€ 5,40 I FR. 7,50 E-COMMERCE I ONLINE-MARKETING I TECHNIK 43205 INTERNET WORLD Business AUSGABE 18/16 29. AUGUST 2016 ALLE 14 TAGE TOPAKTUELL www.internetworld.de Anzeige E-Commerce-Vermarkter So funktioniert Marketing Automation S. 18 Immer mehr E-Commerce-Spezialisten setzen nicht auf etablierte Vermarkter, sondern entwickeln eigene Konzepte. Eine Exklusivumfrage zur Dmexco macht deutlich, wie sich die wichtigsten Akteure im Markt positionieren – und was S. 20 sie sich davon erhoffen. App Store Optimization Welche App liegt vorn? S. 32 Foto: Shuttertock / Jaaak Neue Serie Foto: Fotolia / Julien Eichinger Spitzenplätze im Visier Der Stellenmarkt für Internet-Fachkräfte S. 44 oder unter internetworld.de/stellenmarkt Das digitale Gipfeltreffen Lebensmittelhandel Amazon plant „Project X“ Die Dmexco 2016 wird größer als jemals zuvor – und besetzt neue Themen Ein ehemaliger China-Schnellimbiss in Seattle soll als Basis für „Project X“ herhalten, einen Drive-in-Schalter, an dem Amazon-Kunden zuvor im Web bestellte Lebensmittel mit dem Auto abholen können. Derzeit, so schreibt das US-Blog „Geekwire“, wird die rund 900 Quadratmeter große Immobilie im Stadtteil Ballard umgebaut. Wenn sie fertig ist, sollen dort rund 15 Mitarbeiter die Kunden bedienen. ünf Hallen, über 950 Aussteller, mehr als 550 Speaker – und vermutlich über 50.000 Besucher: Die Dmexco 2016, die am 14. und 15. September auf dem Kölner Messegelände stattfindet, wird eine große Sache, so viel ist sicher. Auf den ersten Blick ist das nichts Neues. Seit der Erstauflage im Jahr 2009 hat die Messe für Online-Marketing Jahr für Jahr zweistellig zugelegt. Der Erfolg scheint dem Team um die Dmexco-Chefs Frank Schneider und Christian Muche förmlich zuzufliegen. Doch was wie ein Selbstläufer aussieht, ist in Wirklichkeit Ergebnis eines beharrlichen Feilens am Konzept. Das begrenzte Feld der Online-Werbung hat die Dmexco längst verlassen. Jahr für Jahr entdeckt sie neue Themen, vom Internet of Things bis zur künstlichen Intelligenz. Ein Beispiel dafür ist die Computerplattform „Watson“ von IBM (siehe auch Seite 36). Und der Event wird immer internationaler: Rund 50 Prozent der Aussteller kommen aus dem Ausland. In diesem Jahr wird der Kongress um zwei Formate erweitert, die Motion Hall und die Experience Hall. Vor allem Letztere verspricht spannende Einsichten, denn hier werden neue Technologien erlebbar. Für die Internet-Wirtschaft ist die Dmexco längst ein Pflichttermin, egal ob Vermarkter, Dienstleister, Publisher oder Agentur. Was Sie vor Ihrem Besuch in Köln wissen ◼ müssen, lesen Sie ab Seite 8. E-Commerce Online-Marketing Technik Foto: Fotolia / Maura Satchell Foto: Dmexco F Viel los am Rhein: Verglichen mit dem Vorjahr wird die Dmexco 2016 wohl in allen Belangen wachsen – und leerer wird’s bestimmt auch nicht werden Click & Collect: Amazon baut in Seattle einen Autoschalter Mobile Advertising Anteil der Mobile-Plattformen an den ausgespielten Ad Impressions weltweit Apple 50,6 % Samsung Erfolg mit Quengelware Die dunkle Seite Freude am Bezahlen Einige Online-Händler testen aus dem stationären Handel bekannte Mitnahmeartikel, um den Warenkorbwert zu steigern, wandeln dabei aber auf einem schmalen Grat zwischen Service und Penetranz. S. 12 Mehr als die Hälfte des globalen WebTraffics kommt aus Quellen, die weder sichtbar noch messbar sind. Trotzdem ignoriert die Marketing-Branche den S. 26 Trend Dark Social. Mit bequemen Zahlungslösungen und innovativen Zusatzservices wird Bezahlen für die Kunden zu einem angenehmen Erlebnis. Das stärkt die Kundenbindung S. 34 und das Image. 29,3 % Werbeumsätze im Programmatic Advertising Sony 5,4 % HTC 1,7 % Die Hälfte aller mobilen Ad Impressions findet auf iOS-Geräten statt INTERNET WORLD Business 18/16 Quelle: Opera Mediaworks Mobile Insights, Netzwerk-Report Q2/2016 269 390 577 Mio. € in 2014 Mio. € in 2015 Mio. € in 2016* Die Nettoumsätze bei Programmatic Advertising in Deutschland steigen unaufhaltsam INTERNET WORLD Business 18/16; Quelle: BVDW; *Prognose Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, PF 201552, 80015 München Postvertriebsstück, DPAG, Entgelt bezahlt 3% Huawei Smart Services sorgen für nahtlose Business-Prozesse GRATIS Whitepaper Was Unternehmen über Daten- und Prozessintegration wissen müssen, wenn sie überleben wollen Lesen Sie im kostenfreien Whitepaper von Alles im Griff – mit innovativen Smart Services Hype oder Realität? – Wie das Internet der Dinge und Industrie 4.0 die IT-Welt verändern Was tun mit dem Internet der Dinge? Die Zukunft – smarte Datenintegration Best Practice I – Smart Services sorgt für Prozessübersichtlichkeit Best Practice II – Smartes DatenMatching unterstützt reibungslose Transaktionsprozesse Best Practice III – Smartes Partnermanagement dank digitaler Businessprozesse Blick in die Kristallkugel Ein Service von: Jetzt kostenlos downloaden: http://digital.com-magazin.de/eurodata-smartservices-iwp/ Ihr Whitepaper bei uns? Anfragen an [email protected] oder Tel. 089 / 7 41 17 – 124. INHALT 18/16 INTERNET WORLD Business Inhalt SCHWERPUNKT TECHNIK Showtime in Köln International und vielseitig: die Dmexco 2016 8 Welche App liegt vorn? Besser ranken durch App Store Optimization 32 Freude am Bezahlen Payment-Lösungen als Marketing-Tool E-COMMERCE Erfolg mit Quengelware Konzepte für Impulskäufe im Online-Shop 12 Reifen mit Delikatessen Das Investitionskonzept von Delticom 14 „Das Rennen ist in vollem Gange“ Erfolgskonzept: Mydays und 7 Commerce 16 Wirklich nur per Brief? Kündigung von Verträgen im Netz Leadgenerierung mit Inbound Marketing Neue Serie: Einstieg in Marketing Automation 18 ONLINE-MARKETING Spitzenplätze im Visier Umfrage unter E-Commerce-Vermarktern 20 Die dunkle Seite Dark Social und die Marketing-Branche 26 Freuen Sie sich unter anderem auf: Für ein schöneres Erlebnis Baustelle Customer Experience Management 38 íCurt Simon Harlinghausen, CDO EMEA Starcom Germany íKolja Kleist, Director Customer and Brand Management bei Burda Forward RUBRIKEN Dienstleisterverzeichnis 39 Termine 43 íNadine Berger, Head of Digital Business bei Toyota Deutschland íProf. Dr. Georg Herbst, Digital Brand Lab Personalien 43 Stellenmarkt 44 Impressum 45 Szene 45 Meinung 46 30 Foto: Fotolia / Wavebreak Media Micro Foto: Fotolia / Macrovector CONTENT MARKETING Natürlich kommt auf der Social Media Conference auch der Networking-Gedanke nicht zu kurz: Alle Teilnehmer sind herzlich zum gemeinsamen Get-together am ersten Veranstaltungstag ab 19 Uhr eingeladen. Die Fachkonferenz wird von INTERNET WORLD Business präsentiert. Leser der Zeitschrift profitieren daher von Sonderkonditionen. Mit dem Code SMC16iwb sparen Sie bis zu 170 Euro und können schon ab 320 Euro (Ein-Tagesticket, Preis zzgl. MwSt.) an der Konferenz teilnehmen. 26 12 íArne Henne, SMB Program Manager EMEA bei Facebook 4 Shopping-Grüße aus New York Personalisierte Videos als Performance-Push 28 Betrug zwecklos So testet Cornetto die Treue von Paaren 34 Foto: Shutterstock / Andreiuc88 KNOW-HOW Seien Sie dabei auf der Social Media Conference (SMC), der führenden Konferenz zum Thema Social Media. Am 26. und 27. September 2016 dreht sich in Hamburg zwei Tage lang alles um die Themen Social Media und Content Marketing. Watson als Shop-Assistent Personalisierung durch künstliche Intelligenz 36 Update 17 3 Social Media Marketer: auf nach Hamburg! MEETS 29. August 2016 34 Das aktuelle Programm, alle Referenten und die Anmeldung online unter: www.socialmediaconference.de Social Media Facebook: facebook.com/internetworld.de Xing: INTERNET WORLD Business Twitter: @internet_world Newsletter: www.internetworld.de/newsletter WhatsApp: www.internetworld.de/whatsapp Instagram: @internetworldbusiness Menschen in diesem Heft Christian Geyer Der CEO des Search-Targeting-Spezialisten Nano Interactive glaubt, dass sich die Dmexco mittelfristig zu einem deutschen Cannes entwickeln wird. Motto: mehr Glamour, mehr 10 Aufwand, mehr Gigantismus. Andreas Prüfer Der Vorstandsvorsitzende des Reifenhändlers Delticom überraschte mit Übernahmen im Food-Bereich. Sein Ansatz: Suchmaschinenmarketing für Reifen und Champagner unterscheidet sich nur marginal. 14 Claas van Delden Der Geschäftsführer des strategischen Investment-Arms der ProSieben-Sat1-Gruppe, 7 Commerce, setzt auf zufriedene Kunden. Sie sind das Kernelement des Erfolgs im Transaktionsgeschäft. 16 Carolin Thomass Die Projektleiterin Mobile Payment bei Payback blickt in eine Zukunft, die von mobilen Devices bestimmt wird. Wenn der Handel mithalten möchte, muss er ebenfalls mobile 34 Dienstleistungen anbieten. Marilies Rumpold-Preining Die Commerce-Verantwortliche für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei IBM erklärt im Interview, wie Online-Shops von der Kombination der Daten des Supercomputers 36 Watson profitieren können. Karl Krainer Der Gründer der „Gedankenfabrik“ mahnt in seinem Kommentar an, dass die Europäer nicht nur ins Silicon Valley schauen dürfen. Mit dem chinesischen BAT-Trio entsteht eine 46 neue Macht im Osten. UPDATE INTERNET WORLD Business Business Accounts bei Instagram Seit rund einem Monat bietet Instagram in Deutschland Business Accounts an. Wir sprachen mit Helge Ruff, Geschäftsführer der Münchner Social-MediaAgentur 1-2-social, welche Vorteile ein Business-Account bringt, was bei der Erstellung eines Kontos wichtig ist und wie man überhaupt in den Genuss eines solchen Accounts kommt. Instagram bietet jetzt auch Business Accounts in Deutschland an. Wie funktioniert der Umstieg? In der Regel bekommen die Nutzer gleich beim Aufruf der App eine entsprechende Benachrichtigung. Geschieht das nicht, müssen die Nutzer in den Einstellungen des Accounts über den Punkt „in Business Profil umwandeln“ gehen. Welche Vorteile bringen die Business Accounts für Marken mit sich? Der Hauptvorteil des BusinessProfils ist sicherlich der Statistikbereich, denn bisher war es nicht möglich, Genaueres über seine Nutzer und die Performance von Posts zu erfahren. Im Statistikbereich sind verschiedene Kennzahlen der letzten sieben Tage zu sehen, darunter Impressionen von Posts, Reichweite, Interaktion der User und Ähnliches. Außerdem können Anzeigen ab sofort direkt aus der App geschaltet und an die gewünschte Zielgruppe ausgesteuert werden. Worauf sollte ich beim Erstellen des Business Accounts achten? Die Umstellung ist noch nicht für alle User möglich, daher kann es sein, dass man eventuell noch etwas Geduld aufbringen muss. Der virtuelle Wal wirkte so echt, dass einige Passanten zurückwichen E-COMMERCE-LOGISTIK Ziel sei, dass das Paket zum Kunden finde, nicht umgekehrt. (dz) Amazon Locker in Deutschland ZALANDO Amazons Antwort auf die Packstation von DHL ist da: In Kooperation mit dem britisch-niederländischen Ölmulti Shell will der E-Commerce-Riese seine eigenen Paketschließfächer namens Amazon Locker in Deutschland ausrollen. Wie das „Handelsblatt“ berichtet, sammeln beide Partner mit anfänglich zehn Stationen an Münchner Shell-Tankstellen erste Neue Logistikpläne An zehn Shell-Stationen stehen die Automaten Erfahrungen. Später will Amazon eine dreistellige Zahl von ShellTankstellen mit den Geräten bestücken. Ziel des E-CommerceRiesen ist es, unabhängig von Logistikdienstleistern Pakete selbst zustellen zu können. Die Kunden können ihre Bestellungen zu den Automaten umleiten, wenn sie bei der Zustellung nicht zu Hause sind. Trotz der Offensive sieht Amazon seine Schließfächer eher als Plan B in der Logistik. Oberstes 150 Millionen Euro will sich der Berliner Modeversender Zalando zwei neue internationale Logistikzentren in Polen und Frankreich kosten lassen. „Jetzt ist für uns der richtige Zeitpunkt, um die nächste Evolutionsstufe zu starten und noch stärker auf die lokalen Kundenbedürfnisse einzugehen“, zitiert die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ Zalandos Logistikchef David Schröder. Schließlich versende man monatlich mehrere Millionen Pakete in 15 Länder Europas und habe allein im vergangenen Jahr über drei Millionen Kunden hinzugewonnen. Bereits im kommenden Jahr soll nahe Paris ein neues ZalandoSatellitenlager in Betrieb genommen werden, aus dem die Kunden in der französischen Hauptstadt und Umgebung innerhalb von 24 Stunden oder sogar Same Day beliefert werden können. Allerdings wollen die Berliner dort nur Ware vorhalten, die in Frankreich besonders gefragt ist, und Nischenprodukte weiter aus Deutschland liefern. Noch diesen Monat beginnen außerdem die Bauarbeiten für das neue Logistikzentrum in Gryfino nahe der polnischen Großstadt Stettin. Der zusammen 18/16 Fahrerlos: Uber testet zusammen mit Volvo in Pittsburgh, USA, selbstfahrende Autos. Noch allerdings sitzt ein Uber-Ingenieur hinter dem Steuer und sammelt Daten. Der VolvoSUV SC90 kann jetzt auch ohne Fahrer fahren mit Partner Goodman errichtete und vom Logistikdienstleister Fiege betriebene Standort soll rund 130.000 Quadratmeter Fläche bieten und mehr als 1.000 Mitarbeiter beschäftigen. Kunden in Dänemark, Finnland, Schweden und Norwegen, aber auch Deutschland, sollen davon profi(dz) tieren können. Foto: Zalando Q&A Tempo-Kampagne: Die Londoner Kreativagentur 3rock nutzte für die Marke Tempo im Berliner Shopping-Center Alexa einen Magic Mirror, in dem ein virtueller Wal um sich spritzte. 29. August 2016 Foto: Amazon 4 Zalando denkt bei Logistik jetzt international bekommen nur noch limitierte, ungefähre Werte angezeigt. Damit werden monatliche Suchabfragen nur noch in den Größenordnungen 0, 1 – 100, 100 – 1K, 1K – 10K etc. angegeben, was für SEOs zu ungenau ist, um präzise Vorhersagen treffen zu können. Unklar ist allerdings noch, wie Google „geringe Werbebudgets“ definiert und wie viel Performance-Marketer zahlen müssen, um die Daten weiterhin in gewohnter Form einsehen zu können. Der Keyword-Planer ging 2013 als Nachfolger des „Google Keyword Tool“ an den Start. Mit ihm lassen sich Keywords und deren Suchvolumen recherchieren. Zudem können neue Kampagnen für das Suchnetzwerk erstellt oder bereits vorhandene Kampagnen (sg) erweitert werden. SEM Keyword Planner wird kostenpflichtig Lange gab es Spekulationen, jetzt scheint klar zu sein: Am Keyword-Planer von Google Adwords wird sich einiges ändern, was SEOs und Werbungtreibenden nicht gefallen dürfte. Wie Google-Mitarbeiterin „CassieH“ in einem Forum verkündete, soll der Planer in seiner bisherigen Form so nicht mehr einsehbar sein. Werbungtreibende mit geringem monatlichem Werbebudget CONTENT COMMERCE „Schöner Wohnen“ startet Shop Gruner + Jahr ergänzt seine Einrichtungszeitschrift „Schöner Wohnen“ um einen Online-Shop für Wohnaccessoires und Möbel. Die Pläne sind ehrgeizig: In vier Jahren soll der Shop ein Fünftel bis ein Viertel der Erlöse des Verlagsbereichs „Living“ erzielen. Zum Start stehen 1.300 Produkte im Shop zur Verfügung, die bei Bedarf vom Hersteller selbst ver- Umsatzentwicklung im interaktiven Handel Internet-PurePlayer 2,0 + 30,3 % 1,5 MultichannelVersender 4,7 + 10,1 % 4,2 OnlineMarktplätze Auf zu neuen Ufern Der Stuttgarter Autobauer Mercedes-Benz setzt auf Multichannel und verkauft seine Modelle auch im eigenen Online-Shop. Und auf Amazon.de können jetzt Probefahrten für die neue E-Klasse vereinbart werden. 6,5 + 7,2 % 6,0 Umsatz Q2 2016 inkl. USt. in Mrd. Euro Umsatz Q2 2015 inkl. USt. in Mrd. Euro Die Online-Pure-Player wachsen weiterhin am schnellsten INTERNET WORLD Business 18/16 Quelle: BEHV, Stand: August 2016 18/16 18/16 INTERNET WORLD Business Abgefahren: Forscher am amerikanischen Massachusetts Institute of Technology (MIT) haben temporäre Tattoos entwickelt, über die mobile Geräte gesteuert werden können. Die Aufkleber aus Blattgold können unter anderem als Schieberegler genutzt werden oder per NFC die Außentemperatur ans Handy übertragen. „Schöner Wohnen“ setzt auf kuratierte Sortimente schickt werden. „Viele kleine Schätze, die wir über die Jahre im Magazin vorgestellt haben, finden sich hier wieder“, ist auf dem „Schöner Wohnen“-Blog zu lesen. Jeden Donnerstag präsentiert das „Schöner Wohnen“-Team zudem den „Look für die folgenden sieben Tage“. Den Schritt zum kuratierten Webshop begründet der Verlag mit der aktuellen Marktentwicklung. Reine E-CommerceAnbieter würden zunehmend auf Content setzen. „Schöner Wohnen“ wolle andersherum die Zielgruppe von der Information bis (lm) zum Kauf begleiten. SOCIAL MEDIA Pinterest launcht Video Ads Schön und nützlich sind die smarten „Duo Skin“Tattoos lautlos, aber automatisch ablaufen. Für die Bewegtbildanzeigen sollen die gleichen TargetingMöglichkeiten gelten wie für die bisherigen Formate. Zudem können Kunden unter den Spot auch noch eigene Pins heften und so zusätzliche Werbeinhalte schalten. Bei der Abrechnung behandelt Pinterest die Promoted Videos quasi wie herkömmliche Display Ads: Bezahlt wird über das „Cost per Thousand“-Modell, egal ob das Video per Klick abgespielt wurde oder nicht. Erste Werbekunden sind die TacoMarke Old El Paso und der Kosmetikhersteller Bare Minerals. Bei der Abrechnung behandelt Pinterest die Promoted Videos quasi wie herkömmliche Display Ads: Bezahlt wird über das „Cost per Thousand“-Modell – egal ob das Video per Mausklick abgespielt wurde oder nicht. So lässt sich das Unternehmen die Gif-Impressions bezahlen. Bislang sind die Video Ads nur in Großbritannien und den USA im (skr) Einsatz. FACEBOOK Pinterest gibt in Sachen Bewegtbild Gas und schließt so zu Konkurrenten wie Snapchat oder Instagram auf: Das Bildernetzwerk arbeitet an einem eigenen Video-Player und führt mit seinen „Pinterest Video Ads“ Gif-ähnliche Werbeeinblendungen ein, die Schnörkellos: DiorTaschen verkaufen sich auch außerhalb von Luxustempeln. Über den chinesischen Messaging-Dienst Wechat war ein 3.800 Dollar teures Sondermodell innerhalb weniger Stunden ausverkauft. Video-App für Teenager Facebook bläst zum nächsten Angriff auf Snapchat: Mit Lifestage launcht der ZuckerbergKonzern nun eine iOS-App, die Bezahlte Sichtbarkeit bei Google ausschließlich für Jugendliche unter 21 Jahren entwickelt wurde. Ziel ist es, Schülern bei der Vernetzung mit ihren Klassenkameraden zu helfen. Nutzer sollen über selbst produzierte Filme am Leben der anderen teilhaben können. Bei den jungen Nutzern kommt die App aber bisher nicht so gut an wie erhofft. Die Bewertungen im App Store sind mit höchstens zwei Sternen mau. Das Urteil der Jugendlichen: Die Bedienung ist zu verwirrend und kompliziert. (ks) FACHKRÄFTEMANGEL E-Commerce-Kaufmann kommt 2018 Der Ausbildungsberuf Kaufmann/Kauffrau im E-Commerce wird Realität. Der Handelsverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) hat im Bundeswirtschaftsministerium den neuen Ausbildungsberuf beantragt. Im Antragsgespräch werden die Eckwerte für das sich anschließende Neuordnungsverfahren im Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) vereinbart. Dazu zählen unter anderem Berufsbezeichnung, Ausbildungsdauer, Struktur, Vorgaben für die Prüfungen und der vereinbarte Berufsbildkatalog, aus dem die Sachverständigen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Ausbildungsordnung und den Ausbildungsrahmenplan erarbeiten. Parallel entwickelt ein Arbeitskreis der Kultusminister- CURATED SHOPPING Christ setzt auf Kisura Das Curated-Shopping-Start-up für Frauen, Kisura, erweitert sein Sortiment um Schmuck und kooperiert dafür mit der Juwelierkette Christ. Insgesamt können die Styleberater aus dem Sortiment von Christ mit passendem Schmuck jedes Outfit für die Kundin komplettieren. Die Preisspanne richtet sich dabei nach Budget und Qualitätswunsch der Kundin. Im Angebot sind aus- 2.790 1.869 Reservierung und Buchungen 24 Abonnements 2014 2015 2016 24 Um detaillierte Antworten und Informationen zu erhalten Zahlungsmittel 20 19 16 Shopping-Inspiration Kleidung Elektronik 3.576 2.519 1.886 INTERNET WORLD Business 18/16 Google Duo soll einfacher sein als Hangouts 26 Beschwerdelösung 4.676 3.762 3.031 Die Video-Chat-App „Google Duo“ steht erst seit wenigen Tagen in den App Stores und schon jetzt ist klar: Der neue Service könnte Konkurrenten wie Skype, Facebook Messenger oder Apple Facetime Marktanteile abjagen: In den USA ist die App derzeit die am häufigsten heruntergeladene App im „Play Store“. Die Nutzerbewertungen sind überraschend positiv. Im Vergleich zu Google Hangouts soll Duo einfacher zu nutzen sein und eine bessere Qualität selbst bei schlechter Verbindung bieten. Darüber hinaus ist für Duo kein Google-Konto erforderlich, die Anmeldung über die Telefon(dz) nummer reicht. 33 Einkauf von einfachen Produkten 16.265 1.377 996 800 VIDEO CHAT Google Duo kommt 46 Schnelle Antworten im Notfall 12.292 Spielwaren Kosmetik konferenz den Rahmenlehrplan für den Berufsschulunterricht. Ab dem 1. August 2018 wird dann (dz) ausgebildet. Wofür Nutzer Chatbots nutzen würden Komplettsortimenter 4.864 3.555 Will haben, sofort geht mit Wechat gewählte Kollektionsstücke wie Ringe, Armreifen und Halsketten von über 27 Marken. „Wir möchten für unsere Kunden überall verfügbar sein, und Curated Shopping ist im Rahmen einer ganzheitlichen Onmichannel-Strategie eine wichtige Erweiterung“, begründet Alexandra Podeanu, Geschäftsleitung E-Commerce von Christ, die Zusammenarbeit. (dz) „Lifestage“ will Schüler miteinander vernetzen 5 Die Bedeuung von Google Adwords als Traffic-Lieferant für OnlineShops nimmt seit Jahren ab Angabe als Indexwert des SEO-Dienstleisters Sistrix (höherer Wert = höhere Sichtbarkeit) Quelle: Aufgesang Inbound Marketing, Stand: August 2016; Basis: 200 Online-Shops Teure Einkäufe App-Konsolidierung (alle sozialen Apps an einem Ort) 5 4 Jeder dritte Internet-Nutzer in Großbritannien annien würde über Chatbots einfache Einkäufe tätigen INTERNET WORLD Business 18/16 Quelle: eMarketer/Myclever Agency; Basis: Internet-Nutzerr zwischen 18 und 80 Jahren in UK K Alle Angaben in Prozent, Mehrfachnennungen möglich Foto: Shutterstock / C Chesky 29. August 2016 UPDATE 6 INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 World Wide Web Start-up Packator holt Versandgüter ab und unterstützt Unternehmen bei ihren Postdiensten. Packator-Bote: Abholen, verpacken, versenden sagt Walser, „Händlern und Unternehmen bieten wir mehr Service.