur Kasse gemacht
kel, zudem ist die Verweildauer im Shop hatten, deutlich besser auf eine eingeblensehr hoch, weil die meisten Kunden eine dete Werbung für eine niedrigpreisige GeWeile stöbern, bevor sie sich entscheiden“, sichtscreme an als Kunden, die noch kein
Join next
unning
Running
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Running
berichtet Geschäftsführer Markus Heide. Produkt im Warenkorb hatten (siehe GraSShoe
Sh
hoes
h
oees
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Shoes
Shoe
Diese Voraussetzungen nutzte World of fik oben). „Auch wenn die Bedingungen
Sweets schon früh für Shop-interne Wer- für Spontankäufe aus dem stationären
bung. „Das hat auch sehr gut funktioniert, Handel nicht eins zu eins auf Onlinevor allem im Checkout“, so Heide, „aber Shops übertragbar sind, etwa weil das
Hey Lisa!
das Handling war zu aufwendig und nicht Warten an der Kasse entfällt, zeigt unser
25 simple tips
flexibel genug.“ Deshalb machte sich der Experiment: Online-Werbeschaltung mit
Unternehmer auf die Suche nach einem Impulskauf-Targeting steigert signifikant
passenden Dienstleister. Heute steuert der den Erfolg eines Kampagnenkontakts, was
Vermarkter Kairion Banner-Werbung von Händler und werbungtreibende Hersteller
Süßigkeitenherstellern nach einem Targe- für sich nutzen können, um Spontankäufe
ting-Algorithmus an Kunden aus, deren
Affinität zu einem Impulskauf statistisch
gesehen besonders hoch ist. „Die Banner
laufen recht erfolgreich“, so Heides Fazit.
So geht echte Personalisierung
„Die Kampagne von Bahlsen beispielsweise
erreichte eine Conversion Rate von 5 ProDas erleben Sie live auf der dmexco bei ARITHNEA –
zent“. Und World of Sweets profitiert dopShowcase inklusive:
pelt: einmal durch höhere Warenkörbe
und zum anderen durch das WerbebudSAP Hybris Stand D-011 in Halle 6
gets der Hersteller.
e-Spirit Stand A-31 in Halle 8
VORTRAG:
Shoplupe-Chef Altmann überzeugt das
„Personal Channel –
nicht. „Banner-Werbung wird immer noch
das neue Multichannel“
nur im Promillebereich geklickt“, so der
Monika Schütz, ARITHNEA,
Usability-Experte. „Der Traffic müsste
Speakers‘ Corner,
enorm sein, um hier wirklich relevante
14.09.2016, 10:30 Uhr
Traffic-Ströme auf ein Produkt zu leiten.“
Das stört „World of Sweets“-GeschäftsfühChips unter Schokoriegeln: Intersnack warb zur
Mehr erfahren und Tickets sichern: arithnea.de/dmexco-2016
rer Heide allerdings nicht, denn er hat
EM mit Instore-Bannern bei World of Sweets für
noch ein drittes Ass im Ärmel: das Geseine Marke Funny Frisch
4%
1%
0,53 %
Frauen
Männer
7,1 %
7 Mal
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Fitness Cereals
How to run faster
WILLKOMMEN IM „AGE OF ME“
E-COMMERCE
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
18/16
Fotos: Delticom, Montage: Internet World Business
14
Reifen mit Delikatessen
Ausgerechnet in das Segment Delikatessen steigt Online-Reifenhändler Delticom ein.
Näher betrachtet wird die überraschende Kombination zu einer runden Sache
roße Überraschung: Im Februar kaufte
Delticom den Feinkosthändler Gourmondo sowie den auf Lebensmittel spezialisierten Anbieter und Logistikdienstleister ES Food für rund 30 Millionen Euro.
Hoppla, Reifen und Delikatessen – wie
passt das zusammen?
Anleger monierten den hohen Preis und
die Modalitäten des Kaufs: Für das Geld
hätte Delticom selbst eine Food-Sparte
aufbauen können, so ihre Kritik.
Außerdem trat Andreas Prüfer, Gesellschafter der Lebensmittel-Shops
und zugleich Vorstand von Delticom,
als Verkäufer und Käufer auf. „Eine
externe Anwaltskanzlei zeigte uns auf, wie
Delticom die Übernahme bewerkstelligen
G
„Ob ich nun Suchmaschinenmarketing für Reifen oder für
Champagner mache, ist nur
graduell ein Unterschied“
kann“, erklärt er. Berater und auch Kollegen hätten nach der Prüfung der Firmen
erkannt, dass es zu lange dauern würde,
die Strukturen selbst aufzubauen.
Gut möglich, dass sich noch Anwälte
mit dem Deal beschäftigen. Sicher ist: Aus
E-Commerce-Sicht ist die Kombination
von Reifen plus Feinkost eine runde Sache.
Beide Warenkategorien werden saisonal
verkauft – Reifen im Herbst und im Frühjahr, Feinkost vor allem zu Weihnachten
und Ostern. „Es handelt sich um haptische
Produkte, die zum Kunden transportiert
werden. Dafür braucht es Websites, Programmierung, Marketing“, ergänzt Prüfer.
„Unser Spielfeld ist E-Commerce, darin ist
Delticom gut.“ Noch besser soll das Unter-
nehmen nun durch Erfahrungen rund um
die Logistik von kleinteiligen und verderblichen Produkten werden. Delticom sieht
sich nicht mehr als Reifenspezialist, sondern als Generalist.
Die Wachstumsgeschichte
wird jetzt kopiert
2015 erlösten Gourmondo und ES Food,
zu der Shops wie Lebensmittel.de gehören,
rund 13 Millionen Euro. Jetzt sollen sie bis
zu 20 Millionen Euro Umsatz schaffen,
2017 an der 100-Millionen-Euro-Marke
kratzen und profitabel werden. Einen Verlust von derzeit zwei Millionen Euro pro
Andreas Prüfer
Vorstandssprecher
Delticom, Hannover
www.delti.com
Tirendo konkurrierte mit Reifendirekt.de von
Delticom. Die Hannoveraner kauften das Start-up
2013 und konsolidierten so ihren Kernmarkt
Mit Gourmondo expandiert Delticom in neue Segmente. Delticom
will aus den Erfahrungen mit kleinteiligen Waren lernen und unterstützt die neue Tochter mit Marketing, Logistik und mehr
29. August 2016
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INTERNET WORLD Business
Geschichte eines E-Commerce-Pioniers
2016
2015
2014
2013
2012
Delticoms Zukäufe schmecken den Anlegern nicht immer
15
80
70
60
50
40
30
20
0
16.09.2013
Übernahme Tirendo
23.02.2016
Übernahme Gourmondo
Der Kauf von Tirendo führt zu einem kleinen Kurssprung, die Übernahme von
Gourmondo sahen Anleger kritisch, sie verkauften Aktien, der Kurs sank
INTERNET WORLD Business 18/16
Quelle: Comdirect, eigene Recherchen
Jahr wettzumachen dürfte da die kleinere indes soll in den nächsten Monaten weiter
Herausforderung sein. Für die Rentabilität internationalisiert werden und Feinkost
setzt Delticom auf Synergien zwischen der auch ins Ausland liefern.
Reifen- und der Food-Sparte in Bereichen
wie Online-Marketing, Backend, FinanVertikalisierung bringt
zen und Personal. „Wir werden Tätigkeiten der Unternehmungen, die zusammenmehr Geschäft
gehören, vereinen“, plant Prüfer.
Fürs Wachstum will Delticom eigene Er- Längst vertreibt Delticom nicht mehr nur
folgskonzepte auf Lebensmittel übertragen: Reifen. Ein Jahr nach dem Start brachte
1999 startete das Unternehmen als Online- das Unternehmen seine erste Eigenmarke
Pionier im Reifenhandel. Damals lag der heraus. Zubehör, Ersatzteile und Motoröl
Online-Anteil bei Pneus ähnlich niedrig ergänzen das Sortiment. Aus der Kooperawie heute bei Lebensmitteln – rund ein Pro- tion mit Werkstätten entstanden diverse
zent. Inzwischen werden 13 Prozent aller Services rund um die Montage von Reifen
Kfz-Reifen– weltweit mehr als eine Mil- und Rädern, zuletzt das Franchise-System
liarde, in Deutschland rund 40 Millionen – Mobile Fitting: Montagefahrzeuge, die für
online verkauft. In Europa besetzt Delti- einen Reifenwechsel zu den gewünschten
com einen Marktanteil von geschätzt 60 Prozent, erzielt mehr
als 500 Millionen Euro im Jahr
und will bis 2020 die Milliardengrenze knacken.
Delticom wächst durch
Internationalisierung, die Differenzierung von Kunden und
durch Vertikalisierung: Aus
dem Online-Shop Reifendirekt.de entstanden im Lauf der
Jahre nicht nur 45 Länderseiten in Europa und Amerika,
sondern auch Reifen-Shops
für spezifische Kundenwünsche. Delticom verkauft sein
Gummi an Geschäftskunden
und Verbraucher, an Werkstätten und Unternehmen, an
Schnäppchenjäger, Markenbewusste, junge Fahrer.
Heute spricht das Unternehmen seine Klientel mit
mehr als 350 Websites – Test-,
Informations- und Vergleichsseiten – sowie Shops an. Allein
im letzten Halbjahr entstanden 48 neue Delticom-Präsenzen. Schon wird dieses
Expansionsmodell auf die
Food-Sparte übertragen: Mit
Besuchen Sie uns auf der
Weindiscount.de und Abgelaufen.de fächert Delticom gerade das Angebot von Lebensmittel.de auf; Gourmondo
∙ Im Juli 1999 gründen die ehemaligen
Continental-Manager Rainer Binder,
Philip von Grolman, Andreas Prüfer
und Timon Samusch in Hannover Delticom. Zu viert setzen sie im gleichen
Jahr mit dem Online-Verkauf von Reifen knapp 2 Mio. D-Mark um.
∙ Mit Star Performer vermarkten die
Hannoveraner zur Wintersaison 2000
die erste Eigenmarke, Delticom startet in Österreich.
∙ Mit Mytyres.co.uk beginnt 2001 die
Internationalisierung. Delticom setzt
21 Mio. Euro um.
∙ Die Gesellschaft geht 2006 an die Börse und überspringt mit 128 Mio. Euro
Umsatz erstmals die 100-Mio.-Marke.
∙ 2008 wird Prüfer Aufsichtsrat, verlässt
2009 das Unternehmen, beteiligt sich
an Lebensmittel.de und Gourmondo
und kehrt 20014 als Vorstand zurück.
∙ 2013 übernimmt Delticom Tirendo,
2016 folgen mit Gourmondo und ES
Food zwei Fimen mit Food-Sparte.
∙ 2015 erzielten knapp 130 Mitarbeiter
rund 560 Mio. Euro Umsatz. Delticom
betreibt heute rund 350 Websites und
Shops in 45 Ländern.
Standorten der Kunden rollen. Wie die
Vertikalisierung bei Lebensmitteln funktionieren kann, zeigt Gourmondo: Das Unternehmen managt den E-Commerce von
Alnatura, ist Händler und Dienstleister in
einem und bündelt so Food-Logistik.
Prüfer schließt neue Zukäufe nicht aus
und kann sich auch vorstellen, in weitere
Sortimente einzusteigen: „Denkbar wäre
das“, sagt er. Geplant sei noch nichts. Doch
Delticom zeigt, dass die Skalierung von Erfahrung im E-Commerce ebenso Perspek◼
tiven eröffnet wie die von Technik.
Susanne Vieser
internetworld.de/vs
Reifendirekt.de: Der erste OnlineShop wurde in 45 Länder gebracht
und wird heute von knapp 350 weiteren Sites und Shops flankiert
Wie können Sie die Conversion
Rate im Check-out ganz
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E-COMMERCE
16
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
18/16
„Das Rennen ist in vollem Gange“
Die Erlebnisgeschenke-Plattform Mydays profitiert von der Medienkraft des Investors 7 Commerce – und
will online dem großen Konkurrenten Jochen Schweizer den Rang ablaufen
edienkrise? Nicht für Pro Sieben
Sat 1. Zum Wachstum der Gruppe
trägt längst nicht mehr nur TV bei. Vielmehr macht sich zunehmend die Fokussierung auf den Bereich E-Commerce und
auf Ventures bezahlt. Alle strategischen
Beteiligungen im Online-Handel bündelt
der Konzern in der Tochter 7 Commerce.
Ein Start-up, das ganz besonders von den
Medialeistungen des Senders profitiert, ist
Mydays. Claas van Delden, Geschäftsführer 7 Commerce, und Fabian Stich, CEO
von Mydays, erklären das Erfolgskonzept
ihrer dreijährigen Zusammenarbeit.
M
Seit drei Jahren ist Mydays Teil der 7 Commerce. Was waren die Meilensteine?
Fabian Stich: Nach dem Kauf haben wir
für die folgenden drei Jahre eine dreistufige Wachstumsstrategie entwickelt. Start
war die konsequente Überarbeitung unserer Webseite im August 2013. Flankierend
dazu lief unsere erste große TV-Kampagne.
Im Dezember 2013 konnten wir ein
Umsatzwachstum von 60 Prozent verbuchen. Innerhalb von drei Jahren haben wir
den Umsatz mehr als verdoppelt und
erzielen jährlich zweistellige Wachstumsraten deutlich über dem Markt. Nun wollen wir den Mobile-Markt erobern. Hierfür haben wir vor zwei Wochen unsere
App gelauncht.
Was versprechen Sie sich davon?
Stich: Die App verfolgt einen anderen Ansatz als die mobile Webseite. Sie soll die
User inspirieren und folgt einem „Wunschzettel-Algorithmus“. Damit kann der Nutzer gezielt für eine Person auf Geschenksuche gehen, indem ihm die App Vorschläge liefert. Die Anwendung ist keine
Verlängerung der mobilen Webseite.
Wie hoch ist der mobile Traffic?
Stich: Unser mobiler Traffic liegt derzeit
bereits bei 50 Prozent. Während der TVFlights sogar zwischen 60 und 70 Prozent.
Wo ist die Conversion Rate höher?
Stich: Aktuell ist sie auf dem Desktop
noch höher. Allerdings haben wir nicht
zuletzt durch den Relaunch 2015 unsere
Conversion Rate auf mobilen Endgeräten
um 30 bis 40 Prozent gesteigert. Ein
durchschnittlicher Warenkorb liegt bei
etwa 110 Euro. Unsere Warenkörbe sind
mobil um rund 20 Prozent höher als auf
dem Desktop.
Mydays gehört zu 7 Commerce, dem strategischen Investment-Arm von Pro Sieben.
Nach welchem Muster wird dort investiert?
Claas van Delden: Wir konzentrieren uns
primär auf das digitale B2C-Geschäft.
Dieses muss zu den Zielgruppen passen,
die wir mit unserem Fernsehgeschäft und
Fabian Stich
Claas van Delden
ist Geschäftsführer von Mydays, einem Online-Portal für
Gutscheine und Erlebnisgeschenke. Seit 2013 ist das Unternehmen Teil von 7 Commerce – seit 2015 zu 100 Prozent.
verantwortet als Geschäftsführer von 7 Commerce den strategischen Investmentbereich von Pro Sieben Sat 1. Die Beteiligungen werden in Themen-Cluster, wie 7 Travel, gegliedert.
unseren digitalen Plattformen bedienen.
Nur dann können wir die Marketing-Synergien voll ausschöpfen. Zudem wollen
wir Anlagevermögen und Working Capital so gering wie möglich halten, wie etwa
Investitionen in Lager etc. Also je mehr
der Erfolg eines Unternehmens von hohen
Marketing-Budgets abhängt, umso interessanter wird es für uns als Investmentobjekt. Denn dann greifen unsere Synergien ideal, sodass wir die Gesamtkosten
der jungen Unternehmen signifikant senken können. Und es sollte sich um ein Geschäftsmodell handeln, das sich auch langfristig gegen Google, Amazon, Apple und
Facebook verteidigen lässt.
Können Sie dafür ein Beispiel nennen?
Van Delden: Ein Beispiel ist unser Segment
Beauty und Accessories, zu dem Flaconi
oder Amorelie gehören. Das sind alles Unternehmen, die diese Kriterien erfüllen.
Warum haben wir auf Flaconi gesetzt und
nicht etwa auf den Bereich Elektrohandel?
Weil die Waren bei Flaconi so nicht bei
Amazon verfügbar sind. Das meinen wir
mit „Verteidigbarkeit“.
Jochen Schweizer ist Ihr größter Konkurrent. Hätten Sie sich auch ohne 7 Commerce so gegen den Wettbewerber platzieren können?
Stich: Um gegen einen so starken Konkurrenten zu bestehen, war die Übernahme
für uns natürlich sehr hilfreich – schon
alleine wegen der Marketing-Kraft von TV.
Allerdings haben auch andere Bausteine
dazu beigetragen.
Van Delden: Als Mydays mit uns gestartet
ist, hatte das Unternehmen eine Markenbekanntheit von etwa 50 Prozent, heute
liegen wir bei 80 Prozent. Jochen Schweizer lag damals bei rund 80 Prozent Markenbekanntheit – und daran hat sich bis
heute nichts geändert. Das Rennen ist in
vollem Gange und wir haben gerade die
höhere Geschwindigkeit.
Stich: Online sind wir schon heute der
klare Marktführer.
Wie viele Bestandskunden verzeichnen Sie?
Stich: Rund 50 Prozent aller Verkäufe
kommen von Kunden, die schon mehrmals bei uns eingekauft haben. Der Anteil
der B2C-Kunden ist zurzeit noch deutlich
höher. Allerdings sehen wir im B2B-Geschäft noch viel Potenzial, beispielsweise
bei Mitarbeiter-Incentives. In diesem
Team-Segment haben wir im Vergleich
zum Vorjahr ein Plus von 50 Prozent.
Zurück zu 7 Commerce. Konkurrieren Sie
mit anderen Venture-Firmen?
Van Delden: In der Regel treten wir gegen
zwei Käufergruppen an: Finanzinvestoren,
die sich stark mit dem Digital-Geschäft
auseinandersetzen, und andere strategische
Investoren wie Fernsehhäuser oder Verlage. Wir setzen dabei auf Differenzierung,
indem wir Synergiepotenziale, wie Mediareichweite oder die Zusammenarbeit im
Cluster, mit einbringen. Die kann ein Finanzinvestor nicht bieten. Darüber hinaus
ermöglichen wir den gezielten Aufbau von
Know-how, indem wir den Unternehmen
operativ zur Seite stehen. Das reicht von
CRM-Systemen, Performance-Marketing,
TV-Aussteuerung oder der Erstellung von
TV-Spots bis hin zum Aufbau von Analytics-Systemen oder Pricing.
Das heißt, Sie beobachten auch Player wie
Ströer, die sich ja im E-Commerce-Markt
mit Zukäufen wie Foodist oder Stylefruits
stärker aufstellen?
Van Delden: Klar, wir beobachten ständig
den gesamten Markt. Ströer arbeitet klar
erkennbar an seiner digitalen Diversifizierung und da ist es gut möglich, dass sich
unsere Wege auch einmal kreuzen. Während Ströer sich derzeit aber eher auf das
Content-Geschäft fokussiert, konzentrieren wir uns auf das Transaktionsgeschäft.