“ Weitere Einnahmequellen sind Kurierdienste sowie Postservices. Packator liefert für Händler aus, besorgt die Post eines Verlags, verpackt und verschickt Tassen und andere Produkte. Das Start-up organisiert sich und seine 200 Berliner Boten per App und online, Kunden buchen die Services ebenfalls online. Packator startete 2015 in Berlin und expandiert im Herbst nach München und in eine weitere Stadt. Mittelfristig steht die Internationalisierung auf dem Plan des Gründertrios. (vs) FILDERSTADT / DEUTSCHLAND Leichter fliegen ohne Papier http://bit.ly/papier-sparen Das kalifornische Start-up Vidcode will Teenager – und vor allem Mädchen – für das Programmieren begeistern und setzt dazu auf Wettbewerbe. Mit dem Messenger Snapchat rufen die Gründerinnen Schüler/-innen auf, Filter für Snapchat zu programmieren. Die besten Filter, die bis Oktober entstehen, will Snapchat in seine Software integrieren. (vs) Kleine Veränderung mit großer Wirkung: Die Hubschrauber der Deutschen Luftrettung transportieren jetzt 7,5 Kilogramm weniger, weil Handbücher, Rettungspläne und andere Unterlagen auf Tablets gespeichert wurden. Diese wiegen nur ein Pfund, das Papier brachte indes acht Kilo auf die Waage. Die Einsparung hilft pro Flug etwa 10 Liter Kerosin zu sparen. (vs) LAGOS / NIGERIA Mobile Hilfe vom Arzt http://web.kangpe.com/ CHARENTON-LE-PONT / FRANKREICH Essilor kauft My Optique http://bit.ly/Optikdeal Kangpe zieht Investoren an: Das Start-up aus Lagos bringt online, per SMS oder App Patienten und Ärzte für Gesundheitsberatungen zusammen. Der Dienst ist für Patienten kostenlos, die Gespräche sind vertraulich, praktizierende Mediziner werden überprüft. Obwohl die Plattform bereits läuft, sucht Kangpe noch nach einem Geschäftsmodell sowie nach Investoren. Kangpe wurde 2014 von Femi Kuti, selbst Mediziner, gegründet. (vs) MOBILE Google straft Pop-upWerbung ab Essilor setzt verstärkt auf Online, der französische Hersteller von Brillengläsern (Umsatz 2016: knapp 7 Mrd. Euro) schnappte sich My Optique und hat dafür angeblich 140 Mio. Euro bezahlt. Das Start-up wurde 2005 in London gegründet, wuchs durch Zukäufe und verkauft online Sonnenbrillen, Brillen und Kontaktlinsen in Großbritannien, Skandinavien und Deutschland. Der Umsatz lag 2015 bei knapp 65 Mio. Euro. (vs) sind inzwischen auch für mobile (skr) Geräte zugeschnitten. UNISTER Google macht Interstitials den Garaus: Im Januar werden mobile Seiten, die störende Interstitial Ads einblenden, abgestraft. Betroffen sind Seiten, deren Inhalte durch die eingeblendeten Popups komplett überlagert werden. Auch Interstitials, die vom Nutzer weggeklickt werden müssen, bevor er auf den angesteuerten Inhalt zugreifen kann, werden von Google mit schlechteren Rankings bestraft, verkündet der Internet-Riese in seinem Firmenblog. Darüber hinaus schafft Google auch die Kennzeichnung „Mobilefriendly“ in seinen mobilen Suchanzeigen ab. Der Grund: 85 Prozent aller Seiten, die über die mobile Suche angezeigt werden, Schon vor fünf Jahren ins Straucheln geraten Das Imperium des tödlich verunglückten Unister-Gründers Thomas Wagner ist Insiderkreisen zufolge bereits vor fünf Jahren ins Wanken geraten. Wie das Wirt- Foto: Unister Pakete packen, sich in die Schlange bei der Post einreihen, warten – ein Ärgernis, für das die Gründer von Packator eine Lösung haben: „Wir holen Versandgüter oder Pakete ab, verpacken sie und bringen sie zu Paketdiensten wie DHL, Hermes und Speditionen oder stellen sie gleich zu“, erklärt Mitgründer Michael Walser. „So sammeln wir an einem zentralen Hub Briefe und Pakete.“ Die Paketdienste bedanken sich dafür mit Volumenrabatten und Preisnachlässen, von denen Packator seine Boten bezahlt. „Für Kunden ist die Abholung gratis“, REDWOOD / USA Die Programmierer von morgen http://www.vidcode.io/ Unister verdiente offenbar Millionen mit Google DELHI / INDIEN Indiens Konkurrenz für Whatsapp https://blog.hike.in/ 100 Millionen Nutzer, 40 Millionen Nachrichten pro Monat: Mit diesen Zahlen überzeugte der indische Messenger Hike Investoren wie Tencent, Softbank sowie Foxconn. Sie investierten 175 Mio. US-Dollar. Hike konkurriert mit Whatsapp, Wechat oder Viber, bietet den Austausch verschlüsselter Nachrichten per App oder SMS an und will nun in Technik, Personal und Services investieren. (vs) schaftsmagazin „Capital“ berichtet, erzielte Unister bis zum Jahr 2011 etliche Millionen Euro Umsatz mittels der sogenannten Google-Arbitrage. Dabei schaltete Unister Anzeigen bei Google, um Nutzer auf Seiten wie Geld.de oder Auto.de zu locken. Dort fand der Nutzer allerdings nicht das, was er suchte, sondern musste sich über weitere Werbebanner zum eigentlichen Angebot durchklicken. Die Anzeigenerlöse von Unister bei Drittanbietern waren höher als die Preise, die Unister selbst an Google zahlte. In Spitzenzeiten blieben „unterm Strich mehr als eine Million Euro im Monat hängen“, sagte ein ehemaliger Top-Manager von Unister dem Magazin. Als Google am 5. April 2011 Unister per Mail über die „Adwords Policy Violation“ informierte, stoppte Wagner das Arbitrage-Geschäft. „Damit versiegte praktisch von heute auf morgen eine der wichtigsten Liquiditätsquellen“, sagte ein Ex-Manager. Und das „war der Anfang vom Ende Unisters“. Um die weggebrochenen Einnahmen auszugleichen, begann Unister andere Erlösquellen anzuzapfen. Dazu zählten auch rechtlich umstrittene Praktiken wie der Vertrieb von Zusatzprodukten, die an Reiseversicherungen erinnern, und irreführende Werbung durch fiktive „Streichpreise“ auf den Unister-Reiseportalen. Diese Praktiken führten letztlich zu den Ermittlungen der Generalstaats(dz) anwaltschaft Dresden. NEWS ONLINE E-Commerce, Online-Marketing und Tools & Technik: Topaktuelle News finden Sie unter www.inter networld.de. Dort können Sie auch unseren dreimal täglich erscheinenden Newsletter bestellen. Anzeige Advertorial Die neuen XING Business-Seiten Gewinnung neuer Kunden durch professionelle Darstellung von Produkten und Dienstleistungen Bei XING treffen Sie auf eine attraktive Business-Zielgruppe. Hier informieren, diskutieren und vernetzen sich über 10 Mio. Mitglieder allein im deutschsprachigen Raum. Mit Ihrer Business-Seite werden Sie Teil dieser aktiven Gemeinschaft. Und knüpfen XING AG Neues Tool zur Leadgenerierung im größten beruflichen Netzwerk Qualitäts-Kontakte wie von selbst. Seit Sommer dieses Jahres bietet XING mit den Business-Seiten ein neues Produkt, das insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der Leadgenerierung helfen soll. Marketing Solutions ergänzt das XING Portfolio Die im Januar neugegründete Geschäftseinheit „Marketing Solutions“ bietet Unternehmen im B2BBereich innovative Lösungen entlang des Sales-Funnels an. Das neueste Produkt, die Business-Seiten, soll insbesondere kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der Gewinnung von Neukunden sowie der Bekanntmachung von Produkten und Dienstleistungen helfen. Im Gegensatz zu den bereits bestehenden Arbeitgeber- und Employer Branding Profilen, bei denen sich Unternehmen in erster Linie als Arbeitgeber präsentieren, steht bei den neuen Business-Seiten vor allem die Darstellung der Produkte, Dienstleistungen und Marken sowie der Dialog mit den entsprechenden Kundengruppen im Vordergrund. Hierfür eignet sich XING besonders gut, da sich auf der Plattform Millionen von Menschen im beruflichen Kontext vernetzen und Geschäftsbeziehungen knüpfen. Neue Funktionen speziell für Marketing- und Sales-Verantwortliche Neben einer kostenlosen Version bietet XING nun auch eine Professional-Version der Business-Seiten an und macht sie damit zum effektiven Leadgenerator. Seiteninhaber greifen auf umfangreiche Informationen über die Seitenbesucher sowie der entsprechenden Besuchszeit und -häufigkeit zu. Und XING geht noch einen Schritt weiter, indem eine Qualifizierung der Besucher vorgenommen wird. Die Angaben reichen vom konkreten Kontaktwunsch über „potenziell interessiert“ bis „nicht interessiert“. Diese Informationen werden aus dem Verhalten und der Interaktion der Besucher mit der Seite abgeleitet. Des Weiteren lassen sich in der Professional-Version mehr als zwei Kollaborateure für die Seite freischal- ten. Im Preis von 149 Euro pro Monat sind darüber hinaus 50 Euro Werbebudget für den XING AdManager enthalten. Da viele XING Mitglieder mobile Endgeräte für die Nutzung von XING verwenden, wurden die BusinessSeiten für die Darstellung auf diesen optimiert und sind auch für Nicht-XING-Mitglieder jederzeit erreichbar. Reichweite über Selbstbuchungstool für Anzeigen Um auf die Business-Seite auf XING aufmerksam zu machen, eignet sich der XING AdManager, das Selbstbuchungs-Tool für Werbeanzeigen. Damit ist es möglich, die Seiten zielgerichtet in der Wunsch-Zielgruppe zu bewerben. Dazu wählt man im Tool einfach aus, welche XING Mitglieder angesprochen werden sollen, legt das Budget fest und gestaltet die Anzeige. Nach der Veröffentlichung und Prüfung der Anzeige wird diese dann den entsprechenden XING Mitgliedern z. B. in deren Neuigkeiten auf der Startseite ausgespielt. Ihre Vorteile í Erstellen Sie mit nur wenigen Klicks Ihre neue Produkt- und Dienstleistungs-Seite í Sprechen Sie Ihre Wunsch-Zielgruppe zusammen mit dem XING AdManager gezielt an í Sehen Sie wer Ihre Seite besucht hat und treten Sie mit Interessenten in Kontakt í Professionelle Darstellung auf Tablets und Smartphones Seite kann einfach und kostenlos angelegt werden í Mehr Sichtbarkeit im Netz und bei Suchmaschinen Eine neue Seite ist schnell erstellt. Neben Basis-Informationen zum Unternehmen können Texte und Bilder eingefügt, Videos von YouTube oder Vimeo eingebunden und Dokumente wie z.B. Whitepaper zum Download zur Verfügung gestellt werden. Bei erklärungsbedürftigen Produkten ist es hilfreich, einen konkreten Ansprechpartner auf der Business-Seite hervorzuheben, der von den Interessenten direkt über XING kontaktiert werden kann. Besucher, die einer Seite folgen, können über eine „Neuigkeiten-Funktion“ jederzeit auf dem Laufenden gehalten werden. werben.xing.com Mehr Informationen finden Sie unter: businesspages.xing.com SCHWERPUNKT INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 Foto: Dmexco 8 Showtime in Köln Mit mehr als 950 Ausstellern und über 550 Referenten im Kongress wird die Dmexco 2016 größer denn je. Das Geheimnis ihres Erfolgs: Internationalität und neue Themen ie schlechten Nachrichten gleich vorweg: Wenn am 14. September in Köln zum achten Mal die Dmexco ihre Pforten öffnet, dann wird wieder kaum ein Taxi zu bekommen sein. In den Hallen wird das Public WLAN mal wieder an seine Grenzen stoßen – und wenn Sie zu dieser Zeit D noch ein Zimmer in der Domstadt brauchen oder Ihren Flug noch nicht gebucht haben, dann haben Sie jetzt ein Problem. Seit ihrer Premiere im Jahr 2009 kämpft die Digital Marketing Exposition and Conference – dafür steht das Akronym Dmexco – mit infrastrukturellen Heraus- forderungen. Im ersten Jahr waren zu wenig Taxis am Start, weil die von Großmessen wie der Photokina verwöhnten Kölner Taxifahrer die neue Veranstaltung am Messe-Haupteingang Nord noch nicht auf dem Schirm hatten. Heute ist es die schiere Nachfrage, die das Droschkengewerbe an seine Grenzen bringt – und den Besuchern Geduld abverlangt. Neue Kongressformate der Dmexco Conference Die Dmexco lockt Massen an Die Dmexco Conference steht dieses Jahr unter dem Motto „Digital is everything – not everything is digital“ Mehr als 220 Stunden umfasst das Kongressprogramm der Dmexco, das allen Bewegte Bilder: Die neue Motion Hall Besuchern offensteht. Neben der Conference Hall für die großen Keynotes, der Debate Hall für Podiumsdiskussionen und den anderen bekannten Bühnen gibt es in diesem Jahr zwei neue Formate: In der Motion Hall dreht sich alles um die Themen Video und Bewegtbild. In der Experience Hall werden neue DigitalTrends demonstriert, von Augmented Reality bis künstlicher Intelligenz. Tipp der Redaktion: rechtzeitig anstellen, die Sitzplätze sind begrenzt. Zukunft zum Anfassen: Experience Hall wie eine Consumer-Messe Der Grund für den Ausnahmezustand, in den die Dmexco den Messestandort Köln alljährlich versetzt, ist einfach: Die Marketing-Show belegte 2015 „nur“ vier der insgesamt elf Hallen des Kölner Messegeländes, dafür kamen im vergangenen Jahr aber an zwei Tagen gut 43.000 Menschen. Das ist zwar verglichen mit den 185.000, die zur letzten Photokina kamen, überschaubar, doch belegte die Foto-Messe 2014 die gesamte verfügbare Ausstellungsfläche und lief fünf volle Tage. Dmexco bedeutet: extreme Besucherdichte, extreme Smartphone-Dichte – Konzentration total. Der Vergleich mit der Photokina zeigt auch die außergewöhnlich Strahlkraft der Dmexco, denn die Photokina ist zu einem guten Teil auch eine Consumer-Show für 29. August 2016 18/16 INTERNET WORLD Business 9 Ausstellerwachstum von 2009 bis 2016 Aussteller insgesamt Anteil internationaler Aussteller 950+ 881 807 742 578 475 440 396 355 295 206 30 45 2009 2010 88 2011 50% 234 127 2012 2013 2014 2015 Progn. 2016 Die Zahl der Aussteller hat sich verdreifacht. 50 % kommen aus dem Ausland Die Dmexco-Masterminds: Christian Muche (links) und Frank Schneider (rechts) Foto- und Video-Amateure, in ihrer Breitenwirkung vergleichbar mit ConsumerEvents wie der Grünen Woche oder der Funkausstellung. Bei der Dmexco geht es ausschließlich ums Geschäft, und da waren bereits die 43.000 Besucher, die der Veranstalter im vergangenen Jahr zählte, eine mächtige Hausnummer. 2016 sollen es noch mehr werden, die Koelnmesse und der BVDW, der als ideeller Träger fungiert, haben als Ziel die Marke 50.000 plus ausgegeben. An der reinen B2B-Orientierung wollen die Messe-Macher weiterhin eisern festhalten, für 2016 lautet das Messe-Motto „Pure Business“. Online-Werbevolumen hat sich verzehnfacht Der Erfolg der Dmexco hat viele Väter. So haben sich die Bruttoumsätze für OnlineWerbung in Deutschland seit 2005 in etwa verzehnfacht. Online gilt heute nach TV als die zweitwichtigste Werbegattung, über die Budgets entscheiden nicht mehr risikofreudige Online-Pioniere, sondern im Zweifel der Marketingchef. Ein zweiter Faktor war mit Sicherheit der politische Wille der Stadt Köln, als Internet-Metropole wahrgenommen zu werden. Dies führte – über ein großzügiges Startbudget der städtischen Messegesellschaft Koelnmesse – letztendlich dazu, dass sich der BVDW 2008 entschied, der damaligen Leitmesse Online Marketing Düsseldorf die Unterstützung zu entziehen und gemeinsam mit der Koelnmesse auf ein neues Veranstaltungskonzept zu setzen. Hinter diesem Konzept stehen seit der Premiere im Jahr 2009 Frank Schneider und Christian Muche. Schneider, er firmiert als Director Marketing, Sales & Operations, hatte bereits die OMD in Düsseldorf organisiert und hält bis heute bei der Messe die Fäden in der Hand. Muche, auf seiner Visitenkarte steht der Titel Director Business Development, Strategy & International, kümmert sich dagegen um die inhaltliche Ausrichtung und die Ausgestaltung der Konferenz. Das Wachstum der Dmexco hatten Schneider und Muche von Anfang an fest im Blick, und sie erreichen es vor allem über zwei Hebel: Der eine davon ist Internationalität. Im Premierenjahr 2009 kamen nur zehn Prozent der knapp 300 Aussteller aus dem Ausland, 2016 soll die Zielmarke von 50 Prozent erreicht werden: Über 950 Aussteller, so lautet die Planung, teilen sich fünf Hallen, die Hälfte davon stammt nicht aus Deutschland. Auch das Publikum reist aus aller Welt an. Besucher aus 92 Ländern zählten die Veranstalter im letzten Jahr. Das größte ausländische Kontingent stellt Großbritannien, gefolgt von den USA, den Benelux-Staaten und Frankreich. Solide Englischkenntnisse sind während der Dmexco mindestens so wertvoll wie ein bequemes Paar Schuhe. Die Konferenz zur Dmexco tut es der Messe gleich – sie platzt aus allen Nähten: Mehr als 220 Stunden Programm sind in diesem Jahr geplant, mehr als 550 Referenten, acht verschiedene Veranstaltungsformate. Auch hier sind gute Englischkenntnisse hilfreich, ein Großteil der Vorträge wird in der Lingua Franca der Branche gehalten. Welches der zweite Hebel für mehr Wachstum der Dmexco ist, zeigt sich beim Blick ins Kongressprogramm: die thematische Offenheit. Was einmal das Jahrestreffen der deutschen Internet-Vermarkter- INTERNET WORLD Business 18/16 szene war, entwickelt sich immer stärker zum Weltkongress für Digital Business. Zu den Trendthemen der Show gehören in diesem Jahr auch das Internet of Things (IoT), künstliche Intelligenz, Industrie 4.0 und Virtual Reality – Banner und SEO war gestern. Zur mit den Jahren gewachsenen thematischen Breite passt auch das offizielle, etwas kryptische Konferenzmotto: „Digital ist everything – not everything is digital.“ Interpretationsversuch: Alles ist digital, und man kann über alles reden. Quelle: Dmexco Aussteller 2015 881 aus 33 Ländern Alles, was Rang und Namen hat Diesen Anspruch spiegelt die imposante Referentenliste des Kongresses wider. Neben den CEOs der wichtigsten Agenturnetzwerke und einer schier endlosen Reihe von Top-Managern der InternetBranche – von Adobe bis Xaxis – stehen hier auch Namen wie Paul Bulcke (CEO Nestlé), Dana Anderson (CMO Mondelez) und Seth Dallaire (VP Amazon). Konferenz-Macher Muche treibt schon länger die Vision um, dass eine Veran- ▶ Aussteller 2016 950+ Quelle: Dmexco Was, wann, wo: Dmexco 2016 im Überblick Die Dmexco 2016 findet am 14. und 15. September 2016 auf dem Kölner Messegelände in den Hallen 5.1 bis 9 statt Eingang: Neben dem Haupteingang Nord gibt es auf der anderen Seite des Messegeländes einen neuen Eingang bei Halle 6, dort hält auch der Shuttlebus Tickets und Anmeldung: zum Messebahnhof KölnBesucher benötigen ein Deutz. Ticket für den Eintritt – Öffnungszeiten: Mi 9 – 18.30 das umso teurer wird, je Uhr, Do 9 – 17.30 Uhr Conference: Der Zutritt zu später man es bucht. Bis den Kongressveranstalzum 29. August kostet es tungen ist im Eintrittspreis 199 Euro, bis zum 5. Sepinbegriffen. Die Kongresstember 299 Euro, danach Räume sind über das 399 Euro. gesamte Messegelände Anfahrt: Vom Messebahnverteilt. Wer früher kommt, hof Köln-Deutz fahren regelmäßig Shuttlebusse hat mehr Chancen auf Eine Halle mehr: Fünf der elf Messehallen sind 2016 belegt zum Messegelände. Besueinen Sitzplatz. Dmexco-App: Eine App für cher, die mit dem Auto kommen, tragen ins Navi die Adresse 50679 Köln“ ein und folgen der AusschilAndroid und iOS ist in Vorbereitung. www.dmexco.de „Deutz-Mülheimer Straße 111, derung zum Parkplatz P 21. SCHWERPUNKT 10 INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 Besucherwachstum von 2009 bis 2016 Besucher insgesamt Anteil internationaler Besucher 50.000+ 43.400 31.900 26.300 22.200 19.300 15.618 15.800 14.200 6.575 1.700 2.370 2009 2010 3.860 2011 7.975 5.550 2012 2013 2014 2015 Progn. 2016 Von 2009 bis 2015 verdreifachte sich die Besucherzahl Mehr als Websites: In der Congress Hall werden auch neue Autos vorgestellt Besucher 2015 43.384 aus 92 Ländern Besucher 2016 50.000 + Quelle: Dmexco staltung wie die Dmexco Trends anschaulich, begreifbar machen soll. Im vergangenen Jahr zeigte zum Beispiel BMW den brandneuen 7er mit einem in einem Serienauto bis dato unbekanntem Maß an digitaler Vernetzung. Einen Tag zuvor hatte das Luxusauto in Frankfurt auf der IAA Weltpremiere gefeiert. Jetzt stand es in Köln, um der Digital-Elite zu zeigen, wohin die Reise auf vier Rädern künftig geht. Ähnliche Aha-Erlebnisse sind auch 2016 zu erwarten, in einem neuen Konferenzformat: In der Experience Hall im Erdgeschoss des Congress Centers zeigen Experten in Sessions und Live-Demos, wie die Customer Experience von morgen aussehen soll. Der thematische Bogen ist weit gespannt, er reicht von Zeichentrick-Figuren, die die Disney-Tochter Pixar mit Big Data erschafft, bis zum neuen ÜberschallTransportsystem Hyperloop, das Menschen in Vakuum-Röhren befördern soll. Weg von der reinen Internet-Werbung, hin zum digitalen Marketing, dieses inhalt- INTERNET WORLD Business 18/16 liche Ziel verfolgt das zweite neue Konferenzformat, die Motion Hall. Flankiert von einer Videowand von 23 Meter Breite und vor einem Publikum von bis zu 700 Besuchern sollen hier die Themen Video und Bewegtbild diskutiert werden. Passend dazu werden viele TV-Profis erwartet, vom Sky-Chef Martin Michel bis zu den ZDFMainzelmännchen (sie tauchen zumindest in der Referentenliste auf). Kommt der dritte Messetag, oder ist er schon da? Über 220 Stunden Konferenzprogramm, dazu über 950 Aussteller, eine solche Fülle lässt sich von den Besuchern an zwei Messetagen nicht erfassen. Um den Überblick zu behalten, sollte man im Vorfeld die Dmexco-App auf sein Smartphone laden, dennoch bleibt das Angebot riesig. Deshalb hört Messechef Frank Schneider bereits seit Jahren immer wieder dieselbe Frage: „Dmexco wird das deutsche Cannes“ Das klingt nicht gerade positiv. Geyer: Als wir im letzten Jahr zum ersten Mal vor der Entscheidung standen, mit Nano Interactive auf die Dmexco zu gehen, haben wir uns schon gefragt, ob es das eigentlich bringt. Die Dmexco ist sicherlich eine der teuersten Messen der Welt, wenn man sich überlegt, dass sie nur zwei Tage dauert. Und wenn ich auf mein „erstes Leben“ als Deutschlandchef des anfangs noch kleinen US-Startups Valueclick zurückblicke, da war es so, dass sich die Messe für uns schnell zu einem Branding-Event entwickelt hat. Wir waren halt dabei, weil alle anderen auch dabei waren – und weil man sich fragt, ob bei uns alles in Ordnung ist, wenn wir nicht dabei sind oder unseren Stand kleiner machen. Aber dennoch sind Sie dieses Jahr wieder vor Ort. Geyer: Ja, was uns im letzten Jahr positiv überrascht hat: Die Messe lief für uns sehr gut. Wir hatten nicht nur viele Besucher am Stand, sondern auch ganz Wann kommt der dritte Messetag? Und Schneider beantwortet sie – ebenfalls seit Jahren – immer wieder gleich: wenn Aussteller und Besucher es wollen. 2015, so heißt es, hätten sich nur 21 Prozent der Besucher und 20 Prozent der Aussteller für einen dritten Tag ausgesprochen. Für viele Fachbesucher dauert die Dmexco bereits heute drei Tage, denn immer mehr Organisationen nutzen den Tag vor der eigentlichen Messe für Veranstaltungen im Umfeld. So findet am Dienstag der Online Ad Summit des BVDW statt. Und der Deutsche Dialogmarketing Verband DDV hält gemeinsam mit dem Kongressveranstalter Euroforum den Digital Day mit dem Untertitel „Rethink Performance“ ab – für alle, die absolut ◼ nicht genug bekommen können. Frank Kemper internetworld.de/fk ven Dienstleistung kann man auf der Dmexco relativ viel Traffic in relativ kurzer Zeit erzeugen. Für große, bekannte, etablierte Unternehmen ist es in erster Linie wichtig, dabei zu sein. Online-Marketing-Urgestein Christian Geyer kennt die Dmexco seit ihren Gründertagen – und macht sich Gedanken über die Zukunft der Mega-Messe in Köln Sie sind schon seit vielen Jahren am Rhein als Aussteller dabei, schon früher auf der Online Marketing Düsseldorf (OMD), und jetzt seit 2009 auf der Dmexco in Köln. Was hat sich geändert? Christian Geyer: Ich finde, gar nicht so viel. Es geht heute - wie schon damals auf der OMD – vor allem ums Dabeisein. Die Fälle, in denen ich tatsächlich Business gemacht hätte, also Business, das ich direkt auf die Messeteilnahme zurückführen konnte, kann ich fast an einer Hand abzählen. Dazu kommt ein spürbarer Gigantismus: Die Stände werden immer größer, alles wird immer teurer. Das macht es vor allem für kleine Unternehmen, wie es Nano Interactive noch ist, zunehmend schwer, im Konzert der Großen wahrgenommen zu werden. Quelle: Dmexco Christian Geyer war von 2002 bis 2013 Deutschlandchef des PerformanceMarketing-Dienstleisters Valueclick. Seit 2014 ist er CEO des Search-RetargetingSpezialisten Nano Interactive in Starnberg bei München. konkret Buchungen im Nachfeld von Leuten, die wir da zum ersten Mal getroffen haben. Wie passt das zusammen? Geyer: Ich habe dazu eine Theorie: Als neues Unternehmen, mit einer innovati- Wie wird sich die Dmexco weiterentwickeln? Geyer: Ich glaube, der Kongress wird weiter an Wichtigkeit gewinnen. Ich stelle mir die Dmexco in Zukunft in etwa vor wie das Werbefestival in Cannes, aber eben für die digitale Welt. Das Who’s who der Branche wird weiterhin dabei sein, mit immer mehr Glamour und Aufwand. Und für kleine Newcomer wird es zunehmend schwierig werden, die Aufmerksamkeit des Publikums zu erzielen. Ein deutsches Cannes? Wirklich? Geyer: Ja sicher! Das Nächste, was wir sehen werden, da bin ich fest überzeugt, werden Dmexco Awards sein – das beste Start-up und solche Sachen. Und daneben wird es Raum geben für andere Messekonzepte, bei denen das Geschäft stärker im Vordergrund steht als die Standgestaltung und die Messeparty. 