Beispielsweise haben wir von Ströer bereits
Weg.de gekauft.
Wie risikobereit sind Sie bei 7 Commerce?
Van Delden: Hinter all unseren Investitionen stecken solide kaufmännische Kalkulationen. Wir erstellen Businesspläne mit
konkreten ROI-Vorgaben und Risikoabwägungen und treffen auf dieser Basis
unsere Entscheidungen. Unser Ziel im
Transaktionsgeschäft sind zufriedene
Kunden als eines der grundlegendsten
Elemente eines erfolgreichen Markenaufbaus. Schließlich lebt jede Marke von Wiederkäufern und ihrer Stammklientel.
Heißt das, die zum Verkauf stehenden Unister-Portale sind nicht interessant für Sie?
Van Delden: Zu dieser Frage äußern wir
uns nicht.
◼
Interview: Susanne Gillner, Laura Melchior
RECHT
29. August 2016
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INTERNET WORLD Business
17
§
Foto: Fotolia / Cirquedespirit
Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M.
Wirklich nur per Brief?
Wer Verträge elektronisch schließt, darf sie auch elektronisch kündigen
arf ein Unternehmen die Kündigung
eines Vertrags per Mail vertraglich
ausschließen? Der Bundesgerichtshof hat
entschieden (Urteil vom 14.07.2016,
Az.: III ZR 387/15), dass dies rechtswidrig
ist, wenn der Ausschluss der E-Mail-Korrespondenz nur für die Kündigung gilt,
alle weiteren Erklärungen (Vertragsschluss, Vertragsänderungen) hingegen
problemlos elektronisch erfolgen können.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) klagte gegen den Betreiber
einer Online-Partnervermittlung auf
Unterlassung einer AGB-Klausel, aufgrund der Kunden die Kündigung ihrer
Mitgliedschaft ausschließlich per Post
oder Fax einreichen können.
Der VZBV sieht in dieser Regelung eine
unangemessene Benachteiligung für den
Kunden. Die Möglichkeit zur Wahrung
der Schriftform bei der Kündigung durch
den Kunden werde durch eine solche
Klausel in den Geschäftsbedingungen unzulässig eingeschränkt. Zudem erschwere
diese Regelung ersichtlich die Vertragsauflösung. Die Rechtswidrigkeit der Klausel ergebe sich insbesondere daraus, dass
der Betreiber selbst per E-Mail eine fristlose Kündigung aussprechen könne und
die gesamte Durchführung des Vertragsverhältnisses ebenfalls auf rein elektronischem Wege erfolge.
Der BGH schloss sich der Ansicht des
Klägers an und entschied, dass für die
Beendigungsmöglichkeit eines Vertrags
dieselbe Form zugelassen werden müsse
D
Das müssen Sie beachten
∙ Schriftliche Kündigungen
sollten per Post, per Fax und
per E-Mail möglich sein.
∙ Wer sich selbst das Recht
herausnimmt, dem Kunden per
E-Mail zu kündigen, muss dies
dem Kunden auch einräumen.
„Kündigung nur per Fax oder
Brief ist eine unangemessene
Benachteiligung des Kunden“
Christian Solmecke
Wilde Beuger Solmecke
Rechtsanwälte
www.wbs-law.de
wie für die Begründung des Vertrags und
seine Durchführung. Insofern muss der
Betreiber der Plattform hier auch die Kün◼
digung per Mail zulassen.
Rechts- und Fachanwältin für
Informationstechnologierecht
in Mainz
www.res-media.net
Link zur Angabe der
Energieeffizienzklasse
Die Angabe der Energieeffizienzklasse zu einem Elektrogerät in
einem Online-Shop auf einer gesonderten Webseite ist zulässig (Urteil
des Bundesgerichtshofs vom
04.02.2016, Az.: I ZR 181/14).
Nach der EU-Verordnung zur Energieverbrauchskennzeichnung von Elektrogeräten müssen Händler bei der
Werbung für ein TV-Gerät mit energieoder preisbezogenen Informationen
auch dessen Energieeffizienzklasse
angeben. Ein Händler hatte unter der
Abbildung eines Fernsehgeräts einen
Link mit der Bezeichnung „Details zur
Energieeffizienz“ platziert und auf der
verlinkten Website die Angaben dazu
dargestellt. Laut BGH-Entscheid reiche ein Link zu den gesetzlichen Angaben zur Energieeffizienzklasse aus,
wenn er in der Nähe der preisbezogenen Werbung angebracht und klar und
deutlich als elektronischer Verweis
auf die Angabe der Energieeffizienzklasse zu erkennen sei. Die Verordnung verlange nicht, dass die Angabe
auf derselben Seite zu erfolgen habe.
Die Angaben zur Energieeffizienz können über einen „sprechenden“ und
klar erkennbaren Link über eine Unterseite zur Artikel-Detailseite verlinkt werden.
Christian Solmecke
Foto: Mike Kalasnik
DATING-PORTALE
US-Dollar Schadensersatz muss das
US-Klatschportal „Gawker“ wegen eines
Sex-Videos an den Ex-Wrestler Hulk Hogan
zahlen. Das Portal meldete deshalb Insolvenz an und wurde an den TV-Sender Univision versteigert – für 135 Millionen Dollar.
Foto: Fotolia / Rawpixel.com
Quelle: Spiegel.de
140
Millionen
Kündigungsfristen nicht
in den AGB verstecken
Im Fokus der Verbraucherschützer: Dating-Portale werden oft abgemahnt
Eine Flut von Gerichtsurteilen ergießt
sich im Moment über die Betreiber von
Dating-Plattformen. So entschied das
Landgericht Berlin, dass es nicht ausreicht, die Kündigungsfristen für eine
Mitgliedschaft in den AGB zu verstecken,
wenn gleichzeitig eine 14-tägige Probemitgliedschaft für einen Schnupperpreis
im Angebot prominent beworben wird –
die sich nach Ablauf dieser Zeit in ein teures Abo verwandelt. Auch in diesem Fall
hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) die Klage losgetreten
(Az.: 52 O 340/15).
KNOW-HOW
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
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Foto: Fotolia / Julien Eichinger
18
Serie: Einstieg in
Marketing
Automation
Leadgenerierung mit
Inbound Marketing
So steigen Sie in Marketing Automation ein und setzen diese zur Kundengewinnung und
-bindung ein, und das alles ohne umfangreiches Budget
Marketing Automation
ermöglicht die Abstimmung
von Marketing-Aktivitäten
auf unterschiedlichen Kanälen. Für den Einstieg gibt es
interessante Open-SouceTools.
Folge 1: Leadgenerierung
mit Inbound Marketing
(Ausgabe 18/2016)
Folge 2: Praktischer Einsatz
des Open-Source-Tools Mautic
(Ausgabe 19/2016)
ft wird Marketing Automation als eine
Angelegenheit für finanzstarke Unternehmen betrachtet, die sich die MarketingClouds von Hubspot, Salesforce, Eloqua
oder Adobe leisten können. Doch am
Anfang muss nicht gleich in eine All-inone-Enterprise-Lösung investiert werden.
Die gängigen Mailing-Anbieter von Mailchimp bis Newsletter2Go haben bereits
einiges an Automatisierungsmöglichkeiten
an Bord. Für die weiteren Kampagnenbausteine, Social Media, Landing Pages, Formulare, CRM, CMS etc., existiert eine
schier unüberschaubare Anzahl von Tools,
Plugins und Services. Viele davon sind kostenlos oder zumindest kostengünstig und
die einzelnen Komponenten eines so baukastenartig zusammengesetzten Automatisierungs-Setups lassen sich meist über
Schnittstellen miteinander verbinden.
O
Inbound: Content zur
Gewinnung von Kunden
Ein Schwerpunkt von Marketing Automation liegt in der Kommunikation mit
(potenziellen) Kunden (Leads), deren Interesse für die eigenen Produkte und Dienstleistungen geweckt werden kann, indem
hilfreicher Content zur Verfügung gestellt
wird, der wiederum über Social-MediaKanäle verteilt wird. Diese Methode zählt
zum Inbound Marketing: Der Kunde soll
(anders als beim Outbound Marketing)
nicht durch Werbemaßnahmen wie Banner, Flyern oder Spots gewonnen, sondern
von sich aus auf das Unternehmen aufmerksam werden. Um mit Inbound Marketing Erfolg zu haben, ist es wichtig, aus
Kundensicht zu denken und dem Kunden
möglichst spezifische Inhalte mit individuellem Mehrwert zu liefern. Am besten
lässt sich dieser Ansatz anhand von konkreten Beispielen verdeutlichen:
Einsatzmöglichkeiten B2C: Ein auf Yogamatten und -bekleidung spezialisierter
Anbieter will neue Kunden gewinnen. Also
gestaltet er, passend zu einem Blog-Artikel,
ein hübsches PDF mit fünf einfachen Yogaübungen für jeden Morgen zum Ausdrucken und stellt es auf einer Landing Page
als Download zur Verfügung. Die Aktion
wird über Facebook, Twitter, Pinterest und
Co. bekannt gemacht. Den Downloadlink
für das PDF erhält der Interessent per
E-Mail – nachdem er ihn über ein Formular angefordert und per Double-Opt-in
bestätigt hat, dass er in den E-Mail-Verteiler aufgenommen werden darf.
Produktvergleich B2B: Eine OnlineAgentur verfährt nach demselben Muster.
Sie erreicht ihre Zielgruppe mit einem Vergleich der Webshop-Systeme Magento und
Woo-Commerce, bei dem die Plattformen
mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen,
Stärken und Schwächen übersichtlich
einander gegenübergestellt werden.
Bestandskundenpflege: Neben der
Neukundenakquise liegt ein weiterer
Schwerpunkt auf der automatisierten
Kommunikation mit Bestandskunden. Es
lohnt sich immer, auch nach einem erfolgreichen Kaufabschluss mit dem Kunden in
Kontakt zu bleiben und eine gute Beziehung zu pflegen, da hier stets Potenzial für
Cross- und Upselling und Weiterempfehlungen besteht. Als Content bieten sich
Umfragen, Produktempfehlungen und
Rabatte, etwa in Form von Gutscheinen, an.
Egal, welche Softwarelösung letztendlich
für die genannten Beispiele zum Einsatz
kommt, die Grundlagen für eine erfolgreiche Marketing-Automatisierung werden
lange vorher in der Kampagnenplanung
gelegt. Hierfür ist zunächst nicht viel mehr
nötig als Stift und Papier – und ein paar
kreative Ideen.
Zielgruppe: Um Adressaten so persönlich und individuell wie möglich anzu-
xx. Monat
29.
August2016
2016
x/16
18/16
sprechen, müssen die eigenen Zielgruppen bekannt sein. Google-AnalyticsDaten geben Auskunft über die demografischen Merkmale und Interessen der Besucher der eigenen Website und welcher
Content am häufigsten (z. B. auf dem eigenen Blog) nachgefragt wird. Diese Daten
können mit Auswertungen der Fans und
Follower auf Social-Media-Präsenzen und
den Reichweiten und Interaktionsraten
von Postings abgeglichen werden. Und im
Normalfall kennen Sie tatsächlich mindestens einen repräsentativen Kunden
und wissen aus persönlichen Begegnungen das eine oder andere über ihn.
Als weitere Quelle können Umfragen
dienen, die man unter Bestandskunden
durchführt, und die sich mit Gewinnoder Gutscheinverlosungen incentivieren
lassen. Auf dieser Grundlage werden Marketing Personas erstellt: fiktive Personen,
deren Lebensläufe, Eigenschaften, persönliche Ziele und berufliche Bedürfnisse so
differenziert wie möglich ausgearbeitet
werden sollten.
In unserem Beispiel sind dies: Anja, 37,
Mutter und Yoga-begeisterte Account
Managerin in Teilzeit sowie ihr Ehemann
Christian, 43, Head of Online Marketing
eines mittelständischen Unternehmens.
Mit konkreten Personas vor Augen fällt
es viel leichter, relevante Inhalte zu erstellen und die Kanäle zu bestimmen, über die
diese erreicht werden können. Es empfiehlt sich hier ein auf Daten gestütztes
Vorgehen: Über Googles Search Console
und Tools wie Sistrix oder Xovi lassen sich
die Keywords und Keyword-Kombinationen ausmachen, die bereits organisch
Besuche generieren. Diese Liste sollte mithilfe von Brainstorming, dem Adword
Planner von Google und Websites wie
Ubersuggest um weitere Keywords mit zusätzlichem Traffic-Potenzial erweitert
werden. Personas, Keywords und Themen
werden am besten in einem ContentKalender oder einem Redaktionsplan festgehalten. Hier kann zwischen einfachen
Spreadsheets über CMS-Plugins bis hin zu
schnittstellenreichen Stand-alone-Apps
mit Collaboration Workflows ausgewählt
werden. Über die beiden Letztgenannten
läuft auch die Ausspielung auf den verschiedenen
Social-Media-Plattformen.
Doch im Zweifel tut es auch eine Kombination aus Tabellenblatt und SchedulingTools oder Social Media Suites wie Buffer
oder Hoot Suite.
Viel entscheidender ist es, dass die richtige Plattform für die jeweilige Zielgruppe
bestimmt wird. Bei unserem Beispiel läge
der Schluss nahe, dass sich Anja etwa auf
Facebook und Pinterest mit ihrem Hobby
Yoga befasst, während Christian für den
Shop-System-Vergleich eher für die berufsbezogenen Netzwerke Linkedin und
Xing sowie für Twitter empfänglich ist.
Leadgenerierung:
Prozess in vier Phasen
∙ Aufmerksamkeit
Zunächst geht es vor allem darum, wahrgenommen zu werden, also die in den
Kunden-Personas repräsentierten Ziel-
INTERNET WORLD Business
19
Die vier Phasen der Leadgenerierung: Aus einem Fremden wird ein Fan des Produkts
Konversion
Aufmerksamkeit
Fremde
î%ORJ
î6RFLDO3XEOLVKLQJ
î.H\ZRUGV
î:HEVLWH
Besucher
Kaufabschluss
Leads
î/DQGLQJ3DJH
î)RUPXODUH
î$VVHWV
Begeistern / Empfehlen
Kunden
î(0DLOV
î&50,QWHJUDWLRQ
î0DUNHWLQJ
Automation
Promoter
î8PIUDJHQ
î6RFLDO0HGLD
î(0DLOV
Der idealtypische Lead Funnel für eine Leadgenerierung lässt sich in vier Etappen unterteilen
INTERNET WORLD Business 18/16
gruppen auf sich, seine Marke und das
eigene Angebot aufmerksam zu machen
und so Traffic zu generieren. Dies geschieht
über Social Publishing: Für unseren fiktiven Yoga-Shop bieten sich etwa Instagram-Posts mit Sanskrit-Zitaten an oder
die Online-Agentur kann Follower mit
Tweets zu News und Tipps zum E-Commerce versorgen. Ein weiteres probates
Mittel ist das regelmäßige Bloggen von Artikeln über die im Redaktionsplan festgelegten Themen – natürlich optimiert auf
bestimmte Keywords.
∙ Konversion
Die eigentliche Leadgenerierung erfolgt im
nächsten Schritt, in dem es gilt, noch anonyme Besucher dazu zu bewegen, Kontaktinformationen wie die E-Mail-Adresse oder
die Telefonnummer zu übermitteln. Sie erhält man im Austausch für hochwertigen
Content. Hier kommen nun bei den
genannten Beispielen die PDF-Downloads
zum Einsatz. Je begehrter ein Download ist,
umso höher ist die Konversionsrate des Formulars auf der Landing Page. Als weitere
Assets erfreuen sich E-Books, Infografiken,
Whitepapers, Präsentationen, Podcasts,
Webinare und Videos großer Nachfrage.
∙ Kaufabschluss
Geht es dann darum, die auf diese Weise
generierten Leads zu einem Kaufabschluss
zu bewegen, spielen Automatisierungslösungen ihre Stärken aus: Sie steuern
mehrstufige E-Mail-Kampagnen, die Kontakte kontinuierlich mit relevanten Informationen versorgen (Lead Nurturing),
bewerten die Kaufbereitschaft von Leads
(Scoring) anhand ihres Verhaltens und leiten sie beim Erreichen bestimmter Schwellenwerte zum Beispiel an einen Vertriebsmitarbeiter weiter, der dann in persönlichen Kontakt mit dem Interessenten tritt
(Lead Routing). Je nach Systemlandschaft
werden die Daten auch zurück an ein
CRM gespielt.
∙ Begeistern und empfehlen
Die aktive Pflege der Kundenbeziehung
nach dem Kauf wird leider noch viel zu
häufig vernachlässigt oder zumindest
stiefmütterlich gehandhabt. Dabei sind
kaum Überredungskünste notwendig,
damit aus zufriedenen Kunden Empfehler
werden; und wer bereits einmal gute Erfahrungen gemacht hat, zeigt sich weniger
Quelle: Digital Mobil
zögerlich, wenn es um weitere Anschaffungen beim gleichen Anbieter geht.
Daher lohnt es sich, den Kontakt nicht einschlafen zu lassen und Kunden weiterhin
auf allen beschriebenen Kanälen mit Informationen zu versorgen. Dank Automatisierungssoftware kann Besuchern dynamischer, auf ihren jeweiligen Status hin
zugeschnittener Content ausgespielt und
auf diese Weise sichergestellt werden, dass
auf einer Website Bestands- und Neukunden gesondert angesprochen werden.
Über Social Monitoring, das Mitlesen
von Postings über die eigene Marke, das
Unternehmen und seine Produkte erhält
man wertvolle Auskünfte über Kundenwünsche.
Eine der zentralen Aufgaben, neben der
Kampagnensteuerung, einer MarketingAutomation-Lösung besteht im Identifizieren und Verwalten von Leads. Durch
Cookie- und pixelbasiertes Tracking werden alle Website-Besucher und Interaktionen mit E-Mails erfasst. Vor dem Livegang
der Software sollte daher sichergestellt
werden, dass sie datenschutzkonform eingesetzt wird und die Nutzer die Möglichkeit haben, per Opt-in dem Setzen von
Cookies zuzustimmen oder per Opt-out
das Tracking zu unterbinden.
Für den Versand von E-Mails mit werblichem Inhalt ist ein Double-Opt-in obligatorisch. Bei Cloud-Anbietern sind Server-Standorte im Ausland als kritisch anzusehen, da nach dem Auslaufen des
sogenannten „Safe Harbor“-Abkommens
im Hinblick auf die Datenübermittlung
von deutschen Unternehmen in die USA
immer noch Rechtsunsicherheit herrscht.
On-Premise-Lösungen, die selbst gehostet
diese Problematik umgehen, sind im
Bereich Marketing-Automatisierung jedoch eher rar gesät. Eine Ausnahme stellt
die Open Source Software Mautic dar, die
wir im zweiten Teil dieser Reihe ausführ◼
lich vorstellen werden.