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August 2016 18/16 Stichwort Impulskauf Foto: Fotolia / Macrovector Als Impulskauf bezeichnet man im Allgemeinen den Kauf eines Gegenstands, den der Kunde beim Betreten des Ladengeschäfts oder eines Online-Shops nicht zu kaufen beabsichtigte. Meistens handelt es sich dabei um niedrigpreisige Artikel, bei denen die Kaufentscheidung schnell fällt – klassische Mitnahmeartikel also. Während der stationäre Handel Impulskäufe schon lange bewusst in die Kalkulation einrechnet und entsprechende Ware zu produzieren versucht, steckt das Thema im Online-Bereich noch in den Kinderschuhen. Hier setzen Händler eher auf klassisches Cross-Selling, bei dem zu einem gekauften Artikel passende Produkte angeboten werden, um den Warenkorbwert zu erhöhen. Erfolg mit Quengelware Einige Online-Händler testen aus dem stationären Handel bekannte Mitnahmeartikel, um den Warenkorbwert zu steigern. Sie wandeln dabei aber auf einem schmalen Grad rage: In welchem Bereich eines stationären Ladens wird im Verhältnis zur Fläche der meiste Umsatz erzielt? Antwort: kurz vor der Kasse. Die sogenannte „Quengelzone“ – jener von Aktionsaufstellern, Süßigkeiten, Batterien und anderer Mitnahmeware gesäumte Wartebereich kurz vor dem Kassenscanner – ist im Durchschnitt siebenmal ertragreicher als jede andere Fläche eines Ladengeschäfts. Hier werden mittlerweile rund 7 Prozent des Gesamtumsatzes im stationären Handel erwirtschaftet. Beeindruckende Zahlen, die auch den einen oder anderen Online-Händler ins Grübeln bringen: Sollte es nicht möglich sein, die klassische „Quengelzone“ auf den E-Commerce-Prozess zu übertragen, um so auf relativ günstige Weise die Warenkorbhöhe zu steigern – noch dazu mit Mitnahmeartikeln, die aufgrund ihres Preises und der geringen Komplexität selten retourniert werden? Ein Händler, der schon länger mit dem Thema experimentiert, ist der Shopping-Club Limango: Die Otto-Tochter bindet in den Warenkorb Shop-interne Banner mit niedrigpreisigen Mitnahmeartikeln ein. Die Platzierung ergibt Sinn: Schließlich stehen Online-Kunden, die bereits etwas in den Warenkorb gelegt haben, ja schon kurz vor der Kasse, um beim Bild aus dem F „Etwa jeder 70. Kunde nimmt ein im Warenkorb zusätzlich angebotenes Produkt mit“ Sven van den Bergh Gründer und Geschäftsführer von Limango www.limango.de stationären Laden zu bleiben. Der passende die Seite lockt, aber 50 Prozent seines UmOrt also für Quengelware. „Der Einstieg satzes mit anderen Sortimenten erzielt, ein auf unsere Website geschieht vornehmlich Ausnahmefall im E-Commerce. „Eigentüber klassische Kinderbedarfsthemen wie lich ist der Impulskauf für viele OnlineKleidung, Schuhe oder Saisonprodukte Shops nicht relevant, weil sie ihr gesamtes wie Winter- oder Regenjacken“, erklärt Business auf Zielkauf ausgelegt haben“, Limango-Gründer Sven van den Bergh. meint Johannes Altmann von der Usabi„Finden sie etwas, das ihren Bedarf in die- lity-Beratung Shoplupe. „Sie platzieren sen Bereichen deckt, sind sie Impulskäu- Produkte in Preissuchmaschinen und befen gegenüber zugeneigter.“ Mit dem pas- werben in Google konkrete Produkte. Der senden Sortiment für die Zusatzangebote Kunde kommt dann natürlich auch mit im Checkout hat der Shopping-Club viel einer Zielkaufabsicht und kann nur schwer experimentiert: Den Kunden wurden bei- für andere Produkte begeistert werden. spielsweise Kinderspielzeug, Bücher, Tampons oder Shampoo angeboten. „Bedarfsund Verbrauchsgüter laufen am besten“, so van der Bergh. „Etwa jeder 70. Kunde nimmt eines der angebotenen Produkte mit.“ Limango scheint mit diesen Zahlen all jene UsabilityExperten Lügen zu strafen, die vor Werbung jeglicher Form im Warenkorb oder Checkout-Prozess als üblem Conversion Killer warnen. Allerdings ist der ShoppingAuch Zooplus probiert Warenkorb-Werbung Club, der seine Kunden zwar hauptsächlich mit Themen aus: Unter der Rubrik „Noch schnell mitnehrund um Kinderbedarf auf men“ werden Sonderangebote beworben 29. August 2016 18/16 INTERNET WORLD Business zu fördern und Zusatzerlöse zu erzielen“, so Daniel Kostyra, Senior Consultant von Kairion. Fokus auf Impulskauf fördert Interaktion und Absatz Conversion Rate (post-click) Conversion Rate (post-view) 10 % 8% 6% 4% 3,15 % 8,01 % 6,09 % 3,81 % 13 3% Das richtige 2% Mittel finden Fast jede 6. Online-Bestellung ist ein Impulskauf Auch wenn die Aussagekraft einer 3,25 % 2% Feldstudie mit einem einzigen 0% 0 % 0,56 % Teilnehmer begrenzt ist, zeigt 0,12 % das Experiment doch (Limango, Impulskauffokus: Kein Impulskauffokus Impulskauffokus Kein Impulskauffokus World of Sweets oder Zooplus, die die Impulskauf-Steuerung enges Targeting weites Targeting bereits anwenden, bestätigen sind deutlich ImpulsKairion-Feldstudie: Kunden, die schon ein Produkt in den Warenkorb gelegt hatten („Imdies): Der Erfolg solcher Maßkauf-affiner als nahmen hängt stark vom Zeitpulskauffokus“) und ein Werbebanner für ein Mitnahmeprodukt angezeigt bekamen, konpunkt und vom Sortiment ab. vertierten bis zu sechs Mal häufiger als Kunden, die nicht in Impulskauf-Laune waren Der Kunde muss in Stöberlaune INTERNET WORLD Business 18/16 Quelle: Kairion Feldstudie 2016 sein, gleichzeitig muss das angebotene Produkt MitnahmeIm stationären qualitäten besitzen, also günstig Handel werden Der User muss im Stöbermodus sein und schäftsmodell „Banner-Werbung für güns- und unkompliziert sein. „Grundsätzlich damit bereit für neue Ideen, damit so tigere Einkaufskonditionen“. In Verhand- bewegt man sich bei der Impulskauf-Steudes etwas funktionieren kann.“ Allerdings lungen mit den Herstellern hilft das neue erung auf einem ganz schmalen Grad“, so Gesamtumsatzes durch verweisen Studien darauf, dass immer Marketing-Experiment sehr – hier will Limango-Gründer van den Bergh. „Zu Impulskäufe im mehr Online-Käufer, vor allem Frauen, Heide in Zukunft noch stärker ansetzen. viel davon kann den Kunden vergraulen, Kassenbereich immer häufiger eben auf solch einer Suche Grundsätzlich sei in dem Markt viel Musik vor allem, wenn das Angebot nicht zum erwirtschaftet nach Inspiration im Netz unterwegs sind: drin, so der Snack-Versender: Das Online- Kunden passt. Damit kann man das Ver2015 war fast jede sechste Online-Bestel- Marketing-Budget der Hersteller werde trauen der Kunden verspielen.“ Das sieht Die Fläche im lung ein nicht vorher geplanter Impuls- jährlich größer, weshalb diese auf der Suche Markus Heide von World of Sweets ähnstationären Kassenkauf, so eine gemeinsame Erhebung von nach neuen Marketing-Formaten seien. Da lich – mehr als zwei bis drei Kampagnen bereich ist vom Umsatz gleichzeitig fährt er in seinem Shop nicht, Otto und dem HDE. Bei der jüngeren kommen die Shop-Banner gut an. Diese Überlegung dürfte auch hinter einer denn bei aller Freude über eine Steigerung Kundschaft bis 29 Jahre lag der Anteil der her Feldstudie von Heides Vermarkter Kairion der Warenkorbhöhe: Genervte Kunden Impulskäufer sogar bei 22 Prozent. ertragreicher gestanden haben: In einem Experiment sind todsicher ein Conversion Killer. ◼ als die restliche mit dem Online-Shop einer „großen deutLadenfläche In-Shop-Werbung: Zwei schen Drogeriekette“ wies das Unternehmen den Erfolg seiner Instore-Banner nach. Ingrid Lommer Fliegen mit einer Klappe Quelle: Otto, HDE, Demnach sprangen Kunden, die bereits internetworld.de/il Universität Braunschweig Kunden im Stöbermodus hat der Snack- ein Produkt in den Warenkorb gelegt, sich Versender World of Sweets zuhauf: „Unser also (um im Bild vom Stationärhandel zu Durchschnittskunde kauft 10 bis 20 Arti- bleiben) auf den Weg zur Kasse gemacht kel, zudem ist die Verweildauer im Shop hatten, deutlich besser auf eine eingeblensehr hoch, weil die meisten Kunden eine dete Werbung für eine niedrigpreisige GeWeile stöbern, bevor sie sich entscheiden“, sichtscreme an als Kunden, die noch kein Join next unning Running city run Running berichtet Geschäftsführer Markus Heide. Produkt im Warenkorb hatten (siehe GraSShoe Sh hoes h oees oe oes Shoes Shoe Diese Voraussetzungen nutzte World of fik oben). „Auch wenn die Bedingungen Sweets schon früh für Shop-interne Wer- für Spontankäufe aus dem stationären bung. „Das hat auch sehr gut funktioniert, Handel nicht eins zu eins auf Onlinevor allem im Checkout“, so Heide, „aber Shops übertragbar sind, etwa weil das Hey Lisa! das Handling war zu aufwendig und nicht Warten an der Kasse entfällt, zeigt unser 25 simple tips flexibel genug.“ Deshalb machte sich der Experiment: Online-Werbeschaltung mit Unternehmer auf die Suche nach einem Impulskauf-Targeting steigert signifikant passenden Dienstleister. Heute steuert der den Erfolg eines Kampagnenkontakts, was Vermarkter Kairion Banner-Werbung von Händler und werbungtreibende Hersteller Süßigkeitenherstellern nach einem Targe- für sich nutzen können, um Spontankäufe ting-Algorithmus an Kunden aus, deren Affinität zu einem Impulskauf statistisch gesehen besonders hoch ist. „Die Banner laufen recht erfolgreich“, so Heides Fazit. So geht echte Personalisierung „Die Kampagne von Bahlsen beispielsweise erreichte eine Conversion Rate von 5 ProDas erleben Sie live auf der dmexco bei ARITHNEA – zent“. Und World of Sweets profitiert dopShowcase inklusive: pelt: einmal durch höhere Warenkörbe und zum anderen durch das WerbebudSAP Hybris Stand D-011 in Halle 6 gets der Hersteller. e-Spirit Stand A-31 in Halle 8 VORTRAG: Shoplupe-Chef Altmann überzeugt das „Personal Channel – nicht. „Banner-Werbung wird immer noch das neue Multichannel“ nur im Promillebereich geklickt“, so der Monika Schütz, ARITHNEA, Usability-Experte. „Der Traffic müsste Speakers‘ Corner, enorm sein, um hier wirklich relevante 14.09.2016, 10:30 Uhr Traffic-Ströme auf ein Produkt zu leiten.“ Das stört „World of Sweets“-GeschäftsfühChips unter Schokoriegeln: Intersnack warb zur Mehr erfahren und Tickets sichern: arithnea.de/dmexco-2016 rer Heide allerdings nicht, denn er hat EM mit Instore-Bannern bei World of Sweets für noch ein drittes Ass im Ärmel: das Geseine Marke Funny Frisch 4% 1% 0,53 % Frauen Männer 7,1 % 7 Mal OPEN ss ne Fit a ls re Ce Get your new Fitness Cereals How to run faster WILLKOMMEN IM „AGE OF ME“ E-COMMERCE INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 Fotos: Delticom, Montage: Internet World Business 14 Reifen mit Delikatessen Ausgerechnet in das Segment Delikatessen steigt Online-Reifenhändler Delticom ein. Näher betrachtet wird die überraschende Kombination zu einer runden Sache roße Überraschung: Im Februar kaufte Delticom den Feinkosthändler Gourmondo sowie den auf Lebensmittel spezialisierten Anbieter und Logistikdienstleister ES Food für rund 30 Millionen Euro. Hoppla, Reifen und Delikatessen – wie passt das zusammen? Anleger monierten den hohen Preis und die Modalitäten des Kaufs: Für das Geld hätte Delticom selbst eine Food-Sparte aufbauen können, so ihre Kritik. Außerdem trat Andreas Prüfer, Gesellschafter der Lebensmittel-Shops und zugleich Vorstand von Delticom, als Verkäufer und Käufer auf. „Eine externe Anwaltskanzlei zeigte uns auf, wie Delticom die Übernahme bewerkstelligen G „Ob ich nun Suchmaschinenmarketing für Reifen oder für Champagner mache, ist nur graduell ein Unterschied“ kann“, erklärt er. Berater und auch Kollegen hätten nach der Prüfung der Firmen erkannt, dass es zu lange dauern würde, die Strukturen selbst aufzubauen. Gut möglich, dass sich noch Anwälte mit dem Deal beschäftigen. Sicher ist: Aus E-Commerce-Sicht ist die Kombination von Reifen plus Feinkost eine runde Sache. Beide Warenkategorien werden saisonal verkauft – Reifen im Herbst und im Frühjahr, Feinkost vor allem zu Weihnachten und Ostern. „Es handelt sich um haptische Produkte, die zum Kunden transportiert werden. Dafür braucht es Websites, Programmierung, Marketing“, ergänzt Prüfer. „Unser Spielfeld ist E-Commerce, darin ist Delticom gut.“ Noch besser soll das Unter- nehmen nun durch Erfahrungen rund um die Logistik von kleinteiligen und verderblichen Produkten werden. Delticom sieht sich nicht mehr als Reifenspezialist, sondern als Generalist. Die Wachstumsgeschichte wird jetzt kopiert 2015 erlösten Gourmondo und ES Food, zu der Shops wie Lebensmittel.de gehören, rund 13 Millionen Euro. Jetzt sollen sie bis zu 20 Millionen Euro Umsatz schaffen, 2017 an der 100-Millionen-Euro-Marke kratzen und profitabel werden. Einen Verlust von derzeit zwei Millionen Euro pro Andreas Prüfer Vorstandssprecher Delticom, Hannover www.delti.com Tirendo konkurrierte mit Reifendirekt.de von Delticom. Die Hannoveraner kauften das Start-up 2013 und konsolidierten so ihren Kernmarkt Mit Gourmondo expandiert Delticom in neue Segmente. Delticom will aus den Erfahrungen mit kleinteiligen Waren lernen und unterstützt die neue Tochter mit Marketing, Logistik und mehr 29. August 2016 18/16 INTERNET WORLD Business Geschichte eines E-Commerce-Pioniers 2016 2015 2014 2013 2012 Delticoms Zukäufe schmecken den Anlegern nicht immer 15 80 70 60 50 40 30 20 0 16.09.2013 Übernahme Tirendo 23.02.2016 Übernahme Gourmondo Der Kauf von Tirendo führt zu einem kleinen Kurssprung, die Übernahme von Gourmondo sahen Anleger kritisch, sie verkauften Aktien, der Kurs sank INTERNET WORLD Business 18/16 Quelle: Comdirect, eigene Recherchen Jahr wettzumachen dürfte da die kleinere indes soll in den nächsten Monaten weiter Herausforderung sein. Für die Rentabilität internationalisiert werden und Feinkost setzt Delticom auf Synergien zwischen der auch ins Ausland liefern. Reifen- und der Food-Sparte in Bereichen wie Online-Marketing, Backend, FinanVertikalisierung bringt zen und Personal. „Wir werden Tätigkeiten der Unternehmungen, die zusammenmehr Geschäft gehören, vereinen“, plant Prüfer. Fürs Wachstum will Delticom eigene Er- Längst vertreibt Delticom nicht mehr nur folgskonzepte auf Lebensmittel übertragen: Reifen. Ein Jahr nach dem Start brachte 1999 startete das Unternehmen als Online- das Unternehmen seine erste Eigenmarke Pionier im Reifenhandel. Damals lag der heraus. Zubehör, Ersatzteile und Motoröl Online-Anteil bei Pneus ähnlich niedrig ergänzen das Sortiment. Aus der Kooperawie heute bei Lebensmitteln – rund ein Pro- tion mit Werkstätten entstanden diverse zent. Inzwischen werden 13 Prozent aller Services rund um die Montage von Reifen Kfz-Reifen– weltweit mehr als eine Mil- und Rädern, zuletzt das Franchise-System liarde, in Deutschland rund 40 Millionen – Mobile Fitting: Montagefahrzeuge, die für online verkauft. In Europa besetzt Delti- einen Reifenwechsel zu den gewünschten com einen Marktanteil von geschätzt 60 Prozent, erzielt mehr als 500 Millionen Euro im Jahr und will bis 2020 die Milliardengrenze knacken. Delticom wächst durch Internationalisierung, die Differenzierung von Kunden und durch Vertikalisierung: Aus dem Online-Shop Reifendirekt.de entstanden im Lauf der Jahre nicht nur 45 Länderseiten in Europa und Amerika, sondern auch Reifen-Shops für spezifische Kundenwünsche. Delticom verkauft sein Gummi an Geschäftskunden und Verbraucher, an Werkstätten und Unternehmen, an Schnäppchenjäger, Markenbewusste, junge Fahrer. Heute spricht das Unternehmen seine Klientel mit mehr als 350 Websites – Test-, Informations- und Vergleichsseiten – sowie Shops an. Allein im letzten Halbjahr entstanden 48 neue Delticom-Präsenzen. Schon wird dieses Expansionsmodell auf die Food-Sparte übertragen: Mit Besuchen Sie uns auf der Weindiscount.de und Abgelaufen.de fächert Delticom gerade das Angebot von Lebensmittel.de auf; Gourmondo ∙ Im Juli 1999 gründen die ehemaligen Continental-Manager Rainer Binder, Philip von Grolman, Andreas Prüfer und Timon Samusch in Hannover Delticom. Zu viert setzen sie im gleichen Jahr mit dem Online-Verkauf von Reifen knapp 2 Mio. D-Mark um. ∙ Mit Star Performer vermarkten die Hannoveraner zur Wintersaison 2000 die erste Eigenmarke, Delticom startet in Österreich. ∙ Mit Mytyres.co.uk beginnt 2001 die Internationalisierung. Delticom setzt 21 Mio. Euro um. ∙ Die Gesellschaft geht 2006 an die Börse und überspringt mit 128 Mio. Euro Umsatz erstmals die 100-Mio.-Marke. ∙ 2008 wird Prüfer Aufsichtsrat, verlässt 2009 das Unternehmen, beteiligt sich an Lebensmittel.de und Gourmondo und kehrt 20014 als Vorstand zurück. ∙ 2013 übernimmt Delticom Tirendo, 2016 folgen mit Gourmondo und ES Food zwei Fimen mit Food-Sparte. ∙ 2015 erzielten knapp 130 Mitarbeiter rund 560 Mio. Euro Umsatz. Delticom betreibt heute rund 350 Websites und Shops in 45 Ländern. Standorten der Kunden rollen. Wie die Vertikalisierung bei Lebensmitteln funktionieren kann, zeigt Gourmondo: Das Unternehmen managt den E-Commerce von Alnatura, ist Händler und Dienstleister in einem und bündelt so Food-Logistik. Prüfer schließt neue Zukäufe nicht aus und kann sich auch vorstellen, in weitere Sortimente einzusteigen: „Denkbar wäre das“, sagt er. Geplant sei noch nichts. Doch Delticom zeigt, dass die Skalierung von Erfahrung im E-Commerce ebenso Perspek◼ tiven eröffnet wie die von Technik. Susanne Vieser internetworld.de/vs Reifendirekt.de: Der erste OnlineShop wurde in 45 Länder gebracht und wird heute von knapp 350 weiteren Sites und Shops flankiert Wie können Sie die Conversion Rate im Check-out ganz leicht erhöhen? Durch einfache und kundenfreundliche Finanzprozesse. Mit unseren Dienstleistungen rund um den Check-out-Prozess unterstützen wir Sie dabei, die Conversion Rate zu erhöhen und gleichzeitig Ihren Kunden ein positives Kauferlebnis zu bieten. arvato Financial Solutions – convenience in every transaction finance.arvato.com/dmexco Halle 6, Stand D045/E044 E-COMMERCE 16 INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 „Das Rennen ist in vollem Gange“ Die Erlebnisgeschenke-Plattform Mydays profitiert von der Medienkraft des Investors 7 Commerce – und will online dem großen Konkurrenten Jochen Schweizer den Rang ablaufen edienkrise? Nicht für Pro Sieben Sat 1. Zum Wachstum der Gruppe trägt längst nicht mehr nur TV bei. Vielmehr macht sich zunehmend die Fokussierung auf den Bereich E-Commerce und auf Ventures bezahlt. Alle strategischen Beteiligungen im Online-Handel bündelt der Konzern in der Tochter 7 Commerce. Ein Start-up, das ganz besonders von den Medialeistungen des Senders profitiert, ist Mydays. Claas van Delden, Geschäftsführer 7 Commerce, und Fabian Stich, CEO von Mydays, erklären das Erfolgskonzept ihrer dreijährigen Zusammenarbeit. M Seit drei Jahren ist Mydays Teil der 7 Commerce. Was waren die Meilensteine? Fabian Stich: Nach dem Kauf haben wir für die folgenden drei Jahre eine dreistufige Wachstumsstrategie entwickelt. Start war die konsequente Überarbeitung unserer Webseite im August 2013. Flankierend dazu lief unsere erste große TV-Kampagne. Im Dezember 2013 konnten wir ein Umsatzwachstum von 60 Prozent verbuchen. Innerhalb von drei Jahren haben wir den Umsatz mehr als verdoppelt und erzielen jährlich zweistellige Wachstumsraten deutlich über dem Markt. Nun wollen wir den Mobile-Markt erobern. Hierfür haben wir vor zwei Wochen unsere App gelauncht. Was versprechen Sie sich davon? Stich: Die App verfolgt einen anderen Ansatz als die mobile Webseite. Sie soll die User inspirieren und folgt einem „Wunschzettel-Algorithmus“. Damit kann der Nutzer gezielt für eine Person auf Geschenksuche gehen, indem ihm die App Vorschläge liefert. Die Anwendung ist keine Verlängerung der mobilen Webseite. Wie hoch ist der mobile Traffic? Stich: Unser mobiler Traffic liegt derzeit bereits bei 50 Prozent. Während der TVFlights sogar zwischen 60 und 70 Prozent. Wo ist die Conversion Rate höher? Stich: Aktuell ist sie auf dem Desktop noch höher. Allerdings haben wir nicht zuletzt durch den Relaunch 2015 unsere Conversion Rate auf mobilen Endgeräten um 30 bis 40 Prozent gesteigert. Ein durchschnittlicher Warenkorb liegt bei etwa 110 Euro. Unsere Warenkörbe sind mobil um rund 20 Prozent höher als auf dem Desktop. Mydays gehört zu 7 Commerce, dem strategischen Investment-Arm von Pro Sieben. Nach welchem Muster wird dort investiert? Claas van Delden: Wir konzentrieren uns primär auf das digitale B2C-Geschäft. Dieses muss zu den Zielgruppen passen, die wir mit unserem Fernsehgeschäft und Fabian Stich Claas van Delden ist Geschäftsführer von Mydays, einem Online-Portal für Gutscheine und Erlebnisgeschenke. Seit 2013 ist das Unternehmen Teil von 7 Commerce – seit 2015 zu 100 Prozent. verantwortet als Geschäftsführer von 7 Commerce den strategischen Investmentbereich von Pro Sieben Sat 1. Die Beteiligungen werden in Themen-Cluster, wie 7 Travel, gegliedert. unseren digitalen Plattformen bedienen. Nur dann können wir die Marketing-Synergien voll ausschöpfen. Zudem wollen wir Anlagevermögen und Working Capital so gering wie möglich halten, wie etwa Investitionen in Lager etc. Also je mehr der Erfolg eines Unternehmens von hohen Marketing-Budgets abhängt, umso interessanter wird es für uns als Investmentobjekt. Denn dann greifen unsere Synergien ideal, sodass wir die Gesamtkosten der jungen Unternehmen signifikant senken können. Und es sollte sich um ein Geschäftsmodell handeln, das sich auch langfristig gegen Google, Amazon, Apple und Facebook verteidigen lässt. Können Sie dafür ein Beispiel nennen? Van Delden: Ein Beispiel ist unser Segment Beauty und Accessories, zu dem Flaconi oder Amorelie gehören. Das sind alles Unternehmen, die diese Kriterien erfüllen. Warum haben wir auf Flaconi gesetzt und nicht etwa auf den Bereich Elektrohandel? Weil die Waren bei Flaconi so nicht bei Amazon verfügbar sind. Das meinen wir mit „Verteidigbarkeit“. Jochen Schweizer ist Ihr größter Konkurrent. Hätten Sie sich auch ohne 7 Commerce so gegen den Wettbewerber platzieren können? Stich: Um gegen einen so starken Konkurrenten zu bestehen, war die Übernahme für uns natürlich sehr hilfreich – schon alleine wegen der Marketing-Kraft von TV. Allerdings haben auch andere Bausteine dazu beigetragen. Van Delden: Als Mydays mit uns gestartet ist, hatte das Unternehmen eine Markenbekanntheit von etwa 50 Prozent, heute liegen wir bei 80 Prozent. Jochen Schweizer lag damals bei rund 80 Prozent Markenbekanntheit – und daran hat sich bis heute nichts geändert. Das Rennen ist in vollem Gange und wir haben gerade die höhere Geschwindigkeit. Stich: Online sind wir schon heute der klare Marktführer. Wie viele Bestandskunden verzeichnen Sie? Stich: Rund 50 Prozent aller Verkäufe kommen von Kunden, die schon mehrmals bei uns eingekauft haben. Der Anteil der B2C-Kunden ist zurzeit noch deutlich höher. Allerdings sehen wir im B2B-Geschäft noch viel Potenzial, beispielsweise bei Mitarbeiter-Incentives. In diesem Team-Segment haben wir im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 50 Prozent. Zurück zu 7 Commerce. Konkurrieren Sie mit anderen Venture-Firmen? Van Delden: In der Regel treten wir gegen zwei Käufergruppen an: Finanzinvestoren, die sich stark mit dem Digital-Geschäft auseinandersetzen, und andere strategische Investoren wie Fernsehhäuser oder Verlage. Wir setzen dabei auf Differenzierung, indem wir Synergiepotenziale, wie Mediareichweite oder die Zusammenarbeit im Cluster, mit einbringen. Die kann ein Finanzinvestor nicht bieten. Darüber hinaus ermöglichen wir den gezielten Aufbau von Know-how, indem wir den Unternehmen operativ zur Seite stehen. Das reicht von CRM-Systemen, Performance-Marketing, TV-Aussteuerung oder der Erstellung von TV-Spots bis hin zum Aufbau von Analytics-Systemen oder Pricing. Das heißt, Sie beobachten auch Player wie Ströer, die sich ja im E-Commerce-Markt mit Zukäufen wie Foodist oder Stylefruits stärker aufstellen? Van Delden: Klar, wir beobachten ständig den gesamten Markt. Ströer arbeitet klar erkennbar an seiner digitalen Diversifizierung und da ist es gut möglich, dass sich unsere Wege auch einmal kreuzen. Während Ströer sich derzeit aber eher auf das Content-Geschäft fokussiert, konzentrieren wir uns auf das Transaktionsgeschäft. Beispielsweise haben wir von Ströer bereits Weg.de gekauft. Wie risikobereit sind Sie bei 7 Commerce? Van Delden: Hinter all unseren Investitionen stecken solide kaufmännische Kalkulationen. Wir erstellen Businesspläne mit konkreten ROI-Vorgaben und Risikoabwägungen und treffen auf dieser Basis unsere Entscheidungen. Unser Ziel im Transaktionsgeschäft sind zufriedene Kunden als eines der grundlegendsten Elemente eines erfolgreichen Markenaufbaus. Schließlich lebt jede Marke von Wiederkäufern und ihrer Stammklientel. Heißt das, die zum Verkauf stehenden Unister-Portale sind nicht interessant für Sie? Van Delden: Zu dieser Frage äußern wir uns nicht. ◼ Interview: Susanne Gillner, Laura Melchior RECHT 29. August 2016 18/16 INTERNET WORLD Business 17 § Foto: Fotolia / Cirquedespirit Sabine Heukrodt-Bauer, LL.M. Wirklich nur per Brief? Wer Verträge elektronisch schließt, darf sie auch elektronisch kündigen arf ein Unternehmen die Kündigung eines Vertrags per Mail vertraglich ausschließen? Der Bundesgerichtshof hat entschieden (Urteil vom 14.07.2016, Az.: III ZR 387/15), dass dies rechtswidrig ist, wenn der Ausschluss der E-Mail-Korrespondenz nur für die Kündigung gilt, alle weiteren Erklärungen (Vertragsschluss, Vertragsänderungen) hingegen problemlos elektronisch erfolgen können. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) klagte gegen den Betreiber einer Online-Partnervermittlung auf Unterlassung einer AGB-Klausel, aufgrund der Kunden die Kündigung ihrer Mitgliedschaft ausschließlich per Post oder Fax einreichen können. Der VZBV sieht in dieser Regelung eine unangemessene Benachteiligung für den Kunden. Die Möglichkeit zur Wahrung der Schriftform bei der Kündigung durch den Kunden werde durch eine solche Klausel in den Geschäftsbedingungen unzulässig eingeschränkt. Zudem erschwere diese Regelung ersichtlich die Vertragsauflösung. Die Rechtswidrigkeit der Klausel ergebe sich insbesondere daraus, dass der Betreiber selbst per E-Mail eine fristlose Kündigung aussprechen könne und die gesamte Durchführung des Vertragsverhältnisses ebenfalls auf rein elektronischem Wege erfolge. Der BGH schloss sich der Ansicht des Klägers an und entschied, dass für die Beendigungsmöglichkeit eines Vertrags dieselbe Form zugelassen werden müsse D Das müssen Sie beachten ∙ Schriftliche Kündigungen sollten per Post, per Fax und per E-Mail möglich sein. ∙ Wer sich selbst das Recht herausnimmt, dem Kunden per E-Mail zu kündigen, muss dies dem Kunden auch einräumen. „Kündigung nur per Fax oder Brief ist eine unangemessene Benachteiligung des Kunden“ Christian Solmecke Wilde Beuger Solmecke Rechtsanwälte www.wbs-law.de wie für die Begründung des Vertrags und seine Durchführung. Insofern muss der Betreiber der Plattform hier auch die Kün◼ digung per Mail zulassen. Rechts- und Fachanwältin für Informationstechnologierecht in Mainz www.res-media.net Link zur Angabe der Energieeffizienzklasse Die Angabe der Energieeffizienzklasse zu einem Elektrogerät in einem Online-Shop auf einer gesonderten Webseite ist zulässig (Urteil des Bundesgerichtshofs vom 04.02.2016, Az.: I ZR 181/14). Nach der EU-Verordnung zur Energieverbrauchskennzeichnung von Elektrogeräten müssen Händler bei der Werbung für ein TV-Gerät mit energieoder preisbezogenen Informationen auch dessen Energieeffizienzklasse angeben. Ein Händler hatte unter der Abbildung eines Fernsehgeräts einen Link mit der Bezeichnung „Details zur Energieeffizienz“ platziert und auf der verlinkten Website die Angaben dazu dargestellt. Laut BGH-Entscheid reiche ein Link zu den gesetzlichen Angaben zur Energieeffizienzklasse aus, wenn er in der Nähe der preisbezogenen Werbung angebracht und klar und deutlich als elektronischer Verweis auf die Angabe der Energieeffizienzklasse zu erkennen sei. Die Verordnung verlange nicht, dass die Angabe auf derselben Seite zu erfolgen habe. Die Angaben zur Energieeffizienz können über einen „sprechenden“ und klar erkennbaren Link über eine Unterseite zur Artikel-Detailseite verlinkt werden. Christian Solmecke Foto: Mike Kalasnik DATING-PORTALE US-Dollar Schadensersatz muss das US-Klatschportal „Gawker“ wegen eines Sex-Videos an den Ex-Wrestler Hulk Hogan zahlen. Das Portal meldete deshalb Insolvenz an und wurde an den TV-Sender Univision versteigert – für 135 Millionen Dollar. Foto: Fotolia / Rawpixel.com Quelle: Spiegel.de 140 Millionen Kündigungsfristen nicht in den AGB verstecken Im Fokus der Verbraucherschützer: Dating-Portale werden oft abgemahnt Eine Flut von Gerichtsurteilen ergießt sich im Moment über die Betreiber von Dating-Plattformen. So entschied das Landgericht Berlin, dass es nicht ausreicht, die Kündigungsfristen für eine Mitgliedschaft in den AGB zu verstecken, wenn gleichzeitig eine 14-tägige Probemitgliedschaft für einen Schnupperpreis im Angebot prominent beworben wird – die sich nach Ablauf dieser Zeit in ein teures Abo verwandelt. Auch in diesem Fall hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) die Klage losgetreten (Az.: 52 O 340/15). KNOW-HOW INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 Foto: Fotolia / Julien Eichinger 18 Serie: Einstieg in Marketing Automation Leadgenerierung mit Inbound Marketing So steigen Sie in Marketing Automation ein und setzen diese zur Kundengewinnung und -bindung ein, und das alles ohne umfangreiches Budget Marketing Automation ermöglicht die Abstimmung von Marketing-Aktivitäten auf unterschiedlichen Kanälen. Für den Einstieg gibt es interessante Open-SouceTools. Folge 1: Leadgenerierung mit Inbound Marketing (Ausgabe 18/2016) Folge 2: Praktischer Einsatz des Open-Source-Tools Mautic (Ausgabe 19/2016) ft wird Marketing Automation als eine Angelegenheit für finanzstarke Unternehmen betrachtet, die sich die MarketingClouds von Hubspot, Salesforce, Eloqua oder Adobe leisten können. Doch am Anfang muss nicht gleich in eine All-inone-Enterprise-Lösung investiert werden. Die gängigen Mailing-Anbieter von Mailchimp bis Newsletter2Go haben bereits einiges an Automatisierungsmöglichkeiten an Bord. Für die weiteren Kampagnenbausteine, Social Media, Landing Pages, Formulare, CRM, CMS etc., existiert eine schier unüberschaubare Anzahl von Tools, Plugins und Services. Viele davon sind kostenlos oder zumindest kostengünstig und die einzelnen Komponenten eines so baukastenartig zusammengesetzten Automatisierungs-Setups lassen sich meist über Schnittstellen miteinander verbinden. O Inbound: Content zur Gewinnung von Kunden Ein Schwerpunkt von Marketing Automation liegt in der Kommunikation mit (potenziellen) Kunden (Leads), deren Interesse für die eigenen Produkte und Dienstleistungen geweckt werden kann, indem hilfreicher Content zur Verfügung gestellt wird, der wiederum über Social-MediaKanäle verteilt wird. Diese Methode zählt zum Inbound Marketing: Der Kunde soll (anders als beim Outbound Marketing) nicht durch Werbemaßnahmen wie Banner, Flyern oder Spots gewonnen, sondern von sich aus auf das Unternehmen aufmerksam werden. Um mit Inbound Marketing Erfolg zu haben, ist es wichtig, aus Kundensicht zu denken und dem Kunden möglichst spezifische Inhalte mit individuellem Mehrwert zu liefern. Am besten lässt sich dieser Ansatz anhand von konkreten Beispielen verdeutlichen: Einsatzmöglichkeiten B2C: Ein auf Yogamatten und -bekleidung spezialisierter Anbieter will neue Kunden gewinnen. Also gestaltet er, passend zu einem Blog-Artikel, ein hübsches PDF mit fünf einfachen Yogaübungen für jeden Morgen zum Ausdrucken und stellt es auf einer Landing Page als Download zur Verfügung. Die Aktion wird über Facebook, Twitter, Pinterest und Co. bekannt gemacht. Den Downloadlink für das PDF erhält der Interessent per E-Mail – nachdem er ihn über ein Formular angefordert und per Double-Opt-in bestätigt hat, dass er in den E-Mail-Verteiler aufgenommen werden darf. Produktvergleich B2B: Eine OnlineAgentur verfährt nach demselben Muster. Sie erreicht ihre Zielgruppe mit einem Vergleich der Webshop-Systeme Magento und Woo-Commerce, bei dem die Plattformen mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen, Stärken und Schwächen übersichtlich einander gegenübergestellt werden. Bestandskundenpflege: Neben der Neukundenakquise liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der automatisierten Kommunikation mit Bestandskunden. Es lohnt sich immer, auch nach einem erfolgreichen Kaufabschluss mit dem Kunden in Kontakt zu bleiben und eine gute Beziehung zu pflegen, da hier stets Potenzial für Cross- und Upselling und Weiterempfehlungen besteht. Als Content bieten sich Umfragen, Produktempfehlungen und Rabatte, etwa in Form von Gutscheinen, an. Egal, welche Softwarelösung letztendlich für die genannten Beispiele zum Einsatz kommt, die Grundlagen für eine erfolgreiche Marketing-Automatisierung werden lange vorher in der Kampagnenplanung gelegt. Hierfür ist zunächst nicht viel mehr nötig als Stift und Papier – und ein paar kreative Ideen. Zielgruppe: Um Adressaten so persönlich und individuell wie möglich anzu- xx. Monat 29. August2016 2016 x/16 18/16 sprechen, müssen die eigenen Zielgruppen bekannt sein. Google-AnalyticsDaten geben Auskunft über die demografischen Merkmale und Interessen der Besucher der eigenen Website und welcher Content am häufigsten (z. B. auf dem eigenen Blog) nachgefragt wird. Diese Daten können mit Auswertungen der Fans und Follower auf Social-Media-Präsenzen und den Reichweiten und Interaktionsraten von Postings abgeglichen werden. Und im Normalfall kennen Sie tatsächlich mindestens einen repräsentativen Kunden und wissen aus persönlichen Begegnungen das eine oder andere über ihn. Als weitere Quelle können Umfragen dienen, die man unter Bestandskunden durchführt, und die sich mit Gewinnoder Gutscheinverlosungen incentivieren lassen. Auf dieser Grundlage werden Marketing Personas erstellt: fiktive Personen, deren Lebensläufe, Eigenschaften, persönliche Ziele und berufliche Bedürfnisse so differenziert wie möglich ausgearbeitet werden sollten. In unserem Beispiel sind dies: Anja, 37, Mutter und Yoga-begeisterte Account Managerin in Teilzeit sowie ihr Ehemann Christian, 43, Head of Online Marketing eines mittelständischen Unternehmens. Mit konkreten Personas vor Augen fällt es viel leichter, relevante Inhalte zu erstellen und die Kanäle zu bestimmen, über die diese erreicht werden können. Es empfiehlt sich hier ein auf Daten gestütztes Vorgehen: Über Googles Search Console und Tools wie Sistrix oder Xovi lassen sich die Keywords und Keyword-Kombinationen ausmachen, die bereits organisch Besuche generieren. Diese Liste sollte mithilfe von Brainstorming, dem Adword Planner von Google und Websites wie Ubersuggest um weitere Keywords mit zusätzlichem Traffic-Potenzial erweitert werden. Personas, Keywords und Themen werden am besten in einem ContentKalender oder einem Redaktionsplan festgehalten. Hier kann zwischen einfachen Spreadsheets über CMS-Plugins bis hin zu schnittstellenreichen Stand-alone-Apps mit Collaboration Workflows ausgewählt werden. Über die beiden Letztgenannten läuft auch die Ausspielung auf den verschiedenen Social-Media-Plattformen. Doch im Zweifel tut es auch eine Kombination aus Tabellenblatt und SchedulingTools oder Social Media Suites wie Buffer oder Hoot Suite. Viel entscheidender ist es, dass die richtige Plattform für die jeweilige Zielgruppe bestimmt wird. Bei unserem Beispiel läge der Schluss nahe, dass sich Anja etwa auf Facebook und Pinterest mit ihrem Hobby Yoga befasst, während Christian für den Shop-System-Vergleich eher für die berufsbezogenen Netzwerke Linkedin und Xing sowie für Twitter empfänglich ist. Leadgenerierung: Prozess in vier Phasen ∙ Aufmerksamkeit Zunächst geht es vor allem darum, wahrgenommen zu werden, also die in den Kunden-Personas repräsentierten Ziel- INTERNET WORLD Business 19 Die vier Phasen der Leadgenerierung: Aus einem Fremden wird ein Fan des Produkts Konversion Aufmerksamkeit Fremde î%ORJ î6RFLDO3XEOLVKLQJ î.H\ZRUGV î:HEVLWH Besucher Kaufabschluss Leads î/DQGLQJ3DJH î)RUPXODUH î$VVHWV Begeistern / Empfehlen Kunden î(0DLOV î&50,QWHJUDWLRQ î0DUNHWLQJ Automation Promoter î8PIUDJHQ î6RFLDO0HGLD î(0DLOV Der idealtypische Lead Funnel für eine Leadgenerierung lässt sich in vier Etappen unterteilen INTERNET WORLD Business 18/16 gruppen auf sich, seine Marke und das eigene Angebot aufmerksam zu machen und so Traffic zu generieren. Dies geschieht über Social Publishing: Für unseren fiktiven Yoga-Shop bieten sich etwa Instagram-Posts mit Sanskrit-Zitaten an oder die Online-Agentur kann Follower mit Tweets zu News und Tipps zum E-Commerce versorgen. Ein weiteres probates Mittel ist das regelmäßige Bloggen von Artikeln über die im Redaktionsplan festgelegten Themen – natürlich optimiert auf bestimmte Keywords. ∙ Konversion Die eigentliche Leadgenerierung erfolgt im nächsten Schritt, in dem es gilt, noch anonyme Besucher dazu zu bewegen, Kontaktinformationen wie die E-Mail-Adresse oder die Telefonnummer zu übermitteln. Sie erhält man im Austausch für hochwertigen Content. Hier kommen nun bei den genannten Beispielen die PDF-Downloads zum Einsatz. Je begehrter ein Download ist, umso höher ist die Konversionsrate des Formulars auf der Landing Page. Als weitere Assets erfreuen sich E-Books, Infografiken, Whitepapers, Präsentationen, Podcasts, Webinare und Videos großer Nachfrage. ∙ Kaufabschluss Geht es dann darum, die auf diese Weise generierten Leads zu einem Kaufabschluss zu bewegen, spielen Automatisierungslösungen ihre Stärken aus: Sie steuern mehrstufige E-Mail-Kampagnen, die Kontakte kontinuierlich mit relevanten Informationen versorgen (Lead Nurturing), bewerten die Kaufbereitschaft von Leads (Scoring) anhand ihres Verhaltens und leiten sie beim Erreichen bestimmter Schwellenwerte zum Beispiel an einen Vertriebsmitarbeiter weiter, der dann in persönlichen Kontakt mit dem Interessenten tritt (Lead Routing). Je nach Systemlandschaft werden die Daten auch zurück an ein CRM gespielt. ∙ Begeistern und empfehlen Die aktive Pflege der Kundenbeziehung nach dem Kauf wird leider noch viel zu häufig vernachlässigt oder zumindest stiefmütterlich gehandhabt. Dabei sind kaum Überredungskünste notwendig, damit aus zufriedenen Kunden Empfehler werden; und wer bereits einmal gute Erfahrungen gemacht hat, zeigt sich weniger Quelle: Digital Mobil zögerlich, wenn es um weitere Anschaffungen beim gleichen Anbieter geht. Daher lohnt es sich, den Kontakt nicht einschlafen zu lassen und Kunden weiterhin auf allen beschriebenen Kanälen mit Informationen zu versorgen. Dank Automatisierungssoftware kann Besuchern dynamischer, auf ihren jeweiligen Status hin zugeschnittener Content ausgespielt und auf diese Weise sichergestellt werden, dass auf einer Website Bestands- und Neukunden gesondert angesprochen werden. Über Social Monitoring, das Mitlesen von Postings über die eigene Marke, das Unternehmen und seine Produkte erhält man wertvolle Auskünfte über Kundenwünsche. Eine der zentralen Aufgaben, neben der Kampagnensteuerung, einer MarketingAutomation-Lösung besteht im Identifizieren und Verwalten von Leads. Durch Cookie- und pixelbasiertes Tracking werden alle Website-Besucher und Interaktionen mit E-Mails erfasst. Vor dem Livegang der Software sollte daher sichergestellt werden, dass sie datenschutzkonform eingesetzt wird und die Nutzer die Möglichkeit haben, per Opt-in dem Setzen von Cookies zuzustimmen oder per Opt-out das Tracking zu unterbinden. Für den Versand von E-Mails mit werblichem Inhalt ist ein Double-Opt-in obligatorisch. Bei Cloud-Anbietern sind Server-Standorte im Ausland als kritisch anzusehen, da nach dem Auslaufen des sogenannten „Safe Harbor“-Abkommens im Hinblick auf die Datenübermittlung von deutschen Unternehmen in die USA immer noch Rechtsunsicherheit herrscht. On-Premise-Lösungen, die selbst gehostet diese Problematik umgehen, sind im Bereich Marketing-Automatisierung jedoch eher rar gesät. Eine Ausnahme stellt die Open Source Software Mautic dar, die wir im zweiten Teil dieser Reihe ausführ◼ lich vorstellen werden. Dirk Rühaak ist Head of Digital Marketing bei der Internet-Agentur Digitalmobil in München. Er ist Spezialist für die Entwicklung, Umsetzung und Optimierung von MultichannelMarketing-Strategien und für Inbound Marketing. www.digitalmobil.com Marketing Automation Kundendaten sammeln Daten aus verschiedenen Systemen und Kanälen werden zentral gespeichert und das Verhalten von anonymen und personalisierten Nutzern wird getrackt Kampagnensteuerung Mehrstufige, zielgruppenspezifische Kampagnen mit den Bausteinen E-Mail, Landing Pages, Formulare und Content Lead Management Mit Marketing-Automation-Tools werden Lead Scoring, Lead Nurturing und Lead Routing automatisiert Analyse und Erfolgskontrolle Reportings und Auswertungen geben Auskunft über den Erfolg von Kampagnen und zeigen die Optimierungspotenziale der einzelnen Bausteine auf ONLINE-MARKETING 20 INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 E-Commerce-Vermarkter: Spitzenplätze im Visier Immer mehr E-Commerce-Spezialisten setzen nicht auf etablierte Vermarkter, sondern entwickeln eigene Konzepte. Warum ist das so? Wie positioniert man sich und was erhofft man sich davon? Eine Umfrage 1. Wie hat sich Ihr Vermarkter positioniert? Torsten Ahlers, Geschäftsführer Otto Group Media: 80 Prozent aller Kaufent- mente ausbauen. Und diese Verbindung von Online- und Kundendaten macht uns für Werbungtreibende sehr attraktiv. Philip Missler, Director Amazon Media Group Germany & Italy: Amazon arbeitet seit mehr als 20 Jahren im Bereich E-Commerce und nun auch im Bereich Entertainment. Die Kunden lieben die Angebote und belohnen sie mit Vertrauen. Wir arbeiten mit Leidenschaft daran, Werbekunden in diese Erlebniswelt zu integrieren, und zwar so, dass sie zum positiven Kundenerlebnis tatsächlich beitragen. Wir möchten durch die Angebote, die für unsere Kunden die besten Erlebnisse bieten, die effektivste Marketing-Plattform für unsere Werbekunden sein – und das in allen Regionen, in denen wir vertreten sind. Im Umfeld von E-Commerce kann man Medien und Kauferlebnis der Kunden nicht voneinander trennen, sie sind komplett miteinander verwoben. Das Kundenerlebnis bei Amazon ist mehr als nur das reine Kauferlebnis – Kunden starten ihre Produktsuche auf Amazon, recherchieren Artikel mithilfe von Kundenrezensionen und Videos, streamen Unterhaltungsinhalte und lesen Bücher auf ihren Fire-Tablets oder Kindle eReaders und vieles mehr. Die gesamte Customer Journey wird so abgedeckt – vom Entdecken eines Angebots über die Kauferwägung bis zur Conversion. Medien beeinflussen jeden Schritt auf dieser Reise – und das Kauferlebnis, das mit einem Produkt oder einer Marke während dieser Reise assoziiert wird, beeinflusst die Medienwirksamkeit. Da wir sowohl den Medien- als auch den EinTorsten Ahlers kaufskanal bereitstellen, können Geschäftsführer Otto Group Media wir Agenturen und Werbekunden dabei helfen, die Beziehung zwischen den beiden Kanälen zu verstehen. Zukunft. Wichtig dabei sind vor allem drei Wir bedienen uns dabei unmittelbarer Dinge: Daten, Reichweite und eigene Flä- First-Party-Daten aus dem Retail-Bereich, chen für Werbung. Wir haben sowohl die sich auf die einzelnen Schritte beziehen Daten, die Besucher von mehr als 60 Otto- und die einzig uns zur Verfügung stehen. Shops im Internet hinterlassen, als auch Zum Beispiel: Wie steht es mit Kundenreechte Kundendaten aus Käufen in diesen zensionen und Kundenbewertungen des Shops. Aus diesen Transaktionen haben beworbenen Produkts? Verbessert sich wir 20 Millionen CRM-Daten, die wir das Such-Ranking des Produkts bei Amanach Geschlecht und Kaufverhalten wie zon aufgrund von Investitionen in den Preissensibilität oder Farbpräferenzen fil- Medienkanal? Werden die beworbenen tern können. Mittlerweile haben wir über Produkte von den Kunden bereits gesucht 50 Datensegmente, die wir unseren Kun- und/oder der Kauf erwogen, und hat der den anbieten können, und werden dies Medieneinsatz weiteres Interesse erzeugt? innerhalb dieses Jahres noch auf 80 Seg- Reagiert die Zielgruppe mit dem Kauf des scheidungen werden von Frauen getroffen. Wir erreichen jede zweite Frau digital in Deutschland. Wir kennen unsere 25 Millionen Kunden sehr genau und erreichen sie mit 360-Grad-Marketing in unterschiedlichen Lebenssituationen. Unser Anspruch ist es, Brands zu verbinden. Wir machen unsere Kunden auch zu den Kunden der Werbungtreibenden. Online-Händler als Werbeplattform sind für Werbungtreibende besonders interessant. Retail Media ist das Geschäft der Märkte: den Automotive-Markt, ein Markt, der in Deutschland fast 300 Milliarden Euro groß ist, sowie den Property-Markt, ein Markt, der 500 Milliarden schwer ist. Die beiden Märkte haben also eine Größenordnung, die in etwa einem Drittel des deutschen Inlandproduktes entspricht. Hier sind wir mit den Portalen Autoscout24 und Immobilienscout24 vertreten. Dabei geht es darum, die Träume rund um das Automobil und die Immobilie zu verwirklichen. Das Bindeglied zwischen den beiden großen Portalen ist unser drittes Portal Financescout24. Wir wollen diese Märkte für unsere User transparenter machen: Die Suche auf unseren Portalen soll einfach, effizient und stressfrei sein. Das ist unsere Ausrichtung als Unternehmen und daraus ergibt Philip Missler sich auch unsere Positionierung Amazon Media Group Germany & Italy für Scout24 Media. Wenn sich Menschen Autos kaufen oder umziehen, geht dies meistens mit Produkts, mit Eintragung auf Wunschlis- einer Veränderung der Lebenssituation ten oder Anmeldungen nach Einblendung einher. Wir sind also der zentrale Anlaufvon Anzeigen? Wir stellen sowohl Daten punkt, wenn man Menschen in diesen wie Gesamteinkäufe oder die Zahl der auf Lebenszyklen werblich abholen will. Amazon verkauften Einheiten auf Basis 30 Prozent der Auto-Suchenden interesvon Werbemittelkontakt zur Verfügung sieren sich gleichzeitig für eine Immobilie als auch Return on Ad Spend (ROAS) – und 43 Prozent der Immobiliensuchenden Produktkaufzahlen pro bei uns ausgegebenen Medienkosten. Wir vergleichen darüber hinaus auch die gesamte Conversion Rate eines Produkts mit der anderer Produkte in derselben Subkategorie. Mike Klinkhammer, Managing Director Ebay Advertising Group Deutschland: Ebay Advertising ver- marktet hierzulande seit Oktober 2007 den weltweiten Online-Marktplatz Ebay und seit April mit Ebay Kleinanzeigen einen der größten Online-Kleinanzeigenmärkte Deutschlands. Damit bieten wir Werbungtreibenden eine außergewöhnliche Kombination aus hoher Reichweite, zielgenauer Ansprache und attraktiven Formen der Online-Vermarktung. Dieses Versprechen löst Ebay Advertising vor allem mit den einmaligen First-Party-Daten von Ebay ein. Marc Hundacker, Vice President Scout24 Media: Wir als Scout24- Gruppe bedienen zwei große Mike Klinkhammer Managing Director Ebay Advertising Group Deutschland 29. August 2016 18/16 für ein Auto. Diese deutliche Überschneidung der Nutzerinteressen erlaubt es uns, den Konsumenten entsprechende Produkte und Dienstleistungen anzubieten und gleichzeitig Unternehmen effiziente Möglichkeiten für zielgruppengenaue Werbeaussteuerung und Neukundengewinnung zu eröffnen. Wir sind der einzige Digital-Vermarkter in Deutschland, der die beiden Themenfelder „Immobilie“ und „Auto“ in dieser Breite abdecken kann. Jerome Cochet, Managing Director bei Zalando Media Solutions: Zalando Media Solutions (ZMS) ist aktuell hauptsächlich als Mediavermarkter und im Datengeschäft aktiv. Als Mediavermarkter entwickeln wir für Markenpartner Anzeigenformate für unsere eigenen und für Drittseiten (zum Beispiel Premium-Medienhäuser) und sprechen