Dirk Rühaak
ist Head of Digital Marketing
bei der Internet-Agentur
Digitalmobil in München. Er ist Spezialist für die Entwicklung, Umsetzung
und Optimierung von MultichannelMarketing-Strategien und für Inbound
Marketing.
www.digitalmobil.com
Marketing
Automation
Kundendaten sammeln
Daten aus verschiedenen Systemen und Kanälen werden zentral
gespeichert und das Verhalten von
anonymen und personalisierten
Nutzern wird getrackt
Kampagnensteuerung
Mehrstufige, zielgruppenspezifische
Kampagnen mit den Bausteinen
E-Mail, Landing Pages, Formulare
und Content
Lead Management
Mit Marketing-Automation-Tools
werden Lead Scoring, Lead Nurturing und Lead Routing automatisiert
Analyse und Erfolgskontrolle
Reportings und Auswertungen
geben Auskunft über den Erfolg
von Kampagnen und zeigen die
Optimierungspotenziale der einzelnen Bausteine auf
ONLINE-MARKETING
20
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
18/16
E-Commerce-Vermarkter:
Spitzenplätze im Visier
Immer mehr E-Commerce-Spezialisten setzen nicht auf etablierte Vermarkter, sondern entwickeln eigene
Konzepte. Warum ist das so? Wie positioniert man sich und was erhofft man sich davon? Eine Umfrage
1. Wie hat sich
Ihr Vermarkter
positioniert?
Torsten Ahlers, Geschäftsführer Otto
Group Media: 80 Prozent aller Kaufent-
mente ausbauen. Und diese Verbindung
von Online- und Kundendaten macht uns
für Werbungtreibende sehr attraktiv.
Philip Missler, Director Amazon Media
Group Germany & Italy: Amazon arbeitet
seit mehr als 20 Jahren im Bereich E-Commerce und nun auch im Bereich Entertainment. Die Kunden lieben die Angebote und belohnen sie mit Vertrauen. Wir
arbeiten mit Leidenschaft daran, Werbekunden in diese Erlebniswelt zu integrieren, und zwar so, dass sie zum positiven
Kundenerlebnis tatsächlich beitragen. Wir
möchten durch die Angebote, die für unsere Kunden die besten Erlebnisse bieten,
die effektivste Marketing-Plattform für
unsere Werbekunden sein – und das in allen Regionen, in denen wir vertreten sind.
Im Umfeld von E-Commerce
kann man Medien und Kauferlebnis
der Kunden nicht voneinander
trennen, sie sind komplett miteinander verwoben. Das Kundenerlebnis bei Amazon ist mehr als
nur das reine Kauferlebnis – Kunden starten ihre Produktsuche auf
Amazon, recherchieren Artikel mithilfe von Kundenrezensionen und
Videos, streamen Unterhaltungsinhalte und lesen Bücher auf ihren
Fire-Tablets oder Kindle eReaders
und vieles mehr. Die gesamte Customer Journey wird so abgedeckt –
vom Entdecken eines Angebots
über die Kauferwägung bis zur Conversion. Medien beeinflussen jeden
Schritt auf dieser Reise – und das
Kauferlebnis, das mit einem Produkt oder einer Marke während dieser Reise assoziiert wird, beeinflusst
die Medienwirksamkeit. Da wir sowohl den Medien- als auch den EinTorsten Ahlers
kaufskanal bereitstellen, können
Geschäftsführer Otto Group Media
wir Agenturen und Werbekunden
dabei helfen, die Beziehung zwischen
den beiden Kanälen zu verstehen.
Zukunft. Wichtig dabei sind vor allem drei Wir bedienen uns dabei unmittelbarer
Dinge: Daten, Reichweite und eigene Flä- First-Party-Daten aus dem Retail-Bereich,
chen für Werbung. Wir haben sowohl die sich auf die einzelnen Schritte beziehen
Daten, die Besucher von mehr als 60 Otto- und die einzig uns zur Verfügung stehen.
Shops im Internet hinterlassen, als auch Zum Beispiel: Wie steht es mit Kundenreechte Kundendaten aus Käufen in diesen zensionen und Kundenbewertungen des
Shops. Aus diesen Transaktionen haben beworbenen Produkts? Verbessert sich
wir 20 Millionen CRM-Daten, die wir das Such-Ranking des Produkts bei Amanach Geschlecht und Kaufverhalten wie zon aufgrund von Investitionen in den
Preissensibilität oder Farbpräferenzen fil- Medienkanal? Werden die beworbenen
tern können. Mittlerweile haben wir über Produkte von den Kunden bereits gesucht
50 Datensegmente, die wir unseren Kun- und/oder der Kauf erwogen, und hat der
den anbieten können, und werden dies Medieneinsatz weiteres Interesse erzeugt?
innerhalb dieses Jahres noch auf 80 Seg- Reagiert die Zielgruppe mit dem Kauf des
scheidungen werden von Frauen getroffen. Wir erreichen jede zweite Frau digital
in Deutschland. Wir kennen unsere 25
Millionen Kunden sehr genau und erreichen sie mit 360-Grad-Marketing in
unterschiedlichen Lebenssituationen. Unser Anspruch ist es, Brands zu verbinden.
Wir machen unsere Kunden auch zu den
Kunden der Werbungtreibenden.
Online-Händler als Werbeplattform
sind für Werbungtreibende besonders interessant. Retail Media ist das Geschäft der
Märkte: den Automotive-Markt,
ein Markt, der in Deutschland fast
300 Milliarden Euro groß ist, sowie
den Property-Markt, ein Markt,
der 500 Milliarden schwer ist. Die
beiden Märkte haben also eine
Größenordnung, die in etwa einem
Drittel des deutschen Inlandproduktes entspricht. Hier sind wir
mit den Portalen Autoscout24 und
Immobilienscout24 vertreten. Dabei geht es darum, die Träume
rund um das Automobil und die
Immobilie zu verwirklichen. Das
Bindeglied zwischen den beiden
großen Portalen ist unser drittes
Portal Financescout24.
Wir wollen diese Märkte für
unsere User transparenter machen:
Die Suche auf unseren Portalen
soll einfach, effizient und stressfrei
sein. Das ist unsere Ausrichtung als
Unternehmen und daraus ergibt
Philip Missler
sich auch unsere Positionierung
Amazon Media Group Germany & Italy
für Scout24 Media. Wenn sich
Menschen Autos kaufen oder
umziehen, geht dies meistens mit
Produkts, mit Eintragung auf Wunschlis- einer Veränderung der Lebenssituation
ten oder Anmeldungen nach Einblendung einher. Wir sind also der zentrale Anlaufvon Anzeigen? Wir stellen sowohl Daten punkt, wenn man Menschen in diesen
wie Gesamteinkäufe oder die Zahl der auf Lebenszyklen werblich abholen will.
Amazon verkauften Einheiten auf Basis 30 Prozent der Auto-Suchenden interesvon Werbemittelkontakt zur Verfügung sieren sich gleichzeitig für eine Immobilie
als auch Return on Ad Spend (ROAS) – und 43 Prozent der Immobiliensuchenden
Produktkaufzahlen pro bei uns ausgegebenen Medienkosten. Wir vergleichen darüber hinaus auch die
gesamte Conversion Rate eines Produkts mit der anderer Produkte in
derselben Subkategorie.
Mike Klinkhammer, Managing
Director Ebay Advertising Group
Deutschland: Ebay Advertising ver-
marktet hierzulande seit Oktober
2007 den weltweiten Online-Marktplatz Ebay und seit April mit Ebay
Kleinanzeigen einen der größten Online-Kleinanzeigenmärkte Deutschlands. Damit bieten wir Werbungtreibenden eine außergewöhnliche
Kombination aus hoher Reichweite,
zielgenauer Ansprache und attraktiven Formen der Online-Vermarktung. Dieses Versprechen löst Ebay
Advertising vor allem mit den einmaligen First-Party-Daten von Ebay ein.
Marc Hundacker, Vice President
Scout24 Media: Wir als Scout24-
Gruppe
bedienen
zwei
große
Mike Klinkhammer
Managing Director Ebay Advertising
Group Deutschland
29. August 2016
18/16
für ein Auto. Diese deutliche Überschneidung der Nutzerinteressen erlaubt es uns,
den Konsumenten entsprechende Produkte und Dienstleistungen anzubieten
und gleichzeitig Unternehmen effiziente
Möglichkeiten für zielgruppengenaue
Werbeaussteuerung und Neukundengewinnung zu eröffnen.
Wir sind der einzige Digital-Vermarkter
in Deutschland, der die beiden Themenfelder „Immobilie“ und „Auto“ in dieser
Breite abdecken kann.
Jerome Cochet, Managing Director bei
Zalando Media Solutions: Zalando Media
Solutions (ZMS) ist aktuell hauptsächlich
als Mediavermarkter und im Datengeschäft aktiv. Als Mediavermarkter entwickeln wir für Markenpartner Anzeigenformate für unsere eigenen und für Drittseiten (zum Beispiel Premium-Medienhäuser) und sprechen Nutzer mit zielgerichteter Werbung an. Mithilfe der
Technologie von Nugg Ad aggregieren wir
Nutzerdaten in den 15 Märkten, in denen
Zalando als Händler aktiv ist. Das sind
Kauf- und Zielgruppendaten. Wir analysieren anonymisierte Profile und das Verhalten auf unseren Seiten und nutzen diese
Daten für Targeting und Retargeting. Wir
sind seit Jahren im Fashion-Bereich zu
Hause und wissen daher sehr gut, wie
unsere Konsumenten ticken. Das sind
unsere Alleinstellungsmerkmale: Wir sind
INTERNET WORLD Business
Top 10 der deutschen Digital-Vermarkter
Interactive Media CCSP
37,25
gemacht. Diese Expertise können wir nun
den Marken zur Verfügung stellen und aus
Advertiser-Sicht argumentieren.
United Internet Media
35,02
Media Impact
34,54
Ströer Digital
33,40
Sevenone Media
32,67
Burda Forward
31,47
OMS
29,62
IP Deutschland
28,45
G+J eMS
27,13
Ebay Advertising Group Deutschland
Angaben in
Millionen
23,23
Mit Ebay Advertising Group Deutschland ist bereits ein E-Commerce-Vermarkter in den Top 10 der Agof-Vermarkter. Die Otto Group Media will folgen
INTERNET WORLD Business 18/16 Quelle: Agof e.V. / Agof Digital Facts 2016-05;
Basis: 101.413 Fälle (Nutzer mobiler und/oder stationärer Angebote, in den letzten 3 Monaten) /
Darstellung der Top-10-Vermarkter / Angaben in Mio. / Zeitraum: Einzelmonat
ein Fashion-Pure-Player, der über 1.500
Modemarken verkauft. Wir können Marken und Werbungtreibenden Zugang zu
15 Märkten bieten, in denen Zalando aktiv
ist. Wir haben ein starkes Technologie-
Verständnis, schließlich arbeiten über
1.200 Mitarbeiter in der Tech-Abteilung
von Zalando. Zudem bringen wir auch
Erfahrung als Advertiser mit, wir haben
unser Media Buying schon immer inhouse
2. Welche Vorteile
ergeben sich
durch die Eigenvermarktung?
Torsten Ahlers: Durch die Eigenvermark-
tung der Otto-Group-Plattformen bieten
wir dem Konzern eine zusätzliche Erlösquelle, mit der wir das Kerngeschäft unterstützen. Durch die zusätzliche Erlösquelle
können wir unseren Kunden einen besseren Service und günstigere Preise anbieten. Der Markt ist hart umkämpft – wir
wollen unseren Kunden eine Best-PriceOffer bieten. Letztlich zählt nur der Mehrwert, den der Kunde spüren muss.
Philip Missler: Richtig eingesetzt, kann
Werbung tatsächlich das Kauferlebnis der
Kunden verstärken. So machen zum
Beispiel unsere Custom Solutions einen
großen Teil unseres Geschäfts aus. Dafür
arbeiten wir mit Marken auf Umsetzungen
im größeren Format zusammen, die mehrere und ganz unterschiedliche AmazonAngebote beinhalten, um ein besonders
umfassendes Kundenerlebnis zu gestalten.
Wir haben beispielsweise ein europa- ▶
Ratenkauf
So einfach wie der
Kauf auf Rechnung.
Direkte und
garantierte
Auszahlung
Höhere Warenkörbe
und gesteigerte
Konversionsrate
Minimale
Dateneingabe
Entscheidung in Echtzeit
im Shop, sofortiger
Warenversand möglich
Ihre Kunden geben Name, Adresse und Geburtsdatum ein und schon wird der
Ratenkauf in Sekundenschnelle freigegeben. Sie versenden Ihre Ware direkt und
erhalten das Geld von Klarna, ganz egal wann und ob Ihr Kunde bezahlt.
www.klarna.de/ratenkauf
21
7.1
Halle -040
dD
Stan
ONLINE-MARKETING
22
INTERNET WORLD Business
weites Programm mit Mercedes-Benz
erarbeitet, zu dem eigens eingerichtete
Mercedes-Benz-Seiten
auf
Amazon
gehörten, auf denen die Kunden mit der
neuen E-Klasse interagieren und mehr darüber erfahren konnten. Für den MinionsFilm ist unsere Seite regelrecht „ausgeflippt“, indem die Minions im Vorfeld des
lang erwarteten Filmstarts unsere Homepage für einen ganzen Tag übernommen
haben. Diese Art von Erlebniswerbung
verstärkt nicht nur die Produktwahrnehmung, sondern sie begeistert auch die
Kunden.
Mike Klinkhammer: Über E-Commerce-
Seiten wie Ebay erreichen Werbungtreibende Nutzer mitten im Kaufprozess. Aufgrund des Nutzer-Logins verfügen wir
über spezifisches Wissen um die Bedürfnisse und das Verhalten unserer Nutzer.
Mit unseren First-Party-Daten bieten wir
unseren Werbekunden und Vertriebspartnern einen einzigartigen Mehrwert und
unterstützen damit den Erfolg ihrer Kampagnen. Als reiner Marktplatz tritt Ebay
dabei selbst nicht in Konkurrenz zu den
Werbetreibenden.
Marc Hundacker: Wir haben Scout24
Media aus den verschiedenen Unternehmensteilen designt, die es schon gab.
Autoscout24 hat sich immer schon stark
selber vermarktet, Immobilienscout24 im
Hybrid. Wir hatten eine Kooperation mit
Marc Hundacker
Vice President Scout24 Media
Interactive Media und haben uns teilweise
selbst vermarktet. Letztes Jahr haben wir
uns dann die Frage gestellt, ob es Sinn
macht, sich selber zu vermarkten oder
alles in die externe Vermarktung zu geben.
Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass
es für uns keinen Sinn macht, Teil eines
großen Netzwerkes zu werden und sich
fremdvermarkten zu lassen. Denn die
Kernkompetenzen eines Unternehmens
und einer Scout24 Media kann kein externer Partner tatsächlich verstehen. Wir haben eine sehr hohe Anzahl an First-Party-
29. August 2016
Data – im Monat ungefähr 90 Millionen
Cookies – die wir in Customer Journeys
übersetzen können. Das heißt, wir haben
über unsere 17 Millionen Unique User im
Monat einen ungeheuren Datenschatz
und sind damit groß genug, diese Power in
Vermarktung umzusetzen. Damit ermöglichen wir unseren Werbekunden, die
Effizienz ihrer Kampagnen zu steigern
und der Konsument profitiert, indem er
auf seine Interessen zugeschnittene Angebote im richtigen Moment erhält.
Jerome Cochet: Durch die Eigenvermarktung sind wir in der Lage, für unsere
Kunden einen optimalen Mehrwert aus
unseren unterschiedlichen Stärken herzustellen: Exklusive Werbeformate in Kombination mit effektiver, datenbasierter
Technologie sowie integrierten 360-GradKampagnenansätzen auf unterschiedlichen Kanälen. Diese sind unter anderem
die eigene E-Commerce-Plattform, SocialMedia-Kanäle, aber auch Drittseiten (Premium-Publisher), die programmatisch
angesteuert werden können.
3. Vermarkten
Sie auch externe
Portale?
Torsten Ahlers: Zurzeit vermarkten wir
keine externen Portale. Wir sind natürlich
in Gesprächen, aber dies ist noch zu verfrüht. Wir fokussieren uns zunächst
auf unser Kerngeschäft, die Vermarktung der Otto-Group-Plattformen. Aktuell vermarkten wir die
sieben größten Webshops der
Gruppe: Otto, Limango, My Toys,
Sportscheck, Heine, Schwab und
3pagen. Ab dem 1. Juli 2016 werden
wir mit Unito die Vermarktung auf
die DACH-Region ausweiten.
Philip Missler: Wir verkaufen das
Portfolio der Amazon Mediengruppe, darunter Amazon Advertising Platform (AAP), und unser
programmatisches Angebot. Durch
AAP können Advertiser die Kunden von Amazon auf unseren eigenen Seiten sowie Drittanbieterseiten (Display und Video) und Apps
flächendeckend erreichen, und das
über relevante und verbindliche
Anzeigen. Zum AAP-Inventar gehören eigene und selbst betriebene
digitale Bestände von Amazon,
aber auch Platzierungen, die durch
qualitativ hochwertige direkte Geschäftsbeziehungen zu Publishern
im Web, auf Mobile (darunter auch Apps)
und Video sowie über führende Ad Exchanges ausgehandelt werden.
Mike Klinkhammer: Wir vermarkten mit
Ebay und Ebay Kleinanzeigen ausschließlich unsere eigenen Portale. Ebay Advertising gehört damit zu den reichweitenstärksten Online-Vermarktern in Deutschland und hat sich mit der Vermarktung der
eigenen Portale breit aufgestellt. Die
kombinierte (überschneidungsfreie) Reichweite der beiden Angebote beträgt 28,4 Mil-
18/16
bekunden auch in Zukunft auf
unsere Hilfe bei ihren wachsenden
E-Commerce-Aktivitäten vertrauen, das freut uns. Wir werden weiterhin in Messbarkeit und SB-Werbemöglichkeiten investieren und
entsprechende Weiterentwicklungen vorantreiben sowie Agenturen
und Werbekunden dabei unterstützen, wie sie am effektivsten die
verschiedenen Aspekte in unserem
Portfolio nutzen können – beispielsweise unsere Display- und
Search-Angebote –, um im Zusammenspiel ihre eigenen Investitionen in beide Kanäle zu ergänzen.
Dabei möchten wir noch stärker
mit ihnen zusammenarbeiten und
neue Programme entwickeln, die
sie weiter voranbringen und gleichzeitig unseren Kunden einen Nutzen bieten.
Jerome Cochet
Managing Director bei Zalando
Media Solutions
lionen Unique User (Comscore, Dezember
2015). Wir konzentrieren uns darauf,
unseren Kunden Targeting-Lösungen anzubieten, mit denen sie sich unsere Reichweite zunutze machen und zugleich ihre
Zielgruppe präzise ansprechen können.
Marc Hundacker: Derzeit gibt es keine entsprechenden Pläne. Wir konzentrieren
uns aktuell darauf, vollumfänglich das
Potenzial auszuschöpfen, das unsere Portale bieten. Das ist ein Plan, der mit der
Dmexco letzten Jahres begonnen hat, der
jetzt umgesetzt wird und in den kommenden Jahren weiter skaliert wird. Inwiefern
die Konsolidierung unter den Vermarktern anhält und inwieweit andere Seiten
thematisch passen, können wir derzeit
noch nicht beurteilen. Wir bieten aber
schon heute unseren Kunden über die
Audience Extension an, auf dritten Inventarquellen Werbung auszuspielen. Wir
sehen, dass Kampagnen, die wir verlängern, in der Performance sehr hohe Werte
erzielen.
Jerome Cochet: Wir setzen auf ein ausgewähltes Portfolio von Premium-Publishern und Social-Media-Kanälen, das wir
entsprechend den Bedürfnissen unserer
Kunden derzeit intensiv weiterentwickeln.