Nutzer mit zielgerichteter Werbung an. Mithilfe der Technologie von Nugg Ad aggregieren wir Nutzerdaten in den 15 Märkten, in denen Zalando als Händler aktiv ist. Das sind Kauf- und Zielgruppendaten. Wir analysieren anonymisierte Profile und das Verhalten auf unseren Seiten und nutzen diese Daten für Targeting und Retargeting. Wir sind seit Jahren im Fashion-Bereich zu Hause und wissen daher sehr gut, wie unsere Konsumenten ticken. Das sind unsere Alleinstellungsmerkmale: Wir sind INTERNET WORLD Business Top 10 der deutschen Digital-Vermarkter Interactive Media CCSP 37,25 gemacht. Diese Expertise können wir nun den Marken zur Verfügung stellen und aus Advertiser-Sicht argumentieren. United Internet Media 35,02 Media Impact 34,54 Ströer Digital 33,40 Sevenone Media 32,67 Burda Forward 31,47 OMS 29,62 IP Deutschland 28,45 G+J eMS 27,13 Ebay Advertising Group Deutschland Angaben in Millionen 23,23 Mit Ebay Advertising Group Deutschland ist bereits ein E-Commerce-Vermarkter in den Top 10 der Agof-Vermarkter. Die Otto Group Media will folgen INTERNET WORLD Business 18/16 Quelle: Agof e.V. / Agof Digital Facts 2016-05; Basis: 101.413 Fälle (Nutzer mobiler und/oder stationärer Angebote, in den letzten 3 Monaten) / Darstellung der Top-10-Vermarkter / Angaben in Mio. / Zeitraum: Einzelmonat ein Fashion-Pure-Player, der über 1.500 Modemarken verkauft. Wir können Marken und Werbungtreibenden Zugang zu 15 Märkten bieten, in denen Zalando aktiv ist. Wir haben ein starkes Technologie- Verständnis, schließlich arbeiten über 1.200 Mitarbeiter in der Tech-Abteilung von Zalando. Zudem bringen wir auch Erfahrung als Advertiser mit, wir haben unser Media Buying schon immer inhouse 2. Welche Vorteile ergeben sich durch die Eigenvermarktung? Torsten Ahlers: Durch die Eigenvermark- tung der Otto-Group-Plattformen bieten wir dem Konzern eine zusätzliche Erlösquelle, mit der wir das Kerngeschäft unterstützen. Durch die zusätzliche Erlösquelle können wir unseren Kunden einen besseren Service und günstigere Preise anbieten. Der Markt ist hart umkämpft – wir wollen unseren Kunden eine Best-PriceOffer bieten. Letztlich zählt nur der Mehrwert, den der Kunde spüren muss. Philip Missler: Richtig eingesetzt, kann Werbung tatsächlich das Kauferlebnis der Kunden verstärken. So machen zum Beispiel unsere Custom Solutions einen großen Teil unseres Geschäfts aus. Dafür arbeiten wir mit Marken auf Umsetzungen im größeren Format zusammen, die mehrere und ganz unterschiedliche AmazonAngebote beinhalten, um ein besonders umfassendes Kundenerlebnis zu gestalten. Wir haben beispielsweise ein europa- ▶ Ratenkauf So einfach wie der Kauf auf Rechnung. Direkte und garantierte Auszahlung Höhere Warenkörbe und gesteigerte Konversionsrate Minimale Dateneingabe Entscheidung in Echtzeit im Shop, sofortiger Warenversand möglich Ihre Kunden geben Name, Adresse und Geburtsdatum ein und schon wird der Ratenkauf in Sekundenschnelle freigegeben. Sie versenden Ihre Ware direkt und erhalten das Geld von Klarna, ganz egal wann und ob Ihr Kunde bezahlt. www.klarna.de/ratenkauf 21 7.1 Halle -040 dD Stan ONLINE-MARKETING 22 INTERNET WORLD Business weites Programm mit Mercedes-Benz erarbeitet, zu dem eigens eingerichtete Mercedes-Benz-Seiten auf Amazon gehörten, auf denen die Kunden mit der neuen E-Klasse interagieren und mehr darüber erfahren konnten. Für den MinionsFilm ist unsere Seite regelrecht „ausgeflippt“, indem die Minions im Vorfeld des lang erwarteten Filmstarts unsere Homepage für einen ganzen Tag übernommen haben. Diese Art von Erlebniswerbung verstärkt nicht nur die Produktwahrnehmung, sondern sie begeistert auch die Kunden. Mike Klinkhammer: Über E-Commerce- Seiten wie Ebay erreichen Werbungtreibende Nutzer mitten im Kaufprozess. Aufgrund des Nutzer-Logins verfügen wir über spezifisches Wissen um die Bedürfnisse und das Verhalten unserer Nutzer. Mit unseren First-Party-Daten bieten wir unseren Werbekunden und Vertriebspartnern einen einzigartigen Mehrwert und unterstützen damit den Erfolg ihrer Kampagnen. Als reiner Marktplatz tritt Ebay dabei selbst nicht in Konkurrenz zu den Werbetreibenden. Marc Hundacker: Wir haben Scout24 Media aus den verschiedenen Unternehmensteilen designt, die es schon gab. Autoscout24 hat sich immer schon stark selber vermarktet, Immobilienscout24 im Hybrid. Wir hatten eine Kooperation mit Marc Hundacker Vice President Scout24 Media Interactive Media und haben uns teilweise selbst vermarktet. Letztes Jahr haben wir uns dann die Frage gestellt, ob es Sinn macht, sich selber zu vermarkten oder alles in die externe Vermarktung zu geben. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es für uns keinen Sinn macht, Teil eines großen Netzwerkes zu werden und sich fremdvermarkten zu lassen. Denn die Kernkompetenzen eines Unternehmens und einer Scout24 Media kann kein externer Partner tatsächlich verstehen. Wir haben eine sehr hohe Anzahl an First-Party- 29. August 2016 Data – im Monat ungefähr 90 Millionen Cookies – die wir in Customer Journeys übersetzen können. Das heißt, wir haben über unsere 17 Millionen Unique User im Monat einen ungeheuren Datenschatz und sind damit groß genug, diese Power in Vermarktung umzusetzen. Damit ermöglichen wir unseren Werbekunden, die Effizienz ihrer Kampagnen zu steigern und der Konsument profitiert, indem er auf seine Interessen zugeschnittene Angebote im richtigen Moment erhält. Jerome Cochet: Durch die Eigenvermarktung sind wir in der Lage, für unsere Kunden einen optimalen Mehrwert aus unseren unterschiedlichen Stärken herzustellen: Exklusive Werbeformate in Kombination mit effektiver, datenbasierter Technologie sowie integrierten 360-GradKampagnenansätzen auf unterschiedlichen Kanälen. Diese sind unter anderem die eigene E-Commerce-Plattform, SocialMedia-Kanäle, aber auch Drittseiten (Premium-Publisher), die programmatisch angesteuert werden können. 3. Vermarkten Sie auch externe Portale? Torsten Ahlers: Zurzeit vermarkten wir keine externen Portale. Wir sind natürlich in Gesprächen, aber dies ist noch zu verfrüht. Wir fokussieren uns zunächst auf unser Kerngeschäft, die Vermarktung der Otto-Group-Plattformen. Aktuell vermarkten wir die sieben größten Webshops der Gruppe: Otto, Limango, My Toys, Sportscheck, Heine, Schwab und 3pagen. Ab dem 1. Juli 2016 werden wir mit Unito die Vermarktung auf die DACH-Region ausweiten. Philip Missler: Wir verkaufen das Portfolio der Amazon Mediengruppe, darunter Amazon Advertising Platform (AAP), und unser programmatisches Angebot. Durch AAP können Advertiser die Kunden von Amazon auf unseren eigenen Seiten sowie Drittanbieterseiten (Display und Video) und Apps flächendeckend erreichen, und das über relevante und verbindliche Anzeigen. Zum AAP-Inventar gehören eigene und selbst betriebene digitale Bestände von Amazon, aber auch Platzierungen, die durch qualitativ hochwertige direkte Geschäftsbeziehungen zu Publishern im Web, auf Mobile (darunter auch Apps) und Video sowie über führende Ad Exchanges ausgehandelt werden. Mike Klinkhammer: Wir vermarkten mit Ebay und Ebay Kleinanzeigen ausschließlich unsere eigenen Portale. Ebay Advertising gehört damit zu den reichweitenstärksten Online-Vermarktern in Deutschland und hat sich mit der Vermarktung der eigenen Portale breit aufgestellt. Die kombinierte (überschneidungsfreie) Reichweite der beiden Angebote beträgt 28,4 Mil- 18/16 bekunden auch in Zukunft auf unsere Hilfe bei ihren wachsenden E-Commerce-Aktivitäten vertrauen, das freut uns. Wir werden weiterhin in Messbarkeit und SB-Werbemöglichkeiten investieren und entsprechende Weiterentwicklungen vorantreiben sowie Agenturen und Werbekunden dabei unterstützen, wie sie am effektivsten die verschiedenen Aspekte in unserem Portfolio nutzen können – beispielsweise unsere Display- und Search-Angebote –, um im Zusammenspiel ihre eigenen Investitionen in beide Kanäle zu ergänzen. Dabei möchten wir noch stärker mit ihnen zusammenarbeiten und neue Programme entwickeln, die sie weiter voranbringen und gleichzeitig unseren Kunden einen Nutzen bieten. Jerome Cochet Managing Director bei Zalando Media Solutions lionen Unique User (Comscore, Dezember 2015). Wir konzentrieren uns darauf, unseren Kunden Targeting-Lösungen anzubieten, mit denen sie sich unsere Reichweite zunutze machen und zugleich ihre Zielgruppe präzise ansprechen können. Marc Hundacker: Derzeit gibt es keine entsprechenden Pläne. Wir konzentrieren uns aktuell darauf, vollumfänglich das Potenzial auszuschöpfen, das unsere Portale bieten. Das ist ein Plan, der mit der Dmexco letzten Jahres begonnen hat, der jetzt umgesetzt wird und in den kommenden Jahren weiter skaliert wird. Inwiefern die Konsolidierung unter den Vermarktern anhält und inwieweit andere Seiten thematisch passen, können wir derzeit noch nicht beurteilen. Wir bieten aber schon heute unseren Kunden über die Audience Extension an, auf dritten Inventarquellen Werbung auszuspielen. Wir sehen, dass Kampagnen, die wir verlängern, in der Performance sehr hohe Werte erzielen. Jerome Cochet: Wir setzen auf ein ausgewähltes Portfolio von Premium-Publishern und Social-Media-Kanälen, das wir entsprechend den Bedürfnissen unserer Kunden derzeit intensiv weiterentwickeln. 4. Welche Ziele haben Sie sich für 2016 gesetzt? Torsten Ahlers: Unsere Vision ist es, Top- Ten-Vermarkter innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre zu werden. Um dies zu erreichen, setzen wir 2016 auf Wachstum. Dabei werden wir unser Vermarktungsportfolio weiter ausbauen, uns international ausweiten und an neuen Formaten wie Native und Mobile Advertising arbeiten. Philip Missler: E-Commerce Marketing entwickelt sich zu einer eigenen Disziplin. Wir erwarten, dass Agenturen und Wer- Mike Klinkhammer: Mit Ebay Kleinanzeigen haben wir unser Portfolio im zweiten Quartal erweitert und um zusätzliche Formate ergänzt. Im weiteren Verlauf des Jahres konzentrieren wir uns darauf, unseren Kunden Targeting-Lösungen anzubieten, die die Aussteuerung ihrer Kampagnen noch einfacher machen. Händler und Marken, die bereits über eine Präsenz bei Ebay verfügen, unterstützen wir durch integrierte Konzepte bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäfte, die weit über reine Werbung hinausgehen. Marc Hundacker: Da wir historisch aus einer Co-Vermarktung kommen, ist für uns das Thema Awareness-Steigerung sehr wichtig. In diesem großen komplexen Markt von Werbungtreibenden, Agenturen, Trading-Desks und Technologiepartnern muss allen Beteiligten bewusst werden, dass es uns als Scout24 Media gibt. Wir wollen außerdem unsere Präsenz weiter steigern. Der Bereich von Autoscout24 ist zudem ein europäisches Thema. Wir wollen deshalb auch in Fragen von Data Driven Advertising und Programmatic Advertising von Deutschland heraus eine zentrale Rolle übernehmen. Jerome Cochet: Wir haben im letzten Jahr die Grundlage für die Vermarktung gelegt, sodass wir das Geschäft jetzt weiter skalieren können. Neben den zahlreichen Kampagnen, die wir bereits für Advertiser aus der Fashion-Branche umgesetzt haben, intensivieren wir derzeit die Beziehungen zu Agenturen und Werbetreibenden anderer markenaffiner Branchen (wie zum Beispiel Beauty, FMCG oder Automotive); hier sehen wir in der nahen Zukunft ein ◼ klares Wachstumsfeld. Helmut van Rinsum internetworld.de/hvr Christian Erxleben internetworld.de/erx mit B2B-Special 26.-27. September 2016 RAMADA Hotel Hamburg Tickets ab € 320,- Themen 2016 (u.a.): zzgl. MwSt. (statt € 490,- zzgl . MwSt.) Anmeldecode: Content Marketing Best Practice Cases SMC16iwb Social Media Strategie Das A und O der Entwicklung WhatsApp-Marketing Die Alternative zum Email-Marketing? Social Advertising Potenziale & Chancen Social Media Analyse & Erfolgsmessung B2B und Social Können die beiden miteinander? Top-Referenten auf der Social Media Conference (u. a.): Tatjana Eckert Arne Henne Martin Ivanovs Junior Manager Social Media, eSixt GmbH & Co. KG SMB Program Manager EMEA, Facebook Senior Social Media Manager, moebel.de Einrichten&Wohnen AG Milena-Isabelle Lambart Lead Social Media & Blogger Relations, ABOUT YOU GmbH Moderation: Änne Schwarz Philipp Thurmann, Marketing Sanella & Thea DACH, Unilever Deutschland GmbH Geschäftsführer Strategie, buddybrand GmbH Veranstalter: www.facebook.de/socialmediaconf #SMConf socialmediaconference.de Svenja Teichmann Geschäftsführerin, crowdmedia GmbH Montag 26. September 2016 Social Media Strategie 09:30 Uhr t Begrüßung durch die Moderatorin Svenja Teichmann Geschäftsführerin, crowdmedia GmbH 09:45 Uhr t Die Zukunft von Social Media und die Herausforderungen für Marken, Agenturen und Plattformen Curt Simon Harlinghausen, Geschäftsführer, akom360 GmbH 10:30 Uhr t Einzigartige Markenerlebnisse in Social Media Prof. Dr. Dieter Georg Herbst, Head of Digital Brand Lab der Universität der Künste Berlin, Digital Brand Lab Kaffeepause 11.00 – 11.30 Uhr Content Marketing – Best Practices 11:30 Uhr t Content is king. Toyota C-HR is hero: Eroberungen in der spitzen Zielgruppe der jungen emotionalen Automobilkäufer Nadine Berger, Head of Digital Business, Toyota Deutschland GmbH Senol Kasapoglu, Media- & Marketingstrategie Toyota/Lexus, Toyota Deutschland GmbH 12.00 Uhr t Goodbye Social Media! Von der Einzeldisziplin zu integriertem Content-Marketing Bruno Kollhorst, Leiter Content Marketing, Techniker Krankenkasse 12:30 Uhr t Sanella – Backen ist Liebe, Sanella ist Backen…und Digital. Wie eine traditionelle Marke mit Rezepten die digitale Landschaft erobert Änne Schwarz, Marketing Sanella & Thea DACH, Unilever Deutschland GmbH Mittagessen 13.00 – 14.15 Uhr Social Advertising & Content-Strategie 14:15 Uhr t Die Rolle von Content & Social Advertising in Social Media für (den Online Fashion Shop) ABOUT YOU Stefan Jung, Online Marketing Manager, ABOUT YOU GmbH Milena-Isabelle Lambart, Lead Social Media & Blogger Relations, ABOUT YOU GmbH 14:45 Uhr t Video in einer mobilen Welt Arne Henne, SMB Program Manager EMEA, Facebook 15:15 Uhr t Branding, Engagement und Leads: Mit FOCUS Online durch alle Phasen der Customer Journey Kolja Kleist, Director Customer and Brand Management, Burda Forward (Hubert Burda Media) Kaffeepause 15:45 Uhr - 16:15 Uhr Quo vadis Content Marketing? 16:15 Uhr 17:15 Uhr t Die Qual der Wahl: Benötigen effiziente Social Media Aktivitäten ein Tool? Wenn ja, welches? Lernen Sie Tools und ihre Vorteile kennen Mirko Lange, Gründer und Geschäftsführer / VP Content Strategy, Scompler GmbH / ScribbleLive Inc. Alexander Weltzsch, Director Sales & Business Development DACH, Facelift brand building technologies GmbH Diskutiere n t Podiumsdiskussion: Quo vadis Content Marketing? Sie mit! Expertenpanel mit Mirko Lange, Gründer und Geschäftsführer / VP Content Strategy, Scompler GmbH / ScribbleLive Inc. und Klaus Eck, Gründer und Geschäftsführer, d.Tales – Member of Eck Consulting Group. Moderation: Svenja Teichmann Ende des 1. Konferenztags 18.00 Uhr ab 19.00 Uhr g Networkin t Abendveranstaltung – Gelegenheit zum ausgiebigen Networking Sie sind herzlich eingeladen, den Abend in lockerem Ambiente ausklingen zu lassen. Nutzen Sie die Gelegenheit zum ausgiebeigen Networking in entspannter Atmosphäre. Der ideale Rahmen, um Gespräche zu vertiefen und neue Kontakte zu knüpfen. Wo? Oberhafen-Galerie, Stockmeyerstraße 41, 20457 Hamburg Programmänderung vorbehalten, Stand 23. August 2016 Dienstag 27. September 2016 B2BSpecial Diverses 09:00 Uhr t Begrüßung durch die Moderatorin und Vortrag: Mehr Schein als Sein: Eine Abrechnung mit der Social Media & Content-Welt Svenja Teichmann, Geschäftsführerin, crowdmedia GmbH 09:15 Uhr t Macht Social Media Politiker besser? – Crowdsourcing in der Politik Leitung: Martin Fuchs, Politikberater und Blogger, Hamburger Wahlbeobachter Teilnehmer: MdB Christina Schwarzer (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestages aus Berlin MdL Katharina Schulze (Bündnis 90/Die Grünen), Mitglied des Bayerischen Landtages Tobias Huch (FDP), Inhaber einer Medienagentur & Landespolitiker aus Rheinland-Pfalz 10:15 Uhr t Auf dem Weg zur sozialen Suche: Der „moebel.de Möbelfinder“ – dein persönlicher Suchassistent auf Facebook Patrick Sindt, Chef vom Dienst, moebel.de Einrichten & Wohnen AG Martin Ivanovs, Senior Social Media Manager, moebel.de Einrichten & Wohnen AG 10.45 – 11.15 Uhr Kaffeepause Newcomer: Snapchat und Co. 11:15 Uhr t Influencer Marketing: Win Win Situation oder Augenwischerei? Benjamin von Martens, Founder / Geschäftsführer, .martensgarten 11:45 Uhr t Snapchat, Youtube & Co.: Millennials über soziale Netzwerke erreichen Franziska Broich, EU-Korrespondentin, Katholische Nachrichten-Agentur 12:15 Uhr t Snapchat: Maximale Aufmerksamkeit, doch nach 24 h ist alles weg! Philipp Thurmann, Geschäftsführer Strategie, buddybrand GmbH Tatjana Eckert, Junior Manager Social Media, e-Sixt GmbH & Co. KG Mittagessen 13.15 – 14.15 Uhr B2B-Special: Social Media 14:15 Uhr t Employer Branding via Instagram: @claas_careers Corinna Vielmeyer, Referentin HR Kommunikation, CLAAS KGaA mbH 14:45 Uhr t „Je spitzer, desto besser: Social Media als Treiber und Verstärker für Content Marketing in Nischenmärkten“ Dr. Simon Geisler, Chief Marketing Officer, Ebner Verlag GmbH & Co. KG 15:15 Uhr t Titel in Absprache Referent in Absprache 15:45 Uhr t Google auf der Baustelle? Erste Erfahrungen mit einer Inbound Marketing Kampagne für das Baunebengewerbe! Carsten Rossi, Geschäftsführer, Kammann Rossi GmbH 16.30 Uhr Ende der Konferenz Jetzt anmelden und mit Code SMC16iwb bis zu 170,– EUR sparen: socialmediaconference.de Diskutieren Sie mit facebook.com/socialmediaconf #SMConf ONLINE-MARKETING INTERNET WORLD Business 29.xx. August Monat2016 2016 18/16 x/16 Foto: Shutterstock / Andreiuc88 26 Die dunkle Seite Mehr als die Hälfte des globalen Web-Traffics stammt aus Quellen, die weder sichtbar noch messbar sind. Trotzdem ignoriert die Marketing-Branche den Trend Dark Social Definition Dark Social Mit Dark Social wird Web-Traffic von Quellen bezeichnet, die normale Analyse-Tools nicht tracken können. Das sind zum Beispiel Messenger wie Whatsapp oder E-Mails. Der Begriff wurde 2012 vom Atlantic.com-Redakteur Alexis C. Madrigal geprägt. enn der Begriff „Dark Social“ fällt, denken die meisten zunächst an das Darknet. Die Verbindung mag sich zwar aufgrund der sprachlichen Nähe der Begriffe aufdrängen, ist inhaltlich jedoch komplett falsch. Unter Dark Social versteht man den Teil des Web-Traffics, der nicht mittels normaler Analyse-Tools mess- und trackbar ist. Das betrifft die klassische E-Mail ebenso wie jegliche Direktzugriffe, die aus Mes- W Ausschließliche Verbreitung via Dark Social 16 – 34 Jahre 16 % 32 % teilen nur via Dark Social 35 – 54 Jahre Über 55 Jahre 32 % 46 % Fast ein Drittel der Nutzer teilt Inhalte mit Freunden nur im nicht sichtbaren und nicht messbaren Bereich. Bei Älteren ist der Prozentsatz noch höher INTERNET WORLD Business 18/16 Quelle: Tpoll Research im Auftrag von Radium One; Basis: Weltweit Befragte zwischen 16 und 34 Jahre (2.681), 35 und 54 Jahre (3.551), über 55 Jahre (2.795); davon aus Nordamerika (3.000), Australien (1.000) und Europa (gesamt 6.027), Großbritannien (1.002), Frankreich (1.004) senger-Apps wie Whatsapp oder dem Facebook Messenger kommen. „Und weil Marketer quasi ins Schwarze blicken, spricht man hier von Dark Social“, erklärt Alexander Weltzsch, Director Sales und Business Development beim Hamburger Technologiespezialisten Facelift Brand Building Technologies. Back to the roots: die Renaissance des Privaten Obwohl der Begriff seit rund vier Jahren existiert, hat sich die Marketing-Branche noch nicht wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt. So sagt etwa Michael Koch, stellvertretender Vorsitzender der Fokusgruppe Social Media des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW): „Dark Social besetzt aktuell keinen thematischen Schwerpunkt der Fokusgruppe Social Media im BVDW“ (siehe Interview S. 27). Und auch sonst herrscht verbreitet Unwissen oder Desinteresse. Dabei nimmt Dark Social inzwischen eine Rolle ein, die nicht mehr ignoriert werden sollte. „Zwischen 50 und 70 Prozent des Web-Traffics kommen aus dem Dark Social. Je nach Branche und Region scheint es da Unterschiede zu geben“, so die Einordnung von Gerald Hensel, Executive Strategy Director bei Scholz and Friends Digital. Und er schiebt hinterher: „Es ist schon recht ironisch, dass die Werbebranche dem Thema praktisch keinerlei Beachtung im Marketing-Diskurs schenkt.“ Neben E-Mails sind wie erwähnt Messenger ein großer Treiber von Dark Social. Wie wichtig die Kommunikationsplattformen inzwischen für den User sind, belegen die jüngsten Nutzerzahlen. Die drei größten Messenger (Whatsapp, Facebook Messenger und Wechat) haben in dieser Disziplin Anfang 2016 erstmals die drei größten sozialen Netzwerke (Facebook, Instagram, Twitter) überholt. Whatsapp und Co. bieten der Nutzerschaft das, was in Zeiten von tief gehendem Tracking und Targeting im Netz verloren gegangen ist: die Privatsphäre. Diese holen sich die User zurück, indem sie den öffentlich einsehbaren Netzwerken wie Facebook zunehmend den Rücken kehren und ihre Aktivitäten auf die dunkle, weil geschützte Seite des Internets verlagern. Neben der gesteigerten Sicherheit spielt auch der Faktor der Vertraulichkeit eine wichtige Rolle. Wenn sich die Nutzer nach einem neuen Beruf umsehen oder eine xx. Monat 29. August2016 2016 x/16 18/16 „Der NSA-Skandal hat zu einer Renaissance des Privaten im Web beigetragen“ Gerald Hensel Executive Strategy Director bei Scholz and Friends Digital, www.s-f.com Versicherung suchen, wollen sie dies nur mit ihren engsten Freunden und nicht mit der gesamten Followerschaft teilen. Die richtige Strategie hilft beim Online-Marketing Diesen Trend müssen auch die Marketers akzeptieren – und sie können mit der richtigen Strategie sogar davon profitieren. Schließlich ist eine persönliche Empfehlung der Wunsch eines jeden Werbers – und Dark Social ist Empfehlungsmarketing par excellence. „Werbung macht man oft mit Viralität. Aber Conversion schafft man mit persönlichen Empfehlungen“, unterstreicht auch Manager Hensel die Wirkkraft der dunklen Seite des Social Web. Um von Dark Social als Marke oder Shop zu profitieren, ist es wichtig, die Traffic-Daten zu untersuchen und die Mess- INTERNET WORLD Business methoden zu hinterfragen. Wenn der User Content mit seinen Freunden teilen soll, braucht es am Ende des Artikels nicht zwingend einen Like-, sondern einen Share-Button für Whatsapp. Dieser Tendenz folgt auch E-Mail-Marketing-Evangelist René Kulka von Optivo, wenn er den Rat gibt: „Um zumindest ein bisschen mehr Licht in das sogenannte ‚Dark Social‘ zu bringen, empfiehlt es sich, gezielt Share-Buttons zu bewerben, die mit Quellenangaben ausgezeichnet sind. Im Idealfall teilt der Nutzer die hierüber bereitgestellte URL und nicht diejenige aus der Browser-Adresszeile, die besagte Tracking-Probleme mit sich bringt.