4. Welche Ziele
haben Sie sich für
2016 gesetzt?
Torsten Ahlers: Unsere Vision ist es, Top-
Ten-Vermarkter innerhalb der nächsten
zwei bis drei Jahre zu werden. Um dies zu
erreichen, setzen wir 2016 auf Wachstum.
Dabei werden wir unser Vermarktungsportfolio weiter ausbauen, uns international ausweiten und an neuen Formaten wie
Native und Mobile Advertising arbeiten.
Philip Missler: E-Commerce Marketing
entwickelt sich zu einer eigenen Disziplin.
Wir erwarten, dass Agenturen und Wer-
Mike Klinkhammer: Mit Ebay
Kleinanzeigen haben wir unser
Portfolio im zweiten Quartal
erweitert und um zusätzliche Formate ergänzt. Im weiteren Verlauf
des Jahres konzentrieren wir uns darauf,
unseren Kunden Targeting-Lösungen anzubieten, die die Aussteuerung ihrer Kampagnen noch einfacher machen. Händler
und Marken, die bereits über eine Präsenz
bei Ebay verfügen, unterstützen wir durch
integrierte Konzepte bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäfte, die weit über
reine Werbung hinausgehen.
Marc Hundacker: Da wir historisch aus
einer Co-Vermarktung kommen, ist für
uns das Thema Awareness-Steigerung
sehr wichtig. In diesem großen komplexen
Markt von Werbungtreibenden, Agenturen, Trading-Desks und Technologiepartnern muss allen Beteiligten bewusst werden, dass es uns als Scout24 Media gibt.
Wir wollen außerdem unsere Präsenz weiter steigern. Der Bereich von Autoscout24
ist zudem ein europäisches Thema. Wir
wollen deshalb auch in Fragen von Data
Driven Advertising und Programmatic
Advertising von Deutschland heraus eine
zentrale Rolle übernehmen.
Jerome Cochet: Wir haben im letzten Jahr
die Grundlage für die Vermarktung gelegt,
sodass wir das Geschäft jetzt weiter skalieren können. Neben den zahlreichen Kampagnen, die wir bereits für Advertiser aus
der Fashion-Branche umgesetzt haben,
intensivieren wir derzeit die Beziehungen
zu Agenturen und Werbetreibenden anderer markenaffiner Branchen (wie zum Beispiel Beauty, FMCG oder Automotive);
hier sehen wir in der nahen Zukunft ein
◼
klares Wachstumsfeld.
Helmut van Rinsum
internetworld.de/hvr
Christian Erxleben
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mit B2B-Special
26.-27. September 2016 RAMADA Hotel Hamburg
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Content Marketing Best Practice Cases
SMC16iwb
Social Media Strategie Das A und O der Entwicklung
WhatsApp-Marketing Die Alternative zum Email-Marketing?
Social Advertising Potenziale & Chancen
Social Media Analyse & Erfolgsmessung
B2B und Social Können die beiden miteinander?
Top-Referenten auf der Social Media Conference (u. a.):
Tatjana Eckert
Arne Henne
Martin Ivanovs
Junior Manager Social
Media, eSixt GmbH &
Co. KG
SMB Program Manager
EMEA, Facebook
Senior Social Media
Manager,
moebel.de
Einrichten&Wohnen AG
Milena-Isabelle
Lambart
Lead Social Media &
Blogger Relations,
ABOUT YOU GmbH
Moderation:
Änne Schwarz
Philipp Thurmann,
Marketing Sanella &
Thea DACH, Unilever
Deutschland GmbH
Geschäftsführer
Strategie,
buddybrand GmbH
Veranstalter:
www.facebook.de/socialmediaconf
#SMConf
socialmediaconference.de
Svenja
Teichmann
Geschäftsführerin,
crowdmedia GmbH
Montag 26. September 2016
Social Media Strategie
09:30 Uhr
t Begrüßung durch die Moderatorin Svenja Teichmann
Geschäftsführerin, crowdmedia GmbH
09:45 Uhr
t Die Zukunft von Social Media und die Herausforderungen für Marken, Agenturen und Plattformen
Curt Simon Harlinghausen, Geschäftsführer, akom360 GmbH
10:30 Uhr
t Einzigartige Markenerlebnisse in Social Media
Prof. Dr. Dieter Georg Herbst, Head of Digital Brand Lab der Universität der Künste Berlin, Digital Brand Lab
Kaffeepause
11.00 – 11.30 Uhr
Content Marketing – Best Practices
11:30 Uhr
t Content is king. Toyota C-HR is hero: Eroberungen in der spitzen Zielgruppe der jungen emotionalen Automobilkäufer
Nadine Berger, Head of Digital Business, Toyota Deutschland GmbH
Senol Kasapoglu, Media- & Marketingstrategie Toyota/Lexus, Toyota Deutschland GmbH
12.00 Uhr
t Goodbye Social Media! Von der Einzeldisziplin zu integriertem Content-Marketing
Bruno Kollhorst, Leiter Content Marketing, Techniker Krankenkasse
12:30 Uhr
t Sanella – Backen ist Liebe, Sanella ist Backen…und Digital.
Wie eine traditionelle Marke mit Rezepten die digitale Landschaft erobert
Änne Schwarz, Marketing Sanella & Thea DACH, Unilever Deutschland GmbH
Mittagessen
13.00 – 14.15 Uhr
Social Advertising & Content-Strategie
14:15 Uhr
t Die Rolle von Content & Social Advertising in Social Media für (den Online Fashion Shop) ABOUT YOU
Stefan Jung, Online Marketing Manager, ABOUT YOU GmbH
Milena-Isabelle Lambart, Lead Social Media & Blogger Relations, ABOUT YOU GmbH
14:45 Uhr
t Video in einer mobilen Welt
Arne Henne, SMB Program Manager EMEA, Facebook
15:15 Uhr
t Branding, Engagement und Leads: Mit FOCUS Online durch alle Phasen der Customer Journey
Kolja Kleist, Director Customer and Brand Management, Burda Forward (Hubert Burda Media)
Kaffeepause
15:45 Uhr - 16:15 Uhr
Quo vadis Content Marketing?
16:15 Uhr
17:15 Uhr
t Die Qual der Wahl: Benötigen effiziente Social Media Aktivitäten ein Tool? Wenn ja, welches?
Lernen Sie Tools und ihre Vorteile kennen
Mirko Lange, Gründer und Geschäftsführer / VP Content Strategy, Scompler GmbH / ScribbleLive Inc.
Alexander Weltzsch, Director Sales & Business Development DACH, Facelift brand building technologies GmbH
Diskutiere
n
t Podiumsdiskussion: Quo vadis Content Marketing?
Sie mit!
Expertenpanel mit Mirko Lange, Gründer und Geschäftsführer / VP Content Strategy, Scompler GmbH / ScribbleLive Inc.
und Klaus Eck, Gründer und Geschäftsführer, d.Tales – Member of Eck Consulting Group. Moderation: Svenja Teichmann
Ende des 1. Konferenztags
18.00 Uhr
ab 19.00 Uhr
g
Networkin
t Abendveranstaltung – Gelegenheit zum ausgiebigen Networking
Sie sind herzlich eingeladen, den Abend in lockerem Ambiente ausklingen zu lassen. Nutzen Sie die Gelegenheit
zum ausgiebeigen Networking in entspannter Atmosphäre. Der ideale Rahmen, um Gespräche zu vertiefen und
neue Kontakte zu knüpfen. Wo? Oberhafen-Galerie, Stockmeyerstraße 41, 20457 Hamburg
Programmänderung vorbehalten, Stand 23. August 2016
Dienstag 27. September 2016
B2BSpecial
Diverses
09:00 Uhr
t Begrüßung durch die Moderatorin und Vortrag:
Mehr Schein als Sein: Eine Abrechnung mit der Social Media & Content-Welt
Svenja Teichmann, Geschäftsführerin, crowdmedia GmbH
09:15 Uhr
t Macht Social Media Politiker besser? – Crowdsourcing in der Politik
Leitung: Martin Fuchs, Politikberater und Blogger, Hamburger Wahlbeobachter
Teilnehmer: MdB Christina Schwarzer (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestages aus Berlin
MdL Katharina Schulze (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Bayerischen Landtages
Tobias Huch (FDP), Inhaber einer Medienagentur & Landespolitiker aus Rheinland-Pfalz
10:15 Uhr
t Auf dem Weg zur sozialen Suche: Der „moebel.de Möbelfinder“ – dein persönlicher Suchassistent auf Facebook
Patrick Sindt, Chef vom Dienst, moebel.de Einrichten & Wohnen AG
Martin Ivanovs, Senior Social Media Manager, moebel.de Einrichten & Wohnen AG
10.45 – 11.15 Uhr
Kaffeepause
Newcomer: Snapchat und Co.
11:15 Uhr
t Influencer Marketing: Win Win Situation oder Augenwischerei?
Benjamin von Martens, Founder / Geschäftsführer, .martensgarten
11:45 Uhr
t Snapchat, Youtube & Co.: Millennials über soziale Netzwerke erreichen
Franziska Broich, EU-Korrespondentin, Katholische Nachrichten-Agentur
12:15 Uhr
t Snapchat: Maximale Aufmerksamkeit, doch nach 24 h ist alles weg!
Philipp Thurmann, Geschäftsführer Strategie, buddybrand GmbH
Tatjana Eckert, Junior Manager Social Media, e-Sixt GmbH & Co. KG
Mittagessen
13.15 – 14.15 Uhr
B2B-Special: Social Media
14:15 Uhr
t Employer Branding via Instagram: @claas_careers
Corinna Vielmeyer, Referentin HR Kommunikation, CLAAS KGaA mbH
14:45 Uhr
t „Je spitzer, desto besser: Social Media als Treiber und Verstärker für Content Marketing in Nischenmärkten“
Dr. Simon Geisler, Chief Marketing Officer, Ebner Verlag GmbH & Co. KG
15:15 Uhr
t Titel in Absprache
Referent in Absprache
15:45 Uhr
t Google auf der Baustelle?
Erste Erfahrungen mit einer Inbound Marketing Kampagne für das Baunebengewerbe!
Carsten Rossi, Geschäftsführer, Kammann Rossi GmbH
16.30 Uhr
Ende der Konferenz
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socialmediaconference.de
Diskutieren Sie mit
facebook.com/socialmediaconf
#SMConf
ONLINE-MARKETING
INTERNET WORLD Business
29.xx.
August
Monat2016
2016
18/16
x/16
Foto: Shutterstock / Andreiuc88
26
Die dunkle Seite
Mehr als die Hälfte des globalen Web-Traffics stammt aus Quellen, die weder sichtbar
noch messbar sind. Trotzdem ignoriert die Marketing-Branche den Trend Dark Social
Definition Dark Social
Mit Dark Social wird Web-Traffic
von Quellen bezeichnet, die normale Analyse-Tools nicht tracken
können. Das sind zum Beispiel
Messenger wie Whatsapp oder
E-Mails. Der Begriff wurde 2012
vom Atlantic.com-Redakteur
Alexis C. Madrigal geprägt.
enn der Begriff „Dark Social“ fällt,
denken die meisten zunächst an das
Darknet. Die Verbindung mag sich zwar
aufgrund der sprachlichen Nähe der Begriffe aufdrängen, ist inhaltlich jedoch
komplett falsch.
Unter Dark Social versteht man den Teil
des Web-Traffics, der nicht mittels normaler Analyse-Tools mess- und trackbar ist.
Das betrifft die klassische E-Mail ebenso
wie jegliche Direktzugriffe, die aus Mes-
W
Ausschließliche Verbreitung via Dark Social
16 – 34 Jahre
16 %
32 %
teilen nur via
Dark Social
35 – 54 Jahre
Über 55 Jahre
32 %
46 %
Fast ein Drittel der Nutzer teilt Inhalte mit Freunden nur im nicht sichtbaren
und nicht messbaren Bereich. Bei Älteren ist der Prozentsatz noch höher
INTERNET WORLD Business 18/16
Quelle: Tpoll Research im Auftrag von Radium One; Basis: Weltweit Befragte zwischen 16 und 34 Jahre
(2.681), 35 und 54 Jahre (3.551), über 55 Jahre (2.795); davon aus Nordamerika (3.000), Australien (1.000)
und Europa (gesamt 6.027), Großbritannien (1.002), Frankreich (1.004)
senger-Apps wie Whatsapp oder dem
Facebook Messenger kommen. „Und weil
Marketer quasi ins Schwarze blicken,
spricht man hier von Dark Social“, erklärt
Alexander Weltzsch, Director Sales und
Business Development beim Hamburger
Technologiespezialisten Facelift Brand
Building Technologies.
Back to the roots: die
Renaissance des Privaten
Obwohl der Begriff seit rund vier Jahren
existiert, hat sich die Marketing-Branche
noch nicht wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt. So sagt etwa Michael
Koch, stellvertretender Vorsitzender der
Fokusgruppe Social Media des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW):
„Dark Social besetzt aktuell keinen thematischen Schwerpunkt der Fokusgruppe
Social Media im BVDW“ (siehe Interview
S. 27). Und auch sonst herrscht verbreitet
Unwissen oder Desinteresse.
Dabei nimmt Dark Social inzwischen
eine Rolle ein, die nicht mehr ignoriert
werden sollte. „Zwischen 50 und 70 Prozent des Web-Traffics kommen aus dem
Dark Social. Je nach Branche und Region
scheint es da Unterschiede zu geben“, so die
Einordnung von Gerald Hensel, Executive
Strategy Director bei Scholz and Friends
Digital. Und er schiebt hinterher: „Es ist
schon recht ironisch, dass die Werbebranche dem Thema praktisch keinerlei Beachtung im Marketing-Diskurs schenkt.“
Neben E-Mails sind wie erwähnt Messenger ein großer Treiber von Dark Social.
Wie wichtig die Kommunikationsplattformen inzwischen für den User sind, belegen die jüngsten Nutzerzahlen. Die drei
größten Messenger (Whatsapp, Facebook
Messenger und Wechat) haben in dieser
Disziplin Anfang 2016 erstmals die drei
größten sozialen Netzwerke (Facebook,
Instagram, Twitter) überholt.
Whatsapp und Co. bieten der Nutzerschaft das, was in Zeiten von tief gehendem
Tracking und Targeting im Netz verloren
gegangen ist: die Privatsphäre. Diese holen
sich die User zurück, indem sie den öffentlich einsehbaren Netzwerken wie Facebook zunehmend den Rücken kehren und
ihre Aktivitäten auf die dunkle, weil
geschützte Seite des Internets verlagern.
Neben der gesteigerten Sicherheit spielt
auch der Faktor der Vertraulichkeit eine
wichtige Rolle. Wenn sich die Nutzer nach
einem neuen Beruf umsehen oder eine
xx. Monat
29.
August2016
2016
x/16
18/16
„Der NSA-Skandal hat zu einer
Renaissance des Privaten im
Web beigetragen“
Gerald Hensel
Executive Strategy Director bei
Scholz and Friends Digital,
www.s-f.com
Versicherung suchen, wollen sie dies nur
mit ihren engsten Freunden und nicht mit
der gesamten Followerschaft teilen.
Die richtige Strategie hilft
beim Online-Marketing
Diesen Trend müssen auch die Marketers
akzeptieren – und sie können mit der richtigen Strategie sogar davon profitieren.
Schließlich ist eine persönliche Empfehlung der Wunsch eines jeden Werbers –
und Dark Social ist Empfehlungsmarketing par excellence. „Werbung macht man
oft mit Viralität. Aber Conversion schafft
man mit persönlichen Empfehlungen“,
unterstreicht auch Manager Hensel die
Wirkkraft der dunklen Seite des Social
Web. Um von Dark Social als Marke oder
Shop zu profitieren, ist es wichtig, die Traffic-Daten zu untersuchen und die Mess-
INTERNET WORLD Business
methoden zu hinterfragen. Wenn der User
Content mit seinen Freunden teilen soll,
braucht es am Ende des Artikels nicht
zwingend einen Like-, sondern einen
Share-Button für Whatsapp.
Dieser Tendenz folgt auch E-Mail-Marketing-Evangelist René Kulka von Optivo,
wenn er den Rat gibt: „Um zumindest ein
bisschen mehr Licht in das sogenannte
‚Dark Social‘ zu bringen, empfiehlt es sich,
gezielt Share-Buttons zu bewerben, die mit
Quellenangaben ausgezeichnet sind. Im
Idealfall teilt der Nutzer die hierüber
bereitgestellte URL und nicht diejenige
aus der Browser-Adresszeile, die besagte
Tracking-Probleme mit sich bringt.“ Werbungtreibende sollten im Fall von Dark
Social folglich die technischen Möglichkeiten ausreizen.
Für jede Kampagne, jeden Artikel und
jeden Social-Media-Post bedarf es hier
einer individuellen URL. Damit lässt sich
die Quelle der Direktzugriffe zwar auch
nicht eindeutig identifizieren, die Herkunft und die Weiterverbreitung der
Inhalte kann aber viel gezielter gesteuert
und analysiert werden. Ignorieren die
Werbungtreibenden die Chancen, die sich
ihnen hier bieten, dürfen sie sich nicht
beschweren, wenn ihnen vorgeworfen
wird, dass sie erhebliches Potenzial ungenutzt lassen. „Obwohl bis zu 80 Prozent
der privat geteilten Inhalte via Dark Social
geteilt werden, investieren Publisher und
Werbungtreibende mit 90 Prozent den
Löwenanteil ihres Budgets in die klassischen Online- und Social-Media-Formate“, stellt Facelift-Mann Weltzsch resigniert fest.
Es braucht ein grundsätzliches Umdenken im Social Media Marketing – und das
beginnt bei den Budgets.
◼
Christian Erxleben
internetworld.de/erx
27
„Dark Social besetzt aktuell
keinen thematischen
Schwerpunkt“
Mit je einer Milliarde Nutzer erreichen
sowohl der Facebook Messenger als
auch Whatsapp beinahe die Größe der
Mutter Facebook. Das Problem: Traffic
aus Kanälen wie Messengern oder
auch E-Mails – aus dem sogenannten
Dark Social – ist kaum messbar und
oft nicht sichtbar. Insbesondere für
Werber stellt das ein Problem dar.
Beschäftigt sich der Bundesverband
Digitale Wirtschaft (BVDW) schon mit
Dark Social?
Michael Koch: Dark Social besetzt aktuell keinen thematischen Schwerpunkt
der Fokusgruppe Social Media im
BVDW. Was jedoch nicht bedeutet, dass
wir es für verfrüht halten würden, uns
damit zu befassen. Im Gegenteil, Tracking ist ein Pulsschlag des digitalen
Marketings und was daran vorbeigeht,
kann man durchaus als solide Größe
bezeichnen. Solide sind da auch Wachstum und Zeitraum. Insofern ist Dark Social eine marktrelevante Entwicklung,
die wir auch in der Fokusgruppe Social
Media aufgreifen werden.
Warum erhält das Thema trotz der
angesprochenen Relevanz nicht mehr
Aufmerksamkeit?