“ Werbungtreibende sollten im Fall von Dark Social folglich die technischen Möglichkeiten ausreizen. Für jede Kampagne, jeden Artikel und jeden Social-Media-Post bedarf es hier einer individuellen URL. Damit lässt sich die Quelle der Direktzugriffe zwar auch nicht eindeutig identifizieren, die Herkunft und die Weiterverbreitung der Inhalte kann aber viel gezielter gesteuert und analysiert werden. Ignorieren die Werbungtreibenden die Chancen, die sich ihnen hier bieten, dürfen sie sich nicht beschweren, wenn ihnen vorgeworfen wird, dass sie erhebliches Potenzial ungenutzt lassen. „Obwohl bis zu 80 Prozent der privat geteilten Inhalte via Dark Social geteilt werden, investieren Publisher und Werbungtreibende mit 90 Prozent den Löwenanteil ihres Budgets in die klassischen Online- und Social-Media-Formate“, stellt Facelift-Mann Weltzsch resigniert fest. Es braucht ein grundsätzliches Umdenken im Social Media Marketing – und das beginnt bei den Budgets. ◼ Christian Erxleben internetworld.de/erx 27 „Dark Social besetzt aktuell keinen thematischen Schwerpunkt“ Mit je einer Milliarde Nutzer erreichen sowohl der Facebook Messenger als auch Whatsapp beinahe die Größe der Mutter Facebook. Das Problem: Traffic aus Kanälen wie Messengern oder auch E-Mails – aus dem sogenannten Dark Social – ist kaum messbar und oft nicht sichtbar. Insbesondere für Werber stellt das ein Problem dar. Beschäftigt sich der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) schon mit Dark Social? Michael Koch: Dark Social besetzt aktuell keinen thematischen Schwerpunkt der Fokusgruppe Social Media im BVDW. Was jedoch nicht bedeutet, dass wir es für verfrüht halten würden, uns damit zu befassen. Im Gegenteil, Tracking ist ein Pulsschlag des digitalen Marketings und was daran vorbeigeht, kann man durchaus als solide Größe bezeichnen. Solide sind da auch Wachstum und Zeitraum. Insofern ist Dark Social eine marktrelevante Entwicklung, die wir auch in der Fokusgruppe Social Media aufgreifen werden. Warum erhält das Thema trotz der angesprochenen Relevanz nicht mehr Aufmerksamkeit? Koch: Unsere Schwerpunktthemen werden im Wesentlichen von dem geprägt, was Digital-Experten und ein digitalisierter Mittelstand im Verband an uns herantragen. Damit könnte man vielleicht ein „warum andere Themen“ begründen. Ein „warum nicht“ schließe ich aus. Wer sich mit der von uns jüngst veröffentlichten Erfolgsmessungsmatrix Michael Koch stellvertretender Vorsitzender der Fokusgruppe Social Media im Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) eingehender befasst, wird erkennen, dass Dark Social in kritischer Würdigung gegenüber dem ein oder anderen KPI ganz von selbst in die Fokusgruppe kommen wird. Denken Sie, dass die Relevanz von Dark Social bereits in den Köpfen der deutschen Marketingbranche angekommen ist? Koch: Das sollte sie wenigstens an den Stellen, an denen tragende Rollen an Messwerte einer One-to-One-Kommunikation vergeben werden. Daneben gibt es sicher noch genügend Marktteilnehmer, die Dark Social schlicht als die neuen Streuverluste abtun. Und im umgekehrten Fall begegnet man der Suche nach eigenen Ansatzpunkten für die Erfolgsmessung im Social Media. Insgesamt würde sicher eine aktualisierte Definition des Ganzen die Sinne schärfen. Und in Bezug auf Social Media ist die Marketing-Branche in sich noch nicht mal zu 100 Prozent ausgewogen; da muss Dark Social erst den Weg in die Wahrnehmung vieler Verantwortlicher schaffen. Webhosting/ Cloud Services/ Security Guide 2017 Beilage in der INTERNET WORLD Business 24/2016 Erscheinungstermin: 21.11.2016 Anzeigenschluss: 28.10.2016 Buchen Ihren W Sie jetzt erbeau ftritt! Bleiben Sie 1 J ahr lang pr äsent! Anzeigenberatung: Juliane Roschke, Telefon 0 89/7 41 17-283, E-Mail [email protected] ONLINE-MARKETING 28 INTERNET WORLD Business 29.xx. August Monat2016 2016 18/16 x/16 Shopping-Grüße aus New York Mit personalisierten und lokalisierten Videos wirbt die er sich als reine Digital-Marke im Markt positionieren und die eigene Bekanntheit steigern möchte, setzt häufig im ersten Schritt auf Online-Werbung. Befinden sich – wie beim Modehändler About You – zusätzlich noch bildstarke Produkte im Sortiment, sind Bewegtbildkampagnen in Social-Media-Umfeldern ein gutes Asset im Kampagnen-Mix. Werden die Clips obendrein um personalisierte Elemente wie den Wohnort ergänzt, ist das Setup schon fast fertig. Stellt sich noch die Frage nach dem richtigen Kanal zur Aussteuerung der Kam- W Foto: Shutterstock / Delpixel Otto-Tochter About You auf Facebook und Instagram kam für Müller und About You nicht infrage, weil es kanalübergreifend zwischen Facebook und Youtube nicht die Möglichkeit gibt, das Frequency Cap von maximal vier Werbeausspielungen pro Nutzer zu garantieren. Deshalb hat man sich lediglich auf Facebook und seine Tochter Instagram beschränkt. Auf zum Big Apple Doch was war das Ziel und wie ging man vor? Das Hamburger Shopping-Start-up About You wollte seine Markenbekanntheit steigern und kombinierte deshalb eine Social-Video-Kampagne mit einem hochpreisigen Gewinn: einer ShoppingReise nach New York samt Outfit aus dem eigenen Haus. Als Partner wurde der Bewegtbildspezialist Wonderlandmovies gewonnen, der ebenfalls in der Hansestadt seinen Sitz hat. Jung, lokal und persönlich: Auf diesen Komponenten Um die Zielgruppe der 18- bis 30-jährigen Frauen fußt die Bewegtbildkampagne von About You individuell anzusprechen, wurden insgesamt pagne. „Wir haben uns für Facebook und 3.000 ortsspezifische Clips erstellt. Durch Instagram entschieden, weil es die relevan- das feine Geotargeting sollte ein persönlitesten Kanäle für digitale Bewegtbildwer- cher Bezug schon in den ersten Sekunden bung sind“, erklärt Tarek Müller, Mit- hergestellt werden, sodass die Aufmerkbegründer und Geschäftsführer der Otto- samkeit des Users geweckt wird und er Ausgründung About You. Allzu viele Alter- sich das Video ansieht. Ein sogenannter nativen gibt es auf dem Markt jedoch nicht. Youtube als zweites Bewegtbildmonopol ∙ Wonderlandmovies bietet Bewegtbildlösungen für B2Bund B2C-Kunden und kümmert sich um sämtliche Produktionsschritte – von der Ideenentwicklung bis hin zur Postproduktion. ∙ Die Agentur für personalisiertes Videomarketing wurde im Dezember 2010 in Hamburg vom heutigen Geschäftsführer Jan-Till Manzius und seinen Partnern gegründet. Thumb-Stopper kann beispielsweise ein Google-Earth-Zoom auf die entsprechende Ortschaft sein oder ein Kampagnen-Hashtag auf der Gewinnkarte, den die beiden jungen Mädchen in die Kamera halten. Dort steht dann etwa #BuxtehudeToNYC. „Für jedes Kampagnen-Video gibt es eine Masterschablone. Die Software ‚Infinitizer‘ kombiniert den Spot mit einer Datenbank und erstellt anschließend die Facebook-Kampagne“, erläutert Jan-Till Manzius die Funktionsweise. Er ist seit mehr als fünf Jahren Geschäftsführer bei Wonderlandmovies. Automatisierung lohnt sich ∙ About You wurde 2013 in Hamburg unter anderem von Tarek Müller gegründet. Online ging die hundertprozentige Otto-Tochter am 5. Mai 2014. ∙ Heute beschäftigt der Modehändler 230 Mitarbeiter in 13 verschiedenen Ländern. Das Durchschnittsalter ist 29 Jahre. ∙ Im Shop finden die 800.000 Kunden 110.000 Produkte von mehr als 800 Marken. „Facebook und Instagram sind die relevantesten Kanäle für digitale Bewegtbildwerbung“ Tarek Müller Mitbegründer, Gesellschafter und Geschäftsführer beim Modehändler About You www.aboutyou.de Der Vorteil dieser technischen Lösung ist, dass sie den Mitarbeitern viel Arbeit abnimmt. Kommt es zu einer Korrektur, muss nicht jedes Video händisch bearbeitet werden. Es reicht, wenn die Änderung in der Masterschablone ausgeführt wird. Im Fall von About You heißt das, dass nicht 3.000 39-Sekünder, sondern nur ein einziger abgewandelt werden muss. „Bei einer Korrektur genügt ein Knopfdruck und alle Versionen werden angepasst“, fasst Manzius zusammen. Trotz ausgereifter Technik und guter konzeptioneller Arbeit ist der Erfolg einer Social-Media-Kampagne nicht unbedingt garantiert. Ob das fünfstellige Kam- „Bei einer Korrektur genügt ein Knopfdruck und alle Versionen werden angepasst“ Jan-Till Manzius Geschäftsführer bei Wonderlandmovies www.wonderlandmovies.de pagnenbudget sinnvoll investiertes Geld war oder doch in den Weiten der sozialen Netzwerke verpufft ist, macht AboutYou-Chef Müller an zwei Faktoren fest: der View-Through-Rate, kurz VTR (Wie oft wurde ein Video zu Ende geschaut?), und der Post-View-Conversion-Rate (das Verhältnis von Video Views zu Einkäufen im Shop). In beiden Kategorien haben Personalisierung und Lokalisierung zu positiven Ergebnissen geführt. „Die VTR lag über fünf Prozent. Dieser Wert ist deutlich über dem Facebook-Durchschnitt“, ordnet Müller ein. In puncto Post-View-Conversion-Rate präsentiert sich der Manager weniger offen: „Diese liegt deutlich über dem Regelfall.“ Ein wenig konkreter wird er, wenn er sagt, dass die Sales Conversion im Vergleich zu nicht personalisierten Bewegtbildkampagnen von About You vier Mal höher sei. Zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Manzius antwortet Müller nur: „Unser Planungshorizont beträgt einen Monat.“ Ob es also neue Kampagnen mit Wonderlandmovies geben wird, steht derzeit ◼ noch in den Sternen. Christian Erxleben internetworld.de/erx 23./24. November 2016 München Die Konferenz zu Adtech und Martech Highlights aus dem Programm (u.a.): Compliance-Check: Die wichtigsten Punkte zur Umsetzung des neuen EU-Datenschutzrechtes Audio-Marketing der Zukunft: datenbasiert, automatisiert, digital und mobil Prof. Dr. Christoph Bauer, Geschäfsführender Gesellschafter, ePrivacy GmbH Florian Ruckert, Vorsitzender der Geschäftsführung, RMS The future of online advertising: programmatic trends in Europe Marketing Software Revolution – Aktuelle Trends bei Marketing-Plattformen Eleni Marouli, Principal Analyst, IHS Matthias Zacher, Senior Consultant, IDC Central Europe Treffen Sie diese + weitere Referenten, u.a. aus folgenden Unternehmen INTERNET WORLD Business-Leser erhalten Sonderkonditionen auf den Ticketpreis! Ihr Anmeldecode DDMC16IWB auf www.ddm-conference.de Präsentiert von: Veranstalter: TOP-KAMPAGNE 30 INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 Betrug zwecklos Vorgestellt von Cornetto vereinigt Paare beim Anschauen von Serien mit Commitment Rings m Zeitalter megaerfolgreicher Serien wie „Game of Thrones“ und „The Walking Dead“ zählt es zum größten Vertrauensbruch zwischen Paaren, wenn ein Partner die nächste Folge der Lieblingsserie heimlich allein guckt – so die Behauptung von Cornetto. Und damit liegt die Eismarke sicher nicht ganz falsch. Mit der Kampagne #Seriescommitment mit dem Claim „Love should last longer than one season“ will Cornetto nun dem „worst type of cheating“ endlich ein Ende machen. Über smarte Ringe werden Paare an eine gemeinsame Serie gebunden, damit der Haussegen nicht mehr schief hängt. So funktioniert’s: Beide Partner setzen den sogenannten Commitment Ring auf und entscheiden sich per App zusammen für eine Serie bei einem Streaming-Anbieter. Per NFC (Near Field Communication) wird erkannt, ob der andere Ring in der Nähe ist – und nur dann läuft die gewünschte Serienfolge. Die Kampagne spricht vor allem Digital Natives und Mobile-affine Serienfans jeden Alters an, die sich in einer festen Beziehung befinden und einen Hang zum Binge Watching haben. Auch wenn die Themen Bewegtbild in Form von Videoon-Demand sowie Wearables eigentlich Umfelder sind, in denen man die Eismarke nicht vermutet hätte, begeistert die kreative Idee. Cornetto transportiert die Botschaft, dass der Mensch von Natur aus ein soziales Wesen ist, das gerne Geschichten mit anderen teilt: früher am Lagerfeuer, I Anstelle von Eis hagelt es Anschuldigungen Thomas Kabke-Sommer Geschäftsführer von Kontor Digital Media, einer Hamburger Media-Agentur mit digitalem Fokus www.kontordigitalmedia.de Mit den Commitment Rings schwören sich Serienjunkies ewige Treue Nur mit beiden Ringen geht’s los Wenn die Betrügerin entlarvt wird häufig in den sozialen Netzwerken. Beim Website-Check mit Seitwert schafft die Microsite neun von 22 möglichen Punkten im Bereich Social Media. Die MarkenWebsite von Langnese kommt im Vergleich nur auf 4,6 Punkte. Mit der Kampagne holte Unilever übrigens einen bronzenen Löwen bei den diesjährigen Cannes Lions in der Kategorie Mobile. Are you ready to take a #seriescommitment? Dann schnell auf der Website anmelden und benachrichtigt werden, ◼ sobald die Ringe verfügbar sind. Steckbrief ∙ Auftraggeber: Unilever UK Limited ∙ Marke: Cornetto Die Auswahl der Streaming-Dienste dann vor dem linearen TV, heute jederzeit und überall. Die Commitment Rings rauschen global nicht nur durch die Marketing- und Tech-Presse, sondern schafften Der perfekte Partner: ein Cornetto es auch in die Nachrichten von CBS News, USA Today, Daily Mail und vielen mehr. Ihnen zufolge teilten Serienjunkies die Landing Page Seriescommitment.com ∙ Agentur: Inhouse ∙ Kanäle: Online ∙ Start: Mai 2016 Online-Werbung: Neue Etats, neue Kampagnen Auftraggeber Auftrag Dienstleister Auftraggeber Auftrag AutomobilClub Verkehr (ACV) Der Automobil-Club möchte über eine DisplayKampagne in passenden Umfeldern und auf Facebook auf den neuen Fahrradschutzbrief aufmerksam machen. Die Botschaft: Der ACV hilft bei Auto- und Radproblemen. Dunckelfeld, Köln Dienstleister Mercedes Elephant Seven, Um den Totwinkel-Assistenten der neuen E-Klasse von Mercedes zu bewerben, wurde auf Hamburg digitalen City-Light-Postern den Passanten mittels Hologrammen die Technologie erklärt. Airbnb Sommerzeit ist Reisezeit: Das nutzt der Wohnungsvermittler Airbnb, um auf sein Angebot in Deutschland via Youtube und TV (seit 22. August) aufmerksam zu machen. Markenfilm, Wedel Nike „Unlimited Together“ ist der neueste Werbefilm des Sportartikelherstellers. Er rückt die Kraft des Teamspirits in den Vordergrund. Mit Erfolg: 2,2 Millionen Views in zwei Tagen auf Youtube. Wieden + Kennedy, Portland Benetton Im Zuge einer Markenneupositionierung bringt das Modehaus zukünftig das Magalog (Magazin und Katalog) „Clothes for Humans“ heraus. 180 Amsterdam Samsung Electronics Tubeone Networks, Köln Duplo Mit dem abgewandelten Slogan „die smarteste Praline der Welt“ präsentiert sich der Schokoriegel als Eisbrecher im Smartphone-Zeitalter. Dojo, Berlin Im Rahmen der Gamescom kooperiert Samsung mit den Youtubern Izzi und Dner, die Produkte wie die VR-Brille Gear testen und anschließend via Social Media verbreiten. Die Hamburger Agentur übernimmt für die nächsten zwei Jahre die Social-MediaBetreuung der Marken Hochland und Patros. Elbkind, Hamburg Wodka Gorbatschow Unter dem Hashtag #ImpressTess startet die Wodkamarke eine Digital-Kampagne. Nur über Whatsapp, Snapchat, Facebook und Tinder können Nutzer mit dem Testimonial interagieren. Pilot Hamburg Hochland Deutschland Advertorial commercetools Inspiration & hochwertige Inhalte: Internationale MarketingPlattform für Carhartt WIP Mode-Label wechselt für nachhaltige Omnichannel- und Content-Strategie auf flexible Cloud-Lösung von commercetools C arhartt WIP entschied sich im Sommer 2014 dafür, seinen Online-Auftritt zu konsolidieren und neue Verkaufskanäle zu erschließen. Für eine zielgruppen-gerechte Inszenierung der Marke sollte die Trennung zwischen Marken-Website und Webshop aufgehoben werden, um sich den Kunden im Rahmen einer ContentCommerce-Strategie einheitlich zu präsentieren. Zudem ergab die Analyse der bestehenden On-PremiseLösung, dass es zum Erreichen der strategischen Ziele nötig war, diese durch aktuellere Systeme zu ersetzen. Dafür gab es mehrere Gründe: 1. Kosten: Für die Migration zu einer neueren Version der vorhandenen E-Commerce-Lösung wurden hohe Kosten erwartet. Es war absehbar, dass das geplante Wachstum nur durch weitere Lizenzgebühren und Investitionen in zusätzliche Hardware gestützt werden konnte. 2. Flexibilität: Das Unternehmen wünschte sich mehr Flexibilität bei der Umsetzung eigener Funktionalitäten. Dies betraf insbesondere die Art und Weise, wie Inhalte und ECommerce-Elemente so miteinander verschmelzen, dass ein einheitliches Einkaufserlebnis geschaffen, die Markenpräsentation optimiert und der Online-Verkauf effizient gestaltet wird. 3. Omnichannel: Das Mode-Label traf die strategische Entscheidung, längerfristig einer Omnichannel-Strategie zu folgen. Mit dem Wechsel der technischen Plattform sollten dazu die Weichen gestellt werden. Mittelfristig geplant ist etwa eine POS-Integration für die weltweiten Carhartt WIP Stores oder der Aufbau neuer mobiler Kanäle. 4. Skalierbarkeit: Man wollte mit Cloud-Technologie auf eine zukunftssichere Lösung setzen und auch bei steigenden Umsätzen und Besucherzahlen ausreichend skalieren können. 5. Internationalisierung: Carhartt WIP vertreibt seine Produkte weltweit und erschließt immer neue Märkte derzeit werden die Kollektionen in 26 Ländern, in 5 Sprachen sowie in 8 Währungen angeboten. über das CMS gepflegt. Im Hintergrund verwaltet die commercetools Plattform zentral sämtliche E-Commerce-Prozesse und stellt dem CMS alle benötigten Daten über einen bidirektionalen Konnektor zur Verfügung. Content Commerce für eine optimierte Markenpräsentation Das Implementierungsprojekt, bei dem die commercetools Partner-Agentur kultwerk aus Freiburg stark involviert war, wurde mit allen Beteiligten in mehreren Phasen durchgeführt. Zuerst wurden Frontend-Implementierung und Design konzipiert. Das Team definierte die erforderlichen Schnittstellen und das Datenmodell für die Produkte. Anschließend wurde der Relaunch umgesetzt. Neben rein technischen Themen gab es auch organisatorische Änderungen wie die Prozesse für Content-Erstellung und -Anreicherung, um den Kunden geräteübergreifend ein hochwertiges Einkaufserlebnis präsentieren zu können. Am Ende des Projekts stand eine umfangreiche Testphase sowie der Launch im Juni 2016. Um diese Anforderungen des Kunden bestmöglich abbilden zu können, entschied man sich im Kern für die beiden Module „E-Commerce” und „Produkt-Informations-Management” der commercetools™ Cloud-Plattform sowie Hippo™ als Content Management System. Für die commercetools Plattform sprach der innovative, API-basierte Ansatz, der ein hohes Maß an Flexibilität hinsichtlich Integration von Drittsystemen bedeutet: Somit konnten im Projekt Systeme wie Payone™ für das Payment, Microsoft Dynamics AX™ (Navision) als ERP-System, sowie Amplience™ als Digital Asset Management und epoq™ als Recommendation Engine einfach angebunden werden. Außerdem war für Carhartt WIP entscheidend, dass commercetools im Gegensatz zum bestehenden monolithischen SAP hybris™ System als cloudbasierte Lösung stets aktuell gehalten wird und ohne Mehrkosten automatisch skaliert. Das Unternehmen entschloss sich für eine Content-First-Strategie: Alle Seiten, von Lookbooks bis zu Produktdetailseiten, werden von Carhartt WIP zentral Carhartt WIP präsentiert sich nun mit einer modernen, mobilfähigen Website, die die Marke optimal inszeniert und zum Onlineshoppen einlädt. Der Onlineshop besticht neben seiner eindeutigen Benutzerführung vor allem durch ein komfortables Produktvarianten-Handling sowie einen klaren Checkout. Features wie multiselektive Filter und infinite scrolling garantieren dem Besucher ein intuitives und schnelles ShoppingVergnügen. Im Bereich „Journal“ können in Blogbeiträgen erwähnte und in hochwertigen Bildstrecken gezeigte Arti- kel und Looks per Quick Shop direkt online bestellt werden. Bereits nach einigen Monaten zeigte sich, dass die Lizenz- und Betriebskosten der neuen Plattform erheblich geringer sind als sie bei der Weiterführung der vorherigen On-Premise Lösung gewesen wären. Auch die Content First-Strategie wirkt: Nach dem Verschmelzen von Marketing-Website und Webshop ist die Verweildauer auf den einzelnen Seiten stark angestiegen. In Zukunft möchte das Unternehmen die Verknüpfung ihrer Verkaufskanäle weiter vorantreiben, etwa mit Funktionen wie Click & Collect oder dem Anzeigen von Bestandsdaten der einzelnen Stores auf der Website. https://www.carhartt-wip.com Shop-Porträt Unternehmensstruktur Carhartt WIP ist ein Mode-Label für Urban Streetwear mit Sitz in Weil am Rhein (Süddeutschland). Das Unternehmen ist Lizenznehmer von Carhartt Inc., der in den USA bekannten Marke für Arbeitsbekleidung. Anzahl der Mitarbeiter Das Unternehmen beschäftigt derzeit ca. 1400 Mitarbeiter und verkauft weltweit in mehr als 40 eigenen Stores sowie über 2.500 Handelspartner. Umsatz Rund 100 Millionen EUR pro Jahr mit eigenen Kollektionen WWW https://www.carhartt-wip.com Technologisch umgesetzt mit www.commercetools.com TECHNIK INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 Foto: Shuttertock / Jaaak 32 Welche App liegt vorn? Apps gewinnen immer mehr an Bedeutung. Damit sie im Store besser gefunden werden, Glossar App Store Optimization Als eine äquivalente Maßnahme zu SEO trägt App Store Optimization dazu bei, dass eine App in den App Stores gefunden wird. Optimiert werden App-Name und -Logo, Beschreibungstext, Screenshots, Videos, Bewertungen sowie Download-Zahlen. Keyword Optimization Unter Keyword Optimization sind die Maßnahmen zusammengefasst, die helfen, die App im Store zu finden: etwa die Optimierung von Titel, Beschreibung und Tags. Asset Optimization Die Asset Optimization hat das Ziel, die App im Shop ansprechend zu inszenieren. Optimiert werden App-Icon, Screenshots sowie Vorschau-Videos. lohnt es sich, über App Store Optimization nachzudenken ie Zahlen sprechen für sich. Vier Mil- Rankings sind für den Erfolg einer App lionen Apps lassen sich heute weltweit enorm wichtig, denn die Mehrheit der in den App Stores bei Apple und Google Nutzer entdeckt Apps beim Stöbern in den finden, inklusive anderer Anbieter wie Stores“, meint Ben Jeger, Managing DirecBlack Berry sind es sogar 5,5 Millionen. tor DACH bei Appsflyer. Aus diesem Und Apps werden eifrig genutzt. Laut Grund wird App Store Optimization (ASO) imComscore haben knapp 70 Promer wichtiger. Der Prozess zent der deutschen Verbraubeinhaltet eine ganze cher im April 2016 mindesReihe von Stellschrauben tens eine App verwendet. und schließt Keyword Weltweit gibt es nach der deutschen Smart- Optimization und Asset Angaben von Flurry Anaphone-Besitzer Optimization ein (siehe lytics sogar eine Viertelnutzen Apps Glossar). Optimiert werden milliarde Menschen, die neben App-Name und -Icon täglich mehr als 60 Mal eine sowie den BeschreibungsApp auf ihrem mobilen Gerät aufrufen. Dagegen hat Forrester Quelle: Comscore texten auch Video-Previews und Research herausgefunden, dass der Groß- Screenshots, die Lust machen sollen, im teil der Anwender nur fünf Apps regelmä- Store eine App herunterzuladen (siehe ßig nutzt. Entsprechend steigt die Zahl der Checkliste). Daneben ist die Optimierung sogenannten „Zombie-Apps“ an. Das sind der richtigen Suchbegriffe essenziell. Das Apps, die im Store verfügbar sind, aber umfasst nicht nur die Suche nach Keyvon niemandem heruntergeladen werden. words, die für die App relevant sind. Im Die Berliner Adjust GmbH schätzt, dass nächsten Schritt sollte analysiert werden, wie viele Mitbewerber es bei einer Suchdieser Anteil bei über 90 Prozent liegt. „Die Auffindbarkeit über Stichwort- anfrage gibt. „Auf diese Weise lässt sich suche und eine gute Platzierung in den feststellen, ob es sinnvoll ist, die Metadaten D der App auf diese Begriffe zu optimieren. Oder ob die Konkurrenz noch zu groß ist und man stattdessen besser auf Nischenbegriffe setzen sollte“, sagt Thomas 86,9 % „App Store Optimization sollte ein wichtiger Bestandteil des Branding-Konzepts sein“ Thomas Kriebernegg CEO und Co-Founder App Radar by Appers GmbH www.appers.co 29. August 2016 18/16 Kriebernegg, CEO und Co-Founder von App Radar by Appers GmbH. Wichtig: Die Keyword-Optimierung ist ein fortlaufender Prozess, da sich zum Beispiel durch saisonale Events wie Fußball-WM oder Olympische Spiele das Suchverhalten ändert. Daneben haben Kennzahlen wie die Zahl der Downloads, Deinstallationsraten und Bewertungen einen Einfluss auf die Auffindbarkeit im Store. Christian Henschel, CEO und Co-Founder von Adjust, erklärt: „App-Entwickler haben oftmals nur einen Versuch, User von ihrer App zu überzeugen. Entspricht dann die App nicht den Erwartungen, wird sie entweder gelöscht oder bleibt ungenutzt auf dem Telefon. Wichtig ist also, dass Bilder, Beschreibung und Keywords kongruent zum Inhalt der App sind.