Koch: Unsere Schwerpunktthemen
werden im Wesentlichen von dem
geprägt, was Digital-Experten und ein
digitalisierter Mittelstand im Verband
an uns herantragen. Damit könnte man
vielleicht ein „warum andere Themen“
begründen. Ein „warum nicht“ schließe
ich aus. Wer sich mit der von uns jüngst
veröffentlichten Erfolgsmessungsmatrix
Michael Koch
stellvertretender Vorsitzender
der Fokusgruppe Social Media im
Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW)
eingehender befasst, wird erkennen,
dass Dark Social in kritischer Würdigung gegenüber dem ein oder anderen
KPI ganz von selbst in die Fokusgruppe
kommen wird.
Denken Sie, dass die Relevanz von Dark
Social bereits in den Köpfen der deutschen Marketingbranche angekommen ist?
Koch: Das sollte sie wenigstens an den
Stellen, an denen tragende Rollen an
Messwerte einer One-to-One-Kommunikation vergeben werden. Daneben gibt es
sicher noch genügend Marktteilnehmer,
die Dark Social schlicht als die neuen
Streuverluste abtun. Und im umgekehrten
Fall begegnet man der Suche nach eigenen Ansatzpunkten für die Erfolgsmessung im Social Media. Insgesamt würde
sicher eine aktualisierte Definition des
Ganzen die Sinne schärfen. Und in Bezug
auf Social Media ist die Marketing-Branche in sich noch nicht mal zu 100 Prozent
ausgewogen; da muss Dark Social erst
den Weg in die Wahrnehmung vieler Verantwortlicher schaffen.
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ONLINE-MARKETING
28
INTERNET WORLD Business
29.xx.
August
Monat2016
2016
18/16
x/16
Shopping-Grüße
aus New York
Mit personalisierten und lokalisierten Videos wirbt die
er sich als reine Digital-Marke im
Markt positionieren und die eigene
Bekanntheit steigern möchte, setzt häufig
im ersten Schritt auf Online-Werbung.
Befinden sich – wie beim Modehändler
About You – zusätzlich noch bildstarke
Produkte im Sortiment, sind Bewegtbildkampagnen in Social-Media-Umfeldern
ein gutes Asset im Kampagnen-Mix.
Werden die Clips obendrein um personalisierte Elemente wie den Wohnort ergänzt, ist das Setup schon fast fertig.
Stellt sich noch die Frage nach dem richtigen Kanal zur Aussteuerung der Kam-
W
Foto: Shutterstock / Delpixel
Otto-Tochter About You auf Facebook und Instagram
kam für Müller und About You nicht
infrage, weil es kanalübergreifend zwischen Facebook und Youtube nicht die
Möglichkeit gibt, das Frequency Cap von
maximal vier Werbeausspielungen pro
Nutzer zu garantieren. Deshalb hat man
sich lediglich auf Facebook und seine
Tochter Instagram beschränkt.
Auf zum Big Apple
Doch was war das Ziel und wie ging man
vor? Das Hamburger Shopping-Start-up
About You wollte seine Markenbekanntheit steigern und kombinierte deshalb eine Social-Video-Kampagne mit
einem hochpreisigen Gewinn: einer ShoppingReise nach New York
samt Outfit aus dem eigenen Haus. Als Partner
wurde der Bewegtbildspezialist Wonderlandmovies gewonnen, der
ebenfalls in der Hansestadt seinen Sitz hat.
Jung, lokal und persönlich: Auf diesen Komponenten
Um die Zielgruppe der
18- bis 30-jährigen Frauen
fußt die Bewegtbildkampagne von About You
individuell
anzusprechen, wurden insgesamt
pagne. „Wir haben uns für Facebook und 3.000 ortsspezifische Clips erstellt. Durch
Instagram entschieden, weil es die relevan- das feine Geotargeting sollte ein persönlitesten Kanäle für digitale Bewegtbildwer- cher Bezug schon in den ersten Sekunden
bung sind“, erklärt Tarek Müller, Mit- hergestellt werden, sodass die Aufmerkbegründer und Geschäftsführer der Otto- samkeit des Users geweckt wird und er
Ausgründung About You. Allzu viele Alter- sich das Video ansieht. Ein sogenannter
nativen gibt es auf dem Markt jedoch nicht.
Youtube als zweites Bewegtbildmonopol
∙ Wonderlandmovies bietet
Bewegtbildlösungen für B2Bund B2C-Kunden und kümmert sich um sämtliche Produktionsschritte – von der
Ideenentwicklung bis hin zur
Postproduktion.
∙ Die Agentur für personalisiertes Videomarketing wurde im
Dezember 2010 in Hamburg
vom heutigen Geschäftsführer
Jan-Till Manzius und seinen
Partnern gegründet.
Thumb-Stopper kann beispielsweise ein
Google-Earth-Zoom auf die entsprechende
Ortschaft sein oder ein Kampagnen-Hashtag auf der Gewinnkarte, den die beiden
jungen Mädchen in die Kamera halten.
Dort steht dann etwa #BuxtehudeToNYC.
„Für jedes Kampagnen-Video gibt es eine
Masterschablone. Die Software ‚Infinitizer‘ kombiniert den Spot mit einer Datenbank und erstellt anschließend die Facebook-Kampagne“, erläutert Jan-Till Manzius die Funktionsweise. Er ist seit mehr
als fünf Jahren Geschäftsführer bei Wonderlandmovies.
Automatisierung lohnt sich
∙ About You wurde 2013 in
Hamburg unter anderem von
Tarek Müller gegründet. Online
ging die hundertprozentige
Otto-Tochter am 5. Mai 2014.
∙ Heute beschäftigt der Modehändler 230 Mitarbeiter in 13
verschiedenen Ländern. Das
Durchschnittsalter ist 29 Jahre.
∙ Im Shop finden die 800.000
Kunden 110.000 Produkte von
mehr als 800 Marken.
„Facebook und Instagram sind
die relevantesten Kanäle für
digitale Bewegtbildwerbung“
Tarek Müller
Mitbegründer, Gesellschafter und
Geschäftsführer beim
Modehändler About You
www.aboutyou.de
Der Vorteil dieser technischen Lösung ist,
dass sie den Mitarbeitern viel Arbeit abnimmt. Kommt es zu einer Korrektur,
muss nicht jedes Video händisch bearbeitet werden. Es reicht, wenn die Änderung
in der Masterschablone ausgeführt wird.
Im Fall von About You heißt das, dass
nicht 3.000 39-Sekünder, sondern nur ein
einziger abgewandelt werden muss. „Bei
einer Korrektur genügt ein Knopfdruck
und alle Versionen werden angepasst“,
fasst Manzius zusammen.
Trotz ausgereifter Technik und guter
konzeptioneller Arbeit ist der Erfolg einer
Social-Media-Kampagne nicht unbedingt garantiert. Ob das fünfstellige Kam-
„Bei einer Korrektur
genügt ein Knopfdruck
und alle Versionen werden
angepasst“
Jan-Till Manzius
Geschäftsführer bei
Wonderlandmovies
www.wonderlandmovies.de
pagnenbudget sinnvoll investiertes Geld
war oder doch in den Weiten der sozialen
Netzwerke verpufft ist, macht AboutYou-Chef Müller an zwei Faktoren fest:
der View-Through-Rate, kurz VTR (Wie
oft wurde ein Video zu Ende geschaut?),
und der Post-View-Conversion-Rate (das
Verhältnis von Video Views zu Einkäufen
im Shop).
In beiden Kategorien haben Personalisierung und Lokalisierung zu positiven
Ergebnissen geführt. „Die VTR lag über
fünf Prozent. Dieser Wert ist deutlich über
dem Facebook-Durchschnitt“, ordnet
Müller ein. In puncto Post-View-Conversion-Rate präsentiert sich der Manager
weniger offen: „Diese liegt deutlich über
dem Regelfall.“ Ein wenig konkreter wird
er, wenn er sagt, dass die Sales Conversion
im Vergleich zu nicht personalisierten
Bewegtbildkampagnen von About You
vier Mal höher sei. Zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Manzius antwortet
Müller nur: „Unser Planungshorizont
beträgt einen Monat.“
Ob es also neue Kampagnen mit Wonderlandmovies geben wird, steht derzeit
◼
noch in den Sternen.
Christian Erxleben
internetworld.de/erx
23./24.
November
2016
München
Die Konferenz zu
Adtech und Martech
Highlights aus dem Programm (u.a.):
Compliance-Check: Die wichtigsten
Punkte zur Umsetzung des neuen
EU-Datenschutzrechtes
Audio-Marketing der Zukunft:
datenbasiert, automatisiert, digital
und mobil
Prof. Dr. Christoph Bauer, Geschäfsführender Gesellschafter, ePrivacy GmbH
Florian Ruckert, Vorsitzender der
Geschäftsführung, RMS
The future of online
advertising: programmatic
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Aktuelle Trends
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Matthias Zacher, Senior Consultant,
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Veranstalter:
TOP-KAMPAGNE
30
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
18/16
Betrug zwecklos
Vorgestellt
von
Cornetto vereinigt Paare beim Anschauen von Serien mit Commitment Rings
m Zeitalter megaerfolgreicher Serien wie
„Game of Thrones“ und „The Walking
Dead“ zählt es zum größten Vertrauensbruch zwischen Paaren, wenn ein Partner
die nächste Folge der Lieblingsserie heimlich allein guckt – so die Behauptung von
Cornetto. Und damit liegt die Eismarke
sicher nicht ganz falsch.
Mit der Kampagne #Seriescommitment
mit dem Claim „Love should last longer
than one season“ will Cornetto nun dem
„worst type of cheating“ endlich ein Ende
machen. Über smarte Ringe werden Paare
an eine gemeinsame Serie gebunden, damit der Haussegen nicht mehr schief
hängt.
So funktioniert’s: Beide Partner setzen
den sogenannten Commitment Ring auf
und entscheiden sich per App zusammen
für eine Serie bei einem Streaming-Anbieter. Per NFC (Near Field Communication)
wird erkannt, ob der andere Ring in der
Nähe ist – und nur dann läuft die
gewünschte Serienfolge.
Die Kampagne spricht vor allem Digital
Natives und Mobile-affine Serienfans
jeden Alters an, die sich in einer festen Beziehung befinden und einen Hang zum
Binge Watching haben. Auch wenn die
Themen Bewegtbild in Form von Videoon-Demand sowie Wearables eigentlich
Umfelder sind, in denen man die Eismarke
nicht vermutet hätte, begeistert die kreative Idee. Cornetto transportiert die Botschaft, dass der Mensch von Natur aus ein
soziales Wesen ist, das gerne Geschichten
mit anderen teilt: früher am Lagerfeuer,
I
Anstelle von Eis hagelt es
Anschuldigungen
Thomas Kabke-Sommer
Geschäftsführer von Kontor
Digital Media, einer Hamburger
Media-Agentur mit digitalem
Fokus
www.kontordigitalmedia.de
Mit den Commitment Rings schwören sich
Serienjunkies ewige Treue
Nur mit beiden Ringen geht’s los
Wenn die Betrügerin entlarvt wird
häufig in den sozialen Netzwerken. Beim
Website-Check mit Seitwert schafft die
Microsite neun von 22 möglichen Punkten
im Bereich Social Media. Die MarkenWebsite von Langnese kommt im Vergleich
nur auf 4,6 Punkte. Mit der Kampagne
holte Unilever übrigens einen bronzenen
Löwen bei den diesjährigen Cannes Lions
in der Kategorie Mobile.
Are you ready to take a #seriescommitment? Dann schnell auf der Website
anmelden und benachrichtigt werden,
◼
sobald die Ringe verfügbar sind.
Steckbrief
∙ Auftraggeber: Unilever UK
Limited
∙ Marke: Cornetto
Die Auswahl der Streaming-Dienste
dann vor dem linearen TV, heute jederzeit
und überall. Die Commitment Rings rauschen global nicht nur durch die Marketing- und Tech-Presse, sondern schafften
Der perfekte Partner: ein Cornetto
es auch in die Nachrichten von CBS News,
USA Today, Daily Mail und vielen mehr.
Ihnen zufolge teilten Serienjunkies die
Landing Page Seriescommitment.com
∙ Agentur: Inhouse
∙ Kanäle: Online
∙ Start: Mai 2016
Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Auftraggeber
Auftrag
AutomobilClub Verkehr
(ACV)
Der Automobil-Club möchte über eine DisplayKampagne in passenden Umfeldern und auf
Facebook auf den neuen Fahrradschutzbrief
aufmerksam machen. Die Botschaft: Der ACV
hilft bei Auto- und Radproblemen.
Dunckelfeld,
Köln
Dienstleister
Mercedes
Elephant Seven,
Um den Totwinkel-Assistenten der neuen
E-Klasse von Mercedes zu bewerben, wurde auf Hamburg
digitalen City-Light-Postern den Passanten
mittels Hologrammen die Technologie erklärt.
Airbnb
Sommerzeit ist Reisezeit: Das nutzt der Wohnungsvermittler Airbnb, um auf sein Angebot in
Deutschland via Youtube und TV (seit 22. August)
aufmerksam zu machen.
Markenfilm,
Wedel
Nike
„Unlimited Together“ ist der neueste Werbefilm
des Sportartikelherstellers. Er rückt die Kraft
des Teamspirits in den Vordergrund. Mit Erfolg:
2,2 Millionen Views in zwei Tagen auf Youtube.
Wieden +
Kennedy,
Portland
Benetton
Im Zuge einer Markenneupositionierung bringt
das Modehaus zukünftig das Magalog (Magazin
und Katalog) „Clothes for Humans“ heraus.
180 Amsterdam
Samsung
Electronics
Tubeone
Networks, Köln
Duplo
Mit dem abgewandelten Slogan „die smarteste
Praline der Welt“ präsentiert sich der Schokoriegel als Eisbrecher im Smartphone-Zeitalter.
Dojo, Berlin
Im Rahmen der Gamescom kooperiert
Samsung mit den Youtubern Izzi und Dner, die
Produkte wie die VR-Brille Gear testen und
anschließend via Social Media verbreiten.
Die Hamburger Agentur übernimmt für die
nächsten zwei Jahre die Social-MediaBetreuung der Marken Hochland und Patros.
Elbkind,
Hamburg
Wodka
Gorbatschow
Unter dem Hashtag #ImpressTess startet die
Wodkamarke eine Digital-Kampagne. Nur über
Whatsapp, Snapchat, Facebook und Tinder können Nutzer mit dem Testimonial interagieren.
Pilot Hamburg
Hochland
Deutschland
Advertorial
commercetools
Inspiration & hochwertige Inhalte:
Internationale MarketingPlattform für Carhartt WIP
Mode-Label wechselt für nachhaltige Omnichannel- und Content-Strategie auf flexible Cloud-Lösung von commercetools
C
arhartt WIP entschied
sich im Sommer 2014 dafür, seinen Online-Auftritt zu
konsolidieren und neue Verkaufskanäle zu erschließen.
Für eine zielgruppen-gerechte Inszenierung der
Marke sollte die Trennung
zwischen Marken-Website
und Webshop aufgehoben
werden, um sich den Kunden
im Rahmen einer ContentCommerce-Strategie
einheitlich zu präsentieren. Zudem ergab die Analyse der
bestehenden On-PremiseLösung, dass es zum Erreichen der strategischen Ziele
nötig war, diese durch aktuellere Systeme zu ersetzen.
Dafür gab es mehrere
Gründe:
1. Kosten: Für die Migration zu einer
neueren Version der vorhandenen
E-Commerce-Lösung wurden hohe
Kosten erwartet.
Es war absehbar, dass das geplante
Wachstum nur durch weitere Lizenzgebühren und Investitionen in zusätzliche Hardware gestützt werden
konnte.
2. Flexibilität: Das Unternehmen
wünschte sich mehr Flexibilität bei
der Umsetzung eigener Funktionalitäten. Dies betraf insbesondere die
Art und Weise, wie Inhalte und ECommerce-Elemente so miteinander
verschmelzen, dass ein einheitliches
Einkaufserlebnis geschaffen, die
Markenpräsentation optimiert
und der Online-Verkauf effizient
gestaltet wird.
3. Omnichannel: Das Mode-Label traf
die strategische Entscheidung, längerfristig einer Omnichannel-Strategie zu folgen. Mit dem Wechsel der
technischen Plattform sollten dazu
die Weichen gestellt werden. Mittelfristig geplant ist etwa eine POS-Integration für die weltweiten Carhartt
WIP Stores oder der Aufbau neuer
mobiler Kanäle.
4. Skalierbarkeit: Man wollte mit
Cloud-Technologie auf eine zukunftssichere Lösung setzen und auch
bei steigenden Umsätzen und Besucherzahlen ausreichend skalieren
können.
5. Internationalisierung: Carhartt WIP
vertreibt seine Produkte weltweit
und erschließt immer neue Märkte derzeit werden die Kollektionen in
26 Ländern, in 5 Sprachen sowie in
8 Währungen angeboten.
über das CMS gepflegt. Im Hintergrund
verwaltet die commercetools Plattform
zentral sämtliche E-Commerce-Prozesse und stellt dem CMS alle benötigten
Daten über einen bidirektionalen Konnektor zur Verfügung.
Content Commerce für
eine optimierte
Markenpräsentation
Das Implementierungsprojekt, bei
dem die commercetools Partner-Agentur kultwerk aus Freiburg stark involviert war, wurde mit allen Beteiligten in
mehreren Phasen durchgeführt. Zuerst
wurden Frontend-Implementierung und
Design konzipiert. Das Team definierte
die erforderlichen Schnittstellen und das
Datenmodell für die Produkte. Anschließend wurde der Relaunch umgesetzt.
Neben rein technischen Themen gab es
auch organisatorische Änderungen wie
die Prozesse für Content-Erstellung und
-Anreicherung, um den Kunden geräteübergreifend ein hochwertiges Einkaufserlebnis präsentieren zu können.
Am Ende des Projekts stand eine umfangreiche Testphase sowie der Launch
im Juni 2016.
Um diese Anforderungen des Kunden
bestmöglich abbilden zu können, entschied man sich im Kern für die
beiden Module „E-Commerce” und
„Produkt-Informations-Management”
der commercetools™ Cloud-Plattform
sowie Hippo™ als Content Management
System.
Für die commercetools Plattform
sprach der innovative, API-basierte Ansatz, der ein hohes Maß an Flexibilität
hinsichtlich Integration von Drittsystemen bedeutet: Somit konnten im Projekt
Systeme wie Payone™ für das Payment,
Microsoft Dynamics AX™ (Navision) als
ERP-System, sowie Amplience™ als
Digital Asset Management und epoq™
als Recommendation Engine einfach angebunden werden. Außerdem war für
Carhartt WIP entscheidend, dass commercetools im Gegensatz zum bestehenden monolithischen SAP hybris™
System als cloudbasierte Lösung stets
aktuell gehalten wird und ohne Mehrkosten automatisch skaliert.
Das Unternehmen entschloss sich für
eine Content-First-Strategie: Alle Seiten,
von Lookbooks bis zu Produktdetailseiten, werden von Carhartt WIP zentral
Carhartt WIP präsentiert sich nun mit
einer modernen, mobilfähigen Website,
die die Marke optimal inszeniert und
zum Onlineshoppen einlädt. Der Onlineshop besticht neben seiner eindeutigen
Benutzerführung vor allem durch ein
komfortables Produktvarianten-Handling sowie einen klaren Checkout. Features wie multiselektive Filter und infinite scrolling garantieren dem Besucher
ein intuitives und schnelles ShoppingVergnügen. Im Bereich „Journal“ können in Blogbeiträgen erwähnte und in
hochwertigen Bildstrecken gezeigte Arti-
kel und Looks per Quick Shop
direkt online bestellt werden.