“ A/B-Tests sollen Aufschluss über Keywords bringen Unterschiede bei ASO machen die beiden großen Player Google und Apple kaum. Während im Apple-App-Store Keywords definiert werden können, gibt es bei Google Play ein Textfeld für eine Kurzbeschreibung der App. Außerdem sind bei Google Uninstall-Raten und Bewertungen ähnlich stark gewichtet wie DownloadZahlen, die bei Apple die entscheidende Rolle spielen. Beide Plattformen haben INTERNET WORLD Business Checkliste Rund vier Millionen Apps gibt es in den App Stores von Google und Apple. Damit sie gefunden werden, bedarf es auch einer guten Marketingstrategie Pläne, bezahlte Suchergebnisse in die App Stores einzuführen. Um den Erfolg der Optimierungsmaßnahmen zu messen, bieten etwa App Radar by Appers, Adjust oder Appflyer spezielle Tools an. App Radar beispielsweise nutzt A/B-Testing zum Finden der richtigen Keywords. Ganz trivial ist das nicht. Denn es ist ein offenes Geheimnis, dass sowohl Apple als auch Google ihre Suchbegriff-Kritierien nicht preisgeben. „Mit dem A/B-Testing versuchen wir, diese Blackbox ein wenig zu öffnen“, sagt Thomas Kriebernegg. Auch Appsflyer nutzt A/B-Tests, in deren Rahmen verschiedene Texte und Logos auf den Prüfstand kommen. AOS funktioniert nicht nur für neu entwickelte Apps, auch bestehenden kann es nützen. Einen Vorteil haben vor allem solche, die bereits in der Vergangenheit eine ansehnliche Anzahl an Downloads vorweisen können. Denn diese Kennzahl ist kein unerheblicher Faktor beim Ranking. Ben Jeger sieht gute Chancen für Android Apps. Er empfiehlt, ein App-Update anzustreben, um in der Kategorie „New & Updated“ im Google Play Store aufzutauchen. Generell gilt: Nur mit einem Mix aus einem guten Produkt, einer App mit einem tatsächlichen Mehrwert für den Nutzer und einer guten Marketingstrategie schaf◼ fen es Apps bis ganz nach vorn. 1. App-Titel Bestandteile sollten der BrandName sowie ein Keyword mit hohem Suchvolumen sein. 2. Beschreibungstext Hier müssen Features und Funktionen der App erklärt werden. 3. Keywords Keywords beeinflussen, wie bei SEO, das Suchergebnis maßgeblich. 4. Screenshots Es muss nicht ein Screenshot der App selbst sein, sinnvoll sind auch andere verkaufsfördernde Motive. 5. App-Icon Ihm gilt die größte Aufmerksamkeit: Das App-Icon ist das erste, was dem Nutzer ins Auge springt. Susann Naumann SIX au dmexc f der o in Kö 14.-15 ln . Sep Stand Europaweite Abwicklung von Kartenzahlungen mit SIX Ob im E-/M-Commerce oder am Point of Sale: SIX Payment Services bietet maßgeschneiderte Omni-Channel-Lösungen rund um den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Dabei ist eine sichere Zahlungsabwicklung von Debit- und Kreditkarten über alle Kanäle, in allen Ländern ebenso Voraussetzung wie auch die internationale Kartenakzeptanz. Konzentrieren Sie sich auf Ihr Kerngeschäft – wir kümmern uns um Ihr Payment! Sprechen Sie uns gerne an. www.paymentforyou.com 33 tembe r 2016 , B 021, Halle 6 TECHNIK INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 Foto: Fotolia / Wavebreak Media Micro 34 Freude am Bezahlen Bequeme Zahlungslösungen und innovative Zusatzservices werden von den Kunden als angenehm empfunden. Das stärkt die Kundenbindung und das Image nde April war es so weit: Payback hatte seine Punkte-Sammelkarte digitalisiert – und dabei ganz nebenbei auch gleich eine mobile Bezahlfunktion an den Start gebracht. Über die neue App können Nutzer des Bonuspunktesystems seither via Smartphone Coupons einlösen, Punkte sammeln und eben auch bezahlen. Im Juni startete zunächst bei der Drogeriemarktkette DM die Pilotphase, im Juli folgten die Märkte der Supermarktkette Real. Im Herbst sollen weitere Partner wie Galeria Kaufhof, Rewe, Aral und Alnatura für Payback Pay gerüstet sein. Damit hat die Tochter des Kreditkartenanbieters American Express erstmals einen Schritt in die Welt des Mobile Payment gemacht. Doch was ist der Unterschied zu anderen Mobile-Payment-Lösungen, die oft eher ein unbedeutendes Nischendasein führen oder gleich wieder vom Markt verschwinden, ohne groß Spuren zu hinterlassen? Es ist der von der Kundenseite aus gedachte Ansatz: „Durch unser Leistungsbündel aus Coupons, Loyality und Payment sind wir relevanter als die großen Payment-Anbieter, die ausschließlich eine Bezahlfunktion bieten“, erklärt Payback-Geschäftsführer Dominik Dommick. Denn damit schafft Payback den viel beschworenen Mehrwert, der das Bezahlen via Smartphone attraktiv machen soll und der vielen anderen bislang fehlt. E „Die Zukunft ist mobil und der Handel muss diese Services bieten“ Carolin Thomass Projektleiterin Mobile Payment bei Payback www.payback.de Außerdem verfügt Payback über zwei weitere wesentliche Erfolgsfaktoren: Reichweite bei den Verbrauchern und große Verbreitung bei den Händlern. 28 Millionen Menschen in Deutschland sind bei Payback registriert, 3,5 Millionen Mal am Tag zücken sie an deutschen Ladenkassen ihre Payback-Karte zum Punktesammeln. Knapp neun Millionen Nutzer hatten die Vorgänger-App heruntergeladen, 90 Prozent von ihnen sind bereits auf die neue App umgestiegen. Deswegen ist Payback sehr viel näher am Kunden als viele – wenn nicht sogar alle anderen – derzeit in Deutschland vertretenen Systeme. Auf Händlerseite kann Payback gut 30 namhafte Partner im Einzelhandel vorweisen, darunter neben Rewe, Real und Galeria Kaufhof die Gartencenter-Kette Dehner, die Apotheken-Kette Linda und ApolloOptik. Dazu kommen rund 600 OnlineShops wie Sheego.de, Fahrrad.de und Dressfor-less.de. Beides verschafft Payback einen enormen Startvorteil: „Wenn sich diese Coupons, Punkte sammeln und bezahlen: Die neue App macht es möglich 29. August 2016 18/16 mobile Bezahlfunktion in Deutschland nicht durchsetzt, dann wird sich so schnell gar nichts in dieser Richtung durchsetzen. Dann will der Kunde so etwas zurzeit auch nicht“, lautet die Einschätzung von Horst Rüter, Leiter des Forschungsbereichs Zahlungssysteme beim EHI Retail Institute in Köln, in den Medien. Auch Payback Pay gelingt der Durchbruch nicht sofort Doch bei aller Euphorie: Über Nacht kommt der Durchbruch beim Mobile Payment auch mit Payback Pay nicht. Ähnlich wie bei Yapital, dem Ende 2015 wegen mangelnder Akzeptanz eingestellten mobilen Zahlungssystem der Otto-Gruppe, müssen die Kassenkräfte für den Umgang mit der App geschult werden. Auch die Kunden müssen sich erst herantasten, mit dem Prozedere vertraut werden. Noch sind auch bei Payback Pay etliche Schritte nötig: Um zu bezahlen, muss der Kunde die App öffnen, Payback Pay auswählen und seine vierstellige PIN eingeben. Anschließend erscheint ein QR-Code, der an der Kasse gescannt wird. Damit ist die Zahlung abgeschlossen. Dahinter liegt ein Lastschriftverfahren, das der Zahlungsdienstleister UMT AG entwickelt hat. Außerdem ist der Netzbetreiber Intercard mit im Boot, der für den stationären Handel Zahlungslösungen anbietet. Für die Abwicklung der Lastschriften und die Steuerung des Risikomanagements ist die Payback-Tochter Paymorrow zuständig. Bei Payback zeigt man sich drei Monate nach dem Start aber zuversichtlich. „Payback Pay liegt über unseren Erwartungen und wir sind sehr zufrieden. Die Zukunft ist mobil und der Handel muss diese Services bieten“, betont Carolin Thomass, Projektleiterin Mobile Payment bei Payback. Der nächste Schritt steht schon an: Für die Zukunft sei auch eine Online-Bezahl- INTERNET WORLD Business funktion geplant, ließ das Unternehmen verlauten, ohne allerdings konkrete Zeitpläne zu nennen. Damit wäre Payback Pay Multichannel-fähig – ein nächster, wichtiger Erfolgsfaktor. Wie sich Kundenbindung und Payment verbinden lassen, zeigt auch die Premiumkaufhauskette Breuninger. Im November 2015 hat das Stuttgarter Unternehmen seine Breuninger App mit einer Bezahlfunktion ausgestattet. Ziel war, das bestehende Serviceangebot zu erweitern und den Kunden ein nahtloses MultichannelEinkaufserlebnis zu bieten. Gleichzeitig wollte das Unternehmen innovative Wege gehen, um den Kunden eine komfortable, schnelle und sichere Zahlungsweise anzubieten und der wachsenden Bedeutung mobiler Endgeräte beim Shopping Rechnung zu tragen. Um in einem der elf Breuninger-Häuser mit dem Smartphone bezahlen zu können, muss der Kunde allerdings im Besitz einer Breuninger Card sein. Über diese kann er seine Einkäufe bündeln und die Rechnung einmal im Monat per Bankeinzug, Überweisung oder an der Kasse bar oder mit Karte bezahlen. Auch Teilzahlungen sind möglich. Ist die Karte in der App für mobile Zahlungen aktiviert, kann der Kunde an der Ladenkasse damit bezahlen. Basis ist auch hier ein QR-Code. Da für die Aktivierung der Karte und die Authentifizierung eine Internet-Verbindung nötig ist, bietet Breuninger in allen Stores ein kostenloses WLAN an. Die Lösung ist eine Eigenentwicklung. Sie funktioniert auch im Breuninger Online-Shop. Über die App haben die BreuningerCard-Inhaber natürlich auch Zugriff auf die durch mit der Kundenkarte gebotenen Vorteile: exklusive Rabattaktionen, ein Geburtstagsgutschein, ein Treuebonus, kostenloser Versand im Online-Shop, Nachlässe bei besonderen Events und Gastronomiepartnern wie etwa vergünstigte Vier-Gänge-Menüs. 35 Das Gefühl, etwas Besonderes zu sein: Breuninger hat seine Kundenbindungselemente in die App übertragen und mit einer Payment-Funktion ergänzt Damit hat auch Breuninger ein Paket geschnürt, das Kundenbindungselemente mit Payment verknüpft. Genaue Zahlen will man zwar nicht nennen, aber immerhin so viel: Die Resonanz auf die App sei generell sehr positiv, die Zahl der App-Nutzer inzwischen sechsstellig. Und auch die Zahl der Mobile-Payment-Nutzer steige seit der Einführung kontinuierlich an. 28 Mio. Menschen sind bei Payback registriert „Get Happy“-App von CocaCola mit Bezahlfunktion Solche Erfolge finden Nachahmer: So will etwa Coca-Cola demnächst mit Pilotkunden Mobile Payment testen. Auch bei dem Getränkehersteller ist die Bezahlfunktion in ein Bonussystem integriert, nämlich in die Bonus-App „Get Happy“. An rund 10.000 Standorten können Kunden darüber virtuelle Stempel auf Bonuskarten sammeln. Denkbar ist, dass sie über die App künftig auch Tische reservieren oder Essen bestellen können. Mehrwert, der ◼ mehr Freude am Bezahlen weckt. 3,5 Mio. Mal am Tag zücken sie die Payback-Karte an deutschen Kassen Quelle: Payback Christiane Fröhlich internetworld.de/cf DAS EXKLUSIVE MARKETINGSEMINAR FÜR DIGITALE TRENDS IHRE SEMINAR-REFERENTEN: 13. SEP. IN KÖLN 1 TAG VOR DER RON WARNCKE FRANK SÜLTMANN & CLARA DIEHL STEFAN HAAS THIEMO MALLWITZ 50€ SPAREN! JETZT ANMELDEN: WWW.DAN-DIGITAL-ACADEMY.DE RICHARD TEJADA SHANKHO MUKHERJEE SVEN WEGHOLZ KEI SHIMADA RABATTCODE: TRENDS@DAN TECHNIK 36 INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 Watson als Shop-Assistent Bessere, auf den Kunden individuell zugeschnittene Einkaufserlebnisse: Darauf zielt Personalisierung im Handel. IBM setzt dafür auf künstliche Intelligenz e mehr Shop-Betreiber oder Marketing-Verantwortliche über einen Kunden wissen, desto passendere Kaufvorschläge können sie ihm machen. Und wenn noch weitere Informationen zur Verfügung stehen, wie die Durchschnittstemperaturen an einem bestimmten Ort, das aktuelle Wetter oder wichtige anstehende Ereignisse, kann die Kundenansprache auch darauf Bezug nehmen. Voraussetzung ist, dass der Online-Shop im Hintergrund über eine Analysefähigkeit und eine Datenbank verfügt, die die entsprechenden Informationen enthält. IBM setzt für die Personalisierung von Einkauf und Marketing die Technologieplattform „Watson“ ein. Watson ist in diesem Fall nicht der Side-Kick von Superdetektiv Sherlock Holmes, sondern ein lernendes IT-System. Es kann durch die Interaktion mit Menschen und durch gezielte Trainings sein Wissen vertiefen. J Pilotbeispiele für Watson Pilotbeispiele für den Einsatz von Watson im Handel gibt es derzeit vor allem im englischsprachigen Raum. Die US-Kaufhauskette Macy’s hat das Tool „Macy’s on Call“ auf Basis von Watson entwickeln lassen. Mit der mobilen Anwendung können sich Kunden im Geschäft zu den gewünschten Produkten lotsen lassen und abfragen, welche Kundenservices in der Filiale angeboten werden. Die Abfrage erfolgt in natürlicher Sprache, zum Beispiel „Wo sind die Damenschuhe?“. Noch ist die Anwendung nur ein Test, für den zehn Filialen ausgewählt wurden. Rund um Miami, Florida, steht das Tool in diesen Geschäften auch auf Spanisch zur Verfügung. Macy’s probiert nicht nur sprachliche Fähigkeiten aus, sondern prüft auch, wie das lernende System künftig für andere Zwecke eingesetzt werden kann. Auch in Online-Shops kann Watson Fragen beantworten, damit die Kunden schneller zum gesuchten Produkt kommen. Für diesen Zweck setzt der Outdoor-Anbieter The North Face die Watson-Technologie ein. Online-Kunden können den „Expert Personal Shopper“ zurate ziehen, um eine Jacke auszusuchen. Im Beratungsdialog stellt Watson Fragen, der Nutzer antwortet. Wer mit dem Recommendation-Tool auf Thenorthface.com/XPS interagiert, merkt schnell, dass Watson noch recht starre Antworten benötigt. Aber das Zeitalter der künstlichen Intelligenz steht ja noch ganz am Anfang. Das Antwortverhalten von solchen lernenden Systemen wird wahrscheinlich bald so gut sein, dass die Nutzer nicht mehr merken, dass eine Maschine die Antworten liefert. Im besten Fall wird die Beratung im Online-Shop dadurch individueller und nutzerfreundlicher. Deutschen Kunden stellt IBM die Technologie unter anderem auf der Dmexco in Köln vor. INTERNET WORLD Business hat mit Marilies Rumpold-Preining, Commerce Executive DACH bei IBM, über den Einsatz der WatsonTechnologie im Online-Handel und über „Cognitive Commerce“ gesprochen. ronalen Netzwerken, traditionellem Machine Learning, Textanalyse-Tools und Spracherkennung sowie gegenwärtig rund 50 unterschiedlichen APIs. Das sind Schnittstellen, über die Watson mit Spezialwissen, etwa zu Healthcare, Finanzthemen oder technischem Wissen, versorgt und trainiert wird. Cognitive heißt auf Deutsch „erkennend“. Was weiß oder erkennt Watson? Rumpold-Preining: Watson hat die gesamten Daten, die im Internet öffentlich zugänglich sind, zur Verfügung und kann auf natürlichsprachliche Fragen reagieren. Auf spezifische Fragen kann Watson jedoch nur antworten, wenn er vorher mit entsprechenden Daten aus dem Shop oder aus dem Unternehmen „gefüttert“ wurde. Marilies Rumpold-Preining Wie lässt sich das im Handel nutzen? ist seit rund sechs Jahren im Commerce-Bereich von IBM tätig Rumpold-Preining: Watson ist ein spracherkennendes und arbeitete in den vergangenen Jahren in Dubai. Seit dem System, das Informationen Frühsommer 2016 verantwortet sie den Commerce-Bereich bei aus Social-Media-PlattforIBM in Deutschland, Österreich und der Schweiz. men und weitere kundenspezifische Daten wie etwa Käufe und Rückgaben, VorWissen von Watson an. Cognitive Com- lieben für bestimmte Marken und Stile, merce stellt somit die Anwendung der das Online-Einkaufsverhalten und öffentIBM vermarktet die eigene Shop-Software Watson-Technologie im Commerce-Be- liche Kommentare eines Kunden sowie seine sonstigen Präferenzen erfassen und mit dem Schlagwort „Cognitive Commerce“. reich dar. auswerten kann. So könnte Watson zum Worauf bezieht sich der Begriff? Marilies Rumpold-Preining: Eine allgeBeispiel den Rat geben, dem markentreuen Was ist Watson genau? meine Entwicklung im Online-Marke- Rumpold-Preining: Watson ist eine und sparsamen Kunden Herrn Meier in ting und im E-Commerce ist, Daten zu Sammlung von Schnittstellen, sogenann- einer persönlichen E-Mail auf die neue sammeln, zusammenzutragen und stär- ten Interfaces, die dann in der Commerce- Kollektion oder das aktuelle Sonderangeker zu nutzen. Wir reichern unsere Com- Lösung genutzt werden. Die Technologie- bot seiner Lieblingshemdenmarke aufmerce- und Marketing-Tools um das Plattform arbeitet unter anderem mit neu- merksam zu machen. Watson hilft den Shop-Besuchern von The North Face, eine Jacke auszuwählen Der Beratungsdialog erfolgt mithilfe natürlicher Spracheingabe 29. August 2016 18/16 Was kann Watson noch? Rumpold-Preining: Ich verdeutliche das am besten an zwei Beispielen, nämlich Dynamic Pricing und Dynamic Rule Advisor. Bei Dynamic Pricing können Shops auf die Preisentwicklung reagieren und ihre Preise dynamisch anpassen. Dazu werden die internen Preisdaten und Produktverfügbarkeiten mit den Preisen der Mitbewerber aus verschiedenen Kanälen abge- INTERNET WORLD Business glichen. Watson kann Preise aus den unterschiedlichsten Quellen zusammenziehen und analysieren, soweit sie öffentlich verfügbar sind. Mithilfe dieser Kombination können Shops ihre eigenen Preise dynamisch gestalten. Der Dynamic Rule Advisor wird im Inbound Marketing eingesetzt, um die nächste beste Aktion für die Interaktion mit einem Kunden zu ermitteln. Zum Bei- spiel in folgendem Szenario: Ein Kunde ruft an und will ein Produkt zurückgeben. Der Dynamic Rule Advisor schlägt nun personalisierte Schritte für den Umgang mit diesem Kunden vor wie das Senden einer Gutschrift oder den Austausch des Produkts. Marketing-Verantwortliche entwickeln schon solche Regeln, mit Watson stehen sie automatisiert zur Verfügung. Im Oktober 2015 hat IBM die digitalen Plattformen von The Weather Company gekauft. Warum ist IBM an Wetterdaten interessiert? Rumpold-Preining: Wetterdaten werden von vielen Branchen und vielen Menschen abgerufen. IBM kombiniert die CloudPlattform von The Weather Company mit der Watson-Internet-of-Things-CloudPlattform. Wir können regionale Infos wie Wetterdaten mit Shop-Infos verknüpfen. Generell sehen wir die Vernetzung von Informationen, die den Kaufprozess im Shop in Echtzeit ergänzen, als Trend. Können Unternehmen die Watson-Technologie verwenden, auch wenn der OnlineShop nicht auf IBM Websphere Commerce läuft? Rumpold-Preining: Ja. Bei der strategischen Beratung wird für jeden Shop individuell herausgearbeitet, wie Watson-APIs ◼ eingesetzt werden können. Macy’s On Call basiert auf der Watson-Technologie von IBM ICH WILL MEHR UMSATZ. UND ZWAR SOFORT. Das führende Direktüberweisungsverfahren in Deutschland und Österreich. > 35.000 Online-Shops günstige Transaktionsgebühren > 100 Shopsysteme Besuchen Sie uns! Halle 7.1 / Stand D-040 Interview: Ingrid Schutzmann 37 Was ist Watson? Watson von IBM ist ein kognitives ITSystem, das in der Lage ist, Daten aus den unterschiedlichsten Quellen und Formaten mit enormer Geschwindigkeit zu verarbeiten. Solche lernenden Systeme arbeiten mit Wahrscheinlichkeitshypothesen. Sie wägen ab und schlagen unterschiedliche Optionen vor. Basis dieser Fähigkeiten ist eine neue Generation von Algorithmen und Mensch-Maschine-Schnittstellen, die es dem System erlauben, strukturierte und unstrukturierte Daten gleichermaßen zu verarbeiten, Muster zu erkennen, Korrelationen und verdeckte Zusammenhänge herzustellen und damit auch ein eigenes Verständnis für Themen oder Sachverhalte zu entwickeln. Menschen können mit Watson in natürlicher Sprache interagieren. TECHNIK 38 INTERNET WORLD 38 Business 29. August 2016 18/16 Für ein schöneres Erlebnis Mickael Froger CEO von Lengow, Hersteller einer E-CommerceAutomation-Plattform www.lengow.com/de 5 Tipps, um Mobile Shopper in den Laden zu locken Google ermöglicht lokalen Geschäften, Inventarinformationen wie den aktuellen Lagerbestand direkt in Produktanzeigen zu platzieren. Fünf Tipps, wie die sogenannten Local Inventory Ads den stationären Handel erfolgreich unterstützen können: 1. Verknüpfen Sie Ihre Online- und Offline-Geschäfte Schaffen Sie eine Datenbasis, die Ihr Produktangebot beschreibt und die Verfügbarkeit sowohl online als auch offline umfasst. Dann können Sie Produktanzeigen über Google schalten, die sowohl Ihrem Shop als auch Ihrem stationären Geschäft zugutekommen. 2. Registrieren Sie Ihre Filialen bei „Google My Business“ Mit der Registrierung bei „Google My Business“ wird Ihr stationärer Laden Passanten auf den Karten von Google angezeigt. Gleichzeitig kann die Anzeige mit Ihren Produkten verknüpft werden, sodass die Käufer sehen können, wo sie das gewünschte Produkt in der Nähe erwerben können. 3. Zeigen Sie Ihren Kunden, welche Produkte im Laden verfügbar sind Da Google eine einzige Identifikationsnummer für die einzelnen Produkte vergibt, können Sie hinterlegen, welche Ihrer Produkte in welchem Geschäft und in Ihrem Shop erhältlich sind. 4. Schalten Sie MultichannelAnzeigen Sie steigern mit Multichannel-Anzeigen die Sichtbarkeit Ihrer Produkte, besonders bei der mobilen Suche. Das wird immer wichtiger, denn 18 Prozent aller ortsbezogenen Suchen führen zu einem Kauf. 5. Halten Sie Ihre Produktinformationen aktuell Produktmeldungen an Google sollten mindestens alle 30 Tage erfolgen. Details zu Ihren Produkten sollten Sie wöchentlich aktualisieren. Mindestens einmal pro Tag müssen Inventarmeldungen an Google gehen. Customer Experience Management wird wichtiger für den Unternehmenserfolg, glauben Marketing-Verantwortliche. Beim Einsatz komplexer Tools gibt es aber Nachholbedarf ei den Marketing-Verantwortlichen herrscht Einigkeit: Die Bedeutung von Customer Experience Management wächst stetig. 30 Prozent räumen ihm bereits sehr hohe Priorität ein, weitere 48 Prozent eine hohe Priorität. Das hat eine Befragung des ECC Köln unter 117 Marketing-Verantwortlichen in deutschen Unternehmen ergeben. Der Begriff Customer Experience Management steht für alle Prozesse und Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um Interaktionen mit dem Kunden zu gestalten und zu überwachen. Ziel ist, für den Kunden ein erfreuliches, nachhaltiges Kauferlebnis zu schaffen. B Einsatz von Marketing-Tools Product Information Management 43 % 64 % Lead Management (Marketing Automation) 34 % 54 % Marketing-Content-Plattform 34 % 54 % Digital Asset Management 33 % 45 % Omnichannel Campaign Management Aktuelle Nutzung 31 % 51 % Künftige Notwendigkeit Status quo und geplanter Einsatz in ein bis zwei Jahren Komplexe Tools noch selten Von Customer Experience Management erwarten die Marketer mehrheitlich eine größere Kundenzufriedenheit (61 Prozent) und eine bessere Wettbewerbsfähigkeit (54 Prozent). Kostengründe (43 Prozent) und Bedenken hinsichtlich der Privatsphäre der Kunden (39 Prozent) werden als Hindernisse bezeichnet. Bislang setzen die meisten MarketingVerantwortlichen auf den bewährten Werbemix: 82 Prozent betreiben E-Mail-Marketing, 59 Prozent bauen auf SocialMedia-Tools, jeweils 58 Prozent setzen auf einen Webshop sowie auf Content-Management-Tools. Komplexere Instrumente werden bislang noch weit weniger einge- INTERNET WORLD Business 18/16 n = 117 Marketing-Verantwortliche Quelle: ECC Köln „Customer Experience Management: Hype oder tatsächlich ein Mehrwert?