Bereits nach einigen Monaten zeigte sich, dass die Lizenz- und Betriebskosten
der neuen Plattform erheblich geringer sind als sie
bei der Weiterführung der
vorherigen On-Premise Lösung gewesen wären. Auch
die Content First-Strategie
wirkt: Nach dem Verschmelzen von Marketing-Website
und Webshop ist die Verweildauer auf den einzelnen Seiten stark angestiegen. In Zukunft möchte das Unternehmen die Verknüpfung ihrer
Verkaufskanäle weiter vorantreiben, etwa mit Funktionen wie Click
& Collect oder dem Anzeigen von Bestandsdaten der einzelnen Stores auf
der Website.
https://www.carhartt-wip.com
Shop-Porträt
Unternehmensstruktur
Carhartt WIP ist ein Mode-Label
für Urban Streetwear mit Sitz in
Weil am Rhein (Süddeutschland).
Das Unternehmen ist Lizenznehmer von Carhartt Inc., der
in den USA bekannten Marke für
Arbeitsbekleidung.
Anzahl der Mitarbeiter
Das Unternehmen beschäftigt
derzeit ca. 1400 Mitarbeiter und
verkauft weltweit in mehr als
40 eigenen Stores sowie über
2.500 Handelspartner.
Umsatz
Rund 100 Millionen EUR pro Jahr
mit eigenen Kollektionen
WWW
https://www.carhartt-wip.com
Technologisch umgesetzt mit
www.commercetools.com
TECHNIK
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
18/16
Foto: Shuttertock / Jaaak
32
Welche App liegt vorn?
Apps gewinnen immer mehr an Bedeutung. Damit sie im Store besser gefunden werden,
Glossar
App Store Optimization
Als eine äquivalente Maßnahme zu
SEO trägt App Store Optimization
dazu bei, dass eine App in den App
Stores gefunden wird. Optimiert
werden App-Name und -Logo,
Beschreibungstext, Screenshots,
Videos, Bewertungen sowie Download-Zahlen.
Keyword Optimization
Unter Keyword Optimization sind
die Maßnahmen zusammengefasst, die helfen, die App im Store
zu finden: etwa die Optimierung
von Titel, Beschreibung und Tags.
Asset Optimization
Die Asset Optimization hat das
Ziel, die App im Shop ansprechend
zu inszenieren. Optimiert werden
App-Icon, Screenshots sowie Vorschau-Videos.
lohnt es sich, über App Store Optimization nachzudenken
ie Zahlen sprechen für sich. Vier Mil- Rankings sind für den Erfolg einer App
lionen Apps lassen sich heute weltweit enorm wichtig, denn die Mehrheit der
in den App Stores bei Apple und Google Nutzer entdeckt Apps beim Stöbern in den
finden, inklusive anderer Anbieter wie Stores“, meint Ben Jeger, Managing DirecBlack Berry sind es sogar 5,5 Millionen. tor DACH bei Appsflyer. Aus diesem
Und Apps werden eifrig genutzt. Laut
Grund wird App Store
Optimization (ASO) imComscore haben knapp 70 Promer wichtiger. Der Prozess
zent der deutschen Verbraubeinhaltet eine ganze
cher im April 2016 mindesReihe von Stellschrauben
tens eine App verwendet.
und schließt Keyword
Weltweit gibt es nach
der deutschen Smart- Optimization und Asset
Angaben von Flurry Anaphone-Besitzer
Optimization ein (siehe
lytics sogar eine Viertelnutzen Apps
Glossar). Optimiert werden
milliarde Menschen, die
neben App-Name und -Icon
täglich mehr als 60 Mal eine
sowie den BeschreibungsApp auf ihrem mobilen Gerät
aufrufen. Dagegen hat Forrester Quelle: Comscore texten auch Video-Previews und
Research herausgefunden, dass der Groß- Screenshots, die Lust machen sollen, im
teil der Anwender nur fünf Apps regelmä- Store eine App herunterzuladen (siehe
ßig nutzt. Entsprechend steigt die Zahl der Checkliste). Daneben ist die Optimierung
sogenannten „Zombie-Apps“ an. Das sind der richtigen Suchbegriffe essenziell. Das
Apps, die im Store verfügbar sind, aber umfasst nicht nur die Suche nach Keyvon niemandem heruntergeladen werden. words, die für die App relevant sind. Im
Die Berliner Adjust GmbH schätzt, dass nächsten Schritt sollte analysiert werden,
wie viele Mitbewerber es bei einer Suchdieser Anteil bei über 90 Prozent liegt.
„Die Auffindbarkeit über Stichwort- anfrage gibt. „Auf diese Weise lässt sich
suche und eine gute Platzierung in den feststellen, ob es sinnvoll ist, die Metadaten
D
der App auf diese Begriffe zu optimieren.
Oder ob die Konkurrenz noch zu groß ist
und man stattdessen besser auf
Nischenbegriffe setzen sollte“, sagt Thomas
86,9 %
„App Store Optimization sollte
ein wichtiger Bestandteil des
Branding-Konzepts sein“
Thomas Kriebernegg
CEO und Co-Founder
App Radar by Appers GmbH
www.appers.co
29. August 2016
18/16
Kriebernegg, CEO und Co-Founder von
App Radar by Appers GmbH. Wichtig: Die
Keyword-Optimierung ist ein fortlaufender Prozess, da sich zum Beispiel durch
saisonale Events wie Fußball-WM oder
Olympische Spiele das Suchverhalten ändert. Daneben haben Kennzahlen wie die
Zahl der Downloads, Deinstallationsraten
und Bewertungen einen Einfluss auf die
Auffindbarkeit im Store. Christian Henschel, CEO und Co-Founder von Adjust,
erklärt: „App-Entwickler haben oftmals
nur einen Versuch, User von ihrer App zu
überzeugen. Entspricht dann die App
nicht den Erwartungen, wird sie entweder
gelöscht oder bleibt ungenutzt auf dem
Telefon. Wichtig ist also, dass Bilder,
Beschreibung und Keywords kongruent
zum Inhalt der App sind.“
A/B-Tests sollen Aufschluss
über Keywords bringen
Unterschiede bei ASO machen die beiden
großen Player Google und Apple kaum.
Während im Apple-App-Store Keywords
definiert werden können, gibt es bei
Google Play ein Textfeld für eine Kurzbeschreibung der App. Außerdem sind bei
Google Uninstall-Raten und Bewertungen
ähnlich stark gewichtet wie DownloadZahlen, die bei Apple die entscheidende
Rolle spielen. Beide Plattformen haben
INTERNET WORLD Business
Checkliste
Rund vier Millionen Apps gibt es in den App Stores von Google und Apple. Damit
sie gefunden werden, bedarf es auch einer guten Marketingstrategie
Pläne, bezahlte Suchergebnisse in die App
Stores einzuführen.
Um den Erfolg der Optimierungsmaßnahmen zu messen, bieten etwa App
Radar by Appers, Adjust oder Appflyer
spezielle Tools an. App Radar beispielsweise nutzt A/B-Testing zum Finden der
richtigen Keywords. Ganz trivial ist das
nicht. Denn es ist ein offenes Geheimnis,
dass sowohl Apple als auch Google ihre
Suchbegriff-Kritierien nicht preisgeben.
„Mit dem A/B-Testing versuchen wir,
diese Blackbox ein wenig zu öffnen“, sagt
Thomas Kriebernegg. Auch Appsflyer
nutzt A/B-Tests, in deren Rahmen verschiedene Texte und Logos auf den Prüfstand kommen.
AOS funktioniert nicht nur für neu entwickelte Apps, auch bestehenden kann es
nützen. Einen Vorteil haben vor allem solche, die bereits in der Vergangenheit eine
ansehnliche Anzahl an Downloads vorweisen können. Denn diese Kennzahl ist
kein unerheblicher Faktor beim Ranking.
Ben Jeger sieht gute Chancen für Android
Apps. Er empfiehlt, ein App-Update anzustreben, um in der Kategorie „New & Updated“ im Google Play Store aufzutauchen. Generell gilt: Nur mit einem Mix aus
einem guten Produkt, einer App mit einem
tatsächlichen Mehrwert für den Nutzer
und einer guten Marketingstrategie schaf◼
fen es Apps bis ganz nach vorn.
1. App-Titel
Bestandteile sollten der BrandName sowie ein Keyword mit
hohem Suchvolumen sein.
2. Beschreibungstext
Hier müssen Features und Funktionen der App erklärt werden.
3. Keywords
Keywords beeinflussen, wie bei
SEO, das Suchergebnis maßgeblich.
4. Screenshots
Es muss nicht ein Screenshot der
App selbst sein, sinnvoll sind auch
andere verkaufsfördernde Motive.
5. App-Icon
Ihm gilt die größte Aufmerksamkeit: Das App-Icon ist das erste,
was dem Nutzer ins Auge springt.
Susann Naumann
SIX au
dmexc f der
o in Kö
14.-15
ln
. Sep
Stand
Europaweite Abwicklung von Kartenzahlungen mit SIX
Ob im E-/M-Commerce oder am Point of Sale: SIX Payment Services bietet maßgeschneiderte Omni-Channel-Lösungen rund um den
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TECHNIK
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
18/16
Foto: Fotolia / Wavebreak Media Micro
34
Freude am Bezahlen
Bequeme Zahlungslösungen und innovative Zusatzservices werden von den Kunden als
angenehm empfunden. Das stärkt die Kundenbindung und das Image
nde April war es so weit: Payback hatte
seine Punkte-Sammelkarte digitalisiert – und dabei ganz nebenbei auch
gleich eine mobile Bezahlfunktion an den
Start gebracht. Über die neue App können
Nutzer des Bonuspunktesystems seither
via Smartphone Coupons einlösen, Punkte
sammeln und eben auch bezahlen. Im Juni
startete zunächst bei der Drogeriemarktkette DM die Pilotphase, im Juli folgten
die Märkte der Supermarktkette Real. Im
Herbst sollen weitere Partner wie Galeria
Kaufhof, Rewe, Aral und Alnatura für Payback Pay gerüstet sein. Damit hat die Tochter des Kreditkartenanbieters American
Express erstmals einen Schritt in die Welt
des Mobile Payment gemacht.
Doch was ist der Unterschied zu
anderen Mobile-Payment-Lösungen, die oft eher ein unbedeutendes Nischendasein führen oder
gleich wieder vom Markt verschwinden, ohne groß Spuren zu
hinterlassen? Es ist der von der
Kundenseite aus gedachte Ansatz:
„Durch unser Leistungsbündel aus Coupons, Loyality und Payment sind wir relevanter als die großen Payment-Anbieter, die
ausschließlich eine Bezahlfunktion bieten“,
erklärt Payback-Geschäftsführer Dominik
Dommick. Denn damit schafft Payback den
viel beschworenen Mehrwert, der das Bezahlen via Smartphone attraktiv machen
soll und der vielen anderen bislang fehlt.
E
„Die Zukunft ist mobil und
der Handel muss diese
Services bieten“
Carolin Thomass
Projektleiterin Mobile Payment
bei Payback
www.payback.de
Außerdem verfügt Payback über zwei weitere wesentliche Erfolgsfaktoren: Reichweite bei den Verbrauchern und große
Verbreitung bei den Händlern. 28 Millionen Menschen in Deutschland sind bei
Payback registriert, 3,5 Millionen Mal am
Tag zücken sie an deutschen Ladenkassen
ihre Payback-Karte zum Punktesammeln.
Knapp neun Millionen Nutzer hatten die
Vorgänger-App heruntergeladen, 90 Prozent von ihnen sind bereits auf die neue
App umgestiegen. Deswegen ist Payback
sehr viel näher am Kunden als viele – wenn
nicht sogar alle anderen – derzeit in
Deutschland vertretenen Systeme.
Auf Händlerseite kann Payback gut 30
namhafte Partner im Einzelhandel vorweisen, darunter neben Rewe, Real und Galeria Kaufhof die Gartencenter-Kette Dehner,
die Apotheken-Kette Linda und ApolloOptik. Dazu kommen rund 600 OnlineShops wie Sheego.de, Fahrrad.de und Dressfor-less.de. Beides verschafft Payback einen
enormen Startvorteil: „Wenn sich diese
Coupons, Punkte sammeln und bezahlen: Die neue App macht es möglich
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mobile Bezahlfunktion in Deutschland
nicht durchsetzt, dann wird sich so schnell
gar nichts in dieser Richtung durchsetzen.
Dann will der Kunde so etwas zurzeit auch
nicht“, lautet die Einschätzung von Horst
Rüter, Leiter des Forschungsbereichs Zahlungssysteme beim EHI Retail Institute in
Köln, in den Medien.
Auch Payback Pay gelingt
der Durchbruch nicht sofort
Doch bei aller Euphorie: Über Nacht
kommt der Durchbruch beim Mobile Payment auch mit Payback Pay nicht. Ähnlich
wie bei Yapital, dem Ende 2015 wegen
mangelnder Akzeptanz eingestellten mobilen Zahlungssystem der Otto-Gruppe,
müssen die Kassenkräfte für den Umgang
mit der App geschult werden. Auch die
Kunden müssen sich erst herantasten, mit
dem Prozedere vertraut werden.
Noch sind auch bei Payback Pay etliche
Schritte nötig: Um zu bezahlen, muss der
Kunde die App öffnen, Payback Pay auswählen und seine vierstellige PIN eingeben. Anschließend erscheint ein QR-Code,
der an der Kasse gescannt wird. Damit ist
die Zahlung abgeschlossen. Dahinter liegt
ein Lastschriftverfahren, das der Zahlungsdienstleister UMT AG entwickelt hat.
Außerdem ist der Netzbetreiber Intercard
mit im Boot, der für den stationären Handel Zahlungslösungen anbietet. Für die
Abwicklung der Lastschriften und die
Steuerung des Risikomanagements ist die
Payback-Tochter Paymorrow zuständig.
Bei Payback zeigt man sich drei Monate
nach dem Start aber zuversichtlich. „Payback Pay liegt über unseren Erwartungen
und wir sind sehr zufrieden. Die Zukunft
ist mobil und der Handel muss diese Services bieten“, betont Carolin Thomass, Projektleiterin Mobile Payment bei Payback.
Der nächste Schritt steht schon an: Für
die Zukunft sei auch eine Online-Bezahl-
INTERNET WORLD Business
funktion geplant, ließ das Unternehmen
verlauten, ohne allerdings konkrete Zeitpläne zu nennen. Damit wäre Payback
Pay Multichannel-fähig – ein nächster,
wichtiger Erfolgsfaktor.
Wie sich Kundenbindung und Payment
verbinden lassen, zeigt auch die Premiumkaufhauskette Breuninger. Im November
2015 hat das Stuttgarter Unternehmen
seine Breuninger App mit einer Bezahlfunktion ausgestattet. Ziel war, das bestehende Serviceangebot zu erweitern und
den Kunden ein nahtloses MultichannelEinkaufserlebnis zu bieten. Gleichzeitig
wollte das Unternehmen innovative Wege
gehen, um den Kunden eine komfortable,
schnelle und sichere Zahlungsweise anzubieten und der wachsenden Bedeutung
mobiler Endgeräte beim Shopping Rechnung zu tragen.
Um in einem der elf Breuninger-Häuser
mit dem Smartphone bezahlen zu können,
muss der Kunde allerdings im Besitz einer
Breuninger Card sein. Über diese kann er
seine Einkäufe bündeln und die Rechnung
einmal im Monat per Bankeinzug, Überweisung oder an der Kasse bar oder mit
Karte bezahlen. Auch Teilzahlungen sind
möglich. Ist die Karte in der App für
mobile Zahlungen aktiviert, kann der
Kunde an der Ladenkasse damit bezahlen.
Basis ist auch hier ein QR-Code. Da für
die Aktivierung der Karte und die Authentifizierung eine Internet-Verbindung
nötig ist, bietet Breuninger in allen Stores
ein kostenloses WLAN an. Die Lösung ist
eine Eigenentwicklung. Sie funktioniert
auch im Breuninger Online-Shop.
Über die App haben die BreuningerCard-Inhaber natürlich auch Zugriff auf
die durch mit der Kundenkarte gebotenen
Vorteile: exklusive Rabattaktionen, ein
Geburtstagsgutschein, ein Treuebonus,
kostenloser Versand im Online-Shop,
Nachlässe bei besonderen Events und Gastronomiepartnern wie etwa vergünstigte
Vier-Gänge-Menüs.
35
Das Gefühl, etwas Besonderes zu sein: Breuninger hat seine Kundenbindungselemente in die App übertragen und mit einer Payment-Funktion ergänzt
Damit hat auch Breuninger ein Paket geschnürt, das Kundenbindungselemente mit
Payment verknüpft. Genaue Zahlen will
man zwar nicht nennen, aber immerhin so
viel: Die Resonanz auf die App sei generell
sehr positiv, die Zahl der App-Nutzer
inzwischen sechsstellig. Und auch die Zahl
der Mobile-Payment-Nutzer steige seit der
Einführung kontinuierlich an.
28 Mio.
Menschen sind bei
Payback registriert
„Get Happy“-App von CocaCola mit Bezahlfunktion
Solche Erfolge finden Nachahmer: So will
etwa Coca-Cola demnächst mit Pilotkunden Mobile Payment testen. Auch bei dem
Getränkehersteller ist die Bezahlfunktion
in ein Bonussystem integriert, nämlich in
die Bonus-App „Get Happy“. An rund
10.000 Standorten können Kunden darüber virtuelle Stempel auf Bonuskarten
sammeln. Denkbar ist, dass sie über die
App künftig auch Tische reservieren oder
Essen bestellen können. Mehrwert, der
◼
mehr Freude am Bezahlen weckt.
3,5 Mio.
Mal am Tag zücken
sie die Payback-Karte
an deutschen
Kassen
Quelle: Payback
Christiane Fröhlich
internetworld.de/cf
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TECHNIK
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INTERNET WORLD Business
29. August 2016
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Watson als Shop-Assistent
Bessere, auf den Kunden individuell zugeschnittene Einkaufserlebnisse: Darauf zielt
Personalisierung im Handel. IBM setzt dafür auf künstliche Intelligenz
e mehr Shop-Betreiber oder Marketing-Verantwortliche über einen Kunden wissen, desto passendere Kaufvorschläge können sie ihm machen. Und
wenn noch weitere Informationen zur
Verfügung stehen, wie die Durchschnittstemperaturen an einem bestimmten Ort,
das aktuelle Wetter oder wichtige anstehende Ereignisse, kann die Kundenansprache auch darauf Bezug nehmen.
Voraussetzung ist, dass der Online-Shop
im Hintergrund über eine Analysefähigkeit und eine Datenbank verfügt, die die
entsprechenden Informationen enthält.
IBM setzt für die Personalisierung von
Einkauf und Marketing die Technologieplattform „Watson“ ein. Watson ist in
diesem Fall nicht der Side-Kick von Superdetektiv Sherlock Holmes, sondern ein
lernendes IT-System. Es kann durch die
Interaktion mit Menschen und durch gezielte Trainings sein Wissen vertiefen.
J
Pilotbeispiele für Watson
Pilotbeispiele für den Einsatz von Watson
im Handel gibt es derzeit vor allem im englischsprachigen Raum. Die US-Kaufhauskette Macy’s hat das Tool „Macy’s on Call“
auf Basis von Watson entwickeln lassen.
Mit der mobilen Anwendung können sich
Kunden im Geschäft zu den gewünschten
Produkten lotsen lassen und abfragen,
welche Kundenservices in der Filiale angeboten werden. Die Abfrage erfolgt in
natürlicher Sprache, zum Beispiel „Wo
sind die Damenschuhe?“.
Noch ist die Anwendung nur ein Test,
für den zehn Filialen ausgewählt wurden.
Rund um Miami, Florida, steht das Tool in
diesen Geschäften auch auf Spanisch zur
Verfügung. Macy’s probiert nicht nur
sprachliche Fähigkeiten aus, sondern prüft
auch, wie das lernende System künftig für
andere Zwecke eingesetzt werden kann.
Auch in Online-Shops kann Watson Fragen beantworten, damit die Kunden schneller zum gesuchten Produkt kommen. Für
diesen Zweck setzt der Outdoor-Anbieter The North Face
die Watson-Technologie ein.
Online-Kunden können den
„Expert Personal Shopper“
zurate ziehen, um eine Jacke
auszusuchen. Im Beratungsdialog stellt Watson Fragen,
der Nutzer antwortet. Wer mit
dem Recommendation-Tool
auf Thenorthface.com/XPS
interagiert, merkt schnell,
dass Watson noch recht starre
Antworten benötigt.
Aber das Zeitalter der
künstlichen Intelligenz steht
ja noch ganz am Anfang. Das
Antwortverhalten von solchen lernenden Systemen
wird wahrscheinlich bald so
gut sein, dass die Nutzer nicht
mehr merken, dass eine Maschine die Antworten liefert.
Im besten Fall wird die Beratung im Online-Shop dadurch
individueller und nutzerfreundlicher. Deutschen Kunden stellt IBM die Technologie unter anderem auf der
Dmexco in Köln vor.
INTERNET WORLD Business hat mit Marilies Rumpold-Preining,
Commerce
Executive DACH bei IBM,
über den Einsatz der WatsonTechnologie im Online-Handel und über „Cognitive Commerce“ gesprochen.
ronalen Netzwerken, traditionellem Machine Learning,
Textanalyse-Tools und Spracherkennung sowie gegenwärtig
rund 50 unterschiedlichen
APIs. Das sind Schnittstellen,
über die Watson mit Spezialwissen, etwa zu Healthcare,
Finanzthemen oder technischem Wissen, versorgt und
trainiert wird.
Cognitive heißt auf Deutsch
„erkennend“. Was weiß oder
erkennt Watson?
Rumpold-Preining: Watson
hat die gesamten Daten, die
im Internet öffentlich zugänglich sind, zur Verfügung
und kann auf natürlichsprachliche Fragen reagieren.
Auf spezifische Fragen kann
Watson jedoch nur antworten, wenn er vorher mit entsprechenden Daten aus dem
Shop oder aus dem Unternehmen „gefüttert“ wurde.
Marilies Rumpold-Preining
Wie lässt sich das im Handel
nutzen?
ist seit rund sechs Jahren im Commerce-Bereich von IBM tätig
Rumpold-Preining: Watson
ist ein spracherkennendes
und arbeitete in den vergangenen Jahren in Dubai. Seit dem
System, das Informationen
Frühsommer 2016 verantwortet sie den Commerce-Bereich bei
aus Social-Media-PlattforIBM in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
men und weitere kundenspezifische Daten wie etwa
Käufe und Rückgaben, VorWissen von Watson an. Cognitive Com- lieben für bestimmte Marken und Stile,
merce stellt somit die Anwendung der das Online-Einkaufsverhalten und öffentIBM vermarktet die eigene Shop-Software Watson-Technologie im Commerce-Be- liche Kommentare eines Kunden sowie
seine sonstigen Präferenzen erfassen und
mit dem Schlagwort „Cognitive Commerce“. reich dar.
auswerten kann. So könnte Watson zum
Worauf bezieht sich der Begriff?
Marilies Rumpold-Preining: Eine allgeBeispiel den Rat geben, dem markentreuen
Was ist Watson genau?
meine Entwicklung im Online-Marke- Rumpold-Preining: Watson ist eine und sparsamen Kunden Herrn Meier in
ting und im E-Commerce ist, Daten zu Sammlung von Schnittstellen, sogenann- einer persönlichen E-Mail auf die neue
sammeln, zusammenzutragen und stär- ten Interfaces, die dann in der Commerce- Kollektion oder das aktuelle Sonderangeker zu nutzen. Wir reichern unsere Com- Lösung genutzt werden. Die Technologie- bot seiner Lieblingshemdenmarke aufmerce- und Marketing-Tools um das Plattform arbeitet unter anderem mit neu- merksam zu machen.
Watson hilft den Shop-Besuchern von The North Face, eine Jacke auszuwählen
Der Beratungsdialog erfolgt mithilfe natürlicher Spracheingabe
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Was kann Watson noch?
Rumpold-Preining: Ich verdeutliche das
am besten an zwei Beispielen, nämlich Dynamic Pricing und Dynamic Rule Advisor.
Bei Dynamic Pricing können Shops auf
die Preisentwicklung reagieren und ihre
Preise dynamisch anpassen. Dazu werden
die internen Preisdaten und Produktverfügbarkeiten mit den Preisen der Mitbewerber aus verschiedenen Kanälen abge-
INTERNET WORLD Business
glichen. Watson kann Preise aus den unterschiedlichsten Quellen zusammenziehen und analysieren, soweit sie öffentlich
verfügbar sind. Mithilfe dieser Kombination können Shops ihre eigenen Preise
dynamisch gestalten.
Der Dynamic Rule Advisor wird im Inbound Marketing eingesetzt, um die
nächste beste Aktion für die Interaktion
mit einem Kunden zu ermitteln. Zum Bei-
spiel in folgendem Szenario: Ein Kunde
ruft an und will ein Produkt zurückgeben.
Der Dynamic Rule Advisor schlägt nun
personalisierte Schritte für den Umgang
mit diesem Kunden vor wie das Senden
einer Gutschrift oder den Austausch des
Produkts. Marketing-Verantwortliche entwickeln schon solche Regeln, mit Watson
stehen sie automatisiert zur Verfügung.
Im Oktober 2015 hat IBM die digitalen
Plattformen von The Weather Company
gekauft. Warum ist IBM an Wetterdaten
interessiert?
Rumpold-Preining: Wetterdaten werden
von vielen Branchen und vielen Menschen
abgerufen. IBM kombiniert die CloudPlattform von The Weather Company mit
der Watson-Internet-of-Things-CloudPlattform. Wir können regionale Infos wie
Wetterdaten mit Shop-Infos verknüpfen.
Generell sehen wir die Vernetzung von
Informationen, die den Kaufprozess im
Shop in Echtzeit ergänzen, als Trend.
Können Unternehmen die Watson-Technologie verwenden, auch wenn der OnlineShop nicht auf IBM Websphere Commerce
läuft?
Rumpold-Preining: Ja. Bei der strategischen Beratung wird für jeden Shop individuell herausgearbeitet, wie Watson-APIs
◼
eingesetzt werden können.
Macy’s On Call basiert auf der Watson-Technologie von IBM
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Was ist Watson?
Watson von IBM ist ein kognitives ITSystem, das in der Lage ist, Daten aus
den unterschiedlichsten Quellen und
Formaten mit enormer Geschwindigkeit zu verarbeiten. Solche lernenden
Systeme arbeiten mit Wahrscheinlichkeitshypothesen. Sie wägen ab
und schlagen unterschiedliche Optionen vor. Basis dieser Fähigkeiten ist
eine neue Generation von Algorithmen und Mensch-Maschine-Schnittstellen, die es dem System erlauben,
strukturierte und unstrukturierte Daten gleichermaßen zu verarbeiten,
Muster zu erkennen, Korrelationen
und verdeckte Zusammenhänge herzustellen und damit auch ein eigenes
Verständnis für Themen oder Sachverhalte zu entwickeln. Menschen
können mit Watson in natürlicher
Sprache interagieren.
TECHNIK
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INTERNET WORLD 38
Business
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Für ein schöneres Erlebnis
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5 Tipps, um Mobile Shopper
in den Laden zu locken
Google ermöglicht lokalen Geschäften, Inventarinformationen wie den
aktuellen Lagerbestand direkt in
Produktanzeigen zu platzieren. Fünf
Tipps, wie die sogenannten Local
Inventory Ads den stationären Handel erfolgreich unterstützen können:
1. Verknüpfen Sie Ihre Online- und
Offline-Geschäfte
Schaffen Sie eine Datenbasis, die Ihr
Produktangebot beschreibt und die
Verfügbarkeit sowohl online als auch
offline umfasst. Dann können Sie Produktanzeigen über Google schalten,
die sowohl Ihrem Shop als auch Ihrem
stationären Geschäft zugutekommen.
2. Registrieren Sie Ihre Filialen bei
„Google My Business“
Mit der Registrierung bei „Google My
Business“ wird Ihr stationärer Laden
Passanten auf den Karten von Google
angezeigt. Gleichzeitig kann die
Anzeige mit Ihren Produkten verknüpft
werden, sodass die Käufer sehen können, wo sie das gewünschte Produkt in
der Nähe erwerben können.
3. Zeigen Sie Ihren Kunden, welche
Produkte im Laden verfügbar sind
Da Google eine einzige Identifikationsnummer für die einzelnen Produkte
vergibt, können Sie hinterlegen, welche
Ihrer Produkte in welchem Geschäft
und in Ihrem Shop erhältlich sind.
4. Schalten Sie MultichannelAnzeigen
Sie steigern mit Multichannel-Anzeigen die Sichtbarkeit Ihrer Produkte,
besonders bei der mobilen Suche. Das
wird immer wichtiger, denn 18 Prozent aller ortsbezogenen Suchen
führen zu einem Kauf.
5. Halten Sie Ihre Produktinformationen aktuell
Produktmeldungen an Google sollten
mindestens alle 30 Tage erfolgen.
Details zu Ihren Produkten sollten Sie
wöchentlich aktualisieren. Mindestens einmal pro Tag müssen Inventarmeldungen an Google gehen.
Customer Experience Management wird wichtiger für den Unternehmenserfolg, glauben
Marketing-Verantwortliche. Beim Einsatz komplexer Tools gibt es aber Nachholbedarf
ei den Marketing-Verantwortlichen
herrscht Einigkeit: Die Bedeutung
von Customer Experience Management
wächst stetig. 30 Prozent räumen ihm bereits sehr hohe Priorität ein, weitere 48
Prozent eine hohe Priorität. Das hat eine
Befragung des ECC Köln unter 117 Marketing-Verantwortlichen in deutschen Unternehmen ergeben. Der Begriff Customer
Experience Management steht für alle Prozesse und Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um Interaktionen mit dem
Kunden zu gestalten und zu überwachen.
Ziel ist, für den Kunden ein erfreuliches,
nachhaltiges Kauferlebnis zu schaffen.
B
Einsatz von Marketing-Tools
Product Information Management
43 %
64 %
Lead Management (Marketing Automation)
34 %
54 %
Marketing-Content-Plattform
34 %
54 %
Digital Asset Management
33 %
45 %
Omnichannel Campaign Management
Aktuelle Nutzung
31 %
51 %
Künftige Notwendigkeit
Status quo und geplanter Einsatz in ein bis zwei Jahren
Komplexe Tools noch selten
Von Customer Experience Management
erwarten die Marketer mehrheitlich eine
größere Kundenzufriedenheit (61 Prozent) und eine bessere Wettbewerbsfähigkeit (54 Prozent). Kostengründe (43 Prozent) und Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre der Kunden (39 Prozent) werden als Hindernisse bezeichnet.
Bislang setzen die meisten MarketingVerantwortlichen auf den bewährten Werbemix: 82 Prozent betreiben E-Mail-Marketing, 59 Prozent bauen auf SocialMedia-Tools, jeweils 58 Prozent setzen auf
einen Webshop sowie auf Content-Management-Tools. Komplexere Instrumente
werden bislang noch weit weniger einge-
INTERNET WORLD Business 18/16
n = 117 Marketing-Verantwortliche
Quelle: ECC Köln „Customer Experience Management:
Hype oder tatsächlich ein Mehrwert?“, Stand August 2016
setzt: So verwenden nur 30 Prozent ein
Campaign-Management-Tool und nur 43
Prozent
eine
Produkt-InformationManagement-Lösung (siehe Grafik).
In den kommenden ein bis zwei Jahren
setzen viele Marketer auf Automatisierung: Tools zum Lead- oder KampagnenManagement, begleitet von Lösungen zur
Verwaltung der Produktinformationen
und der digitalen Inhalte wie Bilder und
Videos werden zunehmend Einzug in die
Unternehmen halten. Rund die Hälfte
wird dann solche Systeme einsetzen.
Auffällig ist derzeit, dass zwar in vielen
Unternehmen bereits relativ viele Daten zu
Kundenprofilen oder von Marketing-Analysen vorliegen, diese aber häufig nicht
detailliert ausgewertet und auch nicht zur
gezielten Kundenansprache genutzt werden.
Vor allem in der sinnvollen Verknüpfung
und Weiterverabeitung der Daten steckt
deswegen noch viel Potenzial. Nötig ist
dafür jedoch eine durchdachte Strategie für
ein integriertes Customer Experience Management, betonen die Studienautoren. ◼
Christiane Fröhlich
Neugeschäft
Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt
Auftraggeber
Auftrag
Dienstleister
Conrad Electronics
Einsatz der Middleware „Emmida“ zur Abwicklung des Click & Collect-Services in den Filialen und zur Verknüpfung der ERP-Systems
SAP mit diversen Verkaufskanälen wie etwa dem Marktplatz Ebay
Speed4Trade
Flughafen Berlin
Brandenburg
Entwicklung einer Mobile-Payment-Lösung auf Basis eines Moduls
von Braintree zur Buchung von Tickets für die Besucherterrasse
Pixelpark
Handelskontor Beck
Aufbau und Betrieb des Webshops sowie Abwicklung des Fulfillments für die Kinderwagenmarke Silver Cross
Rhiem Gruppe
Künstlersozialkasse
Relaunch der Website auf Basis des Content-Management-Systems
Typo3 im Responsive Design und mit Importfunktion für Jahresbeiträge
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Ministerium für Arbeit
Nordrhein-Westfalen
Produktion von 18 Videoclips für die Ausbildungsseite
www.weltklasse-aus-nrw.de
MMCD New Media
Momox
Einsatz der Cloud-basierten Kundenservice-Lösung
Zendesk
Ollo
Konzeption und Umsetzung des neuen Kinderfahrrad-Shops
Ollo-bikes.com inklusive Produktkonfigurator
Tudock
Questback
Entwicklung eines modularen Designs für das Feedback-Portal
Dunckelfeld
TK Store Management
Einsatz der Marketing Cloud zur personalisierten Kundenkommunikation für die Marken Seidensticker und Jacques Britt
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Marketing Manager, der seit 2014 bei
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deutschsprachigen Raum. König berichtet direkt an Doug Heise, Vice President
Global Marketing.
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Position des Chief Digital Officers verantwortet
Harald Melwisch künftig
auch die Strategie des Konzerns in den Bereichen Digital
und E-Commerce in Deutschland,
Österreich und Schweiz. Seine bisherigen Aufgaben als General Manager
für Unilever Österreich wird der 48Jährige, der seit 1993 beim Konsum-
Stefanie Martin
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Die Düsseldorfer Digitalagentur Anymotion
hat Anfang August einen neuen Standort
in Köln eröffnet. Geleitet wird das Büro
von Frank Trimborn (Foto) und Mathias
Kossmann, die Etats von Bestands- und
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Als Director Content
Strategy geht Stefanie
Martin zur Digitalagentur
Sinner Schrader in Hamburg. Die 48-Jährige, die zuvor als geschäftsführende Gesellschafterin der Online-Agentur Fuerst
von Martin tätig war, soll vor allem Content-Projekte vorantreiben. Martin, die
bisher unter anderem bei Bertelsmann,
AOL und T-Online tätig war, folgt auf Axel
Bergander, der zu Fischer Appelt wechselt.
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Clever Reach, Rastede
Für den Ausbau des
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Nils Eilers bei Clever Reach zuständig.
Der 24-Jährige arbeitet seit 2014 für den
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sowie Sedo-Gründer Tim Schumacher.
Termin: Düsseldorf,
1. und 2. September 2016
Kosten: 299 Euro zzgl. MwSt. für
Online-Streaming
www.die-contra.de
Info:
Ifa
Auf der weltweit größten Fachmesse für
Consumer Electronics und Home Appli-
Benedikt Schramm
HSE24, Ismaning
Unilever, Wien (A)
Frank Trimborn /
Mathias Kossmann
Anymotion, Köln
güterhersteller tätig ist,
weiterhin wahrnehmen.
Nach seinem Einstieg
bei Unilever Österreich
als Brand- und Sales Manager war Melwisch in unterschiedlichen Positionen unter anderem in Utrecht, Hamburg, Stockholm,
Rom und Rotterdam sowie als Vice
President Marketing DACH aktiv.
www.unilever.com
sches Kompetenz-Centrum Thale wechselt, war Silke Reuter (Foto) zuletzt als
Interimsmanagerin tätig. Zuvor hatte die
46-Jährige unter anderem bei Unilever,
Tchibo und der Hamburg Messe in unterschiedlichen Positionen gearbeitet. Wie
Giereth verstärkt sie bei Cherrypicker
das Projektmanagement. Darüber hinaus
verlässt Josephine Gerves das Unternehmen. Die 28-Jährige war bislang als Director Consulting tätig und wechselt nun
zu einer größeren Agenturgruppe.
www.cherrypicker.de
Jörg Stephan
Oraylis, Düsseldorf
Silke Reuter /
Sandra Giereth /
Josephine Gerves
Cherrypicker,
Hamburg
Mit zwei Mitarbeiterinnen verstärkt sich
die Hamburger Management- und Agenturberatung Cherrypicker. Während Sandra Giereth vom PMC Pulvermetallurgi-
ances werden mehr als 1.500 Aussteller
und 200.000 Besucher erwartet.
Termin: Berlin,
2. bis 7. September 2016
Kosten: 39 Euro inkl. MwSt. (Tagesausweis für Fachbesucher)
Info:
www.ifa-berlin.de
Dmexco
Das Motto der diesjährigen Dmexco, die
wie immer Messe und Kongress miteinander verbindet, lautet: „Digital is
everything – not every thing is digital“.
Zu den Referenten gehören Vertreter von
Amazon, AOL, BMW, Facebook, Google,
IBM, Instagram, Lego, Mercedes, Metro,
Nestlé, Payback, Procter & Gamble, Red
Bull, Spotify, Twitter und Yahoo.
Termin: Köln,
14. und 15. September 2016
Kosten: 199 bis 399 Euro incl. MwSt.
www.dmexco.de
Info:
43
Als Head of Big Data
kommt Jörg Stephan
zu Oraylis, Spezialist für
Business Intelligence und Big Data in
Düsseldorf. Der 45-Jährige war bislang
unter anderem bei Microsoft Services für
die Entwicklung der digitalen Transformation von Großunternehmen zuständig.
www.oraylis.de
Next 16
Unter dem Motto „It’s me, your digital
ego“ diskutieren rund 1.300 Digital-Entscheider zum zehnten Mal über digitale
Trends, Nutzerbedürfnisse und Geschäftsmodelle der Zukunft. Zu den
Speakern gehören auch der Trendanalyst Brian Solis und der Facebook Product Design Manager Jason Cale.
Termin: Hamburg,
22. und 23. September 2016
Kosten: Teilnahme nur auf Einladung
möglich; Anfragen können auf
der Website gestellt werden.
Info:
www.nextconf.eu
Bits & Pretzels
Das dreitägige Gründerfestival bringt
5.000 Gründer, Investoren und Journalisten zusammen. Als Speaker sind unter
anderem Nathan Blecharczyk, Co-Founder
von Airbnb, und Mitchell Baker, Chair-
Zum 1. September
2016 verstärkt Benedikt Schramm die Geschäftsführung des Multichannel-Versandhändlers HSE24 in Ismaning. Der
56-Jährige verantwortet als neuer Chief
Operating Officer die Bereiche Logistik,
Customer Experience und IT. Bisher war
er als Interimsmanager unter anderem
bei More & More und CBR Fashion aktiv.
www.hse24.de
Arianna Huffington
The Huffington Post,
New York City (USA)
Gründerin Arianna
Huffington verlässt das
Nachrichtenportal The Huffington Post
nach elf Jahren. Die 66-Jährige will sich
nun auf ihr neues Start-up Thrive Global
konzentrieren. Bereits 2010 hatte sie The
Huffington Post an AOL verkauft, inzwischen gehört das News-Portal zum USKonzern Verizon.
www.huffingtonpost.com
Michael Keferstein
Shopgate, Butzbach
Um die strategische
Weiterentwicklung
der App-Technologie
soll sich Michael Keferstein künftig bei
der Mobile-Commerce-Plattform Shopgate kümmern. Der neue Vice President
Product Management wechselt von WDP
Wachter Digital Partners, wo er als Consultant beschäftigt war.
www.shopgate.de
woman der Browser-Schmiede Mozilla,
mit dabei. Am dritten Tag steht Networken
auf dem Oktoberfest auf dem Programm.
Termin: München,
25. bis 27. September 2016
Kosten: Ab 599 Euro inkl. MwSt.
Info:
www.bitsandpretzels.com
OMCap
Unter dem Motto „Was kommt, was bleibt
und wie lassen sich die aktuellen Trends
und Entwicklungen im Online-Marketing
praktisch umsetzen“ vermitteln internationale Speaker Insights und Tipps aus
allen Bereichen des Marketings.
Termine: Berlin,
5. und 6. Oktober 2016
Kosten: Ab 199 Euro (Seminare), 449
Euro (Konferenz) zzgl. MwSt.
Für unsere Leser 10 Prozent
Rabatt (Code: MP-IWB)
www.omcap.de
Info:
PERSONALIEN
44
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
Thomas Ertel
Carjump, Berlin
Oliver Arp
Seit August verstärkt
Thomas Ertel die Berliner GHM Mobile Development GmbH, Entwickler der SharingApp Carjump, als neuer Chief Technical
Officer. In seiner neuen Position leitet er
die Zusammenarbeit zwischen Management-Board und technischer Abteilung,
um die technische Weiterentwicklung
der App voranzutreiben. Zuvor war Ertel
bei Friendscout24 als Head of Development sowie als Head of Engineering bei
Carpooling beschäftigt.
www.carjump.de
Um das Handlungsfeld
„Digitalisierung und ECommerce“ fest in ihrer
Organisationsstruktur zu
verankern, hat die Soltauer
Hagebau Handelsgesellschaft
für Baustoffe mbH & Co. KG den
neuen Bereich E-Commerce gegründet. Geleitet wird der Bereich künftig
von Oliver Arp, der bislang als Abteilungsleiter bereits das Webshop-Kon-
Corinne Suchy
Topshop, London (GB)
Hagebau, Soltau
Ronny Schulz
Kajomi, München
Von Teradata Marketing Applications, wo
er als Sales Manager
tätig war, wechselt Ronny Schulz zu Kajomi in München. Bei dem E-Mail-Marketing-Spezialisten soll der 37-Jährige als
Sales Manager das Bestands- und Neukundengeschäft vorantreiben. Er berichtet direkt an die beiden Geschäftsführer
Michael Hoffmann und Stephan Kauf.
www.kajomi.de
18/16
zept des Fachhandels
entwickelt und realisiert hat. Im Fokus des
Bereichs steht laut Arp,
die Hagebau-Gesellschafter durch moderne Technologien und Verfahrenstechniken noch
erfolgreicher in ihren Marktaktivitäten zu machen. Der 38-Jährige ist seit
2006 bei Hagebau beschäftigt.
www.hagebau.com
Als neuer Global Digital Director kommt
Corinne Suchy zum britischen Einzelhandelsunternehmen Topshop. Beim Fashion-Spezialisten tritt sie
die Nachfolge von Kate Walmsley an, die
das Unternehmen im Januar 2016 verlassen hat. Bislang war Suchy Executive
Director Global E-Commerce bei Urban
Outfitters. Davor hatte sie als Vice President Online bei Indigo gearbeitet.
www.de.topshop.com
Harald R. Fortmann
Premium Consultants
Wolff, Hamburg
Arne Jacobsen
Channelpilot,
Hamburg
Lotta Heidbrink
Kontor Digital Media,
Hamburg
Ab September 2016
unterstützt Harald R.
Fortmann als Mitgesellschafter und Geschäftsführer der Premium Consultants –
Wolff GmbH deren Gründerin Katharina
Wolff bei der Expansion des Personalberatungsunternehmens. Der 45-Jährige,
der zuletzt bei der Dwight Cribb Personalberatung tätig war, hatte zuvor Führungspositionen bei AOL Deutschland
und Pixelpark inne.
www.premium-consultants.de
Als neuer Senior ECommerce Consultant
verstärkt Arne Jacobsen ab 1. September
2016 die Channel Pilot Solutions GmbH.
Vor seinem Wechsel zu dem Anbieter eines Vermarktungs-Tools für WebshopBetreiber war Jacobsen unter anderem
für die Online-Händler Stylefile (Streetware) und Big Tree (Outdoor) tätig. Dort
verantwortete Jacobsen die Konzeption
von Daten-Feeds und Kampagnen.
www.channelpilot.com
In der neu geschaffenen Position Berater
Digitales Marketing verstärkt Lotta Heidbrink künftig das Beratungsteam bei der
Online-Mediaagentur Kontor Digital Media in Hamburg. Die 28-Jährige berichtet
an Geschäftsführer Thomas Kabke-Sommer. Zuletzt war Heidbrink als Account
Managerin bei der Agentur Concept Media
tätig, die zum Agency Network Group M
und WWP gehört.
www.kontordigitalmedia.de
Online-Stellenmarkt
Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt
Account Manager SEA (m/w)
pilot München GmbH
München
Key Account Manager (m/w)
Define Media GmbH
Karlsruhe
Online Prozessmanager (m/w)
HSE24
Referenten (m/w) Digitalkommunikation/Mediaforschung
Organisation Werbungstreibende im Markenverband (OWM)
Ismaning bei
München
Berlin
Multi-Channel Sales Manager (m/w)
PAGE // Ebner Verlag GmbH & Co KG
Hamburg
Online Shop Manager (f/m)
Power Bar Europe GmbH
München
Online Redakteur / Content Manager (m/w)
LIQUI MOLY GmbH
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Ulm
München
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29. August 2016
18/16
INTERNET WORLD Business
45
M & A trifft
Craft Beer
Bundesverband Mergers &
Acquisitions, München,
feierte sein Sommerfest
usnahmsweise einmal nicht zu einer
Veranstaltung mit Fachvorträgen,
sondern zum ersten Sommerfest luden der
Bundesverband Mergers & Acquisitions e.V.
(M & A) und die PMG Projektraum
Management GmbH ein. Auf der Dachterrasse der PMG in München wurde den
rund 100 Gästen von M & A-Consultingunternehmen und Kanzleien dennoch
Wissenswertes unterhaltsam serviert: eine
Einführung in die Craft-Beer-Bewegung
inklusive einer Verkostung des handwerklich gebrauten Biers.
◼
A
01
Die digitale Unterhaltungsschau
pektakuläre Spieleinszenierungen und
ein Rahmenprogramm, das sich über
das Messegelände hinaus auf die gesamte
Innenstadt erstreckte: Zur Gamescom
kamen zwischen dem 17. und dem 21. August 345.000 Besucher nach Köln, darunter 30.500 Fachbesucher. Die Spieleneuheiten für PCs, Smartphones, Konsolen
und Tablets ziehen jedes Jahr Tausende
Gamer an. Virtual Reality und eSports waren in den Messehallen allgegenwärtig.
Erstmals war auch Amazon auf der Spiele-
S
messe vertreten. Der Versandhändler
suchte mit wechselnden Thementagen
den Kontakt zu jungen Entwicklern.
Während der Spielemesse fand am
18. August 2016 der Gamescom Congress
statt, bei dem sich rund 730 Teilnehmer
fachlich über digitales Entertainment und
Videospiele austauschten. Das Programm
war vielfältig. Die Themen reichten von
Gamification beim Lernen über Jugendschutz und Medienkompetenz bis hin zur
◼
Zukunft der Spieleförderung.
01 Internationales Publikum bei der
Gamescom: Aus 97 Ländern
kamen die Besucher
02 Am Stand von Wargaming.net
werden Schlachten geschlagen
03 Reine Männersache, die Diskussion „Spielen statt lenken: Das
Auto der Zukunft“
04 „SilentMOD“, eine Licht- und
Laser-Show am Kölner Dom
Fotos: Projektraum Management GmbH
Die Spielemesse Gamescom in Köln begeisterte 345.000 Besucher
01
02
01 Das Bayerisch Nizza Wheat Pale Ale
war Teil der Craft-Beer-Verkostung
02 Sommerfest auf der Dachterrasse
von PMG in München
02
03
04
INTERNET WORLD Business
Mitarbeiter dieser Ausgabe:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH
Redaktion Print / Online:
Christian Erxleben (erx),
[email protected]
Schlussredaktion:
Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb:
Christiane Fröhlich (cf),
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Susanne Gillner (sg),
[email protected]
Art Directorin:
Ingrid Lommer (il),
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Gestaltung:
ISSN 1433-3309
Stefan Hofer, Susann Naumann
Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu
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Telefon (089) 741 17–0, Fax –101
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Sitz des Verlags:
Neue Mediengesellschaft Ulm mbH,
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Chefredakteur:
Dr. Günter Götz (gg),
Maria-Luise Sailer
Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch,
Laura Melchior (lm),
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Verena Greimel, Hedi Hefele,
Katharina Schneider (ks),
[email protected]
Cornelia Pflanzer, Karoly Pokuta,
Petra Reichenspurner, Ilka Rüther,
Sebastian Scharnagl, Christian Schumacher,
Nicole Üblacker, Mathias Vietmeier
Helmut van Rinsum (hvr),
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Anzeigenberatung
Jens Schmidtmann, Anzeigenleiter
Klaus Ahlering, Senior Sales Manager
Susanne Vieser (vs),
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INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung
Anzeigendisposition und
Einträge im Dienstleisterverzeichnis:
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Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 20
vom 01.10.2015
im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe
Manuela Keller, Simone Köhnke,
Ingrid Schutzmann (is),
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Leserservice:
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Thomas Wingenfeld, Senior Sales Manager
Bank: Deutsche Bank
Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10)
IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00
BIC: DEUTDEMM
Frank Kemper (fk),
Daniela Zimmer (dz),
Fax: (089) 741 17–269
[email protected]
[email protected]
E-Mail: [email protected]
47608 Geldern
Telefon: (089) 741 17–125
zweiwöchentlich am Montag.
jeweils ein Jahr.
Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 70,20
Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer
beträgt 5,40 Euro. In Österreich kostet das
Abonnement 81,90 Euro im Halbjahr, in der
Leitung Herstellung/Vertrieb:
Thomas Heydn,
Telefon: (089) 741 17–111,
E-Mail: [email protected]
Druck:
L.N. Schaffrath Druckmedien,
Marktweg 42 – 50,
Stellvertretender Chefredakteur:
für den Internet-Entscheider und erscheint
Schweiz 97,50 Franken im Halbjahr. Das
Abonnement verlängert sich automatisch um ein
Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der
Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten
erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen
Rabatt von 30 Prozent.
MEINUNG
46
INTERNET WORLD Business
29. August 2016
18/16
Wird Europa abgehängt?
Im Reich der Mitte formiert sich die nächste Digital-Supermacht: BAT
ie nächste digitale Revolution kommt
aus China. Schon länger beobachtet
werden hierzulande die als BAT bekannten Unternehmen Baidu (Suche), Alibaba
(E-Commerce/Payments) und Tencent
(Social/Payments). Sie sind nur der bei
uns sichtbare Teil der vielen digital getriebenen Unternehmen aus China, die mit
ihren völlig neuen, integrierten Geschäftsmodellen und einem immensen Selbstvertrauen auf den Weltmarkt treten. Wie zum
Beispiel der Handyhersteller Xiaomi und
vor allem Le Eco, das gerade ein riesiges
und integriertes Device- und ContentÖkosystem aufbaut. Dieses reicht vom
Smartphones über Unterhaltungselektronik bis Car Sharing und sogar Elektroautos. Getrieben wird die chinesische Digitalisierung durch den unstillbaren Innovationsdurst der Chinesen.
Die Entwicklung ist so agil und innovativ, dass China nun auch den GAFAGiganten aus Amerika (Google, Amazon,
Facebook, Apple) Paroli bieten kann.
Denn China kopiert nicht mehr, China
entwickelt neue relevante Lösungen und
eigene Systeme, die beim Kunden gut
ankommen. Schon heute stammen vier
der weltweit zehn wertvollsten Start-ups
aus dem Reich der Mitte. Europa spielt in
dieser Top-Liste eine untergeordnete Rolle.
Nun muss das digitale Europa also nicht
nur die Marktmacht USA, sondern auch
China fürchten. Ist da noch Platz für europäische Ökosysteme und Plattformen? Wir
könnten ja zur Abwechslung mal von China
etwas abgucken. Dazu ein paar Gedanken:
einem mobilen Payment-System
weiterentwickelt und sich innerhalb von drei Jahren komplett neu
erfunden – und das als Second
Mover nach Alipay im MobilePayment-Markt.
D
Li Yuan,
„Wall Street Journal“
Diese Unternehmen geben Milliarden
von Dollar aus, um Chinas rasanten
Wechsel zu Smartphones und anderen mobilen Endgeräten mitzunehmen. Das macht sie zu wirklichen
Königsmachern unter den Start-ups.
Ihre prall gefüllten Taschen und ihre
starke Präsenz im chinesischen Alltag
haben zu einer Hassliebe in der chinesischen Start-up-Szene geführt.
Einige sehen in ihnen Monster, die
innovative Start-ups zerstören, andere
sehen in ihnen die Retter, die Möglichkeiten für einen lukrativen Exit
schaffen.
Bien Perez,
„South China Morning Post“
Die BAT-Gruppe ist auf dem chinesischen Festland zur dominierenden
Kraft für Firmenfusionen und -übernahmen geworden. Dazu trugen im
vergangenen Jahr Deals in heiß umkämpften Marktsegmenten bei, zum
Beispiel bei App-basierten Mitfahrdiensten. Alibaba ist Investor bei Lyft,
während Baidu beim US-Konkurrenten Uber investiert hat.
Livia Wang,
Unternehmensberaterin
Access CN
Jedes Unternehmen der BAT-Gruppe
wählt einen anderen Zugang zum
chinesischen Online-Markt. Zu wissen, wie Baidu, Alibaba und Tencent
arbeiten – und zwar unabhängig voneinander und auch gemeinsam – ist
entscheidend, um zu wissen, wann
und wie man im chinesischen Markt
einsteigt. Ganz abgesehen davon, wie
man dort neue digitale Marketingwege und -lösungen findet.
1. Think Big (European): Schon in der
Grundkonzeption groß denken, wie zum
4. Mut, Neues auszuprobieren: Probieren
geht über studieren, um Möglichkeiten
auszuschöpfen und im ständigen Lernprozess zu sein. Dazu passt das Motto von
About You im Fashionbereich: Innovation
im Wochentakt.
„Der Glaube an das Machbare
und der Wille zur Veränderung
sind wichtig“
Karl Krainer,
Gründer Gedankenfabrik
www.gedankenfabrik.de
Beispiel Goeuro mit seiner stringent auf
Europa ausgerichteten Reiseplattform.
Und das von Anfang an.
2. Skalierbarkeit: Das Erreichen einer kritischen Masse in Bezug auf Reichweite
und Größe auf europäischer Ebene. Der
Zusammenschluss der beiden Fahrdienste
Mytaxi und Hailo ist ein schönes Beispiel
dafür.
3. Schnelligkeit: Beibehalten der „Startup-Denke“ im Prozess und in der Umsetzung. Wechat hat sich beispielsweise mit
#wahlkampf
15.000 US-Dollar
hat die Digital Media Group für www.clintonkaine.com
bezahlt – die Domain setzt sich aus den beiden Namen
des demokratischen Bewerbergespanns im US-Präsidentschaftswahlkampf zusammen.
5. Einfachheit: Sich voll in den Konsumenten hineinversetzen und disruptiv
denken. Die schwedische Musikplattform
Spotify ist ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Strategie, ebenso wie die Marktplätze Scout24 oder Auto Trader.
6. Monetarisierung: Modelle aufbauen,
die sich sofort monetarisieren lassen. Nur
so erkennen die Kunden auch sofort den
Mehrwert für sich. Ein Beispiel dafür ist
der chinesische Business-Dating-Service
Zaihang.
Das Fazit: Go East. Jeder Digital-Manager
sollte nach China reisen, um den Markt
und seine Geschwindigkeit persönlich zu
erleben. Der Blick nach Silicon Valley
allein reicht nicht. Für Europa ist vor allem
der Glaube an das Machbare und der Wille
zur Veränderung wichtig – und die ständige Rückbesinnung auf den Nutzen für
den Menschen in der digitalen Welt. Sollte
das nicht stattfinden, werden wir zwischen GAFA und BAT immer mehr in die
Nische gedrängt werden.
◼
Zitat
„Wir waren
sicherlich
ein Late
Adopter,
sind aber
mittlerweile
Vorreiter“
Foto: MSH
BAT
Was andere schreiben
Delikat:
Die Digital Media Group gehört
Clinton-Widersacher Donald Trump
Quelle: DCist.com
Martin Wild, CDO von Media-Saturn, beschreibt die Aufholjagd bei der Digitalisierung des Elektronikmarkts.
Quelle: Euroforum.de
The Digital Workplace Value
Der ökonomische Beitrag
digitaler und mobiler
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und Co-Gründer, Wine in Black
Tipps und Tricks für das Bestandsdatenmanagement im MultichannelHandel
Markus Kapler, Geschäftsführer,
Locamo GmbH & Co KG
B2B-Commerce im Praxiseinsatz –
Beispiele und Erfahrungen
Rainer Schmelzle, Leitung
Vertrieb, ElectronicSales GmbH
Multichannel, Content & Commerce –
Neue Ansätze aus der Praxis
André Wolf, Team Leader Strategy,
Digital Marketing & UX, dotSource
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