“, Stand August 2016 setzt: So verwenden nur 30 Prozent ein Campaign-Management-Tool und nur 43 Prozent eine Produkt-InformationManagement-Lösung (siehe Grafik). In den kommenden ein bis zwei Jahren setzen viele Marketer auf Automatisierung: Tools zum Lead- oder KampagnenManagement, begleitet von Lösungen zur Verwaltung der Produktinformationen und der digitalen Inhalte wie Bilder und Videos werden zunehmend Einzug in die Unternehmen halten. Rund die Hälfte wird dann solche Systeme einsetzen. Auffällig ist derzeit, dass zwar in vielen Unternehmen bereits relativ viele Daten zu Kundenprofilen oder von Marketing-Analysen vorliegen, diese aber häufig nicht detailliert ausgewertet und auch nicht zur gezielten Kundenansprache genutzt werden. Vor allem in der sinnvollen Verknüpfung und Weiterverabeitung der Daten steckt deswegen noch viel Potenzial. Nötig ist dafür jedoch eine durchdachte Strategie für ein integriertes Customer Experience Management, betonen die Studienautoren. ◼ Christiane Fröhlich Neugeschäft Etats, Launches, Optimierung und Tools für den Web-Auftritt Auftraggeber Auftrag Dienstleister Conrad Electronics Einsatz der Middleware „Emmida“ zur Abwicklung des Click & Collect-Services in den Filialen und zur Verknüpfung der ERP-Systems SAP mit diversen Verkaufskanälen wie etwa dem Marktplatz Ebay Speed4Trade Flughafen Berlin Brandenburg Entwicklung einer Mobile-Payment-Lösung auf Basis eines Moduls von Braintree zur Buchung von Tickets für die Besucherterrasse Pixelpark Handelskontor Beck Aufbau und Betrieb des Webshops sowie Abwicklung des Fulfillments für die Kinderwagenmarke Silver Cross Rhiem Gruppe Künstlersozialkasse Relaunch der Website auf Basis des Content-Management-Systems Typo3 im Responsive Design und mit Importfunktion für Jahresbeiträge Wilhelm Innovative Medien Ministerium für Arbeit Nordrhein-Westfalen Produktion von 18 Videoclips für die Ausbildungsseite www.weltklasse-aus-nrw.de MMCD New Media Momox Einsatz der Cloud-basierten Kundenservice-Lösung Zendesk Ollo Konzeption und Umsetzung des neuen Kinderfahrrad-Shops Ollo-bikes.com inklusive Produktkonfigurator Tudock Questback Entwicklung eines modularen Designs für das Feedback-Portal Dunckelfeld TK Store Management Einsatz der Marketing Cloud zur personalisierten Kundenkommunikation für die Marken Seidensticker und Jacques Britt Salesforce Union Investment Konzeption und Umsetzung der Microsite Sparstrumpf.de Denkwerk Ihre Meldung fehlt? 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König berichtet direkt an Doug Heise, Vice President Global Marketing. www.coremedia.de In der neu geschaffenen Position des Chief Digital Officers verantwortet Harald Melwisch künftig auch die Strategie des Konzerns in den Bereichen Digital und E-Commerce in Deutschland, Österreich und Schweiz. Seine bisherigen Aufgaben als General Manager für Unilever Österreich wird der 48Jährige, der seit 1993 beim Konsum- Stefanie Martin Sinner Schrader, Hamburg Die Düsseldorfer Digitalagentur Anymotion hat Anfang August einen neuen Standort in Köln eröffnet. Geleitet wird das Büro von Frank Trimborn (Foto) und Mathias Kossmann, die Etats von Bestands- und Neukunden verantworten. www.anymotion.de Als Director Content Strategy geht Stefanie Martin zur Digitalagentur Sinner Schrader in Hamburg. Die 48-Jährige, die zuvor als geschäftsführende Gesellschafterin der Online-Agentur Fuerst von Martin tätig war, soll vor allem Content-Projekte vorantreiben. Martin, die bisher unter anderem bei Bertelsmann, AOL und T-Online tätig war, folgt auf Axel Bergander, der zu Fischer Appelt wechselt. www.sinnerschrader.com Nils Eilers Clever Reach, Rastede Für den Ausbau des strategischen Partnernetzwerks ist künftig Nils Eilers bei Clever Reach zuständig. Der 24-Jährige arbeitet seit 2014 für den E-Mail-Marketing-Spezialisten, bislang als IT-Kundenbetreuer. Künftig berichtet er an Geschäftsführer Christian Schmidt. www.cleverreach.de Termine Contra Auf der Conversion- und Traffic-Konferenz erfahren Teilnehmer, wie sie durch mehr Besucher mehr Umsatz und höhere Kaufraten generieren. Maximal 350 Besucher können vor Ort teilnehmen, weitere Interessierte können die Vorträge per Live-Stream verfolgen. Speaker sind unter anderem Dominik Wöber, Head of Performance Solutions DACH von Google, sowie Sedo-Gründer Tim Schumacher. Termin: Düsseldorf, 1. und 2. September 2016 Kosten: 299 Euro zzgl. MwSt. für Online-Streaming www.die-contra.de Info: Ifa Auf der weltweit größten Fachmesse für Consumer Electronics und Home Appli- Benedikt Schramm HSE24, Ismaning Unilever, Wien (A) Frank Trimborn / Mathias Kossmann Anymotion, Köln güterhersteller tätig ist, weiterhin wahrnehmen. Nach seinem Einstieg bei Unilever Österreich als Brand- und Sales Manager war Melwisch in unterschiedlichen Positionen unter anderem in Utrecht, Hamburg, Stockholm, Rom und Rotterdam sowie als Vice President Marketing DACH aktiv. www.unilever.com sches Kompetenz-Centrum Thale wechselt, war Silke Reuter (Foto) zuletzt als Interimsmanagerin tätig. Zuvor hatte die 46-Jährige unter anderem bei Unilever, Tchibo und der Hamburg Messe in unterschiedlichen Positionen gearbeitet. Wie Giereth verstärkt sie bei Cherrypicker das Projektmanagement. Darüber hinaus verlässt Josephine Gerves das Unternehmen. Die 28-Jährige war bislang als Director Consulting tätig und wechselt nun zu einer größeren Agenturgruppe. www.cherrypicker.de Jörg Stephan Oraylis, Düsseldorf Silke Reuter / Sandra Giereth / Josephine Gerves Cherrypicker, Hamburg Mit zwei Mitarbeiterinnen verstärkt sich die Hamburger Management- und Agenturberatung Cherrypicker. Während Sandra Giereth vom PMC Pulvermetallurgi- ances werden mehr als 1.500 Aussteller und 200.000 Besucher erwartet. Termin: Berlin, 2. bis 7. September 2016 Kosten: 39 Euro inkl. MwSt. (Tagesausweis für Fachbesucher) Info: www.ifa-berlin.de Dmexco Das Motto der diesjährigen Dmexco, die wie immer Messe und Kongress miteinander verbindet, lautet: „Digital is everything – not every thing is digital“. Zu den Referenten gehören Vertreter von Amazon, AOL, BMW, Facebook, Google, IBM, Instagram, Lego, Mercedes, Metro, Nestlé, Payback, Procter & Gamble, Red Bull, Spotify, Twitter und Yahoo. Termin: Köln, 14. und 15. September 2016 Kosten: 199 bis 399 Euro incl. MwSt. www.dmexco.de Info: 43 Als Head of Big Data kommt Jörg Stephan zu Oraylis, Spezialist für Business Intelligence und Big Data in Düsseldorf. Der 45-Jährige war bislang unter anderem bei Microsoft Services für die Entwicklung der digitalen Transformation von Großunternehmen zuständig. www.oraylis.de Next 16 Unter dem Motto „It’s me, your digital ego“ diskutieren rund 1.300 Digital-Entscheider zum zehnten Mal über digitale Trends, Nutzerbedürfnisse und Geschäftsmodelle der Zukunft. Zu den Speakern gehören auch der Trendanalyst Brian Solis und der Facebook Product Design Manager Jason Cale. Termin: Hamburg, 22. und 23. September 2016 Kosten: Teilnahme nur auf Einladung möglich; Anfragen können auf der Website gestellt werden. Info: www.nextconf.eu Bits & Pretzels Das dreitägige Gründerfestival bringt 5.000 Gründer, Investoren und Journalisten zusammen. Als Speaker sind unter anderem Nathan Blecharczyk, Co-Founder von Airbnb, und Mitchell Baker, Chair- Zum 1. September 2016 verstärkt Benedikt Schramm die Geschäftsführung des Multichannel-Versandhändlers HSE24 in Ismaning. Der 56-Jährige verantwortet als neuer Chief Operating Officer die Bereiche Logistik, Customer Experience und IT. Bisher war er als Interimsmanager unter anderem bei More & More und CBR Fashion aktiv. www.hse24.de Arianna Huffington The Huffington Post, New York City (USA) Gründerin Arianna Huffington verlässt das Nachrichtenportal The Huffington Post nach elf Jahren. Die 66-Jährige will sich nun auf ihr neues Start-up Thrive Global konzentrieren. Bereits 2010 hatte sie The Huffington Post an AOL verkauft, inzwischen gehört das News-Portal zum USKonzern Verizon. www.huffingtonpost.com Michael Keferstein Shopgate, Butzbach Um die strategische Weiterentwicklung der App-Technologie soll sich Michael Keferstein künftig bei der Mobile-Commerce-Plattform Shopgate kümmern. Der neue Vice President Product Management wechselt von WDP Wachter Digital Partners, wo er als Consultant beschäftigt war. www.shopgate.de woman der Browser-Schmiede Mozilla, mit dabei. Am dritten Tag steht Networken auf dem Oktoberfest auf dem Programm. Termin: München, 25. bis 27. September 2016 Kosten: Ab 599 Euro inkl. MwSt. Info: www.bitsandpretzels.com OMCap Unter dem Motto „Was kommt, was bleibt und wie lassen sich die aktuellen Trends und Entwicklungen im Online-Marketing praktisch umsetzen“ vermitteln internationale Speaker Insights und Tipps aus allen Bereichen des Marketings. Termine: Berlin, 5. und 6. Oktober 2016 Kosten: Ab 199 Euro (Seminare), 449 Euro (Konferenz) zzgl. MwSt. Für unsere Leser 10 Prozent Rabatt (Code: MP-IWB) www.omcap.de Info: PERSONALIEN 44 INTERNET WORLD Business 29. August 2016 Thomas Ertel Carjump, Berlin Oliver Arp Seit August verstärkt Thomas Ertel die Berliner GHM Mobile Development GmbH, Entwickler der SharingApp Carjump, als neuer Chief Technical Officer. In seiner neuen Position leitet er die Zusammenarbeit zwischen Management-Board und technischer Abteilung, um die technische Weiterentwicklung der App voranzutreiben. Zuvor war Ertel bei Friendscout24 als Head of Development sowie als Head of Engineering bei Carpooling beschäftigt. www.carjump.de Um das Handlungsfeld „Digitalisierung und ECommerce“ fest in ihrer Organisationsstruktur zu verankern, hat die Soltauer Hagebau Handelsgesellschaft für Baustoffe mbH & Co. KG den neuen Bereich E-Commerce gegründet. Geleitet wird der Bereich künftig von Oliver Arp, der bislang als Abteilungsleiter bereits das Webshop-Kon- Corinne Suchy Topshop, London (GB) Hagebau, Soltau Ronny Schulz Kajomi, München Von Teradata Marketing Applications, wo er als Sales Manager tätig war, wechselt Ronny Schulz zu Kajomi in München. Bei dem E-Mail-Marketing-Spezialisten soll der 37-Jährige als Sales Manager das Bestands- und Neukundengeschäft vorantreiben. Er berichtet direkt an die beiden Geschäftsführer Michael Hoffmann und Stephan Kauf. www.kajomi.de 18/16 zept des Fachhandels entwickelt und realisiert hat. Im Fokus des Bereichs steht laut Arp, die Hagebau-Gesellschafter durch moderne Technologien und Verfahrenstechniken noch erfolgreicher in ihren Marktaktivitäten zu machen. Der 38-Jährige ist seit 2006 bei Hagebau beschäftigt. www.hagebau.com Als neuer Global Digital Director kommt Corinne Suchy zum britischen Einzelhandelsunternehmen Topshop. Beim Fashion-Spezialisten tritt sie die Nachfolge von Kate Walmsley an, die das Unternehmen im Januar 2016 verlassen hat. Bislang war Suchy Executive Director Global E-Commerce bei Urban Outfitters. Davor hatte sie als Vice President Online bei Indigo gearbeitet. www.de.topshop.com Harald R. Fortmann Premium Consultants Wolff, Hamburg Arne Jacobsen Channelpilot, Hamburg Lotta Heidbrink Kontor Digital Media, Hamburg Ab September 2016 unterstützt Harald R. Fortmann als Mitgesellschafter und Geschäftsführer der Premium Consultants – Wolff GmbH deren Gründerin Katharina Wolff bei der Expansion des Personalberatungsunternehmens. Der 45-Jährige, der zuletzt bei der Dwight Cribb Personalberatung tätig war, hatte zuvor Führungspositionen bei AOL Deutschland und Pixelpark inne. www.premium-consultants.de Als neuer Senior ECommerce Consultant verstärkt Arne Jacobsen ab 1. September 2016 die Channel Pilot Solutions GmbH. Vor seinem Wechsel zu dem Anbieter eines Vermarktungs-Tools für WebshopBetreiber war Jacobsen unter anderem für die Online-Händler Stylefile (Streetware) und Big Tree (Outdoor) tätig. Dort verantwortete Jacobsen die Konzeption von Daten-Feeds und Kampagnen. www.channelpilot.com In der neu geschaffenen Position Berater Digitales Marketing verstärkt Lotta Heidbrink künftig das Beratungsteam bei der Online-Mediaagentur Kontor Digital Media in Hamburg. Die 28-Jährige berichtet an Geschäftsführer Thomas Kabke-Sommer. Zuletzt war Heidbrink als Account Managerin bei der Agentur Concept Media tätig, die zum Agency Network Group M und WWP gehört. www.kontordigitalmedia.de Online-Stellenmarkt Das ausführliche Stellenangebot finden Sie unter www.internetworld.de/stellenmarkt Account Manager SEA (m/w) pilot München GmbH München Key Account Manager (m/w) Define Media GmbH Karlsruhe Online Prozessmanager (m/w) HSE24 Referenten (m/w) Digitalkommunikation/Mediaforschung Organisation Werbungstreibende im Markenverband (OWM) Ismaning bei München Berlin Multi-Channel Sales Manager (m/w) PAGE // Ebner Verlag GmbH & Co KG Hamburg Online Shop Manager (f/m) Power Bar Europe GmbH München Online Redakteur / Content Manager (m/w) LIQUI MOLY GmbH Online Coordinator Manager (m/w) Estèe Lauder Companies GmbH Ulm München Buchen Sie jetzt Ihre Anzeige: 089/74117–283 î[email protected] 29. August 2016 18/16 INTERNET WORLD Business 45 M & A trifft Craft Beer Bundesverband Mergers & Acquisitions, München, feierte sein Sommerfest usnahmsweise einmal nicht zu einer Veranstaltung mit Fachvorträgen, sondern zum ersten Sommerfest luden der Bundesverband Mergers & Acquisitions e.V. (M & A) und die PMG Projektraum Management GmbH ein. Auf der Dachterrasse der PMG in München wurde den rund 100 Gästen von M & A-Consultingunternehmen und Kanzleien dennoch Wissenswertes unterhaltsam serviert: eine Einführung in die Craft-Beer-Bewegung inklusive einer Verkostung des handwerklich gebrauten Biers. ◼ A 01 Die digitale Unterhaltungsschau pektakuläre Spieleinszenierungen und ein Rahmenprogramm, das sich über das Messegelände hinaus auf die gesamte Innenstadt erstreckte: Zur Gamescom kamen zwischen dem 17. und dem 21. August 345.000 Besucher nach Köln, darunter 30.500 Fachbesucher. Die Spieleneuheiten für PCs, Smartphones, Konsolen und Tablets ziehen jedes Jahr Tausende Gamer an. Virtual Reality und eSports waren in den Messehallen allgegenwärtig. Erstmals war auch Amazon auf der Spiele- S messe vertreten. Der Versandhändler suchte mit wechselnden Thementagen den Kontakt zu jungen Entwicklern. Während der Spielemesse fand am 18. August 2016 der Gamescom Congress statt, bei dem sich rund 730 Teilnehmer fachlich über digitales Entertainment und Videospiele austauschten. Das Programm war vielfältig. Die Themen reichten von Gamification beim Lernen über Jugendschutz und Medienkompetenz bis hin zur ◼ Zukunft der Spieleförderung. 01 Internationales Publikum bei der Gamescom: Aus 97 Ländern kamen die Besucher 02 Am Stand von Wargaming.net werden Schlachten geschlagen 03 Reine Männersache, die Diskussion „Spielen statt lenken: Das Auto der Zukunft“ 04 „SilentMOD“, eine Licht- und Laser-Show am Kölner Dom Fotos: Projektraum Management GmbH Die Spielemesse Gamescom in Köln begeisterte 345.000 Besucher 01 02 01 Das Bayerisch Nizza Wheat Pale Ale war Teil der Craft-Beer-Verkostung 02 Sommerfest auf der Dachterrasse von PMG in München 02 03 04 INTERNET WORLD Business Mitarbeiter dieser Ausgabe: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH Redaktion Print / Online: Christian Erxleben (erx), [email protected] Schlussredaktion: Sitz von Redaktion, Anzeigen, Vertrieb: Christiane Fröhlich (cf), [email protected] Susanne Gillner (sg), [email protected] Art Directorin: Ingrid Lommer (il), [email protected] Gestaltung: ISSN 1433-3309 Stefan Hofer, Susann Naumann Ernst Altmannshofer, Dr. Christa Gogu Bayerstraße 16a, 80335 München Telefon (089) 741 17–0, Fax –101 www.internetworld.de Sitz des Verlags: Neue Mediengesellschaft Ulm mbH, Karlstraße 3, 89073 Ulm Geschäftsführer Florian Ebner, Dr. Günter Götz Chefredakteur: Dr. Günter Götz (gg), Maria-Luise Sailer Alfred Agatz, Dagmar Breitenbauch, Laura Melchior (lm), [email protected] Verena Greimel, Hedi Hefele, Katharina Schneider (ks), [email protected] Cornelia Pflanzer, Karoly Pokuta, Petra Reichenspurner, Ilka Rüther, Sebastian Scharnagl, Christian Schumacher, Nicole Üblacker, Mathias Vietmeier Helmut van Rinsum (hvr), [email protected] Anzeigenberatung Jens Schmidtmann, Anzeigenleiter Klaus Ahlering, Senior Sales Manager Susanne Vieser (vs), [email protected] INTERNET WORLD Business ist die Fachzeitung Anzeigendisposition und Einträge im Dienstleisterverzeichnis: Marita Brotz Telefon: (089) 741 17–281 Fax: (089) 741 17–269 E-Mail: [email protected] Der Bezugszeitraum für Abonnenten beträgt Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 20 vom 01.10.2015 im Halbjahr, der Preis für eine Einzelausgabe Manuela Keller, Simone Köhnke, Ingrid Schutzmann (is), [email protected] [email protected] Leserservice: Hotline: (089) 741 17–205, Fax: (089) 741 17–101 E-Mail: [email protected] Thomas Wingenfeld, Senior Sales Manager Bank: Deutsche Bank Konto: 8264160 (BLZ 700 700 10) IBAN: DE08 7007 0010 0826 4160 00 BIC: DEUTDEMM Frank Kemper (fk), Daniela Zimmer (dz), Fax: (089) 741 17–269 [email protected] [email protected] E-Mail: [email protected] 47608 Geldern Telefon: (089) 741 17–125 zweiwöchentlich am Montag. jeweils ein Jahr. Der Bezugspreis im Abonnement beträgt 70,20 Euro inklusive Versand und Mehrwertsteuer beträgt 5,40 Euro. In Österreich kostet das Abonnement 81,90 Euro im Halbjahr, in der Leitung Herstellung/Vertrieb: Thomas Heydn, Telefon: (089) 741 17–111, E-Mail: [email protected] Druck: L.N. Schaffrath Druckmedien, Marktweg 42 – 50, Stellvertretender Chefredakteur: für den Internet-Entscheider und erscheint Schweiz 97,50 Franken im Halbjahr. Das Abonnement verlängert sich automatisch um ein Jahr, wenn es nicht sechs Wochen vor Ablauf der Bezugszeit schriftlich gekündigt wird. Studenten erhalten bei Vorlage eines Nachweises einen Rabatt von 30 Prozent. MEINUNG 46 INTERNET WORLD Business 29. August 2016 18/16 Wird Europa abgehängt? Im Reich der Mitte formiert sich die nächste Digital-Supermacht: BAT ie nächste digitale Revolution kommt aus China. Schon länger beobachtet werden hierzulande die als BAT bekannten Unternehmen Baidu (Suche), Alibaba (E-Commerce/Payments) und Tencent (Social/Payments). Sie sind nur der bei uns sichtbare Teil der vielen digital getriebenen Unternehmen aus China, die mit ihren völlig neuen, integrierten Geschäftsmodellen und einem immensen Selbstvertrauen auf den Weltmarkt treten. Wie zum Beispiel der Handyhersteller Xiaomi und vor allem Le Eco, das gerade ein riesiges und integriertes Device- und ContentÖkosystem aufbaut. Dieses reicht vom Smartphones über Unterhaltungselektronik bis Car Sharing und sogar Elektroautos. Getrieben wird die chinesische Digitalisierung durch den unstillbaren Innovationsdurst der Chinesen. Die Entwicklung ist so agil und innovativ, dass China nun auch den GAFAGiganten aus Amerika (Google, Amazon, Facebook, Apple) Paroli bieten kann. Denn China kopiert nicht mehr, China entwickelt neue relevante Lösungen und eigene Systeme, die beim Kunden gut ankommen. Schon heute stammen vier der weltweit zehn wertvollsten Start-ups aus dem Reich der Mitte. Europa spielt in dieser Top-Liste eine untergeordnete Rolle. Nun muss das digitale Europa also nicht nur die Marktmacht USA, sondern auch China fürchten. Ist da noch Platz für europäische Ökosysteme und Plattformen? Wir könnten ja zur Abwechslung mal von China etwas abgucken. Dazu ein paar Gedanken: einem mobilen Payment-System weiterentwickelt und sich innerhalb von drei Jahren komplett neu erfunden – und das als Second Mover nach Alipay im MobilePayment-Markt. D Li Yuan, „Wall Street Journal“ Diese Unternehmen geben Milliarden von Dollar aus, um Chinas rasanten Wechsel zu Smartphones und anderen mobilen Endgeräten mitzunehmen. Das macht sie zu wirklichen Königsmachern unter den Start-ups. Ihre prall gefüllten Taschen und ihre starke Präsenz im chinesischen Alltag haben zu einer Hassliebe in der chinesischen Start-up-Szene geführt. Einige sehen in ihnen Monster, die innovative Start-ups zerstören, andere sehen in ihnen die Retter, die Möglichkeiten für einen lukrativen Exit schaffen. Bien Perez, „South China Morning Post“ Die BAT-Gruppe ist auf dem chinesischen Festland zur dominierenden Kraft für Firmenfusionen und -übernahmen geworden. Dazu trugen im vergangenen Jahr Deals in heiß umkämpften Marktsegmenten bei, zum Beispiel bei App-basierten Mitfahrdiensten. Alibaba ist Investor bei Lyft, während Baidu beim US-Konkurrenten Uber investiert hat. Livia Wang, Unternehmensberaterin Access CN Jedes Unternehmen der BAT-Gruppe wählt einen anderen Zugang zum chinesischen Online-Markt. Zu wissen, wie Baidu, Alibaba und Tencent arbeiten – und zwar unabhängig voneinander und auch gemeinsam – ist entscheidend, um zu wissen, wann und wie man im chinesischen Markt einsteigt. Ganz abgesehen davon, wie man dort neue digitale Marketingwege und -lösungen findet. 1. Think Big (European): Schon in der Grundkonzeption groß denken, wie zum 4. Mut, Neues auszuprobieren: Probieren geht über studieren, um Möglichkeiten auszuschöpfen und im ständigen Lernprozess zu sein. Dazu passt das Motto von About You im Fashionbereich: Innovation im Wochentakt. „Der Glaube an das Machbare und der Wille zur Veränderung sind wichtig“ Karl Krainer, Gründer Gedankenfabrik www.gedankenfabrik.de Beispiel Goeuro mit seiner stringent auf Europa ausgerichteten Reiseplattform. Und das von Anfang an. 2. Skalierbarkeit: Das Erreichen einer kritischen Masse in Bezug auf Reichweite und Größe auf europäischer Ebene. Der Zusammenschluss der beiden Fahrdienste Mytaxi und Hailo ist ein schönes Beispiel dafür. 3. Schnelligkeit: Beibehalten der „Startup-Denke“ im Prozess und in der Umsetzung. Wechat hat sich beispielsweise mit #wahlkampf 15.000 US-Dollar hat die Digital Media Group für www.clintonkaine.com bezahlt – die Domain setzt sich aus den beiden Namen des demokratischen Bewerbergespanns im US-Präsidentschaftswahlkampf zusammen. 5. Einfachheit: Sich voll in den Konsumenten hineinversetzen und disruptiv denken. Die schwedische Musikplattform Spotify ist ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Strategie, ebenso wie die Marktplätze Scout24 oder Auto Trader. 6. Monetarisierung: Modelle aufbauen, die sich sofort monetarisieren lassen. Nur so erkennen die Kunden auch sofort den Mehrwert für sich. Ein Beispiel dafür ist der chinesische Business-Dating-Service Zaihang. Das Fazit: Go East. Jeder Digital-Manager sollte nach China reisen, um den Markt und seine Geschwindigkeit persönlich zu erleben. Der Blick nach Silicon Valley allein reicht nicht. Für Europa ist vor allem der Glaube an das Machbare und der Wille zur Veränderung wichtig – und die ständige Rückbesinnung auf den Nutzen für den Menschen in der digitalen Welt. Sollte das nicht stattfinden, werden wir zwischen GAFA und BAT immer mehr in die Nische gedrängt werden. ◼ Zitat „Wir waren sicherlich ein Late Adopter, sind aber mittlerweile Vorreiter“ Foto: MSH BAT Was andere schreiben Delikat: Die Digital Media Group gehört Clinton-Widersacher Donald Trump Quelle: DCist.com Martin Wild, CDO von Media-Saturn, beschreibt die Aufholjagd bei der Digitalisierung des Elektronikmarkts. Quelle: Euroforum.de The Digital Workplace Value Der ökonomische Beitrag digitaler und mobiler Arbeitsplatzkonzepte für Unternehmen und die Volkswirtschaft GRATIS Whitepaper Lesen Sie im kostenfreien Whitepaper von und /m71d/3m m /m7m2md mm .m )%5md.m /m7m % %9C Jetzt kostenlos downloaden: http://digital.internetworld.de/citrix-wp-digital-workplace-iwp/ '7m` mmm]B )BNRSXQ;""QM"#;B B2B-SPECIAL MÜNCHEN 07.11.2016 HAMBURG 14.11.2016 FRANKFURT 21.11.2016 HAMBURG 15.11.2016 Die Konferenz für Trends im E-Commerce Highlights aus dem Programm (u.a.) Curated Shopping – Klasse statt Masse Christian Hoya, Geschäftsführer und Co-Gründer, Wine in Black Tipps und Tricks für das Bestandsdatenmanagement im MultichannelHandel Markus Kapler, Geschäftsführer, Locamo GmbH & Co KG B2B-Commerce im Praxiseinsatz – Beispiele und Erfahrungen Rainer Schmelzle, Leitung Vertrieb, ElectronicSales GmbH Multichannel, Content & Commerce – Neue Ansätze aus der Praxis André Wolf, Team Leader Strategy, Digital Marketing & UX, dotSource GmbH Treffen Sie diese + weitere Referenten, u.a. aus folgenden Unternehmen INTERNET WORLD Business-Leser erhalten Sonderkonditionen auf den Ticketpreis! Ihr Anmeldecode ecom16iwb auf www.ecommerce-conference.de Goldponsor: Weitere Sponsoren: Veranstalter: